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Der Fremde in meiner Wohnung

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28.07.2005
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Der Fremde in meiner Wohnung

Die Adresse hatte er notiert, hatte eines Abends ein Telefonbuch hergenommen und sie gefunden. Doch das nützte nichts. Er fuhr kreuz und quer durch die Stadt. Er kannte sich nicht aus und landete schließlich an einem ihm unbekannten Bahnhof. Als er eine Frau sah, die in ihm eine Vertrautheit weckte, die er lange nicht gespürt hatte, wollte er blindlings über die Straße. Dabei missachtete er den Verkehr. Das Auto konnte gerade noch bremsen. Der Taxifahrer benutzte so lange Kraftausdrücke, bis Herr Weißbach zurückgewichen war. Der Verkehr kam wieder in Gang.

Das hatte ihn erschreckt. Wo war er? In Gedanken. Er blickte sich nach der Frau um, aber sie war verschwunden. In einer Ecke entdeckte er einen Taxistand, den er ansteuerte. Während des Laufens merkte er, wie ihm immer schwärzer wurde. Er ging zum vordersten Taxi und zeigte dem Fahrer, wo er hin musste. Der sagte, mit dem Navigator sei das kein Problem. Nur ob er genug Geld dabei habe, da es eine lange Distanz sei. Herr Weißbach nickte schwerfällig.

Während der Fahrt versuchte der Fahrer ein Gespräch zu führen. Ob er sich gut fühle. Was er vorhabe. Ob ihm Berlin gefalle. Wie er lebe. Da Herr Weißbach nicht antwortete, ließ er von ihm ab, kommentierte die Nachrichten aus dem Radio und summte einige Lieder mit. Dann hielt das Taxi. Der Fahrer gab Wechselgeld. In seinem Blick lag Mitleid. Er verabschiedete ihn und wünschte ihm viel Glück. Dann verschwand das Taxi wieder.

Er stand vor einem gewöhnlichen Mietshaus. Nichts Besonderes. Da die Fahrt sehr lange gedauert hatte, fanden aufkommende Zweifel einen Nährboden. Waren das die richtige Straße und die richtige Hausnummer? Er holte den Zettel aus der Tasche. Die Adresse schien zu stimmen. Aber die Zweifel nahmen zu. Die anderen Gebäude sehen ähnlich aus. Gibt es das Gleiche vielleicht am anderen Ende der Stadt, vielleicht sogar in jeder Stadt? Ist die Welt gleich? Irgendetwas schien an dem Gedanken nicht verkehrt. Aber er war jetzt hier. Er war nicht so weit gefahren, um wieder woanders hinzufahren, um das Selbe noch einmal vorzufinden.

In seinem Kopf spielte sich etwas ab, das er bereits öfter erlebt hatte. Er spürte, wie es von ihm Besitz ergriff. Es war ein schwarzes Gefängnis, in dem sich weiße Punkte befanden. Und die Punkte schienen mit der Anzahl der Gedanken abzunehmen. Jeder Gedanke konnte die Rinde der Erinnerung abschleifen, und den schwarzen Hohlraum endgültig freisetzen, die Essenz des Nichtvorhandenseins. Er sah eine Frau, die am Fenster stand. Ihre Traurigkeit zeigte ihm keine weißen Punkte. Sie war ihm fremd. Das Fenster, aus dem sie blickte, schien ihm vertraut. Ihm fiel ein, wie er morgens das Fenster aufmachte und sich eine Zigarette anzündete. Der frische kühle Wind, in den er den Rauch blies, und dann machte er es wieder zu. Am Abend machte er es wieder auf. Es fröstelte ihn kurz, bis er es wieder schloss.

Die Tür war offen. Kein Suchen von Schlüsseln und kein Drehen und Wenden, bis das Schloss aufging. Als er die Tür hinter sich schloss, atmete er erleichtert durch. Hier war er jetzt. Im Treppenhaus. Im ersten Stock war seine Wohnung. Das Hemd unter seinem Anzug war bereits mit Schweiß vollgesogen. Er blickte auf seine rechte Hand, in der sich drei Tropfen Schweiß vereinigten, ballte sie mehrmals zur Faust, bis er keine Kraft mehr hatte, und ließ sie fallen.

