Was ist neu

Der Staat

SAN

Mitglied
Beitritt
03.06.2004
Beiträge
246
Zuletzt bearbeitet:

Der Staat

,,Ich begrüße Sie zu unserer ersten Ausgabe von „der Staat“. Der Fernsehrmoderator schien dem Zuschauer direkt ins Gesicht zu schauen. ,,Der Staat ist keine Realityshow wie jede andere. Unsere Show ist realistischer als alles, was sie zuvor gesehen haben. Wir bieten Ihnen erstklassige Unterhaltung mit sechzig Prominienten, die versuchen werden, Herrscher über unseren Modellstaat zu werden. Eingeordnet in zwanzig verschiedene Berufsgruppen gilt es, genug Anhänger zu finden die einen unterstützen das Leben im Staat in die eigene Hand zu nehmen. Steuern einführen, das politische System ändern. Vieles ist in unserer Show möglich. Alles, was Sie sehen, ist live. Wir haben in unserem Modellstaat über 600 Kameras auf 5 Quadratkilometern installiert. Niemand weiß, was kommen wird...’’
Die Kamera schwenkte zu einer jungen Frau, deren üppige Oberweite den halben Fernsehbildschirm ausfüllte. Bemüht, ernst zu gucken, fuhr sie fort: ,,Die Prominienten werden an ihre Grenzen gehen. Nur wer stark genug ist, wird eine Chance haben. Und dem Gewinner winken 500000 Euro. Demjenigen, der nach einer Woche in unserem Palast sitzt!’’ Wiederum ein Kameraschwenk. Diesmal auf einen mittelgroßen Palast, der mit falschen Diamanten ausgestattet den Eindruck von Luxus erwecken sollte.
,,Hier wird er sitzen, unser Gewinner. In einer Woche werden wir sehen, wer es geschafft hat, seine Mitstreiter auszuschalten und die 500000 Euro entgegen zu nehmen. Susi, wer wird an unserem Spiel alles teilnehmen?’’ Susi zählte 60 Namen von Prominenten, Halbprominienten und Viertelprominenten auf, die jeweils mit einem Bild vorgestellt wurden.
,,Unser Spiel hat keine Grenzen. Wer sich dem Willen des Stärkeren wiedersetzt, wird ausgeschaltet. Sie, liebe Zuschauer zu Hause, entscheiden, wer von den Schwachen fliegt!’’ Der Moderator erzählte zehn Minuten, mit welcher Aufgabe die Produktionsfirma die Zuschauer bedacht hatte. Ein Werbeblock folgte. Dann wieder die Blondine Susi: ,,Verfolgen Sie nun mit mir den Einzug in „den Staat’’!’’
60 Leute liefen lachend in die Kamera winkend auf das Gelände und suchten sich ihren Lieblingsberuf aus. Der bekannte TV-Entertainer James Godwin wählte eine Bäckerei. Der TV-Schauspieler Mark Westerholm entschied sich für den Posten der Feuerwehr.
,,Für den Fall, dass einem etwas passieren sollte...’’ ,,Zum Beispiel ein Armbruch!’’, unterbrach Susi und brachte noch einmal ihre üppige Oberweite zur Geltung.
,,...wird unser Ärzteteam zur Verfügung stehen und sich um die die Blessuren unserer Prominenten kümmern!’’, fuhr der Moderator fort.
,,Morgen werden wir live vom ersten Tag berichten, live auf STR, ab 20.15 Uhr!’’, sagte Susi. Die erste Sendung war vorbei.

1. Tag

Bauer Quincy, in seinem richtigen Leben Modedesigner, sorgte für den ersten Lacher der zweiten Sendung, als er beim Greifen nach seiner Mistgabel über einen Heuballen fiel. Moderator Steve McQueen lachte herzhaft in die Kamera und versprach weitere lustige Ausschnitte vom 1. Tag.
Malcolm Hermon, ehemaliges CDU-Mitglied, das aufgrund von Flugmeilenmißbrauch seinen Rücktritt eingereicht hatte, war nun zu sehen, wie er als Busfahrer Fahrgäste einlud und sie durch den 5 Quadratkilometer großen Staat fuhr. Im Off war die Stimme Susis zu hören, die sich Mühe gab die Umgebung zu beschreiben, die von einer Kamera aus dem Bus heraus gut beschrieben werden konnte.
Eine erste Gruppe hatte sich um Mark Westerholm, den Schauspieler, gebildet, die sich fest vorgenommen hat, eine Monarchie zu gründen und alle Gegner zu versklaven. Bei einem Ausklingen des ersten Tages bei einem Alkoholgelage kamen weitere fragwürdige Ideen zum Vorschein. Susan Mitchell, ehemalige Nachrichtensprecherin, kam eine Idee, wie die Gruppe weitere Mitglieder werben konnte. Schließlich war die Nahrungsindustrie des „Staates“ so gut wie komplett in Westerholms Hand.
,,Keine schlechte Idee!’’, lobte der Schauspieler Westerholm persönlich. Dann kam der Abspann.

