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Die Bäckereifachverkäuferin
- Alltagserotik im Leben eines Junggesellen -
Montag früh, meine Beine liegen wie Blei im Bett. Nicht dass ich schlecht geschlafen hätte, was durchaus vorkommt. Nein, es ist nichts Geringeres als die Sinnlosigkeit des Aufstehens die mich im Bett gefangen hält. Aber vermutlich geht es nicht nur mir so in einer Welt die wie ein Uhrwerk funktioniert, oder wieso hätte mein Wecker sonst die so häufig genutzte "Schlummer"-Taste. Nachdem ich meinen hartnäckigen Wecker mehrmals in die Schranken verwiesen hatte, wurde mir klar dass es nun an der Zeit ist der Vernunft Oberhand zu geben. Also eine Minute nicht an den Sinn des Daseins denken, oder zumindest so lange bis meine beiden Beine den Boden der Tatsachen berührt haben.
Nachdem nun die härteste Hürde genommen war, bleiben mir noch exakt 45 Minuten, von denen jedoch schon 20 Minuten benötigt werden um mein Aussehen auf ein für Zeitgenossen erträgliches Niveau zu heben. Wenn ich nun noch die minimal benötigte Zeit von 25 Minuten für die Fahrt zur Arbeit abziehe, bleiben exakt noch null Minuten für Nahrungsaufnahme. Unter der schon häufiger gemachten Annahme dass meine Uhr fünf Minuten nach geht, was ich meinem Arbeitgeber noch plausibel erklären könnte, entschließe ich mich zu einem Abstecher in eine auf dem Weg gelegene Bäckerei um doch noch zu einem Minimal-Frühstück zu gelangen.
Eigentlich bin ich kein Freund von Supermarkt-Bäckereien, wenngleich ich zugeben muss, dass es für die schnelle Befriedigung des Hungergefühls durchaus praktisch ist. Kaum habe ich die sich aufschiebende Glastür durchquert, fällt mein Blick auch schon auf die Bäckereifachverkäuferin die mich erwartungsvoll, vermutlich in der Vorahnung ich würde etwas kaufen, anblickt. Nachdem ich es schließlich geschafft habe die wenigen Sekunden bis zum Tresen den Blickkontakt zu halten, lasse ich meine Augen alibimäßig über die ausgelegten Backwaren wandern. Wenn ich mir nicht schon bei der Autofahrt genau überlegt hätte was ich zur Verkäuferin sagen wolle, hätte ich jetzt vermutlich ein Problem. Dummerweise gerate ich nämlich unter Beobachtung einer, was ich auf den wenigen Metern schon feststellen konnte, mir sympathisch erscheinenden Frau, meist in eine Schockstarre, was meine Entscheidungsphase für eines der vielen angebotenen Süßwaren deutlich verlängert hätte. So aber konnte ich mit der Entschlossenheit eines Eroberers sagen: "Eine Tasse Kaffee und ein Schoko-Hörnchen, bitte".
Die Verkäuferin lächelt mich an: "Eine kleine Tasse oder eine große Tasse?". Wieso immer diese Nachfragen? "Hm...eine kleine Tasse!". "Okay". Zum Glück hat sie sich damit abgefunden und nicht damit gekontert, dass eine große Tasse im Angebot wäre, was mir in der Vergangenheit schon des öfteren einen ungewollt langen Kaffeegenuss bescherte.
Sie dreht mir nun ihren Rücken zu um sich mit der Kaffee-Maschine beschäftigen. Dabei fällt mir sofort ihr hochgestecktes zu einem Pferdeschwanz gebundenes brünettes Haar auf.
Durch die über ihrer Taille gebundene erdbraune Schürze zeichnen sich die verführerischen Rundungen ihres Pos ab. Sie kommt zurück tippt, meine Blicke ignorierend, an ihrer Kasse, wobei sie ihre Brille zurecht rückt.
Aus irgend einem Grund finde ich Frauen mit hochgestecktem Haar und Brille anziehend. Ich spekuliere noch ob es daran liegen könnte, dass dieses seriös unschuldig Wirkende im absoluten Gegensatz zu ihren weiblichen Reizen steht. "Das macht dann 2 Euro Fünfzig". Ich krame meinen Geldbeutel aus der Hosentasche wühle etwas im Kleingeld und gebe ihr die Münzen passend.
"Passt genau!" erwidert sie in ihrer Routine und reicht mir die Tasse Kaffee und ein Tellerchen mit dem Schoko-Hörnchen. "Bitte sehr!". "Danke".
Ich stelle mich an einen der wenigen Stehtische und beobachte die umtriebigen Menschen die durch die Glasschiebetür den Supermarkt betreten um der modernen Form des "Jagens und Sammelns" nachzugehen. Immer wieder jedoch ertappe ich mich dabei wie mein Blick zur Bäckerei-Fachverkäuferin wandert. Jawohl, Fachverkäuferin...die kennt sich aus mit süßen Verführungen aller Art. Nicht nur dass die Schürze ihr Becken betont, auch um die Rundungen ihrer Brüste zu erahnen braucht es nicht allzu viel Fantasie. Der Latz der zwar vor neugierigen Blicken von vorne schützt, gestattet nämlich seitlich tiefen Einblick auf die nur von einem weißem engen Shirt bedeckten Brüste. Ich bemerke den Kassenbeleg unter der Kaffeetasse, beginne ihn mit meinen Augen zu überfliegen und erblicke einen interessanten Satz: "Es bediente Sie Frau Nina Müller". So viel zum Thema Datenschutz und Privatsphäre. Ich könnte versuchen über diverse Internet-Portale etwas über die Unbekannte ausfindig zu machen. Aber sicherlich wäre sie nicht sonderlich erfreut, wenn sie auf diese Weise "belästigt" würde. Daher tröste ich mich erstmal mit meinem Kaffee und dem Schoko-Hörnchen, wenngleich ich hin und wieder einen Blick auf das Objekt meiner Begierde riskiere.
Ihr prinzessinenhaft hochgestecktes Haar und ihre Brille verleiten mich sogleich wieder zu unkeuschen Gedanken. Ob sie sich wohl hin und wieder selbst befriedigt, und wenn ja, wie? Welche geheimen verbotenen Fantasien hat diese so normal erscheinende Frau wohl? Ich kann nicht verleugnen dass die Vorstellung sie würde sich diverser Hilfsmittel bedienen mich erregt. Wieso nur lande ich immer in solchen Schmuddel-Phantasien die zwar zu einer gewissen Erregtheit führen, letzlich aber nicht sonderlich zielführend sind? Bestimmt steht sie auf die harten coolen Typen die ich selbst so lächerlich finde.
Und selbst wenn es mir gelingen würde ihr Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, wie lange würde das wohl anhalten. Ich blicke auf die Uhr. "Mist! Schon fünf Minuten zu spät." Ich stelle die Tasse und das Tellerchen auf den Tresen, suche den Blick der Verkäuferin, finde ihn, und verabschiede mich mit einem unschuldigen "Tschüss!". Die Verkäuferin wirft mir ein routiniertes "Tschüss!" zurück und ich verlasse die Bäckerei durch die sich wieder öffnende Glasschiebetür.