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der Traum

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07.08.2001
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der Traum

Der Traum

Er erwachte, sein Blick war trüb vom Schlaf, sein Gehirn noch ganz matt von der Reise durch die Dunkelheit des todesähnlichen Schlafes; der Raum um ihn herum nahm langsam Konturen an, trat aus dem Schemenhaften ins Reale über, doch die Möbel, die anfangs verzerrt, verwischt, ohne feste Zeichnungen, wie verschwommene Fotographien aussahen, waren, als hätte sein Gehirn ihm einen Streich gespielt, nicht mehr da. Er befand sich in einer Art Flur, der von verschlossenen Türen gesäumt war.

Hatte ich es mir nur eingebildet? Wo waren der weiche Teppich, die schönen Möbel und die Bilder geblieben? Wo war die Wärme geblieben, die der Raum noch ausstrahlte, als ich gerade erwachte, mir die Augen rieb? Ich dachte, ich sei nach langer Zeit, umschlossen von Dunkelheit, endlich wieder daheim angekommen, zurück zu meiner Familie gekehrt... meiner kleinen Familie. Ich richtete mich auf, leicht schwankend, noch berauscht von der Reise, vom Schlaf und wankte auf die erste Tür zu, es waren fünf, die den Flur säumten und fand diese verschlossen. Ich rüttelte lange, mit aller Kraft an der Tür, doch sie ließ sich nicht öffnen. Ich versuchte es bei drei weiteren, doch auch diese waren verschlossen. Schon leicht am verzweifeln, ging ich festen Schrittes auf die letzte und einzige schwarze Tür zu, die anderen waren alle weiß, riss mit voller wucht an der Türklinke und wurde von meiner eigenen Kraft und dem nachgeben der Tür einen Meter in den Flur zurück geworfen. Hinter der schwarzen Tür, deren Farbe hier und da leicht abgebröckelt war, gähnte eine schwarze Leere, die so vollkommen war, dass nichts darin auszumachen war. Zögernd ging ich auf das pechschwarze Viereck zu und schaute lange angestrengt hinein, lauschte minutenlang, doch nichts. Ich schaute noch einmal zurück in den Flur, zurück zu den vier weißen, verschlossenen Türen und trat dann in die Dunkelheit, die mich, wie ein Schwarzes Loch das Licht, gänzlich absorbierte.

Sein Körper wirbelte umher, rollte sich zu einer Kugel, streckte alle Viere von sich, bog sich, schien sich zu verknoten, war mal steif, mal weich, gelenkig, dann wieder, ließ er sich gleiten, tragen, wie auf Wolken. Dann wiederum schien sein Körper vor Schmerzen zu bersten, zu zerreißen. Hin und wieder vollzogen seine Arme und Beine, ohne das er es ihnen Befahl, Schwimmbewegungen und er bildete sich ein, so schneller voranzukommen. Doch während der ganzen Zeit, konnte er keinen klaren Gedanken fassen, oder zu Ende denken, sie wirbelten, wie es sein Körper auch hin und wieder tat, in seinen Kopf herum. Seine Gedanken stürzten alle auf einmal auf ihn ein, überschwemmten ihn und ließen ihn mit nichts zurück. Sein Geist durchlebte den ständigen Wechsel von Erleuchtung und purer Verwirrung. Mal wusste er alles und dann nicht einmal wie er überhaupt hierher gekommen war. Nichts deutete daraufhin, dass sich hier etwas veränderte, nichts wies einen Fehler auf oder deutete auf Leben hin. Die Einsamkeit, die er empfand, schmerzte bei Zeiten, doch wurde sie von dem Gefühl, absoluter Freiheit und Unbeschwertheit, wieder verdrängt, wuchs dann aber wieder an um schlagartig wieder zu verpuffen. Er wusste nicht wie lange er schon durch diese vollkommene Leere schwebte, ob es erst Minuten oder gar schon Stunden oder Tage waren, auch wusste er nicht, wohin die Reise ging und tief im Inneren wollte er es nicht wissen, aus Angst vor der Gewissheit, Ewig hier zu sein, nie wieder bei seiner Familie.

Vor ihm drang plötzlich Licht aus einen winzigen Loch, nicht größer als der Kopf einer Stecknadel, das sich,- sein Geist spielte ihm nichts vor- aber mit jeder vergangenen Sekunde, vergrößerte und mit einmal alles um ihn herum in gleißendes Licht tauchte. Benommen nahm er unter seinen Fingern den weichen Teppich war, dann spürte er ihn auch auf sein Gesicht, Bauch und Beinen. Er befand sich in einen ihm unbekannten Raum, der Geruch des Todes hing schwer in der Luft. Seine Hände gruben sich wie von selbst in den weichen Stoff, als wollten sie ihn aufreißen, wie ein Raubtier seine Beute. Vor seinem inneren Auge erschien der weitaufgerissene, nackte Körper einer jungen Frau, das Gedärm aus der Wunde quellend, wanden sich seine Finger ohne seiner Kontrolle, in den noch warmen Körper, als führten sie ein Eigenleben, als suchten sie etwas, um es mit aller Kraft zu zerquetschen, zerdrücken. Er befand sich in einen fremden Körper, der viel stärker, als sein eigener war. Er spürte jeden einzelnen Muskeln des fremden Körpers, der bis zum äußersten gespannt war. Wellen der Erregung durchfluteten seinen straffen Körper.Sein Glied wurde steif, auch das des Mannes, in dessen Körper er steckte und drückte sich tief in die weiche Substanz des Teppichs, doch hinter den geschlossenen Lidern drang sein Penis tief in die Vagina der Toten ein. Seine Hände wanden sich noch immer in den zum Teil schon ausgeweideten Körper, als sie dass Herz der Unbekannten Toten ergriffen und es mit voller Kraft zerdrückten, so dass sich Blut und Stücke vom Herz über sie beide ergoss und sich sein Schwanz und Hoden zuckend in den Teppich erleichterten.

Von tiefen Ekel gepackt erwachte ich ruckartig und erbrach mich, auf allen Vieren hockend, direkt vor mir auf den Teppich. Tränen liefen mir über die Wangen, meine Lippen bebten, das Herz schien in meiner Brust einen Tango zu tanzen, so wild schlug es. Das Blut, der Körper, nichts von all dem war zu sehen, auch meine Hände waren ohne Blut. Nur das Erbrochene wirkte wie ein Schandfleck auf dem weißen Teppich. Eine Flut von Bildern ließ mich wieder zusammenbrechen, so dass ich den dumpfen Knall einer zufallenden Tür nur schwach mitbekam, dann fühlte ich, wie Hände mich berührten und eine weibliche Stimme, die ich erst nach einer halben Ewigkeit, als die meiner Frau erkannte, auf mich einredete: „Schatz, was ist passiert? Geht es dir gut?“ Ich konnte noch nicht antworten, so sehr hatte mich der Traum gepackt, durchgeschüttelt und erschöpft liegen lassen. „So sag doch etwas“, drang mich meine Frau zu einer Antwort. „Ich...bin okay.“, stotterte ich endlich und wischte über meinen Mund, an dem ein langer Speichelfaden herunterhing. „Was ist denn passiert?“, wollte Lea, meine Frau, von mir wissen, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich richtete mich auf und Lea, einen Arm um meine Schulter gelegt, stützte mich, während wir ins Wohnzimmer gingen und ich mich erschöpft aufs Sofa niederließ. Das kühle Leder tat wohl auf der Haut und ich fühlte mich nicht mehr ganz so benommen, wie direkt nach dem Traum. Auch hatte ich den Ekel abgeworfen und fand mich in einer gefühlslosen Stimmung wieder. Lea ging kurz aus dem Zimmer und kam mit einem Glas Wasser zurück, dass ich, sobald ich den ersten Tropfen auf meiner Zunge spürte, wie ein Verdurstender, hastig austrank. Lea streichelte mir über das vom Schweiß feuchte Haar und schaute mich mit ihren leuchtend blauen Augen unsicher an. Ich zwang mir ein Lächeln ab und schon wirkte Lea viel erleichterter. Sie lächelte auch und küsste mich dann sanft auf die Stirn, ich schloss die Augen und wurde mit einem Schwall Bilder meines Traumes, gestraft. Ich zuckte zusammen und stieß Lea, als wäre es ihre Schuld, unsanft zurück, so dass sie taumelte und auf dem Po fiel. Sie sah mich erschrocken an, mit weitgeöffneten Augen. Ich entschuldigte mich bei ihr und sagte ihr mehrmals, wie leid es mir täte. „Schon gut, du scheinst noch nicht so richtig wieder auf´m Damm zu sein .“ Was ich mit einem Kopf nicken bestätigte, dann entschuldigte ich mich nochmals, aber diesmal, weil ich auf die Toilette gehen wollte. Ich schloss die Badezimmertür hinter mir und rutschte an die Tür gelehnt zu Boden, zog die Knie an und umklammerte sie mit meinen Armen, so verharrte ich einige Minuten und versuchte den Ansturm der Bilder in meinem Kopf standzuhalten. Wieder sah ich das Herz in meinen Händen, die ich nicht kontrollierte, spürte das Innere ihres Geschlechts in das ich, oder nicht ich, meinen Schwanz gestoßen hatte. Ich schlug die Hände vors Gesicht und fing zu weinen an, vielleicht mehrere Minuten lang, als mich ein Klopfen aufschrecken ließ. Ich sagte, dass ich gleich fertig sei und ging zum Waschbecken um mich ein bisschen zu erfrischen. Nachdem ich mir mehrmals Wasser ins Gesicht klatschte, schaute ich in den Spiegel. Meine dunklen Augen waren blutunterlaufend und wiesen tiefe Schatten auf. Mein braunes Haar stand teils in allen Richtungen ab und teils klebte es an meiner Stirn. Mein Teint war unnormal blass, fast transparent, so dass ich die Adern sehen konnte.
„Ist alles okay, da drinnen?“, fragte Lea mich, worauf ich mit soviel Zuversicht antwortete, wie ich sie aufbringen konnte: „Alles okay, ich möchte nur noch schnell duschen, dann werde ich mich gleich viel besser fühlen.“
„Du hast recht, du wirst dich dann bestimmt besser fühlen. Ich mache uns etwas zu essen, hast du Hunger?“
Erst jetzt merkte ich wie hungrig ich war. Ich bestätigte es Lea und konnte wenig später hören, wie sie Schranktüren öffnete und schloss. Ich stieg unter die Dusche und lies kaltes Wasser über meinen Körper laufen, dann, als ich zu schlottern begann, erhöhte ich die Temperatur. Der Traum hatte mich schwer mitgenommen, ich war noch immer verwirrt. Ich überlegte, ob ich Lea von den Traum erzählen solle, entschied mich aber dann dagegen. Wir hatte in letzter Zeit zu viele Probleme, so wollte ich sie nicht noch mit diesen beunruhigen.
Ich schlang mir das Handtuch um die Hüfte und ging ins Umkleidezimmer, durch die Lamellen drang warmes Sonnenlicht. Ich zog mir ein weißes Hemd und blaue Jeans an, verlies das Zimmer und ging in die Küche, auf dem Flur konnte ich den Duft von frischen Kaffee wahrnehmen. Lea saß, in der Tagezeitung vertieft, am Tisch und als sie mich bemerkte, sah sie zu mir rauf. Ich lächelte. Es war immer wieder schön, sie lächeln zu sehen. Sie wollte aufstehen, doch ich bedeutete ihr, sitzen zu bleiben. „Ich bin okay.“ Ich setzte mich an den Tisch. Sie gab sich damit zufrieden, doch während wir aßen, spürte ich, wie sie immer wieder zu mir herüber schaute und ihre Hand auf die meine legte. Ich beugte mich zu ihr herüber und gab ihr einen langen Kuss auf den Mund, sie erwiderte ihn leidenschaftlich. Sie schien zu ahnen, dass ich über das Geschehene nicht reden wolle, so kam es während des Essens nicht zu Sprache.
Es gab verschiedene Sandwichses.
Ach übrigens meine Name ist John, John Tellar.

 

Hallo Chaujin,

ich kann leider nicht behaupten, dass mir diese Geschichte gefallen hätte. Abgesehen von den vielen Rechtschreibfehlern, war der Spannungsaufbau durch den teilweise unbeholfen wirkenden, überladenen Stil gehemmt. Aber immerhin war soviel Spannung darin, dass ich die Geschichte ohne Langeweile durchgelesen hab, nur könnte halt mehr sein.

Wenn ich mir das Ende betrachte, frage ich mich, ob das eine Art Pointe darstellen soll und du voraussetzt, dass der Leser weiß, wer John Tellar ist. Ich weiß es nicht, World-dominator Google war auch nicht gerade redefreudig über diesen Namen. Jedenfalls, die aufgebaute (magere, s.o.) Spannung verpufft zwecklos, d.h. ohne dass sie innerhalb des Textes gelöst worden wäre. Schade.

Leider konnte ich nicht mal einen Bezug zu gesellschaftlichen Themen herstellen.

Nein, die Geschichte hat mir wirklich nicht gefallen. Vielleicht magst du sie nochmal überarbeiten oder neuschreiben? :)


FLoH.

 

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