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Der schwarze Kristall

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15.06.2005
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Der schwarze Kristall

Nun wurden die Zeichen der Geister auf seinen Körper gemalt. Drei Tage lang hatte er gefastet. Nur Wasser und Sawazy durfte er zu sich nehmen. Der Staub auf seinem Körper wurde abgewaschen. Ein blanker Leib, befreit die Geisterzeichen zu empfangen. Luft, Feuer, und Erde zierten seinen Leib bereits. Tod und Leben schlängelten sich in langen Linien von den Fersen bis zur jeweils diagonal gegenüber liegenden Brustwarze. Die Tierväter Wolf und Panther schmückten die Schultern. Es fehlte nur noch ein Zeichen. Das alles sehende Auge wurde langsam auf den Wangenknochen zu zeichnen begonnen. Die Hände des Alten zitterten unmerklich. Das obere Lid zierte die Stirn und die Visionen setzten ein.

Als Naiaku erwachte, fühlte er sich ... leer. Langsam wurde ihm Wasser eingeflößt. Später gab man ihm Wurzelbrei zu essen. Die Vision hatte ihn gezeichnet. Ein kleines Auge zierte die Mitte seiner Stirn. Etwas größer als jene, mit denen er jetzt Tolan anblickte. Auserwählt seinem Stamm zu dienen. Sicherlich blieb Maiak sein Meister, bis er selbst zu den Geistern gehen würde. Dann wäre Naiaku der Geisterseher des Stammes. Tolan starrte ihn unverhohlen an, berührte das Auge an Naiakus Stirn ehrfürchtig. Schreckte zurück.

Am nächsten Tag zog Naiaku in die Hütte des Alten. Da sein Volk sowieso hauptsächlich im Freien lebte, hieß das lediglich, dass er den Schlafplatz wechselte. Und doch bedeutete es ungleich mehr. Obwohl Tolan und er Freunde waren, freute er sich auf sein neues Leben. Es würde geprägt sein von den Mysterien und Geheimnissen, die ihn sosehr faszinierten. Er konnte sich nicht an die Vision erinnern, aber so ging es jedem Geisterseher beim ersten Mal.

Er spürte die Anwesenheit der Geister. Selbst jetzt. Spürte Ihre Nähe. Ihre Umschmeichelung. Seine Werkzeuge würde er jetzt auch erhalten. Das Amulett der Augen, die Keule der vielen Hände. Zeichen seines Platzes im Stamm. Er packte seine Sachen, verabschiedete sich von Tolan und zog in das Haus Maiaks. Er war als Geisterseher von den Geistern akzeptiert worden, nun oblag es Maiak seine Fähigkeiten weiter auszubilden. Naiaku wusste, es würde hart werden, jedoch war er sich sicher, damit fertig werden zu können.

Die Stimme senkte sich ab, bis sie einen tiefen Bass ergab. Als sie verstummte begann die Skulptur zu leuchten. Die staunenden Zuschauer und die kritischen Prüfer hatten den Prozess der Veränderung beobachten können. Unter den Prüfern gab es wenige, die zusahen. Die meisten hörten zu. Verfolgten die Modulation der Stimme, die den Felsbrocken langsam veränderte. Was als grauer Granitblock begann, war nun die leuchtende Statue Tarliesins, des Meisterbarden. Er hatte die Zunft der Zaubersänger gegründet.

Mirnau, der Former dieses Felsbrockens hatte die Prüfung bestanden. Eine formvollendete Stimme, die Macht in sich barg. Wie lange hatte er auf diesen Moment hingearbeitet. Als fahrender Sänger war er schon früh unterwegs gewesen. Später wurde er Mitglied der Schule von Cantur und absolvierte sie Jahre später, am heutigen Tage, mit Auszeichnung. Nun stand ihm die Welt offen. Endlich konnte er an den Hof zurückkehren. Ein Leben fordern, dass ihm gebührte.

Er musste nur noch Meister Sordas Forderung erfüllen. Doch seines Wissens hatte Sordas noch nie einem Schüler etwas abverlangt. Stets sagte er nur: „Meine Forderung erfülle, wenn die Zeit reif ist.“ Mit diesem Satz entließ er seine Schüler in die Welt, bis er seine Forderung irgendwann einforderte. Bei ihm würde es ebenso sein. Und in einem Mondwechsel wäre er am Hof. Er freute sich auf die Gesichter jener, die ihn verlacht hatten und ihm nun zu Füßen liegen würden.

Meister Sordas schickte nach ihm.

Er war völlig versunken in das Buch, als Lady Cécile nach ihm schickte. Er löste sich von dem Buch, sprach die Rune des Verschließens und folgte dem Diener. Lady Cécile war die Erzmagierin seines Ordens. Der Orden von Ten Fenar, dem dunklen Stern, war weithin bekannt und hatte die mächtigsten Magier aller Zeiten hervorgebracht.

Er selbst träumte davon, in jenen Kreis elitärer Zauberer aufgenommen zu werden, den man die „Verhüllten Meister“ nannte. Mit seinen zweiundzwanzig Jahren war er ein recht junger Magus, der sich erst vor kurzem den Stab verdiente, ein selbst geformter magischer Stecken aus dem Holz der Fenarfichte. Verziert wurde der Stab mit Mondsilber und Obsidian. Er verließ die Akademie des Ordens nicht, sondern entschloss sich zu weiteren Studien und verpflichtete sich im Gegenzug für die weitere Nutzung der Bibliothek und der Laboratorien junge Studiosi zu unterrichten.

Er nutzte den Teleporter, ein Artefakt der Ältesten, um zu Lady Cécile zu gelangen. Es war außerordentlich aufregend. Nie hatte er sie je gesehen. Seine Lehrzeit lang hatte er nur von ihr gehört. Er wusste zwar, dass sie jeden Schüler ab und an beobachtete, aber er selbst hatte sie nie gesehen. Welches Ereignis mochte ihn wohl bestimmt haben, ihr gegenüber treten zu dürfen? Er passierte einen finsteren Korridor, der in einen noch dunkleren Raum führte, während er noch darüber sinnierte, was das Alles wohl bedeuten mochte.

Da standen sie nun in der Höhle. Von drei Seiten umringten sie den schwarzen Kristall, dessen unheilsschwangeres Leuchten sie in ein fahles Licht tauchte. Jeder von ihnen hatte den Auftrag von seinem Meister erhalten, den Kristall zu gewinnen und zurück zu bringen.
Schnell bemerkten sie, dass ihre Macht unterschiedlich, aber gleich groß war. Zauberrunen vertrieben Geister, wurden vom Gesang gebrochen, welcher wiederum von Geistern verzehrt wurde. In der Höhle tobte eine magische Schlacht epischen Ausmaßes, geführt von den begabtesten Vertretern ihrer Zunft. Sordas hätte nie gewagt, ihn Meistersänger zu nenne, denn er fürchtete um seine Stellung. Lady Cécile wusste, wann sie einen Zauberer erster Ordnung vor sich hatte, doch sie schwieg. Maiak kannte den großen Geist und seine menschliche Gestalt, doch seine Eitelkeit hieß ihn zweifeln.
Der schwarze Kristall begann alles Licht dem Raum zu entziehen. In einer gewaltigen Explosion verteilte sich die Schwärze. Aus der Mitte des mannshohen Kristalls schritt ein humanoides, männliches Wesen. In der einen Hand den Stab, in der anderen den Kelch der Zaubersänger, das Amulett der Geisterseher um seinen Hals. „ Gekommen die Welt neu zu formen.“, singsangte der junge Geistersängermagier vor sich hin.
Sordas, Maiak und Cécile erkannten ihren fatalen Fehler, als die Welt sich wandelte und der EINE begann, sein Reich zu errichten. Nichts würde sein wie früher, niemand würde ich aufhalten können. Ihre Schüler hätten es vielleicht vermacht, doch ihre Macht war nun dem Kristall untertan, ihre Leben Opfer der Eitelkeit und des Neides. War dies das ENDE?

 
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Moin!

Hm... wie sag ich das bloß? Naja vielleicht so: Hä?

Da sind drei Zauberlehrlinge, dann am Ende plötzlich ein Kristall, dann der EINE ... Ende. Um es kurz zu sagen: So ist das nix. Du bombardierst den Leser mit Detailinformationen und vergisst darüber komplett, den eigentlichen Plot zu erzählen oder auch nur deine Charaktere einzusetzen statt sie lediglich zu beschreiben. Soll heißen: Wir haben jetzt jede Menge Hintergrundinformationen über eine Magie-Welt und so - jetzt fehlt nur noch die Geschichte. ;)

EDIT: Schon der erste Satz ist im übrigen ein Weggucker - man sollte eine Geschichte niemals mit "Nun" beginnen ... irgendwie ist das ein .... naja, es ist einfach doof, weil man als Leser anfängt zu gucken, ob man den eigentlichen Anfang aus Versehen überlesen hat.

 

Hi Adeptus,

ich kann mich Horni nur anschließen. Du beschreibst die Ausbildung dreier Adepten, die irgendwie keinen echten Charakter zu haben scheinen, jedenfalls gelingt es mir nicht im geringsten, mich in sie einzufühlen. Dann springst du plötzlich zu einer Höhle mit den drei Meistern der Adepten und einem Mischwesen und dann ist Ende?
Seltsam. Wozu die Adepten beschreiben, wenn du mit den Meistern arbeiten willst? Warum machst du das Ganze so kurz und knapp, ohne dem Leser eine Vorstellung zu geben, wie dieser ganze Magiekram so funktioniert?

Nein, sorry, gefällt mir überhaupt nicht.

Ich denke, deine Geschichte würde enorm gewinnen, wenn du dir einen handelnden Charakter aussuchst und konsequent aus dessen Sicht schreibstr. und wenn der Showdown mit den Meistern stattfindet, dann nimm doch dafür einen der Meister und nicht die Adepten, die im Endeffekt gar nicht dabei sind.

