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Der Mann fürs Leben

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04.08.2003
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Der Mann fürs Leben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den „Mann fürs Leben“ zu finden. Mit 37 Jahren, zwei pubertierenden Kindern, einer gescheiterten Ehe und mehreren Beziehungsbrü-chen war es nun wieder soweit. Mit ungebeugtem Optimismus machte ich mich daran, dieses Mal Mr. Right aus einer Masse gesichtsloser potentieller Kandidaten heraus zu suchen. Die Tageszeitung mit ihren Bekanntschaftsanzeigen sollte mich meinem Ziel näher bringen. Es war harte Arbeit. Ich studierte geduldig die langen Reihen der frau-suchenden Männer, und es war nur selten einer dabei, der mich interessierte.

Ich hatte mir angewöhnt, die Annoncen auszuschneiden, ordentlich mit dem Datum zu versehen, und erst einmal für mindestens zwei Wochen abzulegen. Dann pickte ich wahllos eine Annonce heraus, und wenn sie mir immer noch gefiel, antwortete ich mit einem ausführlichen Brief. Mein Vorgehen hatte den Vorteil, das sich der erste „An-sturm“ der Bewerberinnen schon gelegt hatte, und die Männer befürchten mussten, un-beweibt zu bleiben . Die Antworten ließen meist nicht lange auf sich warten. Ich freute mich jedes Mal, wenn ich einen solchen Antwortbrief in den Händen hielt. Immerhin konnte es ja dieses Mal klappen. Allerdings wurde ich fast immer enttäuscht.

Der erste Mann war ein Marathonläufer, der mir sein Alter aber nicht verraten wollte. Es war angenehm mit ihm zu plaudern, er war auch durchaus sympathisch. Der „Fun-kenflug“ beschränkte sich aber nur auf eine Richtung, ich verspürte nicht den Wunsch das Treffen zu wiederholen.

Der nächste Mann stieg aus seinem Auto aus, reichte mir die Hand und sagte strahlend: „Wir haben die gleichen Autos, das passt ja gut. Und wieviel PS hat ihr Auto?“ Am liebsten wäre ich gleich wieder eingestiegen und davon gefahren, aber ich trank noch tapfer den Tee aus, den er mir bestellt hatte. Immerhin erfuhr ich wie die Logistik bei der Bahn funktioniert, und hakte es als Bildungstreffen ab.

Der nächste Mann interessierte mich schon etwas mehr. Er hatte gute Manieren, sprach ein tadelloses Hochdeutsch, und konnte von einem bewegten Leben berichten. Wir lach-ten viel zusammen, auch wenn ich kaum zu Wort kam. Jedenfalls verabredeten wir uns noch einmal, und telefonierten gelegentlich miteinander. Beim zweiten Treffen gingen wir zusammen spazieren, es fühlte sich wirklich sehr angenehm an, neben ihm zu gehen. Ich war nahe dran, mich zu verlieben. Aber irgendwie verdampfte dieses Gefühl im Rauch, den er mit seinen Zigaretten in die Luft blies. Ich mag Raucher nicht, kann mir nicht vorstellen so einen Menschen, der wie ein Aschenbecher riecht, zu küssen. Also wieder nichts.

Dann, kurz vor Weihnachten rief mich ein Mann an, der mich unbedingt noch vor dem Fest kennen lernen wollte. Er hätte sich gleich, und auf den ersten (Foto)Blick unsterb-lich in mich verliebt. Auch dieser Mann war interessant, ein Geschäftsmann im großen Auto. Er holte mich bei größtem Glatteis, man kann sagen unter Lebensgefahr ab, um mich zum Essen einzuladen. Wieder erfuhr ich viel über die straffe Führung eines Bau-unternehmens, wie das Verhältnis zu seiner Frau ist, und das er sich vorerst nicht schei-den lässt. Wenn wir zusammen kommen könnten, dann würde Geld wirklich keine Rolle mehr spielen, und ich könnte morgen schon in seine neue Wohnung einziehen. Er hätte es gewusst, mit mir, das wäre einmalig.
Ich hatte bisher kaum den Mund aufgemacht, viel mehr als meine Essensbestellung hat-te ich noch nicht gesagt. Also konnte ich mit seiner Liebe, oder was er dafür hielt, kaum gemeint sein. Außerdem kann ich Männer nicht leiden, die glauben alles sei käuflich.
Auch diesen Mann mochte ich nicht wiedersehen.

Das ganz große Glück kam aber dann doch noch. Auf leisen Sohlen und ziemlich uner-wartet.
Davon erzähle ich in einer anderen Geschichte....

 

hallo marion,

zunächst mal herzlich willkommen bei kg.de - ich denke du bist ziemlich neu hier.

habe deine geschichte aufmerksam durchgelesen - aber ganz ehrlich gesagt - sie reisst mich überhaupt nicht vom hocker. es befiel mich sogar ein leichtes gähnen.

weder vom inhalt, noch vom aufbau noch von der spannung, noch von der sprache her ist viel drin. Es fehlt jeder aha-effekt.

es tut mir leid, das klingt alles nicht so ermunternd, wie du es vielleicht gern hören möchtest......aber ich als leser empfinde es leider so.

warte mal noch ein paar andere kritiken ab, vielleicht rundet sich dann das bild für dich ab.

lass dich nicht entmutigen bis dahin!
gruß
ernst

 

Ich kann leider auch nichts positives darüber sagen. :(

Der Inhalt ist nicht wirklich interessant, es passiert zwar einiges, aber es ist nicht so, dass man wirklich mitfühlt, man ist eher gelangweilt.

Interessant wäre vll eher die Geschichte gewesen, in der sie den Mann fürs Leben kennenlernt. Aber die hier - es ist mehr eine Aufzählung. Man könnte fast einen Notizzettel daraus machen, die Geschichte ist nicht lebendig.
Vielleicht solltest du versuchen, mehr Gefühl einzubringen ;)

 

Mahlzeit!

Der ewige Nörgelologe is wieder da - und er hat Böööööses im Sinn... :D

Spass beiseite: Wassen das da oben? Ein Erfahrungsbericht für die Frauengruppe? Ein fehlgerouteter Leserbrief an die "Brigitte"? :susp:

Zunächst sollte eine Geschichte eine Handlung bzw. eine Dramaturgie haben - und darin impliziert so esentielle Dinge wie Konflikt, Spannung, Entwicklung etc. - und nicht nur eine Aneinanderreihung unspektakulärer Blabla-Ereignisse darstellen. Was du geschrieben hast, ist wohl eher ein Protokoll, aber keine Geschichte.

Ebenfalls wichtig für eine Geschichte sind die Charaktere. Dein Text ist allerdings eher eine Parade von Abziehbildchen, die in keinerlei Zusammenhang stehen, die nichts tun (ausser verkehrt zu sein) und keinerlei Eindruck hinterlassen dürfen. Es kommt zu keinem Dialog, zu keiner Handlung, nichts wird offenbart. Auch über die Protagonistin selber erfährt man so gut wie gar nichts (ausser, dass sie nicht raucht und offenbar extrem wählerisch und fix in ihren Urteilen ist...)

Erzählungen leben zudem von der Bildhaftigkeit der Sprache, der Atmosphäre, der eigenen Stimme, die sich im Stil ausdrückt, dem Besonderen, das möglichst fesselnd erzählt wird. Wovon ich in dem oberen Text leider ebenfalls nicht finden kann.

Mal sehen: Deinem Text fehlen also eine richtige Handlung, interessante Charaktere und das sprachlich Besondere. Null von Drei. Rein mathematisch gesehen bedeutet das wohl, dass es sich nicht wirklich um eine Geschichte handelt...

Was du besser getan hättest: z.B. exemplarisch ein Treffen genau geschildert, in Form einer sauber aufgebauten Szene/Erzählung, hättest (evtl. in sarkastischer Form) die Absurditäten und emotionalen Verwicklungen einer solchen Situation dargestellt, zwei vielleicht sehr gegensätzliche Charaktere aufeinander treffen lassen, die sich dann plötzlich doch zusammenraufen oder sich in spritzigen Dialogen beharken, angiften und anschliessend voller Hass vernaschen... :naughty: You get the idea?

Auf jeden Fall sollte am Ende ein Text dabei herauskommen, der auch noch für jemanden anders als deine beste Freundin von irgendeinem Interesse ist. Dazu muss man natürlich das Ganze entsprechend schmackhaft verpacken. (s.o.)

Um solchem Dilemma in Zukunft vorzubeugen, hier zwei grundlegende konstruktive Tipps:

1. Nimm dir eine x-beliebige Anthologie (aber wenn's geht nicht unbedingt von Stuckrad-Barre oder anderen Pop-"Literaten", sondern eine, wo richtige Schriftsteller drin stehen!), lies eine der darin enthaltenen Geschichten und vergleiche sie sodann akribisch mit deinem eigenen Text. Ich bin sicher, dir wird eine Fülle an Unterschieden auffallen. Dann kann das "reverse engineering" losgehen: Versuche die gelesene Geschichte aus dem Gedächtnis möglichst genau nachzuerzählen. Vergleiche den entstehenden Text mit dem Original und mit einem Text, den du selber geschrieben hast (z.B. den obigen, sinnvoll ist natürlich, wenn die Texte ähnliche Themen behandlen/Motive verwenden) - die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Nacherzählung irgendwo in der Mitte der beiden liegt. Mach all das, wann immer du eine Geschichte liest, die dir besonders gefällt. Dadurch bekommst du evtl. recht schnell ein Gespür dafür, was eine Geschichte braucht und was deinen Texten noch fehlt.

2. Falls dir Begriffe wie Handlung, Charakter, Plot, Stil etc. insgesamt bzw. der Umgang damit und die Umsetzung etwas nebulös erscheinen, empfehle ich ein wenig Studium der theoretischen Grundlagen, angefangen mit Aristoteles (kein Witz! Ist bis heute ein unverzichtbares Rüstzeug, wie ich finde). Dazu dann ein oder zwei moderne Bücher über Theorie und Handwerk des Schreibens (Empfehlungen und Rezensionen solcher Werke finden sich u.a. auf www.autorenforum.de oder ähnlichen Websites, auch amazon.de ist immer wieder eine gute Anlaufstelle). Solchermassen gerüstet dürfte der nächste Versuch dann wahrscheinlich schon ganz anders aussehen. ;)

2,5. Der General-Tipp: :read: :read: :read:

Ham wer gehelft?

Gruß,
Horni

 

Hallo Horni,

ich werde deine Ratschläge beherzigen. Danke für deine ausführliche Kritik. Du hast "gehelft"
Fröhliche Grüße trotzdem!

marion

 

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