- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 1
Der Spielmann
Nur ein Ton kann den Menschen zu neuem Glanz verleiten, seine Sinne berühren und die sachten Gefühle umspielen. Der Rhythmus des Lebens spiegelt seine Handlungen wieder, unsterblich da die Musik jedes mal aufs neue neu erfunden wird. Frei von Zwängen streicht er über die Seiten und verbreitet Frohsinn. Nicht jedoch heute. Heute ist sein Herz betrübt von seinen Gedanken an die Vergangenheit.
Tausendmal hat Lun´Pae versucht seine wahren Gefühle in Noten zu verzaubern, durch einfache Gesten an seiner Laute mehr als nur Geräusche zu erzeugen. Auch wenn er als großer Musiker bekannt ist konnte er nie seinem eigenen Maß gerecht werden, fehlt doch die Essenz der Seele, der letzte Ausdruck der einen Gedanken zu einem Gefühl macht. Seit dem Tod seiner Frau hat er kein neues Lied mehr ersonnen, der Krieg hat ihn seines Lebenssinn beraubt. Das Land ist in Aufruhr, im Norden wüted der Tod, im Süden die Dekadenz gepaart mit Hinterlist und Mord.
Allein sitzt der Spielmann an dem Ort wohin er seine verstorbene Braut nach der Hochzeit in den Heinen entführt hatte. Die Klippe, welche über hundert Meter über der See aufragt, ist ihm ein heiliger Ort. Im Rücken ein Laubwald der seinen Ort der Stille vor anderen verbirgt. Er hört die Tiere der Nacht wie sie durch das Unterholz schleichen um genug Beute für ihre jungen zu erhaschen. Der Mond steht hoch am Himmel, ergießt seinen Schein über das Land und lässt das vertränte Auge sehen.
Betrübt erhebt er die Hand an die Laute und beginnt sein Spiel...
Meine Treue, meine Gunst,
mein Herz begehrt nur einen Wunsch.
Deine Augen strahlen,
lassen selbst den tapfersten verzagen,
und doch bindet mich dein Lächeln,
so rein, so fein, sei Mein.
Gemeinsam alte Grenzen sprengen,
sorgenfrei die Welt entdecken,
bis das die Gunst uns fehlgeleitet,
der Tod sich durch das Land verbreitet.
Dein lächeln war mein, nun ist`s die Pein;
Du bist vergang` mein Herz verzagt,
mein Leben ich nicht leben mag.
Deine Tränen sind mein Elixier,
nur durch dich gebiete ich der Gier.
Deine Liebe war so rein,
ohne dich kann ich nicht sein,
scheint mir doch der Weg so weit,
der Tod soll kommen, ich bin bereit.
An deiner Seite ich die Welt ersann,
nahmst du mich in deinen Bann,
doch das Schicksal erstickte uns im keim
sei gewiss, auf ewig sei ich dein.
Er ließ die Laute sinken, eine Träne lief im über die Wange. Sein Herz tat einen Schritt, zuviel der Gefühle, zuviel der Trauer. Es war nicht seine Zeit; eher die Zeit der Krieger.
Es sollten 2 Jahre vergehen ehe der Krieg einen neuen Tyrannen zum König krönte.