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Der letzte Krieg

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03.10.2001
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Der letzte Krieg

Diese Geschichte beschreibt das Ende der Menschheit in einem Welkrieg, in dem es weder Menschlichkeit, noch Vernunft gibt, die Skrupellosigkeit regiert und ein Leben, egal wessen Leben, nichts zählt.

Der Atomschlag traf die Metropole Moskau unerwartet. Eine einzige Rakete der Westmächte genügte, um ihr den Garaus zu machen. Alle Ostbürger Moskaus waren ums Leben gekommen.
General Umanitschek, Führer der Oststreitkräfte in der Sektion Russland löschte den Bericht sofort und rief seinen Berater zu sich, der von der Ostpartei eingesetzt worden war, um ihm in allen Fragen behilflich zu sein. Der in einen schwarzen Anzug gekleidete, grauhaarige Herr, der kurz darauf in das unterirdische Büro des Generals eintrat, nickte dem Militäroberhaupt kurz zu.
"Ich nehme an", sprach Umanitschek mit seinem harten russischen Akzent in der internationalen Sprache, "dass das die Antwort auf die Ermordung des Westgenerals Richardson war?"
"Ich denke, Sie kennen die Antwort Ihrer Frage bereits!" antwortete der Angesprochene mit einem ironischem Unterton in der Stimme, denn es war Umatschek gewesen, der, im Namen der Führung der Ostnationen, ein Spezialteam mit der Ermordung des besagten Westgenerals beauftragt hatte und er hatte sich die Konsequenzen bereits an den Fingern abgezählt. "Hat die Führung schon den Gegenschlag angekündigt?"
"Noch nicht, General! In wenigen Minuten wird der große Herrscher zum Volk sprechen! Alle Kanäle werde ihr Programm deswegen unterbrechen."
General Urnanitschek schaltete seinen Fernseher, bei dem es sich um einen riesigen, an der Wand befestigten Bildschirm handelte, von seiner Konsole am Schreibtisch aus, ein. Aus, in der Wand eingelassenen Lautsprechern, ertönte Marschmusik und ein fetter Mann sang mit gröhlender Stimme das, zu dieser Musik komponierte Lied. Umanitschek hasste diese Lieder. Laufend wurde in ihnen von Sieg gesungen, der aber, nach Umanitscheks Ansicht, in unerreichbarer Ferne lag. Als das Bild sich plötzlich veränderte und die Musik verstummte, versteiften sich der General und sein Berater unmerklich.
Ein vollkommen in rot gekleideter Mann war nun, anstatt des fetten Mannes, auf dem Bildschirm zu sehen. Seine Stimme war laut und kraftvoll. "Volk der Ostnationen! Nun wird der Herrscher zu euch sprechen!"
Abermals veränderte sich das Bild und der General erkannte den Versammlungssaal des Herrschers. Schon oft, hatte man ihn während dieses Krieges im Fernsehen sehen können. Nur damals hatten immer nur Repräsentanten des Herrschers gesprochen, die dem Volk voller Innbrunst Mut und Hoffnung einzuflößen versuchten. Der Versammlungssaal war rund und die Wände bestanden aus nacktem Beton, ohne irgendwelche Verzierungen. Das Hauptquartier musste sich also tief unter der Erde befinden. Um einen runden Holztisch herum saßen in weiße Gewänder gehüllte Gestalten. Das einzige, was den Herrscher kennzeichnete, war die schwere Goldkette, die er trug. Bei den übrigen Versammelten in den weißen Gewändern handelte es sich um den sogenannten "Inneren Zirkel" des Herrschers. Doch der General wusste genau, was diese Leute wirklich waren. Vor vielen Jahrzehnten waren diese Männer als Anführer terroristischer Vereinigungen bekannt gewesen und von der damaligen Welt gesucht worden. Doch das hatte sich, nach der Teilung der Welt in die Ost und Westnationen im Jahre 2005 geändert. Offiziell galten sie als Berater des Herrschers, doch Umatschek und viele seiner Kollegen zweifelten nicht daran, dass es in Wirklichkeit diese Leute waren, die die Kontrolle über das Ostreich hatten. Der Herrscher war nur eine Marinette. Aber er war der Herrscher und seine Befehle, ob er sie nun von dem inneren Zirkel erhielt oder nicht, waren Gesetz und mussten ohne Widerspruch ausgeführt werden.
Der Mann mit der schweren goldenen Kette hatte sich erhoben und begann zu sprechen. "Mein Volk, meine Soldaten! Ich trauere mit euch, über die Vernichtung Moskaus und den Verlusst der 2 Millionen Ostbürger, die in dieser Metropole ihre Heimat gefunden hatten. Nun liegt es an uns, diesen Akt der Unmenschlichkeit zu vergelten! Das Westreich wird dafür bezahlen! Ich übergebe das Wort nun an Omar al Wadschid!" Der Herrscher setzte sich und einer der anderen Herren erhob sich. "Verzagt nicht, Volk! Der Krieg wird bald zu Ende sein, dank einer neuen gewaltigen Waffe, die diese Westnationen dem Erdboden gleichmachen und ihre Frauen, Kinder und Männer alle auf einen Schlag vernichten wird! Ich rufe alle Generäle auf, sich auf die "Finale Beseitigung" vorzubereiten!"
Ohne einen Übergang verschwand das Bild und die Marschmusik, mit den Gesängen des fetten Mannes, ertönten wieder. Umatschek schaltete den Fernseher aus.
"Tot den Westnationen!" murmelte er.

Geduckt schlichen Brookes und Venrdyl durch das Unterholz, auf das riesige Fabrikgebäude zu, wo sich, ihren Informationen zufolge, eine der Abschussbasen der neuen Raketen der Ostmächte befinden sollten.
"Ist'n nicht grad schwerbewachter Kasten!" sagte Brookes.
"Es besteht auch keine Veranlassung für unsere Feinde diesen "Kasten" zu bewachen. Es ist theoretisch unmöglich von außen in die Ostnationen hineinzukommen!" war Vendyls Kommentar.
"Wieso sollen wir eigentlich auf einmal diese Militärbasis ausspionieren? Es ist doch nur unsere Aufgabe gewesen, der Militärregierung unserer Westnationen, die Standorte der Militärgeneräle und des Hauptquartiers, die sich, genau wie bei uns, unter den großen Städten befinden, durchzugeben, damit die neuen Raketen diesen Krieg entgültig beenden."
Vendyl erwiderte: "Wir müssen wissen, was diese verfluchten Kriegstreiber entwickelt haben, um den Westen auszulöschen. Du hast doch die kurze Ankündigung von Omar al Wadschid gehört. Und Wadschid scherzt bekanntlich nie."
Ohne ein weiteres Wort schlichen sie weiter. Brookes setzte sein Infrarotfernglas an die Augen und suchte damit die Umgebung ab.
"Alles sauber!" sagte er dann.
"STEHENBELEIBEN!" ertönte eine Stimme die aus dem Nichts zu kommen schien. Um die beiden Westsoldaten herum war das Entsichern mehrerer Waffen zu hören und dann erschienen Soldaten, die unter einem Tarnfeld verborgen gewesen waren.
"Ihr seid verhaftet, Spione!" sagte der Anführer. "Jetzt werdet ihr unsere Waffe zu sehen bekommen. Und es wird das Letzte sein, was ihr sehen werdet!"

"Und damit dieser ewige Krieg endgültig aufhört, müssen Opfer gebracht werden!" sagte Melbare, oberster Militärführer und Führer der Regierung der Westnationen in seiner offiziellen Ansprache. "Viele Menschen werden ihr Leben lassen, aber das Leben der Ostbürger zählt nichts! Nur die Westregierung und ihre treuen Bürger dürfen bestehen bleiben! Aus diesem Grund werden wir die neuen Raketen abschießen! Heil dem Westen!"

Lieutnant Brankow lächelte. "Gefällt sie euch, die Rakete? In jeder Ostnation gibt es eine. Und sie werden sämtliche Städte und unterirdische Einrichtungen des Westens zerstören. Die Rakete ist zwar klein, aber..." Brookes und Vendyl spuckten den Lieutnant an. Die Ostsoldaten hoben die Waffen. "NOCH NICHT!" brüllte Brankow. Er nahm ein Taschentuch aus seiner Uniform und wischte sich den Speichel vom Gesicht. "Es wird Zeit, dass dieser unsägliche Krieg beendet wird! Er geht nun schon seit dem Jahr 2010!" "Ihr seid nichts weiter als Barbaren. Ihr werdet diesen Krieg niemals beenden, geschweige denn gewinnen können!" sagte Vendryl verächtlich "ihr glaubt, dass diese Rakete nicht in der Lage ist, die unterirdischen Bunker eurer unterentwickelten sogenannten "Zivilisation" zu sprengen?" fragte Brankow. "Ich versichere euch, sie sind es. Dafür würde Omar al Wadschid sogar sein Leben verwetten, das weiß ich." Ein Soldat kam zu Brankow und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dieser sagte dann laut: "Alles bereitmachen, Abschuss der Rakete einleiten!" "Und die Spione?" fragte ein Feldwebel. "Erschießt Sie!"
Während Brankow davonschritt, ertönten hinter ihm zwei Schüsse. Er drehte sich nicht um, um die Imperialisten sterben zu sehen.

