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Der letzte Tanz

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24.08.2003
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Der letzte Tanz

Sie steht ihm gegenüber, ein Kreis im Sand markiert die Tanzfläche. Ihr Blick hängt an seinem, als seien sie einmal eine Einheit gewesen.
Sein langer Zopf ist aufgelöst, honigfarben fällt das Haar auf seine gebräunten Schultern. Sie blinzelt in der Sonne, pustet dorthin, wo eigentlich lose Strähnen hängen sollten.
Es ist ein Tanz auf Leben und Tod.
„Nur zu, zeig uns, was du sie gelehrt hast! Zeigt uns eure Magie!“, hört sie. Die Menge jubelt und kreischt.
Ihr Mund lächelt ihm zu, aber ihre Augen fühlen sich an, als müssten sie bersten, wie ein Wall aus Schnee, der eine Lawine aufhalten soll. Aber eine Lawine, in der Wüste?

Er sieht sie an, ihre zarte Gestalt, die hellen Augen halten seine gefangen. Das dunkle Haar ist streng zurückgebunden. Ihre Haut wird vom Sand geschluckt, die Farben gleichen einander, ihre Lippen und die silbrigen, schwarzgetupften Kreise ihrer Augen schweben vor dem Nichts.
Sein Hals fühlt sich an, als hätte er die Wüste geatmet. Der Tanz wird es entscheiden, wer von ihnen das, was gewesen ist, in die Welt hinausträgt.
„Nur zu, zeig uns, was du sie gelehrt hast! Zeigt uns eure Magie!“, die Stimme des Schahs. Die Menge jubelt und kreischt.
Die Sonne brennt auf sie beide herab, bleicht Farbpigmente aus seinem Haar. Er hat sie seine Kunst gelehrt, und sie war eine gute Schülerin gewesen. Sie ist ihm ebenbürtig, und es hat ihm Freude gemacht, ihr all das beizubringen, was er konnte. Er weiß nicht, ob das ein Fehler gewesen war.

Sie weiß nicht, wann ihr Herz begonnen hatte, für ihn zu schlagen. Vielleicht während der endlosen Übungsstunden im Garten, wo sie sich heimlich getroffen und sich gemeinsam an der Schönheit ihres Wirkens erfreut hatten. Zwischen den sorgfältig bewässerten Rosenbeeten hatten sie viel Zeit verbracht, in der kleinen Laube, von dichten Blättern vor neugierigen Blicken geschützt.
Er war ihr Freund gewesen in einer Zeit, wo sie einen gebraucht hatte, er hatte ihr geholfen, die Zeit zu überwinden, als sie sterben wollte. Ohne ihn wäre sie – ja, sie wäre nicht dort, wo sie heute steht.

Er weiß noch, als er sie das erste Mal gesehen hat. Er war an der Reihe gewesen, hinter dem Schah zu stehen, sein Tänzer, seine Wache.
Sie hatten sie vor die Sänfte gezerrt, ein zartes Wesen, in Lumpen gehüllt, die die Peitschenstriemen nur unzureichend bedeckten. Nur ein Kind, ihre knospenden Brüste unter dem zerfetzten Gewand deutlich zu sehen.
Ihr dunkles Haar hatte das Interesse des Schahs geweckt, denn dunkelhaarige Frauen waren selten in den südlichen Landen, wo die Menschen blond und dunkelhäutig waren. Einer der Männer, die sie umstanden, hatte an den Fesseln geruckt, aber sie hatte nicht den Kopf gehoben.
Also hatte der Sklavenhändler sie mit seiner Gerte geschlagen, und als auch das nichts genützt hatte, hatte er mit der Hand ihren Kopf grob an den Haaren hochgerissen und ihr Gesicht entblößt.
Ihre Züge waren feingeschnitten, wie ein Edelstein in einer geschmolzenen und verkratzten Fassung. Die Fassung war die Gleichgültigkeit in ihren Augen und der Schmutz auf ihrem Leib.

Durch seine Fürsorge hatte sie wieder leben gelernt. Er war kaum mehr als ein Knabe gewesen, ein Knabe, dem man Schreckliches angetan hatte, so, wie man auch ihr Schreckliches angetan hatte.
Sie erinnert sich vage an Bäder und duftende Öle, an seidene Bänder, die sie an hölzerne Stäbe banden.
Als der Schah zu ihr kam, erinnerte sie sich an die Wüste, den kratzigen Sand zwischen ihren Beinen, den Schmerz. Nachdem man sie verkauft hatte, hatte man sie wieder zugenäht, geschimpft, geschlagen.
Aber dieses Mal war es anders, dieses Mal wurde sie nicht wieder versiegelt. Als sie hinterher halb besinnungslos an den seidenen Bändern hing, hörte sie Stimmen, die befahlen, sie zu pflegen. Sie wäre teuer gewesen, eine echte Jungfrau eben.
Als sie dann die Augen aufgeschlagen hatte, hatte sie in seine geblickt, Honig, von Sorge bitter gefärbt. Er hatte sie liebevoll umsorgt, bis sie aus ihrer Apathie erwachte und wieder lächelte.

