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Dersin oder die Frage nach Sinn & Unsinn meiner Existenz

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28.07.2025
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Dersin oder die Frage nach Sinn & Unsinn meiner Existenz

Hallo. Diese Geschichte ist noch Stückwerk, vielleicht gibt es ja ein paar Ideen.

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Mein Name ist Hams.
Ich bin ein Krüppel.
Das war nicht immer so.
Zumindest fühlte es sich nicht immer so an.
Hams ist auch nur ein Rufname.
Früher war ich mal ein recht hübscher, junger Mann.
Jetzt zähle ich 37 Sommer und fühle mich manchmal so alt, wie ein Greis.
Es gibt diese Zeile von Blumentopf: "Mein Hoden fühlt sich manchmal, wie ein feuchter Teebeutel an."

Dies soll eine Fantasiegeschichte werden.
Es geht dabei um eine Insel. Auf dieser Insel lebe ich, in der Stadt Dersin.
In einem Behindertenheim.
Dorthin werden die abgeschoben, die der Gesellschaft nicht mehr von Nutzen sind.
Oft denke ich an Suizid.
Oder träume mich in ein romantisches Landstreicherleben hinein.

Dersin ist eine schöne Stadt, mit einem Stadtrat und Magistraten.
Es gibt viele Brücken und einen großen Fluss, der weiter bis ins Meer fließt.

Jetzt fressen mich wieder die Fliegen.
Jetzt tut mir mein rechter Arm weh.

Wissen Sie, ich hatte mal eine Frau. Ihr Name war Ir.
Eine ziemlich schöne Frau.
Mittlerweile lebt sie in der Hauptstadt.

Naja, aber ich bin ja nur der Erzähler.
Dersin ist eine graue Stadt.
Das liegt an dem Schlickstaub.
Das Meer, das um die Insel fließt, mit seinem Tidenhub, nennen die Leute verschieden mit verloren, verwest, oder verwunschen an.
Wer von Dersin die gefährliche Tour, durch die krokodilverseuchten Sümpfe, mit ihren Sklavenplantagen,
bis an die Küste überlebt, endet an einem apokalyptischen Saum.
Es ist wie das Kleid der Zauberin Kirke.
Niemand kann es erkennen.
Die blubbernde Flut trägt keine Schiffe.
Es ist, als würde es unentwegt lügen, dieses Meer.
Es gibt in Dersin eine Mechanikerschule. Dort tüfteln sie an Flugschiffen, doch nur für das Landesinnere.
Das Meer ist zu groß, zu varietätisch - tückisch.
Wenn Nebel aufkommt, Sturm.

Immer wieder diese Wahrnehmungsstörungen.

Die meisten Menschen, die auf Drek leben, haben eine eher braune, dunklere Hautfarbe.
Woher die Menschen kommen ist unklar, doch eine Verwandschaft zu Bonobos scheint wahrscheinlich.
Die Brauntöne gehen von mäandernd-ölig-onyx-schwarz (aber immer noch braun --> weil schwarze Menschen gibt es nicht),
bis zu einem hellen beige, in Einzelfällen auch ein blutarmes, hässliches fast-weiß.
Meine Haut ("die nächste Fliege"), ist eher hell beige braun.
Ich finde das schön.
Je brauner, desto besser.
Und das ist ja gerade das Problem.
Ich fühle mich so entsetzlich schwach und wäre gern so, wie Goku Pump und seine Freunde.
Goku Pump lebt auch in der Hauptstadt. Wahrscheinlich bumst er gerade meine Ex.
Dort reden sie immer von den Sternen. Man müsste zu den Sternen reisen.
Und andere Welten besiedeln.
Herodot schrieb: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Und Krieg gibt es genug auf Drek.

Was soll ich machen.
Eigentlich wollte ich die Geschichte von einem Bettler und einem Streuner erzählen.
Und von der Klingentänzerschule, magischen Versuchen und den Skeptikern.
Achja, und den Karawanen.
Der Handel auf Drek, läuft über Kamelkarawanen.

Also die Magie.
Wie könnte die Magie, in dieser Welt funktionieren?
Also auf Drek.
Brechen. Irgendetwas brechen.
Vielleicht Pinguinschnäbel.
Also der Bettler Broscht könnte jemand sein, der Talismane sammelt.
Alles mögliche, was er auf seinen Wegen durch Dersin findet, was anderen verloren ging, daraus bastelt er Sachen.
Natürlich, in allem befindet sich die Energie der Erinnerung.
Und Energie geht bekanntlich nie verloren.
Ach, wäre ich doch nur Physiker.

Broscht richtete seine schmutzigen Tücher.
Sein barfüßiger Gang, wirkte idiotisch.
Er sabberte leise in sich hinein.
"Kreuz Flix Wuppertal,
heute wird ein guter Tag!"
Auf dem Kopfsteinpflaster vor ihm lag eine Münze.
Es zeigte das Conterfei von Goku Pump.
Er war zum Kanzler von Serulem gewählt worden.
"Eigentlich eine gute Sache," dachte sich Broscht, "Bodybuilder an die Macht!"
Er blinzelte das Sonnenlicht weg, atmete die flackernden Lichter des Metropolabends und
äugte vergnügt einer Hure entgegen, die gerade ihren Nachttopf aus dem dritten Stock entleerte.
Schnell hob es die Münze auf, knabberte schuldbewusst an ihren Seiten - Gold.

Der Bauerssohn Ettel

Nachdem Stelldichein - sein Sperma roch so köstlich nach Ananas, Angelika sagte das und er hatte ja eine vom Markt mitgehen lassen.
Er huschte um eine Häuserecke, in die nächste Gasse und sah dort Flex, mit einigen Arbeitskollegen.
Sie teilten das Rauschkraut auf, das sie am Hafen verticken wollten.
Flex hatte ein kleine Wohnung, in der Fledermaustwiete, das wusste Broscht.
"Was willst du hier Bettler? Verpiss dich, du lockst nur die Stadtgarde an, mit deiner behinderten Trippelei."
"Jaja, Tippelei!" Der Paria jukste in seine schmutzigen Schals, dann drohte er dem Kriminellen eine Ohrfeige an.
"Willst du Feige?! Gib mir eine Blüte ab, du Nichtsnutz!"
Broscht war älter als Flex, vielleicht 45, der andere 3, 4 Jahre jünger.
"Auf die alten Zeiten, Suppe!"
Flex langte in seinen Lederbeutel und stöberte eine duftende Knolle hervor, seine langen, schönen Finger,
übergaben sie dem stinkenden Bettler.
Der wusch sich etwas.
Tatsächlich hörten sie das Gerassel der Stadtgarde nahen.
Der Ananasdieb.
Tanzende Derwische.
In den Schatten verschwinden
Vorbei Gerauscht.
Die Klingentänzerschule.
"Schau mal Flex:
Ich habe hier drei Pinguinschnäbel.
Wenn ich die breche, meinst du, es gibt dann eine magische Entladung?"
Schattenkriecher.

Wortbruch, vielleicht war es das.
Nairobi blickte zwischen den Felsen über die Halbwüste, durch die sie seit 2 Tagen wanderte.
Die schöne Landstreicherin suchte, wie so viele, nach magischen Praktiken, in dieser Welt, voller Enge und Bedrängnis.

Die Nachricht erreichte Hams am Nachmittag, ein Thronfolger aus Serulem, würde Dersin besuchen und zu seiner Unterhaltung sollten Behinderte in der Arena geschlachtet werden.
Er musste es irgendwie schaffen, aus dem Heim zu entkommen.

Als er völlig verschwitzt, hinkend am Hafen ankam, lag dort ein Boot und er ruderte hinaus.

Flex schloss leise die Wohnungstür hinter sich, Nairobi räkelte sich auf der Couch, Hams saß neben ihr und Broscht kochte in der Küche Eier. Alle vier waren auf Meskalin.

Wissen Sie was, Padre, Hams wandte sich an Flex, "als ich mit dem Boot übergesetzt hab, da war so ne Wasserleiche, die hatte einen Ring am Finger." Nairobi machte große Augen. In den schummrigen Räumlichkeiten glitzerten die Diamanten im Kerzenlicht.
"Oh", Flex Mund blieb einen Moment geöffnet. "Der ist mindestens 100.000 wert", sagte Nairobi, mit ihrer zuckersüßen Stimme.
Broscht kam mit den Eiern aus der Küche.

"Also, ich würde gerne zu Ir in die Hauptstadt. In Serulem werden sie mich nicht suchen. Wollt ihr drei nicht mitkommen?
Der Ring würde bestimmt einen der Karawanenführer überzeugen."

Die Nacht war sternenklar, alles funkelte, wie von unterirdischer Paranoia. "Wenn sie uns kriegen, werden wir gefoltert.", flüsterte Hams.
Flex hatte vorgeschlagen, zu einem Bekannten in die Sümpfe zu gehen, um von da aus, in einem großen Bogen, bis zu einem der sagenumwobenen fliegenden Märkte vorzustoßen, die der Wüste vorgelagert waren.
Die Wüste nannten die Leute aus Dersin: Krumm. Andere Bezeichnungen lauteten Ash, oder {Erebor].
Die Himmelsrichtungen waren weit und die Distanzen unermesslich. Bis nach Serulem viele tausend Meilen.
Der Krüppel führte sie eine Uferböschung hinab zu dem versteckten Boot.

Drei Tage hatten sie vor sich und nur leidlich Proviant. Nairobi hatte noch irgendwie eine Angel organisiert, alles weitere würde sich auf der Fahrt klären. Es war schwül und warm und ihre Paddelschläge manövrierten den großen Kajak in Richtung der Strömung flussabwärts.
Schon bald fing es an zu regnen, die Abenteurer bekamen schlechte Laune. "Weißt du was, Hams?", meinte Nairobi und sie grollte wie eine Löwin. "Hm?", "Ich glaube, der Ring macht einen verrückt." Du meinst, man sieht Sachen, die eigentlich nicht da sind, o.ä.?
"Zeig ihn mir nochmal." "Wir müssen rudern, ihr Penner", Flex wurde nervös.
"Weißt du, ich habe gerade den Geist deines Großvaters gesehen, Hams.", sagte Nairobi. "Er saß neben dir. War er an der Klingentänzerschule?"
"Das weiß ich nicht," antwortete Hams, kleinlaut. "Ich habe meine Eltern nie kennen gelernt."
"Jetzt rudert, oder die Geister von Sreb werden euch holen!" Broscht raunzte und spuckte in den Fluss.

Sreb war die fünfte Stadt im Südosten. Östlich von Serulem lag Amrob, im Nordosten Mash-Um, nordwestlich Furlaq und Dersin im Südwesten.
So viel war bekannt. Sreb war in Urzeiten durch einen schrecklichen Krieg ausgelöscht worden. Nun gingen dort die Geister um.

Viele fürchteten sich vor der Wüste, sie war so kalt und so leer. Monstrositäten sollten dort ihr Unleben treiben, wie überhaupt, die gesamte "Insel" in ihrer Gänze unerschlossen war
und eher menschenfeindlich. Wenn es auch hier und dort fruchtbare Erde und tiefen Dschungel gab.
Niemand begab sich unbewaffnet vor die schützenden Mauern, einer Stadt oder eines Dorfes.

Ein gebrochenes Grab
Der Bucheintreiber. Martin Semmelrock war eine traurige Gestalt. Sein Reisbauernhut, hing ihm zerrupft tief ins Gesicht.

Die Frau, die hinter ihm ging

"Ich bin ein toter Fisch"

Wer ruft den Regen?
Der Goblin in der Grotte

Schlammflutkatastrophe

Während die vier Abenteuerer so ruderten, näherte sich ihnen ein Alkfresser. Ein Monster, etwas größer als eine Anaconda und immer auf der Suche nach Schnaps.
Der Fresser machte einen Witz, den niemand verstand. Alle sahen sich an. "Bei allen Göttern", Flex warf die Flasche Gebrannten ins Wasser.
Es zwinkerte mit den Augen und verschwand in den Fluten.

Riss ihm das Ohr raus

Eine Endzeitsekte, die alles Leben vernichten will.

[Um eine Illusion zu erreichen, gelangt eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken zur Anwendung: Psychologie, Ausnutzung von Wahrnehmungslücken, Ablenkung, Kunstgriffe und Geschicklichkeit, optische Täuschungen, trickreiche Apparaturen und präparierte Requisiten, spezielle Bühnenvorrichtungen, Ausnutzung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und mathematischer Gesetze.

Die Zauberkunst basiert auf ungefähr einem Dutzend von Effekt-Prinzipien, die auf verschiedenste Gegenstände unterschiedlicher Größe und teilweise auch auf Menschen oder Tiere angewendet werden. Häufig werden auch unterschiedliche Effekte kombiniert. Die entsprechenden Typen von Effekten sind: Erscheinen, Verschwinden, Verwandeln, Platzwechsel & Platztausch, Durchdringung, Zerstören & Wiederherstellen, Schweben & Fliegen, Entfesselung, Verbiegen fester Gegenstände, Bewegen von Gegenständen ohne Berührung, Vorhersagen und „Gedankenlesen“.]

"Was schleicht im Dickicht,
wer krakeelt unter den Pforten
Der Heiland erscheint nicht
Teufel, gib mir Torten

Die Bänder reißen
Die Augen springen
Dumm ist der Tod
Mag es gelingen

Die Bäume wackeln
Die Scherben glitzern
In meiner Höhle
Versteck ich Fliegengeschwister

Fliegt zu mir
Ihr blöden Biester
Im Topf zertrümmer ich euch
die fetten Flügel

Krach, alte Eiche
Und Wisper
Wer morgen Gold schenkt
Kommt heut zum Trickster

Die Analogien
verschwinden
mit den Parasiten"


Charaktere:

Hams
37 Jahre alt, Findelkind, am linkend Fuß hinkend
Alle 5 Sinne (Haptik, Akustik, Optik, Gustatorik, Olfaktorik) von Wahrnehmungsstörungen betroffen

Broscht
Alter unklar, dichter Bart

Flex
Krimineller, hat evtl. einen Tinitus, bzw. ihm fehlt das rechte Ohr

Nairobi
Vagabundin, durchstreift die Umgebung von Dersin


Der Mann im Gefängnis

"Mann Broscht, das war echt ein gutes Gesöff, hat mich an unsere Zeiten im Zwinger erinnert. Die Tage dort und das reingeschmuggelte Zeugs. Jetzt hat's der Alk."
Er führte sein scharfes Rapier wieder in die Scheide.
Nairobi guckte ihn auffordernd an: Warum führt man Schwerter eigtl. in Scheiden ein, und warum entscheiden?
Wegscheide. Dieses Monster war wirklich unheimlich nett." Sie lächelte.
Die Männer überlegten.

Vier Tage später erreichten sie den Kumpel von Flex. Er lebte in einem Bungalow unter der Erde, dessen Eingang aus einem hohlen Baum bestand. Hehlerei betrieb er dort.
Die Ware von den versteckten Anbaugebieten für das Gras aus dem Urwald.
Sein Name war Migdas. Er stellte ihnen einen Mann vor, der von den Nomadenvölkern der Gegend abstammte und sich in der Gegend gut auskannte.

Nach einem guten Schlaf und Frühstück brachen sie am nächsten Morgen zu fünft auf.

Pure brachte ihnen schnell bei, sich im Unterholz lautlos und dennoch nicht allzu langsam zu bewegen. Er begutachtete Hams kaputten Fuß und meinte, er kenne eine Geschichte aus Mash-Um von einem Chiropraktiker, der einen ähnlichen Fall behandelt hätte. Dabei sei es zu magischen Entladungen gekommen.
Die alten Völker widerstrebten den Umgang mit dieser Magie, sie sprachen von einer Zeit der Unsterblichkeit, bevor die Magie in die Welt kam.

Doch jetzt war Drek in Aufruhr, gespalten und verrückt.
Vielleicht war das auch schon immer so gewesen, meinte der weit umhergekommene.

Umkommen. "Jaja", dachte Broscht. "Sie erzählen einem als Kind immer von diesen heiligen Naturmenschen und am Ende stellt sich heraus, dass die genauso planlos agieren, wie alle anderen." Die Mücken fraßen ihn auf. Der Sumpf tobte unter seinen Füßen. Seit Stunden. Und dennoch, Pure strahlte um seinen Mund war etwas zauberhaftes, was mit profaner Magie wohl gar nicht erklärbar wäre.

Die skeptische Vereinigung

Hams: Der Blick dieser Frau

 

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