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Die alte Frau

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27.06.2020
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Die alte Frau

Mühselig bückte sich die alte Frau nach einer Zeitung die auf der Straße lag. Der Zeitungsjunge hatte sie bei seiner Arbeit verloren und es war ihm egal. Er war froh, seine Ware loszuwerden, egal wie. Er kotzt mich an. Die Zeitung verschwand in einem Müllsack, den die Frau auf ihrem Rollator transportierte. Anschließend schob sie ihn nur wenige ihrer kurzen Schritte weiter. Wieder beugte sie sich, mit einer Hand auf ihrem Rollator abgestützt, nach unten und hob eine Zigarettenschachtel auf. Eine Angestellte hatte sie auf dem Weg in ihr Büro auf die Straße geworfen und es war ihr egal, denn sie war in Eile. Sie kotzt mich an. Die alte Frau tat mir leid. Es war nicht ihr Müll und es war nicht ihre Aufgabe ihn zu beseitigen. Aber es war ihr Hauseingang und sie möchte ihn in Ordnung halten. Ich überblickte die Straße, sie würde noch viel zu tun haben. Eine angebissene Eiswaffel fand durch ihre zittrige Hand ihren Weg in die Mülltüte. Ein kleines Mädchen hatte es aus Trotz weggeworfen. Es war den Eltern egal, sie mussten ihr Töchterchen besänftigen. Sie kotzten mich an. Mit stoischer Ruhe setzte die alte Frau ihre Arbeit fort, so schwer es ihr auch fiel. Ich hätte ihr helfen sollen, aber es war mir egal. Es war nicht mein Müll und nicht meine Aufgabe. Es war nicht einmal mein Hauseingang. Ich war müde von der Schicht und ging nach Haus. Ich kotze mich an.

 

Hallo @DasWiesel,

und herzlich Willkommen hier im Forum. Ich weiß nicht, ob man deinen Text eine Geschichte nennen kann. Es ist ein kurzer Text, den ich trotzdem sperrig zu lesen finde. Mir fehlt es an Kohärenz, die Sätze ergeben sich nicht aus den vorherigen Sätzen. Beispiel:

Er war froh, seine Ware loszuwerden, egal wie. Er kotzt mich an. Die Zeitung verschwand in einem Müllsack, den die Frau auf ihrem Rollator transportierte.
Passt für mich noch nicht richtig zusammen und das "er kotzt mich an" hat mich nicht überzeugt. Mir würde hier eine subtilere Vorgehensweise besser gefallen. So liest es sich wie mit einer Brechstange.

Mit stoischer Ruhe setzte die alte Frau ihre Arbeit fort, so schwer es ihr auch fiel. Ich hätte ihr helfen sollen, aber es war mir egal. Es war nicht mein Müll und nicht meine Aufgabe. Es war nicht einmal mein Hauseingang. Ich war müde von der Schicht und ging nach Haus. Ich kotze mich an.
Ich frage mich als Leser, was du mir mit dieser Geschichte vermitteln willst? War es lediglich der Versuch, etwas zu schreiben oder steckt dahinter etwas? Ich für mich konnte darin keinen tieferen Sinn finden.

Insgesamt hat mir der Text leider nicht gefallen.


Viele Grüße,
MRG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @DasWiesel ,

offensichtlich bist du recht neu hier im Forum.
Dann sei herzlich willkommen!

Deine kurze Geschichte könnte wegen der Kürze auch gut als Flash Fiction funktionieren, statt nur unter Alltag eingestellt zu werden.
Das Thema: „Wohin mit dem Müll“ und die Problematik, dass Menschen Abfälle nicht fachgerecht entsorgen sind aktuell und wichtig.
In wenigen Fällen suchen sich Menschen gezielt Orte, wie Straßengräben, Wälder, Flüsse, Meere, etc. aus, um Müll, Schutt und sperrige Geräte loszuwerden.
Meist aber geschieht die wilde Müllentsorgung aus Gedankenlosigkeit und ohne schlechtes Gewissen wegen Ablenkung, Zeitdruck oder Müdigkeit, wie in deinem Textbeispiel auch.
Weg damit, hier und jetzt! Hauptsache man ist das nutzlos gewordene Ding los und muss es nicht noch länger tragen.

Insofern möchte ich dem 1. Kommentator, @MRG, widersprechen.
Er schrieb: „Ich frage mich als Leser, was du mir mit dieser Geschichte vermitteln willst? War es lediglich der Versuch, etwas zu schreiben oder steckt dahinter etwas? Ich für mich konnte darin keinen tieferen Sinn finden.“

Deine Protagonistin beobachtet die gedankenlosen „Müllentsorger“. Sie ärgert sich über sie, und der Ärger wächst mit der Beobachtung der alten Dame, die vor ihrem Hauseingang alles Weggeworfene mit Mühen einsammelt.
Es „kotzt sie an“, dass die Mitmenschen sich so verhalten. Gleichzeitig erkennt sie auch, dass sie selbst nicht besser ist.
Das schlechtes Gewissen darüber, dass sie der alten Dame nicht hilft und auch eine Ausrede parat hat, findet seinen Ausdruck im Schlusssatz:
Ich kotze mich an.“

Ich fand den Text inhaltlich sztimmig, auch wenn er kurz war, eben Flash Fiction!

Noch ein paar Anmerkungen:
Mühselig bückte sich die alte Frau nach einer Zeitung die auf der Straße lag.
Relativsatz: Zeitung, die

Der Zeitungsjunge hatte sie bei seiner Arbeit verloren und es war ihm egal.
Auch hier ein Komma als Vorschlag, weil nach verloren ein vollständiger Satz folgt:
verloren, und

Wieder beugte sie sich, mit einer Hand auf ihrem Rollator abgestützt, nach unten und hob eine Zigarettenschachtel auf.

Bisschen umständlich, vielleicht abändern in:
Mit einer Hand auf dem Rollator abgestützt beugte sie sich nach unten und hob eine Zigarettenschachtel auf.

Eine Angestellte hatte sie auf dem Weg in ihr Büro auf die Straße geworfen und es war ihr egal, denn sie war in Eile.
(geworfen, und)

Es war nicht ihr Müll und es war nicht ihre Aufgabe ihn zu beseitigen.
Es war nicht ihr Müll, und es war nicht ihre Aufgabe, ihn zu beseitigen.

Eine angebissene Eiswaffel fand durch ihre zittrige Hand ihren Weg in die Mülltüte.
Ein kleines Mädchen hatte es
(sie, die angebissene Eiswaffel?) aus Trotz weggeworfen.

Um die Beschreibung des Vorgehens variabler zu gestalten, schlage ich vor:
Ich sah, wie ein kleines Mädchen aus Trotz eine Eiswaffel wegwarf.
Auch sie fand den Weg in die Mülltüte der zittrigen Alten.

Gruß
kathso60
Ergänzung: Habe gerade gesehen, dass der Text bereits unter Flash Fiction eingestellt wurde. Dann ist mein Hinweis oben hinfällig.
2. Nachtrag: Überdenke vielleicht noch einmal die Wahl deiner Überschrift.
M.E. macht sie nicht so recht neugierig auf den Text. Es geht ja nicht ausschließlich um die alte Frau.

 

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