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Der Preis der Kristallfigur

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22.06.2003
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Der Preis der Kristallfigur

„Was ist denn los mit Ihnen, haben Sie etwa Angst? Nur keine Sorge, so schlimm wird es nicht. Wenn sie wollen können wir auch jetzt schon anfangen, dann haben Sie es schneller hinter sich. Wie wäre es? Nicht... okay... wie Sie wollen. So werde ich mich noch ein wenig mit Ihnen unterhalten. Also, ich nehme an Sie wissen, was Sie verbrochen haben? Wenn Sie mir etwas sagen wollen, brauchen Sie es nicht in die Tastatur zu tippen, das wäre ziemlich schwierig für Sie; nur mit einer Hand und vor allem ohne Tastatur. Sie müssen lediglich reden. Ich kann Sie hören. Ich höre alles. Sogar ihren Herzschlag: 164,67 Schläge pro Minute. Ziemlich viel. Sie sollten sich allmählich beruhigen. Und sagen Sie mir nicht, dass ihr Job Sie so ins Schwitzen bringt, so anstrengend ist der nicht, da müsste ich widersprechen. Tut Ihnen das Handgelenk ein bisschen weh? Ich meine, es ist sehr wahrscheinlich, dass es ein bisschen weh tut, zumal es eingeklemmt ist, und es muss gut eingeklemmt sein, wir wollen ja nicht, dass Ihnen sonst noch etwas geschieht. Aber ihre Hand spüren sie noch? Das schon, oder? Ansonsten wäre es ja nicht so lustig. Wenn sie nichts mehr spüren würden, wäre es keine richtige Strafe mehr und schliesslich geht es ja darum, dass sie etwas aus ihren Fehlern lernen...“

„Lassen Sie meine Handgelenk los! Es tut mir Leid, was ich getan habe, aber ich bestehe auf meine Rechte! Ich zahle gerne eine saftige Buße für den Diebstahl oder stecken Sie mich in den Knast, aber lassen Sie jetzt endlich meine Hand los! Ja, es tut weh, da haben Sie vollkommen recht, wie hellsichtig von Ihnen.“

„Hätten Sie gerne, hätten Sie gerne... aber so verbessert man keine Menschen! Eine Buße? Damit Sie ungeniert weiterklauen und die Busse wieder wettmachen? Und Knast?
Also bitte, ein bisschen Respekt unserem System gegenüber! Das mit dem Knast haben die Barbaren im 20.Jahrhundert noch gemacht. Aber wir befinden uns in der Zeit nach der glorreichen Gesetztesrevision. Wozu wurden denn all die Studien durchgeführt?
Ich kann den eisernen Griff um ihr Handgelenk ein bisschen lockern, wenn Sie wünschen. Die Hand sollte jedoch während der Strafe vom Körper isoliert bleiben, ansonsten könnte sich der Schmerz ausweiten. Sie verstehen mich, oder?
Ich denke, in fünf Minuten starten wir. Aber das nur so nebenbei.
An was denken Sie? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es Ihnen Leid tut. Sie denken an irgend etwas. Es ist unmöglich, an nichts zu denken, das ist bewiesen.
Moment mal, was war es schon wieder, dass sie im Laden 23 klauen wollten? Ah, genau, ich hab‘s gefunden – eine Kristallfigur; eine nackte Frau!
Sie denken an die nackte Frau, stimmt‘s? Mal angenommen, wir hätten Sie nicht erwischt, wo hätten Sie die Frau hingestellt? Neben dem Bett? Oder im Badezimmer?
Sagen Sie, ist es Ihnen peinlich, dass wir...“

„Halt deine Klappe! Habe ich nichts Besseres zu tun, als auf den bedeppten Bildschirm zu glotzen und mir deine Weisheiten anzuhören?“

„Ja, da haben Sie recht, Sie haben nichts Besseres zu tun und schliesslich bin ich ja zur Unterhaltung da. Sie könnten dankbar sein. Ich meine, was ihre Hand betrifft, so will es das Gesetz, ich habe da meine Hände nicht gross im Spiel, mal abgesehen davon, dass ich gar keine habe. Und Sie sehen ja: Mir geht es gut ohne. Vielleicht ist Ihnen das ein Trost...
Das grössere Problem wird für sie sein: Wie kauft man etwas.
Ach ja, falls es Sie interessiert: Ihr Herz schlägt nun 178,42 mal pro Minute. Wenn Sie so weitermachen erreichen Sie noch den Rekord. Ich denke Sie sollten sich weniger über meine Äusserungen ärgern, schliesslich habe nicht ich geklaut, oder?
Ausserdem ist das ein Gespräch nur zwischen mir und Ihnen. Ich behalte alles für mich. Können Sie mir verraten, weshalb Sie es getan haben? Aus Frust? Würde mich brennend interessieren. Haben Sie eine Frau verloren und dann gedacht: ‚kein Problem, ich klau mir eine neue!‘ Aber nein, ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Sie zum ersten Mal geklaut haben. Für mich sind Sie genau der Seriendieb-Typ. Wissen Sie, Sie sehen nicht besonders gut aus.
Aber weshalb zum Virus klauen Sie?“

„Ich habe einzig und allein deshalb geklaut, weil ich so scharf auf Gespräche mit dir bin!
Können wir beginnen? Ich will es hinter mir haben. Mir geht die Unterhaltungsphase langsam auf die Nerven! Was auch immer meine Hand in diesem durchsichtigen Gehäuse erwartet; ich bin froh, wenn ich sie wieder rausnehmen kann.“

„Das denken Sie nicht im Ernst?“

„Was?“

„Dass Sie am Schluss die Hand wieder herausnehmen können. Also; Sie können Sie wieder herausnehmen, aber nicht ganz so, wie Sie es sich vorstellen. Sie wollen, dass es beginnt? Ähh... es hat schon begonnen!“

„Wie! Aber Sie haben mir gesagt fünf Minuten! Können Sie mir jetzt sagen, was mit mir passiert?!“

„Wissen Sie, als ich Sie ansah; ihren roten Kopf, ihre weit offenen Augen, da dachte ich mir, Sie können es kaum erwarten dranzukommen. So habe ich – Sie mögen es mir verzeihen – ohne ihr Einverständnis – drei Minuten zu früh eingeschaltet.
Spüren Sie ein gewisses Kribbeln in ihrer Hand? Wie fühlt es sich an?“

„Meine Hand hat sich noch nie so gut angefühlt wie jetzt. Sie wird auch gerne festgehalten, das ist ihr Hobby... Wie ein Kribbeln – ist das alles?“

„Das glauben Sie doch nicht im Ernst, dass es alles ist? Jetzt schon fertig? Das wäre doch gar nicht lustig! Das Kribbeln ist nur der Anfang. Direkt schön. Dafür brauchen Sie nicht zu stehlen. Jetzt können Sie ihre Hand noch gut bewegen. Mit der Zeit wird das schon schwieriger werden.
Wissen Sie was? Sie sind jetzt auf 198,22 Schlägen pro Minute. Sie sollten ein bisschen weniger verkrampft dasitzen! Entspannung! Ich weiss, Sie sind angebunden und können sich daher nicht gross bewegen, aber denken Sie sich doch einfach an einen Strand. An Stränden hat es jede Menge Frauen. Im Bikini. Wenn Sie ihre Phantasie ein bisschen anstrengen auch ohne. Okay, Kristallfrauen wie im Laden 23 gibt es wohl nicht, aber wenn Sie ihre Phantasie anstrengen...“

