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Der Traum des Vaters

mat

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01.04.2005
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Der Traum des Vaters

Kurt Brunner war ein 28-jähriger Holzfäller. Er lebte im Norden Deutschlands zusammen mit seiner Frau und den zwei Kindern, Josi und Nipo. Gemeinsam unterhielten sie ein kleines Häuschen neben einem Nadelwald. Das Häuschen war wirklich klein; gerade einmal zwei Schlafzimmer, eine Küche, ein kleines Wohnzimmer und ein Bad hatte es. Er hatte es vor gut dreizehn Jahren von seinem Cousin Seppi geerbt. Niemand aus der näheren Verwandtschaft wollte das Häuschen, denn Seppi hatte sich im kleinen Wohnzimmer erhängt. Dieser war sehr verzweifelt gewesen, da er sein ganzes Leben lang keine Frau gefunden hatte.

Nun gut, Kurt hatte ein grosses Hobby: Fliegen. Da ihm die finanziellen Mittel fehlten, um mit herkömmlichen Möglichkeiten in die Lüfte zu gelangen, bastelte er jeweils am Abend an Erfindungen, die seinen Traum hätten verwirklichen können. An einem Sommerabend schrie er aus seiner Werkstatt: „Nipo, komm schnell, ich habe eine neue Erfindung, mit der ich endlich Fliegen werde!“ Nipo spielte zwar gerade, folgte aber sofort dem Ruf seines Vaters. „Zeig mal her, Papi!“, sagte er völlig aufgeregt. Der Vater deutete mit dem halben Zeigefinger auf die Werkbank. Die andere Hälfte hatte er bei einem Unfall im Wald verloren.

Auf dem Werktisch lagen zwei Holzknebel, die geschickt mit einem Stofflacken bespannt waren. Das Ganze erinnerte an Vogelflügel. „Oh man, verdammt cool, Daddy!“, sagte Nipo begeistert. „Sprich nicht mit solchen Wörtern, sonst knebele ich dich!“, sagte der Vater mit erzürnter Stimme. Doch schon war alles wieder gut und der Vater setzte sich auf einen Hocker, um dem Sohn die Erfindung zu erklären: „Weisst du was Nipo? Ich lass dich die Erfindung ausprobieren.“ Das Familienoberhaupt nahm die beiden Holzknebel mit dem Stofflacken und schnürte sie mit einem roten Faden an die Arme des Sohnes. „Und, wie fühlst du dich?“, fragte der Vater. „Wie ein Vogel!“, antwortete Nipo voller Freude. Der Vater nickte viel versprechend mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Ich habe noch etwas dazu“, sagte der Vater und griff in die Schublade der Werkbank. Er zog eine Maske hervor, die eine Art Vogelschnabel darstellte. Sie war weiss und mit ein paar Vogelfedern geschmückt. „Damit verbessern wir die Aerodynamik.“, erklärte er fachmännisch - “Wow, so cool!“ – „Tsss, tsss, was habe ich gesagt?" – „Ja, ja, keine bösen Wörter“, sagte Nipo etwas betrübt.

Der Vater nahm schweigend seinen Sohn an die Hand und die beiden verliessen die Werkstatt. „Da oben auf dem Felsen ist ein guter Startplatz“, sagte der Vater verheissungsvoll. „Ja, ja, lass uns fliegen!“ Nipo war völlig ausser sich. Oben angekommen instruierte der Vater seinen Sohn: „Fliegen ist eine Kunst. Man benötigt viel Wissen und Mut zu diesem Schritt. Sobald du vom Felsen springst, musst du deine Armen ausstrecken und der Wind wird dich tragen. Zusätzlich unterstützt die Maske deine Aerodynamik. Sobald du landen möchtest, ziehst du deine Maske etwas tiefer und schon wird sich dein Flug senken. Hast du alles verstanden?“ - „Ja, ich glaube schon... Papi, ich habe Angst. Ich weiss nicht, ob ich das kann.“, sagte Nipo nun etwas zögernd. „Du brauchst keine Angst zu haben, es kann dir nichts passieren. Nun mach schon und erfülle den Wunsch deines Daddys.“, sagte der Vater. „Papi, warum möchtest nicht du fliegen? Es ist doch dein Traum?“, erkundigte sich Nipo. „Ach, ich bin schon ein alter Mann, viel lieber wünsche ich mir, dass du meinen Traum verwirklichst.“, entgegnete der Vater. Er stiess Nipo zum Felsvorsprung und befahl ihm, zu starten. Nipo gehorchte seinem Vater und sprang vom Felsen.

