Was ist neu

Der Fluch von Ashbird

Mitglied
Beitritt
16.09.2007
Beiträge
37
Zuletzt bearbeitet:

Der Fluch von Ashbird

Eine Nacht, so schwarz, als ob sie mich am liebsten verschlingen würde. Stürmisch und regnerisch wie jede zu dieser Jahreszeit. Ich laufe Richtung Mondbrunnen, einem Relikt aus der Zeit der Ahnen. Ich gehe niemals direkt auf einem Weg, ich bleibe immer verdeckt, in den schützenden Schatten der Dunkelheit. Das Element, welches sich tief in mir manifestiert hat und sich so lange meine Seele einverleibt, bis die Fackel meiner Existenz für immer erlischt.

Von weitem sehe ich meinen Kunden: Er ist der Großbauer und somit der mächtigste Mann in dieser Gegend. Ein widerwärtiger Fettsack. Ich kann ihn nicht ausstehen. Jedes Mal wenn ich ihn sehe, würde ich am liebsten mein Filetiermesser in seinen Rumpf versenken, um ihm einen angemessenen Tod zu bereiten. Elendig verrecken soll er, damit dieser verwöhnte Großkotz in dem Klang seiner letzten Schreie den Wert seines Lebens vernehmen kann. Doch er zahlt gut und so lange er mir nicht krumm kommt, lasse ich ihn am Leben. Er weiß ganz genau, dass meine Fähigkeiten der Schattenhaftigkeit in der Nähe eines Mondbrunnens schwinden und ich dadurch sichtbar für ihn werde.

Ich entdecke zwei Scharfschützen, die sich zusammen in einem Gebüsch ganz in der Nähe positioniert haben. Wenn er denkt, dass diese zwei Kerle eine Absicherung für ihn sind, hat er mich unterschätzt.

Ich schleiche mich von hinten an. Er ahnt nicht, dass ich mich ihm nähere, auch wenn meine Schattenhaftigkeit versagt, macht es keinen Unterschied, wenn er bei diesem Sturm nicht auf seine Deckung achtet. Ungeduldig blickt er auf seine Taschenuhr, die er mit einer silbernen Kette an einer Tasche seines Mantels befestigt hat. Als ich hinter ihm stehe, lege ich meinen Krummdolch um seinen Hals und streichele ihm damit sanft seine Kehle und flüster ihm sanft in sein ohr: „Wenn du weiter so zitterst, kann es noch passieren, dass ich dich genauso wie deine Freunde durch einen Blutsee zur Hölle schwimmen lasse.“
„Was soll das, wieso tust du das? Wir sind doch Partner!“ Starr richtet sich sein Blick auf das Gebüsch, wo er seine Scharfschützen positioniert hatte, doch nur eine Blutlache zeugt von seiner Absicherung. Eine Welle aus Todesangst durchströmt den Großbauern, er ringt nach Luft, er hört sich an, wie ein erschöpfter Hund, dessen Speichelausfluss unkontrollierbar seinem Mund entrinnt. „Mein Gold, wo ist es?“ Mit zittrigem Arm zückt der Großbauer einen mit Goldmünzen gefüllten Beutel. Ich nehme ihn und lasse von ihm ab. Nach einer kurzen Pause, schwindet ein Teil seiner Aufregung. Mit zaghafter Stimme und etwas benommen, erläutert er mir meinen Auftrag: „Das Weingute von Ashbird hat eine neue Herrin, sie hat wohl keine Angst vor unserem Fluch. In den letzten vier Jahren hat jeder, der es gewagt hatte, dass Land in besitz zu nehmen, nach kurzer Zeit sein Leben unfreiwillig und auf grauenhafte Art und Weise verloren. Erledige sie genauso, wie ihre Vorgänger. Erst wenn keiner es mehr wagt, das Land zu übernehmen, kann ich es von der Bank erwerben, um somit endlich keine Konkurrenz mehr fürchten zu müssen. Ich muss dir ja nicht sagen, dass dich keiner sehen darf. Sie werden mit Sicherheit mehr Wachen postiert haben." Schweigend kehre ich dem Großbauern den Rücken. Keinen Moment länger würde ich noch sein überhebliches Geschwafel aushalten, ohne ihm den Kopf umzudrehen.

Wenige Stunden später stehe ich auf dem Dach des Anwesens Ashbird. Das Wetter ist umgeschlagen. Es scheint, als hätten sich die Götter für diese Nacht bereits ausgetobt, denn nur noch ein leichter Wind lässt meinen Mantel in dem vom Mondschein durchdrängten Nebel tänzeln. Ich muss mich beeilen, denn in weniger als einer halben Stunde geht die Sonne auf.

Vorsichtig lasse ich mich mit einem Seil an der Fassade hinunter. Die Herrin sollte sich zu dieser Uhrzeit in ihrem Schlafgemach aufhalten. Mit einem Dietrich schließe ich lautlos das Fenster auf. Durch das Öffnen flackert der Kamin stark auf. In meinen Augen spiegeln sich die Flammen des Kamins wider, doch was sie erblicken, ist etwas anderes. Ein wunderschönes junges Mädchen mit braun gelockten Haaren und einer Haut, so rein und hell, wie die eines Engels, liegt friedlich und mit der unschuldigen Ausstrahlung eines Kindes eingebettet zwischen einem Berg aus farbenfrohen Kopfkissen. Ich näher mich ihr und hebe sie behutsam aus ihrem Bett. Sie wacht nicht auf, aber fängt an mit leiser Stimme zu stöhnen. Ich trage sie bis vor das Fenster, richte sie vorsichtig auf und presse meine Brüste ganz fest an ihren Rücken. Sie kommt zu Bewusstsein und bevor sie merkt, was passiert, lege ich ihr einen Knebel an. Sie ist wie gefesselt vor Angst, ihre Beine sacken zusammen und während ich ihre Kleider aufschneide, flüstere ich ihr sanft ins Ohr: „Es ist eine magische Mondnacht, wie geschaffen dafür, mich in deinem Blut zu baden.“

 

Hallo Nikolai-Wi,

deine Rechnung geht auf. Ich habe nicht vermutet, dass es sich beim Protagonisten um eine Frau handelt, wie du es offenbarst gefällt mir gut. Ja, ich habe vermutet, dass der Assasine, so mordlüstern er auch sein mag, diese wunderschöne Mädchen nicht töten wird, weil ich es selbst auch nicht könnte, doch da wurde ich reingelegt, vergaß ich doch einen Moment lang, dass ich nicht der Protagonist bin.

Der Text besticht durch eine angenehm klare Sprache. Die Zeichen der wörtlichen Rede solltest du nochmals überprüfen. Inhaltlich fühle ich mich, abgesehen vom sehr elegenten und in meinen Augen auch ästhetischen Schluss, sehr an Computerrollenspiele, wie beispielsweise "Dark Thief" erinnert.

Ebenfalls gefiel mir, dass du die Morden an den Scharfschützen nicht schildertest, sondern ebenfalls eine Ahnung die Szenen im Leser implizierst.

Gern gelesen.

Gruß
Woitek

_________________________________________________________________

Aufruf! Hilf mit! Belebe das Forum!
Unterstütze auch Du die 50:1 Quote!
Schreib für jeden eigenen eingestellten Text 50 Kommentare zu Fremdwerken!
Mach mit! Was Du dem Forum gibst, wird es Dir vielfach zurückzahlen.
Sei Aktiv – Das Forum zählt auf Dich

 

Hallo Woitek,

schön das dir die geschichte gefallen hat. so sehr wurde noch nie eine geschichte von mir gelobt^^

mit dem computerspielen hast du vollkommen recht, ich habe auch dabei an ein pc-spiel gedacht, in diesem fall an "wow" nur so am rande... ;)

hallo are-efen,

kannst ja versuchen eine voodoo pupe von mir zu basteln, aber dafür musst du erst einmal herausfinden wie ich aussehe^^

mein stil ist meist etwas makaber, sowas gefällt nicht vielen, aber du liest ja doch immer meine kgs, was ich auch sehr gut finde :-D

lg niko

 

Hallo Nikolai-Wi:

Die gesuchte Person sollte sich zu dieser Uhrzeit in ihrem Schlafzimmer aufhalten.

Dieser Satz gefällt mir nicht. Ein spießiger Wachtmeister schreibt so in seinem Polizeibericht. Bürokratenstil, der nicht zu der dämonisch-unheimlichen Aura deiner Prot passt.

Umso besser gefällt mir dafür dieses:

Starr richtet sich sein Blick auf das Gebüsch, wo er seine Scharfschützen positioniert hatte, doch nur eine Blutlache zeugt von seiner Absicherung.

Lakonie der Grausamkeit - vorbildlich!


Deine Prot ist wohl auf ihre düstere Art eine Romantikerin. Der verfettete Großbauer, der Habgier verkörpert, stößt sie ab, während die engelsreine Herrin des Weingutes sie anzieht, denn die den Text abschließende Mordszene atmet eine - wenn auch unheimliche - Erotik: Badet die Prot im Blut ihres Opfers, so kommt sie mit dem Mädchen und seiner bezaubernden Unschuld in innigste Berührung - nach uralter Vorstellung lebt im Blut die Seele des Menschen. Dass sie von dem fetten Großbauern nur sein Geld will und nicht nach seinem Blut dürstet, kann ich so gut verstehen!

Grüße
gerthans

 

hallo gerthans,

ich danke dir sehr für deinen kommentar. den von dir angesprochenen satz hab ich etwas umgeändert, sticht zwar immer noch etwas hervor, aber ist jetzt hoffentlich dem prot etwas näher.

ich bin immer wieder überrascht, wie gut die leute von kg.de meine gedankenzüge nach vollziehen können und auch noch volltrefflich weiter interpretieren können, wie ich es mir überhaupt vorgestellt habe.

lg niko

 

Aloha!

Auch von mir ein Willkommen im phantastischen Bereich.

Ein wenig holprig hier und dort, ein wenig zu kurz geraten nach meinem Geschmack ... aber unter dem Strich nicht uninteressant, obwohl Du einen Klassiker auch nur neu auflegst und ich mich schon auf Grund von Begrifflichkeiten an WoW erinnert fühle. Macht aber nix!

Deine Erzählung beschränkt sich – manche mögen das sicher erfreulich finden – auf das Wesentliche. Mir reicht das so noch nicht, denn ein bisschen mehr Zeit und Worte dürftest Du ruhig auf die Charaktere verschwenden. Dass der Prot schattenhaft verschwimmt und für den Leser gerne ein Eigenleben entwickeln darf, finde ich gut. Aber die anderen Personen, zumal hier rar gesät, dürfen dann doch ein wenig mehr Leben entwickeln. Damit würdest Du den üblichen Schritt umkehren und statt des Meuchelmörders die zu „entsorgenden“ Mitwesinnen und -wesen verdeutlichen und den Freiraum für die Gedanken des Lesers lassen, was Deinen Prot betrifft. Es gibt m.E. einige wenige Ungereimtheiten, die ich gleich am Text aufzeigen werde.

Der Großbauer bleibt mir zu blass und abgeklärt, er ist von der Präsenz seines möglichen Endes ganz und gar nicht betroffen oder beeindruckt. Das „Aufsammeln“ der Herrin des Weinguts erscheint mir dann auch ein wenig dürftig, ihre Reaktion wie die einer Bahnschranke. Das ist ausbaufähig und -bedürftig! Formulierungen und der vorliegende Text zeigen mir ziemlich deutlich, dass Du das kannst.

Das Szenario ist so alt wie die Fantasy überhaupt: Böser Auftraggeber trifft Meuchler und sie vollführen entweder einen einseitigen oder aber einen ausgeglichenen Tanz. Gib uns mehr Fleisch zu dieser bekannten und ausgelutschten Grund-Szene, damit wir den Text als ein Unikat genießen können. Für den Einstieg hat es mich so weit mitgenommen, dass ich Deine Erzählungt ausführlich beackert habe ... aber das geht noch wesentlich besser. Hol da bitte mehr raus!


Dinge, die mir auffielen:

Ich laufe Richtung Mondbrunnen, ein Relikt aus der Zeit der Ahnen.
→ einem

Ich gehe niemals direkt auf einem Weg, ich bleibe immer verdeckt, in den schützenden Schatten der Dunkelheit.
→ Der Satz mag mir nicht so recht gefallen ... zwar ist klar, was Du sagen möchtest, aber hier kannst Du deutlicher werden und zugleich bildhaft bleiben. (Bsp.: Der direkte Weg ist für die Ahnungslosen, meiner ist der Pfad der Dunkelheit, der sich nur wenigen erschließt. Die Schatten der Dunkelheit schützen meinen Weg ... und damit mein Leben.)

Vom Weiten sehe ich schon meinen Kunden, er ist der Großbauer und somit der mächtigste Mann in dieser Gegend.
→ Von Weitem
→ ich meinen („schon“ streichen)
→ Kunden: Er

Ich kann ihn nicht ausstehen, jedes Mal wenn ich ihn sehe, würde ich am liebsten mein Filetiermesser in seinen Rumpf versenken.
→ ausstehen. Jedes (Die Sätze stehen in keinem direkten Zusammenhang. Dies rechtfertigt einen Punkt.)
→ Logik: Ein Filetiermesser wird eher von einem Fleischer, Metzger oder Koch benutzt. Es wäre eine Erklärung vonnöten, warum Dein Meuchler ausgerechnet ein solches Messer benutzt.
→ Logik: Der „Rumpf“ ist zwar eine interessante Stelle, um ein Messer oder sonst was darin zu versenken, allerdings sehe ich auch hier einen Erklärungsbedarf. Klar, je nach Messer verblutet man auch auf diese Art und Weise, aber es ist – sagen wir mal – ungewöhnlich genug, diese Art zu wählen. Der Tod durch das Versenken der Waffe höher gelegene Körperteile würde zu einem schnelleren Tod führen. Wenn Du das genau so meinst, wie es da steht und Dein Prot dies als die angemessene Todesart wählt, dann gib uns eine Erklärung oder auch nur den Ansatz dafür ...

Doch er zahlt gut und solange er mir nicht krumm kommt, ...
→ so lange

... , dass meine Fähigkeiten der Schattenhaftigkeit in der Nähe eines Mondbrunnens schwinden und ich dadurch sichtbar für ihn werde.
→ Diese Fähigkeit bedarf einer knappen Erklärung, damit das vielleicht auch Nicht-Rollenspieler schnell verstehen. ;) Zumal später offenbar wird, dass die Einschränkung durch den Mondbrunnen wohl doch nicht so funktioniert, wie der Großbauer (und damit der Leser!) sich das so vorstellt.

Ich schleiche mich von hinten an, er ahnt nicht, dass ich mich ihm nähere.
→ an. Er (Sätze trennen.)
→ Ich empfehle, den Vorgang des Anschleichens ein wenig mehr auszuführen, hier eventuell schon die Schützen zu entsorgen ...

Als ich hinter ihm stehe, lege ich meinen Krummsäbel um seinen Hals und streichele ihm damit sanft seine Kehle.
→ Der Krummsäbel erscheint mir auf Grund seiner Größe als etwas unhandlich, wenn er doch ebenso effiziente Waffen dabei hat. Auch wenn es sich toll liest! :p

„Wenn du weiter so zitterst, kann es noch passieren, dass ich dir deinen Kopf abschneide.“
→ Dein Prot scheint mir geistig weit genug entwickelt, dass er sich einen besseren Spruch würde einfallen lassen ...

„Was soll das, wieso tust du das? Wir sind doch Partner.“ Starr richtet sich sein Blick auf das Gebüsch, wo er seine Scharfschützen positioniert hatte, doch nur eine Blutlache zeugt von seiner Absicherung.
→ Es fehlt mir die Beschreibung der Überraschung und Angst des Bauern oder ist der so abgekocht, dass ihn die Situation kalt lässt? Dann solltest Du das ausführen ...
→ Logik: Er hat zwei Scharfschützen an verschiedenen Stellen positioniert und nicht an einer Stelle ... jedenfalls stand das vorher so im Text.

„Mein Gold, wo ist es?“
→ „Mein Gold?“, forderte ich mit einem sarkastischen und zugleich drohenden Unterton. (Erscheint mir so, als Beispiel, stimmiger.)

Der Großbauer zückt einen Beutel und hält ihn über seinen Kopf.
→ Lass ihn doch ein bisschen zittern, sich umständlich bewegen ... schwitzen. Lass uns an dem Erlebnis teil haben!