2. Tag

Die andere Gruppe hatte sich um Ex-Pornostar Michelle Farell gebildet. Mit der festen Überzeugung durch Besitz der Unterhaltungsbranche gegen Westerholms Mannschaft agieren zu können, hatte sie sich einige Leute in ihre Gruppe geholt. Andere, Zweifler blieben entweder für sich oder gingen zu Westerholm.
Erste Konflikte fanden statt, als sich Westerholms Team das Recht nahm, nur diejenigen mit Nahrung zu versorgen, die zu seinem Team gehörten oder 5000 Staatsmark für einen Laib Brot bezahlten. Lächerlich aufgrund der Tatsache, dass jedem Prominienten bei Einzug in „den Staat“ nur 1000 Staatsmark zur Verfügung gestellt worden waren.

3. Tag

Ex-Pornostar Michelle Farell wurde darauf angesprochen, Mundgeruch zu haben. Sie antwortete, dass sie seit 24 Stunden nichts gegessen habe. Zum Preis von 7500 Staatsmark erhielt ihr Team einen Laib Brot. Anschließend wechselte die Hälfte des Teams das Lager.
Am Abend verließen sechzehn hungernde Mitglieder „des Staates“ unter übelsten Beschimpfungen und Beleidigungen den „Staat“. Sie wurden für ihr Hungern mit 100 Euro entlohnt, mussten die Heimreise aber aus eigener Tasche finanzieren. Moderator Steve McQueen moderierte im Anschluss an die Tageszusammenfassung ein Special über die sechszehn Ausgestiegenen, die zufälligerweise alle nicht in der TV-Branche tätig sind.

4. Tag

Die üppige Oberweite von Susi eröffnete die 4. Tageszusammenfassung. Begleitet von Steve McQueens Gelächter wurde Westerholm gezeigt, der bei einem Putschversuch aus der eigenen Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes ins Gras biß. Üble Wunden wurden ihm zugefügt, als er sich versuchte zu wehren. Anschließend war Ex-Pornostar Michelle Farell Anführerin des Westerholmteams. Offene Fragen, wie die, wie Farell so schnell das Lager wechseln konnte, blieben dem Zuschauer unbeantwortet. Sie selbst war bei einem zehn minütigen Monolog zu sehen, in dem sie sich selbst und ihre „Spione“ lobte.
Anschließend wurde Westerholm nackt an einen Baum gefesselt. Die Bilder, die die TV-Zuschauer vor den heimischen Bildschirmen zu sehen bekamen, waren per Computer manipuliert, weil um 20.15 Uhr keine Nacktbilder im öffentlichen Fernsehen gezeigt werden durften.

5. Tag

Vor Langeweile rannte der Unabhängige Polizist R.A. Roberts (in Wirklichkeit Staranwalt) mit dem Kopf vor seine Haustür und hinterließ ein faustdickes Loch. Das Ärzteteam kam das erste Mal in Erscheinung und untersuchte Roberts auf psyhische Schäden.
Das Farell-Lager wurde zweigeteilt, da sich viele Männer weigerten, auf eine Frau zu hören. Die ganze Verwirrung nutzte der bis dato unabhängige Simon Francis (Fernsehkoch) und setzte sich selbst auf den Thron in den diamantenbesetzten Palast. Dank eines geworfenen Pantoffels aus dem neugegründeten Micky Maus-Team (Pseudonym des Ex-Fußballers Jean Jaque Gelee) fand die Überraschung ein rasches Ende. Das Farell-Team zog unter großem Getöse in den Palast ein und traf auf das Micky-Maus-Team. Eine Saalschlacht begann.

*

Die Quoten wären zu gering, deshalb müsse die Show vorzeitig abgesetzt werden.
Produzent Lars Fischer überraschte die Moderatoren Susi und Steve McQueen beim Abschminken mit dieser Nachricht. Die Saalschlacht hätte für kein großes Interesse bei den Zuschauern gesorgt, das Konzept war nicht aufgegangen. Die 35 übrig gebliebenden Prominienten müssten noch am selben Tag aus dem „Staat“ verschwinden. Ein Hollywoodteam hatte „den Staat“ dem Sender STR abgekauft um dort einen historischen Film zu drehen.

Die Abreise

Wütende Prominiente, inzwischen auf drei Mannschaften verteilt, bahnten sich einen Weg zum Ausgang aus „dem Staat“. Fäuste flogen durch die Luft und Kleidungsstücke wie der BH des Ex-Pornostars Michelle Farell fanden einen neuen Besitzer. Durch die Straßen irrten Menschen, wie du und ich, die dachten, einfach einmal die Sau rauslassen zu können.

 

Moin SAN,

Deine Geschichte hat mir leider nicht wirklich gefallen.
Die Grundidee an sich ist zwar gut, hätte allerdings sicher noch deutlich mehr Potential, als du es hier abrufst. Da könnte man mit ein wenig mehr Schärfe vielleicht eine schicke Satire draus machen.
Für meinen Geschmack beschreibst du die ganze Sache viel zu oberflächlich - wirkt beinahe wie eine Zusammenfassung einer längeren Geschichte. Mehr Details, tiefere Einblicke in das Spiel, mehr Überzeichnung, ein paar Dialoge und die Sache würde lebhafter wirken. So wollte bei mir keine Atmosphäre aufkommen und alles blieb irgendwie blass und farblos.
Schade fand ich, daß die Geschichte für meinen Geschmack an manchen Stellen und vor allem gegen Ende zu sehr ins Alberne abdriftete. Die Mickey-Maus-Gruppe zB fand ich echt überzogen. Ist nicht mein Fall, allerdings auch Geschmackssache.

Malcolm Hermon, ehemaliges CDU-Mitglied,
Witzig
Im Off war die Stimme Susis zu hören, die sich Mühe gab die Umgebung zu beschreiben, die von einer Kamera aus dem Bus heraus gut beschrieben werden konnte.
Tut mir leid, aber den Satz hab ich nicht mal ansatzweise verstanden. Was erklärt sie hier?
Mit der festen Überzeugung durch Besitz der Unterhaltungsbranche
Ein Staat bestehend aus 60 Mann hat eine eigene Unterhaltungsbranche?
Mit einem Pantoffel aus dem neugegründeten Micky Maus-Team
Was für ein Pantoffel und wie bringt er die Überraschung (welche Überraschung?) zum Ende?
Durch die Straßen irrten Menschen, wie du und ich, die dachten, einfach einmal die Sau rauslassen zu können.
Hihi... neues aus Stenkelfeld...

 

Hallo SAN!

Dein Schreibstil hat mir gut gefallen.

Leider ist das auch schon alles. :(
Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten aber mir entlockte Deine Geschichte nicht ein müdes Lächeln. :sleep:
Die Idee mit der Reality-Show über einen Staat, ist zwar ganz nett aber auch nichts neues (Truman-Show). Vielleicht wäre die Geschichte besser bei Satire untergebracht. :cool:

Gruss

 

Hi gnoebel, hi flashbak!
Erst einmal danke für Eure Kritiken!
Zu gnoebel:

Im Off war die Stimme Susis zu hören, die sich Mühe gab die Umgebung zu beschreiben, die von einer Kamera aus dem Bus heraus gut beschrieben werden konnte.
Tut mir leid, aber den Satz hab ich nicht mal ansatzweise verstanden. Was erklärt sie hier?

Hier wollte ich schreiben, wie Susi aus der Sichtweise eines Fahrgastes des Busses "den Staat" visuell beschreiben würde.

Ein Staat bestehend aus 60 Mann hat eine eigene Unterhaltungsbranche?

In meinem Fall hat er das. Der Staat ist aufgeteilt in 60 verschiedene Berufszweige. Natürlich kommt da nicht jeder Beruf zur Geltung, aber in meiner Geschichte reicht es für eine ganze "Unterhaltungsbranche". Sorry, wenn das nicht so gut rauskam.

Was für ein Pantoffel und wie bringt er die Überraschung (welche Überraschung?) zum Ende?
Die Überraschung war die, dass sich der Fernsehkoch Francis auf den Thron gesetzt hatte. Die Sache mit dem Pantoffel habe ich überarbeitet.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom