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Der Letzte

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26.01.2006
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Der Letzte

„Wer ist er?“, fragte der Löwe. „Er sieht nicht aus wie wir. Kennt ihn jemand? Was ist das nur für ein Tier?“, zischte die Schlange. „Wie er wohl schmeckt?“, fragte der Wolf.
„Wir werden ihn nicht fressen.“, entschied der Bär. „Es ist lange her, dass ich eine solche Kreatur in unserem Wald gesehen habe. Ich werde mit ihm reden.“
Der Bär stand auf und ging zu der fremden Kreatur. Diese hatte begonnen in den Ruinen einer alten Stadt zu wühlen.
„Was suchst du?“
Die Kreatur drehte sich erschrocken um.
„Ich suche Angehörige meiner Art.“
„Dann bist du hier falsch, hier war lang schon keiner mehr wie du.“
„Wohin sind sie denn alle gegangen?“
„Sie sind nicht gegangen. Sie sind gestorben, an den Kämpfen, den Seuchen. Wie gesagt, hier habe ich schon lange keinen mehr wie dich gesehen.“
„Was habt ihr gemacht mit den Toten?“
„Begraben haben wir sie.“ Und da ging der Bär und zeigte der Kreatur die Gräber. Und das Wesen sah sich um und begann zu weinen.
„Warum weinst du?“
„Auf der ganzen Welt war ich schon und überall konnten sie mir nichts als die Gräber zeigen. Überall waren das Ende die Seuchen. Hier war meine letzte Hoffnung und auch ihr konntet mir nicht helfen.“
Die Kreatur weinte bitterlich. Der Bär legte eine Tatze auf die Schulter des Wesens.
„Dann bist du also der Letzte?“
„Ja, ich bin wohl der letzte Mensch.“

 

Aloha!

Das ist mal kurz. Da es mir persönlich schwer fällt, kurze Erzählungen zu schreiben, also wird der Deinen auch die notwenidge Aufmerksamkeit zuteil. Wir haben alle Informationen, wir haben die Interkation zwischen verschiedenen Charakteren und wir haben eine - wenn auch durchsichtige Handlung. Durchsichtig deshalb, weil gerade bei Löwe, Bär und Schlange der Mogli-Effekt eintritt. Es ist - zumindest mir - klar, dass da ein Mensch buddelt. Alles andere wäre eine Überraschung. Die Folge und der Ausgang ist natürlich so nicht absehbar, aber zumindest im Rahmen der Wahrscheinlichkeiten. Die Idee ist nicht neu und genau deshalb muss sie so umgesetzt werden, dass die Erzählung selbst etwas anstellt ... Sei es mit den Charakteren oder der Handlung.

Ich habe lange nachgedacht, bevor ich es schreibe, aber so wie es das steht, ist es bereits gut. Ich bin sicher, dass wir hier Kommentare hören werden, die keine vermenschlichten Tiere mögen etc. und edm ein doer der andern ist dies vermutlich dann doch zu kurz. Dann wäre da noch der unverholene Zeigefinger, der der Menschheit in Gestalt des/r Lesenden entgegenspringt ...

Natürlich kann man hier Gefühle noch weiter auswalzen, vielleicht gibts Du den anesenden Kreaturen auch noch mehr Tiefe durch eine Ausmalung. Die Charakterdarstellung über wörtliche Rede ist auch einer meiner Favoriten, deshalb hast Du bereits gute Karten ... Ich persönlich würde den Text so stehen lassen, wie er ist. Es kommt alles Wichtige vor, der Tenor ist klar. Straight, wie man so schön sagt. Ganz sicher nicht mein Stil und ich mag auch die 'erhobener Zeigefinger' Stories eigentlich nicht, aber aus einem Grund den ich cih nicht näher benennen kann, finde ich den Text so OK, wie er ist. Dein Glück vielleicht, mich in der rechten Stimmung dafür angeroffen zu haben. ;)


Dinge, die mir auffielen:

„Wer ist er?“, fragte der Löwe. „Er sieht nicht aus wie wir. Kennt ihn jemand? Was ist das nur für ein Tier?“, zischte die Schlange. „Wie er wohl schmeckt?“, fragte der Wolf.
-> neue Zeile, wenn eine andere Kreatur mit Sprechen beginnt


shade & swet water
x

 

Hallo.

Deine Geschichte liest sich gut und flüssig, ist aber ziemlich durchsichtig. Ich wusste bereits nach dem dritten Satz, das dieses fremde Tier ein Mensch ist und durch den Titel war mir dann auch schon klar, dass er der letzte seiner Art ist.
Die Charaktere finde ich der Kürze der Geschichte angemessen, aber wenn du willst könntest du die Wesenszüge der Tiere vielleicht noch etwas besser herausarbeiten. Zum Beispiel könntest du schreiben: "knurrte der Wolf. Seine gelben Augen folgten gierig jeder Bewegung des fremden Tieres." (oder etwas in der Art.)

Ein paar Kleinigkeiten noch:

Diese hatten begonnen in den Ruinen einer alten Stadt

hatte

„Was habt ihr gemacht mit den Toten?“

würde meiner Meinung nach besser klingen, wenn du den Satz umdrehst. Was habt ihr mit den Toten gemacht?

Überall waren das Ende die Seuchen.

auch hier würde ich den Satz umdrehen. Überall waren die Seuchen das Ende.


So, das wars von mir.

Arinema

 

Tag Rosa Engels,

Ich kann mich meinen Vorrednern leider in keiner Weise anschließen, da ich deinem Werk nicht viel abgewinnen kann. Der primäre Faktor beim Schreiben eines TExtes ist doch, dass er anders klingen soll, distinktiv und einzigartig. Wenn ich aber in einer 10. Klasse die Hausaufgabe stellen würde, eine Geschichte über Mensch-Tier Interaktion zu schreiben, würde ich einen Haufen Geschichten bekommen, die so klinegn wie deine.
Dein TExt enthält keine auch nur annähernd interessanten Formulirungen, die Sprache ist blass und nichtssagend. "Try not to sound like your neighbour" hat mein Dozent immer gesagt und das solltest auch du beherzigen...

Ach ja, das Konzept deiner GEschichte ist auch extrem durchschaubar. MAn neigt als Leser nun mal dazu, Charaktere, die ohne BEschreinung eingeführt werden, als Menschen zu identifizieren. War also eigentlich schon von Anfang an völlig klar.

Wie auch immer... feile doch an deinem nächsten TExt noch länger. Ich würde mich freuen, wenn ich demnächst eine bessere Kritik schreiben könnte...

MFG
CCC

 

Hallo Rosa,

Mir gefällt das Fabelhafte deines Erzählstils. Was mir hier allerdings fehlt, ist eine Handlung. Die Geschichte basiert meines Erachtens einfach nur auf dem (leicht durchschaubaren) Überraschungseffekt, dass der Letzte ein Mensch ist.

Das war zumindest mein erster Eindruck (von gestern abend). ;)

Da die Geschichte keine reine Handlungsgeschichte ist, sondern eher etwas Parabelhaftes hat (Memo: Definition von "Fabel" und "Parabel" nachschlagen, bevor ich hier mit solchen Begriffen um mich werfe) geht es dir wahrscheinlich um die dahinter steckende Aussage.

Ich schwanke zwischen zwei Lesarten (und je öfter ich die Geschichte lese, desto unsicherer bin ich mir, welche zutrifft).

Erste Möglichkeit (die zynische Lesart): Die Geschichte soll den Leser in erster Linie betroffen machen angesichts des selbst herbeigeführten Schicksals der Menschheit. In dem Fall stört mich der moralisch-belehrende Zeigefinger, der etwas von Grundschul-Religionsunterricht hat.

Das Tier Mensch ist also ausgestorben, unter anderem, weil sie sich gegenseitig zerstört haben (wie die Seuchen da reinpassen, weiß ich nicht, vielleicht ist meine Interpretation auch falsch).
So what?, könnte ich jetzt fragen. Andere Tierarten vor ihm hat dasselbe Schicksal ereilt. Dass die Menschheit sich irgendwann mal selbst zugrunde richtet, ist mir als Aussage nicht genug, denn das ist ein alter Hut und ändern wird sich dadurch sowieso nichts.

Oder geht es dir um die Endzeitstimmung ("The Day After", Lesart 2)? In dem Fall steht das Schicksal des letzten Überlebenden und die Tragik seiner Situation im Vordergrund. Das würde mir eher gefallen, weil darin keine Moral enthalten wäre. Dazu passt aber irgendwie das Fabel-hafte der Geschichte nicht ganz, finde ich.

Und du erwähnst eben die Kämpfe, und das führt mich wieder zu Lesart 1.

Falls das deine Absicht war, hast du das sprachlich gut umgesetzt. Wie gesagt, meine Kritik bezieht sich eher auf die Aussage als auf die Form.

Gruß,
Megries

 

Hey,

ich find Deine Geschichte ganz nett. Also ein bisschen kann ich mich Xadhoom anschließen. Ich denke, wenn man auf sowas steht, ist es gut.
Das einzige, was ich dann anmäkeln würde, ist, dass Du vielleicht die Tiere sprachlich voneinander abgrenzt.

Fragst Du mich aber nun nach meiner persönlichen Meinung, dann muss ich mich Megries anschließen. Bei so einer Art von Geschichte steht die Aussage im Vordergrund. Die ist erstmal meiner Ansicht nach nicht originell. Der letzte Mensch, darüber haben schon tausende von Leuten vor Dir drüber geschrieben. Umgebracht durch eine Seuche. Was soll das genau andeuten? Sozusagen den Humor des Schicksals? Sich selbst hätten sie überlebt, aber eine Seuche leider nicht?

Naja, aber wenn ich davon mal absehe, überzeugt Deine Geschichte in der Kürze:).

Was mir aber sonst noch auffällt. Du könntest Dir trotzdem ruhig mal die Mühe geben und Deinen Kritikern antworten. Dann sind sie auch freundlicher zu Dir und schreiben Dir auch freundlichere Kritiken. :D

Grüße

Thomas

 

Hallo RosaEngels,
zu der Geschichte ist ja mittlerweile schon viel gesagt worden, und ich tendiere eher zu den negativen Stimmen. Der Text wirkt wie ein Konzept für eine Geschichte. Genau so sehen Geschichtenentwürfe in den Stadium, wenn sie auf meiner Platte rumgammeln, auch aus. Die Schlüsselszene ist kurz festgehalten, auf reine Handlung bzw. reine Information reduziert, damit ich beim Nachlesen feststellen kann, worum es in der Geschichte gehen soll.

Setzt du den Entwurf auch irgendwann nochmal um?

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo RosaEngels!

Die Geschichte ist ziemlich durchschauber, wie schon erwähnt worden ist. Du verschenkst die ganze Spannung, wenn man schon von Anfang an weiss, wie die Geschichte endet. Tja, sprachlich zeichnet sich die Geschichte nicht besonders aus, auch wenn die Sätze ganz nett sind. Aber sie sind nicht aussergewöhnlich. Wenn du mehr daraus machen willst, vertiefe die Geschichte und wähle einen nichtssagenderen Titel :D.

Liebe Grüsse
sirwen

 

hallo werte kritikerschaft...
erstmal eine dicke entschuldigung, ich hätte viel eher geantwortet, aber: ich war im urlaub und daher verhindert.
ich freue mich, dass die geschichte trotz der kritik guten anklang fand... ich muss folgendes kurz erklären: ich habe diese geschichte im alter von circa 13 jahren geschrieben und keine lobby gefunden, wo ich ernsthafte kritik erhalten hätte, bis ich diese seite fand. daher war das ganze hier eher experiementell zu betrachten. quasi "meine kleine kindheitstraumerfüllung"... :)
nach der positiven kritik habe ich mir allerdings überlegt, sie vielleicht doch zu überarbeiten, bzw. auszubauen. mal schauen was wird. danke erstmal...
alles liebe euch allen.
rosa

 

Hallo RosaEngels,

der Text ist zwar in einer einfachen Sprache verfasst,was wohl daran liegt dass du ihn mit 13 geschrieben hast. Das tut seiner Wirkung aber keinen Abbruch, wie ich finde. Gerade dadurch, dass du auf unnötige Ausschmückungen verzichtest, fällt es dem Leser leichter, sich auf die Botschaft zu konzentrieren. Vielleicht ist die Kernaussage nicht unbedingt innovativ, aber die Art und Weise wie du sie rüberbringst, zeigt meiner Meinung nach, dass bei dir Talent vorhanden ist.

Auf jeden Fall weiterhin schreiben!:)

mfg kaipi

 

hallihallo kaipi...
huch, solche statements machen mut :) weil man kriegt hier ja auch andere zu hören. ich muss mal schauen, dass ich wieder zeit zum schreiben find... weil nach der überwiegend positiven kritik werd ich wohl wieder anfangen mit schreiben. danke an dich und alle andern. rosa.

 

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