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Der Tote

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21.06.2005
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Der Tote

Der kleine Junge hielt zitternd die Hand seiner sterbenden Schwester. „Ich werde ihn finden, und ich werde Dich rächen, Alkmaina, das schwöre ich Dir!“ Die geschändete junge Frau nickte, aber ihr tränenloser Blick war müde und teilnahmslos. Eine Weile noch starrte sie in die Dunkelheit. Dann brachen ihre Augen.
Der kleine Junge weinte.

...........

Missmutig schlürfte Orn sein schales Bier. „Verdammte Pferdepisse“, grunzte er angewidert. Diese Taverne war wirklich die letzte Spelunke, sogar an seinem eigenen Standard gemessen. Es stank nach Schweiß, Urin und altem Fleisch, das in ranzigem Fett gebraten wurde. Der Ruß der unablässig brennenden Fackeln hatte die Decke schon vor Jahren geschwärzt, und das Stroh auf dem Fußboden schimmelte in den Ecken.
Die wenigen Trinker, die sich hier versammelt hatten, wirkten ebenso so heruntergekommen und dreckig wie die Schenke. Sie soffen das widerliche Bier, grölten Soldatenlieder und spielten Würfelspiele mit verklebten, wahrscheinlich gezinkten Würfeln. Hin und wieder warf jemand den Schankmädchen, die überraschend wenig Kleidung am Leib trugen, ein paar Kupfermünzen zu. Dann verschwanden sie entweder mit einer von ihnen in dem miefigen Hinterzimmer, oder sie forderten sie zu einem barbusigem Tanz auf den klapprigen Tischen auf.
So hatte wenigstens jeder etwas davon.
Orn hatte schon zu viele solcher Schenken gesehen. "Na, wenn ich die Wahl hätte...", dachte er grimmig. Hatte er aber nicht. Er war ein Dieb, ein Frauenschänder und ein Mörder. Hier war er unter seinesgleichen und hatte von der „Staatsgewalt“ nichts zu befürchten. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine dünnen Lippen. „Die Staatsgewalt! Die königliche Wache ist doch zu bescheuert, ihren eigenen Arsch zu finden, und wenn er sie beißen würde“.
Erneut wollte er den Humpen an die Lippen heben, aber der war inzwischen an den schmierigen Fettresten auf dem Tisch festgeklebt. Kräftig riss er ihn hoch. Der Humpen schoss, plötzlich frei, an seinem Gesicht vorbei und entleerte seinen Inhalt auf Orns Hintermann. Der sprang auf wie vom Teufel gebissen, fuhr herum und brüllte Orn an. „Ja, wer hat dir denn ins Hirn gefurzt, du Armleuchter! Ist das deine Vorstellung von einem Späßchen oder was?“

Ungläubig hob Orn sein Gesicht. Da war wohl jemand auf Ärger aus? Doch als er durch die rauchige Luft in das Gesicht des Empörten sah, feixte er nur und entblößte dabei seine schwarzen Zähne. Ein junges Bürschchen, keine zwanzig Jahre alt. Magierrobe. Nein, doch nicht: noch kein Magier, ein Lehrling.
Es machte keinen Unterschied, Orn verachtete die Magie so und so. Magie war Illusion. Hinterhältige Illusion. „Blödes Pack“, dachte er und antwortete dem jungen Mann herablassend: „Setz dich und halt dein Maul, sonst bist du deine Gedärme schneller los, als du bis drei zählst“. Orn wandte sich wieder ab, diese Drohung sollte bei einem Grünschnabel wie diesem genügen.
Statt dessen spürte er eine Hand auf seiner Schulter: „ Jetzt pass mal gut auf, du Ausgeburt einer Wildsau, du hast meinen Gildenmantel ruiniert! Wenn du das nicht zahlst, dann ...“ „Jetzt ist’s aber genug!“, zischte Orn. „Raus mit dir, sonst ...“ Zur Bekräftigung seiner Worte ließ er seinen langen Dolch aufblitzen. Doch der Magierlehrling hatte noch immer nicht genug. Er zog jetzt seinerseits einen Dolch und wedelte damit theatralisch vor Orns narbigem Gesicht hin und her. „Also gut, das kann er haben.“ dachte Orn.
Es war kein Kunststück, den Jungen zu töten. Der erste Stoß saß, kam von unten und riss sich seinen Weg durch den Bauch bis hoch zum Magen. Tödlich getroffen sank der Zauberlehrling zu Boden.

