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Der Puppenspieler

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02.01.2005
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Der Puppenspieler

Das Gespräch mit ihrem Ehemann verlief noch langweiliger, als ich es mir vorgestellt hatte. Lustlos schaute ich auf die Veranda, auf der die ersten Schneeflocken landeten und auf dem gekachelten Boden ihre sternartige Form verloren.
Tom versuchte meiner Freundin deutlich zu machen, was ihm nach der Scheidung alles gehören würde. In meinen Gedanken machte ich Tom deutlich, was ich von ihm hielt, mit einer Schrotflinte.
Ich würde diesem geldgierigen Anwalt den Lauf der Flinte zwischen seine Kiefer schieben und die Vitrine, die ihm seiner Meinung nach auch zustand, mit seinen Gesichtsfetzen dekorieren. Sydney wäre vielleicht erschrocken im ersten Moment, aber unsere Putzfrau würde den Saustall schon wieder sauber machen, wofür sonst kriegt diese Asiatin 15 Dollar die Stunde?

„Schatz, hast du das gehört?“ Dieser Ausschnitt. Warum zog sie heute so einen Fummel an? Wollte sie ihm damit eins, vielleicht sogar beide Autos absprechen? Diesem Wichtigtuer mit seinem dunklen Anzug, der so alt und verbraucht wirkte, wie seine Lügen, die er täglich verbreitete.
„Schatz! Er will uns unser Haus wegnehmen!“
„Du meinst dein Haus“, sagte ich trocken, während ich noch immer auf die Veranda schaute.
„Wie kannst du so etwas sagen? Seid ihr jetzt alle gegen mich?“ Sie knöpfte ihre Bluse zu und Tom drehte sich zu mir um.
„Hören Sie Kumpel, was ich meiner Frau versuche zu sagen ist folgendes: Ich habe Verbindungen zu Ärzten, Richtern und allen möglichen ranghohen Bossen in dieser Stadt. Für mich arbeiten praktisch 50 Prozent der Menschen, die hier Einfluss haben und wenn Sydney mir das Haus nicht freiwillig überlässt, werde ich dafür sorgen, dass man sie als Drogensüchtige abstempelt. Es wäre doch schade, wenn ihr beiden euch nur noch in der Entzugsklinik sehen könntet, oder?“ Sein Blick wurde ernster. „Ich brauche dieses Haus, ich brauche es!“
Sein kleiner Vortrag brachte mich mit einem Schlag in die Realität zurück. Ich umklammerte das Bierglas in meinen Händen so stark, dass es mehrmals laut knackte. Eine enorme Hitze breitete sich in meinem Körper aus und fuhr mir durch Arme und Beine. Ich lockerte meine Krawatte und stand auf.
„Jetzt hör mir mal zu, du verdammtes Muttersöhnchen. Sydney hat mir erzählt, dass du streng erzogen wurdest, aber nur weil deine Kindheit zum Kotzen war, musst du vor meiner Freundin nicht das Arschloch spielen. Ich bin weder dein Kumpel, noch ist Sydney deine Frau. Wir beide sind deine größten Feinde und wenn du uns noch ein Mal belästigst, werde ich dich umbringen lassen.“
Für einen Moment war es ruhig. Nur das Feuer des Kamins knisterte leise. Ich schloss meine Augen und setzte mich.

Als ich meine Augen wieder öffnete, fiel mein Blick hinter Tom und Sydney. Der Kamin warf Toms Schatten auf die Wand. Über seinen Armen und Beinen hingen jetzt schmale Fäden, die bis an die Decke reichten. Nur seine Silhouette war in dem üblichen Grauton eines Schattens gezeichnet, die Fäden waren rot und sahen feucht aus, wie einzelne Muskelstränge. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich durch die beiden hindurch. Als Sydney den Ausdruck in meinen Augen bemerkte, drehte sie sich um, doch sie schien es nicht zu sehen. Mit ihren Lippen formte sie das Wort Was?.
Hatte Tom nicht irgendwas von Verbindungen geredet?
„Allein für diese Drohung könnte ich Sie verklagen, wissen Sie das?“ Tom lächelte so stolz wie der Streber einer Klasse, wenn er seiner Lehrerin ihre Tasche in die Klasse tragen durfte. In meinen Gedanken zerschmettere ich dieses Lächeln mit dem angebrochenen Glas in meiner Hand. Ich schloss meine Augen und sah die Scherben, wie sie durch die Luft flogen. Ein heller Schrei. Ein dumpfes Geräusch, als Tom auf den Boden fiel. Sein blutendes Gesicht. Eine große Scherbe in seiner Stirn, aus der seine Gehirnmasse über seine gebrochene Nase lief.
„Du solltest lieber gehen, Tom“, sagte Sydney und riss mich aus meinen Gedanken.
Tom stand auf. Diese Fäden. Wo kamen die her? Sie schienen ihn zu steuern, ihm beim Aufstehen und beim Gehen zu helfen. Er hob seine Hand um Sydney zu verabschieden und der Faden über seiner Hand bewegte sich mit. Er ließ seinen Arm wieder sinken und der Faden wurde länger. Doch da war noch etwas. Der Schatten schien nicht ihm zu gehören, es war eher der Schatten einer Frau. Tom war dick, ein Hüne, doch der Schatten war zierlicher. Ich war paralysiert, mein Blick haftete fest an der Wand. Ich spürte, wie ich das Glas in meinen Händen wieder fester umschloss.
Dann verließ Tom den Raum, ein kurzes Nicken in meine Richtung und er war verschwunden. Sydney griff sich mit ihrer Hand an die Stirn, als ob sie Fieber hätte. Das Gespräch hat sie sehr mitgenommen.
„Komm her, Schatz.“ Ich legte meinen Arm um sie und küsste sie auf die Stirn.
„Wir gehen jetzt beide schlafen und du wirst sehen, wenn du morgen aufwachst, wird alles wieder anders aussehen, das verspreche ich dir.“

Als ich am nächsten Morgen vor die Tür trat um mich von der eisigen Kälte des Winters wecken zu lassen, sprang mich die Schlagzeile der Tageszeitung an, wie ein bissiger Hund.

„MILLIARDENSCHWERER MANAGER VON GAS INC. VON EINEM UNBEKANNTEN ERMORDERT!“

Ich hob die Zeitung auf und schloss die Tür. In der Küche wartete meine Freundin mit einer Tasse Kaffee. Es duftete nach einem Sonntagmorgen.
„Was ist los Schatz, du siehst bleich aus. Warst du schon länger draußen?“
Ich drehte die Zeitung um, so dass sie die Titelseite sehen konnte.
Noch während sie die Schlagzeile las, ließ sie den Kaffee los. Die Tasse zersprang in tausend Stücke. Ich setzte mich zu ihr an den Tisch und las den kleiner gedruckten Rest unter der Schlagzeile.
Tom Chasey wurde gestern in Brooklyn von einer unbekannten Person erschossen. Das Motiv ist unklar. Die Polizei fand in den Taschen des Ölmoguls eine kleine Schatulle, in der mehrere Fäden lagen. Sie vermutet eine Verbindung zu den Morden, die auf das Konto eines Serienkillers gehen, der nur als „Der Puppenspieler“ bekannt ist.“ Noch bevor Sydney etwas sagen konnte, klingelte es an der Haustür.

Unser Hausmädchen öffnete die Tür und lies den Officer herein.
„Mein Name ist Officer White.“ Er setzte seine Mütze ab. „Sie sind Sydney Chasey, nehme ich an.“ Sydney nickte.
„Dann wissen Sie’ s also schon“, sagte White, als sein Blick über den Küchenboden und die Zeitung schweifte, „es tut mir leid, dass Sie es so erfahren mussten.“
„Haben sie Neuigkeiten, Officer“, fragte ich.
„Nun, ich will gleich zur Sache kommen. Ich würde gern mit Ihnen über das hier reden.“ Er holte ein schwarzes Kästchen aus seiner Tasche.
In diesem Moment betrat eine ganze Horde von Polizisten die Villa. Mit Gewehren und Sturmmasken ausgerüstet stürmten sie das Anwesen der Chasey’ s. White ignorierte unsere verwirrten Blicke, schloss die Küchentür und öffnete das Kästchen.
Der Anblick der blutbefleckten Stricke zwang Sydney in die Knie. Ich fing ihren Fall und legte sie behutsam auf den Küchenboden. White kramte sein Funkgerät aus der Halterung und stammelte etwas von einer Liege. Er war nervös.
„Sir, wir haben Grund zu der Annahme, dass Tom Chasey der so genannte Puppenspieler ist. Sie haben sicher die Geschichte von diesem Serienmörder gelesen, der seine Opfer im eigenen Haus überrascht, sie überwältigt und sie an solchen Fäden an der Decke aufhängt. So hat er bereits ein Dutzend Menschen brutal gefoltert und ermordet.“ Ich schluckte. Mir kam es vor, als würden mich diese Fäden, mit denen Officer White vor meiner Nase rumfuchtelte, umschlingen und mich strangulieren. Ich tastete meinen Hals ab, als einer der anderen Polizisten hastig die Tür öffnete und dem Officer zunickte.
„Wir haben wonach wir gesucht haben, Sir“, sagte eine gedämpfte Stimme. White nickte.
„Sir, das müssen Sie sich einfach selbst ansehen.“ Zusammen mit White verließ ich die Küche.

