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Der neue Job

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11.06.2005
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Der neue Job

Der neue Job


Ben White ließ den Stift auf den Schreibtisch fallen, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und dehnte seinen Rücken durch.
Beim Blick auf seine Armbanduhr verzog sich sein Gesicht, als hätten ihn plötzlich akute Zahnschmerzen befallen. In zehn Minuten war es Mitternacht.
Eigentlich wollte White gar nicht so lange arbeiten, aber dann vergaß er über seinen Unterlagen wohl die Zeit.
Er nahm den Telefonhörer ab, tippte seine eigene Nummer ein und wartete.
“Hallo, Liebling”, begrüßte er seine Frau. “Tut mir leid, dass es so spät ist. Ich hoffe, ich habe Dich nicht geweckt.”
“Nein, ich habe noch nicht geschlafen”, erwiderte Karen White. “Hast Du denn immer noch nicht genug? Wann kommst Du?”
Ben White musste grinsen.
“Doch, doch. Ich habe genug gearbeitet. Ich wollte Dir auch nur sagen, dass ich gleich komme.”
“Gut”, sagte Karen. “Ich freu´ mich auf Dich.”
Dann verabschiedete sich Ben von seiner Frau und legte auf.
Als er aufstand fingerte er sich eine Zigarette aus der Brusttasche seines Hemdes und zündete sich das Stäbchen an. Tief sog er den Rauch in seine Lungen, während er aus dem großen Panoramafenster sah.
Sein Blick fiel auf die Produktionshalle, in der um diese Zeit aber niemand mehr arbeitete, und auf den Parkplatz für Verwaltungsangestellte, auf dem nur noch sein Wagen stand.
“Ben, ich glaube, diesmal hast du das große Los gezogen.” murmelte er zu sich selbst. 40 Jahre alt, vor kurzem noch ohne Job und somit eigentlich fast chancenlos, und nun war er, seit knapp zwei Wochen Chefbuchhalter einer renommierten Firma. Ben huschte ein zufriedenes Lächeln über das Gesicht, als er über sein Glück nachdachte.
Ein plötzliches Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken.
Draußen, vom Flur her, vernahm er Schritte. Besser gesagt, hörte es sich an, als würde jemand rennen. Ben wunderte sich. Normalerweise dürfte sich, außer ihm, niemand mehr im Gebäude befinden.
Auf dem Weg zur Tür drückte er seine Zigarette im Aschenbecher, der auf dem Schreibtisch stand, aus.
Im Gang war kein Mensch zu sehen und auch die Schritte hörte er nicht mehr.
Als White seinen Kopf nach links wandte, bemerkte er gerade noch, wie die Tür am Ende des Flurs leise ins Schloss fiel.
Vorbei an den anderen Büros machte sich Ben auf den Weg. Irgend jemand musste gerade durch diese Tür gegangen sein und der Buchhalter wollte wissen, wer dieser jemand gewesen war.
Am Ende des Ganges zog Ben die Tür auf. Sie führte ins Treppenhaus. Wieder hörte er Schritte, als würde jemand hastig die Betonstufen nach unten laufen.
Plötzlich verstummten die Tritte.
Neugierig trat Ben nach vorn, um über das Geländer schauen zu können.
Drei Stockwerke unter ihm stand ein Mann auf der Treppe. Er trug einen grauen Anzug und wirkte von seinem Äußeren her sehr hager. Beide Hände hatte er auf das Treppengeländer gelegt. Sein schmales Gesicht wirkte blass. Mit weit geöffneten Augen, und einem breiten Grinsen, sah er zu Ben hoch. Doch es war kein freundliches Lächeln, das White entgegengebracht wurde. Nein, irgendwie wirkte es hart, hämisch und hatte etwas verachtendes an sich.
“Wer sind Sie?” sprach Ben den Fremden an. “Arbeiten Sie hier?”
Keine Reaktion. Der Mann stand einfach nur da, und starrte Ben White weiterhin an.
“Verstehen Sie mich? Was machen Sie hier?” versuchte es der Buchhalter erneut.
Wieder bekam er keine Antwort. Langsam kam Ben die Angelegenheit seltsam vor.
Er konnte sich das Verhalten des Anderen einfach nicht erklären. Ben White gehörte zwar nicht zu den Mutigsten, aber dennoch beschloss er, der Sache auf den Grund zu gehen.
Nach etwa zwanzig Stufen hörte er, wie auch der Fremde weiter nach unten rannte. White blickte erneut hinunter, konnte den Mann aber nicht mehr sehen. Nur ab und zu huschte sein Schatten über die Stufen. Dann war er im Erdgeschoss angekommen. Noch ein paar schnelle Schritte, ein lautes Quietschen, dann fiel eine Stahltür krachend ins Schloss.
Der einzige Raum im Erdgeschoss, der eine Stahltür besaß, war ein Produktionsraum, in dem Musterteile entworfen und entwickelt wurden. Für White gab es keinen Zweifel. Genau dort musste sich der Fremde befinden.


Ben White holte tief Luft. Jetzt, wo er vor dem Produktionsraum stand, verließ ihn doch etwas der Mut.
Was, wenn es sich bei dem Fremden um einen Wahnsinnigen handelte, der nur darauf wartete, dass Ben den Raum betrat? Aber wenn er ihm etwas antun wollte, hätte er es auch schon oben tun können.
Wahrscheinlich nur ein Spinner, der sich einen schlechten Scherz erlaubt, dachte White.
Bedächtig zog er die graue Stahltür auf. Im Raum dahinter brannte nur die Notbeleuchtung an der Decke. Ben ging vorsichtig hinein. Links und rechts, in Reihen, standen Maschinen. Ihre Systeme befanden sich auf Stand by und warteten darauf, am Morgen wieder in Betrieb genommen zu werden. Viel war in diesem Halbdunkel nicht zu erkennen, und von dem seltsamen Fremden fehlte jede Spur. Langsam, sich immer wieder umsehend, ging Ben weiter.
Aus dem Augenwinkel heraus nahm er, vor sich im Raum, eine schnelle Bewegung wahr. Dort, am Ende der kleinen Halle, stand plötzlich der Unbekannte vor dem Notausgang. Starr, ohne auch nur den kleinen Finger zu rühren, stand er nur da und musterte Ben.
So genau konnte dieser es aber nicht deuten, da das Gesicht des Mannes im Halbschatten lag und nur schwer zu erkennen war. Mit dem Schrecken noch in den Knochen schrie Ben den Mann wütend an:
“Verdammt, Mann! Finden Sie nicht, dass Sie zu alt für so einen Blödsinn sind? Sagen Sie mir endlich, was das für ein Spielchen ist, oder ich rufe die Polizei!”
Eine Antwort bekam er wieder nicht.
Jetzt wurde es Ben White zu bunt. Sein Tag war lang gewesen, er war müde und hatte keine Lust mehr, auf irgend welche Katz und Maus Spiele. Er fing an zu rennen. Egal wie, aber jetzt würde er sich den Kerl schnappen. Als Ben die Hälfte der Distanz zwischen sich und dem Fremden überwunden hatte, drehte dieser sich unvermittelt um, riss die Notausgangstür auf und flüchtete auf den Betriebshof hinaus. White legte noch einen Zahn zu.
An der Tür angekommen drosch er die Klinke nach unten, stürzte nach draußen und rannte fast Carl Myers um, in dessen Arme er landete.
“Holla, Mr. White”, sagte der Wachmann, als er Ben half sich wieder zu fangen. “Sie haben es aber eilig.”
Im ersten Moment reagierte der Buchhalter nicht auf den Mann, sondern hielt suchend Ausschau nach dem Flüchtenden, von dem nichts mehr zu sehen war.
“Was machen Sie denn hier draußen?” fragte Myers. “Kann ich Ihnen helfen, geht es Ihnen nicht gut?”
Jetzt erst nahm Ben den Wachmann richtig wahr.
“Äh”, stammelte White. “Nein, ich wollte nur an der frischen Luft eine Zigarette rauchen. Bin wohl über die Schwelle gestolpert.”
Hatte es denn Sinn, die Wahrheit zu sagen? Wahrscheinlich nicht, dachte Ben. Denn eigentlich müsste Carl den Mann gesehen haben. Da dies aber nicht der Fall gewesen war, fing Ben an langsam an seinem Verstand zu zweifeln. War er so überarbeitet, dass er sich alles nur eingebildet hatte?
“Und bei Ihnen, Carl”, fragte er dann zögernd. “Alles ruhig heute Abend?”
“Ja, alles wie immer”, antwortete der leicht untersetzte Mann, in der schwarzen Uniform. “Und das ist das Gute an diesem Job. Man hat seine Ruhe.”
Genau diese Art von Antwort war zu erwarten gewesen. Und nichts von einem Unbekannten, der gerade noch entwischen konnte.
“Bleiben Sie noch hier, oder begleiten Sie mich ein Stück auf meiner Runde?” wollte Myers wissen.
“Nein, ich komme mit Ihnen”, gab Ben monoton zurück. “Irgendwie habe ich jetzt keine Lust mehr, auf eine Zigarette. Ich werde wohl gleich heim fahren. Hol nur noch meine Sachen aus dem Büro.”
Als er Carl zurück in die Halle folgte, sah sich White doch noch einmal suchend draußen um. Erfolglos.
“Sie sind spät dran, heute”, bemerkte der Wachmann. “Haben Sie so lange gearbeitet? Ja, ja, ich kenne das”, beantwortete er im selben Moment seine eigene Frage. “Wenn man neu ist, gibt es am Anfang immer viel zu tun.”
Neonröhren flackerten auf, als der Wachmann einen Schalter an der Wand betätigte.
Ben nickte stumm, versuchte zu lächeln und folgte Myers dann.
Vor einem kleinen Büroraum befand sich, neben der Tür, der Kontrollkasten, den Carl, mittels eines Schlüssels, bedienen musste.
“Das waren noch Zeiten”, fing er plötzlich an und deutete auf ein Gruppenfoto, über dem Kasten. “Als der alte Chef hier noch das Sagen hatte.”
Ben interessierte sich nicht sonderlich für das Bild.
“Hier”, gab Carl nicht auf. “Der junge, gutaussehende Kerl, in der strammen Uniform, dass bin ich.”
Um dem Wachmann endlich den Gefallen zu tun, schaute sich der Buchhalter nun doch das Foto an, wenn auch nur flüchtig. Aber dies langte schon. Auf dem Foto befand sich auch der Mann, den er heute Abend bis hier her verfolgt hatte.
“Wer ist dieser Mann?” schoss es aus Ben heraus. “Ich denke, ich kenne ihn.”
Nervös tippte White auf das Bild.
“Das glaube ich nicht”, meinte Myers und drehte den Schlüssel im Kontrollkasten um. “Das ist Mr. Blake - Ihr Vorgänger.”
“Weswegen hat man ihn entlassen, oder warum arbeitet er nicht mehr hier?” fragte White.
“Er hat sich erschossen”, kam es von Carl zurück. “Oben, in seinem Büro.”
Dieser Satz traf Ben White wie ein Faustschlag. Plötzlich merkte er wie sein Magen rebellierte und kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn.
“Er ist tot?” murmelte er schließlich fassungslos. Aber die nähere Ausführung des Wachmanns bekam Ben gar nicht richtig mit. In seinen Gedanken wiederholte sich immer wieder nur der eine Satz: Er hat sich erschossen. Oben, in seinem Büro.So hörte er nicht, wie Blake damals vom Seniorchef die Partnerschaft angeboten wurde und dass dies, nach dem er die Firma an seinen Sohn übergeben hatte, nicht mehr eingehalten wurde. Schließlich drohte sogar die Kündigung, da man sich immer mehr überwarf. Letztendlich nahm sich Blake, aus gekränkter Eitelkeit, das Leben, in dem er sich mit einer Pistole das Hirn wegpustete.
“Oh, verflucht”, beendete Carl die Geschichte und riss Ben aus seinen Gedanken. “Das ist ja jetzt Ihr Büro. Na das war vielleicht damals eine Sauerei...... Hat man Ihnen denn gar nichts davon erzählt?”
White schüttelte, immer noch wie benommen, den Kopf.
“Tja”, murmelte Myers. “Ich hoffe, ich habe mich da jetzt nicht verquatscht. Ich möchte nämlich keinen Ärger, Mr. White.”
“Nein, ist schon gut, Carl”, versicherte Ben. “Von mir erfährt niemand etwas.”
Die Vorstellung, einen Geist verfolgt zu haben, machte ihn fast wahnsinnig.


Während Carl Myers weiter seine Kontrollrunde durch die Firma zog, ging es Ben White immer schlechter. Kraftlos schleppte er sich wieder die Treppen hinauf, in den fünften Stock.
Seine Gedanken kreisten erneut um den toten Blake, den er aber heute, noch quicklebendig, gesehen hatte. Und genau diese Tatsache raubte ihm fast den Verstand. Es konnte doch nicht möglich sein, dass er einem Geist begegnet war. White war ein aufgeschlossener Mensch, aber an was er überhaupt nicht glaubte, waren Gespenster.
Der Buchhalter betrat den Flur zu seinem Büro. Alles war ruhig, und fast musste er jetzt lachen. Was für ein Wahnsinn, was für eine Nacht!
Als er vor seinem Büro angekommen war hörte er, wie die Tür zum Treppenhaus ein zweites Mal geschlossen wurde.
Sofort war die Anspannung wieder da und Ben war hellwach. Langsam, zögernd, als wollte er es selbst verhindern, drehte er seinen Kopf.
Am Ende des Ganges stand Blake, halb in der Hocke, in leicht gebückter Haltung. Seine Arme hielt er angewinkelt, leicht vom Körper seitlich abgespreizt - seine Hände zu Klauen geformt. So wie er da stand erinnerte er White an einen Torwart, der auf die Ausführung eines Elfmeters wartete. Aber was die ganze Gestalt noch grauenhafter wirken ließ, war Blakes Gesicht.
Seine Augen funkelten böse und ein breites, gemeines Grinsen verzerrten seine Gesichtszüge zu einer schrecklichen Grimasse.
Für einen kurzen Moment standen sich beide Männer regungslos gegenüber. Nur, konnte man bei Blake eigentlich noch von einem Mann reden? War er nicht tot, also kein Mensch mehr - sondern ein Geist?
Ben spürte den Klos in seinem Hals und als er etwas sagen wollte, brachte er nur ein Krächzen hervor. Dann rannte Blake los!
In seiner ungewöhnlich verkrümmten Haltung kam er in einem unglaublichen Tempo den Gang entlang. Für einen kurzen Moment blieb Ben wie erstarrt stehen. Dann erst realisierte er die Situation und begriff, in welcher Gefahr er sich befand.
Mit einem Ruck stürzte er in sein Büro und knallte die Tür zu. Gerade noch rechtzeitig. Denn schon war Blake vor der Tür und versuchte ins Büro zu kommen.
Unermüdlich rüttelte er am Knauf und warf sich von außen gegen das Holz.
Verzweifelt stemmte sich White innen dagegen. Lange konnte er es nicht mehr aushalten und Blake würde in das Büro gelangen.
Immer wieder ging die Tür einen kleinen Spalt auf, und Ben gelang es nur im letzten Moment die Tür immer wieder zu schließen. Nervös suchte er in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel, während er sich mit seinem gesamten Körpergewicht gegen die Tür lehnte.
Endlich bekam er ihn zu fassen und zog den Bund heraus. Nur mit einer Hand fummelte er den richtigen Schlüssel zurecht, steckte ihn mit zitternder Hand ins Schloss und drehte ihn. Die Tür war verschlossen.
Aber Blake gab nicht auf. Wieder und wieder schlug er in gleichmäßigem Rhythmus
gegen das Holz der Tür. Ben fürchtete, die Tür würde dies nicht mehr lange aushalten.
Schnell rannte er zum großen Fenster. Der Griff saß fest. So sehr sich White auch mühte, er konnte das Fenster nicht öffnen.
Dann schlug er mit der Faust dagegen. Dabei rief er abwechselnd nach Hilfe, und nach Carl Myers.
Doch den Wachmann konnte er nirgends entdecken. Ben zuckte zusammen. Bei einem erneuten Schlag, von Blake gegen die Tür, hörte es sich an, als wäre Holz gesplittert. Verdammt, lange würde die Tür nicht mehr halten.
Jetzt erst viel White das Telefon ein und er verfluchte sich, dass er so blöd war.
Mit einem Satz war er am Schreibtisch und schnappte sich das Telefon. Zitternd wählte er die Nummer der Polizei: 9 - 1 - 1. Immer noch hämmerte Blakes Geist gegen die Tür.
Ben hielt sich den Apparat ans Ohr und wartete auf ein Freizeichen. Mit einem Schrei ließ Ben den Hörer zu Boden fallen und hielt sich sein schmerzendes Ohr. Anstatt eines Freizeichens erklang ein schrecklich lautes, kreischendes Geräusch aus dem Hörer. Bestimmt war das Trommelfell geplatzt, dachte Ben.
In dem Moment, als der Telefonhörer auf dem Boden zur Ruhe kam, hörte das Schlagen gegen die Tür auf.
Absolute Stille kehrte ein. Nur das TUT-TUT-TUT.... aus dem Hörer war zu vernehmen. Trotzdem traute Ben dem Frieden nicht. Langsam ging er auf die Tür zu und legte sein gesundes Ohr gegen das Holz. Nichts. Im Flur herrschte absolute Ruhe.
“Was willst Du von mir”, schrie Ben. “Ich habe Dir nichts getan. Ich bin nicht schuld, dass Du deinen Job verloren hast!”
Wieder lauschte er. Wieder hörte er nichts. Was hatte dies zu bedeuten?
Natürlich! Es war bereits nach ein Uhr. Und wenn Blake ein Geist war, dann verhielt er sich womöglich wie alle Geister und der Spuk dauerte nur von Mitternacht bis ein Uhr. Konnte dies möglich sein? Ben wunderte sich über seine Gedanken, aber in seiner Situation griff er nach jedem Strohhalm, der sich ihm bot.
Für einen kurzen Augenblick überlegte er, was er tun konnte. Er musste raus hier, das stand für ihn fest. Und auf jeden Fall würde er morgen sofort fristlos kündigen. Das war klar!
Ben White zog sich sein Sakko an, welches über seiner Stuhllehne hing. Dann kehrte er zur Tür zurück. Er wusste nicht, woher er den Mut nahm, aber er fasste einen Plan.
Er würde die Tür öffnen, den Gang hinunter rennen und so schnell wie möglich von hier verschwinden - ohne sich auch nur noch einmal umzudrehen.
Langsam drehte er den Schlüssel im Schloss. Mit einem Ruck riss er die Tür auf.
Vor ihm stand Blake und Ben schaute genau in seine hasserfüllte Fratze.
Blitzschnell griff Blake den Buchhalter am Kragen. Mit enormer Kraft riss er ihn hoch, und Ben spürte den Boden unter den Füssen nicht mehr.
Dann rannte Blake mit dem Hilflosen ins Büro. Kurz vor dem Fenster stoppte der Geist und schleuderte White krachend durch die geschlossene Scheibe.
Begleitet von einem panischen Schrei, und einem Regen aus Millionen von Glassplittern, stürzte Ben White aus dem fünften Stockwerk in die Tiefe.
Mit einem dumpfen Schlag traf er unten, auf dem harten Asphalt, auf, wo er mit verrenkten Gliedmaßen, und in einer großen Blutlache, liegen blieb. Der Buchhalter war sofort tot.


Detective Brett Garner rieb sich nachdenklich seine Kinnspitze. Die rotierenden Leuchten der Streifenwagen warfen ihr blau-rotes Lichterspiel über das Firmengelände.
Zu seinen Füssen lag die Leiche eines 40jährigen Mannes namens Ben White, der hier arbeitete, und über den man im Moment nicht mehr wusste, als sein Ausweis verriet.
Garners Blick wanderte zu dem Fenster in dessen Mitte ein großes zackiges Loch gähnte. Dann winkte er einen jungen Kollegen zu sich.
“Gibt es schon was Neues?” wollte er von diesem wissen.
“Nein”, erwiderte der Officer. “Der Mann machte wohl Überstunden. Der Wachmann, ein gewisser Carl Myers, wird gerade befragt, und seine Frau wurde auch schon verständigt.”
“Na prima”, knirschte Garner. “Wieder so ein undurchsichtiger Fall, bei dem es wohl wieder auf Selbstmord hinauslaufen wird. Aber wir Trottel, von der Mordkommission, können uns erst mal die Nacht um die Ohren schlagen.”
Dann sahen beide nochmals zum Fenster hoch. Aber keiner von ihnen sah die grinsende Fratze, die neben dem großen Loch durch die Scheibe schaute.

ENDE

 

Vielen Dank, für Eure Kritiken.

@lukas

Du hast recht, ein großes Problem sind meine verschachtelten, zu langen Sätze. Ich lese wie es andere machen, finde es gut, aber selbst fällt es mir schwer, mich beim Schreiben von diesem Stil zu lösen.

Aber ich arbeite hart daran. :)

@Existence

Auch Dir stimme ich zu 100% zu. Tatsächlich habe ich beim Schreiben ein gewisses Klischeebild vor Augen, welches den Leser die Story zwar wahrnehmen, ihn aber nicht tiefer eindringen, lässt.
Vielleicht kannst Du mir einmal einen Tipp geben, was Du damit meinst, meinen Prot ungewöhnlich reagieren zu lassen, anstatt zu detailiert zu beschreiben, was er empfindet.

Ich werde mich auf jeden Fall bemühen und hoffe auch nächstes Mal, auf Eure Meinung zählen zu können.

Gruß, JasonXI

 

@Existence

Danke, dass Du Dir nochmals Gedanken über meine Geschichte gemacht hast.
Deine Verbesserungsvorschläge sind einleuchtend und ich werde demnächst verstärkt auf diese Kriterien achten.

Deine Kritiken sind immer sehr hilfreich.

Gruß, JasonXI

 

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