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Dia-Abend mit Röntgenbildern

Beitritt
07.04.2005
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Dia-Abend mit Röntgenbildern

Die Luft schmiegt sich schüchtern an die Haut. Einen Erdbeer-Buttermilch-Kuchen und einen Kaffee bestellend schaue ich mir meine Sitznachbarn im neu eröffneten Restaurant Witzleben am Lietzenseepark an. Zur Linken ein Mann, der seinen Fett-panzer an der medizinisch gefährlichsten Zone um den Bauch trägt, so wie die meis-ten seiner Geschlechtsgenossen. Er hat eine Tageszeitung dabei, blättert darin zur Tarnung. Er sitzt eigentlich nur da. So wie ich.

Ein Tag, an dem man sich bedankt leben zu dürfen.

Die Sonne wärmt, ist aber noch nicht zu heiß. Der Kuchen ist wunderbar, vor allem wohl deshalb, weil der letzte Biss in einen frischen Kuchen schon so lange her ist.

Zur Rechten unterhalten sich drei Senioren über ihre Krankheiten. Nichts von all dem, was sich da mit Charme an die Seelen schmeißt, berührt sie. Die detaillierten Kenntnisse der Symptome dieser und jener Gebrechlichkeit werden mit einer solchen seriösen Begeisterung ausgetauscht, dass den Alten wohl ein echter Lebensinhalt fehlte – so ganz ohne Krankheit.

Die grauenhaftesten Erinnerungen aus dem entfernten Bekanntenkreis habe ich von Dia-Abenden behalten. Und ich stelle mir, inmitten meiner gelösten kaffeeseeligen Stimmung im Restaurant auf der Terrasse, vor, die Senioren am Nebentisch lüden mich ein zu einem Dia-Abend, bei dem sie ihre Röntgenbilder vorführten. Ein echter Arzt sei auch anwesend und würde den wahrscheinlichen Verlauf der Krankheit schil-dern. Und außerdem wollte man mir nur mal gesagt haben, dass Kaffee schlecht für den Blutdruck und Kuchen schlecht für die Fettwerte sei. Natürlich hat mich keiner der Senioren eingeladen, ja noch nicht mal angesprochen – sie waren voll und ganz in ihrem Element und ihrem Leid gefangen.

Die Serviererin hat Herpes.

Warum fällt mir das erst jetzt auf? Ihr gesungenes Haalllooooho zur Begrüßung hat mich wohl lieber nicht so genau hinschauen lassen wollen. Jedenfalls kassiert die Frau Herpes 5,00 €, freut sich für meinen Geschmack eine Spur zu zügellos, da ich in Münzen bezahle. „Endlich mal Eener mit Kleenjeld“.

Ich lasse die Röntgenbilder rechts, den Fettdepotverwalter links sitzen und schlänge-le mich an den Lippenviren vorbei auf die Straße.

Ein Tag, an dem man sich dafür bedankt, noch mal davongekommen zu sein.

 

Hi Norbert Michaelis!

Fett-panzer
Fettpanzer
meis-ten
meisten
Er hat eine Tageszeitung dabei, blättert darin zur Tarnung.
unglücklich. Vorschlag: Er hat eine Tageszeitung dabei und blättet darin unauffällig, der Tarnung wegen.
Ein Tag, an dem man sich bedankt leben zu dürfen.
Ein Tag, an dem man sich bedankt, leben zu dürfen.
Biß.
, dass den Alten wohl ein echter Lebensinhalt fehlte
..., dass den Alten wohl ein Lebensinhalt zu fehlen scheint.
lüden mich ein zu einem Dia-Abend
würden mich zu einem Dia-Abend einladen
schil-dern
schildern
schlänge-le
schlängle (wenn überhaupt)

Herzlich willkommen bei kg.de!
Deine Geschichte hat mich leider nicht ganz überzeugt. Der Inhalt ist schon nicht schlecht, nur erschweren die vielen Fehler auf den kurzen Text das Lesen. Ich nehme an, dass du die Story mit Microsoft-Word geschrieben hast, und da kann ich dir nur empfehlen, gänzlich auf Bindestriche zu verzichten, sondern statt dessen das Wort komplett in die nächste Zeile zu schreiben. Dann gibt es auch keine Unfälle beim Kopieren.
Auf jeden Fall lass dich nicht entmutigen, poste weiter und vielleicht bekommst du ja noch die ein oder andere gute Geschichte hin.
Oh, wo ich grad noch mal deinen Text überfliege:

sie waren voll und ganz in ihrem Element und ihrem Leid gefangen.
sie waren voll und ganz in ihrem Element und in ihrem Leid gefangen.

Les beim nächsten mal einfach noch mal über deinen Text drüber.

Gruß

S.A.N.

 

Moin Norbert,

Erstmal willkommen auf KG.de

Deine Geschichte, und da stimme ich meinen Vorrednern zu, hat mir leider auch nicht wirklich gefallen. Zu kurz, zu skizzenhaft. Das liest sich für mich eher wie die Kurzzusammenfassung bzw ein Entwurf zu einer Geschichte, als wie eine Geschcihte selbst. Atmosphäre wollte nicht aufkommen und lachen mußte ich auch nicht.
Die Idee mit dem Röntgenbilderdiaabend finde ich allerdings grandios und das macht es um so schader (schade, schader, am schadesten - gibt es nicht, sollte es aber geben), daß du diese wirklich interessante Sache nur einmal kurz anreißt. Ich hätte es spannend gefunden, wenn die Frauen ihn tatsächlich eingeladen hätten. Da hätte man eine wirklich tolle und skurrile Geschichte draus machen können. Leider verpufft diese Idee, da dein Erzähler einfach aufsteht und weggeht. In gewisser Weise auch skurril (sowas mach ich auch öfter - also Anspielungen, die nicht genutzt werden) und hat auch irgendwo seinen Reiz, aber hier leider viel verschenktes Potential.

 

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