„Wahrscheinlich hat er versucht, sich an einen Abwehrspruch zu erinnern“ feixte Orn die anderen Gäste an, die nur mit den Schultern zuckten. Dann schüttete er den Rest seines Biers hinunter, zog sich seine Kapuze in die Stirn und verabschiedete sich. Der Wirt würde die Leiche schon irgendwie ohne allzu großes Aufsehen zu erregen loswerden. Darin hatte er ja schon Erfahrung. Gehobener Stimmung machte Orn sich auf den Heimweg, nicht, ohne dabei die Strassenmädchen aufzusuchen. Heute gefiel ihm keine, außerdem war er schon zu betrunken, um sie wirklich genießen zu können.


Zu Hause warf der den schwarzen Umhang ab und stolperte im Dunkeln in Richtung Schlafkammer. Gerade wollte er sich auf seine Strohmatratze werfen, als er im fahlen Mondlicht, das durch das kleine Fenster auf seine Bettstatt fiel, etwas wahrnahm. Ruckartig blieb er stehen. Seine Nackenhaare stellten sich auf.
Da lag jemand auf seinem Bett! Den langen Dolch ziehend schlich er sich näher heran, bereit, beim kleinsten Mucks zu zustechen.
Dann lachte er laut und lerleichtert auf: Der Wirt hatte sich einen Scherz erlaubt, und ihm die Leiche des Zauberlehrlings ins Bett gelegt! Was für ein Kerl, dieser Wirt! Kopfschüttelnd zerrte er die Leiche am Bein aus dem Bett, so dass der Kopf des jungen Mannes mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden aufschlug. Orn fasste keuchend Atem. „Bin eben auch nicht mehr der Jüngste,“ brummte er und schleifte die Leiche vor die Tür. "werd' langsam weibisch." Und jetzt? In den Fluss damit, entschied er. Der war nah und würde den Toten schnell davon spülen.

Nachdem Orn sein Opfer beseitigt hatte, machte er sich pfeifend wieder auf den Heimweg. Normalerweise pfiff er nie, aber heute Nacht wollte er sich selbst ein wenig Mut machen. "Was für ein Kerl, der Wirt, einen schönen Schreck hat der mir eingejagt!"
Zum zweiten Mal in dieser Nacht betrat er seine Kammer. Noch immer grinsend über den gelungenen Scherz des Wirts wandte er sich seinem mondbeschienenem Bett zu.
Und schrie.
Da war sie, die Leiche, die er gerade dem Fluss übergeben hatte! Lag da, fahl und kalt, der Unterkiefer bis auf die Brust gesunken, die Augen starr geöffnet und der Leib klaffend und blutig! Orn standen die Haare zu Berge. Schwer atmend versuchte er sich zu fassen.
Voller Grauen trat er endlich näher an sein Bett heran: Vielleicht war es ja gar nicht die gleiche Leiche? Doch es gab keinen Zweifel: Die Leiche war die Selbe. Einen Augenblick lang wallte die Hoffnung Orn auf, es könnte sich um einen zweiten Scherz handeln. Aber nein, niemand konnte den Toten so schnell aus dem Wasser gefischt und ihn hier her gebracht haben. Das Wasser aus dem Haar der Leiche tropfte klopfend auf den Holzboden.
„Reiß dich zusammen, Orn! Schaff sie hier raus!“ machte er sich selbst Mut. Er war kein Weichei. Bestimmt lag es an seinem Rausch, wahrscheinlich hatte er den Toten noch gar nicht weggeschafft. Wahrscheinlich war er eingeschlafen, in seinem Suff. So musste es sein. Es gab ja keine andere Erklärung. An das Wasser denk ich einfach nicht! Sein rasendes Herz beruhigte sich langsam.
Entschlossen hievte er sich den kalten Leichnam erneut auf die Schultern, und trug sie aus dem Haus. Einmal hatte er das Gefühl, dass die Leiche auf seinen Schultern stöhnte. Er schob das auf den kalten Schreck, der ihm in die Glieder gefahren war. „Du benimmst dich wie ein altes Waschweib, Orn!“ sagte er sich. Keuchend schleppte er die Leiche weiter durch die Mondhelle Nacht.
Kaum stand er aber am Fluss, als er eine Bewegung auf seinem Rücken spürte. Eisenhart und kalt legten sich die Arme des Toten um seinen Hals. Das Grauen, dass Orn überkam, ließ ihn vollends zu Stein erstarren. Jetzt schlangen sich auch die Beine des Toten um seine Hüften. Ein kalter Hauch umspielte rhythmisch seinen Nacken und ließ seine Wirbelsäule gefrieren. Orn konnte nicht einmal schreien.
Dann hörte er leise, krächzend, eine Stimme an seinem Ohr.
„Mörder! Schänder! Dieb! Du hast die Welt zu lange heimgesucht! Du wirst in meinen Armen sterben, Orn, und ich werde deine Seele so fest halten wie ich dich jetzt umfange. Du bist mein!“
Die Kälte umfing Orn wie ein grauenvoller Mantel, der ihn langsam erstickte. Zitternd ging er in die Knie und fiel, Gesicht voraus, in den Flussschlamm. Dort blieb er liegen.

.......

Am nächsten Morgen wurde der Dieb, Frauenschänder und Mörder Orn „der Schlitzer“ von Mitgliedern der Wache am Fluss tot aufgefunden. Verkrampft wie in größter Seelenpein, aber ohne irgendwelchen äußeren Verletzungen, lag er allein im Schlamm. „Sieht aus, als ob er sich zu Tode gefürchtet hätte“ staunte ein junger Wachsoldat. Sein Vorgesetzter klopfte ihm schaudernd die Schulter und antwortetet: „Mein Junge, dieser Mann war so kaltblütig, dass es schlicht nichts gibt, wovor er sich so hätte fürchten können, dass er daran gestorben wäre." Man tippte auf Gift, aber eigentlich war man nur froh, dass die Welt von diesem Ungeheuer befreit worden war.
.....

Ein berühmter Zauberer, der die ganze Nacht den Königshof mit seinen Illusionen unterhalten hatte, verliess im Morgengrauen die Stadt. An seiner Seite ging sein noch sehr junger Lehrling. Der Zauberer kam nicht umhin zu bemerken, dass sein junger Begleiter sehr müde war, trotz der freien Nacht, die er sich gestern erbeten hatte.
Gleichzeitig aber schien eine schwere Last von seinen schmalen Schultern gefallen zu sein. Ja, er wirkte geradezu befreit.
"Woran denkst Du, junger Mann?" fragte er seinen Lehrling schliesslich neugierig.
"An meine Schwester, Meister. Und wie Stolz sie darauf wäre, dass ich schon jetzt recht schwierige Illusionen beherrsche."

 
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Tjoa ... was soll cih dazu sagen? Ist ganz nett, aber nicht wirklich gut. Meiner Meinung nach. Es mag vielleicht auch an der späten Stund liegen, aber in mir hat sich nichts gerührt, ich hab die Geschichte mit der gleichen "Aufregung" wie einen Lexikonartikel gelesen.

Insgesamt finde ich die Geschichte zu kurz geraten. Ich mag kurze Geschichten zwar sehr gerne, aber die hier ist mir für den Inhalt einfach zu kurz. Du huscht durch die Handlung, dass man dir kaum folgen kann. Es geht alles super schnell und ohne Erklärungen. Du beschränkst dich lediglich darauf, den Mann Orn so schnell wie möglich um die Ecke zu bringen. Ich denke, du könntest mehr Stimmung erzeugen, wenn du das Umfeld ein wenig beschreibst. Z.B. markante Gestalten in der Taverna oder du könntest die Häuser/Gassen/Gegend beschreiben, die Orn auf dem Weg zu seinem Haus sieht.
Momentan könnten die Taverne und Orns Haus überall liegen. Zwar lässt die mickrige Beschreibung der Taverne und Orns "Lebensstil" darauf schließen, dass es eine schlechte Gegend ist, aber das könntest du noch weiter beschreiben.

Der Zauberlehrling bleibt vollkommen blass und leblos. Was weiß der Leser schon über ihn? Am Ende erfährt er, dass der Lehrling seiner Schwester rächen will. Mehr nicht. Super. Zumindest mir reicht das nicht. Ich wüsste gerne mehr über ihn.

Also, insgesamt ganz nett, mMn aber überarbeitungs- und "streckungs"würdig ;)

Lieben Gruß
moon

P.S. Aufgrund eines Zwischenfalles vor kurzer Zeit ganz deutlich: Die gesamte Kritik ist meine eigene, persönliche Meinung, die kein Recht auf Allgemeingültigkeit besitzt. Was der Autor mit meiner Meinung/Kritik anfängt, ist seine Sache!

 

Hi ardandwen!

Das ist mal ne Geschichte! Zwar ein altes Thema (Rache), aber gut und interessant erzählt. Dadurch, dass der Mittelteil aus Orns Perspektive erzählt wird bekommt die Story den Charakter einer Gruselgeschichte. Sie ist auch schön knackig kurz, nichts Überflüssiges drin.

Einziger Kritikpunkt: Das Ende ist sehr erklärend. Natürlich muss irgendwie die Auflösung her, aber es wäre schön, wenn das auch ein bißchen erzählerischer geschehen würde. Es ist ja auch nicht unbedingt nötig, dass alles genau erklärt wird, sondern es reicht ja, wenn die Leser erfahren, dass der Magierlehrling der Junge vom Anfang ist, noch lebt und mit ein paar einfachen Illusionen Orn in den Wahnsinn getrieben hat.

Da fällt mir noch ein Kritikpunkt auf: Orn glaubt nicht an Magie, Magier sind offenbar nicht so selten und können auch offensichtlich relativ einfach Magie wirken. Wie passt das zusammen?

Grüße,
Garca

 

Hallo ardandwen,
ich fand die Geschichte so lala. Du hast immer noch einen Zeitfehler drin (obwohl ich dir deswegen schon soo oft auf die Finger gehauen habe... ksch... ksch.. böse Frau ;)) und einmal hast du Standard mit T geschrieben. So viel zum Textlichen, was mir aufgefallen ist.
Inhaltlich fand ich den Text auch eher mau. Du hast ihn viel zu hastig runtergespult. Der Mittelteil ist wirklich schön geworden, wirkt aber auch noch nicht fertig. Du kannst viel stärker auf Orn eingehen, seine Emotionen beschreiben etc. Da hast du dich entschieden zu kurz gefasst.
Das Ende gefällt mir gar nicht. "Übrigens, lieber Leser, um die Handlung mit der Rahmenhandlung zu kombinieren - der Zauberer aus der Geschichte ist der Junge vom Anfang..." Weder erklärst du, wie er zum Zauberer geworden ist, noch, warum er seine Schwester eigentlich rächen müsste. Du benutzt Orn als Protagonisten, der dem Leser nicht im Geringsten sympathisch ist, der Zauberer/Junge dagegen bleibt völlig blass.
Teilweise hast du Stilbrüche im Text. "Außerdem war er eh zu betrunken" ist nicht unbedingt die Art von Sprache, die ich in Fantasy erwarte... Geh doch noch mal drüber, ich weiß, dass du mehr kannst.

gruß
vita
:bounce:

 
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Hallo an alle, erstmal!
@ moonshadow: Klar ist das Deine MEinung, was sonst? Und ich danke Dir, dass du sie mir kundgetan hast. *zwinker*
Du findest zu wenige Beschreibungen in dem Text. *g* Hatte ich diesmal extra rausgelassen, weil ich bisher für stilistisch zu blumig beurteilt worden bin. Wie ma's macht, is' verkehrt ;-)

@Garca:
Danke für das Lob, freut mich. Ja, das Ende... ZU erklärend für dich, für vita zu kurz, weil nicht klar genug wird, warum denn der Junge jetzt Zauberer geworden ist. Mal schaun, was ich mir da einfallen lass ;-)

@vita
Danke für Zeitenfehler hinweisen. Werds gleich beheben. Und den Standard natürlich *rotwerd*
Orn werde ich wohl noch etwas ausbauen, den Magierlehrling aber nicht. Er soll schon eine Schattengestalt bleiben. Aber sein Motiv muss ich vielleicht deutlicher herausstellen.

Dann mach ich mich mal ans Werk.
Liebe Grüße
ardandwen

 

Hi ardandwen,

ich fand die Geschichte eigentlich ganz nett. Alte Idee schön umgesetzt. Ich finde auch nicht, dass sie wesentlich länger sein müsste. Gut, man könnte natürlich erzählen, wie der Junge zum Magier wurde, aber eigentlich halte ich das für die Geschichte für irrelevant (sorry, vita ;) )

Okay, der Schluss ist ein bisschen erklärend, vielleicht kannst du da irgendwie noch besser die Kurve kriegen. Vielleicht unterhält sich der junge Zauberer mit seinem Meister, der ihn dafür lobt, wie gut er diese oder jene Illusion hinbekommen hat, oder so... nur ein Gedanke.

Ich hab's gerne gelesen.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hy ardandwen

(sry, hab mich ein bisschen verspätet ;-]) Zeit für meine Meinung:

Zum Verbessern:

Darin hatte er Erfahrung, der Wirt.
Der Satz ist seltsam und passt nicht zum in der Story vorherrschenden Schreibstil. Sieh besser mal, ob du die Stelle anders formulieren kannst.

Das Ende war mir ein wenig zu abgehackt. Ein paar abschließende Sätze wären schon nicht schlecht gewesen. Vielleicht einige Gedanken, was er nun mit seiner Zukunft anfangen will, hat er doch seine Vergangenheit damit verbracht, die Falle für Orn vorzubereiten.

vita schrieb:
Weder erklärst du, wie er zum Zauberer geworden ist, noch, warum er seine Schwester eigentlich rächen müsste.
Ich verstehe nicht ganz, wo da das Problem liegen soll. Der Junge bezeichnet Orn als 'Schänder' und 'Mörder' seiner Schwester... ist das nicht Grund genug, Rache zu üben?
Was Orn angeht: Es ist doch mal was anderes, sich einen unsymphatischen Hauptcharakter auszusuchen! :) Find ich klasse. Wird nicht ständig gesagt: "Löst euch vom Klischee?"

Nette Story, ardandwen. Gern gelesen. Weiter so! :D

Gruß, Reddayk :smokin:

 

Hi ardandwen,

deine Geschichte hat durch die Überarbeitung merklich gewonnen - die größten Schnitzer sind weg.
Die Beschreibung der Schenke und der Gestalten war gelungen, man hatte die Spelunke förmlich vor Augen.
Orn war mir etwas zu flach, den hättest du ausbauen können. Irgendwie kommt er nicht so gemein rüber, wie du es andauernd beteuerst (trotz Magier-Aufschlitzen).
Die Geschichte macht noch immer den Eindruck, dass du sie geschrieben hast, ohne die geringste Ahnung zu haben, wie sie ausgeht. Das Ende wirkt konstruiert - alle offenen Fragen werden mit den illusorischen Kräften eines Magierlehrlings erklärt. Ziemlich mau.
Und die Perspektivenwechsel am Schluss sind zwar nötig, aber gefallen tun sie mir noch lange nicht.

Gruß
131aine

 

Hi Reddayk,

Danke fürs Lesen und gemocht haben ;-D
Das mit dem Ende wird noch geändert, versprochen, weiß nur noch net, wann.

Hi Blaine,

Generell wußt ich schon von Anfang an wie das ausgehen soll: Ein Magierlehrling hat Orn mit Illusionen in den Wahnsinn und Tod getrieben *g*
Wie gesagt, ich lass mir noch was einfallen.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Was mir aufgefallen ist.

1. Ich fand die Geschichte gut;)
2. Die Beschreibung der Schenke etc ist echt super!!!
3. Auch die Imitierung der Sprache ist gut, aber du solltest darauf achten, dass ess nicht zu sehr ausartet. Ich finds das "Umgangssprachliche" an manchen Stellen schon zu dick aufgetragen.
4. Ich weiß net, aber dieser "gruselige Teil" ist für mich nicht wirklich gruselig. Irgendwie fehlt da was. Ich kann dir gerade auch nicht sagen was, aber es hat bei mir überhaupt nicht gegruselt.
5. Das Ende ist nicht sonderlich gut. Sorry, aber zum Schluss zu erklären, wie er das nun alles geschafft hat... bla. Lass es irgendwie in der Story mit einlaufen oder mach noch nen Perspektivenwechsel zu dem Zauberlehrling hin. Dann würd die Sache echt runder werden!

Das wars von mir:). Hat Spass gemacht zu lesen!!

Grüße

Thomas

 

Hi ardandwen!

Die Idee und die Grundzüge deiner Geschichte haben mir gefallen, aber meiner Meinung nach könntest du noch ruhig ein wenig an der Ausführung feilen. Stellenweise kommt mir deine Sprache etwas holprig vor, was wohl daran liegt, dass dein Erzählstil in der Geschichte variiert, als hättest du dich nicht für Umgangsprache oder doch gehobenere Sprache entscheiden können. Im Teil, wo sich beide anfluchen, sind die Fluchwörter zu gesucht und übertrieben, weniger hätte auch gereicht.

Zu Orn finde ich, dass er zu einseitig dargestellt wird, d.h., man merkt sofort, dass er der Böse ist. Interessanter wäre es, wenn er eine zwiespältige Figur wäre, die auch "gute" oder nicht ganz so böse Seiten hat. Naja, ist nur ein Vorschlag, damit Orn nicht klischeehaft böse und flach wirkt.

Ja, dann bleibt noch der Schluss. Ich persönlich habe die Erklärungen überflüssig gefunden, denn ich habe schnell geahnt, um wenn es sich beim Zauberlehrling handeln musste. Und Magie muss man nicht zu ausführlich erklären... es geht ja nicht um ein technisches Detail. Meiner Meinung nach zerstört der Schluss die schöne magische Stimmung deiner Geschichte. Es wirkt eben so, als hättest du noch schnell einen Schluss hinschmieren müssen, damit die Geschichte abgeschlossen wird. Aber deine kg hat einen besseren Schluss verdient (und ich hätte ihn mir etwas poetischer gewünscht... ;) )

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hi ardandwen,
weniger ist oft mehr.

Im Teil, wo sich beide anfluchen, sind die Fluchwörter zu gesucht und übertrieben, weniger hätte auch gereicht.

Ich kann mich sirwen nur anschließen.

Da lag sie, die Leiche, die er gerade dem Fluss übergeben hatte! Lag da, als ob nichts gewesen wäre! Orn standen die Haare zu Berge. Schwer atmend versuchte er sich zu fassen. (...)

Ich muss ehrlich sein, ich habe mich bei diesem Teil nicht wirklich gegruselt, wie du es vielleicht vorgesehen hattest. :hmm: Sry.

Sonst eine gelungende Geschichte, weiter so! :thumbsup:

Lieben Gruß,
Melaa :read:

 
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Hallo Sirwen, hallo Melaa,

wie gesagt, den einen wird zu viel erklärt, den anderen zu wenig... hab es jetzt ma landers probiert.

Orn ist eben nicht zwielichtig, der ist einfach nur "böse". In der Fantasy gibts so was ja angeblich :cool:

Danke für Anregungen und Kritiken.

liebe Grüsse
ardandwen

 

"Na, wenn ich die Wahl gehabt hätte...", dachte er grimmig. Hatte er aber nicht.
bin mir net ganz sicher und hab jetzt auch keinen Bock, meine These grammatikalisch zu untermauern, glaube aber, es muss heißen: Hatte er aber nicht gehabt.
" Ja,wer
Leerstelle vor "Ja" weg; ja,LEERSTELLE
"Blödes Pack" dachte er
"Blödes Pack", dachte er
"Jetzt ist's aber genug!" zischte Orn.
"Jetzt ist's aber genug!", zischte Orn.
der war viel zu sehr auf das herumfuchteln mit seinem albernen Dolch bedacht
Herumfuchteln groß
Der erste Stoß saß, kam von unten und riß sich seinen Weg durch den Bauch bis hoch zum Magen.
riss
Der Wirt würde die Leiche schon irgendwie ohne allzu grosses Aufsehen zu erregen loswerden.
großes
nicht ohne dabei die Strassenmädchen aufzusuchen.
nichtKOMMA (glaub ich); Straßenmädchen
Heute gefiel ihm keine, außerdem war er schon zu betrunken, um sie wirklich genießen zu können.
dürfte ein Widerspruch sein, oder? Ich mein, wenn er so betrunken ist, wird er sie ja wohl auch schön gesoffen haben, oder?
Dann lachte er laut und lerleichtert auf
erleichtert
"Bin eben auch nicht mehr der Jüngste," brummte er
"Bin eben auch nicht mehr der Jüngste", brummte er
Die Leiche war die Selbe.
dieselbe (glaub ich)
Keuchend schleppte er die Leiche weiter durch die Mondhelle Nacht.
mondhelle klein
Das Grauen, dass Orn überkam
das
Ein berühmter Zauberer, der die ganze Nacht den Königshof mit seinen Illusionen unterhalten hatte, verliess im Morgengrauen die Stadt.
verließ
"Woran denkst Du, junger Mann?" fragte er seinen Lehrling schliesslich neugierig.
"Woran denkst Du, junger Mann?", fragte er seinen Lehrling schließlich neugierig.
Und wie Stolz sie darauf wäre
stolz
Hi ardandwen,
schöne Geschichte, guter Stil, flüssig zu lesen.
Zum Inhalt: Okay, total vorhersehbar, aber na ja, das haben ja fast alle Geschichten so an sich ...
Hat mir gut gefallen.
:heilig: Bruder Tserk

 

Moin ardandwen!

Wirklich gut an deiner Geschichte ist, dass du sie nicht kontinuierlich erzählst. Zwar hat mich der erste Absatz nicht unbedingt vom Schreibtischstuhl gefegt, aber den zeitlichen Abstand des ersten Absatzes zum Rest der Geschichte fand ich gut. Ebenso das Ende. Sprachlich sind Anfang und Ende sehr ähnlich, wodurch die Geschichte eine Art Rahmen erhält (in meinen Augen).

Es war kein Kunststück, den Jungen zu töten, der war viel zu sehr auf das Herumfuchteln mit seinem albernen Dolch bedacht, als dass er rechtzeitig in Deckung hätte gehen können. Der erste Stoß saß, kam von unten und riss sich seinen Weg durch den Bauch bis hoch zum Magen.
Find ich überflüssig. Du schreibst im Satz zuvor:
und stieß zu.
, und hinterher:
Tödlich getroffen sank der Zauberlehrling zu Boden.
Warum belässt du es nicht einfach dabei? Jeder weiß, dass der Junge stirbt und jeder weiß, dass er eher
theatralisch vor Orns narbigem Gesicht hin und her
fuchtelt, als mit einem wirklichen Kampf beschäftigt ist. Die Info ist zudem auch noch doppelt gegeben.


Gehobener Stimmung machte Orn sich auf den Heimweg, nicht, ohne dabei die Strassenmädchen aufzusuchen. Heute gefiel ihm keine, außerdem war er schon zu betrunken, um sie wirklich genießen zu können.
Hat Orn jetzt mit einem Mädchen oder nicht? Denn wenn nicht:
Orn kommt nach Hause und sieht auf seinem Bett (die Szene ist sehr schön beschrieben) den toten Jungen, den, so denkt Orn, wahrscheinlich der Wirt auf das Bett gelegt hat. Aber: Wenn Orn betrunken nach Hause torkelt, und der Wirt, der ja noch arbeiten muss, die Leiche schultert und zum Haus von Orn geht... Ich denke, da wird Orn doch schneller sein, oder?
Also ich nehme mal an, dass der Junge wahrscheinlich selber zu Orn ging, doch muss der dann erstmal ohne groß Aufsehen zu erregen in der Kneipe aufstehen, um dann möglichst schnell zu Orns Haus zu gelangen.
Das ist nur ein kleiner Punkt, doch es hat hier beim Lesen gehakt. Du könntest dem Ganzen Abhilfe schaffen, indem du den Wirt rauslässt und Orn zum ersten Mal ins Grübeln kommen lässt oder indem Orn an ein paar verrückte Kneipenbesucher denkt.

Last but not least: Die Welt, die du erschaffst - es ist nicht meine Welt (ist mir ein bisschen zu vulgär

„Verdammte Pferdepisse“
und brutal, aber das ist ja ansichstsache). Viel wichtiger ist, dass du die Welt ziemlich konsequent beschreibst. Es gibt nur sehr wenige Vokalbeln, bei denen ich dachte: Das gehört nicht in die von dir erschaffene Welt.

So, meine erste Kritik hier bei kg.de.

Liebe Grüße,
SB

 

Hi Sir Ben,

danke für deine Kritik, noch dazu wenns die Erste hier ist ;-)

War ganz überrascht da nochmal was zu hören, die ist schon eine Weile her ...

Ich denke, Orn wird nach seiner Sauftour nicht mehr in der Lage sein, besonders logisch zu denken, deshalb wird er es auch nicht seltsam finden, dass der "Wirt" schneller war als er. Außerdem geht er ja noch bei den Strassenmädls vorbei, um zu sehen, ob ihm eine gefällt.

Der Zauberlehrling arbeitet hauptsächlich mit Trugbildern, also ist er wahrscheinlich überhaupt nirgendwo hingegangen.

Die doppelte Information nehm ich aber raus.

Danke nochmal,
Ardandwen

 

Hallo ardandwen,

ich weiß ja nicht, wie viel du seit den postings von meinen Vorsprechern verändert hast, aber mir fallen die meisten Kritikpunkte nicht als störend auf.
Ich finde die Kg ziemlich gelungen.
Vor allem deine Dialoge finde ich klasse. Da hast du genau den richtigen Ton getroffen. Und auch die Schilderung der Kneipe, sehr klassisch... :)

Was mir jedoch sehr markant aufgefallen ist, ist der Sprung, den deine Sprachqualität gemacht hat.
Hier holpert es doch schon noch an einigen Stellen, davon ist in der Nachtjagd kaum mehr was zu spüren. Habe bisher nur die beiden Kgs von dir zum Vergleich, werde aber nach weiteren AUsschau halten, deine Welten sprechen mich an! ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi Weltenläufer,

Nu, der Text lag im Laufe derZeit natürlich schon mehrmals auf der Korrektur-Strafbank
Freut mich sehr, dass du sie gelungen findest, (und dass du die alte Version nicht kennst ;-) ) und dass mein Stil besser geworden ist, das nehm ich als ein enormes Kompliment, Danke!

Liebe Grüße
Ardandwen

 

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