Der Polizist führte uns in den Keller. Der modrige Geruch von alten Möbeln und toten Ratten hing in der Luft. Drei weitere Polizisten standen in einer Ecke vor einer Art Falltür. Der Polizist führte uns dorthin und stieg eine Leiter hinab. Wir folgten ihm in ein Verlies. Dieser Raum war so groß wie unser gesamtes Wohnzimmer. Die Wände bestanden aus Lehm, unzählige Kerzen spendeten Licht. Es roch nach Wachs. Der Polizist, der uns hier her geführt hatte, deutete in eine Ecke. Ich ging zwei Schritte nach vorn. Als ich die Silhouette eines Menschen sah, rutschte ich auf dem lehmigen Boden aus. Eine ältere Frau hing an der Decke. Fäden schlängelten sich durch ihre Arme und Beine hindurch. Der Puppenspieler hatte sie um den Fuß des Opfers geknotet und an den Schienbeinen entlang unter der Haut eingeführt. Das andere Ende kam in der Höhe der Hüfte wieder heraus und reichte bis zur Decke, wo mehrere Stricke in einer Einbuchtung verschwanden. Unzählige Fäden kamen aus ihrem verwesten Körper wieder heraus. An Armen, Beinen, sogar aus einzelnen Fingern hingen diese verdammten Stränge heraus. Die Augen der Frau hatte der Puppenspieler entfernt und einen besonders dicken Faden durch die Augenhöhlen gezogen.
Diese Einbuchtung. Konnte er sein Opfer von dort aus steuern?
„Das ist seine Mutter“, sagte der Polizist, der uns hier hergeführt hatte. Ich drehte mich um. Deswegen wollte Tom das Haus unbedingt behalten. Er hatte den einzigen Menschen, den er nie kontrollieren konnte, zu einer Marionette gemacht. Ich erbrach.

„Es klingt makaber“, sagte der Officer, der neben mir stand und mir das Taschentuch reichte, mit dem er sich vorher die Nase bedeckt hatte, „ aber wenn er nicht umgebracht worden wäre, wären wir wohl nie hinter sein Rätsel gekommen. Ich sitze nun schon seit mehreren Jahren an diesem Fall.“
„Haben Sie irgendwelche Anhaltspunkte, irgendeine Spur, die zum Mörder führen könnte?“ Ich fühlte das Erbrochene noch immer in meiner Nase. Officer White seufzte.
“Nun, so gut wie jeder Mensch in dieser Stadt hätte ein Motiv für diesen Mord. Sei es nun sein menschenverachtendes Verhalten, seine Ausbeutungen der Mitarbeiter oder die Art, mit der er die Konkurrenz ausschaltete.“
„Oder Visionen“, flüsterte ich. White schien es überhört zu haben.
“Hören Sie, dieses Schwein hat viele Menschen auf seinem Gewissen, eines dieser Opfer war meine eigene Frau.“ Seine Stimme wurde brüchig.
„Sie werden also verstehen, dass ich in diesem Fall die Ermittlungen beenden werde. Wissen Sie, ich bin der Chef der Polizei von Brooklyn und wenn ich diesen Fall abschließen will, dann wird er abgeschlossen, verstehen Sie?“
Ich verstand. Der Mörder würde nie geschnappt werden, denn nach ihm würde nie gesucht werden.
„Ich habe Verbindungen, wissen Sie?“, fragte White. Ich nickte.

 

Holla syscolin

Das Gespräch mit ihrem Noch- Ehemann verlief noch langweiliger
"noch" streichen

Sein schwarzer Mantel verhüllte die kahlen Bäume und einst so grünen Wiesen mit seinem schwarzen Mantel, als wenn er sich für diesen trüben Anblick schämen würde.
Ein "schwarzen Mantel" darfst du hier getrost bei der Garderobe abgeben.

Warum zieht sie heute so einen Fummel an?
Warum zog sie

Der Polizist, der uns hier her geführt hatte
hierher

Er tötete seine Mutter, um sie als Marionette zu benutzen. Sie war der einzige Mensch, den er nie kontrollieren konnte. Nun konnte er es. Ich erbrach.
Oh ne, ein Mutterkomplex...

Also, erstmal muß ich sagen, dass ich kranke Individueen (wohlgemerkt als literarische Person) persönlich immer mag, hier wird mir aber viel zu wenig auf die Psyche eingegangen. Dieser Mutterkomplex am ende erscheint ja fast lachhaft, so nebenbei wie das erzählt wird. Tut mir leid, diese Geschichte konnte mich nicht überzeugen.
Alles ist zu passiv erzählt, zu wenig Spannung, bis kurz vors Ende muß man sich dazu noch fragen, wann denn endlich der Horror kommt.
Stilistisch hab ich nichts zu meckern. Darauf kann man sicher aufbaun, mit der richtigen Herangehensweise an seine Geschichten-Idee.

Eike

 

Noch- Ehemann
Nochehemann. Wieso das "noch" gestrichen werden soll, verstehe ich net
noch langweiliger als ich es mir
langweiligerKOMMA als
ließ sie den Kaffee los. Die Tasse zersprang in tausend Stücke.
Ähm, liest sich komisch. Sie kann doch den Kaffee nicht loslassen. Besser: "ließ sie die Tasse los. Diese zersprang ..."
es tut mir leid
Leid groß
dass Sie es so erfahren mussten."
Ohne auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen zu können, denke ich, dass die Polizei es einem mitteilt bevor es die Presse druckt
"Haben sie Neuigkeiten, Officer", fragte ich.
Wenn's ne Frage is, muss auch n Fragezeichen hin
eines dieser Opfer war meine eigene Frau."
Kleinigkeit: Wegen Befangenheit dürfte er dann nicht mehr an dem Fall arbeiten
"Ich habe Verbindungen, wissen Sie?", fragte White.
Was soll das? Verstehe ich nicht.
Hi, also, zur Geschichte:
Kein Horror. Eher Spannung/Krimi. Anfangs denkt man noch: "Öh, abgedroschene Scheiße, am Ende ist er's selber" aber nein, man wird eines besseren belehrt.
Also, alles in allem, gut geschriebn, aber eben kein Horror.
Tserk

 

Hi syscolin.


Diverses:

Das Gespräch mit ihrem Noch- Ehemann verlief noch langweiliger als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich bin hier sailors Meinung: Dieses Noch ist lächerlich. Du prügelst dem Leser ein, dass diese andere Frau, die nicht einmal anwesend ist, sich von ihm scheiden lassen möchte. Aber alles andere ist geschickter, als dieses noch.
Außerdem gehört vor »als« ein Komma.

Lustlos schaute ich auf die Veranda, auf der die ersten Schneeflocken landeten und auf dem gekachelten Boden ihre sternartige Form verloren.
Die wenigsten Veranden sind geteert. Überflüssige Information.

In meinen Gedanken machte ich Tom deutlich, was ich von ihm hielt, mit einer Schrotflinte.
Unrund. Entweder nach hielt ein Doppelpunkt oder gleich ein anderer Satzbau.

„Hören Sie Kumpel, was ich meiner Frau versuche zu sagen ist folgendes: Ich habe Verbindungen zu Ärzten, Richtern und allen möglichen ranghohen Bossen in dieser Stadt. Für mich arbeiten praktisch 50 Prozent der Menschen, die hier Einfluss haben und wenn Sydney mir das Haus nicht freiwillig überlässt, werde ich dafür sorgen, dass man sie als Drogensüchtige abstempelt. Es wäre doch schade, wenn ihr beiden euch nur noch in der Entzugsklinik sehen könntet, oder?“ Sein Blick wurde ernster. „Ich brauche dieses Haus, ich brauche es!“
Was isn das für ein Typ? Ein raffgieriger Fiesling mit gelgentlichen hysterischen Anfällen? So redet doch niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat. Außerdem ist der Typ auch noch Anwalt, ich denke, da kann er sich besser artikulieren. ;)