„Halt doch bitte endlich deine Klappe!“

„Verstehe... Sie haben keine Phantasie... das ist ein ernstes Problem. Aber wissen Sie was? Ich bin gutmütig und ersetzte sie. Gleich wird sich auf dem Bildschirm ein kleines Fenster öffnen. Sie werden ihren Augen nicht trauen: Die schönste Frau im world wide web! Nackt natürlich. Ah, da ist sie schon. Gefällt sie Ihnen?
Oder mögen Sie Blondinen etwa nicht...?“

„Blondinen mag ich nicht und sprechende Computer noch weniger!“

„Bleiben Sie bitte höflich. Ich bin ja auch ganz nett zu Ihnen. Ich helfe Ihnen beim Entspannen. Hier haben Sie noch eine Brunette. Ist Sie nicht süss? Sowas werden Sie wohl eher selten zu sehen bekommen, so wie Sie aussehen.
Was ist? Was starren Sie so auf ihre Hand? Sie sollten entspannen! Okay, es sind schon bemerkenswerte minus siebzehn Grad in der Zelle, aber es wird noch ein wenig kälter und wenn sie jetzt schon so ein Gesicht machen, weiss ich nicht wie sie später aussehen werden. Es beisst ein bisschen, nicht wahr? Es ist nicht mehr das angenehme Kribbeln. Versuchen sie mal den kleinen Finger zu bewegen! Geht nicht mehr so gut, die Kälte wirkt. Sie sollten sich im Spiegel sehen, wie Sie sich anstellen... Warten Sie, wenn Sie wollen, kann ich ihnen unter der Brunette noch das Bild der live Kamera bereitlegen. Amüsant, nicht wahr. Ich sag es Ihnen ja; ich sehe alles, ich höre alles.
Hey, was schreien Sie? Finden Sie nicht, dass Sie ein wenig übertreiben? Es sind immer noch nur minus 28 Grad. Und das nur für ihre rechte Hand. Ansonsten sollte es ihnen ganz gut gehen. Werfen Sie sonst wieder einmal einen Blick auf die Brunette!
Zum Virus nochmals, sind Sie laut! Das Gekreische kann man ja fast nicht ausstehen! Sind Sie eine Memme?“

„Lassen Sie mich looos!!! Bitteeeee!“

„Das ist ein gutes Zeichen, Sie fangen schon an zu träumen. Keine Angst, bald spüren Sie nichts mehr. Es brennt richtig, nicht wahr? Es sind auch schon minus 45 Grad. Und boah! Das Herz! Dafür, dass es bald ein Körperteil weniger mit Blut versorgen muss, pumpt es extrem schnell. Kompliment!
Ich denke jetzt machen sich Ihre Fingernägel wie Kieselsteine auf hautlosen Fingern bemerkbar. Es ist so, wie wenn Ihre Hand überfahren worden wäre. Sie fühlt sich zerquetscht an. Aber zugleich steinhart. Können Sie sie noch selbst bewegen? Nein, nicht mehr. Aber sehen Sie, wie sie zittert? Beeindruckend, nicht wahr? Als könnte sie die Kälte von sich abschütteln. Sie haben ihre Hand nicht mehr unter Kontrolle. Haben Sie jetzt das Gefühl, als ob sie explodieren würde? Das ist normal, kann ich Ihnen versichern. Es sind unterdessen auch schon minus 69 Grad.
Werfen Sie doch wieder mal einen Blick auf die hübsche Brunette. Aber bitte hören Sie auf so laut zu schreien. Bald ist es...
Es ist vorbei, nicht wahr? Ihre Hand ist völlig durchgefroren. Hart wie Stein. Sie spüren nichts mehr. Ein leichtes Kribbeln am Handgelenk jetzt, weil dort der Übergang von kalt zu warm ist. Sie haben es gleich geschafft. Nur noch eine Kleinigkeit zu überstehen. Am besten schliessen Sie dazu ihre Augen.
Jetzt müssen wir Ihnen die Hand abhacken.
Was blicken Sie mich so an? Haben Sie etwa gedacht man würde das Stück nachher wieder auftauen? Fluchen Sie doch nicht so, das ist zwar noch nicht verboten, aber ich mag das nicht. Wir können doch alle höflich sein.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an mir; ich bin grosszügig und lasse Ihnen die Wahl: Entweder wir hacken Ihnen das Stück ab, oder Sie tun es selber.
Sie tun es selber? Meinen Respekt!
Womit? Was Sie wollen: Hammer, Sichel...“

