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Der gute Rat

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21.12.2007
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Der gute Rat

„Versuch doch mal dir deine Sorgen von der Seele zu schreiben", haben sie gesagt.
„Du bist ja sonst so kreativ", haben sie gemeint.
„Na gut", dachte er und schrieb:

„Ich habe Krebs."

Er legte den Stift weg, wartete eine Viertelstunde, aber seine Stimmung wurde nicht besser.
„Blöde, beschissene Arschlochidee", sagte er laut zu sich selbst. Dann musste er plötzlich lachen.

 

Was soll daran philosophisch sein? Diese paar Zeilen sind lakonisch, vielleicht zynisch. Aber die Bewertung eines wie auch immer intendierten Rates als "Arschlochidee" reicht mir persönlich als Erkenntnisgewinn bei weitem nicht aus. Sorry.

Schlage daher eine Verschiebung nach Alltag oder Sonstige vor.

 

Ja, und hier sagt dir der Moderator, dass der Text formal nicht in Ordnung ist.
Nur weil eine Geschichte nur 40 Wörter hat, braucht man trotzdem nicht nur 5 Wörter in eine Zeile zu setzen, zumal ich da überhaupt keinen Sinn dahinter erkennen kann.
Es gibt nun mal relativ klare Regeln, wann ein Zeilenumbruch zu erfolgen hat, wann eine Leerzeile kommt, das ist dieselbe Konvention wie für die Zeichensetzung oder die Rechtschreibung, natürlich gibt es da Spielraum, aber weiß der Geier. Muss das sein? Welche Erzählabsicht hat dieser Text? In wie weit unterstützt die Formatierung diese Erzählabsicht?

Gruß
Quinn

 

Die Leerzeilen waren eigentlich gar keine Absicht, sondern nur die Folge daraus, dass ich den Text in der kargen Benutzeroberfläche von Notebook geschrieben habe und mir das dort dannn so, zwecks besserer Sicht, zurecht formatiert habe.
Wenn es natürlich so stört, kann ich da ja leicht Abhilfe schaffen.

 

Wenn es natürlich so stört, kann ich da ja leicht Abhilfe schaffen.

Dass es stört, wurde ja gesagt. Ich habe die Formatierung geändert und mir erlaubt, auch die (bei der Kürze des Textes häufigen) Fehler bei der Interpunktion zu korrigieren.

Wir haben hier bei kg.de eine recht tolerante Auffassung vom Begriff Kurzgeschichte. Nach dieser erfüllt dein Text die Kriterien. Aber: Stell dir doch bitte mal die Frage, warum die Leser deinen Text lesen sollten und was sie davon haben. Du musst ja irgendeine Absicht gehabt haben, diesen Text zu schreiben. Dass ein Rat nicht auf jede Situation passt? Ja, das stimmt. Wusste ich auch vorher, ist also kein Erkenntnisgewinn. Wurde ich gut unterhalten? Nein, wie auch in lediglich sieben Zeilen? Konnte ich mitfiebern, Mitleid entwickeln, in eine Geschichte eintauchen, eine interessante Figur kennen lernen? Alles Fehlanzeige. Dazu fehlt es an Fleisch. Der Charakter ist blass, wir erfahren nichts von ihm, außer dass er schwerkrank ist. So kann dieses Leid einen nicht berühren. Aber ich denke, du wolltest entweder zum Nachdenken anregen oder schockieren. Sorry, aber beides klappt auch nicht, verpufft völlig. Ist der Gag vielleicht, dass er am Ende lachen muss und die blöde, beschissene Arschlochidee so letztendlich doch gewirkt hat? Bisschen dünn, hm?

Nun ja, bei mir hat der Text nicht gezündet. Mach dir nichts draus, versuch was Neues.

 

Hm. Mir gefällt "Der gute Rat". Ich habe mich erschreckt, empfand Mitleid und musste trotzdem bei der "Arschlochidee" grinsen. Und das alles während einer Minute. Das ist mehr, als so manch episches Werk auslöst. Von daher finde ich den Ansatz und damit auch die Kürze des Textes gut. Allerdings glaube ich, dass er als experimenteller Text oder als Gedicht viel besser aufgehoben wäre.

 

Hallo!

Also ich finde diese Geschichte super!
Auch ich musste laut lachen, als ich das gelesen habe und ich finde, dass sie durchaus philosophisch ist.
Aber vielleicht kann man das nur verstehen, wenn man selbst schlimm leidet ... all die blöden Ratschläge, die an der Situation nichts ändern. Da hilft nur noch Galgenhumor. Und dann sind die Ratschläge vielleicht doch gar nicht mehr so schlecht.

lg,
Garca

 

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