„Es gibt eine neue Herrin des Weingutes von Ashbird, sie hat wohl keine Angst vor unserem Fluch, tu es mit ihr genauso, wie mit ihren Vorgängern.“
→ Es mangelt an der Erklärung zu dem Fluch. Lass die Beiden doch ein wenig mehr Konversation betreiben ... schließlich sind sie ja jetzt am Mondbrunnen alleine.
→ erledige sie genauso

„Erst wenn keiner es mehr wagt, das Land zu übernehmen, kann ich es in Besitz nehmen. Ich brauche dir ja nicht zu sagen, dass dich keiner sehen darf. Sie werden die Wachen sicherlich erhöht haben. Also sei vorsichtig!
→ Der erste Teil des Satzes erschließt sich mir nicht ausreichend und schnell ... Was bedeutet, dass es keiner mehr wagen soll das Land zu „übernehmen“? Wieso kann der Großbauer es in besitz nehmen, wenn es keiner „übernehmen“ will/kann?
→ nehmen. Ich (Anführungszeichen für wörtl. Rede streichen!)
→ Ja. Ich denke, der Auftraggeber, weiß sehr wohl, wen er da ins Feld schickt. Die Bemerkungen, dass ihn (oder sie!) niemand sehen darf und er vorsichtig sein soll, sind also völlig überflüssig.

Das Wetter hat umgeschlagen.
→ ist

Es scheint, als hätte sich die Nacht bereits ausgetobt, denn nur noch ein leichter Wind lässt mein Cape im Schein des Mondes tänzeln.
→ Die Nacht tobt sich nicht aus, höchsten ein Unwetter. Sie nähert sich eher ihrem Ende ...
→ ..., denn ein leichter Wind lässt meinen Umhang/Überwurf im (fahlen/leuchtenden etc.) Licht des Mondes --- Satzstellung beachten, statt Cape ruhig deutsche Begriffe benutzen, diese Sprache stellt ausreichend Begriffe zur Verfügung ...

Ich muss mich beeilen, denn in weniger als einer halben Stunde geht schon wieder die Sonne auf.
→ geht die Sonne („schon wieder“ ist überflüssig.)

Vorsichtig lasse ich mich mit einem Seil die Fassade hinunter.
→ an der

Durch das öffnen des Fensters, flackert der Kamin stark auf.
→ Öffnen
→ Fensters flackert (Kein Beistrich.)

In meinen Augen spiegeln sich zwar die Flammen wider, doch was sie erblicken, ist ein wunderschönes junges Mädchen mit braun gelockten Haaren und einer Haut so rein und hell, wie die eines Engels.
→ Zusammenhangloser Satz! „Zwar“ spiegeln sich die Flammen wieder, „doch“ sie erblicken ... --- So wie es da steht, macht es keinen Sinn, denn die Satzteile stehen in keinem Bezug. Das widerspiegeln alleine stellen und das „Erblicken“ leicht umstellen und als eigenständigen Satz stehenlassen. Und er darf dann auch ein bisschen mehr Eindruck hinterlassen ...

Ich näher mich ihr und hebe sie behutsam aus ihrem Bett.
→ Die wird nicht wach? Warum nicht?

Ich trage sie vor das Fenster und richte sie auf, ich presse meine Brüste ganz fest an ihren Rücken.
→ Aufzählung! Also: Ich trage sie (bis) vor das Fenster, richte sie (vorsichtig) auf und presse ...

Sie kommt zu Bewusstsein und bevor sie merkt, was passiert, lege ich ihr einen Knebel an.
→ Warum erst jetzt?


Shade & sweet water
>x<

 

hallo xadhoom,

dank dir erstmal sehr, dass du meine kg "beackert" hast.

ich habe versucht dir jetzt so gut wie möglich entgegen zu kommen. ich hoffe das meine verbesserung jetzt keinen gegenteiligen effekt hat, zumal die verbesserung länger als das schreiben der geschichte selber gedauert hat...^^

ein paar stellen habe ich jetzt auch ohne erklärung stehen gelassen, wie bei der stelle, an der der prot das mädchen trägt und sie nicht aufwacht. kann sein das ich durch das fernsehen ein paar verhaftete meinungen habe, aber für mich kann man schlafende leute tragen, zumal das eine geschichte ist.

hoffe du liest sie noch mal und schreibst mir etwas dazu.


niko

 

Aloha!

Das ging jetzt aber ratzfatz mit der Überarbeitung ... :) Ich finde schon, dass die Erzählung bereits gewonnen hat. Leider hat die Eile auch gleich ein paar Fehlerchen mit eingebaut, die eine Rechtschreibkorrektur sicher gefunden hätte. Und ja, das Nacharbeiten an Geschichten kann schon mal mehr Arbeit machen, als es ursprünglich gedauert hat, die erste Version zu Bildschirm zu bringen. Geht mir nicht anders ... Also ruhig etwas weniger Hektik.

