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Der Traum von den Sternen
"Es scheint so nah, ich kann sie sehen, aber nicht berühren..."
Der Junge sass auf einem kleinen Hügel, die Beine an den Körper gezogen. Der kalte Nachtwind berührte seine Haut und strich sanft durch die Umliegenden Gräser. Der Junge starrte in den Himmel, den Sternen entgegen...
"Tag für Tag beobachte ich euch, seit 2 Jahren nun schon... Und ich träume jeden Tag davon, einmal bei euch zu sein, den funkelnden Glanz des Universums aus nächster Nähe zu sehn..."
Langsam lief eine Träne seine Wange hinab, hinterliess eine warme, feuchte Spur in seinem Gesicht. Doch er blickte weiter in den Himmel, wischte sie nicht weg. Er liebte die Sterne, bewunderte ihre Schönheit, war fasziniert von ihrer unglaublichen Gelassenheit in dieser so hektischen Welt.
"Wie die Sterne... so wäre ich gern... Dann wäre ich dem Chaos in meinem eigenen Leben fern, müsste mich nicht mit seltsamen Menschen herumschlagen sondern den ganzen Tag nur schön vor mich hinfunkeln..."
Er hatte sich vorgenommen, sie eines Tages selbst zu sehn, er würde ein Raumschiff oder eine Rakete bauen und dort hinauffliegen... Alle sagten ihm es wäre nur eine dumme Idee, doch er wusste dass er es eines Tages schaffen würde, wenn er nur ausdauernd genug war. Nicht einmal seine eigene Mutter wollte ihm glauben...
"Zu den Sternen willst du? Junge, überleg doch mal was du da redest!"
Seine Mutter hatte empört den Kopf geschüttelt.
"Wissenschaftler arbeiten schon seit Jahrzehnten daran, dass wir zu den Sternen fliegen können, wieso solltest du alleine das schaffen? Dummer kleiner Junge..."
Langsam begann er zu frieren. Wie jeden Abend um diese Zeit. Gleich würde seine Mutter ihm sagen er solle doch endlich hereinkommen um sich nicht zu erkälten. Wie jeden Abend würde er dann doch noch eine ganze Weile hier sitzen, bis er vor Kälte zitterte und dann, irgendwann, imstande sein sich loszureissen. Noch nicht jetzt. Ein wenig Zeit hatter er noch. Sehnsüchtig blickte er gen Himmel, in der Hoffnung die Sterne wären etwas näher gekommen. Er sah eine Sternschnuppe am Himmel entlangziehen und wünschte sich, was er sich jedesmal wünschte...
"Wie gern... würde ich... einmal dort oben sein... nur in ihrer Nähe sein...", seufzte er.
Etwas passierte. Er konnte nicht genau sagen was es war, aber er spürte, dass etwas geschah, wie irgendetwas uraltes und mächtiges in die Welt eingriff und sie veränderte.
"Mein Wunsch... er geht in Erfüllung..." war das letzte, was er dachte bevor er das Bewusstsein verlor.
"Lukas, komm doch endlich rein! Dir muss doch schon kalt sein und ich will nicht dass du krank wirst!"
Lukas' Mutter war in Sorge, normalerweise antwortete ihr Sohn mit einem genervten Ruf, doch diesmal nicht. Sie entschied sich, nachzusehen. Hoffentlich ist ihm nichts passiert, dachte sie besorgt während sie sich die Jacke anzog um in die Kälte zu gehen. Noch die Schuhe, dann los.
"Lukas? Alles in Ordnung?" rief sie während sie in Richtung des Hügels steuerte, auf dem er sonst immer sass. Doch seine gewohnte Silhouette war nicht zu sehn. Wo konnte er nur stecken? Sie lief bis zur Spitze des Hügels und sah sich um. Nichts. Kein Lukas, keine anderen Menschen, nichts.
"Das kann doch nicht...", wollte sie sagen doch hielt inne. Langsam hob sie den Kopf und blickte zu den Sternen. Sie wusste genau dass das nicht sein konnte, doch sie hätte schwören können dass einer der Sterne dort oben ihr gerade zugewunken hatte...