Er hatte sich gefreut, als der Schah ihm befohlen hatte, für das Kind zu sorgen. Aus ihrem Schoß sickerte Blut, und als er sie dort behutsam wusch, fand er die Reste von Fäden. Er entfernte sie vorsichtig, erzählte dem Schah nichts davon. Von da an fühlte er sich für sie verantwortlich, wenn er sie nicht beschützen würde, würde es niemand tun, dachte er.
Das Kind war zur Frau geworden. Er hatte die Sehnsucht in ihrem Blick gesehen, als sie ihn beim Tanz beobachtet hatte, als er die Energien zu einem einzigen Gitter um sich herum verwob und die schlummernde Zerstörung darin in den Wüstensand leitete.
Sie hatte ihn gebeten, es ihr zu zeigen, und er hatte ihr die Bitte nicht abschlagen können. Nur deshalb waren sie jetzt hier, nur deshalb würde einer von ihnen sterben.
Seine Hände umfassen den Griff seiner schimmernden Waffe, werden sie in einem Kampf um Leben und Tod führen, so wie sie einmal in einer Nacht über ihre Haut gestrichen waren, wie verletzte Schmetterlinge, die den bunten Staub von ihren Schwingen auf ihrem Leib zurückließen. Aber sie nahmen nichts dafür entgegen, sie konnten nicht.
Sie war erschrocken gewesen, als sie gesehen hatte, was sie ihm angetan hatten. Sein Schoß war fast völlig glatt, nur eine feine Narbe auf seiner dunklen Haut zeugte davon, dass er das nicht immer gewesen war.
Aber die Schmetterlinge verstreuten Zärtlichkeit über sie. Vielleicht hatte sie da gemerkt, dass sie ihn liebte. Er war ihr Freund gewesen. Er hat sie geliebt.
Und an seinen Augen sieht sie, dass er sie noch immer liebt.

Er steht ihr gegenüber im trockenen Wüstensand, der seine Zehen umschmeichelt, und macht den Tanz bereit für sich. Leben und Tod, die Freiheit liegt direkt vor ihm. Alles, was er tun muss, ist, sie zu töten.
„Jetzt fangt schon an!“ Der Schah ist ungeduldig, klatscht in die Hände.
Sie bewegt sich im Takt zu einer Musik, die nur sie hören kann. Langsam lösen sich kleine Lichter vom Wüstensand, sammeln sich an ihren Händen, die brennenden Fächern gleich die Luft durchschneiden.
Der Kreis begrenzt den Tanz, alles außerhalb ist sicher vor dem, was hier passiert. Blaue Funken stieben, als er den Klängen der unsichtbaren Saiten folgt. Sein ganzer Körper kribbelt jetzt, seine Haut ist so aufnahmebereit, dass die Reibung der Hose an seinen Beinen Schauer über seinen Rücken jagt.
Er spürt, wie sich die Energie verdichtet, Blau flimmert vor seinen Augen, sie verschwindet hinter einer Hülle aus flirrendem Silber. Zeit wird bedeutungslos.
Er formt mit den Händen ein Schwert, legt eine glänzende Rüstung um sich, die seine Haut sanft umschmeichelt, fast, als sei sie aus Seide.

Sie spürt, wie das Kleid sich an ihren Brüsten reibt. Schauer jagen über ihren Rücken, in ihrem Schoß sammelt sich klebrige Hitze. Der Tanz ist intensiv wie noch nie, und sie spürt, dass es das letzte Mal ist.
Nichts existiert mehr. Zeit wird bedeutungslos. Der Schah und die Zuschauer verkommen zu bloßen Statisten. Nur der Tanz ist wichtig, die fließenden Energien, und nur er, der ihr gegenüber im Kreis steht.
Er rüstet sich, und sie tut es ihm gleich, umgibt sich mit einem Kokon aus dem Silber. Ihre Gedanken, ihre Hände, formen einen Speer. Aber all das ist nur Blendwerk, nicht echt. Nicht die Waffen zählen, auch, wenn sie jetzt zischend aufeinandertreffen. Das eigentlich Wichtige ist der Tanz.

Er schlägt, sie pariert mit ihrer Lanze aus Licht. Leichtfüßig umkreisen die Tänzer einander. Die leise Musik nimmt zu, bis sie laut im Kreis erschallt. Während die Ekstase des Tanzes ihn mit sich reißt, hört er ihre Stimme, sie singt.
Der Boden ist jetzt nicht mehr mit Sand bedeckt. Leuchtender Stein in Silber und Blau bedeckt ihn. Die Umgebung des Kreises verschwindet, aber er schenkt dem, was sich um ihn herum aufbaut, keine Beachtung. Er hat schon andere beobachtet, er weiß, dass die Beobachter jetzt nur noch zwei flirrende Säulen sehen, die einander umkreisen. Er und sie sind jetzt an einem anderen Ort. Aber er sieht sie straucheln. Sie hat noch nie bis zum Ende getanzt, bis zum Ende, wenn einer der Tänzer stirbt. Er sieht ihre Schwäche, die Irritation, die ihre Schritte stocken lässt, und von der Macht in sich getrieben springt er auf sie zu, schlägt mit dem Schwert nach ihr. Taumelnd pariert sie, fällt beinahe, fängt sich wieder. Er sticht nach ihr, die wilde Energie lässt Kugeln aus Feuer aus seinen Augen schießen, die auf sie zufliegen.

Als sie beginnt, das Drängen in ihrem Inneren in Worte zu fassen, verschwimmt die Umgebung. Der Boden des Kreises ist nicht mehr federnd, unter ihren weichen Sohlen fühlt sie Stein. Als ein Schritt sie in eine Drehung zwingt, sieht sie einen fremden Himmel, eine unbekannte Welt.
Weit entfernt von ihrem Kreis sieht sie einige andere, leuchtend in den Farben ihrer Tänzer. Und auch das Rund auf dem Boden unter ihnen leuchtet, die Wände werden langsam in undurchdringliche, undurchsichtige Magie getaucht.
Sie ist irritiert, spürt ihre Schritte unsicher werden, ihre Bewegungen weniger fließend. Er schlägt mit seinem leuchtenden Schwert nach ihr, sie reißt in letzter Sekunde die Lanze hoch. Der Rest seiner Beherrschung bricht, er kann nicht mehr verhindern, dass Kugeln aus Feuer aus seinen Augen springen.
Sie ist noch nicht so weit. Mehr schlecht als recht pariert sie mit einem Schild, den sie in Sekundenschnelle erschafft. Sie umkreisen sie, fliegen um die Arena, lenken sie ab. Sie kann nicht die Energie sammeln, die sie braucht, so lange sie die Feuerbälle ablenken muss.