„Jetzt hör mir mal zu, du verdammtes Muttersöhnchen. Sydney hat mir erzählt, dass du streng erzogen wurdest, aber nur weil deine Kindheit zum Kotzen war, musst du vor meiner Freundin nicht das Arschloch spielen. Ich bin weder dein Kumpel, noch ist Sydney deine Frau. Wir beide sind deine größten Feinde und wenn du uns noch ein Mal belästigst, werde ich dich umbringen lassen.“
Und dasselbe könnte man über den Prot sagen. Die sprechen alle irgendwelche Drohungen aus, als sei nichts? Übergehen die Frau, die von beiden nur als "Ding" abgestempelt wird, schließlich redet niemand mit ihr sondern nur über sie? Ne, diese Dialoge sitzen überhaupt nicht.

ür einen Moment war es ruhig. Nur das Feuer des Kamins knisterte leise. Ich schloss meine Augen und setzte mich wieder.

Als ich meine Augen wieder öffnete, fiel mein Blick hinter Tom und Sydney.

WW

Er hob seine Hand um Sydney zu verabschieden und der Faden über seiner Hand bewegte sich mit. Er ließ seine Hand wieder sinken und der Faden wurde länger.
Zuviele Hände

Sydney griff sich mit ihrer Hand an die Stirn, als ob sie Fieber hätte. Das Gespräch hat sie sehr mitgenommen.
Oh ... und diese Charakterisierung des Frauchens. Hilfsbedürftig, schutzlos, mit ihren sexuellen Reizen, die alles mit sich machen lässt, kein Wort des Widerspruchs an den Tag legt .... Argh!

Als ich am nächsten Morgen vor die Tür trat um mich von der eisigen Kälte des Winters wecken zu lassen, sprang mich die Schlagzeile der Tageszeitung an, wie ein bissiger Hund. Der Fahrradkurier hatte sie genau vor die Tür geworfen.
Vollkommen überflüssig. Du sagst ja, dass sie ihn sofort ansprang, als er vor die Tür trat. Wo sollte sie denn der Fahrradkurier sonst hingeworfen haben?

Ich fing ihren Fall und legte sie behutsam auf den Küchenboden.
Dieses Wort Klischee, das immer wieder gegen meine Schneidezähne stößt und Freilass fordert, versuche ich hinunter zu schlucken.
Ich will nur sagen: Einen Fall kann man nicht fangen. »Ich fing sie in ihrem Fall auf und ...«

Sie haben sicher die Geschichte von diesem Serienmörder gelesen, der seine Opfer im eigenen Haus überrascht, sie überwältigt und sie an solchen Fäden an der Decke aufhängt.
Nein, habe ich nicht. Und ich denke, das wird hier viel zu spät erwähnt.

Er hatte den einzigen Menschen, den er nie kontrollieren konnte, zu einer Marionette gemacht. Ich erbrach.
Ach ja, war klar. Der Mutterkomplex. Die Ursache aller Serienmörder.

“Hören Sie, dieses Schwein hat viele Menschen auf seinem Gewissen, eines dieser Opfer war meine eigene Frau.“ Seine Stimme wurde brüchig.
? Nicht dein Ernst! Dafür ist Mr. White aber sehr cool.

„Sie werden also verstehen, dass ich in diesem Fall die Ermittlungen beenden werde. Wissen Sie, ich bin der Chef der Polizei von Brooklyn und wenn ich diesen Fall abschließen will, dann wird er abgeschlossen, verstehen Sie?“
Und das sagt er, obwohl seine Frau von diesem Kerl ermordet wurde?
*zurückgeb*: Das kauf ich Ihnen nicht ab.

Weiteres:

Da ich nicht geschieden bin, deshalb auch nicht sonderlich viel darüber weiß, bin ich mir nicht sicher, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass zwei sich Scheidende ihre Habseligkeiten ohne Rechtsbeistand oder Notar auseinander klauben. Aber, wie gesagt, sicher bin ich mir nicht.

Die Charakterisierung klappt nicht. Und zwar überhaupt nicht. Ich hab weder eine Ahnung wer der Prot ist, noch wer der Anwalt, oder gar der Polizist.
Der erste ist zu cool, der zweite völlig durchgeknallt und letzterer gefühlskalt. (von der Frau will ich gar nicht reden ... da ... nein, ehrlich, da stellt sich mir ja alles samt auf!)

Der letzte Absatz ist völlig durcheinander. Zuerst dachte ich, Tom wäre jetzt plötzlich doch nicht mehr der »Puppenspieler« (der seinen Namen völlig zu Unrecht trägt, mich würd interessieren, wo die restlichen Marionetten hängen, von der Mutter wissen ja die Beamten bis dato nichts), und warum sagt der Prot »Visionen«? Echt, null Ahnung, was da eigentlich passiert.

Die Idee an sich wäre ja nicht schlecht, daraus könnte man was machen (ich meine den Puppenspieler), aber mit der Umsetzung klappt es eben nicht.

Sorry, aber das wurde ein Verriss. Ich bin mir sicher, dass du das besser kannst. Stilistisch ist es recht flüssig, ein paar Fehler zwar, aber darüber kann man hinweg sehen. ;)


Liebe Grüße
Tama

 

Vielen Dank für das Lesen und das Kommentieren ihr Drei!

@ Starsailor

Die Kleinigkeiten, die du aufgelistet hast, habe ich größtenteils korrigiert.

Dieser Mutterkomplex am ende erscheint ja fast lachhaft
Hm, ich fand es eigentlich passend, weil ich dir Ironie mochte, dass der Mörder seine Mutter folterte und töte, indem er aus ihr eine Marionette machte. Das passte irgendwie, wenn das Opfer im Haus nur irgendwer wäre, wär' s doch langweilig...


@ Tserk

Auch die Kleinigkeiten, die du aufgelistet hast, hab ich größtenteils verändert, danke!

Was soll das? Verstehe ich nicht.
Der Officer hat Verbinungen, das heißt, er kennt viele Leute mit Einfluss, die er dazu bewegen kann, den Mörder nicht zu suchen. Er kann den Fall abschließen lassen, ohne Ermittlungen.


Schön, dass dir die Geschichte sonst gefallen hat, auch wenn sie für dich zu wenig Horrorelemente drin hatte. Ich schreib grad wieder etwas gruseligeres ;)

@ Tamira

Du prügelst dem Leser ein, dass diese andere Frau, die nicht einmal anwesend ist,
Es geht hier um Sydney, und die sitzt neben den beiden, welche andere Frau also?


So redet doch niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat.
versteh ich nicht?! Das Gespräch dauert ja schon länger, die Geschichte setzt irgendwo am Ende ein, die Gemüter der beiden Männer haben sich erhitzt und ganz zu schweigen davon, dass solche Gespräche, in denen es um Scheidungen geht, nie harmonisch verlaufen. Da finde ich den kleinen Ausbruch von Tom gar nicht so unrealistisch und auch seine Drohung nicht.


Die sprechen alle irgendwelche Drohungen aus, als sei nichts?
Der Protagonist hört gerade an, wie der Anwalt seine Freundin bedroht, und das nicht gerade zu knapp. Da finde ich eine "Gegendrohung" auch relativ realistisch. Wenn man dann noch bedenkt, dass der Protagonist den kerl vorher schon umgebracht hat in seinen Gedanken...


Oh ... und diese Charakterisierung des Frauchens. Hilfsbedürftig, schutzlos, mit ihren sexuellen Reizen, die alles mit sich machen lässt,
Hier hast du Recht, abert sowas von... Dumm von mir nicht die Reaktionen der Frau zu beschreiben, danke


Der Mutterkomplex. Die Ursache aller Serienmörder.
Hm, du bist länger hier als ich, kann sein, dass du das abgedroschen findest, aber für mich war es- wie oben schon erwähnt- einfach passend, von wegen Kontrolle, Marionette und so, ne? ;) Da passte dieser Mutterkomplex halt gut rein, wenn die Idee alt ist,... sorry, hab ich nicht gewußt!


? Nicht dein Ernst! Dafür ist Mr. White aber sehr cool.
White sitzt ja seit mehreren Jahren an dem Fall, das heißt, seine Frau könnte eines der ersten Opfer gewesen sein und der Mord Jahre zurück liegen, da kann man also schon etwas cooler sein, oder?


Und das sagt er, obwohl seine Frau von diesem Kerl ermordet wurde?
Der Mörder seiner Frau ist tot, er ist dem Kerl, der den Puppenspieler umgebracht hat, sogar dankbar für diesen Mord, also schließt er die Ermittlungen ab. Willst du mir das nicht doch abkaufen? :shy:

Der Mörder trägt seinen Namen auch nicht zu Unrecht, siehe hier:

der seine Opfer im eigenen Haus überrascht, sie überwältigt und sie an solchen Fäden an der Decke aufhängt
Das impliziert ja eindeutig, dass die Polizei die anderen Leichen gefunden hat, oder?


warum sagt der Prot »Visionen«?
Die Visionen, die der Prot am Anfang der Geschichte hatte, sind ja kein Zufall. Er sieht die Schatten an der Wand und umklammert sein Glas fester, sie bewirken, dass der Prot Mordgelüste hat, von ihnen geht also eine Macht aus. Diese Macht hat den Prot dazu bewegt Tom später umzubringen, diese Visionen waren also sein Motiv, deswegen flüsterte er "Visionen", als White gerade von Motiven redete!

Danke für deine ausfühliche Kritik nochmal!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi nochmal!


Okay, auf ein Neues:

Es geht hier um Sydney, und die sitzt neben den beiden, welche andere Frau also?
Sorry, diesen ersten Kritikpunkt hab ich falsch formuliert.
Ich meinte: Dieses Nochehemann versucht über die Freundin hinweg zu charakterisieren. Später ging ich nochmal darauf ein: Die Freundin spielt eine untergeordnete (das Wort minderbemittelte erspare ich mir ;) ) Rolle in der ganzen Geschichte.
Außerdem verwirrte mich das Wort »ihrem« gleich zu Beginn, deshalb ging ich sofort davon aus, sie wäre nicht anwesend. Setz vielleicht einfach ihren Namen ein, oder formuliere den ganzen Satz um.

versteh ich nicht?! Das Gespräch dauert ja schon länger, die Geschichte setzt irgendwo am Ende ein, die Gemüter der beiden Männer haben sich erhitzt und ganz zu schweigen davon, dass solche Gespräche, in denen es um Scheidungen geht, nie harmonisch verlaufen. Da finde ich den kleinen Ausbruch von Tom gar nicht so unrealistisch und auch seine Drohung nicht.
Erhitzt? Zuvor ist er aber noch ganz cool:
Das Gespräch mit ihrem Ehemann verlief noch langweiliger, als ich es mir vorgestellt hatte.
Außerdem denke ich, dass ein Anwalt (und er scheint ja schon im reiferen Alter zu sein, zumindest wird er nicht gerade eben seinen Abschluss gemacht haben) weiß, seine Wut zumindest etwas zu unterdrücken. Oder sich wenigstens mit solch übertriebenen Drohungen, die doch kein erwachsener und normal denkender Mensch ausspricht, im Zaun hält.
Was mich außerdem noch sehr stört an diesem Gespräch: Warum redet der Anwalt eigentlich nicht mit seine Frau, sondern lieber mit seinem »Rivalen« bzw. dem Prot? Ich meine, versetz dich in seine Lage. Deine Frau/Freundin/Wasauchimmer brennt mit nem anderen durch, wenn du sauer bist, schreist du dann sie oder den Typen an, mit dem sie eine Affäre/Beziehung hat? Oder kann er mit ihr nicht reden? Was komisch wäre, schließlich sind sie verheiratet und ich denke, eine gewissen Konversation wird da wohl statt gefunden haben.
Und wenn er den Prot erst anschreit, nachdem er das bereits mit der Sydney gemacht hab, versteh ich nicht, wie der Prot das überhören hatte können.
Vielleicht verstehst du jetzt besser, was ich meinte. ;)


Der Protagonist hört gerade an, wie der Anwalt seine Freundin bedroht, und das nicht gerade zu knapp. Da finde ich eine "Gegendrohung" auch relativ realistisch. Wenn man dann noch bedenkt, dass der Protagonist den kerl vorher schon umgebracht hat in seinen Gedanken...
Nein, denn zwischen denken und sagen ist noch immer ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Vor allem, weil es sich um eine Mord-Drohung handelt. *g*

Hm, du bist länger hier als ich, kann sein, dass du das abgedroschen findest, aber für mich war es- wie oben schon erwähnt- einfach passend, von wegen Kontrolle, Marionette und so, ne? Da passte dieser Mutterkomplex halt gut rein, wenn die Idee alt ist,... sorry, hab ich nicht gewußt!
Aber dann besser charakterisiert und von Anfang bis Ende durchgezogen. So glaubt dir das der Leser nicht, weil es sich ... tja, unlogisch anhört. ;)
Ich würds einfach rauslöschen, ist ja nicht notwendig für die Story.


Der Mörder seiner Frau ist tot, er ist dem Kerl, der den Puppenspieler umgebracht hat, sogar dankbar für diesen Mord, also schließt er die Ermittlungen ab. Willst du mir das nicht doch abkaufen?
ok, jetzt versteh ich zumindest teilweise, wie du es meintest.
Allerdings: geht das überhaupt so einfach? Wo kämen wir denn da hin, wenn der Polizeichef selbst die Verbrecher begnadigen könnte? Selbstjustiz? :D


Das impliziert ja eindeutig, dass die Polizei die anderen Leichen gefunden hat, oder?
Ok, sorry, Unaufmerksamkeit von mir! *großeKlappezunagel*
Hr... Hmmr nch n phhr reen. :D

Die Visionen, die der Prot am Anfang der Geschichte hatte, sind ja kein Zufall. Er sieht die Schatten an der Wand und umklammert sein Glas fester, sie bewirken, dass der Prot Mordgelüste hat, von ihnen geht also eine Macht aus. Diese Macht hat den Prot dazu bewegt Tom später umzubringen, diese Visionen waren also sein Motiv, deswegen flüsterte er "Visionen", als White gerade von Motiven redete!
Und wieso bringen die Visionen diesen Mann um? Zufällig? Weil er der »Bösewicht« ist? Können das nur die Visionen des Prots? Wieso hat er die? Hatte er schon öfters welche? Bringt er regelmäßig Menschen durch Geisteskraft um? Ich dachte, der Puppenspieler sei erschossen worden? Können Schatten Schüsse abfeuern? Können Schatten überhaupt Kanonen halten? Haben sie sich etwa materialisiert? Oder manipuliert der Prot andere Menschen? Wenn ja, macht er das öfters?
Ich sehe da einfach keinen Zusammenhang mit dem Prot, seinen Hass auf den Ehemann seiner Freundin, den Serienmörder, den Schatten, der Vision, etc.


Vielleicht konnte ich ja trotzdem helfen :)

Liebe Grüße
Tamira

 

Hi Tamira nochmal!

Die Freundin spielt eine untergeordnete (das Wort minderbemittelte erspare ich mir ) Rolle in der ganzen Geschichte.
Du hast Recht. Die Frau ist ein Manko der Geschichte, hab nicht so viel Gedanken an sie verschwendet, weil ich zu sehr mit der restlichen Story beschäftigt war, war wohl zu enthusiastisch bei der Sache :shy:

Oder sich wenigstens mit solch übertriebenen Drohungen, die doch kein erwachsener und normal denkender Mensch ausspricht, im Zaun hält.
Ein normal denkender Mensch ist er ja auch nicht, immerhin ist er der Puppenspieler und er hat eine Leiche im Keller ;)

ist ja nicht notwendig für die Story.
find ich leider schon, ich finde die geschichte so runder als mit jeder anderen erklärung, warum er aus leuten marionetten machen sollte, aber ich versteh deine kritik schon

Und wieso bringen die Visionen diesen Mann um? Zufällig? Weil er der »Bösewicht« ist? Können das nur die Visionen des Prots? Wieso hat er die? Hatte er schon öfters welche? Bringt er regelmäßig Menschen durch Geisteskraft um? Ich dachte, der Puppenspieler sei erschossen worden? Können Schatten Schüsse abfeuern? Können Schatten überhaupt Kanonen halten? Haben sie sich etwa materialisiert? Oder manipuliert der Prot andere Menschen? Wenn ja, macht er das öfters?
wenn das mal kein offenes Ende ist :D
neee, aber ich seh auch hier deinen punkt, aber jeder soll was anderes denken, interpretiert wie ihrs wollt ;)


Vielen vielen Dank für deine Kritik nochmal, hast mir tatsächlich weiter helfen können, Danke!

 

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