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Der stärkere Teil?
Er sah vom 26sten Stock auf die Leute hinunter, die im Regen standen und weiterhin euphorisch irgendwelche Parolen verkündeten. Wie sollte man sie eigentlich nennen, war Spinner denn das richtige Wort?
"Ich an eurer Stelle würde mich gefickt fühlen", dachte er.
Wie viele Leute hatten über diese Live-Übertragung der unbeschreiblichen Atmosphäre zum Trotz geschmunzelt? Die Mehrheit hatte sicherlich gebannt vor Angst und mit einer ungeheuren Nervosität das Geschehen betrachtet. Doch wie viele hatten über das ganze lachen müssen? Er war solch einer gewesen, was aber nicht bedeutete, dass er die Gefahr nicht erkannte.
"Anscheinend ist Jesus mit seinem Raumschiff doch nicht gekommen um euch zu befreien."
Über diesen Gedanken musste er lächeln.
Ein weiterer Gedanke kam ihm, welcher das Fass zum Überlaufen brachte.
>Stattdessen will er eure Hausandroiden befreien.< Es war zu komisch, er prustete lautstark darauf los.
Währenddessen im Regierungssitz:
Beim Anblick des Außerirdischen übermannte ihn ein unbeschreibliches Gefühl des Ekels. Wenn man es grob ausdrücken wollte, hätte man sagen können der Außerirdische glich einem Menschen. Zwei Hände, zwei Beine, zwei Augen, selbst die Körperform schien der eines Menschen zu gleichen. Natürlich nur wenn man es grob betrachtete, denn eine wirklich menschliche Form wies keines der Körperteile auf. Die Hände schienen viel mehr Krallen zu ähneln, die Augen hätten selbst den abgebrühtesten Kriegsveteranen den Verstand rauben können. Mit diesem gelb pulsierendem Lichtschein, welcher von ihnen ausging, waren sie mit Abstand das Gruseligste.
Doch all die seltsam bis angsteinflössenden Körperteile waren nicht Urheber seines Ekelgefühls. Es waren diese ganzen High-tech Anschlüsse, die sich am Körper des Wesens befanden.
"Mir gefällt der Verlauf dieses Gesprächs nicht im geringsten", dachte er.
>Um ihre Frage zu beantworten, wir sind hier um Informationen über diesen Planten zu sammeln was die selbsternannten Herrscher dieses Planten und Euch mit einschließt.
Doch um ehrlich zu sein ist unser Interesse an eurer Existenz im Gegensatz zu den Androiden minimal. Nur eine Frage beschäftigt uns, wieso baut ihr andere Existenzen, also warum verzichtet ihr darauf euch selbst weiterzuentwickeln?<
>Wie soll ich das verstehen?<, antwortete prompt der Verteidigungsminister.
> Eure Arbeitslosigkeit ist alarmierend. Es wäre ein Leichtes dem entgegenzuwirken. Ihr müsstet nur eure ganzen Androiden entlassen.<
>Bin ich hier der einzige der nicht, im geringsten versteht, worauf der Typ hinaus will?<
Einmal mehr kam die Aussage vom Verteidigungsminister Dickson, der der einzige zu sein schien, welcher den Mut für ein Gespräch dieser Art aufbrachte.
>Eure Anteilnahme um das Wohlergehen aller Mitglieder eurer Rasse hält sich anscheinend stark in Grenzen. Sonst würdet ihr in euren Fabriken doch nicht größtenteils Androiden arbeiten lassen, folglich müssen sie irgendwelche Vorteile für euch bringen. Vielleicht weil sie viel effizienter sind als ihr, oder weil sie keine Pausen brauchen, keine Gewerkschaft haben, weil ihr sie nicht entlohnen müsst, sie niemals krank sind, man könnte Vorteile seitenweise weiterführen. Was mich wieder zu meiner bereits erwähnten Frage führt, wieso entwickelt ihr euch nicht selbst weiter? <
Diesmal verstand er, worauf ihr "Gast" hinauswollte, bevor Dickson den Mund aufmachen konnte, antwortete er.
>Wieso wir uns nicht selbst zu Androiden machen?<
Er sah in die Gesichter seiner Minister und sah dort selbigen Abscheu wie auch er ihn verspürte.
>Korrekt. Die Arbeitslosigkeit innerhalb eurer Rasse wäre beseitigt, seht ihr denn nicht die Vorteile? Ihr wärd dann selbst effizienter, stärker und intelligenter, wieso baut ihr also diese Androiden? Sehen sie mich an, ich befinde mich erst seit kurzer Zeit auf diesem mir unbekannten Planeten. Trotzdem beherrsche ich bereits nicht nur ihre Sprache, sondern auch all eure vorhandenen Sprachen. In meinem Kopf befindet sich ein Mikrochip, welcher mir viele Möglichkeiten bietet. Zum einen stellt er eine Festplatte dar, auf welcher sich bereits eure gesamte Menschheitsgeschichte, technologischen Errungenschaften etc. befinden. Aber wie bereits erwähnt, seid ihr nur ein kleiner Teil eines riesigen Informationsflusses. Ich kann zum Beispiel getrost behaupten mehr über eure Flora und Fauna zu wissen, als ihr selbst. Diesen riesigen Datenfluss speichere ich jedoch nicht auf meinen Chip, sondern sende ihn an unseren Zentralcomputer. Falls von unserer Seite jetzt jemand auf eure Geschichte neugierig ist, braucht er sich nur durch seinen Chip mit dem Zentrum in Verbindung setzen und die Daten herunterladen.
Wieso also errichtet ihr Androiden, wo ihr doch über etwas verfügt worüber sie nie verfügen werden, Phantasie?<
Er wusste nur, dass sein Ekelgefühl während dem Gespräch unaufhörlich gewachsen war, und er die ganzen Anschlüsse am Körper des Außerirdischen mit noch größerem Abscheu betrachtete.
Ein Blick auf seine Minister verriet ihm, dass er mit diesem Gefühl nicht alleine war.
>Weil es unnatürlich ist und abstoßend<, sprudelte es aus Dickson hervor.
>Ich verstehe all meine Bemühungen, scheinen vergebens gewesen zu sein. Unser Volk fühlt sich jedoch nur zu ebenbürtigen Völkern hingezogen, anscheinend seid ihr jedoch nicht bereit, so wie wir damals, die Evolution vollenden zu lassen.
Deswegen ist unserer geringeres Interesse an eurer Rasse im Gegensatz zu den Androiden, gerechtfertigt. Natürlich wird euch die Chance gegeben uns eines Besseren zu belehren, andernfalls werdet ihr eure Uneinsichtigkeit bereuen. Möge der stärkere Teil von euch gewinnen.
Der Angriff kam unerwartet, niemand hatte etwas von einer Umprogrammierung bemerkt. Bald mussten wir zu der Einsicht kommen, dass wir den schwächeren Teil darstellten. Die Hausandroiden hatten binnen kurzer Zeit die Macht über unseren Planeten übernommen und die Außerirdischen recht behalten.