Im gesamten Westreich wurden, auf Befehl von Melbare sämtliche Raketen abgeschossen. Die Soldaten freuten sich. Bald würde der Krieg beendet sein.

Omar al Wadschid richtete seine Waffe auf den Herrscher. "Du willst also nicht zulassen, dass die Raketen abgeschossen werden?" fragte er. "Ich bin der Herrscher! Und ich sage, dass wir mit dem Westen verhandeln sollen. Ich habe langsam genug von..." Die Kugel traf ihn direkt ins Herz und er fiel tot zu Boden. "Dummkopf!" sagte Omar und setzte sich neben seine Kollegen. Jetzt hatten sie die Chance, den Westen für die Jahzehnte der Furcht, als sie noch als Terroristen galten, zu bestrafen. Vernunft und Menschlichkeit gab es nicht mehr, weder im Osten, noch im Westen der Welt.
Omar schickte die Mail, die an alle Abschussbasen ging, ab und lächelte die Anderen "Berater" an.

Die Ostraketen wurden zur gleichen Zeit abgefeuert, wie die Westraketen. Unbeirrt rasten die Raketen ihren Zielen entgegen. Das Ende eines langen Krieges war gekommen...

ENDE

Christian Seyffarth

Alle Rechte an dieser Geschichte gehören dem Autor! Keine Vervielfältigung ohne seine Genehmigung!

 

Na ja ... Ich würde es mal als positiv werten, dass du dich mit jeder Geschichte steigerst!
Diese hier entstand eindeutig unter Eindruck der gegenwärtigen Lage.
Die Schwäche des Textes liegt mal wieder an der konstruierten Situation: Es ist enorm schwierig, gerade in einer Kurzgeschichte, eine "alternative Welt" zu schildern.
Meiner Meinung nach ist dir das nicht wirklich gut gelungen.
Und was mir auch auffällt: Die Protagonisten sind bei dir völlig farblos. zB führst du Spione ein, die kurz darauf erschossen werden. Nachdem diese keine Charakterisierung erfahren, schienen sie mir unnötig zu sein.
Ich hoffe du verstehst, was ich damit sagen möchte: Wenn du Personen in eine Geschichte einführst, dann sollten diese ein Profil erhalten und für den Verlauf der Story wichtig sein.

Sodale, und jetzt mach weiter, denn wie gesagt, die Steigerungen sind klar zu erkennen. :)

 

Hallo Seyffarth,

Schreiben ist wie eine Sucht!

Kann ich nachvollziehen.

Aber das, was du bisher in dieses Forum gestellt hast, waren bestenfalls schnell in die Tasten gehauene Entwürfe.

Hast du dir schon mal überlegt, eine Geschichte wirklich fertig zu schreiben?

Klaus
(der keinen Sinn darin sieht, Geschichten zu kritiseren, die der Autor selbst nicht für Wert befunden hat, in eine reine Form zu bringen.)

 

Mal abgesehen davon, dass die Geschichte wirklich aussieht, als sei sie nicht ganz fertig bzw. unter extremem Zeitdruck geschrieben, ist sie ein wenig zu gekünstelt.

Mag ja (wenn auch ziemlich unwahrscheinlich) möglich sein, dass sich die Welt eines Tages tatsächlich in Ost und West aufteilt, und sämtliche Nationen in diese beiden Superstaaten integriert werden. Aber wieso nutzt du dann ausgerechnet die typischen Klischees einer autoritären Diktatur im Osten und einer "imperialistischen" Gesellschaft im Westen?

Desweiteren ist die Handlung nur allzu vorhersehbar; die Figuren überflüssig, da sie für die Handlung keinerlei Bedeutung haben; und du verspielst eindeutig Potential bei deiner "Superwaffe", die im Endeffekt nichts weiter als eine Kernwaffe mit besonders großem Gefechtskopf ist. Diese Superwaffe ist nämlich völlig sinnlos, da die bereits existierenden Raketen völlig ausreichten, um den Planeten zu schmelzen.

Erinnert mich auch ein wenig an "Dune", wo die Erde auch mit einer neuentwickelten Kernwaffe, dem "Steinbrenner", in einen Haufen Schlacke verwandelt wurde.

Generell ist deine Geschichte nichts neues, und dafür auch nicht originell umgesetzt.

Im Gegensatz zu manch anderen Autoren mangelt es dir nicht am schreiberischen Können. Versuch einfach, deine nächste Geschichte ein wenig länger zu machen, und bring ein paar überraschende Elemente hinein.

Eine Freundin meinte mal zu mir: "Schreib nicht das, was dir zuerst einfällt, sondern nimm das zweite."

Viele Grüße und viel Erfolg,

Daniel

 

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