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Der Morgen danach

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19.08.2022
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Der Morgen danach

Nach Alkohol und Zigaretten stinkende Erinnerungen und ein Hämmern im Kopf, das sich anfühlt, als würde ein Psychopath verzweifelt auf sein Opfer einschlagen. Wieder eine kurze Nacht gehabt? Wieder eine kurze Nacht gehabt! Man quält sich aus dem Bett und würde am liebsten vor der Toilette weiterschlafen. Ausnahmesituation oder Alltag? Alle Tage wieder Ausnahmesituation. Man kommt zurecht, man kommt durch, man ist aber auch recht durch. Der Körper beschwert sich, der Magen weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll, und die Schmerzen im Rücken sind die logische Konsequenz, wenn man die Hälfte der kurzen Nacht auf der Bettkante geschlafen hat. Guten Morgen Welt, gute Nacht Motivation.

Es hat nichts genützt, der Wecker war unbarmherzig und nun stehe ich im Bad vor dem Spiegel und sage „Hallo“ zu dem Wesen, das mir gegenübersteht. Musstest du gestern wieder so übertreiben? Ich höre die Antwort zu der Frage über meine Lippen kommen. Ich musste nicht, habe es aber getan. Wie so oft zu spät aufgestanden, daher bleibt die Dusche heute morgen aus. Mein Magen meldet sich noch einmal vehement und fordert mich auf, zumindest einige Giftstoffe aus meinem Körper zu entlassen. Ich komme der Bitte nach.

Zahnpasta auf Zahnbürste, Zahnbürste in den Mund und den Kotzreflex unterdrücken. Es ist sinnlos. Der Geschmack, der sich die ganze Nacht über in meinem Mund frei entfalten konnte, denkt nicht daran, das Feld kampflos zu verlassen. Daher beende ich den Kampf des Zähneputzens, bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat. Einen Schlag Wasser ins Gesicht, der sich wirklich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlt, und noch einmal einen genaueren Blick in den Spiegel. Verdammt, warum bekomme ich meine Augen nicht auf? Das Licht blendet mich, als würde ich direkt in die Sonne gucken. Ein geschundenes, zerknittertes Gesicht schlägt mir entgegen. Die Augen rot, die Ränder darunter schwarz. Ich bin den morgendlichen Anblick gewohnt und es ist auch nicht so, dass es nicht schon weitaus schlimmere Aussichten am frühen Morgen gab. Die heutige Konstellation aus wenig Schlaf, Magen- und Kopfschmerzen sowie Mundgammel würde ich getrost im Mittelfeld einordnen.

Hose anziehen und Hemd überstreifen. Einen kleinen Zug an den Socken von letzter Nacht. Jap, die gehen noch. Beim Schuhebinden macht sich der Mann im Kopf noch einmal bemerkbar und weist darauf hin, dass der Kopf bitte nicht über die Horizontale hinweg bewegt werden sollte und falls unumgänglich, dann doch bitte im gemäßigten Tempo.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich es nicht mehr pünktlich zur Arbeit schaffen werde. Nachdem ich an der Hürde des „Pünktlich zur Arbeit kommens“ gescheitert bin, kann ich ja erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen. Koffein, Nikotin und Aspirin...ein gesundes Frühstück sieht anders aus, aber mein Körper dürfte sich mittlerweile an dieses Frühstücksritual gewöhnt haben. Ich rauche eine zweite Zigarette und nehme eine weitere Aspirin, die ich mir mit einem großen Schluck meines mittlerweile kalten Kaffees runterspüle. Ich sitze auf meinem Stuhl in der Küche und starre auf die Uhr der Mikrowelle. In spätestens 10 Minuten wird mein Chef anrufen und mich fragen, ob ich es nicht wenigstens einmal in der Woche pünktlich zur Arbeit schaffe. Es ist mir egal. Ich rauche meine dritte Zigarette und mein Blick fixiert weiterhin die Uhr.

Mein Handy klingelt und ich werde gnadenlos aus meinem Dämmerzustand herausgerissen. Ich drücke auf die grüne Taste und halte mir das Telefon ans Ohr. Ich höre die Stimme meines Chefs, aber was er sagt, wird in meinem Kopf zu zusammenhangslosen Wortfetzen. An dem Klang seiner Stimme erkenne ich, dass er sehr erregt zu sein scheint. Ich stelle mir sein Gesicht vor. Rot vor Wut sitzt er an seinem Schreibtisch, brüllt und spuckt ins Telefon. Seinen dritten Espressoeinlauf hat er bereits hinter sich und seiner Mariakronflasche aus der untersten Schublade dürfte er heute auch schon mehr als einmal „Hallo“ gesagt haben. Es amüsiert mich.

Nun sag es schon. Ich warte. Ich warte. Ich warte! Und dann kommen die Worte, die ich in meinem Kopf wieder richtig zusammensetzten kann: „Frau Meier, Sie sind gekündigt!" Ich lege auf, gehe an den Kühlschrank, nehme mir eine Flasche Bier, öffne sie, nehme einen kräftigen Schluck und denke mir: Endlich bist du frei!

 
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Hallo Kiffi, so wie deiner Protagonistin ist es wohl schon den meisten einmal​
ergangen. Die Wortfiguren, mit denen du besonders in den ersten Passagen verdeutlichst, wie sich eine durchzechte Nacht anfühlt, sind dir gelungen.​
Nach Alkohol und Zigaretten stinkende Gedanken und ein Hämmern im Kopf (,) das sich anfühlt (,) als würde ein Mörder verzweifelt auf sein Opfer einschlagen.
Hier würde ich allerdings noch Kommata einfügen.
Der Körper beschwert sich, der Magen weiß nicht (,) ob er lachen oder weinen soll und die Schmerzen im Rücken sind die logische Konsequenz (,) wenn man die Hälfte der kurzen Nacht auf der Bettkante geschlafen hat.

Es hat nichts genützt, der Wecker war unbarmherzig und nun stehe ich im Bad vor dem Spiegel und sage „Hallo“ zu dem Wesen (,) das mir gegenübersteht. Musstest du gestern wieder so übertreiben? Ich höre die Antwort zu der Frage über meine Lippen kommen. (...) Mein Magen meldet sich noch einmal vehement und fordert mich auf, zumindest einige Giftstoffe aus meinem Körper zu entlassen. Ich komme der B itte nach.

Zahnpasta auf Zahnbürste, Zahnbürste in den Mund und den Kotzreflex unterdrücken. Es ist sinnlos. Der Geschmack (,) der sich die ganze Nacht über in meinem Mund frei entfalten konnte (,) denkt nicht daran (,) das Feld kampflos zu verlassen.

Das Licht blendet mich (,) als würde ich direkt in die Sonne gucken.

Hose anziehen und Hemd überstreifen. Einen kleinen Zug an den Socken von letzter Nacht. Jap, die gehen noch.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir (,) dass ich es nicht mehr pünktlich zur Arbeit schaffen werde. Nachdem ich an der Hürde des „Pünktlich zur Arbeit kommen“ gescheitert bin (,) kann ich ja erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen.
Ich rauche eine zweite Zigarette und nehme eine weitere Asperin (,) die ich mir mit einem großen Schluck meines mittlerweile kalten Kaffees runterspüle. Ich sitze auf meinem Stuhl in der Küche und starre auf die Uhr der Mikrowelle. In spätestens 10 Minuten wird mein Chef anrufen und mich fragen (,) ob ich es nicht wenigstens einmal in der Woche pünktlich zur Arbeit schaffe.

Mein Handy klingelt und ich werde gnadenlos aus meinem Dämmerzustand herausgerissen. Ich drücke auf die grüne Taste und halte mir das Telefon ans Ohr. Ich höre die Stimme meines Chefs, aber was er sagt (,) wird in meinem Kopf zu zusammenhangslosen Wortfetzen. An dem Klang seiner Stimme erkenne ich (,) dass er sehr erregt zu sei n scheint.


Nun sag es schon. Ich warte. Ich warte. Ich warte! Und dann kommen die Worte (,) die ich in meinem Kopf wieder richtig zusammensetzten kann: „Frau Meier, Sie sind gekündigt“!
Ansonsten finde ich deine Geschichte ansprechend, da man sich gut in deine Protagonistin einfühlen kann. Deshalb hat mir das Ende auch gut gefallen. LG Luna

 

Hallo @Kiffi!