Mühsam schritt er die Treppe hinauf. Die Stufen knarrten, vielleicht um zu zeigen, dass jeder Schritt richtig war oder dass es kein Zurück mehr gab. Wäre es nicht am einfachsten, die Frau zu bitten, aus seiner Wohnung zu verschwinden? Er könne das Mitleid nicht verstehen. Er wisse doch, was es bedeute, das Leben. Er will allein sein. Das musste gesagt werden. Doch als er entkräftet oben ankam, schien dieses Anliegen weit entfernt. Er öffnete die Tür. Die Frau kam näher und half ihm in einen Sessel. Das musste das Wohnzimmer sein. Die Möbel standen kühl und aufgeräumt an ihrem vorgesehenen Platz. Viele Sonnenblumenbilder hingen an der Wand und rahmten Fotos ein. Auf mehreren war diese Frau. Auf einem vielleicht er. Aber das sagte ihm nur sein Gefühl. Er war sich nicht sicher. Die Frau schloss die Tür und setzte sich neben ihn.

„Helena wollte dich besuchen. Aber du warst nicht da.“
Wer war Helena? War das diese Frau am Bahnhof? Und wer war diese Frau? War er in der falschen Wohnung? Hätte er nicht doch ein anderes Taxi nehmen sollen? Auf die Leute ist kein Verlass mehr.
„Du bist einfach weggelaufen. Mitten in der Nacht. Wie hast du das geschafft? Mit solchen Aktionen bringst du dich in Gefahr. Du brauchst Hilfe.“
Hilfe. Er wühlte in seiner Tasche, holte einen Schein und Münzen hervor und legte sie auf den Tisch. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er Geld dabei hatte.

 

Hallo Mantox!

Du erzählst mit großem Abstand von deinem Herrn Weißbach. Mag sein, das es Absicht ist, weil du ihn immer auch so förmlich erwähnst: Herr Weißbach, der alte Herr, usw.
Eigentlich schade, hätte gern mehr über seine Gefühle Aufgrund seiner Beklemmung und Unsicherheit erfahren, die durch seine Demenz bestimmt hin und wieder furchterregend für ihn sein müssen.
Apropos Demenz, du hast einmal Weißmann geschrieben, statt Weißbach! :D

Was ich gut finde ist, dass du den Herrn Weißbach genug Mut verleihst, Dingen, an die er sich nicht sicher erinnert, tapfer auf den Grund zu gehen. Also macht er sich die Treppen hoch und auf den Weg in die Wohnung. Eine gute Szene.
Noch was zum Thema Demenz: Titel=Der Fremde in ...
Im Text ist es eine Frau. Obwohl, das könnte Absicht sein.

Fazit: Dein guter Schreibstil hat einiges wieder rausgerissen. Nur leider gerät deine Story arg schnell in Vergessenheit, weil ich keine Emotionen zum Inhalt aufbauen kann.

Gruß

Aterix

 

hallo meerhaba und asterix,

vielen dank für eure Anregungen. Ich habe die Geschichte bearbeitet. Die Flüchtigkeitsfehler weitgehend beseitigt, und versucht die Distanz herauszunehmen und Emotion hervorzuheben. Einige Passagen aus der Geschichte geändert wie auch z. B. das Ende.

Ich hoffe, dass sie jetzt nach eurem Geschmack ist und sie nicht mehr kalt ist und sie ein wenig zumindest berührt.

MfG Mantox

 

Hallo Mantox!

Diese Geschichte klingt nach spitzen Fingern, Schutzhandschuhen und Desinfektionsspray. Warum? Es liest sich, für mich zumindest, als hättest du dir die einzelnen Wörter vorsichtig zusammengeklaubt und Angst gehabt, sie könnten beißen.

Ich weiß nicht, leider, ob dir das weiterhilft.

Es klingt wirklich, als würdest du dich nicht drauf einlassen. Als hätte dir das Schreiben Mühe bereitet. Dadurch kommt kein Lesefluss zustande und die Geschichte erreicht mich nicht.

Schöne Grüße,

yours

 

hallo, yours,

vielen Dank für dein Kommentar. Kritiken helfen mir immer weiter. Ich habe mir die Mühe gemacht und die Geschichte zum zweiten Mal umgeschrieben.

