Der Zeitsprung-Tag
Auch Sie kennen das. Am Montagabend fangen Sie noch eine Arbeit an und wollen diese am Dienstagabend weitermachen oder sogar beenden. An Ihrem vermeintlichen Dienstagabend jedoch, wenn Sie die Arbeit aufnehmen wollen, ist diese aber schon erledigt und Sie können sich nicht daran erinnern, es je getan zu haben.
Es gibt dafür eine Erklärung, die man zum Beispiel Kindern dafür gibt. Für diesen Fall haben sich einige erwachsene und schlaue Köpfe die Legende der Heinzelmännchen einfallen lassen, die in der Nacht manchmal die Arbeit der artigen Kinder erledigen.
Wenn Sie mich fragen, halte ich das für gequirlten Quatsch! Auch Nachtwandeln ist keine plausible Erklärung dafür, dass einem manchmal ein Stückchen Zeit, in welcher man gelebt und gewirkt hat, im Gedächtnis fehlt.
Dennoch ist es ein ganzer Tag, vierundzwanzig Stunden, ganze eintausend-vierhundertvierzig Minuten und volle sechsundachtzigtausend und vierhundert Sekunden, die einem fehlen…
Jetzt wollen Sie bestimmt wissen, woran das liegt?
Also gut, ich erkläre es Ihnen:
Gott erschuf die Welt. Sie war schön. Aber irgendetwas fehlte. Gott grübelte lange nach. Er hatte es langsam über, sich die ganze schöne Erde anzuschauen, ohne dass etwas passierte. Er dachte nach und überlegte sich, wie er das ganze runde Ding, das er Erde nannte spannender gestalten könnte. Plötzlich kam ihm eine verrückte Idee. Er machte eine Scheibe, die unendlich gross war und von der Gestalt her am ehesten mit einer LP-Platte zu vergleichen ist, schloss diese an die Erde an und liess sie laufen.
Diese Platte war rund und verlief von innen nach aussen. Sie war sehr wertvoll, da er nach einer Weile bemerkte, dass mit dem Verlauf der Platte sich auch die Erde veränderte. Aber nicht nur das: Er bemerkte ebenfalls, dass die Erinnerungen der Lebewesen auf der Erde mit dieser Platte zusammen liefen.
Er suchte einen Namen für die Platte. „Zeit“ schien ihm für dieses Ding passend zu sein und so nannte er es dann auch.
Die Zeit lief und lief. Alles ging bestens, bis er eines schönen Tages Streit mit seiner Mama bekam.
Gott hatte keine Lust abzuwaschen, und das machte seine Mama wütend. Im Streit ging Gott in sein Zimmer und knallte die Türe zu. Schon war‘s geschehen: Die Zeit fiel zu Boden und bekam einen Sprung.
Glücklicherweise ist sie nicht zerbrochen und nach genauem Untersuchen fehlte auch kein Stück davon. Es war da lediglich ein Sprung in der Platte, der nicht weiter schlimm war.
Seit diesem Tag gibt es den „Zeitsprung-Tag“ an den sich niemand erinnern kann und es keine Beweise- ausser getaner Arbeit- dafür gibt, dass es diesen Tag je gab. Dieser Tag ist immer dann, wenn die Zeitplatte an die Stelle mit dem Zeitsprung kommt.
Das ist die wirkliche und einzig richtige Erklärung für den „Zeitsprung-Tag“.