An sich gefiel mir deine Geschichte ganz gut, dein Stil gefällt mir und ich konnte mir die Szene gut vorstellen. Ich habe mir ein paar Punkte rausgeschrieben, die mir aufgefallen sind.

Nach Alkohol und Zigaretten stinkende Gedanken und ein Hämmern im Kopf das sich anfühlt als würde ein Mörder verzweifelt auf sein Opfer einschlagen.

Hier gehe ich mit dem Bild nicht ganz mit: Der Mörder, der verzweifelt auf sein Opfer einschlägt ist mir zu unpersönlich (das hört sich vielleicht etwas verwirrend an). Vielleicht sage ich es anders. Den ganzen ersten Absatz weiß man eigentlich nicht, in wessen Perspektive man sich befindet. Erst mit dem zweiten Absatz kommt der Ich-Erzähler. Ich fühle den Satz nicht wirklich und auch "stinkende Gedanken" kann ich mir schlecht vorstellen. Die (Bett-)Laken, der Mundgeruch, das Zimmer - das alles kann stinken, aber die Gedanken stinken nicht. Das verzweifelte (wobei ich mir einen Mörder auch selten verzweifelt dabei vorstelle, wie er auf sein Opfer einschlägt - es sei denn es ist ein Zombie, der einfach nicht sterben will) Hämmern käme auch besser, wenn nicht stünde, dass der Mörder auf sein Opfer einschlagt sondern auf "mich" auf "meinen Kopf". Also da könntest du den Ich-Erzähler früher einbringen.

Wieder eine kurze Nacht gehabt? Wieder eine kurze Nacht gehabt!
Hier verstehe ich nicht, wieso der Satz wiederholt wird und wer fragt wen, ob die Nacht kurz ist? Wer denkt? Das kommt im ersten Absatz noch nicht heraus.

Man quält sich aus dem Bett und würde am Liebsten vor der Toilette weiterschlafen.
Hier wieder: Wer ist "man"?

Es hat nichts genützt, der Wecker war unbarmherzig und nun stehe ich im Bad vor dem Spiegel und sage „Hallo“
Erst hier hat man als Leser diesen "Aha"-Moment. Okay, ein Ich-Erzähler. Der Grund dafür, dass das erst so spät kommt, erschließt sich mir nicht.

Wie immer zu spät aufgestanden, daher bleibt die Dusche heute morgen aus.
Das ist ein wenig unglücklich formuliert - es sei denn du willst es so: Aber durch das "immer" am Anfang, hab ich mich unweigerlich gefragt, ob die Dusche dann jeden Morgen ausbleibt, wenn der Ich-Erzähler immer so spät aufsteht.

Ich komme der bitte nach.
"der Bitte"

Der Geschmack der sich die ganze Nacht über in meinem Mund frei entfalten konnte denkt nicht daran das Feld kampflos zu verlassen. Daher beende ich die Prozedur des Zähneputzens bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat.
Diese Stelle fand ich sehr gut beschrieben, jeder kennt das Gefühl - überhaupt, hast du die Szene gut beschrieben. Dieses verkaterte Aufwachen und keinen Bock auf irgendwas. Jeder kennt das.

Einen kleinen Zug an den Socken von letzter nacht.
"letzter Nacht"

An dem Klang seiner Stimme erkenne ich das er sehr erregt zu seien scheint.
"zu sein"

So das waren soweit alle Anmerkungen von mir. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.

LG Luzifermortus

 

Moin @Kiffi,

danke für Deine Geschichte und damit willkommen bei den Wortkriegern!

Alles, was folgt, sind nur "meine fünf Cent".
Nimm Dir, was Du gebrauchen kannst:

Ich fand Deine Story ein wenig "zu viel des immer gleichen".
Deine Prota wacht auf und ist mal wieder verkatert. Aber so richtig. Am Ende verliert sie deswegen ihren Job und feiert das mit einem Bier.
Das alles nimmt sie mit restalkoholisierter Gelassenheit hin, sodass ich mich frage: Wo ist hier der Konflikt?

Musstest du gestern wieder so übertreiben?
Wie genau hat sie es denn übertrieben? Du behauptest eine Gegebenheit, zeigst sie aber nicht (Also abgesehen vom offensichtlichen Hangover, von dem der Text ja handelt ;)). Offensichtlich hat sie Drogen genommen. Was für Drogen? Mit wem? Hat sie das alleine gemacht, oder war sie einem Club, einem Park, bei sich zu Hause, bei Freunden, etc.? In meinen Augen schlummert hier Potenzial, das nicht bloß nahezu minutiös den Katerzustand beschreibt, sondern uns den Charakter näherbringt und uns etwas über diese Frau erzählt, darüber, was genau am Tag/Abend zuvor geschehen ist. Das wäre mMn die spannendere Geschichte.

Zudem überspitzt Du mir ab einem gewissen Punkt das Ganze, die Beschreibungen wirken auf mich teilweise zu sehr "drüber", der Kater wird auf seltsame Weise fast schon glorifiziert.

Kleinigkeiten:

Daher beende ich die Prozedur des Zähneputzens bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat.
Das Bild der Schlacht "Zahnbürste vs. Pappmaul" finde ich gut, für mehr Punch könntest Du aber Prozedur noch durch etwas Passenderes, wie Strategie oder auch einfach Kampf austauschen.

Nikotin und Asperin...
Aspirin

Ich rauche eine zweite Zigarette und nehme eine weitere Asperin die ich mir mit einem großen Schluck meines mittlerweile kalten Kaffees runterspüle.
Aspirin und warum ist der Kaffee auf einmal kalt? Das sind so Stellen, die ich als "zu sehr "drüber" wahrgenommen habe. Da wäre weniger in meinen Augen mehr gewesen.

„Frau Meier, sie sind gekündigt“!
Sie


So weit mein Eindruck.
Dein Schreibstil gefällt mir, ich bin gespannt, auf weitere Texte von Dir.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo Kiffi und herzlich willkommen!
Deine Beschreibung eines verkaterten Morgens ist gelungen, ich kriege fast selbst Kopfklopfen! Doch ich weiß nicht so genau, was ich mit dem Text anfangen soll.
Der erste Abschnitt blieb mir zu unpersönlich, was wolltest du mit dem wiederkehrenden 'Man' sagen? Ein gemeinsames Morgenerleben aller Trinkfreudigen?
Dann erscheint eine Person, doch es bleibt bei eher beschreibenden Vorgängen, die für mich keine Geschichte werden. Für diese Person empfinde ich nichts, weiß nichts über sie und als sie dann gefeuert wird und sich darüber freut, bleibe ich ratlos zurück.
Viel Spaß hier und Gruß,
Jutta

 

Hey, Hey! @Jutta Ouwens @Seth Gecko @Luzifermortus @Luna_16

Danke für die guten und hilfreichen Kommentare. Ich bin aktuell nicht Zuhause, daher werde ich mir nächste Woche die Zeit nehmen darauf einzugehen. Eine Frage habe ich noch. Vll. habe ich nicht richtig geschaut, aber kann man den Text nachträglich nicht mehr ändern? Wenn ich auf Text bearbeiten gehe kann ich nur die Überschrift ändern. Oder habe ich da etwas übersehen? LG an Alle!

 

Vll. habe ich nicht richtig geschaut, aber kann man den Text nachträglich nicht mehr ändern?
Wenn du weiter nach unten im Text scrollst, findest du den Knopf bearbeiten.

Willkommen hier, Kiffi.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo Kiffi
Obwohl die Geschichte irgendwie deprimierend ist, habe ich sie gerne gelesen. Vielleicht liege ich falsch, aber ich sehe nicht nur eine gelungene Beschreibung eines Katers nach durchgemachter Nacht, sondern die angedeutete Geschichte einer Frau, die in die Sucht abgleitet. Sätze wie "Ausnahmesituation oder Alltag? Alle Tag wieder Ausnahme." deuten nicht auf eine isolierte Situation hin. Deshalb ist der Schluss, also die Kündigung, der Griff zum Bier und das momentane Gefühl der Freiheit, konsequente. Mich würde interessieren, wie es mit ihr weitergeht. Wie sieht ihre Welt einen Tag oder einen Monat später aus? Wie füllt sie ihre Tag?

Was ich nicht bekommen habe, ist ein Gefühl für die Frau. Ich kann sie mir, abgesehen von der sehr genau beschriebenen Katersituation, nicht wirklich vorstellen. Deshalb bleibt sie für mich nicht fassbar. Ich weiss nicht, was sie beschäftigt, weshalb sie sich so betäubt.

Trotzdem gerne gelesen.

Viele Grüsse Aida Selina

 

@Luna_16
Vielen Dank für deine netten Worte. Mit der Kommasetzung habe ich leider immer wieder etwas zu kämpfen. Habe deine Hinweise eingebaut!

@Luzifermortus
Auch an Dich erstmal vielen Dank das Du dir Gedanken zu der Geschichte gemacht hast. Habe einiges verbessern können.

„Nach Alkohol und Zigaretten stinkende Gedanken und ein Hämmern im Kopf das sich anfühlt als würde ein Mörder verzweifelt auf sein Opfer einschlagen.“
—-> Gebe ich Dir recht! Habe jetzt „Gedanken“ in „Erinnerungen“ geändert. So ergibt es für mich auf Jedenfall mehr Sinn.

—-> Habe Mörder in Psychopath geändert. Man weiß ja nie warum ein Psychopath auf sein Opfer einschlägt und irgendwie mag ich das Wort verzweifelt in dem Zusammenhang.

Deine Frage „Warum erst so spät klar wird das es ein „Ich-Erzähler“ ist kann ich garnicht beantworten. Ich habe angefangen zu schreiben und mir wurde auch erst im zweiten Absatz bewusst, wo ich mit der Geschichte hinwill. Ich habe mir aber gedacht das der erste Absatz als „Einleitung“ eigentlich ganz gut passt. Wobei ich auch denke das die beiden Sätze: „Wieder eine kurze Nacht gehabt? Wieder eine kurze Nacht gehabt!“ mir zumindest zeigen das dort Jemand mit sich selber spricht.

„Wie immer zu spät aufgestanden, daher bleibt die Dusche heute morgen aus.“
—-> Hast Du vollkommen Recht. Habe ich geändert geändert in „Wie so oft“

@Seth Gecko
Dir auch vielen Dank für deine Kommentare.
—-> Prozedur habe ich durch Kampf ausgetauscht, liest sich wirklich besser.

Deine Anmerkung „Wie hat Sie es übertrieben? etc.“ verstehe ich, darauf wollte ich aber in dieser Geschichte garnicht eingehen. An sich wollte ich nur den „Leidensweg“ vom Erwachen bis zur letztendlichen Kündigung nachzeichnen. Kurz und knapp! Bei der Glorifizierung des Katers gebe ich Dir Recht. Das war in gewisser Weise auch so geplant. Niemand hat gerne einen Kater, daher fand ich die Idee ganz nett, genau aus diesem Grund, den Kater so ausschweifend und blumig zu erläutern wie es mir möglich war.

@Aida Selina @Jutta Ouwens
Wie Aida schon richtig festgestellt hat, wollte ich garnicht so genau auf „diese eine Person“ eingehen. Welche Probleme Sie hat, wo und mit wem gefeiert wurde etc. Es war eine Beschreibung, wie sie bestimmt schon ein manches mal im wahren Leben vorgekommen ist. Jemand der regelmäßig zu viel trinkt und feiert und auf Grund dessen früher oder später seinen/ihren Job verliert.

 

Ein geschundenes, zerknittertes Gesicht schlägt mir entgegen.

„Frau Meier, Sie sind gekündigt“!

Kenn ich,

Kiffi,

oder besser Frau Meier (?),

wenn sich auch die inzwischen weiße Matratze von Vollbart meiner erbarmt und die wesentlichen vorderen Kopfpartien verkleidet und somit gut versteckt. Alles schon gesagt, doch nein, ich versteh nicht, warum meine Vorredner wesentliches verschweigen, als wäre es ein mündlicher Vortrag. Der ist nämlich flüchtig, kaum der Zunge entsprungen geht er zum einen Ohr rein und kann zum andern nahezu zeitgleich entfliehen. Anders die Schrift, die alles einfängt und feste hält.

Und im Grunde beginnstu (wie Du siehst schreib ich manchmal, wie ich sprech) mit einem SuperGAU der schreibenden Zunft, wenn das vielgestaltige „das“ (Artikel, Pronomen) mit der Konjunktion „dass“ verwechselt wird, was gleich für „das Hämmern im Kopf“, das sich …

Nach Alkohol und Zigaretten stinkende Erinnerungen und ein Hämmern im Kopf, dass sich anfühlt, …
Einfache Regel, wenn man sich den Unterschied merken kann: „dass“ bleibt „dass“, ein „das“ lässt sich ersetzen – hier etwa durch den schlichten Gleichklang „was“ oder „welches“ ...

Man quält sich aus dem Bett und würde am Liebsten vor der Toilette weiterschlafen.
Nicht jedes „am“ ist ein „an dem“, hier bildet es schlicht den Superlativ von „lieb“ („lieber, am ...“) Weg mit der Sunstantivierung!

Der Körper beschwert sich, der Magen weiß nicht, ob er lachen oder weinen sollKOMMA und die Schmerzen im Rücken sind die logische Konsequenz, wenn …

Daher beende ich den Kampf des ZähneputzensKOMMA bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat.

Einen Schlag Wasser ins Gesicht, der sich wirklich wie ein Schlag ins Gesicht anfühltKOMMA und noch einmal einen genaueren Blick in den Spiegel.
(der Relativsatz ist zu Ende und der Hauptsatz wird fortgeführt)

Verdammt, warum bekomme ich meine Augen nicht auf.
Klingt doch nach mehr als einer bloßen Aussage! Oder?

Beim Schuhe binden macht sich der Mann …
Da haben wir nun, was Du dem „am“ zuschieben wolltest, denn das zusammengezogene „beim“ bezieht sich nicht auf den Schuh, sondern aufs „Binden“ (alternativ kannstu „beim Schuhebinden“ schreiben)

Nachdem ich an der Hürde des „Pünktlich zur Arbeit kommen“ gescheitert bin, …
klingt sehr nach Genitiv („des … Kommens“)

Koffein, Nikotin und Aspirin...ein gesundes Frühstück sieht anders aus, …
Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten, da fehlte mindestens ein Buchstabe, da wäre die Ästhetik des Apostrophes rationeller, besser also Aspirin[...]...

Frau Meier, Sie sind gekündigt“! Ich lege auf, …
besser „Frau Meier, Sie sind gekündigt!“

& damit wellcome to the pleasuredome!,

Friedel

 

@Friedrichard
Vielen Dank für deine grammatikalischen Verbesserungen. Ja, ich schreibe leider wirklich wie mir die Schnute gewachsen ist, da bleiben die Grammatik und Kommaregeln leider etwas auf der Strecke. Ich gelobe Besserung ;) Habe deine Änderungen übernommen. Danke dafür!

 

Moin @Kiffi,

ist eine gelungene Beschreibung eines Katerzustands. Ich hatte die ganze Zeit einen Mann im Kopf und hatte mich dann am Ende gewundert, dass es eine Frau ist, du hast ja beispielsweise auch die Aussage, dass sich der Mann in ihrem Kopf meldet. Das hat mich auf eine falsche Fährte geführt.

Schön fand ich diese Passagen:

Der Geschmack, der sich die ganze Nacht über in meinem Mund frei entfalten konnte, denkt nicht daran, das Feld kampflos zu verlassen.
Ist ein zutreffendes und aussagekräftiges Detail. Das funktioniert gut für mich.

Nachdem ich an der Hürde des „Pünktlich zur Arbeit kommens“ gescheitert bin, kann ich ja erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen.
Das ist auch so ein Klassiker, wenn schon eh alles schief geht, dann kann ich ja noch einen draufsetzen. Ja, habe ich gekauft.

Soweit mein Leseeindruck.

Beste Grüße
MRG

 

@MRG Vielen Dank! Und in der Tat, ich habe die Geschichte, in meinem Kopf, auch als Mann "begonnen". Ich fand es aber ganz amüsant am Ende mit der Erwartung zu brechen und die Geschichte mit einer Frau Meier, anstatt mit einem Herrn Meier zu besetzen.

 

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