Was ist neu

Der wartende Mann

Mitglied
Beitritt
19.11.2009
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:

Der wartende Mann

Der wartende Mann

Eines Tages, als ich am Feierabend meine Schritte nach Hause lenkte, da fand ich für einige Minuten Zerstreuung im Stadtpark. Es war ein typischer Oktobertag. Das Laub an den Bäumen wurde schon langsam rot und gelb und die tierischen Parkbewohner waren anscheinend weitergezogen.
Auf dem Weg lagen mehrere Zeitungen. Sie waren alt und wertlos. Manche Väter gingen noch mit ihren Söhnen nach draußen zum Drachensteigen. Der Parkteich war leer, bis auf die Kinder, die mit ihren Booten im Wasser spielten. Es waren nur kleine Boote, wo sonst nur Schwäne oder Enten zu finden waren. Ich lief den gewohnten, schmutzigen Weg nach Hause weiter, als mir ein Mann in zerlumpten Kleidern auffiel.
Er schien kein Zuhause zu haben, denn er lag ganz alleine dort auf der Parkbank, von ein paar Zeitungen zugedeckt. Ich bekam Mitleid mit dem Mann, allein schon in dieser Jahreszeit, denn hier draußen im Park gibt es keine Möglichkeit sich zu wärmen. Mein Mitgefühl zwang mich dazu ihn anzusprechen.
Ich fragte ihn: „ Ist die Bank gemütlich?“ Er erwachte, als er meine Stimme hörte. „ Nein, das ist sie ganz gewiss nicht. Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann wäre ich gern wieder zu Hause bei meiner Mutter, aber das geht jetzt nicht mehr“ , antwortete er mir, ohne jegliche Emotionen. „ Warum das? Ist ihre Mutter im Urlaub?“ Fragte ich ihn weiter. „ Nein, das nicht, sie ist zu Hause, ich beobachte sie jeden Tag. Sie kümmert sich um ihre Pflanzen, macht köstliches Essen und hängt ihre Wäsche zum Trocknen vorm Haus auf.“ „ Warum gehen sie dann nicht nach Hause, wenn ihre Mutter sie versorgen kann?“ „ Ich habe mein ganzes Leben lang immer auf mein Glück und meinen Verstand gepocht. Ich dachte immer, irgendwie wird das Leben schon weitergehen. Immer wenn ich einen Fehler gemacht habe, dachte ich mir erst, jetzt ist es zu spät neu anzufangen und doch konnte ich immer wieder weitermachen, irgendwie. Irgendwann begann ich zu denken, dass das Leben immer alles für einen bereitstellt. Als ich diesen Gedanken das erste Mal äußerte, wurde meine Mutter stinksauer. Sie sagte mir, dass nur sie allein dafür verantwortlich ist, dass ich nun so bin wie ich bin und dass sie bis jetzt für mein Überleben gesorgt hat. Ich glaubte ihr nicht. Ich glaubte, dass das Leben einem alles schenkt.
Da schloss ich mit ihr eine Wette ab. Ich wollte ihr zeigen, dass man auf das Glück nur zu warten brauche und man könne alles haben, was man wolle, wenn man nur lang genug darauf wartete. Meine Mutter war außer sich vor Wut auf diese Wette, ging sie aber mit mir ein. Sie wollte mir jeden Wunsch erfüllen, wenn ich die Wette gewinnen sollte. Seitdem sitze ich hier und warte darauf, die Wette zu gewinnen.“ Diese Worte musste ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Dann antwortete ich: „Aber meinen sie wirklich, dass ihre Mutter freiwillig die Wette verlieren möchte?“ Auf diese Frage hin war er sehr enttäuscht. Er wendete sich ab von mir und legte sich wieder schlafen. Ich ging nach diesem Gespräch wieder nach Hause und wieder zur Arbeit. Aber jeden Tag ging ich auch zum Park. Ich beobachtete ihn dort jeden weiteren Tag, den wartenden Mann.
Aber nach Hause kommt er wohl niemals wieder...

 

Morgen Nero,

noch ziemlich früh am Morgen habe ich deinen Beitrag durchgelesen, merke mal an, was mir aufgefallen ist:

Eines Tages, als ich des Feierabends meine Schritte nach Hause lenkte,
- des Feierabends?

und die gewohnten, tierischen Parkbewohner sind anscheinend weitergezogen.
- gewohnten ?
- waren weitergezogen

Draußen
- draußen


denn er lag ganz einsam und alleine dort
- einsam oder alleine reicht aus


allein schon im Angesicht der Jahreszeit
- im Angesicht der Jahreszeit ?

denn hier draußen im Park wurde es schon öfters dunkel und kalt.
- dunkel wird es nicht öfter sondern täglich, auch nicht nur hier draußen

Er erwachte (komma) als er meine Stimme hörte.
aber das geht jetzt nicht mehr" , antwortete er mir,

hängt ihre Wäsche zum Trocknen aus dem Haus.“

dass nur sie allein dafür gesorgt habe, dass ich nun so bin wie ich bin und dass sie bis jetzt für mein Überleben gesorgt hat.
- gesorgt wiederholt sich

Ich dachte immer (Komma)irgendwie wird das Leben schon weitergehen.

und doch konnte ich immer wieder fortfahren,

dass man auf das Glück nur zu warten brauche und man könne alles haben (komma) was man wolle, wenn man nur lang genug darauf wartete.

Ich wollte ihr zeigen, dass man auf das Glück nur zu warten braucht und man kann alles haben was man will, wenn man nur lang genug darauf wartet.
- das hast du bereits geschrieben

Aber jeden Tag ging ich auch zum Park.
- jeden Tag wiederholst du zu oft

Ich beobachtete ihn dort jeden weiteren Tag, den wartenden Mann.

Und wenn er nicht gestorben ist, dann liegt er noch heute da, der wartende Mann.
Die Mutter hat da wohl für einen ziemlichen Einfaltspinsel gesorgt. Du schreibst nicht, wie alt der Mensch ist, wahrscheinlich erwachsen und glaubt immer noch an den Weihnachtsmann.

Ich verstehe nicht ganz, was du mit deiner Geschichte sagen willst.

Gruß

Kurtchen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kurtchen,

Danke für die Kritik, die Rechtschreib- und Grammatikfehler werde ich beseitigen.
Ich habe noch einen Satz eingefügt am Ende, der die Botschaft das Textes deutlicher machen soll, aber worum es in dem Text geht, muss man sich selbst denken.

Gruß Nero

 

Hallo Nero,

deine Geschichte fängt ganz nett an, die Naturbeobachtung, dann der Fokus auf den Protagonisten. Leider ist es dann unklar, was du mit dem Text erreichen willst. Selbst wenn man das relativ unwahrscheinliche annimmt, und die Geschichte von der Wette als realistisch ansieht, entsteht kein Konflikt – schließlich kann der Mann immer wieder ins Warme zurückgehen, er hat dann halt die Wette verloren. Die Auseinandersetzung mit der Einstellung des Mannes wird dadurch nicht befördert.

Texthinweise:

„Das Laub an den Bäumen wurde schon langsam rot und gelb und die gewohnten, tierischen Parkbewohner sind anscheinend weitergezogen“

Woran erkennt der Beobachter, das die Tiere „anscheinend“ weitergezogen sind? Doch nicht an der Buntfärbung des Laubes.


„Der Parkteich war leer, bis auf die Kinder, die mit ihren Booten im Wasser spielten. Es waren nur kleine Boote, wo sonst nur Schwäne oder Enten zu finden waren.“


Waren die Kinder im Teich, da er „leer, bis auf die Kinder“ ist?
Wiederholung von „waren“.

„Ich bekam Mitleid mit dem Mann, allein schon im Angesicht der Jahreszeit, denn hier draußen im Park wurde es schon öfters dunkel und kalt“


allein schon im Angesicht der Jahreszeit – klingt etwas altmodisch, ist auch überflüssig. Außerhalb des Parks wird es nur dunkel – oder nur kalt? („schon“ doppelt)


„Mein Mitgefühl zwang mich dazu ihn anzusprechen.“

Das „zwang“ diskreditiert den Erzähler.


„ Ist die Bank gemütlich?“


„Ist die Bank gemütlich?“


kann?“ „
Ich habe mein ganzes Leben lang immer auf mein Glück und meinen Verstand gepocht.

Das Anführungszeichen gehört in die nächste Zeile.


„Ich habe mein ganzes Leben lang immer auf mein Glück und meinen Verstand gepocht“

Auf Glück kann man nicht „pochen“ (also es in Anspruch nehmen), auf den verstand verlässt man sich (leider nicht immer :D)

„Ich dachte immer irgendwie wird das Leben schon weitergehen. Immer wenn ich einen Fehler gemacht habe, dachte ich mir erst, jetzt ist es zu spät neu anzufangen und doch konnte ich immer wieder fortfahren, irgendwie. Irgendwann begann ich zu denken, dass das Leben immer alles für einen bereitstellt“


Sehr viel „immer“


„Sie sagte mir, dass nur sie allein dafür gesorgt hat, dass ich nun so bin wie ich bin und das sie bis jetzt für mein Überleben gesorgt hat. Ich glaubte ihr nicht. Ich glaubte, dass das Leben einem alles schenkt.“


Sie hat sicher nicht „allein dafür gesorgt“, dass er ist, wie er ist (Gene, Umfeld).
„Ich glaubte, dass das Leben einem alles schenkt.“ So naiv ist wohl kaum jemand.

„außer sich vor Wut auf diese Wette“


Günstiger finde ich: über diese Wette; wegen dem Vorschlag zu wetten

„Diese Worte musste ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen“


Diese Worte musste ich mir durch den Kopf gehen lassen (er hat sie sich nicht schon einmal durch den Kopf gehen lassen).


Mach doch etwas aus dem Text, gute Ansätze sind vorhanden!

(Deine Textänderungen sind in der Kritik nicht berücksichtigt, habe sie erst jetzt gesehen).

Tschüß,

Woltochinon

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom