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Der Kampf des Don Emmanuel und seines getreuen Dieners Henry gegen die Windpocken

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18.02.2005
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Der Kampf des Don Emmanuel und seines getreuen Dieners Henry gegen die Windpocken

Der Kampf des Don Emmanuel und seines getreuen
Dieners Sancho Henry gegen die Windpocken


Eines Tages, als das 1. Staatsexamen sein Ende gefunden und der Sommer seinen Höhepunkt erreicht hatte, saß Don Emmanuel auf seiner Hacienda im 4. Stock Altbau, Berlin, und stellte sich die bedeutsame Frage “Und nu?”. All die Monate, in denen er heldenhaft Siege über prüfende Professoren errungen hatte, waren vergangen und als Ritter, zu dem er sich selbst ernannt hatte, ist ein Dasein ohne Herausforderungen nicht lebenswert - Abenteuer mussten her, Jungfrauen gerettet und Mikroben besiegt werden!

So beschloss er also, um sich der Liebe seiner Angebeteten Dulcitanja zu versichern, in die Welt auszuziehen und einen der grässlichsten Peiniger seiner Kindertage auszurotten - die Windpocke! Dieser hinterhältige Virus lebte in einem sicheren Versteck und kam ab und zu hervor, um hilflose Kinder zu überfallen und sich ihrer Haut zu bemächtigen. Aber nicht mehr lange - dachte Don Emmanuel, packte seine sieben Impfseren, rief seinen getreuen Diener Sancho Henry, verabschiedete sich von seiner holden Dulcitanja und zog auf seinem stolzen Ross Elisa in die Welt.

Doch nachdem er acht Monate lang die Welt durchstreift hatte, unzähligen Jungfrauen die Pille verschrieben und Massen von Hygienesündern das Handwerk gelegt hatte, mußte er feststellen, dass sein auserkorener Feind, die Windpocke, sich viel zu gut versteckt hielt. Wo Don Emmanuel mit seiner wackeren Elisa zu Werke ging, konnte er das Treiben der Windpocke nachweisen, aber immer zu spät - der Schurke war längst verschwunden. Somit beschloss er, einen wohlverdienten Heimaturlaub anzutreten und der lieblichen Dulcitanja von seinen Abenteuern zu berichten. Die letzten Monate waren stressig genug gewesen.

Als er und sein getreuer Sancho Henry endlich das heimatlich Gut erreichten, juckte es Don Emmanuel schon überall vor Freude. Es juckte wirklich ganz fürchterlich am Bauch - es tat sogar ziemlich weh! In der ganzen Vorfreude hatte er kaum beachtet, wie sich rote schmerzhafte Stellen im Bereich seines Gürtels gebildet hatten. Dulcitanja rannte freudig auf ihn zu, drückte ihn ganz fest an sich und fuhr erschrocken zurück, als Don Emmanuel vor Schmerzen aufjaulte.
Schnell wurde der beste Diagnostiker im Land gerufen, der dem erschütterten Don Emmanuel die furchtbare Diagnose mitteilte - Gürtelrose! Don Emmanuel war außer sich vor Wut. Da reiste er um die ganze Welt, um die Windpocke zu bekämpfen, und wurde von ihr im eigenen Heim niedergestreckt.
Dulcitanja versuchte, ihn zu beruhigen, er habe sein bestes getan, aber die hinterhältige Windpocke sei ein Meister des Verstecks und unbemerkten Angriffes.
Doch Don Emmanuel fluchte und wütete und versuchte, sich jeden einzelnen Virus auf dem Körper zu kratzen.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann kratzt er sich noch heute...

Geschrieben für ehemaligen Mitbewohner, Humanmedizin-Student

 

Hi Marioula!
Nette Geschichte für zwischendurch, die trotz ihrer extremen Kürze gut unterhalten konnte und für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.
Eine Frage habe ich aber noch:

dachte Don Emmanuel, packte seine sieben Impfseren,
was sind Impfseren?
(hoffentlich blamier ich mich nicht mit dieser Frage...)

Schöne Grüsse
S

 

Hallo San,
war auch mehr zum Schmunzeln gedacht - vielen Dank für Deinen Kommentar.
Impfseren sind die Erreger (meistens Viren) entweder tot oder abgeschwächt, die man bei der Impfung gespritzt bekommt.

Grüße, Marioula

 

Hallo Marioula und herzlich willkommen auf KG.de!

Geschrieben für ehemaligen Mitbewohner, Humanmedizin-Student
Kommentare bitte extra posten.

Eine nette kleine Geschichte hast du da abgeliefert. Flüssig zu lesen und sprachlich in Ordnung. Die Pointe ist zwar ab dem dritten Absatz abzusehen aber doch recht lustig, zum schmunzeln.

Doch Don Emmanuel fluchte und wütete und versuchte, sich jeden einzelnen Virus auf dem Körper zu kratzen.
kannste streichen :cool:

Hat mir gut gefallen.

Gruß

 

Moin Marioula,

So, jetzt hab ich deine beiden Humor-Geschichten gelesen und muß ehrlich sagen, daß mir diese hier nicht so gut gefallen hat, wie die mit den Kühen - obwohl sie beide stilistisch toll geschrieben sind.
Ist Geschmackssache, aber irgendwie fehlte es dieser Geschichte an Schmiß, an Ideen. Die Anspielungen auf Don Quixote (richtig geschrieben) sind zwar anfangs sehr originell, erschöpfen sich meiner Meinung nach aber recht schnell und viel mehr kommt leider nicht. Ich nehme an, die Geschichte ist auf deinen Mitbewohner zugeschnitten und enthält ein paar Insider, die ich leider nicht mitbekommen habe und darum ist das Ganze irgendwie an mir vorbeigerauscht.
Lachen konnte ich jedenfalls ehrlich gesagt diesmal nicht drüber.

ines Tages, als das 1. Staatsexamen sein Ende gefunden und der Sommer seinen Höhepunkt erreicht hatte, saß Don Emmanuel auf seiner Hacienda im 4. Stock
Besser: erstes Examen und vierter Stock (ausschreiben)
Schnell wurde der beste Diagnostiker im Land gerufen, der dem erschütterten Don Emmanuel die furchtbare Diagnose mitteilte - Gürtelrose!
Okay, ich gebe zu, von Medizin keine Ahnung zu haben und möchte gerne die Chance nutzen (wann hat man denn schon mal ne waschechte Ärztin hier): Was ist eigentlich eine Gürtelrose?
Hui... ich kann heute mal richtig was lernen dank dir ;)

@flashbak:

Kommentare bitte extra posten.
Gut gedacht (heißen Dank, echt), aber Widmungen sind eigentlich schon im Text selbst erlaubt.
Ich ernenne dich aber trotzdem zum Moderator auf Probe (das heißt soviel wie Mod ohne Pflichten, aber auch ohne zusätzliche Rechte oder Befugnisse) ;)

 

Hi Marioula!

Der Titel hat mich angelockt.

Und ich muss mich gnoebel weitestgehend anschließen: Flüssig geschrieben, aber manche Insider (die wohl nur der betreffende Windpockenvirusantagonist versteht) sind einfach unlustig.
Zudem ist der Plot etwas dürftig. Die Anspielungen auf Don Quixote (von gnoebel angeschrieben) sind aber gelungen.

Was bleibt: gut geschriebener Text, stilistisch gelungen, aber inhaltlich etwas mau (ist ja auch eine Geschichte für einen bestimmten Menschen, wie mir scheint).

Geschmunzelt hab ich trotzdem hin und wieder. Ein Mensch soll die Windpocken ausrotten? Das ist wirklich ein Kampf gegen die Windmühlen... oder, liebe WHO?

In diesem Sinne
c

 

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