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Der Würger mit dem Dreimeterföhnkabel

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14.08.2002
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Der Würger mit dem Dreimeterföhnkabel

oder

Der Zusammenhang zwischen der Gesamtheit dessen was wahrnehmbar ist und dem kleinsten Teil eines Wassertropfens


Möchte man das Aufeinandertreffen verschiedener Gesellschaftsschichten in Deutschland beobachten, so kann man sich entweder eine arte-Reportage über eine Tankstelle auf der Hamburger Reeperbahn anschauen, oder den Tchibo-Shop an der Ecke besuchen. Dort gibt es zudem „jede Woche eine neue Welt“. Der Begriff „Welt“ umfasst laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia immerhin „die Gesamtheit dessen, was wahrnehmbar ist“. Ist man also auf der Suche, nach der „Gesamtheit dessen, was wahrnehmbar ist“, so findet man das nicht während eines einjährigen Survivaltrips durch Kirgisien, sondern im Tchibo-Shop um die Ecke.

Zwar hat Tchibo in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von sage und schreibe neunundneunzig Prozent, allerdings kennt kaum einer den Ursprung des Begriffes „Tchibo“. Im Jahre 1949 wurde sich der Kaffeeröster Carl Tchilling-Hiryan in einem schummrigen Kaffeerösterkeller bei einem Glas Weizenbier der Tatsache bewusst, dass sein Beruf viel mit Bohnen zu tun hat. So kam er auf die glorreiche Idee, den ersten seiner beiden Nachnamen mit dem Wort „Bohnen“ zu verhuddeln; die Geburtsstunde von Tchibo. Wäre Carl sich allerdings der Tatsache bewusst geworden, dass sein Beruf viel mit „rösten“ zu tun hat, so hieße Tchibo heute wohl Tchirö.

Die einzigartige Mischung aus Haushaltsramsch und Kaffee ist der Grund für das meist friedliche Aufeinandertreffen von Bankern, Hausfrauen und Rentnern. Die einen wollen „vor dem Meeting noch kurz nen Kaffee zischen“, anderen liegt daran, ihren Haushalt um wertvollen Schnickschnack zu bereichern, wieder andere sind an der ganzheitlichen Wahrnehmung interessiert, die Tchibo in petto hat. Tchibo-Shops sind Spiegel der deutschen Gesellschaft, um es dramatisch auszudrücken.

Auch mich locken die Angebote, die jede Woche unter einem anderen Motto präsentiert werden, das sich ein Werbetexter beim Scheißen ausdenkt. Diese Woche ist es „Check das! Haus und Auto fit gemacht“, was dafür spricht, dass Tchibo auch die „pimp my ride“-Generation animieren will, an der tchiboischen Gesellschaftsvermengung teilzuhaben. Bald heißt es „Check it! Der real shit aus der hood!“
Diesen Spruch wird sich die Tchibo GmbH für teures Geld von den Schwachmaten-Rappern aus der Selbsthilfegruppe für schwer erziehbare Jugendliche in sozialschwachen Gegenden „Aggro Berlin“ abkaufen.

Das Tchibo-Motto, an das ich mich aus gutem Grund am besten erinnern kann, lautet „Try it! Professionelle Haarpflege für Jedermann“. Es war ein Fön, den ich damals im Auge hatte (wer lustig drauf ist, kann sich gerne ein Clownshütchen aufsetzen und sich das auch mal bildlich vorstellen). Ein Fön mit Ionen-Technologie, die mir bisher nur aus Science-Fiction-Filmen bekannt war, zog mich in seinen Bann. In der Hoffnung, dass die Verkäufer bei Tchibo neben der klingonischen auch noch der deutschen Sprache mächtig seien, betrat ich damals den Tchibo-Shop meiner Heimatstadt.

Vorbei an den Anzugträgern bahnte ich mir den Weg durch die Hausfrauen und stand schließlich vor einer fettigen Verkäuferin.
„Ich bin an ihrem Fön interessiert, was hat der denn für Features?“
Ich habe mir angewöhnt, bei Verkaufsgesprächen der Wortwahl der Verkäufer zuvorzukommen, weil ich mir so einen Scheiß nicht erzählen lassen will. Da erzähl ich den Scheiß lieber selbst.
„Sie meinen den Profi-Haartrockner?“
Glücklicherweise sprach die Verkäuferin kein Klingonisch. Rasch zückte sie einen Fön unterm Tresen hervor.
„Der funktioniert mit Ionen-Technologie und hat 2000 Watt Leistung. Ein Muss für jeden Fön-Fan!“, sagte die Verkäuferin nicht ohne Stolz und wackelte grinsend mit dem Fön. Vermutlich war sie die Enkelin von Carl Bohne.
„Mit Hilfe der Ionen werden Wassertropfen in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt“, fuhr sie fort.
Ich überlegte mir, was der kleinste Bestandteil eines Wassertropfens ist. Vielleicht ein Wassertröpfchen? Jedenfalls musste es bemerkenswerte Effekte zur Folge haben, wenn man sich mit 2000 Watt gebündelter Ionen-Power die Wassertropfen im Haupthaar zerlegt.
„Darf ich mal probefönen?“, fragte ich höflich.
„Wie bitte?“
„Sie haben richtig verstanden. Wenn ich ein Bett kaufen möchte, darf ich doch auch probeliegen.“
„Sicher, aber…“

Ich hatte der Verkäuferin den Fön entrissen. Entweder erblich oder regional bedingt habe ich das Verlangen, einen Verkaufsgegenstand vor dem Kauf an Ort und Stelle auszuprobieren. Wie oft kauft man einen elektrischen Stabmixer, auch Milchschäumer genannt, und merkt erst zuhause, dass dieser zu nichts zu gebrauchen ist. Außer vielleicht, um am unteren Ende lustige Fähnchen zu befestigen und dann den Betätigungsknopf zu drücken.

„Wo ist eine Steckdose?“
„Aber bitte, sie können doch nicht…“
„STECKDOSE!“
„Dort hinten, neben der lebensgroßen Pappfigur von Carl Tchilling-Hiryan, dem Gründer unseres…“
„ICH WEISS!“
Ich hatte den Stecker in die Dose gestöpselt. Der Fön war „stufenlos regelbar“. Alle technischen Geräte, die sich Rang und Namen verschaffen wollen, sind „stufenlos regelbar“. Wenn man bei google.de „stufenlos regelbar“ eingibt, so bekommt man übrigens eine Endlosliste verschiedenster Vibratoren präsentiert. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

„Stufe 1 ist eher hauchig, was?!“, versuchte ich die Verkäuferin zu beruhigen. Im Nachhinein hatte ich allerdings das Gefühl, dass ich sie mit dieser Bemerkung eher noch mehr verängstigte. Kalter Schweiß rann ihre Stirn herab.
„Stufe 2 ist ganz schön windig…woooh, macht das Spaß. Und Stufe drei ist…“
2000 Watt Ionen-Technologie bratzten durch den Laden. Die Bussinessmänner fürchteten um ihre Schmalzlocken und die Hausfrauen hielten ihre Röcke fest. Der Pappen-Carl ging zu Fall. Der Fön begeisterte mich ungemein. Die Verkäuferin war inzwischen dermaßen durchgeschwitzt, dass ich nicht anders konnte, als sie trocken zu fönen.

„Ich muss durch den Monsun“, trällerte ich und sprang über den Verkaufstresen. Und schon hatte ich auch die Kollegin der Enkelin von Carl gefönt. Schmorgeruch machte sich breit und versetzte mich auf ein höheres Level. Ich konnte sie spüren, die Gesamtheit dessen, was wahrnehmbar ist. Ich fönte alles, was in der Reichweite des Dreimeterkabels lag, und das war erstaunlich viel. Biederen Typen in schwarzen Anzügen verpasste ich die herrlichsten Fönfrisuren, Rentnerinnendauerwellen verwandelten sich in poppiges Junggebliebenengewuschel. Der Pudel einer Dame sah nach meiner Fön-Attacke aus wie ein frittiertes Frettchen, und hätte die Verkäuferin nicht inzwischen trockene bis verschmorte Haare, ich hätte sie glatt noch mal gefönt.
„Ich bin der Würger mit dem Dreimeterfönkabel“, brüllte ich. Es war nur als Spaß gemeint, aber irgendwie nahmen mich alle ernst, einige liefen kreischend aus dem Laden. Also gab ich mir einen Ruck und schaltete den Profi-Haartrockner aus.

Stille herrschte im Tchibo-Shop. In einem Kunstfilm hätte man diese Stille mit rückwärts abgespielter Akkordeonmusik durchbrochen, aber im Tchibo Shop hatte man nicht die technischen Möglichkeiten dazu.
Einige Geschäftsmänner standen wie versteinert da, eine ältere Dame hatte sich an der Kirschtorte verschluckt und hustete einsam vor sich hin.
Die Enkelin von Herrn Tchilling-Hiryan kroch unter dem Tresen vor. Mit Afro sah sie irgendwie amüsant aus.
„U…und? Wie ist der Fön?“, stammelte sie noch etwas benommen.
„Es hat auf jeden Fall gebrettert,“ antwortete ich, „aber ich hätte dann doch lieber nur einen Kaffee!“

Verlegen trank ich meinen Kaffee aus und wurde mir langsam bewusst, welche Angst und welchen Schrecken ich verbreitet haben musste. Es war an der Zeit, Reue zu zeigen, das wurde mir schnell klar. Nun standen sie alle da, die armen Strolche, mit den wildesten Fönfrisuren und den wuscheligsten Haarprachten. Das wollte ich wieder gut machen. Beschämt schlurfte ich zum Tresen.
„Entschuldigen Sie…“
„Ja?!“
„Ich bin an ihrem Glätteisen interessiert, was hat das denn für Features?“
Die Verkäuferin schluckte. Wahrscheinlich befürchtete sie Schreckliches.
„Dürfte ich vielleicht ein ganz klein bisschen Probeglätten, bitte?!“

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch bei Tchibo Hausverbot gibt. Allerdings gilt mein Hausverbot nur für diese eine Filiale in meiner Heimatstadt. Heute habe ich mir die aktuelle neue Welt auf der Website von Tchibo angesehen und prompt beschlossen, in die nächste Großstadt zu fahren. Den Staubsauger mit Zyklon-Technologie darf ich mir nicht entgehen lassen. Der hat glaube ich irgendwas mit einäugigen Riesen zu tun…

 
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Hallo Kaktus!

Gleich vorweg:

Föhn = Wetterphänomen, vornehmlich in bergigen Gegenden anzutreffen.

Fön = Haartrocknegerät, vornehmlich von Damen und RTL-Moderatoren verwendet.

Ich fand deine Idee gut geschrieben, sprachlich sauber, und endlich mal nich so blutrünstig, wie das meiste hier (Ja, auch ich hab mich dessen schuldig gemacht!:Pfeif: )

Leider fand ich sie nicht lustig. Der Humor wirkte mir zu bemüht, zu popliterarisch, zu sehr auf aktuelle Dinge bezogen (fast schon ein Satireversuch) und alles in allem behandelst du Dinge, die ich schon als zu ausgelutscht empfinde (Dass es bei Tchibo überhaupt noch Kaffee gibt, wundert mittlerweile jeden zweiten 'Komiker') und, ich weiß nicht - zu sehr der Versuch, einen Stand-Up-Comedy Auftritt zu absolvieren.
Ich fand die Gags 'schreibtechnisch' nicht gut umgewandelt, die könnten evtl. zeihen wenn sie jemand live vor Publikum vorträgt, äh, performed...

Aber gut geschrieben war's, du hast Phantasie und eien gute Beobachtungsgabe, nur musst du, für meine Begriffe, deinen Humor noch besser dem Medium 'Text' anpassen, damit die Gags auch ziehen. ;)

Gruß,
Huutini!

P.S. Aber der Titel ist Klasse!

 

Hallo Huutini!

Danke für deine Antwort und deine Kritik. Den Fön hab ich verbessert. Danke. Wie peinlich :shy:

Ich fand deine Idee gut geschrieben, sprachlich sauber, und endlich mal nich so blutrünstig, wie das meiste hier
Danke dafür.

(fast schon ein Satireversuch)
Das sollte es nicht sein.

Dass es bei Tchibo überhaupt noch Kaffee gibt, wundert mittlerweile jeden zweiten 'Komiker'
Das ist mir noch nicht aufgefallen. Zumindest hab ich mir die Tchibo-Sache bei keinem Komiker abgeguckt, weil ich eigentlich kaum Comedy schaue/höre. Und darüber wundern, dass es bei Tchibo auch Haushaltsgeräte und anderes gibt, tut der Prot sich an keiner Stelle der Geschichte. Er nimmt das als Gegeben hin. Ich persönlich wundere mich übrigens auch nicht drüber ;)

zu sehr der Versuch, einen Stand-Up-Comedy Auftritt zu absolvieren
Da muss ich dir widersprechen. Vielleicht wirkt die Geschichte so. Es war allerdings nicht meine Intention.

P.S. Aber der Titel ist Klasse!
Danke :D

Dass du - so habe ich es verstanden - glaubst, ich wolle hier Mittermeier in Textform machen, liegt meines Erachtens daran, dass die "Geschichte" nicht von Anfang an eine solche ist. Ich beginne ja mit einer relativ langen Abhandlung über dies und das, über die Wahrnehmung etc. Dieser Teil ist weniger als "Stand-Up-Nummer" gedacht, mehr als Einleitung in Form...hm...vielleicht eines Essays?!
Ich glaube übrigens nicht, dass die Geschichte als Stand-Up-Nummer funktionieren würde!

Ich finde es schade wenn meine Geschichte so wirkt wie du es beschrieben hast, denn diesen Comedy-ähnlichen Stil wollte ich als allerletztes erziehlen.

Schönen Gruß.
Kaktus.

 

Hallo Kaktus,

ich fand die Geschichte ziemlich gut muss ich sagen. Ab da wo du in den Tchiboladen reingehst fand ich sie am besten. Den Slapstick hast du meiner Meinung nach sprachlich gut rübergebracht und auch ohne, dass du ausurfernd beschrieben hast konnte ich mir die Szene bildlich gut vorstellen. Den Anfang allerdings fand ich nicht ganz so schön, der war denn doch etwas zäh. Sprachlich zwar gut, aber für meinen Geschmack könntest du die ganzen Erklärungen zu Anfang etwas straffen. (Apropos: stimmt das, kommt der Name Tchibo wirklich von dem dir erwähnten Mann?)
Nicht so schön waren auch die Fußnoten, finde ich. Beim ersten * dachte ich: Häh?! Hat der sich verschrieben? Bis es mir denn bei den 2 bzw. 3 Sternchen auffiel, dass es Absicht war. Da habe ich denn aber auch nicht mehr runtergescrollt. Lange Rede, kurzer Sinn, mich hat es eher gestört, weil die Fußnoten eben nicht sofort zu sehen sind. Vielleicht also besser die Informationen in den Text einbauen.

verhuddeln; Die Geburtsstunde
Ich mag mich täuschen, aber ich glaube nach einem ; geht es klein weiter

nuckeln Geschäftsleute und „kleine Leute“ an ihrer Käse-Kirsch-Torte
Nuckeln an einer Torte? :susp: Ich finde nuckeln kann man nur an Flaschen

werden, das sich ein Werbetexter
werden, die sich ein Werbetexter

nicht ohne stolz und
Stolz

„Darf ich mal Probefönen?“, fragte ich höflich.
„Wie bitte?“
„Sie haben richtig verstanden. Wenn ich ein Bett kaufen möchte, darf ich doch auch Probeliegen.“
Probeliegen, probefönen klein

„Stufe 1 ist eher hauchig, was?!“, versuchte ich die triefende Verkäuferin zu beruhigen.
Da kam mir das Triefen zu schnell, beim Lesen dachte ich: Wie? Regnet das da jetzt rein?! Hat die mit Kaffee geduscht? Irgendwie solltest du da vorher, finde ich, irgendwie den Angstschweiß erwähnen.

trälerte
trällerte

Gruß
Lemmi

 

Hallo Kaktus!
Na, endlich mal wieder Zeit für uns gefunden?

Erst mal zu Huutini: Föhn gilt sowohl für das Wetterphänomen als auch für das Haartrocknegerät. Der Fön ist ein eingetragenes Warenzeichen und somit geschützt. Natürlich ist beides richtig, aber vielleicht sollte eine der beiden Schreibweisen im Text bevorzugt werden.

Dann schließe ich mich gleich einmal Lemmi an und schlage vor, die Fußnoten in den Text einzubauen. Hierbei machen sich Klammern ganz hervorragend. In einem Buch mögen Fußnoten vielleicht funktionieren, hier ist es jedoch eher unvorteilhaft.

die Tchibo im Petto hat.
in petto

Wie oft kauft man einen elektrischen Stabmixer, auch Milchschäumer genannt, und merkt erst zuhause, dass dieser zu nichts zu gebrauchen ist.
Mein Gott, ich hab schon drei von diesen Billigdingern verschlissen. Billig kauft... ach weeste...

Joar. Am Anfang beschlich mich ja wieder das Gefühl, du knallst uns hier ein Essay vor. Aber hast ja doch noch die Kurve gekriegt.
Die Story war schön absurd und unterhaltsam. Ja, auch amüsant. Ich würde sagen, der Zweck wurde erfüllt. Alles in allem kannst du das aber etwas geschliffener.

LG
flash

 

Hey Kaktus!

Nun, Flash hat mich bezüglich der Fön/Föhn Sache ja schon wieder verbessert, er hat wohl Recht... Was hat man früher nciht alles halbwahres in der Schule gelernt... :)

Hab deine Geschichte nochmal etwas nüchterner gelesen, darum:

Da muss ich dir widersprechen. Vielleicht wirkt die Geschichte so. Es war allerdings nicht meine Intention.
Es kommt / kam bei mir vermutlich tatsächlich durch den Anfang, den fand ich durch seine Essay-Form sehr Stand-Up mässig, und er hat bei mir die Lesart festgelegt, wodurch ich den Rest der Geschichte anders gelesen hab, als es gedacht war.

Korrigiere meine Kritik daher nochmal zu deinen Gunsten: Den Anfang fand ich (s.o.), der Rest war ganz gut Slapstickmässig geschildert.

Alles in allem eine gute, unterhaltsame Geschichte (Und diesmal konnte ich sogar des öfteren Schmunzeln!:thumbsup:)

Gruß,
Huutini!

 

Tach, Kaktus!

Wahrscheinlich kannst Du die Sache mit der Stand-Up-Comedy schon nicht mehr hören, aber ich muß auch noch einmal darauf eingehen.
Rein thematisch hast Du absolut meinen Nerv getroffen. Du hast alltägliche Beobachtungen, die ein jeder von uns nachvollziehen kann, ein wenig überspitzt wiedergegeben und in einen überaus amüsanten Text verpackt.
Das Problem ist nur, daß die Darbietungsform ein wenig unentschlossen wirkt – auf mich zumindest. Am Anfang ein Essay (oder wie auch immer man so´ne Nummer nennt), danach eine Geschichte. Ich finde, die Essayform stünde dem Text wesentlich besser zu Gesichte – allerdings dürfte er dann hier nicht mehr veröffentlicht werden. Verdammt … Was bin ich froh, nicht in Deiner Haut zu stecken. ;)
Wie auch immer, ich hatte eine Menge Spaß beim Lesen und mußte auch das ein oder andere Mal an den werten Herrn Wischmeyer denken, an dessen Werke mich Dein Text öfter mal erinnert hat. Falls Du den guten Mann nicht kennen solltest: www.wischmeyer.de oder www.bei-gertrud.de . Auf der letztgenannten Seite gibt es irgendwo eine Sammlung von Wischmeyer-Texten, die Dir sicherlich zusagen werden.

Ach ja …

… dass Tchibo auch die „pimp my ride“-Generation animieren will, an der tchiboischen Gesellschaftsvermengung teilzuhaben …

Hut ab vor solch schönen Formulierungen. Herrlich! :thumbsup:

Bis denne!

 

Hallo an alle Antworter/Leser!

Sorry fürs lange Nichtantworten (mensch, ist man als Zivi beschäftigt...)
Habe in den Text eure Verbesserungsvorschläge eingebaut und ihn am Anfang minimal gekürzt. Ich hoffe zu eurer Zufriedenheit?


@Lemmi
Erstmal danke für deinen Kommentar und deine Meinungsbekundung.

ich fand die Geschichte ziemlich gut muss ich sagen.
Macht ja nix :D (Danke!)

Den Anfang allerdings fand ich nicht ganz so schön, der war denn doch etwas zäh. Sprachlich zwar gut, aber für meinen Geschmack könntest du die ganzen Erklärungen zu Anfang etwas straffen.
Das werde ich tun. Danke für den Hinweis.

(Apropos: stimmt das, kommt der Name Tchibo wirklich von dem dir erwähnten Mann?)
Ja, das stimmt. Die Story mit der Kombination von Tchilling und Bohne stimmt übrigens auch.

Nicht so schön waren auch die Fußnoten, finde ich.
Die habe ich in den Text eingebaut. Danke auch hier für den Hinweis.

Nuckeln an einer Torte? Ich finde nuckeln kann man nur an Flaschen
Ja, ich hab mir beim Schreiben schon überlegt ob das zum Schmunzeln ist oder blöd. Es ist wohl blöd.

Da kam mir das Triefen zu schnell,
Hab ich verbessert.


@flashbak

Tach flashbak! Danke für deine Antwort. Die Verbesserungsvorschläge hab ich in den Text eingeflochten (:D). Danke dafür.

Am Anfang beschlich mich ja wieder das Gefühl, du knallst uns hier ein Essay vor. Aber hast ja doch noch die Kurve gekriegt.
Hehe

Die Story war schön absurd und unterhaltsam.
Danke.

Ja, auch amüsant.
Nochmals danke.

Alles in allem kannst du das aber etwas geschliffener.
Da hast du Recht :sealed: . Aber das ist die erste Geschichte die ich nach fast einem Jahr Geschichten-Abstinenz geschrieben habe. Ich weiß es is ne Ausrede, aber vielleicht lässt du sie ja gelten...


@ Lemmi

Vielen Dank für deinen erneuten Beitrag.

Hab deine Geschichte nochmal etwas nüchterner gelesen, darum:
Alkoholiker? :D

wodurch ich den Rest der Geschichte anders gelesen hab, als es gedacht war.
Allerdings kann ich es auch verstehen, dass der Anfangsteil nicht so gefällt, bzw im großen und Ganzen gesehen etwas aus der Geschichte herausfällt. Die Geschichte wirkt dadurch wie in zwei Teile aufgegliedert. Von daher ist dein erster Kommentar durchaus gerechtfertigt (zumindest teilweise :D ). Den Anfangsteil hätte ich vielleicht nicht so abgegrenzt schreiben sollen, sondern eher in die Geschichte einflechten (schon wieder "flechten")...

Korrigiere meine Kritik daher nochmal zu deinen Gunsten: Den Anfang fand ich (s.o.), der Rest war ganz gut Slapstickmässig geschildert.
Danke für die Korrektur.

Alles in allem eine gute, unterhaltsame Geschichte (Und diesmal konnte ich sogar des öfteren Schmunzeln!)
Das freut mich sehr.


@Fischstaebchen

Auch dir danke für die Kritik/den Kommentar.

Rein thematisch hast Du absolut meinen Nerv getroffen. Du hast alltägliche Beobachtungen, die ein jeder von uns nachvollziehen kann, ein wenig überspitzt wiedergegeben und in einen überaus amüsanten Text verpackt.
Danke dafür.

Das Problem ist nur, daß die Darbietungsform ein wenig unentschlossen wirkt
Ich denke du hast Recht, hab ja schon unter "@Lemmi" (oben) dazu was gesagt.

Ich finde, die Essayform stünde dem Text wesentlich besser zu Gesichte – allerdings dürfte er dann hier nicht mehr veröffentlicht werden. Verdammt … Was bin ich froh, nicht in Deiner Haut zu stecken.
Gratulation! Du hast das Grundproblem aus der Geschichte herausgelesen :Pfeif: . Und: Ja, sei froh!

Wie auch immer, ich hatte eine Menge Spaß beim Lesen
Freut mich, freut mich.

Herrn Wischmeyer kannte ich übrigens nicht, aber du hast Recht: Einige seiner Texte sagen mir wirklich zu. Werd wohl noch ein paar lesen...

Hut ab vor solch schönen Formulierungen. Herrlich!
Danke.


Allen nochmal ein Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren!
Vielleicht hat ja jemand die leicht veränderte neue Version gelesen und möchte dazu was sagen?! Würd mich freuen.

Schönen Gruß!
Kaktus.

 

Hi Kaktus,

jau kein Thema, gern geschehen.
Ich habe sie mir nochmal durchgelesen und ich finde sie jetzt noch besser. Irgendwie flüssiger zu lesen. Vor allem wohl, weil die Einleitung wesentlich kürzer geworden ist. Aber, wie gesagt, ich find's gut so.

Ach ja, aus traditionellen Gründen solltest du da...

„Dürfte ich vielleicht ein ganz klein bisschen Probeglätten, bitte?!“
...was ändern :)

Gruß
Lemmi

 

Ach ja, eine Sache fiel mir noch auf:

Kaktus schrieb:
so kann man sich entweder eine arte-Reportage über Tankstellen auf der Hamburger Reeperbahn anschauen

Der Gag ist Klasse!;)
Aber es gibt nur eine einzige Tanke aufm Kiez, darum würde ich den Singular hier besser finden. Und falls du es Ganz nennen willst: Es ist eine ESSO!

Gruß,
Huutini!

 

Der Würger mit dem Dreimeterföhnkabel
...fön...
Der Zusammenhang zwischen der Gesamtheit dessen was wahrnehmbar ist
dessenKOMMA
So kam er auf die glorreiche Idee, den ersten seiner beiden Nachnahmen mit dem Wort "Bohnen" zu verhuddeln
Nachnamen; verhuddeln ... huddeln bedeutet, sich beeilen ...
Das Tchibo-Motto, an das ich mich aus gutem Grund am besten erinnern kann, lautet "Try it! Proffessionelle Haarpflege für Jedermann".
so gut dann wohl doch nicht :) Professionelle; jedermann (beim zweiten nicht sicher)
betrat ich damals den Tchibo-Shop meiner Heimatstadt.
hm, ich weiß es nicht, aber es wird ja mehr als einen/stadt geben, oder? coller fände ich auch "...Tchiboshops meines Vertrauens."
und stand schließlich vor einer fettigen Verkäuferin.
fettigen oder fetten? fettige würde bedeuten, dass sie mit Fett eingeschmiert wäre o.Ä.
"Ich bin an ihrem Fön interessiert
Ihrem groß
Da erzähl ich den Scheiß lieber selbst.
könnte weg, da es ja kölar ist
Glücklicherweise sprach die Verkäuferin kein Klingonisch.
ach was? hat der Leser schon selbst gemerkt, und kommt sich durch diese Zeile verarscht vor ;)besser wäre mMn, dass er jetzt irgendwas sagt, a la "verdammt, doch noch überrumpelt", okay, is auch scheiße ... aber halt so was in der art
Rasch zückte sie einen Fön unterm Tresen hervor.
man kann nichts hervorzücken, weil es diese wort nicht gibt. "Rasch zückte sie einen Fön, der unter dem Tresen gelegen hatte" oder so was in der Art
Vielleicht ein kleiner Wassertropfen? Oder ein Wassertröpfchen?
besser(mMn): "Vielleicht ein Wassertröpfchen?" und schluss. demn witz nicht überreizen
Wenn ich ein Bett kaufen möchte, darf ich doch auch probeliegen."
"übrigens, wenn meine Frau aufwacht, nimmt sie gerne etwas Gebäck und Tee zu sich" (ein Satz aus nem Loriotsketch, der nichts mit dieser geschichte zu tun hat. Wegen dem probeliegen ... du verstehst ...)
Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.
und ich hätte gern auf diese Information verzichtet :)
"Ich bin der Würger mit dem Dreimeterfönkabel", brüllte ich
:thumbsup: voll cool, weils halt unerwartet kommt ... aber ich weiß nicht, der rest des Satzes ziehts wieder bissel runter (keine angst, den Daumen behältst du :) )
Tchibo-Shop

Tchibo Shop
ent oder weder
hatte man nicht die technischen Möglichkeiten.
dazu
"U…und? Wie ist der Fön?" stammelte sie noch etwas benommen.
Fön?"KOMMA
"Ich bin an ihrem Glätteisen interessiert
Ihrem groß
"Ich bin an ihrem Glätteisen interessiert, was hat das denn für Features?", die Verkäuferin schluckte.
"Ich bin an ihrem Glätteisen interessiert, was hat das denn für Features?" Die Verkäuferin schluckte.
"Dürfte ich vielleicht ein ganz klein bisschen probeglätten, bitte?!"
lass den auch noch weg, man kanns sich wieder denken, und die eigentlich gute pointe wird zerstört
Der hat glaube ich irgendwas mit einäugigen Riesen zu tun…
hatKOMMA; und lass den bitte auch weg, der davor wäre ein viel besseres ende
Hi Kaktus,
dein Name ist ja bekanntlich Humorprogramm, der Text hier war jedoch bestenfalls Mittelmaß, also, nee, schon bisschen besser, aber halt nicht so gut. Du verstehst.
:heilig: Bruder Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Danke nochmal für die Antworten!

@Huutini!

darum würde ich den Singular hier besser finden.
Hab ich erledigt.

Und falls du es Ganz nennen willst: Es ist eine ESSO!
Kennst dich aus auf der Reeperbahn :D ? Aber du hast Recht, ich erinnere mich (die Reportage gabs wirklich).


@Tserk!

Einige deiner Verbesserungen nehme ich dankend an! Hast wirklich noch ein paar peinliche Fehler gefunden.

Gottchen, wie ändert man den Titel einer Geschichte?

verhuddeln ... huddeln bedeutet, sich beeilen ...
verhuddeln bedeutet, zumindest umgangssprachlich, vermischen, durcheinanderbringen.

hm, ich weiß es nicht, aber es wird ja mehr als einen/stadt geben, oder? coller fände ich auch "...Tchiboshops meines Vertrauens."
In meiner Heimatstadt (eher ein Städtchen) gibt es tatsächlich nur einen. Das mit dem "meines Vertrauens" find ich bisschen abgelutscht. Danke aber trotzdem für den Vorschlag!

fettigen oder fetten?
Vor einer fettigen. Ich hätte auch schreiben können "schmierig", aber fettig war mir lieber. Kennst du fettige Haut? Das meinte ich.

man kann nichts hervorzücken, weil es diese wort nicht gibt.
Ich plädiere für künstlerische Freiheit :hmm: . "abzappeln", "wegzischen", "rumjuckeln" und so weiter gibt's ja auch nicht wirklich, sind aber wunderschöne Wörter, wenn du mich fragst :sealed: .

besser(mMn): "Vielleicht ein Wassertröpfchen?" und schluss.
Stimmt. Kommt besser. (habs mit dem Resttext verhuddelt :D )

der rest des Satzes ziehts wieder bissel runter
habs gelöscht.

dein Name ist ja bekanntlich Humorprogramm
Danke dafür :D

der Text hier war jedoch bestenfalls Mittelmaß, also, nee, schon bisschen besser, aber halt nicht so gut. Du verstehst.
Ja.

Danke nochmal fürs Lesen und kommentieren, Tserk!

Gruß.
Kaktus.

 

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