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Der Uhrmacher

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31.10.2004
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Der Uhrmacher

Die Zeit war für ihn abgelaufen.
Vor dem Laden wehte der Wind Papierfetzen alter Zeitungen umher. Es war noch früh am Morgen. Trotzdem schien die Zeit dahin zu rasen, wie ein Zug, der seine Fahrgäste am Bahnsteig stehen lässt. Die Sonne, die blutrot über den Baumwipfeln anschwoll, beeilte sich; sie versetzte die süß schlummernden Gassen in Aufruhe. Der Asphalt versank allmählich in der endlosen Flut aus Menschen, die der Zeitdruck Tag für Tag durch die Straßen spülte. Die Stadt hielt den Atem an, um nicht im Lärm und Dreck ihrer Bewohner zu ersticken. Der Morgenhimmel war von gewaltigen Vogelschwärmen bevölkert, die ihn wie Tintenkleckse auf weißem Papier verschmutzten. Sie flogen und kreischten ohne Unterbrechung, denn nirgends gab es einen freien Platz zum Landen. Es fehlte der Schnee, um die Menschen davon zu überzeugen, dass nun Weihnachten war, die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Vom Wechsel der Jahreszeiten hörten sie nur im Wetterbericht. Den Winter erkannten sie daran, dass die Geschäfte zwei Stunden länger öffneten, und das Laternenlicht früher als gewöhnlich brannte.

Zweifelsohne folgte das Stadtleben eigenen Gesetzen der Zeit. Seit der Erfindung der Glühbirne und dem Siegeszug des elektrischen Lichtes schenkte man ihr immer weniger Beachtung, zwängte sie in immer kleinere Einheiten, die nicht im Geringsten der menschlichen Natur entsprachen, und die Leute begannen, sie zu ignorieren. Skrupellos machten sie die Nacht zum Tag. So hörte der Puls der Stadt nie auf zu schlagen, und nun stand der Herzstillstand kurz bevor.

Eine Ausnahme war der kleine Laden des Uhrmachers. Dort blieb die Zeit stehen, klopfte höflich an die hölzerne Ladentür, kehrte ein, und erholte sich vom rastlosen Leben in der Stadt. Kunden, ältere Menschen, die ihre ebenso alten Uhren liebten, kamen nur noch selten, und das Klopfen wurde mit jedem Tag leiser. An diesem Morgen drang kein Laut in das Innere. Nur die kleinen Lämpchen der goldenen Lichterkette schlugen sacht gegen die große Fensterscheibe, wenn draußen der Verkehr vorüber rollte. Meistens aber standen die Autos in langen Schlangen, bewegten sich nicht, spieen hingegen dunkeltrübe Wolken aus, die das Schaufenster verdreckten; für die vorbeilaufenden Leute ein Grund mehr, den Laden zu meiden. Manchmal konnte der Uhrmacher deutlich hören, wie sie schneller gingen, und gar nicht erst einen Blick in das Geschäft, geschweige denn auf die Auslagen warfen, um womöglich den kauzigen, alten Mann anzustarren, der grimmig bei seiner Arbeit saß. Es war kalt an diesem Morgen. Weiße Wolken hingen im Raum. Selbst das Sonnenlicht schien zu gefrieren. Es stand nutzlos herum wie eine Salzsäule aus Staub. Von den Wänden hallte der einförmige Takt unzähliger Uhren. Beim Sprechen unterbrach er jede Silbe. Aber wozu sprechen? Warum nicht träumen? Der Zeit gefiel die stille Ruhe. Sie verkroch sich in der Kuckucksuhr, und schnappte zu jeder Stunde nach Luft.

An der Decke prangte eine antike Uhr. Ihr Ziffernblatt bildete eine kunstvoll verzierte, riesige Sternenkarte, deren Enden längst vergessene Fabelwesen stützten. Die messingfarbenen Zeiger waren Sternschnuppen und Kometen, die sich unablässig durch das Universum jagten. Und die Uhr lief schon eine Woche. Nur hin und wieder musste er sie aufziehen. Glasvitrinen standen verstreut im Raum. Sie beherbergten tausende verschiedener Uhren. Das Angebot reichte von einfachen Armbanduhren mit Quarzuhrwerk, über stilvolle Tischuhren, Standuhren, Taschenuhren, Wanduhren, bis zu edlen Pendeluhren und einigen Sammlerstücken. Daneben gab es vielerlei Ersatzteile zu kaufen, die für die Pflege und Reparatur unersetzlich waren; denn solche Uhren, wie sie in seinem Sortiment zu finden waren, wurden nicht mehr angefertigt. Der geringe Nutzen und der hohe Verschleiß rechtfertigten nicht den immensen Produktionsaufwand.

Seine Kunden waren recht zufrieden mit seiner Arbeit und besuchten ihn gerne. Doch mit der Zeit war auch das filigranste Uhrwerk abgenutzt und unwiederbringlich zerstört. Den alten Leuten fiel es dann schwer, sich von ihren Uhren zu trennen. Der Uhrmacher nahm sie in Zahlung, baute sie auseinander, suchte nach verwertbaren Einzelteilen, und setzte eine neue Maschinerie in das Gehäuse ein. Häufig konnte er diese Uhren zu einem guten Preis veräußern.

Mit Wehmut gedachte er der alten Zeiten. Heutzutage gingen die Leute nicht mehr zum Uhrmacher. Sie haben Funkuhren mit digitaler Anzeige, die, wenn sie nicht mehr funktionierten, einfach weggeschmissen und gegen neue ersetzt wurden. Ihre Uhren zu pflegen, mit ihnen Anteil an der Zeit zu haben, und diese zu genießen, daran dachten sie nicht. Alte Uhren haben einen besonderen Reiz, der aber in der heutigen, schnelllebigen Welt untergeht, wusste er. Ihre liebevolle Beschaffenheit offenbarte sich nur noch wenigen Menschen. Der Uhrmacher verstand sich mit ihren Mechanismen und der Vielzahl an Zahnrädern, Federn, und Gewichten. Für die Leute war das alles viel zu kompliziert. Ihnen genügte es, die exakte Uhrzeit zu wissen. Aber musste man stets die Zeit bis auf die Sekunde genau wissen? Macht man sich nicht dadurch zu ihrem Sklaven? Diese Fragen stellte er sich unentwegt. Die Leute hatten einfach wenig Zeit, und wollten sie deswegen so gut wie möglich einteilen. Sie nahmen sie sich nicht, und, was noch viel schlimmer war, sie verschwendeten sie für unnütze Dinge. Der Uhrmacher blickte traurig aus dem Fenster. Durch das trübe, gefleckte Glas konnte er in graue Gesichter schauen, sah weiße Hände aus dicken Mantelärmeln lugen und geschäftig Einkaufstaschen schleppen.

Wie glücklich wäre er gewesen, wenn an diesem Morgen eine von ihnen die Ladentür weit aufgerissen hätte. Der stille Gefährte der Zeit war leider auch die Langeweile. Sie war überall. Das Schaufenster gähnte ihm unverhohlen ins Gesicht, die Zeiger der Deckenuhr hatten Höhenangst und klammerten sich an den Strichen fest, das Ticken der Uhren passte nicht zu dem Tempo, in der die Zeit dahin kroch. Sogar die verbrauchte Luft war von Langeweile durchwebt, und vielleicht hätte der Luftzug der aufspringen Ladentür ausgereicht, um sie davon zu wehen. Vielleicht. So aber beschäftigte er sich mit seiner Armbanduhr. Er nahm sie ab, breitete sie auf dem wurmstichigen Ladentisch vor sich aus, und beugte sich tief darüber. Er rieb das Armband zwischen seinen taub gefrorenen Fingerspitzen. Der herbe Ledergeruch stach in seine Nase. Seine Augen begannen zu tränen, und er erinnerte sich. Vor vielen Jahren blieb sie stehen. Einfach so. Er hatte sie an dem Tag getragen, an dem der schreckliche Autounfall passierte. Seine Frau und seine Tochter waren dabei gestorben. Sein Überleben verdankte er einer Sekunde. Wie oft hörte er Menschen, die eine Sekunde verfluchten. Für ihn aber erhielt sie eine vollkommen neue Bedeutung. Ganz vorsichtig hob er das Schutzglas an, und spielte mit den Zeigern. Das Uhrwerk war durch den Aufprall ruiniert worden. Im Grunde wollte er nicht, dass die Uhr wieder läuft. Sie sollte ihn daran erinnern, dass damals die Zeit für ihn stehen blieb. Heute raste sie an ihm vorbei. Die Zeit war wie ein Zug durchs Leben, auf dem man rechtzeitig aufspringen musste. Er hatte ihn verpasst.

Die Deckenuhr gab wieder einmal ihren Geist auf. Der Uhrmacher sprang auf, und machte sich daran, sie aufzuziehen. Aus dem Lager besorgte er eine Leiter, und das nötige Werkzeug. Das Besteigen derselben bereitete ihm Schmerzen. Ein Seufzer entglitt seiner sanft betrübten Stimme. Oben angekommen verharrte er eine Weile. Er bewunderte ihre Schönheit. Wer ihm das Meisterstück anvertraut hatte, wusste er nicht mehr. Die Uhr schien die ganze Zeit über schon da gewesen zu sein. Mit ein paar Handgriffen brachte er sie wieder zum Laufen. Er wollte gerade wieder hinunter steigen, als plötzlich ein Tumult vor dem Schaufenster entstand. Eine Bande Jugendlicher bedrängte eine alte Frau, und stieß sie gegen die Fensterscheibe. Sie schrie um Hilfe, doch niemand kam. Die Leute liefen weiter. Die Sonne zog sich zurück. Ein Junge streifte einen Schlagring über. Die Frau weigerte sich, ihre Handtasche herauszurücken, und hielt sie mit gekreuzten Armen fest an sich. Der Junge prügelte auf sie ein, bis ihr Körper krachend in das Schaufenster fiel. Glasscherben lagen auf den Fußboden. Sie funkelten rot. Lärm, Hundegebell, ein Durcheinander von Stimmen brach in den Laden ein, und verdrängte das Vakuum, das sich die ruhende Zeit geschaffen hatte. Das Gesicht des Uhrmachers schien in einem kurzen Moment um Jahre gealtert zu sein. Kreidebleich stand er auf der Leiter. Er befürchtete, hinunter zu stürzen. Die gaffende Menge trampelte in sein Geschäft, warf die Vitrinen um, stahl, und ergötzte sich an dem Anblick, den die schwer verletzte Frau bot. Andere versuchten zu helfen, und riefen den Notarzt. Und er stand immer noch reglos auf seiner Leiter. Ihn überfiel Panik und Wut. Einen Augenblick lang dachte er daran, die Zeit zurück zu drehen. Er hoffte dadurch, alles rückgängig machen zu können. Hilflos drehte der Uhrmacher an den Zeigern der antiken Uhr. Nichts geschah. Die Uhr gab nur ein gequältes Tick-Tack von sich, bis sie für immer stehen blieb.

 

Hallo moonaY!
Eine schöne Geschichte. Mir fällt leider gerade kein kreativeres Adjektiv ein. Der Anfang kam mir zuerst ein bisschen zäh vor, aber irgendwie überzeugen mich deine sprachlichen Bilder. Vor allem später dann, wenn es um die Zeit geht. Ein paar Anmerkungen habe ich:

Sie flogen und brüllten ohne Unterbrechung
Hm, es geht um Vögel, und mir würde auf Anhieb kein brüllender Vogel einfallen. Jedenfalls keiner, der in der Stadt lebt. Wenn ich diese Beschreibung lese, stelle ich mir auch eher einen Vogelschwarm vor, der zetert oder kreischt.

An der Decke prangerte eine antike Uhr.
Ich kenne eigentlich nur "prangen" (gibt es nicht irgendein Lied mit Sternlein, die am Himmel prangen?), vielleicht irre ich mich auch. Aber "prangern" gefällt mir nicht so ganz, weil es mich so an "jemanden, etwas anprangern" erinnert. Leider fällt mir auch kein Wort ein, mit dem man die antike Uhr besser an der Decke festmachen könnte.
Und die Uhr lief schon eine Woche am Stück. Nur hin und wieder musste er sie aufziehen.
Hier drehe ich mich ein bisschen im Kreis. Entweder sie läuft eine Woche am Stück oder er muss sie hin und wieder aufziehen. Oder?? :confused:
Den alten Leuten fiel es dann schwer, sich von ihren Uhren zu trennen. Der Uhrmacher nahm sie in Zahlung
Die Leute oder die Uhren? :lol: Nein, entschuldige, das ist kleinlich, der Satz ist natürlich verständlich.

So, das waren nur ein paar Kleinigkeiten. Ansonsten fand ich den Text wunderschön zu lesen. Ein paar Gedankengänge haben mich an eine Geschichte von Jostein Gaarder denken lassen, in der er über die Grausamkeit der Digitaluhren philosophiert. Insgesamt hatte ich beim Lesen ein sehr deutliches Bild im Kopf - von der Stadt, dem Laden, dem alten Uhrmacher. Man hört es beim Lesen Ticken :) und spürt, wie die Zeit vorbeihuscht. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: sehr, sehr schön (jedenfalls für meinen Geschmack) ... :)
liebe Grüße
ciao
Malinche

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Malinche,

Ich bin ganz rot geworden, als ich deine Lob gelesen habe. Vielen, vielen Dank. Es freut mich sehr, dass auch jemanden in deinem Alter die bildlichen Beschreibungen gefallen. Obwohl ich Gaarder nicht kenne, war es nichtsdestotrotz von mir beabsichtigt, ein paar philosophische Betrachtungen zwischen den Zeilen mitschwingen zu lassen. Der Uhrmacher hat sich in seinen kleinen Laden einen Mikrokosmos errichtet, in dem es ihm möglich ist, ohne Trauer zu leben. Die Welt da draußen ist ihm zu laut, und zu schnell.
Nochmals herzlichen Dank für deine netten Worte und prompten Korrekturhinweise.

:bounce:

Liebe Grüße,
moonaY

 

Nein, nicht rot werden! Lieber mehr davon schreiben! ;-)
Dass jemanden in meinem Alter bildliche Beschreibungen gefallen? Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Dir gefallen sie ja offensichtlich auch, sonst würdest du sie nicht verwenden, und wenn dein Profil stimmt, sind wir nicht weit auseinander. Aber vielleicht habe ich gerade ein Problem mit der Zeit :)
liebe Grüße
ciao
Malinche

 

Hallo moonaY,

dass mir dein Schreibstil und deine bildhafte Sprache gefällt, das weißt du. Und das gilt natürlich auch für diese Geschichte - du hast die Atmosphäre toll beschrieben und wie so oft zahlreiche schöne Bilder in deiner Geschichte. Die Gefahr ist, dass sie eine Geschichte überfrachten und der Inhalt und die Handlung in den Hintergrund treten. An einigen Stellen hätte ich mir daher ein wenig mehr "Geschehen" und ein bißchen weniger Beschreibung der Stimmung gewünscht. Dass fällt mir meist auch schwer, von daher hab ich gut Reden ;) In deiner Geschichte könntest du das machen, in dem du entweder die Hektik der anderen und die Ruhe des Uhrmachers durch Aktionen verdeutlichst oder z.B. Rückblicke aus Sicht des Mannes einbaust.

Was mir noch sehr gut gefallen hat, war die personifizierte Zeit, die wie ein Leitmotiv die ganze Geschichte durchzieht. Einerseits ist sie etwas positives in ihrer natürlichen Form, andererseits ist sie grausam und erzeugt Hast. Das hast du schön verdeutlicht.

Ein paar Details noch:

Die Sonne, die blutrot über den Baumwipfeln anschwoll, beeilte sich; sie versetzte die süß schlummernden Gassen in Aufruhe
Aufruhr oder Unruhe?
Der Morgenhimmel war von gewaltigen Vogelschwärmen bevölkert, die ihn wie Tintenkleckse auf weißem Papier verschmutzten.
Seit der Erfindung der Glühbirne, und dem Siegeszug des elektrischen Lichtes
das Komma ist zuviel
Seine Kunden waren recht zufrieden mit seiner Arbeit, und besuchten ihn gerne.
hier auch...
Doch mit der Zeit war auch das filigranste Uhrwerk abgenutzt, und unwiederbringlich zerstört.
...und hier auch ;)
Mit Wehmut gedachte er der alten Zeiten. Heutzutage gehen die Leute nicht mehr zum Uhrmacher.
Warum hier der Zeitenwechsel?
Sie haben Funkuhren mit digitaler Anzeige, die, wenn sie nicht mehr funktionieren, einfach weggeschmissen, und gegen neue ersetzt werden.
Das letzte Komma kannst du streichen
Er schaute in graue Gesichter, und sah weiße Hände aus dicken Mantelärmeln blicken, und geschäftig Einkaufstaschen schleppen.
Vorschlag: das erste "und" weg, außerdem das zweite "Komma"
Das Schaufenster gähnte ihm unverhohlen ins Gesicht, die Zeiger der Deckenuhr hatten Höhenangst, und klammerten sich an den Strichen fest
das letzte Komma ist zuviel

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo Juschi,

Schön wieder von dir zu hören. :)
Ich danke dir für die lobenden Worte. Die Fehler, die du gefunden hast, hätte ich wahrscheinlich nie entdeckt. ;) Mit den Kommas plage ich mich oft herum. Meine Devise ist: Weniger ist nicht mehr. Die Kommas sollen vor allem das Vorlesen erleichtern und Sprechpausen anzeigen. Ich arbeite daran, versprochen.

Juschi schrieb:
In deiner Geschichte könntest du das machen, in dem du entweder die Hektik der anderen und die Ruhe des Uhrmachers durch Aktionen verdeutlichst oder z.B. Rückblicke aus Sicht des Mannes einbaust.

Was mir noch sehr gut gefallen hat, war die personifizierte Zeit, die wie ein Leitmotiv die ganze Geschichte durchzieht. Einerseits ist sie etwas positives in ihrer natürlichen Form, andererseits ist sie grausam und erzeugt Hast. Das hast du schön verdeutlicht.


Deinen Vorschlag finde ich prima. Ich werde versuchen, das Geschehen lebendiger zu beschreiben, frei nach dem Grundsatz: Show don't tell. Eine überarbeitete Fassung dürfte in den nächsten Tagen anstehen.

Dass du das Leitmotiv erkannt hast, freut mich ebenso. Ich hatte da meine Zweifel, ob die Vergleiche (Beispiel: Zug) und die Personifizierungen nicht zu abgedroschen sein könnten.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Hallo moonaY,

deine bildreiche Schreibweise kenne ich ja, und hier finde ich sie wesentlich schöner als bei manchen deiner anderen Texte, wenn man auch am Anfang noch sehr viel streichen könnte, gerade die Beschreibungen der Stadt... Sobald du die Erzählkamera dann in den Uhrladen schwenkst, findet der text zu einem schönen, langsamen Erzählrhytmus. Schön, wegen der vielen kleinen Details, die du dem Gesamtbild anfügen kannst und dadurch den Text abrundest. Langsam, weil das Erzählte mit vielen Rückblenden und Beschreibungen unterbrochen wird... als Leser kann man sich da sehr schön in deiner Geschichte verlieren. Zum Schluss wirst du leider etwas zu schnell - hier hätte ich gern noch mehr in diesem langsamen Tempo gelesen, auch wenn die Geschichte schneller werden muss... einige Sätze lang vernachlässigst du den Uhrmacher leider völlig, an den hab ich mich als Leser richtig geklammert... und auch die Rückblende zu dem Autounfall würde ich ausbauen, einige weitere Metaphern wären nicht schlecht (wow, das schreibe ich selten.) Fast scheint mir, als wärst du gern schnell zu einem Ende gekommen, als würdest du mit deinem Stil etwas brechen... ließe sich hier nicht noch etwas einfügen?
Ich fand es wirklich schade, diese schöne, langsame Geschichte dann auf einmal so zu ihrem Ende rasen zu sehen... als Leser hätte ich gerne noch mehr gelesen in diesem der Geschichte eigenen Rhythmus. *seufz* Die viele Handlung am Schluss ist ja schon gut, aber sie kommt so plötzlich, so schnell... gerade das Chaos zu beschreiben, könnte das nicht ein Anreiz sein, hier nochmal zu überarbeiten? Bitte...

Textkram:

Sie flogen und kreischten ohne Unterbrechung, denn nirgends gab es einen freien Platz zum Landen.
Dächer?

Eine Ausnahme war der kleine Laden des Uhrmachers. Dort blieb die Zeit stehen, ...
wundebarer Übergang. Ich liebe deine Sätze, in denen du von der Zeit sprichst.

den kauzigen, alten Mann anzustarren, der grimmig bei seiner Arbeit saß.
grimmig scheint mir etwas unglücklich gewählt... vielleicht "verbissen in seine Arbeit vertieft zu sein schien" o.ä.?

Heutzutage gingen die Leute nicht mehr zum Uhrmacher. Sie haben Funkuhren mit digitaler Anzeige, die, wenn sie nicht mehr funktionieren, einfach weggeschmissen und gegen neue ersetzt werden.
Zeitfehler. Auch wenn es sich um allgemeingültiges handlelt, solltest du durchgehend in der Vergangenheit schreiben. Das passiert dir im folgenden noch ein paar mal.

, sah weiße Hände aus dicken Mantelärmeln lugen
Dialekt?

Die Zeit ist wie ein Zug durchs Leben, auf dem man rechtzeitig aufspringen muss. Er hatte ihn verpasst.
Meine Lieblingsstelle. Aber wieder Zeitfehler...

Die Uhr gab nur ein gequältes Tick-Tack von sich, bis sie für immer stehen blieb.
"immer" würde ich streichen.

lg Anea

 
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Hallo Anea,

Vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen zum Lesen der Geschichte. Das hat mir sehr geholfen, dein Lob und deine Kritik nachzuvollziehen. Deine Korrekturvorschläge habe ich gleich übernommen. Was meinst du mit Dialekt? Das Ende wirkt u.U. deshalb so flüchtig, weil ich es unbedacht und rasch geschrieben habe. Ich werde in jedem Fall dort noch einmal etwas verändern.

Die Rückblende mit dem Autounfall spielt eine wichtige Rolle in der Charakterisierung des Uhrmachers und im weiteren Verlauf der Geschichte. Seit diesem Ereignis lebt er zurückgezogen, und nimmt an dem schnellen Leben der "Außenwelt" nicht mehr teil. Die Leute nehmen ihn als kauzigen, alten Mann wahr, der stets mies gelaunt ist. Ferner blieb die Zeit stehen, weil sich für ihn eine Katastrophe abspielte. Am Ende des Textes bleibt die antike Uhr, die auch eine besondere Rolle spielt, ebenfalls stehen, weil die Zeit ihn und seinen Laden verlassen hatte, und nun die Fensterscheibe, Grenze zwischen den beiden Welten, genau so wie seine Existenz in Scherben lag. Schließlich war die Zeit für ihn abgelaufen (s.h. Anfang).

Ich würde gerne einige weitere Metaphern einbauen. Könntest du mir eventuell einen Anhaltspunkt geben, an welcher Stelle im Text bildliche Beschreibungen fehlen?
Die Beschreibung der Vögel am Morgenhimmel stellt eine Analogie zum geschäftigen Treiben der Menschen dar. Ruhelos streifen sie umher, und finden keinen Platz zur Rast. Und dann dieser Lärm und Dreck... ;) Den Logikfehler mit den Dächern werde ich aber beseitigen. Danke.

Liebe Grüße,
moonaY

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo moonaY,

ausbauen würde ich folgende Stellen:

Er hatte sie an dem Tag getragen, an dem der schreckliche Autounfall passierte. Seine Frau und seine Tochter waren dabei gestorben. Sein Überleben verdankte er einer Sekunde.
Das ist etwas knapp. Das Szenarios des Unfalls an sich, den Verlust, den er erlitten hat, sein knappes davonkommen, das alles wäre einige weitere Sätze wert.

Er wollte gerade wieder hinunter steigen, als plötzlich ein Tumult vor dem Schaufenster entstand. Eine Bande Jugendlicher bedrängte eine alte Frau, und stieß sie gegen die Fensterscheibe. Sie schrie um Hilfe, doch niemand kam. Die Leute liefen weiter. Die Sonne zog sich zurück. Ein Junge streifte einen Schlagring über. Die Frau weigerte sich, ihre Handtasche herauszurücken. Der Junge prügelte auf sie ein, bis ihr Körper krachend in das Schaufenster fiel.
Auch hier hielt ich es für zu schnell. Außerdem fehlte mit der Uhrmacher, dass er das Szenario wie versteinert beobachtete, wird erst später deutlich...
Vielleicht ließe sich diese hektische Szene mit einer seiner Empfindungen verknüpfen, zum Beispiel, dass er auf einmal hört, wie laut eigentlich alle Uhren ticken und er den Lärm kaum mehr ertragen kann? Oder dass die Schläge im Sekundentakt zu fallen scheinen und seine Uhren auf einmal schneller ticken, in seiner Fantasie? Mit dem Motiv der Zeit lassen sich diese Stellen sicherlich irgendwie verknüpfen.

Das Wort "lugen" erscheint mir Dialekt. Ich kenne es zwar, weiß aber nicht ob es im Hochdeutsch gebräuchlich ist...

Dachte ich mir schon fast, dass du das Ende recht schnell geschrieben hast. Deshalb wirkt es auch so unruhig im Vergleich zu dem rhytmischen Mittelteil des Textes. Da würde ich wirklich noch mal ransitzen. Ich persönlich muss meine Enden auch immer nochmal überarbeiten, weil sie meistens zu schnell sind.

lg Anea

 

Hallo Anea,

Ich werden an den beiden Stellen den Text erweitern. Danke. Ich möchte mich nicht mit dir streiten, habe aber rein aus Interesse das Verb "lugen" im Duden nachgeschlagen. Es ist kein Dialekt, sondern wird in der Regel im landschaftlichen Bereich gebraucht für "ausschauen, spähen". Beispiel: Der Jäger lugt durch das Fernglas.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Kein Problem. Ich lerne gern dazu :)
Wie gesagt, die Bedeutung war mir bekannt, aber nur aus der Umgangssprache - habe es noch nie getippt gesehen. Kam mir eben verdächtig vor.
Viel Spass beim Überarbeiten!

Gruß,
Anea

 

Hi moonaY,

schöne Bilder hast du in deine Geschichte gezaubert.
Ich befand mich in der Straße, sah die umherwirbelnden Papierfetzen, das schmutzige Schaufenster. Drückte meine Nase daran um zu sehen, was sich dahinter verbarg.
Ein alter Mann, gebeugt über eine Uhr.
Es waren nicht die Uhren, die mich interessierten. Daher überflog ich die Beschreibungen der Uhrenarten.
Mich reizte der alte Mann. Was mochte er zu erzählen haben?

Dann hast du meine Neugierde befriedigt.

Ich bin eigentlich nicht der Meinung, dass dein Ende zu schnell war.
Irgendwie passt es zu der Stimmung.
Die Zeit schlich für den Uhrmacher dahin. Seit dem Tod seiner Familie lebte er in Tristesse.
Plötzlich geschieht etwas. Der Pulsschlag seines Lebens beschleunigt sich.
Die Zeit rast wieder.
Darum denke ich, dass es passend für deine KG ist, ein finales Tempo hineinzubringen.
Ich weiß auch nicht, ob man große Gedankensprünge haben kann, wenn so etwas geschieht, wie du den Überfall beschrieben hast.
Meist sieht man, wie versteinert und leer im Kopf zu.

Trotzdem finde ich den Vorschlag von Anea, dass er z.B. die Uhren schneller ticken hört, sehr gut.

Aber mir hat deine KG auch so gut gefallen.

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo moonaY,

deine Geschichte gefällt mir, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, dass du die Überlegungen zur Zeit zu weit ausgewalzt hast. Da lässt du dir in deinem angenehm langsamen Erzählrhythmus etwas zu viel Zeit. Genau kann ich dir die Stellen nicht nennen, an denen sich die Schwester dier Zeit in die Zeilen gesellte. Aber der Absatz der Sortimentsbeschreibung gehört zum Beispiel dazu.

Soll aber das Lib nicht schmälern. :)

Ein paar Details noch:

sie versetzte die süß schlummernden Gassen in Aufruhe.
Was verstehst du unter Aufruhe?
Die große Fensterscheibe, über der sich eine goldene Lichterkette spannte
Das ist mE falsch, zumindestens aber unpräzise. Ich nehme an, dass um die Fensterscheibe oder an der Mauer darüber die Lichterkette war. Oder sie war an der Scheibe festgeklebt. Du könntest auch noch ein Geräusch einbringen. Vorschlag: Nur die kleinen Lämpchen der Licherkette schlugen leise gegen die Glasscheibe (des Fensters), wenn draußen der Verkehr vorbeirollte.
Ihnen genügte, die exakte Uhrzeit zu wissen.
mE: genügte es, die ...

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo coleratio,

Herzlichen Dank für dein Lob. Die bildlichen Beschreibungen im Text sollen vor dem geistigen Auge des Lesers eine Art "Wörterkino" projezieren, und ihm helfen, sich das Geschriebene vorzustellen. Andererseits möchte ich eine gewisse Stimmung provozieren, und darüber hinaus die Meinung des Lesers durch sog. "wertende Bilder" lenken bzw. beeinflussen. Schön, dass mir dies bei dir gelungen ist. :)
Deine Interpretation hinsichtlich des plötzlichen Geschehens geht in die richtige Richtung. Es freut mich sehr, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast.

Hallo sim,

Ich bin froh, dass dir die Geschichte gefällt. Vielen Dank für deine Kritik. Du bist nicht der Einzige, der den gemächlichen Erzählrhytmus lobt. Das ist merkwürdig und gleichzeitig toll, hatte ich mir doch beim Schreiben nichts bzw. wenig dabei gedacht, und nicht unbedingt beabsichtigt, diesen Effekt zu erzielen. ;)
Die Sortiementsbeschreibung soll dem Leser einen Blick in den Laden des Uhrmachers bieten. In diesem herrscht ein Durcheinander von Uhren. Außerdem dient jener Textabschnitt als Überleitung zu den Überlegungen des Alten bezüglich des Umgangs der Leute mit der Zeit heutzutage. Aus diesen Gründen möchte ich an dieser Stelle nichts verändern.
Mit Aufruhe meine ich, dass das Sonnenlicht den natürlichen Tagesablauf in den Menschen weckt, und sie dazu bringt, ihren schnellen und geschäftigen Treiben nachzugehen. Sie fahren bspw. zur Arbeit, gehen Einkaufen oder mit ihren Kinder spazieren. Damit beleben sie die Gassen und Straßen, versetzen sie in Aufruhe. In der Nacht konnte diese sich noch etwas erholen, und schlummerten leicht.
Ich möchte so frei sein, und deinen Vorschlag mit der Fensterscheibe übernehmen. Ich finde ihn wirklich klasse, und außerdem passt er viel besser, denn im vorherigen Satz erwähne ich ja, dass kein Geräusch in das Innere dringt. :)
Mit 'genügte es, die ...' hast du auch Recht. Habe ich sofort verbessert. Nochmals vielen Dank.

Lieben Gruß euch beiden,
moonaY

 

Hallo moonay,
leider hat mir deine Geschichte nicht gefallen.
Eine ausführliche Kritik sende ich dir per PM
Gruß
3

 

@ Dreimeier
fändest du nicht, dass du die Kritik genauso gut hierhin stellen kannst, wo sie ja eingentlich auch hingehört? Jemand, der nach dir kritisiert, bemängelt vielleicht genau dasselbe, und moonaY bekommt immer dasselbe zu hören. Du kannst ja persönliches rauseditieren, wenn das der Grund sein sollte...
... und persönlich fänd ich's auch interessant.
Gruß,
Anea.

 

Is ja richtig. Ich hatte einen Anfall von Schutzdingsbums für ihn oder so.
Viele positive Kritiken und dann hau ich rein... der Arme... aber, ist ja Quatsch!

Also:
Hallo moonay,
Sei nicht böse, aber mir hat diese Geschichte nicht gefallen.
Was du m.E. gut geschafft hast ist Atmosphäre aufzubauen. Diese trübe Stimmung im Laden wird wohl auch der ignoranteste erkennen.
Und das ist wohl auch das Hauptproblem: Es ist zu fett! Du liegst in der Metapherweltmeisterschaft schon recht weit vorne.
Ich meine, sie passen manchmal nicht ins Bild, sind manchmal überzeichnet und viel zu viel. Ok, du willst einen Film erzeugen, aber ohne Handlung?. Das schaffst du aber auch eleganter. Der Leser langweilt sich.
Du hörst nicht auf die Zeit und die Stimmung zu beschreiben. Man denkt irgendwann: Ok., langsam hab ich es kapiert.
Am Schluß hab ich mich dann gefragt: Warum das Ganze? Es passiert ja eigentlich nichts, was mir etwas sagen könnte. Stimmung, dann ein Verbrechen... und nun?
Weiter ist mir aufgefallen, daß du da einige Wiederholungen drin hast. Gut, um das Wort Uhr kommt man nicht rum aber vielleicht lässt es sich manchmal doch umschreiben oder du findest mal ein Synonym. Für Uhrmacher lässt sich aber schon einiges finden.

So, wenn du noch immer nicht die Nase voll hast, kannst du dir ja mal den nachfolgenden Text ansehen, ich habe da einige Bemerkungen gemacht.
Ich denke eine ehrliche Kritik ist besser als Geschleime.
In der Hoffnung, daß du damit umgehen kannst und nicht verzweifelst oder mich zum Teufel wünscht
Gruß
Manfred

die süß schlummernden Gassen in Aufruhe (Aufruhr).

Die Stadt hielt den Atem an, um nicht im Lärm und Dreck ihrer Bewohner zu ersticken. (Das ist mit zu dick und ich weiß auch nicht wie ich diese Metapher deuten soll)

Der Morgenhimmel war von gewaltigen Vogelschwärmen bevölkert, die ihn wie Tintenkleckse auf weißem Papier verschmutzten. ( zum Einen sehe ich Vögel nicht als Beschmutzung und zum Anderen stelle ich mir den Himmel hier nicht weiß vor. Vögel gehören an den Himmel und beschmutzen ihn doch nicht)Sie flogen und kreischten ohne Unterbrechung, denn nirgends gab es einen freien Platz zum Landen. (falsch, den gibt es ganz sicher)

Seit der Erfindung der Glühbirne und dem Siegeszug des elektrischen Lichtes schenkte man ihr immer weniger Beachtung, zwängte sie in immer kleinere Einheiten, die nicht im Geringsten der menschlichen Natur entsprachen, und die Leute begannen, sie zu ignorieren. (Ich denke, dass das Gegenteil der Fall ist. In der Hektik wird die Zeit nicht ignoriert, sondern ihr einen vielleicht zu hohen Stellenwert beigemessen. Sie beherrscht doch die Menschen.)

Nur die kleinen Lämpchen der goldenen Lichterkette schlugen sacht gegen die große Fensterscheibe, wenn (während) draußen der Verkehr vorüber rollte. Meistens aber standen die Autos in langen Schlangen, bewegten sich nicht, (denn sonst dürfte die kette jetzt nicht klopfen)

Es war kalt an diesem Morgen. (warum?)

Und die Uhr lief schon eine Woche. (warum auch nicht?) Nur hin und wieder musste er sie aufziehen. (aber erst nach einer Woche)

einfachen Armbanduhren mit Quarzuhrwerk, (Quarzwerk?)

Daneben gab es vielerlei Ersatzteile zu kaufen, (finde ich nicht gut, weil er die ja selber repariert, also sind die ja nicht so zu kaufen)

Der geringe Nutzen und der hohe Verschleiß rechtfertigten nicht den immensen Produktionsaufwand. (dieser Satz ist überflüssig und passt nicht)

Den alten Leuten fiel es dann schwer, sich von ihren Uhren (Stücken) zu trennen.

Ihre liebevolle Beschaffenheit (kann eine Beschaffenheit liebevoll sein?)

Der Uhrmacher verstand sich mit(auf) ihren Mechanismen

Sie nahmen sie sich nicht, und, was noch viel schlimmer war, sie verschwendeten sie für unnütze Dinge. (na, was mich betrifft, beurteile ich das aber noch selber)
Wie glücklich wäre er gewesen, wenn an diesem Morgen eine von ihnen (die Taschen?) die Ladentür weit aufgerissen hätte.

Das Schaufenster gähnte ihm unverhohlen ins Gesicht, (wem?)
der Luftzug der aufspringen(den) Ladentür ausgereicht, um sie davon zu wehen. (davonzuwehen) Vielleicht

Im Grunde wollte er nicht, dass die Uhr wieder läuft. (lief?)

Sie sollte ihn daran erinnern, dass damals die Zeit für ihn stehen blieb. (geblieben war)

Heute raste sie an ihm vorbei. Die Zeit war wie ein Zug durchs Leben, auf dem man rechtzeitig aufspringen musste. Er hatte ihn verpasst. (nein, er war ausgestiegen.)
Das Besteigen derselben (keine gute Formulierung) bereitete ihm Schmerzen.

Er bewunderte ihre Schönheit. (die der Leiter?)

Glasscherben lagen auf den(dem) Fußboden

Er befürchtete, hinunter zu stürzen. (hinunterzustürzen) Die gaffende Menge (die Passanten oder die Bande?) trampelte in sein Geschäft,

 

Hi moonaY,
leider kann auch ich dem Uhrmacher nicht so viel abgewinnen. Ganz klar hast du die Stimmung gut eingefangen. Man spürt, wie die Zeit im Laden steht und wie sie unaufhaltsam voranschreitet, als das Fenster zu Bruch geht.
Nur leider reicht das nicht. Die Ereignisse kommen zu spät und die Geschichte schafft es nicht richtig zu unterhalten. Es hätte noch eine Verbindung zwischen dem Uhrmacher und der Frau geben sollen, irgendetwas, was den Leser den Zusammenhang deutlicher macht.
Also ne gute und ne schlechte Seite. Sicherich kann es schlimmeres geben ;)

Grüße...
morti

 

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