Er lässt sie verschnaufen, gibt ihr Gelegenheit, sich zu fangen. Sie dankt ihm mit einer Handbewegung, im Takt der Musik.
Kann sich alles ändern?
Muss wirklich einer von ihnen sterben?
Kann man den Tanz nicht auch anders tanzen?
Sie lässt die Lanze fallen, löst den Schild auf, streckt ihm die Hände entgegen. Es soll kein Tanz zwischen Feinden mehr sein, sondern einer zwischen Liebenden. So lange, wie sie noch Zeit haben. Sie hat noch nie bis zum Ende getanzt. Die kribbelnde Energie in ihr lässt ihr noch Raum.
Sie tritt auf ihn zu, fasst seine Hände. Das blaue Schwert zerreißt, fällt in unzähligen Funken auf den Boden.

Er neigt den Kopf, um sie zu küssen, in der Zeit, die ihnen noch bleibt. Ihre Lippen schmecken nach Zinn, der Kuss nach Tränen, es ist der letzte.
Sein Angriff hat ihn erschöpft. Er hat genug Zeit.

Sie hat sie nicht. Von einer unstillbaren Erregung getrieben stößt sie ihn von sich, tanzt zu der Musik wie ein befreiter Dschinn.
Er vollführt eine letzte abschließende Bewegung, seine Lippen bewegen sich, und sein letzter Angriff kommt. Es sind unzählige Nadeln aus Eis, die auf sie zufliegen.
Aber sie hält ihm stand, mühelos. Es ist Eis, das kennt sie, es ist nur gefrorenes Wasser. In seinen Augen sieht sie die Verwirrung, als seine Eispfeile an ihrer silbernen Rüstung schmelzen. Aber vielleicht ist es auch Befriedigung, vielleicht wollte er sie nicht treffen. Als hätte er nicht die Worte des Schahs gehört: Der Sieger ist frei.

Sie hat die Grenze ihrer Selbstbeherrschung erreicht, der Damm bricht, und zehn Strahlen aus Silber verlassen ihre Fingerspitzen, umkreisen ihn, er sieht das Entsetzen in ihren Augen. Was hat sie gedacht, was hat sie sich ausgemalt? Dass sie beide die Linie des Zirkels sprengen würden und den Schah und seine Soldaten mit ihrer vereinten Macht hinwegfegen?
So funktioniert es nicht, so hat es nie funktioniert. Er sinkt auf die Knie, er weiß, sie hat gesiegt. Seine Rüstung löst sich auf unter dem Druck der Strahlen. Als die Tränen aus ihren Augen rollen, lächelt er.

Sie unterbricht die Musik mit ihrem Schrei. Der Kreis wird gesprengt, die Mauer in Silber und Blau versickert im Boden.
Alles ist, als hätte es nie einen Tanz gegeben. Der Schah unter seinem Baldachin, die Soldaten um ihn herum, der Sand der Wüste.
Nur unter ihr ist ein Mosaik, silberne Steinchen formen ein Muster in aggressiver Symmetrie. Im Zentrum des Musters liegt seine Leiche, die Tränen lassen das Bild verschwimmen. Es sieht aus wie ein Honigklecks, der auf flüssigem Blei schwimmt.

Sie sitzt auf einem Pferd, auf den Weg in die nördlichen Lande. Sie trägt ein Schwert und eine Rüstung, der Schah hat sie großzügig mit Wasser ausgestattet. Sie reitet durch den goldenen Sand, denkt an bitteren Honig und weiß, dass sie nie wieder Met trinken und Honig essen kann, ohne dass Tränen ihm seine Süße nehmen.
Sie gibt dem Tier die Sporen, und es fällt in einen gleichmäßigen Trab. Ihr Weg führt zu den Schneefeldern im Norden, und sie trägt ein Schwert, weil sie ihren letzten Tanz getanzt hat.

 

So, ich bin mit dem Text noch nicht wirklich zufrieden, aber ihr findet bestimmt einen Weg, mir zu helfen :)

 

Hallo vitamour
:D

Das ist wohl die bisher beste Geschichte, die ich von dir gelesen habe!

Sein Hals fühlt sich an, als hätte er die Wüste geatmet.
Ihre Züge waren so fein geschnitten, wirkten, als sei sie ein Gemälde. Aber das Bild war in einem schmutzigen Rahmen, dreckig vom Staub der Wüste und beschmutzt von der Gleichgültigkeit in ihren silbernen Augen.
(zweimal 'schmutzige' Wörter, ansonten toll)
Ihr Weg führt zu den Schneefeldern im Norden, und sie trägt ein Schwert, weil sie ihren letzten Tanz getanzt hat.
Solche Sätze machen vom Plot her bereits gute Geschichten besonders lesenswert.

Die Andeutungen an die Vergangenheit der beiden Tänzer machen den Tanz noch trauriger.
Insgesamt wirklich sehr gelungen, find ich!

Negativ anzumerken? Mhh...
Der Plot folgt seinem anfänglichen Lauf, ohne sich durch die kleinste Unregelmässigkeit irritieren zu lassen. Schon im ersten Absatz erfahre ich, dass jemand sterben wird und bei dem bleibt es auch. Zusätzlich ahnt wohl so ziemlich jeder Leser aufgrund der Erzählperspektive, Rückblenden etc. wer wohl gewinnen wird. Das nimmt dem Kampf die Spannung etwas weg. Man denkt sich; sie muss gewinnen, wie üblich wird der Schüler den Meister schlagen und der Protagonist, der noch am meisten Leben vor sich hat die Freiheit erringen.
Doch wie ich es soeben sagte; sein Tod muss fast sein und ich wüsste auch nicht, wie du ihn verhindern solltest. Es sei denn du änderst den Schluss, aber auch dann wäre es noch schwierig, denn von Anfang an zielt es darauf ab.
Was du allerdings ändern kannst - und das hat Illu schon gesagt - ist der Tanz an sich. Wie er jetzt da steht ist es Schlag und Rückschlag und fertig. Das wirkt unrealistisch um nicht zu sagen kitchig. Das ist weder Tanz noch Kampf, das ist ein Augenblick der viel zu schnell vorbei ist.
In den Tanz kannst du aber eine 'Unregelmässigkeit' einbauen, der den Leser vielleicht vorübergehend daran zweifeln lässt, dass die Geschichte so endet wie sie angefangen hat (damit meine ich seinen Tod). Gib ihm vielleicht die Überlegenheit. Lass sie aufgrund einer List gewinnen. Und: Ich hätte es schön gefunden, wenn sie sich einen kurzen Moment lang weigern zu kämfpen. Nach dem ersten Schlag, nachdem sie den Schaden fühlen, den sie sich zufügen könnten sie tanzen; aber nicht mehr auf Leben und Tod sondern für die Liebe. Sie könnten sich küssen - und dann, wenn der Leser schon hofft dass sie sich nicht töten könnten sie weiterkämpfen. (Oder sie könnte während dem Küssen Kraft sammeln und ihn dann töten...)

Naja, waren nur meine Gedanken, mach was draus wenn du kannst...
Und nur weil die 'negativen Anmerkungen' mehr Platz einnehmen heisst es nicht, dass sie schwerwiegender sind als das Lob, gell!
Abgesehen vom zu kurzen Duell eine wunderbare Story, für mich ein lohnenswerter Ausflug in 'Nachbarrubrik' :D

Liebe Grüsse aus der Hölle,

Van

 

Hi Jo, hi illu,

vielen Dank fürs Kritisieren euch beiden, ich hab die bekrittelten Anmerkungen gleich berichtigt.
Den Tanz ausbauen, illu? Ich weiß noch nicht, wie ;)
Aber ich werd im Laufe des Nachmittages noch einmal drübergehen, vielleicht faellt mir ja noch was ein

Du erzählst deine Geschichte so impulsiv, als ob du bei einem solchen Ereignis selbst zugegen warst. Klasse.
Das ist ein schönes Lob, danke :)

gruß
vita
:bounce:

 

Noch eine Kritik - vanamour, es ist gemein von dir, zu kritisieren, während ich antworte ;)
Aber Dinge wie

Das ist wohl die bisher beste Geschichte, die ich von dir gelesen habe!
lassen mich dir das verzeihen :)
Ich habe den Tanz noch einmal deutlich herausgearbeitet und bin auch auf deine Anregungen eingegangen. Dank dir fürs Lesen und für so viele liebe Verbesserungsvorschläge, sag mal, ob du es jetzt besser findest!
(das gilt natürlich auch für alle anderen Anwesenden ;))

gruß
vita
:bounce:

 

Hi Vita,

eine wirklich sehr gelungene und schön geschriebene Story. :thumbsup:

Was ich ein bischen schade finde, ist, dass Deine Heldin eigentlich verliert, obwohl sie den Kampf/Tanz gewonnen hat.

Sie sollte sich am Schluß noch irgendwie am Schah rächen und ihn dafür bestrafen, dass er sie gezwungen hat ihren Freund zu töten.

Gruß
Jörg

 

Hallo Jörg,

danke für das Lob und das Feedback!

Sie sollte sich am Schluß noch irgendwie am Schah rächen und ihn dafür bestrafen, dass er sie gezwungen hat ihren Freund zu töten.
Ich könnte ja mit einer Fortsetzung drohen... ;) Aber ich glaube nicht, dass es eine geben wird, das hab ich noch nie gemacht...

gruß
vita
:bounce:

 

Salve illu,

schön, dass jetzt alles viel besser ist ;) alles wird gut!

Eigentlich wollte ich in dem Text durch die Schilderung eine Verlangsamung erzeugen... :-/ Mal sehen, was der Rest der Leute sagt!

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Vita,

die Zutaten sind klassisch.
Tänze als Kampf kennen wir aus Grease oder Dirty Dancing, die Konstellation, dass es nur Verlierer geben kann, wenn Liebende durch einen gelangweilten Despoten in sadistischer Freude aufeinandergehetzt werden ist auch nicht neu.
Van hat angemerkt, dass der Verlauf der Geschichte klar ist.
Mir ging es ähnlich. Der Hang zu männlichen Edelmut würde das Mädchen überlebenden lassen, dachte ich mir, als die Bedingungen genannt waren.
Allerdings wären auch die Alternativen zu deinem Plot schon häufig genug gewesen, sowohl, wenn sich die liebende Frau für ihren Prinzen geopfert hätte, als auch wenn sich beide in ihrer Liebe zusammengtan und den Schah mit dem Tanz besiegt hätten.
Du hast also diesbezüglich nicht viele Möglichkeiten gehabt.

Wenn mir deine Geschichte trotzdem gefallen hat, liegt es daran, wie du sie erzählt hast. Es ist eine Art literarisches Tekken, voller Tempo und voller Magie. Der Tanz und seine Energie werden spürbar, fast kann man die Musik und die johlende Menge hören, die sich an dem Duell berauscht.

Leider muss ich auf einen Satz von Joe noch off Topic eingehen, weil er mich ärgert.

Obwohl mir beide Prots irgendwie Leid tun; er, weil seine Liebe im Tod endete und sie, weil sie wieder einmal ihre Unschuld verlor... diesmal nicht die körperliche Unschuld, sondern die seelische Unberührtheit, was aber sicher länger (oder ihr Lebenlang) nachwirken wird.
der Verlust "körperlicher Unschuld" eines kleinen Mädchens, dem zu besserer Wiederverkäuflichkeit die Scheide wieder zugenäht wird hinterlässt also keine seelischen Folgen, die ein Leben lang Bestand haben werden?
Oder hast du dich einfach unklar ausgedrückt?

Also trotz meines bösen Kritikeinstiegs, liebe Vita, hat mir deine Geschichte gut gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

schön, dass dir der Text trotz seiner Vorhersehbarkeit gefallen hat. Innovative Plots zu finden, ist in Fantasy immer so schwer...

Die Diskussion könnt ihr aber über PM weiterführen *Moderator*

Hi Jo,

auch dir noch mal ein herzliches Dankeschön für das weitere Feedback :) Nach der Überarbeitung gefällt mir der Text auch deutlich besser

gruß
vita
:bounce:

 

Ola Vita!

Typisch, kaum ist unsereins das Wochenende mal nicht da, postest du eine Geschichte und alle anderen dürfen vor mir nörgeln, *grummel*.

:D :D

Im Ernst: deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, vor allem die Charakterisierungen der beiden Kämpfer.
Zu nörgeln hab ich auch gar nix (so'n Mist).

Zum Thema Vorhersehbarkeit: natürlich merkt man sehr schnell, worauf du raus willst, aber durch die liebevolle Schilderung des Kampfes und vor allem der Gefühle der beiden, wird es keine Sekunde langweilig beim Lesen.

Tja, ich kann nur sagen: hat mir gefallen, weiter so ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi Felsenkatze,

danke fürs Lesn udd Kriisieren!

Tja, ich kann nur sagen: hat mir gefallen, weiter so
nö, zu faul :D

gruß
vita
:bounce:

 

Moin, vita!

Trotz Affenhitze ein paar lobende und ein paar nörgelnde Worte von meiner Seite… ;)

Kennst Du übrigens die "Schwerttänzer"-Geschichten? Die ersten paar Absätze lang dachte ich fast, ich lese Roberson! :D

Die Geschichte ist in vieler Hinsicht, d.h. Plot, Charaktere, Auflösung, verwendete Bilder etc., natürlich extrem klassisch, das hat sim ja schon erwähnt. Insofern war hier auch nicht so sehr das Geschehen selbst, als vielmehr dessen Schilderung bzw. die Details für mich von Interesse.

Durch Deine Schreibe versuchst Du, möglichst viel Energie und Emotion in die Szene zu bringen, was Dir meist auch recht gut gelingt. Etwas unglücklich finde ich allerdings u.a. die Rückblenden, in denen Du die Beziehung der beiden Protagonisten einführst. Das ist ein einziges Wirrwarr aus Zeitebenen und Perspektiven mit viel unschönem Plusquamperfekt. Mein Vorschlag wäre, die Rückblenden, wenn sie denn schon sein müssen, in einem großen Block zusammen zu fassen, der dann entweder auch im Imperfekt oder gar im Präsens steht. Zudem sollte das tunlichst aus einer Perspektive erzählt sein und in der Chronologie und Dramaturgie etwas geglättet werden. Da gerade Rückblenden einen Text gerne "stören", sollten sie so sauber wie möglich gearbeitet sein, um den Leser "im Text" zu halten!
Und Du musst auch nicht alle Information über die Vergangenheit in die Rückblende stopfen. Alternativ könntest Du auch "Schlaglichter" ihrer Vergangenheit ins gegenwärtige Geschehen einflechten. Zum Beispiel der Anblick seiner Hände, die ihr jetzt schaden wollen, ihr einst aber Lust und Geborgenheit gegeben haben. Das sind dann so kleine Details, durch die sich u.U. auch der innere Konflikt der Beteiligten ein bisschen besser rausarbeiten lässt.

Ebenfalls nicht so schön finde ich die ständigen Perspektivenwechsel – ich denke, es täte der Story besser, wenn sie nur aus einer Perspektive erzählt würde, dadurch bekäme sie m.E. mehr Dichte und Stringenz.

Okay, den Rest mach ich jetzt mal direkt am Text:

Sie steht ihm gegenüber, ein Kreis im Sand markiert die Tanzfläche. Ihr Blick hängt an seinem, als seien sie einmal eine Einheit gewesen.
Sein langer Zopf ist aufgelöst, honigfarben fällt das Haar auf seine gebräunten Schultern. Sie blinzelt in der Sonne, pustet dorthin, wo eigentlich lose Strähnen hängen sollten.
Es ist ein Tanz auf Leben und Tod.

Hehe, das ist Roberson pur! Ich sah praktisch Tiger und Del einander umkreisen! :D
Auf jeden Fall eine sehr knackige und gelungene Exposition – das Bild springt sofort über. Wie gesagt: In der ganzen Geschichte knistert eine gewisse Energie.

Ihr Mund lächelt ihm zu, aber ihre Augen fühlen sich an, als müssten sie bersten, wie Dämme, die eine Lawine aufzuhalten versuchen. Aber eine Lawine, in der Wüste?

Das Bild finde ich etwas verunglückt – eine "mixed metaphor" sozusagen. Dämme halten Wasser! Die Lawine hat zwar mehr Wucht, wirkt aber hier etwas deplaziert.

ihre Lippen und die silbrigen Kreise schweben vor dem Nichts.

Welche silbrigen Kreise?

die Stimme des Schahs

Ich glaube, in diesem Fall lässt man das "s" beim Genitiv weg, ergo :"…des Schah".

Er hatte sie seine Kunst gelehrt, und sie ist eine gute Schülerin gewesen.

Das sind zwei Zeiten in einem Satz. Und ab hier beginnt eine lange Passage, die ich als dringend überarbeitungsbedürftig empfinde.

Also hatte er sie mit seiner Gerte geschlagen, und als auch das nichts genützt hatte, hatte er mit der Hand ihren Kopf grob an den Haaren hochgerissen und ihr Gesicht entblößt.
Ihre Züge waren so fein geschnitten, wirkten, als sei sie ein Gemälde. Aber das Bild war in einem schmutzigen Rahmen, dreckig vom Staub der Wüste und beschmiert von der Gleichgültigkeit in ihren silbernen Augen.

Der Absatz ist ein wenig verunglückt. Zunächst ist der Bezug unklar – wer hat die Gerte benutzt? So liest es sich, als hätte "er" (also der Lover…ähm… vielleicht solltest Du den beiden doch Namen geben? :shy: ) sie geschlagen. Zudem ist die Formulierung "…wirkte, als sei sie ein Gemälde" unnötig umständlich. Und "…war in einem schmutzigen Rahmen,…" liest sich auch sehr unschön. Vielleicht bügelst über das ganze Bild nochmal drüber?

Durch seine Fürsorge hatte sie wieder leben gelernt. Er war kaum mehr als ein Knabe gewesen, ein Knabe, dem man Schreckliches angetan hatte, so, wie man auch ihr Schreckliches angetan hatte.
Sie erinnert sich vage an Bäder und duftende Öle, an seidene Bänder, die sie an hölzerne Stäbe banden. Dann an Schmerz, als jemand etwas mit ihr machte, was schon einmal passiert war, unter Schmerzen, im Sand der Wüste. Dann hatte der Mann sie verkauft, und dort hatte man sie wieder zugenäht, weil sie an Wert verloren hatte.
Als sie hinterher halb besinnungslos an den seidenen Bändern hing, hörte sie Stimmen, die befahlen, sie zu pflegen. Sie wäre teuer gewesen, eine echte Jungfrau eben.
Als sie dann die Augen aufgeschlagen hatte, hatte sie in seine geblickt, Honig, von Sorge bitter gefärbt. Er hatte sie liebevoll umsorgt, bis sie aus ihrer Apathie erwachte und wieder lächelte.

Dieser Absatz ist extrem wirr, die Bezüge, die Chronologie, selbst das tatsächliche Geschehen, was wann wie wo wem zugestoßen ist, alles bleibt hier sehr unklar. Zumindest dies solltest Du in klare Einzel-Szenen auflösen, die in einer zusammenhängenden Rückblende sorgfältig ausgearbeitet sind. Da es hier um Kernstücke der Chrarakterisierung geht, könntest Du hier ruhig etwas ausführlicher werden und dafür anderes anderweitig verteilen. (s. o., der Tipp mit den Schlaglichter)

Sie hatte ihn gebeten, es ihr zu zeigen, und er hatte ihr die Bitte nicht abschlagen können. Nur deshalb waren sie jetzt hier, nur deshalb würde einer von ihnen sterben.

Hier habe ich ein grundlegendes Problem mit der Story, weil die Motivation für den Kampf der beiden und insbesondere die Notwendigkeit, dass einer der beiden sterben muss, nirgendwo ersichtlich wird. Die Konstellation ist zwar klassisch, aber nicht so klassisch, dass sich eine Erklärung erübrigen würde. ;)

Sie erinnert sich an die eine Nacht, in der er zu ihr gekommen war. Als seine Finger sich ihrem Schoß genähert hatten, war sie zurückgeschreckt, aber als sie dort ihr Werk begonnen hatten, hatte sie bald den Gefühlen in sich nachgegeben…

Und wieder springst Du zurück in eine Rückblende – sturkturell ist der Text speziell in diesem Abschnitt noch recht zerfleddert.

Sein Schoß war glatt, nur eine feine Narbe auf seiner dunklen Haut zeugte davon, dass er das nicht immer gewesen war.

Das ist leider anatomisch nicht haltbar - auch Eunuchen müssen pinkeln! Meistens – sofern sie komplett kastriert werden – wird ein dünnes Bambus- oder Metallröhrchen in den Harnleiter eingeführt, und die Narbe heilt drum herum zu, d.h. der Schoß wäre niemals völlig glatt! Zudem haben bzw. hatten fast alle Eunuchen ihr Leben lang mit schmerzhaften Entzündungen, offenen Narben etc. zu kämpfen.

Aber seine Finger und seine Zunge ließen sie bedauern, dass sie ihm nicht das zurückgeben konnte, was er ihr geschenkt hatte. Vielleicht hatte sie da gemerkt, dass sie ihn liebte. Er war ihr Freund gewesen. Er hat sie geliebt.

Auch hier wieder ein Tempus-Sprung, den ich nicht nachvollziehen kann. Außerdem habe ich an dieser Stelle ein echtes Grundproblem mit der Beziehung der beiden: Eunuchen, besonders jene, die schon als Kind kastriert werden, entwickeln "systembedingt" nur selten sexuelle Bedürfnisse/Zuneigungen, da ihre psychosexuelle Entwicklung erheblich gestört ist. Eunuchen sind i.d.R. sehr "mütterlich", aber selten bis nie nehmen sie eine solche typisch männliche Rolle des Liebhabers ein. Können sie auch gar nicht wirklich, da ihnen zahlreiche männliche Verhaltensmuster und Bedürfnisse fehlen. Gerade deswegen macht man sie ja zu Eunuchen. In der gängigen Literatur haben Eunuchen meist gar keine feststellbare Sexualität bzw. neigen wenn überhaupt, u.a. auch wg. Ihrer Lebensbedingungen, eher zu Homoerotik.
Eine solche explizite Romanze zwischen einem Eunuchen und seinem Schützling halte ich daher in gewisser Hinsicht für eher unglaubwürdig. Ich würde sagen: Entweder, Du lässt ihm sein bestes Stück, oder Du lässt den sexuellen Aspekt aus ihrer Beziehung raus.

Er steht ihr gegenüber im trockenen Wüstensand, der seine Zehen umschmeichelt, und macht den Tanz bereit für sich. Leben und Tod, die Freiheit liegt direkt vor ihm. Alles, was er tun muss, ist, sie zu töten.

Von hier an wird der Text sehr dicht, die Atmosphäre kommt gut rüber – nur noch kleinere Logik- und Formulierungsfehler stören

Die Zeit wird bedeutungslos.
Das "die" kann weg.

Er formt mit den Händen ein Schwert, legt eine glänzende Rüstung um sich, die seine Haut sanft umschmeichelt, fast, als sei sie aus Seide.

Der "..fast, als sei…" Part könnte auch weg. Das Bild funktioniert ohne m.E. sogar besser und liest sich flüssiger.

Sie spürt, wie das Kleid sich an ihren Brüsten reibt. Schauer jagen über ihren Rücken, in ihrem Schoß sammelt sich klebrige Hitze. Der Tanz ist intensiv wie noch nie, und sie spürt, dass es das letzte Mal ist.
Nichts existiert mehr. Die Zeit wird bedeutungslos.

Eine sehr intensive Schilderung, ihre Erregung kommt gut rüber. Lediglich die Wiederholungen (Schauer, bedeutungslose Zeit) stören etwas.
Zudem bist Du hier irgendwie plötzlich wieder in einem anderen Tempus? Insgesamt solltest Du die "Zeitgestaltung" des Textes nochmal gründlich überarbeiten. Wenn der Kampf im Präsens stehen soll, gibt es in den Rückblenden keinen Grund für das Plusquamperfekt. Generell solltest Du da mal glätten und entrümpeln, aber das steht ja oben schon.

Nur der Tanz ist wichtig, nur die fließenden Energien, und nur er, der ihr gegenüber im Kreis steht.

Da sind mir ein paar "nur" zu viel drin.

Er formt eine Waffe, rüstet sich in blaue Funken

Kein Grund das Bild zu wiederholen – damit brichst Du nur die Spannung!

Aber all das ist nur Show.

"Show" wirkt deplaziert. Besser "Schau" oder auch "Blendwerk", "Spektakel"… such Dir was aus. ;)

Die Umgebung des Kreises verschwindet, aber er schenkt dem, was sich um ihn herum aufbaut, keine Beachtung. Er hat schon Tänze beobachtet, er weiß, dass die Beobachter jetzt nur noch zwei flirrende Säulen sehen, die einander umkreisen. Er und sie sind jetzt an einem anderen Ort.

Hier komme ich nicht mehr so ganz mit. Wenn das Wesentliche des Spektakels ohnehin vor den Augen der Zuschauer verborgen bleibt, hält sich der Unterhaltungswert doch arg in Grenzen, würde ich sagen. Generell wäre das Ritual und dessen Gesetze noch ein wenig erklärungsbedürftig, genauso wie der Anlass für diesen speziellen Kampf (s.o.).

Der Boden des Kreises ist nicht mehr federnd, unter ihren weichen Sohlen fühlt sie Stein.

Auch Sand federt nicht unbedingt, er ist eher rutschig – ein denkbar mieser Tanzboden eigentlich. Außerdem: Wenn sie regelmäßig barfuß tanzt, sind ihre Füße wohl eher schwielig als weich!

Der Rest seiner Fassung bricht

Ist er eine Lampe? Klingt sehr seltsam, diese Formulierung.

Sie kann nicht die Energie sammeln, die sie braucht, wenn sie die Kugeln ablenken muss.

Ist etwas mißverständlich. Besser: "…solange sie noch die Kugeln abwehren muss."

Sie lässt die Lanze fallen, den Schild löst sie auf, streckt ihm die Hände entgegen. Es soll kein Tanz zwischen Feinden mehr sein, sondern einer zwischen Liebenden.

Erstens: "den Schild löst sie auf" klingt doof. Besser: "Sie lässt die Lanze fallen, löst den Schild auf…"
Zweitens: Dieser plötzliche Sprung bzw. Umschwung im Konflikt gefällt mir nicht, zumal die Gründe für den Kampf und ihre aktuelle Beziehung zueinander sehr unklar sind.

Das blaue Schwert wird in unzählige Funken zerrissen, die in einer Kaskade auf den Boden fallen.

Unnötiges Passiv. Besser: "Das Schwert zerreißt, fällt in einer Kaskade blauer Funken zu Boden."

Es ist Eis, sie ist mit ihm vertraut

Besser: "…sie ist damit vertraut…", sonst wird der Bezug unklar.

Als hätte er nicht die Worte des Schahs gehört: Wer stirbt, ist tot, wer lebt, ist frei.

"Wer stirbt ist tot" wirkt unfreiwillig komisch. Und da wir schon wissen, dass der Verlierer stirbt, genügt ein "Der Sieger ist frei."

Sie hat ihr Limit erreicht, der Damm bricht

Statt "Limit" besser "Grenze".

Was hat sie gedacht, was hat sie sich ausgemalt? Dass sie beide die Linie des Zirkels sprengen würden und den Schah und seine Soldaten mit ihrer vereinten Macht hinwegfegen?
So funktionierte es nicht, so hat es nie funktioniert. Er sinkt auf die Knie, er weiß, sie hat gesiegt. Seine Rüstung löst sich auf unter dem Druck der Strahlen. Als die Tränen aus ihren Augen springen, lächelt er.

Hier wird die Unklarheit der Situation besonders deutlich, weil wir diese Frage in der Tat nicht beantworten können. Außerdem springen Tränen eigentlich nicht, oder?

Im Zentrum des Musters liegt seine Leiche, die Tränen lassen alles verschwimmen.

Bezugs-Verwirrung. Wenn schon, dann zumindest "…ihre Tränen lassen das Bild verschwimmen…"

Es sieht aus wie ein Honigklecks, der auf flüssigem Stahl schwimmt.

Das Bild kapier ich nicht. Das Muster hat als Primärfarbe wohl eher Blau, flüssiger Stahl aber wäre rot! Und das mit dem Honigklecks… naja, gefällt mir nicht so doll.

dass sie nie wieder den süßen Met trinken kann, ohne dass Tränen ihm seine Süße nehmen.

Zweimal "Süß"!

Sie gibt dem Tier die Sporen, es fällt in einen gleichmäßigen Trab.

Hier würde ich noch ein "und" einschieben.

Ihr Weg führt zu den Schneefeldern im Norden, und sie trägt ein Schwert, weil sie ihren letzten Tanz getanzt hat.

Del nach Hause reiten? :D

Auch hier macht sich wieder bemerkbar, dass wir in Bezug auf den Grund des Duells, seine Regeln und die generellen Gepflogenheiten am Schauplatz zu wenig wissen. Mit den entsprechenden Hintergrundinformationen könnte man dieses Abschlussbild sicher sehr viel besser würdigen!