Für eine kurze Zeit war es still und dann rief der Vater: „Du fliegst, mein grosser Junge fliegt.“ Dabei kullerte ihm eine Träne die trockene Wange herunter. Nipo wusste nicht genau, ob er sich freuen oder aber ob er heulen sollte. Obwohl er seinem Vater hundertprozentig vertraute, war er von der Sache nicht überzeugt. Doch nach einem fünfminütigen Flug brach der linke Knebel ab und der Sohn stürzte achtundsiebzig Meter in die Tiefe. Er war auf der Stelle tot.

Am Abend beichtete der Vater seiner Familie den Vorfall und den Verlust des Jungen. Seine Frau war so bestürzt, dass sie noch in derselben Nacht zusammen mit Josi flüchtete. Am nächsten Morgen, als der Vater aufwachte, waren alle weg. Die folgenden Jahre wurde er ein verbitterter, alter Mann. Er schottete sich vom Rest der Welt ab. Nach sieben Jahren, ohne in dieser Zeit ein einziges Wort gesprochen zu haben, erhängte sich Kurt Brunner um Mitternacht im kleinen Wohnzimmer. Seine Frau heiratete einen reichen Flugzeugbesitzer und lebte mit ihm im Schwarzwald, in der Nähe vom Bodensee. Josi absolvierte eine erfolgreiche Ausbildung, danach trat sie einem Tierschutzverein für bedrohte Vögel bei.

 

Hallo mat,

leider hat mir deine Geschichte überhaupt nicht gefallen. Ein durchgehender Handlungsstrang ist nicht erkennbar, die Geschichte dümpelt in wirrer Sinnlosigkeit vor sich hin.
Soll der Text vielleicht witzig sein? Mich hast du damit leider nicht zum Lachen gebracht.

Tut mir leid, dass ich nichts Positives finden konnte, aber weinigstens halten sich die Fehler in Grenzen.

Versuche beim nächsten Mal eine sinnvolle Geschichte zu schreiben. Mit sinnvoller Handlung und glaubhaften Protagonisten. In dieser Hinsicht konnte dein Text nämlich gar nichts bieten.

Gruß,
131aine

 

hallo Blaine

Ich gebe zu, der Text ist für mich teilweise lustig, aber ich vermutet dass wird dich nicht besser stimmen, im Gegenteil.

Der Grund warum ich es unter dieser Rubrik aufschaltete war, weil es ein gesellschaftliches Problem aufgreift. Eltern, die Ihre Träume nicht verwirklichen konnten, pushen oft Ihre Kinder dazu ihren Traum zu erfüllen. Beispielsweise in sportlicher Hinsicht: Ein Vater konnte kein Profifussballer werden. Er schaffte es nicht und beginnt seinen Sohn darauf zu trimen... Verstehtst du?

Ich habe das Gefühl ich werde teilweise missverstanden; warum muss alles sinvoll, glaubhaft und realistisch sein? Es handelt sich ja um eine Geschichte.

Das meine Schreibweise eher eine Minderheit anspricht (wenn überhaupt :-) bin ich mir bewusst.

Gruss mat

 

Hallo mat,


wie hast du diesen Satz gemeint

Der Vater beichtete am Abend seiner Familie den Vorfall und den Verlust des Jungen.

Wenn die groteske Wortwahl an dieser Stelle gewollt war, so ist das gar nicht schlecht (um nicht zu sagen: ziemlich gut). Jedenfalls musste ich ganz schön lachen. Meiner Meinung nach geht das so grob in die Richtung des Humors von Helge Schneider.

Andere Stellen sehen aber so aus, als ob du tatsächlich Probleme mit geschickten Formulierungen hättest

Nipo war gerade draussen am spielen

Das ist ja einfach nur sehr schlecht geschrieben, ohne dass es dadurch lustig wird. Das wirft dann natürlich die Vermutung auf, dass der andere Satz lediglich ungewollt komisch ist, also ein blinder Treffer.


Viele Grüße
Tom

 

Hallo Tom

Ursprünglich hatte ich geplannt die Geschichte in der Rubrik "Humor" zu posten. Doch meine ersten beiden Geschichten hatten nicht so ein gutes Feedback. Daher entschloss ich mich kurzerhand für ein kleines Experiment und hab es in diese Rubrik gepackt. Es ärgert mich nun schon fast wieder, dass ich die Geschichte nicht doch in der Humor-Rubrik untergebracht habe, da mal eine anständige Kritik kam. Wie hat dir die Geschichte und die Idee gefallen? Musstest du öfters lachen oder nur bei der Beichte?

Mein Wortschatz ist durchaus ausbaufähig - klar. Trotzdem ist es nicht ungewohlt komisch. So schreib vielleicht morgen noch was dazu, bin müde. gruss

 

Hallo mat,

mag sein, dass du einen Schreibstil hast, mit dem nicht viele etwas anfangen können- mir geht das auch so. Natürlich muss auch nicht alles sinnvoll, glaubhaft und realistisch sein - was Handlungen betrifft, wenn die KG in entsprechender Rubrik gepostet wird. Wo ich dir aber nicht zustimmen kann ;):


im Schwarzwald bei Bayern.

ist ähnlich wie "an der Elbe in Hessen" ;).

Lieber Gruß
ber

 

Hallo mat,

Ich habe das Gefühl ich werde teilweise missverstanden; warum muss alles sinvoll, glaubhaft und realistisch sein? Es handelt sich ja um eine Geschichte.
Das muss es in Geschichten nicht zwangsläufig, das kommt auf das Sujet an, welches du für dich wählst. Hier erzählst du die Geschichte eines Lebenstraums, dem der Vater seinen Sohn opfert. Um das an den Leser zu bringen, ist es sinnvoller, die Zutaten zu der Geschichte stimmig zu haben und deine Protagonisten ernst zu nehmen. Diese Geschichte ist also in Humor so falsch, wie sie in Gesellshaft Befremden auslöst. Dabei ist Gesellschaft durchaus die richtige Rubrik, wenn du deine Geschichte und ihre Protagonisten selber ernst nehmen würdest. Das ist im übrigen auch ein Geheimnis von Komik. Die Protagonisten und den Stoff in seiner Schrulligkeit ernst zu nehmen. Je ernster du sie n immst, um so mehr lachen die Leser über deine Gags.
Wenn du einen gesellschaftlichen Stoff nimmst, bei dem du dich der Realität bedienst müssen die Zutaten stimmen. Wenn du über Norddeutschland schreibst, müssen sich Nortddeutsche auch wiederfinden. Sonst lasse die Gegend völlig weg. Wenn du über den Schwarzwald in Baden Würtemberg schreibst, dann kannst du ihn nicht an die Grenze Bayerns verlegen. In solchen Punkten muss eine Geschichte stimmen, weil sie den Leser schließlich in eine Gegend entführen will. Schriftsteller recherchieren im Allgemeinen genau aus diesem Grund. Ihre Geschichte muss glaubwürdig sein. Sie muss nicht passiert sein, aber der Leser muss das Gefühl haben, sie könnte so passieren.
Wenn du das Gefühl hast, teilweise missverstanden zu werden, frage dich, warum das so ist. Es kann natürlich daran liegen, dass du so genial bist, dass keiner dich verstehen kann, es kann aber auch sein, dass es einen Kontrast gibt, zwischen dem, was du erreichen willst und dem, wie du es ausdrückst.
Ein paar Details:
Gemeinsam unterhielten sie ein kleines Häuschen neben einem dunklen Wald
der Norden Deutschlands ist in erster Linie Aggrarfläche. So richtig dunkle Wälder gibt es erst wieder weiter im Norden, in Norwegen, Finnland oder Schweden.
Da im die finanziellen Mittel fehlten
Da ihm die finanziellen
Nipo war gerade draussen am spielen
Was ist denn das für deutsch? Helgedeutsch?
„Zeig mal her Papi!“, meinte er völlig aufgebracht.
aufgeregt, wenn er es aufgebracht sagt, ist er wütend.
Der Vater deutete mit seinem halben Zeigfinger auf die, Werkbank. Der halbe Finger hatte er sich bei einem Unfall im Wald zugezogen.
Wenn du es so schreibst, ist ihm noch ein halber Finger gewachsen. Es hieße überdies "Den halben Finger". Besser wäre allerdings: Die andere Hälfte hatte er bei einem Unfall im Wald verloren.
Auf dem Werktisch lagen zwei Holzknebel die geschickt meinem einem Textil bespannt wurden
Die waren schon bespannt, wenn sie es erst "wurden" hätte der Vater den Sohn ja noch nicht gerufen.
„Ohm man verdammt cool Daddy!“, meinte Nipo begeistert. „Sprich nicht mit solchen Wörtern, sonst knebele ich dich!“, sagt der Vater mit erzürnter Stimme.
Dann möchte ich nicht wissen, wie der Vater erst reagiert, wenn der Sohn "Scheiße" sagt.
Der Vater nickte viel versprechend mit einem schmunzeln im Gesicht
In diesem Falle nickte der Vater vielversprechend und das Schmunzeln wird groß geschrieben.

Lieben Gruß, sim

 

Gute Geschichte, echt. Super gelungen. Bis auf die paar Rechtschreibefehler, doch das ist nebensächlich. Gut, echt gelungen. Super gemacht.

 
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Hallo Sim
Dank für Deine Tipps. Um ehrlich zu sein, ich bin tatsächlich in einer gewissen Hinsicht zu genial... hehe, zumindest für mein Verständnis. Jedoch muss ich auch gestehen, dass ich noch nicht fähig bin die Gedanken genau so zu wiederspiegeln wie ich sie im Kopf habe. Hast du übrigens sehr treffend formuliert. Schreibfehler und Flüchtigkeitsfehler sind auch noch viel zu häufig.


Ich kann dich gleich zitieren, um das mit der ‚Realität’ zu verdeutlichen:

Dann möchte ich nicht wissen, wie der Vater erst reagiert, wenn der Sohn "Scheiße" sagt.

Es war völlig bewusst so überspitzt formuliert... logisch... Ok, in dieser Rubrik kann ich es nachvollziehen, aber gerade in der Rubrik Humor gibt es auch solche Schlaumeier, welche solche Kritiken vornehmen - Unverständlich für mich. Es deutet von der Engstirnigkeit der Menschen. Viele haben ihre Fantasie bald komplett verloren. Es ist viel wertvoller, wenn man eine Geschichte so annehmen kann wie sie geschrieben wurde, sich dazu Bilder dazu ausdenken .e.t.c. Verstehst du/ihr? Die Mehrheit ist durch Vorurteile schon zu fest voreingenommen. Der Horizont ist sehr begrenzt. Es ist eine gute Tugend, die jeder einmal hatte, doch nun ist diese bei den meisten erloschen... sniff

 

mat, mir sind die Tränen gekommen nach deiner Rede. Der Horizont geht langsam aber sicher unter... Sniff. Schluchz... BALD HIER: Meine neue Geschichte über ein schiefgelaufenes Experiment mit einem Schwein! Natürlich unter Humor! Kicher... Sniff.

 

mat: über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Über Rechtschreibung und Grammatik dagegen schon. Dass du dich in diesen Punkten auch nicht auf die Kritiken einlässt, ist verwunderlich, aber nicht mein Problem. Ich gebe dir bis morgen Zeit, die Geschichte zu bearbeiten, ansonsten verschiebe ich sie. In diesem Zustand ist sie formal nicht akzeptabel.

alle: Diskussionen über den Stil von Kritiken gehören nicht unter eine Geschichte, sondern in den Workshop. Allgemeine Gedanken in den Kaffeekranz. Weitere offtopic-Beiträge werde ich löschen.

 

hallo Anea
Ei verstanden. Höchstwarscheinlich habe ich keine Zeit Korrekturen bis morgen vorzunehmen, aber ich werde die Geschichte bei Gelegeheit überarbeiten.

Die Korrekturen im Forum habe ich sehr wohl wahrgenommen, nur wusste ich nicht, dass ich es überarbeiten muss.

Danke und bis bald

 

Ich verschiebe dir den Text ins Korrekturcenter, wo du für die Überarbeitung 4 Wochen Zeit hast.
Als Autor bist du nicht verpflichtet, deinen Text zu überarbeiten, aber die formalen Fehler sollten sich im Rahmen des erträglichen befinden, so dass sich nicht jeder Leser ärgern muss.

 

Hallo, meldet sich mal ein Mitarbeiter des Korrekturcenters!!!

 

Hallo mat,

Wir sind nicht verpflichtet, dir bei der Überarbeitung deiner Geschichte zu helfen. Das geschieht auf freiwilliger Basis. Momentan habe ich leider wenig Zeit, mich um den Text zu kümmern. Du musst dich ein wenig gedulden.

Lieben Gruß,
moonaY

 
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Ok, dann kann ich sie ja neu posten.

 

Nein mat. Warte bitte, bis sie zurückverschoben wird.

Hast du denn schon was geändert?

 

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