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Der Kicherelch, sein Papst und Ich

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10.08.2003
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Der Kicherelch, sein Papst und Ich

Wie jeden zweiten Donnerstag im Monat, besuchte der Kicherelch unseren Kindergarten, um uns die Welt zu erklären.
Heute war ich dran mit fragen.
"Lieber Herr Kicherelch, was ist das für ein alter Mann im Fernsehen?", ich hatte ihn erst am Morgen gesehen und richtig Angst bekommen, so alt sah der aus.
"Das ist ein sehr wichtiger Mensch für viele Menschen, die an den wahren Gott glauben.", warum er wahrer Gott sagte verstand ich nicht.
"Warum hat er denn so schlimm gezittert?", das hatte mir erst so richtig Angst gemacht. Wenn ich später auch so zittern muss, dann will ich nicht alt werden!
"Er fror!", antwortete er sehr ernst. Wo er doch sonst immer so viel kicherte.
Wenn ich friere, sagt die Mama immer ich soll mir was Wärmeres anziehen. Sein Bademantel war wirklich etwas dünn.
"Warum friert er denn nur an den Händen? Wenn mir so richtig kalt ist, klappern mir zuerst die Zähne, nicht die Finger!"
"Der Mann ist ein bisschen krank. Das Zittern ist gut für die Hände. Es hält sie warm.", bei diesen Worten schaute der Elch mir nicht mehr in die Augen.
"Wenn er krank ist, warum kommt er dann immer im Fernsehen und liest irgendwelches Zeug vor? Wenn ich krank bin, legt mich meine Mama immer ins Bett."
Er wurde langsam etwas sauer über meine Fragerei. Die anderen Kindergartenkinder nickten aber ustimmend. Sie schienen ähnlich zu denken.
"Du liegst im Bett, wenn du krank bist, weil dich keiner vermisst. Du bist unwichtig!", das war gemein, ich bin sehr wohl wichtig, genauso wie er oder dieser blöde Fernsehfritz.
"Warum genau, ist er denn so wichtig? Was macht er denn, was mein Papa nicht auch könnte?"
"Er spricht Leute heilig, du frecher Knirps, das kann dein Vater nicht.", er war echt wütend.
"Mit Bademantel und Hut von einem Papier in ein Mikrophon ablesen, das kann sogar mein großer Bruder." ich war ebenfalls wütend.
Er wich diesem Thema aus.
"Allerdings kennt weder dein Bruder, noch dein Vater oder deine Mutter die Bibel auswendig und tritt für sie ein."
"Soweit ich weiß, verbietet er die Verhütung. Verhütung verhindert aber AIDS. Wenn er das verbietet was AIDS verhindert, erlaubt er AIDS dann nicht? Ist es ihm in Anfrika zu voll? Will er dort Platz für Kirchen schaffen?"
Ich weiß, dass das echt gemein war. Da musste auch der Fernsehprediger weinen, dem mein Vater, eine Woche zuvor, genau dasselbe an den Kopf geworfen hatte.
Doch stattdessen tätschelte der Kicherelch mir auf den Kopf und sagte kichernd:
"Wenn ich dich so ansehe sollten wir das mit der Verhütung wirklich nochmal überdenken."

Der Kicherelch kam nicht mehr in unseren Kindi. Das machte mich zum Außenseiter. Alle gaben mir die Schuld daran.
So wird also mit intelligenten Kindern umgesprungen. Der Elch verschwindet, die anderen mögen mich nicht mehr.
Die Erzieherin geht fremd.
Mit meiner Mutter.
Mein Vater bringt Fernsehprediger zum Weinen.
Und der Papst wird nicht erlöst.
Was soll ich noch glauben?

 

Maniac,

verfluch mich nicht gleich, aber diese Geschichte solltest du besser zurück in die Schublade legen.

In einem Kindergarten wirst du keinem Kind begegnen, dass das Wort "Verhütung" oder "Aids" in den Mund nimmt, geschweige denn weiß, was das ist.
Auch komme ich mit der wörtlichen Rede beim Lesen durcheinander, wer sagt was ...?

Es klingt für mich einfach unrealistisch, dass jemand, der in einem Kindergarten die Fragen der Kinder beantworten soll, zu einem Kind sagt, dass man das mit der Verhütung nochmal überdenken sollte.

Tut mir Leid, aber dein Text hat nicht wirklich eine Aussage und ist vom Schreibstil her ungenügend.

 

Verfluchen ist mir zu religiös...
Das die Geschichte schreibstiltechnisch in sehr einfacher Ausführung zu bestaunen ist, liegt wegen der Kindlichkeit des Prots auf der Hand.
Das eben dieser Prot nicht über Verhütung Bescheid weiß ist mir auch klar, es geht vielmehr um die Zusammenhänge die jedes Kind erkennen und zweifeln lässt.
Der fehlende Realismus dieses überklugen Kindes und dieses genervten Kicherelches ist beabsichtigt überzogen, da es eben um die Aussage geht, die einem nicht direkt vors Gesicht gehalten wird.

Vielen Dank für deine Kritik :cool:

 

Hi Maniac,

wie konnte es sein, dass ich seit Februar diesen Text von dir übersehen habe? Ich werde alt. ;)
Kindermund ist natürlich in gern gewähltes Mittel, um die ernsten philosophischen Fragen auf einen einfachen Horizont herunterzubrechen und die Antworten der Erwachsenen sind dabei meistens dämlicher als die Fragen der Kinder.
Insofern hat deine Geschichte für mich durchaus einen gewissen Charme, auch wenn du sie selbst für deine Verhältnisse teilweise recht schlampig angegangen bist ;) (nickten ustimmend).
Dabei wäre die Fragen ja durchaus auch kindgerecht zu erklären gewesen.

Bei einigen der letzten Auftritte (schon ein Jahr vor seinem Tod) von Papst Johannes Paul II hatte ich auch den Eindruck, es wäre zynisch und menschenverachtend, ihm diese Tortur immer noch zuzumuten. Es schien mir, er wurde in seinem Zustand regelrecht vorgeführt und demontiert. Doch dann kam mit der Gedanke, er könnte es selber wollen, auch um jenen Mut zu machen, die an der gleichen Krankheit litten, die sich vor der Welt versteckten, weil sie den Gedanken der perfekten Hülle, des schönen Scheins nicht mehr erfüllen und befriedigen konnten. Alter. Gebrechlichkeit und Tod gehören zum Leben aber dazu und wer wäre prädestinierter gewesen, dies öffentlich zu leben als der Papst?
Disqualifiziert werden in deiner Geschichte also mal wieder Erwachsene, die Kinder nicht ernst nehmen und ihre Anliegen für so renitent halten, dass sie ihnen einen so zynischen Spruch zum Ende um die Ohren schlagen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Maniac!

Ich finde es etwas wenig für eine Geschichte. Wer ist der Kicherelch? Warum hat der Typ so einen ausgefallenen Namen, wenn man gar nichts Außergewöhnliches über ihn erfährt.
Willst du mit der Story die heilige Schrift anprangern? Es ist überhaupt ein gewagtes Thema, das du damit ansprichst, aber eben nur anschneidest. Der Prot stellt sich nur Fragen, mehr passiert nicht. Was soll daran so seltsam sein?
Weiters finde ich, dass du bloß einen Anfang einer Geschichte geschrieben hast, den Mittelteil vergessen, am Schluss einen gemeinen Satz einschiebst und alles zu schnell herunterratschtst. Derweil waren die letzten acht Sätze am interessantesten. Wenn du die Individuelle Abstufung nochmals überdenkst - d.h. das für dich Mitteilenswerte und die jeweiligen Situationen -, könnte aus dieser "Geschichte" noch etwas werden.
Wie gesagt: Ich würde zu gern mehr über den Kicherelch erfahren.

Lg vom kleinen Rasta-Narren

PS: Die etwas negativere Rückmeldung meinerseits fällt mir nicht leicht. Ich weiß, was es heißt, wenn eine Story nicht so gut ankommt, wollt ich dir nur mal sagen, da ich ja sonst noch nichts gelesen habe, was aus deiner Feder kommt.

 

Danke für das Feedback

Dass diese Geschichte nicht zu meinen Lichtblicken gehört, wird mit jeder ehrlichen Kritik deutlicher...
Nun denn lieber hart und fair als seicht und falsch.
Ich freu mich über jede Kritik und wenn soviel wahres darin steht und mir nicht gefällt ist das nicht die Schuld des Kritikers.

Es war eben ein Schnellschuss zur Zeit der Papstwahl, da fand ich das passend, aber man nicht immer Glück haben;)

Nochn schönes Wochenende und wenn du zuviel Zeit hast stößt du vielleicht auf eine meiner besseren Geschichten...

VG Maniac

 

Wie jeden zweiten Donnerstag im Monat, besuchte der Kicherelch unseren Kindergarten
Komma weg
"Lieber Herr Kicherelch, was ist das für ein alter Mann im Fernsehen?", ich hatte ihn erst am Morgen gesehen und richtig Angst bekommen, so alt sah der aus.
Fernsehen?" Ich
.", warum er wahrer Gott sagte verstand ich nicht.
Komma weg; Warum groß
"Warum hat er denn so schlimm gezittert?", das hatte mir erst so richtig Angst gemacht.
Komma weg; Das groß
.", bei diesen Worten schaute der Elch mir nicht mehr in die Augen.

s.o.
Die anderen Kindergartenkinder nickten aber ustimmend.
zustimmend
", das war gemein, ich bin sehr wohl wichtig, genauso wie er oder dieser blöde Fernsehfritz.
s.o.
"Warum genau, ist er denn so wichtig?
Komma weg
", er war echt wütend.
s.o.
ich war ebenfalls wütend.

Ich groß (Satzanfang)
Hi Maniac,
hm, ist ja zur Geschichte schon alles gesagt worden.
Hat mir aber gut gefallen, vor allem die letzten Zeilen.
Bruder Tserk

 

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