Was ist neu

Der Pfad

Mitglied
Beitritt
21.06.2005
Beiträge
1

Der Pfad

Zwölf Uhr Mittags, die Sonne steht hoch am Himmel. Die Hälfte des anstrengenden Weges habe ich schon hinter mir gelassen. Langsamen Schrittes nähere ich mich einer Kurve, jedes mal wenn ich meine bleischweren Füße auf den unebenen, steinigen Pfad setzte, knirscht es laut. Ich biege stöhnend um die Kurve. Mir kommt es vor wie eine ganze Stunde, doch in Wirklichkeit sind es nur ein paar lange Sekunden. Oh nein, denke ich verzweifelt, wieso immer ich, vor mir schlängelt der Pfad in steilen Serpentinen einen dicht bewachsenen, felsigen Hang hinauf. Stöhnend setze ich meinen anscheinend unendlichen Weg fort. Die Sonne brennt mir ins Gesicht, ich bekomme quälende Kopfschmerzen. Mein kopf dröhnt, droht auseinander zu sprengen, doch ich weiß ich muss weiter. Ich klettere mühsam den Hang hinauf. Plötzlich löst sich das Geröll unter meinen schmerzenden Füßen. Ich rutsche den Abhang hinunter. Mein rechter Fuß verhakt sich in einer verschlungenen Wurzel. Hoffentlich ist er nicht gebrochen. Ich probiere vorsichtig aufzustehen, unmöglich, ein stechender Schmerz durchfährt meinen Knöchel. Ich versuche zu schreien, so laut wie ich kann, doch aus meinem mund kommt nur ein heiseres Krächzen. Oh Gott, ich bin verloren, hier wird mich niemals einer finden. Doch was ist das, da oben auf dem hang, ich sehe einen kleinen, schwarzen flimmernden Punkt. Jetzt schreie ich wirklich: „Hilfe, Hilfe“, hallt es durch die Luft. Oh nein bitte nicht, wo ist er bloß hin, der Punkt ist verschwunden. Oder doch nicht? Ich habe keine Ahnung. Alles dreht sich um mich herum, ich kann nichts mehr sehen, ich falle, höre mich nur noch einmal mit letzter Kraft um Hilfe rufen.
„Tina, hey Tina was ist denn los? wach doch endlich auf“, höre ich plötzlich eine Stimme in weiter Ferne. Ich frage mich, ob ich wohl in irgendeiner Art Trance gefangen bin. Doch als ich langsam meine Lider aufschlage steht Vali vor mir. Ich schaue mich um und frage mich wo ich bin. war dies alles etwa nur ein Traum? oder hat man mich hierher geschleppt? Mir kommen beide Möglichkeiten unglaubhaft vor. Ich erkenne die Planen unseres großen Zeltes. Jubelnd springe ich hoch und umarme die völlig verdutzte Vali. es war alles nur ein Traum, alles nur einer meiner schlimmsten Albträume.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom