Der Klappentext
Er ist für die nach innen geschlagenen Seiten des Schutzumschlages vorgesehen. Bei Taschenbüchern wird er meist auf eine der ersten vier Seiten abgedruckt.
Für den Klappentext ist mehr Platz vorhanden als für den Buchrückentext. Diesen muss sich der Werbetext für die Geschichte jedoch teilen mit dem Autoren-Kurzporträt inclusive Bildchen, Hinweise auf weitere Bücher und eventuell Auszeichnungen des Autors, Empfehlungen anderer Autoren und bekannter Kritiker oder der Presse zu dem vorliegenden Werk.
Kurz: Es wird wieder einmal knapp!
Im folgenden Abschnitt wird auf die oben genannte Punkte detailliert eingegangen. Manches wird ein Autor, der sich an einen „ordentlichen“ Verlag wendet, nicht brauchen. Selbstverleger hingegen müssen all diese Dinge nach eigenen Vorstellungen selbst erstellen und gestalten.
Autoren-Kurzporträt:
„Kurz“ deshalb, weil es in der ausführlichen Fassung, die man im Anschreiben erstellt hat, hier nicht sinnvoll und zu raumfordernd ist.
Das Bild
Ein Bildchen sollte schon dabei sein. Am besten (und am teuersten) lässt man es von einem Profi-Fotografen machen. Halt das übliche Lebenslauffoto. Man kann jedoch auch einen Bekannten bitten, behilflich zu sein. Er sollte eine gute Kamera haben. Handykameras sind untauglich, egal wie viel Megapixel (Die Pixelzahl hat nur sehr begrenzt etwas mit der Bildqualität zu tun) sie schaffen.
Mit dem freundlichen Bekannten ist man in der Hintergrundwahl freier. Es darf auch draußen in der Natur oder vor einem Gebäude fotografiert werden. Es darf auch mehr als der Charakterkopf auf das Bild. Beachten sollte man dabei: Je mehr vom Körper mit auf das Bild kommt, desto kleiner und unkenntlicher wirkt das Hauptmotiv, das Gesicht des Autors.
Das Hauptmotiv in jedem Fall „freistellen“, das heißt, der Fokus liegt auf den Augen des Autors, der Hintergrund im Unschärfebereich.
Kein Blitzlicht verwenden. Das macht Gesichter kalt und flach. Wenn nötig, eine Lampe von der Seite strahlen lassen.
Ein leichtes Lächeln mit Blick zur Kameralinse ist gut. Krause Denkerstirn und Bleistiftkauen sind schlecht. Auch Aufnahmen am Arbeitsplatz vor dem Computer oder mit einem Stift in der Hand und Schreibpapier auf dem Tisch, womöglich noch ein Stapel Bücher nebenbei, sind nicht genial.
Nacktaufnahmen sind auch nicht geeignet, daher Wohlfühlklamotten anziehen. Ist es ein Anzug, bitte schön! Sind es Jeans und T-Shirt, warum nicht? Ist es das Abendkleid, das geht! Ist es der Minirock, auch der geht. Aber dann nicht zu viel Busen zeigen, das wirkt nuttig. Also entweder Bein oder Busen (der Fokus bleibt auf den Augen!).
Persönliche Daten
Hier kann man Einiges über sich preisgeben. Die aktuelle Adresse samt Telefonnummer wären jedoch zu viel.
Name oder Künstlername. Wo (wahlweise auch wann) geboren, wo lebhaft; da genügen Länder- bzw. Bundesländerangaben. Gut klingen auch Gebietsangaben (im Ruhrgebiet oder zwischen Harz und Heide oder an der Nordseeküste usw.)
Wann und/oder wie/warum man zum Schreiben gekommen ist (schon als Student … usw.)
Ein Hinweis auf die eigene Web-Seite sollte nicht fehlen.
Empfehlungen
Falls gegeben, kann man seinen ersten Erfolg als Schriftsteller und eingeheimste Literaturpreise erwähnen.
Sehr gut machen sich an dieser Stelle Stimmen anderer Personen. Positive Zitate von Literaturkritikern, wohlwollende Worte eines Journalisten oder Autorenkollegen sollten (mit Quellenangaben) aufgelistet werden.
Sicherlich nicht einfach bis unmöglich, wenn man sein Erstwerk veröffentlicht. Doch einen Schriftsteller zu finden, der ein paar nette Worte über den Roman schreibt, sollte möglich sein. Da muss man sich im Vorfeld halt ein bisschen umtun und Kontakte knüpfen. Hat man sich an einen Verlag gewendet, ist man fein raus, der übernimmt so etwas in der Regel.
Die Inhaltsangabe
Sie ist für den suchenden Leser (noch ist das Buch nicht gekauft!) sicherlich der interessanteste Abschnitt des Klappentextes.
Der Handlungsablauf wird selbstverständlich nicht komplett wiedergegeben. Die Hauptfigur steht im Mittelpunkt. Es werden knapp (ca. 100 Wörter sind ideal, über 150 Wörter sollten es nicht sein) und chronologisch die wesentlichen Stationen der Handlung bis zum ersten Höhepunkt offengelegt.
Mit dem Inhaltsauszug sollte nicht nur Interesse geweckt (wie im Buchrückentext) sondern Neugierde auf die Spitze getrieben werden. Die erste Frage dazu lautet sicherlich: Wie macht man das. Die sicherlich wichtigste Frage lautet: Wie funktioniert Neugierde überhaupt.
Die Befriedigung von Neugierde wirkt belohnend. Die Erfahrung hat man bereits x-mal gemacht. Entspannung nach Anspannung des Gehirns vermittelt ein gutes Gefühl. Auch diese Erfahrung hat man beinahe täglich gemacht. Ob bewusst oder unbewusst, spielt keine Rolle.
Man kann die (eingeschränkte) Inhaltsangabe mit einer Frage beenden: Kann YX sein Schicksal noch wenden? Oder ein Rätsel (etwas Geheimnisvolles, Undurchsichtiges) aufzeigen, das den potenziellen Leser zwar lösbar/durchschaubar erscheint (also bitte nicht zu abstrakt unterbreiten), dessen Lösung jedoch seinen aktuellen Wissensstand übersteigt. Diesen Wissensstand kann er nur durch den Roman erhalten. Und schon klingelt die Kasse.
Mit dieser „List“ wird man nicht jeden erreichen. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Man wird kaum einen SF-Fan dazu bringen, einen Liebesroman zu kaufen. Der Köder sollte also die Zielgruppe ansprechen.
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