Diese Geschichte klingt nach spitzen Fingern, Schutzhandschuhen und Desinfektionsspray. Warum? Es liest sich, für mich zumindest, als hättest du dir die einzelnen Wörter vorsichtig zusammengeklaubt und Angst gehabt, sie könnten beißen.

Ich bin noch tiefer auf Herrn Weißbach eingegangen und seine Gefühle, und habe wieder vieles weggelassen und neu dazu geschrieben. Vielleicht lag es ja an den Formulierungen, die unnötig waren, und den Lesefluss bremsten.

Ich weiß nicht, ob du das gemeint hast. Aber ich habe versucht, dein Anliegen umzusetzen.

mfg mantox

 

Hallo Mantox,

ich kenne nur die jetzige Version, deswegen weiß ich nicht zu beurteilen, ob deine Bearbeitung in die richtige Richtung verlaufen ist. In jedem Fall empfinde ich diese Geschichte als sehr unausgereift. Sowohl auf inhallicher als auch auf sprachlicher Ebene.
Das ist ein gut gemeinter Versuch die Situation eines Menschen zu beschreiben, den die Demenz im Griff hat. Aber über mehr als den Versuch geht es kaum hinaus. Dafür bleibt die Angelegenheit zu hölzern, in sich nicht stringent genug und letztlich dank der sperrigen Satzkonstruktionen, die zudem von argen Fehlern geplagt sind, wenig leserfreundlich.

Meiner Meinung nach krankt dr Text bereits an der Einleitung:

Herr Weißbach war am Boden zerstört. .
Um solche verbrauchten Phrasen sollte man generell "einen Bogen schlagen." Für den Einstieg in einen Text ist das beinahe tödlich.
Was keiner wusste, aber vielleicht mancher ahnte, war, dass er sich nicht auskannte.
als nächstes ein solcher Satz. Sperrig - und: vollkommen unnötig.

Berlin ist groß, das Verkehrsnetz undurchsichtig und a
ein undurchsichtiges Verkehrsnetz? :susp:
lles was fließt, schien überall hinzufahren, nur nicht dorthin, wo er hin musste.
was fließt, fährt also? Hinkt mächtig
Die Adresse hatte er notiert, hatte eines Abends ein Telefonbuch hergenommen und sie gefunden
jemand, der an Demen leidet, soll das getan haben?

Nun ja, so geht es in einem fort.

Er blickte auf seine rechte Hand, in der sich drei Tropfen Schweiß vereinigten
auf seine Hand - in der ...

Die Auflösung dann kommt wie mit der Holzkeule.

„Helena wollte dich besuchen. Warum bist du aus dem Heim geflohen?“
würde so der einleitende Satz klingen? Würde die Dame ruhig auf den Ausgebrochenen in seiner Wohnnung warten?
Das unterstützt den Eindruck, dass ich dir die Geschichte nicht abkaufe. Weder sind die Stationen, durch die Herr Weißbach taumelt gut in der Realität verankert, noch sind die Gedanken treffend. Und die Dame am Ende (seine Frau?) kommt vollends unglaubwürdig daher.

Nein, hat mir nicht gefallen. Da braucht es womöglich eine weitere Überarbeitung.

grüßlichst
weltenläufer

 

hallo weltenläufer,

auf deine kritik hin, habe ich die geschichte ein drittes Mal überarbeitet. Das Ende und einige Satzkonstruktionen und versucht, die Geschichte leserfreundlich zu gestalten.

mfg mantox

PS: Auf jede Kritik wird eingegangen.

 

Guten Tag, Mantox!

Mir paßte die Stimmung gut zur Geschichte: Als sehe man alles durch Mattglas. Einerseits läuft alles verkehrt, einfache Dinge sind wirr und auch beängstigend, andererseits ist nichts wirklich wichtig; es zerrann mir beim Lesen zwischen den Fingern, das fand ich beklemmend.
Ich hab oft versucht mir vorzustellen, was in Menschen vorgeht, die verwirrt sind, aber noch nicht verwirrt genug, um nicht mehr zu merken, daß alles aus dem Ruder läuft. Das ist schwierig und fürchterlich.

Ich glaube, die Geschichte könnte viel gewinnen, wenn Du nochmal drüberbügeln würdest, z.B. hältst Du den Stil nicht konsequent durch und hast ein paar seltsame Formulierungen drin. Hier hab ich mal -

Unter seinem Anzug trieften die Schweißperlen aus den Poren.
Davon abgesehen, daß ich mir nicht sicher bin, ob es triefte oder troff heißt: Unterm Anzug kann's nicht in Perlen triefen. Da kann es reinsickern oder rinnen, aber zum Perlen und Triefen braucht man mehr Luft.

Als er eine Frau sah, die in ihm eine Vertrautheit weckte, die er lange nicht gespürt hatte, wollte er blindlings über die Straße.
Das gefällt mir sehr.

Das Letzte, was er gebrauchen könne, wäre ein alter Mann, dessen äußerste Blödheit ihm einen wichtigen Auftrag versaue, schimpfte ein sehr adrett gekleideter Mann mittleren Alters. Der aufgeblasene Taxifahrer benutzte so lange Kraftausdrücke, bis Herr Weißbach zurückgewichen war.
Hier hingegen würd ich fast alles streichen und etwa sowas übriglassen:

"Der Fahrer schimpfte so lange (benutzte so lange Kraftausdrücke), bis Herr Weißbach zurückgewichen war."

Das Taxi hatte ihn erschreckt.
Streich das Taxi: Das hatte ihn erschreckt. reicht völlig. Vorher war es ein Auto, und nachher steigt er in ein Taxi, hier brauchst Du kein Taxi.

Während des Laufens merkte er, wie ihm immer schwärzer wurde.

Er ging zu dem Taxi, das am nächsten lag und zeigte dem Fahrer, wo er hinmusste.
Das ist kraus. ... zu dem vordersten Taxi ..., das wär doch einfach und logisch.

Der sagte, mit dem Navigator sei das kein Problem. Nur ob er genug Geld dabei habe, da es eine lange Distanz sei.
Sagt ein Taxifahrer sowas? Das mit dem Geld: Meinetwegen, da er einen verhuschten und vertütelten Menschen sieht und vielleicht nicht der Höflichste ist, oder nee sowieso, ich Depp, spielt ja in Berlin. Aber mit dem Navigator?
Ich würds umformulieren, Vorschlag:

Der sagte, das sei ziemlich weit, aber kein Problem; ob er genug Geld dabeihabe?

Doch er spürte die Verwirrung und die Müdigkeit und ließ von ihm ab, was ihn aber nicht daran hinderte, die Nachrichten aus dem Radio zu kommentieren und einige Lieder nachzusummen.
Hier wirft mich der Perspektivwechsel raus. Was muß ich mir denn plötzlich angucken, was der Taxifahrer fühlt? Würd ich ändern, z.B. so:

Da Herr Weißbach nicht antwortete, ließ er von ihm ab, kommentierte die Nachrichten aus dem Radio und summte einige Lieder mit.

Nach einiger Zeit erreichte das Auto sein Ziel.
Das paßt gar nicht. Viermal ei, aber wozu? Klingt wie Navigatorstimme.
Alternativen wären:
Dann war die Fahrt zuende.
Schließlich waren sie da/am Ziel/angekommen.
Dann hielt das Taxi.

Was ganz Kurzes, Abwinkmäßiges, dacht ich halt. Für die Stimmung. Ist ja eh gleich, wo er ist, irgendwie. Er ist ja auch so müde und vergißt immer Sachen.

Das Gebäude, vor dem er stand, war ein gewöhnliches Mietshaus. Nichts Besonderes.
Warum nicht nur "Er stand vor einem gewöhnlichen Mietshaus"?

Ach, hier schnell offtopic ein besonders flacher Wortwitz:
"Wo wohnt die Katze?" - "Im Miezhaus!" *schenkelklopf*

Da die Fahrt sehr lange dauerte, fanden aufkommende Zweifel einen Nährboden.
sehr lange gedauert hatte

Er war nicht umsonst so weit gefahren, nur um wieder woanders hinzufahren, um das Selbe noch einmal vorzufinden. Egal was ihn hergebracht hatte, er musste es zumindest überprüfen.
das Unterstrichene würd ich streichen.