Entgegenkommen ist gut, aber – gerade wenn es um stilistische Bereiche geht – nicht aus den Augen verlieren, dass meine Anmerkungen aus einem subjektiven Empfinden heraus entstehen und Du Dich als Autor mit Deiner Geschichte wohlfühlen musst. Allen, sobald sich noch mehr Interessierte auf Deine Erzählung stürzen, wirst Du es sowieso nicht recht machen können.

Was nun den Großbauern angeht, kommt er jetzt schon wesentlich besser und weniger abgeklärt oder abgestumpft herüber. Du könntest ihn noch „deutlicher“ werden lassen, wenn er noch ein wenig schwitzt, zittert, mit fahriger Stimme spricht. Er ist sehr eloquent und spricht auch in dieser Situation noch recht gestochen. Vielleicht hinterfragst Du noch, ob sich jemand in einer derart bedrohlichen Lage noch so ausdrückt. Schließlich ist er Bauer ... ob nun groß oder nicht. Möglicherweise könnte Dein Meister der Schatten durch Worte oder Gesten dann seinen Auftraggeber auch noch deutlich spüren lassen, was er von dem feisten Bauern denkt?

Wie schon geschrieben, gefällt mir die Erzählung schon recht gut, aber bei genauerer Betrachtung wirst Du auch feststellen, dass noch mehr geht. Vorausgesetzt, Du willst es nicht exakt so da stehen haben, wie es jetzt schon da steht. Das Problem besteht halt darin, dass es den Inhalt schon in hoher Zahl und vielen Spielarten gegeben hat. Da muss schon etwas Besonderes her, damit sich die Geschichte in der Menge besser ausmachen lässt.



Diese Dinge fielen mir noch auf:

... , in den schützenden Schatten der Dunkelhei.
→ Dunkelheit

Das Element, welches sich tief in mich manifestiert hat und als schnell wirkendes Gift über mich wacht und mich so lange auf auffrisst, bis die Fackel meiner Existenz für immer erlöscht.
→ mir
→ Also wenn das Gift schnell wirkt, wird es vermutlich kaum lange dauern, bis es ihn dahin rafft ... Ich habe eine Ahnung, was Du aussagen möchtest und habe folgenden Vorschlag erbastelt: ... und als schnell und perfekt funktionierende Gabe und dennoch wie ein langsam, aber kontinuierlich (ein)wirkendes Gift so lange an mir zehrt, bis die Fackel ...

Von Weiten sehe ich meinen Kunden:
→ Weitem

... , um ihn einen angemessen Tod zu bereiten.
→ ihm
→ angemessenen

... , damit dieser verwöhnte Großkotz in dem Klang seiner eigenen Schreie den Wert seines eigenem Lebens vernehmen kann.
→ seines Lebens (richtig wäre „eigenen“, das wäre aber ohnehin eine Wiederholung – evtl. durch „erbärmlichen“ oder etwas ähnlichem ersetzen)

... , dessen Speichelausfluss unkontrollierbar seinen Mund entrinnt.
→ seinem

Mit zittrigem Arm, zückt der Großbauer einen Beutel gefüllt mit Goldmünzen, die niemals so glänzen werden, wie die Augen des Großbauern in diesem Moment.
→ Arm zückt (Ohne Komma.)
→ Wiederholung: Großbauer
→ Satzstellung: einen mit Goldmünzen gefüllten Beutel
Zugegebenermaßen erschließt sich mir der Sinn dieses Satzes nicht. Warum glänzen die Augen des Großbauern goldener, als die Münzen es jemals könnten?

Ich nehme es und lasse von ihm ab.
→ ihn (Da auf den Beutel bezogen, die Münzen sind darin.)

Nach einer kurzen Beruhigungspause, spricht der Großbauer, zwar noch mit zaghafter Stimme:
Das kannst Du sicher auch noch ein wenig Besser formulieren. Bsp.: Nach einer kurzen Pause hat er sich wieder beruhigt. Sein Atem geht nicht mehr hechelnd, aber seine Stimme klingt deutlich zaghafter ...

... , der es wagt das Land zu übernehmen, nach kurzer Zeit sein Leben unfreiwillig auf grauenhafte Weise verliert. Erledige sie genauso, wie ihre Vorgänger. Erst wenn keiner es mehr wagt, das Land zu übernehmen, kann ich es von der Bank erwerben, um somit endlich keine Konkurrenz mehr zu fürchten brauche.
→ Wiederholung: übernehmen
→ fürchten zu müssen.

Ich muss dir ja nicht zu sagen, dass dich keiner sehen darf.
→ nicht sagen (Ohne „zu“.)

Sie werden die Wachen sicherlich erhöht haben."
→ verdoppelt, aufgestockt ... nicht erhöht, denn dies steht bei Personen für eine Erhöhung in Rang und Ehre etc.

Schweigend kehre ich den Großbauern den Rücken.
→ dem

Keinen Moment länger würde ich noch sein überhebliches Geschwafel aushalten, ohne ihm den Kopf umzudrehen.
→ Ein Leerzeichen zu viel zwischen „Geschwafel aushalten“.

... , denn nur noch ein leichter Wind lässt meinen Mantel in dem leicht vom Mondschein durchdrängten Nebel tänzeln.
→ Wiederholung: leicht/leichter

Mit einem Dietrich schließe ich lautlos das Fenster auf. Durch das Öffnen des Fensters flackert der Kamin stark auf.
→ Wiederholung: Fenster/Fensters


Grüße und Danke, dass Du Dich der Anmerkungen gleich angenommen hast.
>x<

 

Servus,

diesmal ging es leider nicht so ratzfatz, dafür habe ich (glaube ich) nicht so viele Fehler hinterlassen wie beim letzten mal, was zugegebener weise auch etwas peinlich war :)

Ich habe ein paar Stellen gelöscht, da sie meiner Meinung nach die Verständigung beeinträchtigt und übereilt eingebaut wurden.

Die Geschichte ist an manchen Stellen für mich noch etwas flach, besonders am ende, doch den Bauern werde ich fürs erste so stehen lassen, der wird in der Fortsetzung noch näher beschrieben, diese soll dann auch sehr viel brutaler und mehr Todesszenen enthalten.

Vielen dank für die gute Korrektur

Gruß Niko

 

Hi Nikolai-Wi,

Weil oben schon derartig genau auf die ganzen kleinen Fehler eingegangen wurde, spare ich es mir hier. Ich übersrpinge also diese ganzen kleinen Kritiken und geb dir gleich ein großes Lob ;-).
Ich muss ehrlich sagen, dass man nur selten eine derartig gute Umsetzung einer Attentatsszene findet. Die meisten (Hobby-)Autoren neigen in solchen Momenten zu übertriebener Theatralik, sodass die ganze Kg übertrieben, wenn nicht gar ktischig wirkt. Dir ist es auf sehr gutem Wege gelungen, diese Entwicklung zu unterdrücken und auf einem sehr ansehlichem Niveau zu bleiben! Daher meinen Respekt!
Auch die sprachliche Gestaltung sprach mich sehr stark an - die Sätze waren einfach genug um einfach folgen zu können und dass sich die Kg flüssig liest und komplex genug um den Rethoriker in mir zu befriedigen.
Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach die Offenbarung des Geschlechts am Ende der Story. Mir persönlich war es von Anfang an nicht klar, welchen Geschlechts die Hauptfigur ist und ich legte mich auch nicht fest. Damit blieb eine gewise Spannung und Unsicherheit über die folgende Handlung bestehen. Diese Offenbarung nimmt meiner Meinung nach der Geschichte somit einen Teil ihres Zaubers - es wird einfach alles viel profaner! Es wäre vielleicht besser eine gewisse Neutralität des Geschlechts aufrecht zu erhalten.
Somit gefiel mir die Kg alles in allem sehr gut. Die Fortsetzung werde ich mit Spannung erwarten!

Tar Calion

 

hallo Ar Pharazon,

dein lob freut mich außer ordentlich und gibt mir großen ansporn die fortzsetung fertig zustellen.

die offenbarung des geschlechtes fand ich für mich gut, da man sonst vermutlich nicht darüber nachdenkt und (ich für meinen teil) davon ausgeht, dass es sich um einen mann handelt. ich hätte es auch weggelassen, nur war es meiner meinung nach erforderlich, da es wichtige ist um das verhalten des prog. nachzuvollziehen, bezogen auf die art und weise wie der prog das mädchen behandelt.

lg nikolai

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom