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Des Priesters Leid

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19.02.2006
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Des Priesters Leid

Es war schon Abend, um genauer zu sein 22.00 Uhr und somit höchste Zeit für jeden anständigen (?) Priester, den Laden dicht zu machen und nach Hause zu gehen. Unser spezieller Priester, geistiger Vorstand einer kleinen Gemeinde, freut sich auch schon auf sein Bier, seine bequemen Freizeitklamotten und den höchst prickelnden Gedanken an die Nonne Theresa...auch wenn es eine Erzsünde ist, es machte einfach verdammt Spaß, an sie zu denken.
Lächelnd schloss er die Tür seines Arbeitsplatzes ab und wandte sich zum gehen, als ihn eine Stimme unterbrach.

"Pater?"
"...und diese Rundungen, die man durch das Nonnengewand sieht, eine wahre Sünde, ich...hä? Oh, ja, mein Kind? Was kann ich für dich tun?"
Die junge Frau wirkte leicht verunsichert, fasste sich dann aber und erwiderte:
"Vater, ich habe gesün..."
"Das musst du erst drinnen sagen"
"Und was soll ich draußen sagen?"
"Sowas wie "He du, ich muss beichten"?
"Hm...he du, ich muss beichten"
"Mein Kind! Was fällt dir ein, so mit einem Vertreter des christlichen Glaubens zu reden?"
"Aber du..."
"...sie"
"...sie sagten doch, ich solle sie duzen"
"Niemals!"
"Aber..."
"Willst du etwa eines Priesters Wort in Frage stellen?"
"Nein, nein"
"Na also...und jetzt komm rein"

Drinnen angekommen grüßte der Priester Jesus am Kreuz mit einem Salut, schloss die Beichtkammer auf und stellte Besen und Putzeimer heraus.
"Was machen denn die Putzutensilien da drin?", wollte die Frau wissen.
"Die haben schlimm gesündigt, die Beiden, sowas von feuchte Angelegenheit..."
Die Frau schaute verwirrt.
"Das war nur ein Spaß, pflanz dich auf den Sitz"
Grummelnd ging er durch sein Türchen und setzte sich ebenfalls.
"So, jetzt darfst du dein Sprüchlein sagen"
"Vergib mir Vater, ich habe gesündigt"
"Dir sei vergeben"
"Aber Sie müssen Sie sich doch anhören"
"Aber ich will nach Hause...ach verdammt, schieß los"
"Nun, es geschah eines Morgens, als mein Mann von der Arbeit kam, er..."
"Was ist er denn?"
"Bevorzugt ein Wiener Schnitzel mit einem Bier, warum?"
"Nein, was er ist, nicht was er isst"
"Bademeister"
"Was'n Scheißjob..."
"Wie?"
"Nichts, nichts...fahr nur fort"
Sie sah ein letztes mal verwirrt durch das vergitterte Sichtfenster und zuckte dann die Schultern.
"...er hängte seinen Mantel auf, setzte sich an den Tisch und wir aßen"
"Das Wiener Schnitzel?"
"Nein"
"Wenigstens ein Bier"
"Ja"
"Na immerhin...lass dich nur nicht stören, red weiter"
"Danach gingen wir auf unser Zimmer und, wie soll ich sagen, wir..."
"Vollzogen den Beischlaf?" Der Priester seufzte. Warum hatten normale Menschen immer solche Hemmungen, "poppen" oder "bumsen" zu sagen? Er hatte sie doch auch nicht und er war Priester.
"Ja, genau, das taten wir, allerdings...er hatte solch ein Büchlein..."
"Kamasutra?"
"Meine Güte, Pater, woher wissen Sie das?"
Schnell schob der Angesprochene das Büchlein zur Seite, in dem er geblättert hatte, während die Frau ihr Herz ausschüttete.
"Göttliche Eingebung, vermute ich..."
"Sie vermuten?"
"Himmelherrgottnochmal, ich vermute. Genauso, wie ich an Gott glaube, verstehst du? Glauben ist nicht wissen, vielleicht sitzt da oben ja gar keiner und der, der sich den Schwachsinn ausgedacht hat, sitzt heute nicht neben ihm im Himmel, sondern ist schon lange endgültig tot"
Die Frau war schockiert und schwieg, wurde allerdings knallrot, als der Priester fortfuhr.
"Ihr habt also eine andere Stellung benutzt, liege ich da richtig?"
"Ja, aber...es....es...."
"Ha Spaß gemacht? War erfrischend anders?"
"Nein! Ich meine...doch, eigentlich schon..." Sie legte den Kopf schief. Gleich darauf zuckte sie zusammen.
"Und deswegen beichtest du hier?! Weil du deinen Mann statt normal vielleicht im Handstand gevögelt hast?! Und deswegen wird mir mein wohlverdienter Feierabend gestohlen???!!!"
"Aber Pater, ich..."
"Nix Pater, ich hab's satt, mir tagein, tagaus von den verschiedensten Menschen die Berichte von wilden Sexorgien anhören zu müssen und selber bei keiner mitmachen zu dürfen! Irgendwann ist die Grenze der Belastbarkeit erreicht!"
Die Frau keuchte entsetzt und floh aus der Kirche, im wegrennen stieß sie eine der Heiligenstatuen um.
"He, nicht umschmeißen!" Der Priester stellte die Figur in die richtige Position und hängte seinen Mantel wieder daran auf. Danach seufzte er, nahm die Schmuddelbildchen aus der Bibel am Altar...irgendetwas musste man ja tun, während man da vorne schwafelte...und ging endlich nach Hause. Ein anstrengender und tugendhafter Tag...

 

hey...
ch weiß nicht so recht was ich davon halten soll
eigentlich eine geschichte total nach meinem humor und die vorstelung wie der pater das alles sagt ist durchaus sehr lustig, allerdings finde ich den schluss zu abgehackt, eine gute vorlage, die man noch weiter ausbauen sollte, aber vom humor durchaus stellenweise gut ;)

 

Hi,

seltsamer Priester, hehe.
Nun, insgesamt fand ich die Geschichte nicht schlecht aber auch nicht besonders gut, ähnlich wie schmui (kann jetzt gar nicht richtig beschreiben, woran das liegt). Auf jeden Fall waren schon ein paar lustige Stellen dabei.

Hier ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind:

für jeden anständigen (?) Priester
Ich glaube aus dem Text wird später ersichtlich, dass er kein „anständiger“ Priester ist. Das muss man nicht mit "(?)" vorher andeuten.

nach hause zu gehen
Hause
, freut sich auch schon auf sein Bier, seine bequemen Freizeitklamotten und dem höchst prickelnden Gedanken an die Nonne Theresa.
„den“, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe

So was

"Was ist er denn?"
"Bevorzugt ein Wiener Schnitzel mit einem Bier, warum?"
Na ja. Den Gag fand ich nicht so gut. Der wirkt künstlich, da es vorher in keinster Weise um Essen ging, sondern klar war, dass es um die Arbeit geht.

"Nein, was er ist, nicht was er isst"
"Bademeister"
"Was'n Scheißjob..."
:lol:

Kama Sutra
Kamasutra

Himmelhergottnochmal
Himmelherrgottnochmal

Die Frau keuchte entsetzt aus und floh aus der Kirche
"aus" würde ich streichen

Was ich zudem nicht verstanden habe, ist der Zeitenwechsel am Anfang. Erst heißt es "Es ist schon Abend", dann geht es in Vergangenheit weiter "Lächelnd schloss er " usw..

Gruß,
Larvalis

 
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Mist, ihr habt es beide erkannt :)
Ich hatte die Geschichte schnell fertig geschrieben, da ich kurz darauf weggehen musste. Danke für die Anmerkungen, ich verbessere es und schau mal, ob ich es noch ausbaue

 
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Hallo Evan,
nette Geschichte und so schoen kurz. Manche stellen halbe Romane ins Netz, die lese ich erst gar nicht. Nur mit dem Schluss war ich nicht einverstanden. Ich erwartete, dass die Dame irgendetwas Ausgefallenes beichtet, nicht dass sie im Handstand ge...oh ich schaff es nicht, sondern zumindest ihren Wellensittich vergewaltigt hat. Eine richtige Pointe eben.
Zum Glück sind Katholiken nicht so empfindlich wie andere nicht näher bezeichnete Religionsgruppen, sonst müsstest du um dein Leben fürchten.

Adele vom Brunnengeist

 

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