Außerdem ist deine Sprache irgendwie extrem umständlich. Ich hab keine Lust, alles rauszusuchen, aber zum beispiel das hier:

Das alles sehende Auge wurde langsam auf den Wangenknochen zu zeichnen begonnen.

ist unnötig kompliziert.

Sorry für den Verriss...

Gruß,

Ronja

 

Hallo Adeptus, herzlich willkommen auf kg.de
Leider muss ich mich der Reihe der Verrisse anschließen. Gleich der erste Absatz der Geschichte animiert nicht gerade zum Weiterlesen... zwar haben mich diese Geisterzeichen interessiert, aber du verstrickst dich in Fehlern und Widersprüchen, dieser von Ronja oben schon zitierte Passiv-Satz ist der Motivationskiller schlechthin und du gibst dem Leser keinerlei Informationen, mit denen er sich in deine Figuren hineinfühlen kann. Es wirkt ein bisschen wie diese Texte, mit denen man Grundschüler bombardiert: "An diesem Morgen geht Juanita nicht zu Fuß zur Schule, sie reitet auf einem Esel". Die Frage ist, ob es dir darum geht, dem Leser eine lebendige Geschichte erzählt, oder ob du nur irgendwelche Fakten über eine fiktive Welt aneinanderreihen willst.

Am meisten irritiert hat mich uebrigens der Satz mit den Augen. Er hat ein kleines Auge auf der Stirn, das aber groeßer ist als seine beiden eigenen? Wie habe ich mir das denn vorzustellen? Er hat also drei Augen, von denen eins normal groß ist und die beiden anderen sind Knopfaugen?

Da musst du noch mal ran. Ich hoffe, du lässt den Kopf nicht hängen. Du hast das Pferd von hinten aufgezäumt, vielleicht liest du die Geschichte noch mal durch und versuchst, unsere Anmerkungen nachzuvollziehen. Eventuell siehst du den Text danach ja mit anderen Augen.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Adeptus,

hm hmmm.
In deinem Text werden drei Settings angerissen und dann zusammengeführt.

Ich finde, der Text ist schön formuliert, und die ersten beiden Settings gefallen mir gut. Der Geisterseher und der Zaubersänger. Das dritte Setting mit dem Magus finde ich dagegen eher konventionell.

Das große Problem des Textes ist aber, dass alles nur oberflächlich angedeutet wird und viel zu schnell geht. Der Text ist eher ein Inhaltsverzeichnis als eine Geschichte.

zB bei dem Geisterseher Naiaku. Das wird alles interessant beschrieben, und ich möchte noch mehr wissen. Was hat es mit dem Auge auf seiner Stirn auf sich? Was ist mit seinem Freund Tolan? Wird er sich aus Neid gegen ihn wenden?
Leider sehe ich Naiaku erst beim finalen Kampf in der Höhle mit dem schwarzen Kristall wieder.
Wurden meine Fragen beantwortet? Keine einzige!
Finde ich als Leser sehr unbefriedigend.

Das gleiche gilt für die anderen beiden jungen, aufstrebenden Helden und den schwarzen Kristall.
Es werden viele interessante Fragen aufgeworfen, aber nicht beantwortet.
Das Beantworten von Fragen gehört aber auch zum Job eines Autors.
Ich glaube, wenn du den Text richtig ausarbeitest (Charaktere besser vorstellen mit ihren Geheimnissen, Wünschen, Zielen; Bedrohung durch den schwarzen Kristall genauer erklären), dann wird das eine ziemlich lange Geschichte.
Das kann dann (siehe Formulierung „ausarbeiten“) richtig in Arbeit ausarten. :)

Und noch was.
Wenn du eher eine kurze als eine lange Geschichte schreiben willst, solltest du dich auf einen Helden beschränken und nicht gleich mit dreien anfangen.

Aber wie gesagt, die Ausgangslage ist gut.
Ordentlich formuliert und interessante Situationen.

viele Grüße
jflipp

 
Zuletzt bearbeitet:

Na Holla die Waldfee...

Erstmal danke für die Kritiken.

Ich fürchte ich werde mich mit dem Text, ich wage mich kaum noch, ES als Geschichte zu bezeichnen, nochmal befassen müssen.

Ich kann eure Anmerkungen nach neuerlichem Lesen gut verstehen. Das Problem des Autors war wohl, dass er zum Hintergrund und dem Text noch einige Sachen im Hinterkopf hatte, die er besser hätte als Geschichte verpacken sollen. Asche über sein Haupt. :Pfeif:

Ich werde versuchen, den Text so hinzubasteln, dass er wie die Geschichte wirkt, die ich haben wollte. Das kann aber leider noch einen Moment dauern.

Aber keine Sorge: Aus meiner quälenden Feder werden noch weitere Werke entstehen... ;)

In unverwüstlicher Hoffnung auf bessere Zeiten :D

Adeptus

 

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