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Der glückliche Hund

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06.03.2006
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Der glückliche Hund

Nach dem Blutspenden verlasse ich das Klinikum in Niederrad. Die Haltestelle der Straßenbahn ist in Sichtweite und ich schlendere gemächlich dorthin.
Es lastet keinerlei Zeitdruck auf mir, denn heute ist mein freier Tag und ich habe auch nichts weiter vor.
Besonders anstrengend war das Blutspenden nicht, es war bereits die 26.Spende und mein Körper steckt den Blutverlust wie immer locker weg.
So nähere ich mich in relativ unbeschwertem Zustand, gleichmütig, meiner S-Bahnhaltestelle, wo in wenigen Minuten die Straßenbahn Richtung Niederrad ankommen wird, setze mich auf die Bank und warte.
An der gegenüberliegenden Haltestelle sticht mir ein Rentner samt seinem angeleinten Hund ins Auge. Das Tier, ein mittelgroßer Mischling mit hellbraun und weiß geflecktem Fell, freut sich.
Seine Augen leuchten glücklich und sein Schweif wedelt munter nach links und rechts.
Ich wundere mich. Worüber freut sich der Hund denn?
Hat sein Herrchen mit ihm interagiert? Hat der Rentner irgendetwas zu ihm gesagt oder hat er ihn gestreichelt?
Ich mustere den älteren Herrn. Dickbauchig, leger angezogen, Säufernase, geringe Bildung vermutlich…nein, er hat nichts getan. Er hat nur in Richtung Straßenbahn gestarrt, missmutig und schlecht gelaunt, wie sein Gesichtsausdruck mir verrät.
Der Hund schaut ganz woanders hin. Ich wende den Kopf und rätsel, was der Hund erblickt haben könnte.
Ich sehe Rasen, ein paar Passanten, die viel befahrene Straße und im Hintergrund Wohnhäuser und den psychiatrischen Teil des Klinikums.
Kein einziger der Passanten hat dem Hund etwas zugerufen oder ihm zugewunken. Weit und breit kann ich auch keinen anderen Hund erblicken, dessen Anblick vielleicht meinen Mischling erfreut haben könnte.
Oder hat der Vierbeiner eventuell eine Katze erblickt und sich lustvoll ausgemalt, wie er sie bellend verscheuchen könnte?
Nix. Keine Katze weit und breit.
Aus den Augenwinkeln nehme ich wahr, das die Straßenbahn Richtung Frankfurt-Hauptbahnhof sich nähert.
Ach, das könnte es sein! Ich erinnere mich an den alten Hundetrick. Der Hund schaut nach vorn und man könnte meinen, daß er sein Bewusstsein auf das Blickfeld vor ihm ausrichtet.
In Wirklichkeit fokussiert er aber sein Hörbewusstsein auf das Geschehen links und/oder rechts von ihm.
Ich vermute, das der Hund mit seinen guten Ohren die Straßenbahn lange vor mir gehört und sich deswegen gefreut hat. Ich versuche, mir vorzustellen, was den Hund jetzt erwartet.
Er wird gemeinsam mit seinem Herrchen die Bahn betreten und höchstwahrscheinlich nach Hause fahren. Vielleicht fährt er ja gerne Bahn und liebt es, aus dem Fenster zu schauen? Daheim angekommen, was wird er dann wohl tun?
Frauchen begrüßen, falls der Rentner verheiratet ist. Fressen und sich schlafen legen vielleicht?
Ich merke, das es gar nicht so einfach ist, sich in einen Hund hinein zu versetzen. Aber ich habe auch das Gefühl, das ich gar nicht so falsch liege mit meinen Gedanken.
Mittlerweile hat die Straßenbahn kurz gehalten, die Passagiere ein- und aussteigen lassen und ihren Weg fortgesetzt. Der glückliche Hund samt seinem Besitzer ist jetzt weg.
Ich bleibe mit meinen Gedanken auf der Bank zurück.
Der Hund ist also glücklich, ich hingegen bin in einer gleichmütigen Verfassung. Das wurmt mich. Ich wäre auch gerne glücklich.
Ich stelle kurz die Evolution in Frage. Wozu eigentlich bitteschön die Weiterentwicklung zum Menschen, wenn man doch auch als Hund glücklich sein kann?
Sämtliche Errungenschaften des Menschen, die Erfindung des Rades, die industrielle Revolution, die Nutzung elektrischer Energie und so fort, war denn alles umsonst? Ja, wenn die Hunde glücklicher sind, dann war alles umsonst.
Dieser Gedanke wiederum amüsiert mich. Meine Bahn erscheint und ich steige beschwingt ein.
Im Laufe meines Lebens bin ich in den Genuss von Hundertschaften an Lehrern, Professoren und auch spirituellen Lehrern gekommen. So wie es aussieht, ist ab heute auch ein Hund unter meinen Lehrern. Und das macht mich jetzt glücklich.

 

huhu myongchong

deine kleine hunde story hat mir leider nicht gefallen.
es macht mich auch traurig, dass ich zur zeit nur noch schlechte kommentare abgebe. brauch wohl urlaub von kg.:(
aber nun zum wesentlichen:hmm:

warum war der hund nochmal glücklich? ach ja, weil er ein tier ist, nicht arbeiten muss, nix von seinem gesundheitszustand weiß, keine frau hat, also gar keine probleme. also warum sollte er nicht glücklich sein. ich kenne keine heulenden hunde. außer schlosshunden.;)
eigentlich verstehe ich nicht, warum du über einen hund schreibst. was willst du damit aussagen. das hunde glücklicher sind als menschen? und die evolution in frage stellen?
naja an der evolution hatten nicht wir menschen schuld. und soweit ich das weiß, stammen wir nicht von den hunden ab!! sondern von den affen. vllt hätte dein prot einen zoo besuch machen sollen.
sollte das blutspenden eigentlich eine bedeutung für die geschichte haben.

Im Laufe meines Lebens bin ich in den Genuss von Hundertschaften an Lehrern, Professoren und auch spirituellen Lehrern gekommen. So wie es aussieht, ist ab heute auch ein Hund unter meinen Lehrern
:sealed:
In Wirklichkeit fokussiert er aber sein Hörbewusstsein auf das Geschehen links und/oder rechts von ihm.
Ich vermute, das der Hund mit seinen guten Ohren die Straßenbahn lange vor mir gehört und sich deswegen gefreut hat.
darüber freut sich der hund? über eine kommende straßenbahn? meinst du nicht, er wäre viel lieber an der frischen luft. anstatt in einer stickigen straßenbahn zu sitzen. naja ist aber deine charakterisierung eines hundes, ich halte mich da raus und gebe nur meine meinung.

fazit: die geschichte, soweit man das geschichte nennen kann, hat mir nicht gefallen.
1. da sie sehr langweilig war.
2. nichts aufregendes passiert ist. (außer das schwanzwedeln natürlich;) )
3. kein grandioser/besonderer schreibstil, was alles retten könnte.
4. hunde nciht meine lieblingstiere sind.:D

viel glück bei deiner nächsten geschichte.

cu joblack87:zensiert:

 

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