Puh, das war jetzt aber ganz viel genörgelt… man könnte glatt denken, ich wär ein Nörgler oder so… :Pfeif:

Naja, vielleicht hilft es Dir ja weiter!

Sonnigste Grüße,
Das Nörgelhorn

 

Hilfe, das Nörgelhorn ist über meine Geschichte hergefallen und hat sie zerfetzt :heul:

Ich habe deine Anmerkungen bearbeitet, bis auf die eine im letzten Absatz, die mit dem Met, da wusste ich nicht, wie ich die Dopplung rauskriegen soll.
Schwerttänzer habe ich vor Urzeiten mal gelesen, das war mir aber schon damals zu stereotyp :D so richtig warm bin ich damit nie geworden, bis du die Dinger erwähnt hast, hab ich da nicht mehr dran gedacht! Jetzt werde ich sie wieder lesen und mich vermutlich über die Autorin ärgern, die den armen Prot von seinen Hormonen gesteuert sein lässt, und du bist Schuld.

Hintergrund, ja. Hintergrund - den würde ich gern einarbeiten, ich weiß aber nicht, wie ich das tun kann :D Vielleicht hast du ein paar Ideen? Man sieht sich im Chat, dann kannst du weiternörgeln!

Gruß
vita
:bounce:

 

Mit dem Hintergrund denk ich mal drauf rum, wie man das einflechten kann. Und gibt ja noch ein paar andere Major-Points, an denen man schrauben könnte. Sollten wir wohl echt mal ein Query draus machen. ;)

Und ja: Tiger in "Schwerttänzer" ist schon verdammt Macho - ist wohl trotz weiblichem Autor eher ein Buch für Kerle... :D

btw: Ich war eben im Chat - und wo warst Du? :p

 

Ola!

Auch wenn's jetzt völlig off topic ist: Ja, der "Tiger" ist niemand, der Frauen sonderlich sympathisch ist. :sick:

Und damit es wieder was zur Geschichte ist: dein Prot, Vita, ist da doch wesentlich angenehmer :)
Aber der Horni hat schon recht, auch ich musste an die Geschichten denken. Ich wollte dich nur nicht damit vergleichen, weil ich dann dachte: gut, dass es nicht Sandtiger und Del sind ;)

Also nochmal liebe Grüße,

Ronja

P.S. Horni: Ich im Chat lang dir wohl nicht, was? :p

 

Der Grund, warum ich mich spontan so an "Schwerttänzer" erinnert fühlte, war im Grunde auch echt nur dieser erste Absatz bzw. das dort beschriebene Szenario: Zwei Tänzer, Junge und Mädchen, ein Kreis im Sand, ein Despot unter dem Baldachin - es gibt eine Szene in "Schwerttänzer", in der Del und Tiger gegeneinander antreten, unter fast exakt den gleichen Bedingungen. Und das Tanz-Motiv mit dem Kreis im Sand zieht sich ja als roter Faden durch die Bücher. Auch ein paar andere Motive tauchen auf (Tiger war ja auch ein mißhandeltes Sklavenkind, Dels Bruder ist, als sie ihn finden, zum Eunuchen geworden etc.)

Allerdings ist der Rest der Geschichte ja dann doch sehr anders - immerhin wird hier mit Magie gekämpft, und auch die Beziehung der beiden Prots (vita - bittebittebitte gib ihnen Namen! *winsel* :shy: ) steht ja unter ganz anderen Vorzeichen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich vita evtl. unbewusst das Motiv teilweise von dort geborgt hat - ist ja ein sehr eindringliches Bild, ein forcierter Konflikt in engen Grenzen. Ich selbst ertappe mich auch immer wieder bei sowas, und sei es nur der Name einer Figur oder sowas.

ps: @ronja: vita wollte doch im chat benörgelt werden, kann ja nix dafür, wenn sie dann nich da is. :p Du warst ja quasi die angenehme Überraschung! ;)

 

Hehe - danke fürs Meckern und so weiter, ihr beiden!
Ich bin heute abend gegen halb 12 im Chat (bin vorher leider auf Tour), aber übers ICQ bin ich immer gut zu erreichen. Schreibt mich einfach da an, wenn im Chat was los ist :D

Und, ja, Kritik über Query ist viel besser. Das erhält meinen Nimbus der Unfehlbarkeit :bla:

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita, its me again,

ja, ja, der letzte Tanz ist so zart wie die Rose... ;) , oder auch nicht. Ein beeindruckender Text, denn Stil und Sprache passen hervorragend zu dem ungewöhnlichen Plot. Du schreibst hier sehr detailverliebt, sehr bildreich und die Sprache dankt es dir mit einer sehr guten Geschichte. Ich glaube, ich habe keinen einzigen Kritikpunkt. Diese kg hat mir ganz und gar gefallen! Klasse!

Aber zwei Anmerkungen hab ich noch:

Ihr dunkles Haar hatte das Interesse des Schahs geweckt, denn dunkelhaarige Frauen waren selten in den südlichen Landen, wo die Menschen blond und dunkelhäutig waren.
- ist es nicht andersherum? Ein blonder Südländer?

Sie hat die Grenze ihrer Selbstbehrrschung erreicht, der Damm bricht
- Selbstbeherrschung


Einen ganz lieben Gruß...
morti

 

Hey morti,
danke, dass du die Geschichte rausgekramt hast, ich denke schon ganz lange darüber nach, ob ich mir die nochmal vornehmen soll. Zu irgendwas muss eine Schreibblockade ja gut sein, dann kann ich wenigstens überarbeiten :)

Zu den Anmerkungen: Nein, bei mir ist es eben sorum :D Ich mag das so haben. Vielleicht schreib ich noch den einen oder anderen Satz dazu, dass die Sonne über Generationen ihr Haar ausgebleicht hat oder sowas.
Zu Nummer zwei: Geh ich ändern. Jetzt gleich.

lieben gruß
vita
:bounce:

 

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