Er spürte, wie es von ihm Besitz ergriff.

Und es schien, dass die Punkte mit der Anzahl der Gedanken abnahmen.
Dauernd gibst Du Dir hier so Mühe mit dem Konjunktiv, aber hier ... ts.
Korrekt
... es schien, als nähmen die Punkte mit der Anzahl der Gedanken ab
oder einfach galant umschiffen:
Und die Punkte schienen mit der Anzahl der Gedanken abzunehmen.

Jeder Gedanke war der Weg in die Vergesslichkeit. Die Zeit hatte kein Erbarmen. Sie nahm einfach alles mit.
Das mit dem Weg ... das ist sehr kraus. Wollte das meinen: Jeder Gedanke war ein Weg/führte ins Vergessen? Wie sich die Gedanken so auflösen? Oder wollte es meinen, daß Herr Weißbach an seinen Weg in die Vergeßlichkeit denkt?
Den unterstrichenen Satz würd ich rauswerfen, weil er so Schlagertitel ist.

Er sah eine Frau, die am Fenster stand. Ihre Traurigkeit zeigte ihm keine weißen Punkte. Sie war ihm fremd. Das Fenster, aus dem sie blickte, schien ihm vertraut. Ihm fiel ein, wie er morgens das Fenster aufmachte und sich eine Zigarette anzündete. Der frische kühle Wind, in den er den Rauch blies, und dann machte er es wieder zu. Am Abend machte er es wieder auf. Es fröstelte ihn kurz, bis er es wieder schloss.
Diese Passage finde ich ganz wunderbar. Meine Lieblingsstelle!

Die Tür war offen. Kein Suchen von Schlüsseln und kein Drehen und Wenden, bis das Schloss aufging.

Das Hemd unter seinem Anzug war bereits mit Schweiß vollgesogen. Er blickte auf seine rechte Hand, in der sich drei Tropfen Schweiß vereinigten, ballte sie mehrmals zur Faust, bis er keine Kraft mehr hatte, und ließ sie fallen.

Beschwerlich schritt er die Treppe hinauf.
Beschwerlich kann etwas sein, aber tun kann man so nichts. Dafür gibt es bestimmt auch einen klangvollen Grammatikbegriff, den Dir der Germanist Deiner Wahl auf Zuruf erklären kann.
Hinaufschreiten kann er schwerfällig oder mühsam (schwerfällig hat er vorhin schon genickt, da böte sich mühsam an)

Die Stufen knarrten, vielleicht um zu zeigen, dass jeder Schritt richtig war kein Komma oder kein Komma dass es kein Zurück mehr gab. Wäre es nicht am einfachsten, die Frau zu bitten, aus seiner Wohnung zu verschwinden? Er könne das Mitleid nicht verstehen, das alle mit ihm hatten. Er wisse doch, was es bedeute, das Leben. Es sei hart und unerbittlich.
Das Unterstrichene raus, das schwächelt.

Er möchte erst ein paar Stunden allein sein.
An dieser Stelle kommt die Gegenwartsform unrund. Warum nicht "Er wollte allein sein."?
Doch als er sich mit letzter Kraft nach oben rang
ganz kraus. Er könnte völlig erschöpft/am Ende seiner Kraft/seiner Kräfte oben ankommen. Oder mit letzter Kraft die oberste Stufe schaffen o.ä.


Er öffnete die Tür. Wieder war sie unverschlossen.
überflüssig
Die Frau kam näher und verhalf ihm in einen Sessel.
half ihm in einen Sessel oder verhalf ihm zu einem Sitzplatz etc

„Helena wollte dich besuchen. Warum bist du aus dem Heim geflohen?
Das hört sich heftig und unlogisch an. "Aber du warst nicht da" wäre logischer, finde ich, oder "Wo warst du denn?"

„Du bist aus dem Heim aufgebrochen. Mitten in der Nacht. Wie hast du das geschafft? Die Ärzte sagen, dass du zu alt bist, und dich selber in Gefahr bringst mit solchen Aktionen. Es ist besser, wenn du ins Heim zurück gehst. Du bist auf Hilfe angewiesen.“
dito. Vorschlag:
Du bist einfach weggelaufen. Mitten in der Nacht. Wie hast du das geschafft? Mit solchen Aktionen bringst du dich in Gefahr. Oder: Das ist (doch) viel zu gefährlich (für dich). Du mußt ins Heim zurückgehen. Oder: Wir werden jetzt zurück zum Heim gehen/ ich werde dich zurückbringen. Du bist auf Hilfe angewiesen/Du brauchst (doch) Hilfe.

Hilfe. Er wühlte in seiner Tasche und holte einen Schein und Münzen hervor kein Komma und legte sie auf den Tisch. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er Geld dabei hatte.
Da könnte man ein und streichen, so:
... in seiner Tasche, holte einen Schein und Münzen hervor und legte sie auf den Tisch.
Und der zweite Satz ist verwurstet und gehört entweder so:
Er konnte sich nicht daran erinnern, Geld eingesteckt zu haben.
oder so
Er hatte nicht gewußt, dass er Geld dabei hatte.

Der Schluß ist übrigens herzzerreißend. So lang ist es ja nicht her, daß er das Wechselgeld bekommen hat.

Ich mag Deine ruhige Schreibe sehr, auch wenn sie unordentlich ist. Es ist sogar entspannend, Dir eine Fehlerliste zu schreiben, und Deine Grammatikfehler haben einen eigenartigen, kauzigen Charme (no shit.)

Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende!
Makita.

 

Hallo Makita,

Mir paßte die Stimmung gut zur Geschichte: Als sehe man alles durch Mattglas. Einerseits läuft alles verkehrt, einfache Dinge sind wirr und auch beängstigend, andererseits ist nichts wirklich wichtig; es zerrann mir beim Lesen zwischen den Fingern, das fand ich beklemmend.
Ich hab oft versucht mir vorzustellen, was in Menschen vorgeht, die verwirrt sind, aber noch nicht verwirrt genug, um nicht mehr zu merken, daß alles aus dem Ruder läuft. Das ist schwierig und fürchterlich.

Ich glaube, die Geschichte könnte viel gewinnen, wenn Du nochmal drüberbügeln würdest, z.B. hältst Du den Stil nicht konsequent durch und hast ein paar seltsame Formulierungen drin. Hier hab ich mal -


vielen Dank für die lobenden Worte. Ich habe deine Verbesserungsvorschläge eingearbeitet und versucht den Text noch etwas "runder" zu gestalten und manches noch eingefügt.

danke für die Mühe. Ich habe deinen Beitrag sehr aufmerksam zu lesen versucht.

mfg mantox

 

hi mantox,

ich überlegte kurz, wie ich eine geschichte von dir finden könnte, dann kam ich drauf und klickte seltsam an. :lol:
wobei ich diese geschichte gar nicht so groß seltsam finde, natürlich schien es zu beginn so und ich dachte, es läuft irgendwie auf eine poetisch überhöhte verlorenheit des menschen hinaus, was mich zwischendurch an ihr zweifeln ließ.

vier, fünf sätze vor dem ende hat es klick gemacht, das war ein starker moment! all diese seltsamen puzzleteile, die ein trauriges bild ergaben, nachdem das fehlende hinzugefügt worden war.
mir fielen zum bemeckern nur kleinigkeiten auf, die durchaus sehr subjektiv sein können; ich will sie hier nicht äußern, da schon so viel gefeilt wurde.
wenn mir demnächst was frisches von dir über den weg läuft, will ich meine flinte wieder rausholen, versprochen.
wahrscheinlich hast du die geschichte mittlerweile sehr verändert, anders kann ich mir die ersten kommentare nicht erklären.

es grüßt
kubus

 

hallo kubus,

vielen dank für deinen Beitrag.

ich dachte, es läuft irgendwie auf eine poetisch überhöhte verlorenheit des menschen hinaus, was mich zwischendurch an ihr zweifeln ließ.

ja, die Geschichte hat sich sprachlich verändert und so ist sie weniger seltsam

wahrscheinlich hast du die geschichte mittlerweile sehr verändert, anders kann ich mir die ersten kommentare nicht erklären.

ja, drei mal überarbeitet, vor allem sprachlich.

mfg mantox

 

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