Was ist neu

Der Tisch und dort draußen.

Mitglied
Beitritt
30.11.2001
Beiträge
9

Der Tisch und dort draußen.

Jemand riß einen Witz und die Masse brodelte, wallendes Gelächter brach los und vertrieb mit einem mächtigen Hammerschlag alle Erinnerungen an all die eisigen Hände die es in der Welt gab, und die allzu gerne nach fleischigen Herzen griffen.
Die Menge steckte sich gegenseitig an, abgehacktes Meckern tobte aus Kehlen von Frauen und Männern, die sich um einen Tisch versammelt hatten.
Das Haus war eine strahlende Insel, ein warmes Nest inmitten von peitschendem Schnee und gefrorener Luft eines sterbenden Tages der noch aus seinem Grab heraus den Horizont der über fernen Gipfeln hing blutrot färbte.
Der Himmel zog sich wie ein riesenhaftes Wesen hinter die Berge zurück und machte langsam den ersten Sternen Platz, die nun an der Reihe sein sollten ihren Platz über den frierenden Menschen anzunehmen, in fernen Höhen die noch kälter waren als die Stürme über den höchsten Bäumen der Stadt.
Die Lichter brachten noch mehr Kälte mit sich die sich langsam über die Häuser legte, zu Boden sank wie eine Wasserleiche auf den Meeresgrund sinken mochte.
Das Nest dampfte weiter vor sich hin, warm wie im Sommer, warm im Winter, völlig unberührt vom Wandel der Zeit und in sich verkrochen, in der Masse verstrickt.
Pointen, Danksagungen, Komplimente stiegen in der Wärme auf, wie träge wie die Luftzungen aus den Gitterstäben der Kanaldeckeln, verschmolzen zu einem unsichtbaren Trog, voll mit Liebe und Mitgefühl, der die Gruppe nährte.
Zungen tanzten im Rhythmus mit Lippen die sich verformten und Kehlen zuckten über Speisen die den Magen zum Glühen brachten.
Es arbeitete in den Köpfen, ein wahres Gewitter von Empfindungen tobte stumm und verdeckt und mit jedem Aufbrausen der Masse schwoll der Trog an und brachte die Gruppe dazu weiterzutrinken.
Weiter einzutauchen in die Seelen der anderen.
Ihre Geister umarmten sich über dem Tisch hinweg und sie verschmolzen.
Ein einziger atmender Organismus der seinen eigenen Atem inhalierte, der dampfend aufstieg, ein Wesen das von Gefühlen träumte und sich von ihnen einwickeln lies.
Doch plötzlich polterte die Tür ein fremder Finstermann wuchs aus der fernen Dunkelheit heraus und drang in das Nest ein.
Die Nachricht würgte an der großen Kehle, würgte an vielen Kehlen.
Der unsichtbare Trog wurde verblasen, die Masse barst unter einem gewaltigen Hammerschlag, das Tier war tot, die Menschen lebten wieder und zuckten auf unter den Worten des Fremden.
Sesseln knarzten und das Nest wurde von wirbelnden Beinen zertreten, verlassen.
Die Kälte schlug ihnen wie eisige Erkenntnis ins Gesicht und verzerrte die Lippen die erst so zufrieden gelächelt hatten.
Schnee vertrieb alles Schöne und die Nachricht wurde zu Gewißheit.
Alle Freude war zerstört.
Der Tisch wurde in Weiß gehüllt.

 

Hmm... nicht schlecht. Menschliche Freundschaft als Gegenkraft zur zerstörerischen, existentiellen Leere, oder so ähnlich.
Aber warum wird am Ende doch alles vom Schnee weggepustet?

 

Es ist einfach der Gegensatz zwischen guten und schlechten Zeiten, die man beide erst richtig zu schätzen weiss, wenn sie vorbei sind.
Die gute Zeit ist für sie vorbei, daher auch der Schnee der durch die Türe weht, als Zeichen dass sich die Zeit gerade geändert hat, für sie UND somit eben auch für ihre Umwelt.
Äh... oddä so
Is übrigens meine erste Geschichte, das mal als Entschuldigung für... naja gewisse Mängel.

 

Wieso? Die Geschichte ist doch wirklich nicht schlecht.

 

Danke auch!
Find ich gut dass wenigstens einer meine Geschichte gelesen hat.
Bedeutet mir echt viel.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom