Der Weg nach Hause im Dunkeln
Es raschelte. Die Schritte waren vorsichtig, aber auf dem Boden war Laub. Er ging hastiger. Atmete schwer und schnell. Er wollte nicht nach hinten blicken. Der Anblick würde ihn wahrscheinlich schockieren, dachte er. Doch er hatte Angst. Wenn er einfach nur nach hinten blicken würde. Es wäre viel besser für ihn. Es raschelte wieder. Auf der Straße kam kein Auto. Kein Fußgänger, der ihm entgegen kam. Er versuchte das Rascheln zu überhören. Es ging nicht. Er ging noch schneller.
Die Straßenlaterne beleuchtete ein Stück des Bürgersteigs. Hier fühlte er sich ein wenig sicherer. Sein Haus war nur noch zweihundert Meter entfernt. Kein weiter Weg mehr, dachte er. Schon wieder raschelte es hinter ihm. Plötzlich hörte er ein aufbrausendes Geräusch. Ein Motorradfahrer fuhr mit hundert km/h an ihm vorbei. Spinnt er, dachte er. Es waren fünfzig erlaubt. Der Motorradfahrer lenkte ihn vom Rascheln ab. Im Unterbewusstsein fand er es gut. Alles was ihn davon ablenkte war gut. Wenn doch nur noch ein Auto hier langsam vorbei fahren würde, dachte er. Aber es war spät in der Nacht. Um diese Uhrzeit würde kein Auto mehr kommen.
Nur noch einhundertfünfzig Meter zum Haus. Es raschelte wieder. Er versuchte an die Küche zu denken. Er würde sich dort gleich niedersetzen und ein schönes Butterbrot essen. In der warmen Küche und mit Licht an. Dort wäre er sicher. Aber hier war es dunkel. Und wieder: Raschel.
Nur noch einhundert Meter zum Haus. Er ging schneller. Rannte beinahe. Er atmete ungleichmäßig und wollte nur noch die Tür aufschließen und rein gehen. Drinnen im Haus sein, wo es sicher war. Er ging noch hastiger. Nur noch fünfzig Meter. Da war wieder eine Straßenlaterne. Er atmete kurz tief durch und jetzt war er fast da.
Nur noch zehn Meter und dann um die Ecke. Unmittelbar hinter ihm raschelte es wieder. Er erschrak. Er rannte. Puh, geschafft, dachte er, als er um die Ecke gerannt war. Er atmete tief durch und als er sich kurz umblickte, sah er eine Katze an sich vorbeihuschen.