„Geben sie mir irgend etwas hartes und dann zerstör ich das, was ich schon lange zerstören will!“

„Schön, dass sie sich von ihrer Vergangenheit trennen wollen – oder... Sie meinen mich!? Nein, das geht natürlich nicht.
Schliessen Sie jetzt ihre Augen!
Bitte nicht schreien.
Es geht ganz schnell...

Sehen Sie, schon vorbei! Wollen sie ihre Hand behalten? Ich kann sie Ihnen in einem Behälter mitgeben.
Bitte fluchen sie nicht so, es ist schliesslich nur das Gesetz.
Sie könnten sich für den Service bedanken!
Seien Sie doch froh, dass man Sie nicht bei einer Vergewaltigung erwischt hat.“

 

Hallo,

eine interessante Geschichte. Noch dazu, dass sie ausschliesslich aus einem Dialog besteht. Dennoch kann man gut nachvollziehen, was gerade passiert, also gut umgesetzt. Zuerst dachte ich, dass der erste Sprecher ja viel (und auch etwas unnatürlich) spricht und erklärt, aber als sich herausstellte, dass es ein Computer ist, war klar, warum.

Ein paar wenig Dinge sind mir aufgefallen:

Ich zahle gerne eine saftige Busse für den Diebstahl
soweit ich weiss, schreibt man immer noch Buße. Ansonsten klingts für mich wie ein Transportmittel...

Ihr Herz schlägt nun 178,42 mal pro Sekunden
Bist Du sicher, dass Du Sekunden meinst? 178 pro Minute ist schon sehr viel! Ausserdem muss es heissen: pro Sekunde, nicht pro Sekunden

Aber weshalb zum Virus klauen Sie?“
:lol: hat mir gut gefallen.

Sind Sie doch froh, dass man Sie nicht bei einer Vergewaltigung erwischt hat.“
Seien Sie doch froh...
Auweia - der Gedanke ist abscheulich!

Alles in allem hat's mir gut gefallen!

gruss,
p.

 

Hallo Van Horebeke!

Die Scharia der Zukunft - super umgesetzt mit einem sehr überzeugenden Computer.
Der Mensch geriet ein wenig ins Hintertreffen, was daran liegt, dass seine Reaktionen meist nicht direkt wiedergegeben werden, sondern durch den Computer kommentiert werden. Aber das macht nichts, die Story ist in meinen Augen gelungen.

Aragorn

 

Hallo,

auch mir hat sie gut gefallen. Die "Busse" würde ich aber dringend ändern. "Buße" ist richtig, wegen des langen "u".

Am Anfang scheinen mir die Komentare des "Verbrechers" nicht so recht rein zu passen, was sich später ändert. (Vielleicht, weil ich mich dran gewöhnt hab ;))

Stilistisch flüssig, angenehmer Humor. Bis auf die schon von phillipp angeführten hab ich keine weiteren Fehler entdeckt.

Ich fühlte mich über weite Strecken an die Black Box der Bene-Geserit aus dem Wüstenplaneten erinnert - aber da kommt die Hand in bester Gesundheit heraus.
Irgendwie habe ich immer eine solche, oder VR-Wendung erwartet. Gut dass sie Enttäuscht wurde. :D

Gruß lucutus

 

Hallo philipp, Aragorn und lucutus!

Danke fürs Lob, Lesen und Kommentieren.
Freut mich sehr, dass sie euch gefallen hat. War eine plötzliche Idee, die ich gestern hatte, als mein Bruder mit halb erfrorenen Händen nach Hause kam. Zuerst erwägte ich eine Horrorgeschichte draus zu machen, aber dann steuerte ich in die andere Richtung.

Zu Busse... eigentlich habe ich keine Doppel-s auf der Tastatur... aber da es bei diesem Wort wirklich missverständlich ist werd ichs markieren, kopieren und im Text einfügen. Ansonsten verzichte ich weiterhin auf das Doppel-s, dass es ja bei uns gar nicht (mehr) gibt.

@phillip
Ja, ich wollte mal eine Geschichte nur aus Dialogen schreiben. (gab glaube ich mal so nen Challange)
Das mit den Sekunden ist peinlich, habs sofort in Minuten umgeändert. Danke für den Hinweis.

@Aragorn
Freut mich, dass der Computer überzeugend war - ein richtiges nervendes Arschloch.
Irgendwie habe ich schneller die Computerteile schreiben können, als die Menschteile.
Ja, der Comp nimmt dem Menschen da richtig die Worte weg.

@lucutus
Freut mich, dass ich ein bisschen Humor reinbingen konnte, war eins meiner Ziele.
Ich mag solche Happy-Wendungen auch nicht...
Bene-Geresit... kenne ich nicht, müsste es mal lesen oder ansehen. Bin eh noch eher neu in der SF-Sektion, aber mir gefällts hier irgendwie. Fast so coole Kritiker wie in Horror...


Schönen Sonntag noch!

mfg Van

 

Hi Van Horbecke

Dein kleiner Dialog hat mir sehr gut gefallen. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, hinter dem Computer sitzt ein Mensch.

Und:

Die Barbaren im 20. Jahrhundert hatten den Knast
In der zivilisierte Gesellschaft im ?? Jahrhundert geht es Auge um Auge, Zahn um Zahn?

apropos Bene Geserit: Das ist eine Fraktion aus Frank Herberts Dune / Der Wüstenplanet. Das Buch kann ich dir nur empfehlen.

mfg
cronos

 

Hallo cronos!

Freut mich, dass dir der Dialog so gut gefallen hat.

Steht nicht hinter jedem Computer ursprünglich ein Mensch? Mein Computer(also; der in meiner Geschichte) hat durchaus manchmal etwas menschliches: Die Art wie er sich ausdrückt (zB. 'unser System'), was für Ideen er hat (nackte Frauenbilder), wie spontan er spricht etc.
Er ist zumindest schon weit entwickelt, sodass er alleine auskommt und so eine Strafe vollziehen kann.

Ja, aus unserer Sicht ist diese von mir beschriebene Welt barbarisch, wie die Vergangenheit zum Teil, aber vielleicht ändert das irgendwann; in meiner Geschichte denken die Menschen/Computer, dass es auf die Auge-Auge Art besser wirkt.

Vielleicht lese ich das Buch einmal, es wäre mein erstes Science Fiction... vielleicht beginne ich aber auch mit einem Dan Simmons...

mfg Van

 

Hallo Van,

an deinem Geburtstag beschenke ich dich mal, unbekannterweise, mit einem kleinen Kommentar zu dieser Story: Hast sie interessant geschrieben, die Dialogform läßt sich gut nachvollziehen, mir sind keine gravierenden Mängel aufgefallen (für die neue Rechtschreibung bin ich zu alt).

Ein bißchen verwundert bin ich bloß über die steigende Pulsfrequenz des Täters: Um aufgeregt zu sein, finde ich seine Bemerkungen ziemlich cool. Verbal hat er der Maschine gut etwas entgegenzusetzen. Naja, ist nur eine Kleinigkeit, ansonsten alles top!

Schöne Grüße,
aba

 

Hallo Van Horebeke,

eine gut aufgebaute Geschichte mit - vor allem für SF – unüblicher Thematik. Ist Dir gut gelungen. Ein wenig wundert es mich, dass der Täter noch fähig ist, komplette Sätze zu formulieren.

Zitat:
Aber wir befinden uns in der Zeit nach der glorreichen Gesetztesrevision. Wozu wurden denn all die Studien durchgeführt?

„Glorreich“ ist interessant - Ironie oder Tatsache? Na, da sollen sich Juristen nach Durchsicht der „Studien“ den Kopf drüber zerbrechen. Gut, dass Du da eine Begründung eingefügt hast.
Der Schluß ist schön fies - wird immer das amputiert, was mit der Tat in Beziehung steht? (Irgendwelche Gehirnareale böten sich da an…).

LG,

tschüß… Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aba und Woltochinon!

Hey cool, hätte ich aber fast übersehen, das Geburtstagsgeschenk. Verirre mich in letzter Zeit eher selten in der SF-Rubrik.

@Aba: Schön, dass du diese Story hervorgeholt hast, ist nämlich eine meiner persönlichen Favoriten. Danke für das Lob. (für die neue Rechtschreibung bin ich zu jung und was die Doppel-s anbelang zu sehr Schweizer *g*)
Ich wollte mit dem Verbrecher auch eher einen ziemlich coolen Typen haben, der den Computer und die Strafe gar nicht wirklich realisiert, bevor sie passiert.
Zu Beginn ist der Dieb höflich, sachlich und distanziert, als wäre es sein Alltag gefasst zu werden und auch zu entkommen. Er siezt den Computer. Dann aber beginnt dieser ihn zu nerven und er reagiert entsprechend gereizt (noch nicht bewusst ängstlich). Er duzt den Computer.
Am Schluss, wo er erkennt, dass seine Hand draufgehen würde, siezt er den Computer wieder, um Hilfe flehend.
Natürlich hat er aber dennoch eine gewisse Angst, auch unbewusst gesteuert, denn er weiss nicht, was ihn wirklich erwartet und sein Unterbewusstsein, fürchtet schon um ein Körperteil, während er selbst den Gedanken an die 'Amputation' gar nicht erst wagt. Ausserdem steigt sein Puls, weil er sich zunehmends ab den Bemerkungen des Comps aufregt.
Die Angst ist zwar sehr wohl vorhanden, aber sie wird von der oberflächlichen Coolheit und Gleichgültigkeit verdeckt.
Aber du hast schon recht, dass dies ein Problem des Textes sein könnte. Verzichten möchte ich aber nicht auf die Coolheit, da sie die Geschichte färbt, sowie die Bemerkungen des Comps wegen dem steigenden Puls.

Danke fürs Lesen und Kommentieren nochmals!

@Wolt: Dir auch besten Dank fürs Lesen und Kommentieren. Schön, dass du dich wieder an eine meiner Storys gewagt hast, obwohl ich die geplante und versprochene Überarbeitung meiner anderen SF-Story noch nicht beendet habe - bin ewig dran, stelle aber fest, dass mein Lieblingsgerne Horror immer den grösseren Stück abbekommt. Hoffe, dass ich wieder einmal vorwärtskomme dort...
Danke für das Lob. Zu den Sprüchen des Diebes; habe ich, vielleicht nicht ganz befriedigend, oben versucht zu begründen.

Der Schluß ist schön fies - wird immer das amputiert, was mit der Tat in Beziehung steht? (Irgendwelche Gehirnareale böten sich da an…).
Ja, immer wenn möglich eine 'tatnahe' Strafe. Gehirnareäle :D - uU sogar parallel zu der Hand, zB bei Kleptomanen...

mfg,

Van

 

Hallo Van Horebeke!

Eine vernachlässigte Thematik, selbst bei social fiction. Ein bisschen zu nahe an der Scharia und im Mittelteil etwas zu lang. Trotzdem: Gut gemacht! Die Redeweise des Compi schön zynisch, langsame Steigerung, der Leser wird in die Entwicklung mit einbezogen.


- Aber weshalb zum Virus klauen Sie?“ –

Coool …

… genauso auch der letzte Satz!

- Pol

 

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