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Die blutende Blume

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18.06.2004
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Die blutende Blume

Seine Augen sind ganz klein als er erwacht. Das Erste was ihm auffällt ist der pechschwarze Himmel. Erst nachdem er aufgestanden ist bemerkt er seine nackten Füße und das kalte, feuchte Gras darunter. Doch es ist so sanft, dass es ihm nichts ausmacht zu frieren. Mit einem Hauch von Gleichgültigkeit läuft er durch die Gegend, suchend nach Gesellschaft. Plötzlich bemerkt er, dass er in einem riesigen Feld von wunderschönen Blumen steht. Er betrachtet sie sorgfältig währenddessen er die grausame Ruhe genießt.
Erst nach einiger Zeit bemerkt er, dass die Blüten übergossen sind mit dunkelrot-schwarzem Blut. Doch er entschließt sich dies zu ignorieren und seinen Weg fort zu führen.
Nach einer Weile erreicht er eine schmale geteerte Straße. „Endlich festen Boden unter den Füßen.“ denkt er sich.
Er folgt ihr und bemerkt, wie sie linear breiter zu werden scheint bis er zu einem prachtvollen Haus gelangt. Erwartungsvoll betritt er das Foyer. „Hm...von außen sah es größer aus.“flüstert er leise zu sich selbst. Seine Augen wandern über den glatten Steinboden, der in grau beinahe den ganzen Innenraum mit Kälte füllt, weiter über die große Wendeltreppe bis zu einem großen Spiegel, dem er sich langsam nähert. In den Rahmen des Spiegels scheinen einige Gesichter eingeschnitzt zu sein, die ihm fragend entgegenblicken. Obwohl er weiß wie sich sein Spiegelbild im nächsten Augenblick bewegt, graut es ihm vor dem Anblick.
Doch Geräusche, die von oben zu kommen scheinen lenken seine Aufmerksamkeit auf die mit Teppich beklebte Wendeltreppe.
Seine Neugier treibt ihn hinauf. Die Treppe ist breit und fühlt sich warm an, ist jedoch auch unüberschaubar.
Oben angekommen bemerkt er einige seiner Bekannten. Doch die Vorfreude wandelt sich schnell in Langeweile, als er begreift, dass er allein in einem Raum voller Menschen steht.
Doch dann: Nach einer flüchtigen Unaufmerksamkeit steht sie vor ihm. Er verliert sich in ihre unschuldigen Augen, bevor er ihr sanft über ihr Haar streichelt und ihre Stirn küsst. Sie lächelt ihn an, streicht ihm über seine Wange.
Wie aus dem Nichts reißt sie plötzlich mit ihren zarten Händen ein Loch in sein Sonnengeflecht und zieht ihn zu sich ran. Er hält sie fest; sie drückt ihn weg. Merkwürdigerweise spürt er nichts, bis auf seine nassen Augen. Er verharrt einfach eine ganze Weile ohne einen Gedanken, ohne eine Bewegung, ohne ein Wort.
Plötzlich erfasst ihn die Müdigkeit. Sein Hals schwillt zu, bis schließlich sein Atmen Geräusche hervorbringt. Sein bester Freund bittet ihn darauf das Haus zu verlassen, auf Grund der nicht eingehaltenen Rücksichtnahme. Er steigt die Treppe wieder hinunter. Alles um ihn herum verschwimmt zu einem Gemisch aus allen Farben seiner Vergangenheit. Er versucht das Haus zu verlassen. Mit einer Hand tastet er sich vorwärts, mit der anderen hält er das Loch unter seiner Brust zu, um zu verhindern, dass sich Schmarotzer einnisten. Draußen angelangt fällt er vor Erschöpfung auf die harte, breite Straße. Das letzte, an das er sich erinnern kann ist die Sonne, die leicht hinter dem schwarz hervorlugt und seine Hände und Augen wärmt.
Als er erwacht spürt er wieder das Gras unter seinen Füßen. Diesmal ist es warm. Doch schließlich entdeckt er eine weitere schwarze Wolkenwand, die sich nähert. Zum Schutz vor ihr fängt er an sich eine Höhle in die Erde zu graben. Dort nach unten verkriecht er sich und verharrt nun, währenddessen über ihm eine weitere blutende Blume wächst.

 

Hallo Ammania,
zunächst einmal herzlich willkommen auf kg.de :thumbsup:
Viel kann man zu Deiner Geschichte nicht schreiben, fürchte ich. Sie wirkt wie ein niedergeschriebener Traum, und da Träume immer seltsam sind, ergibt deren Niederschrift nicht automatisch eine interessante, seltsame Geschichte, sondern eine, die für andere als den Träumer selbst gar keine Bedeutung erlangt.
So ist es auch hier. Es reihen sich Szenen und Ereignisse aneinander, die unmotiviert aufeinander folgen und den nicht weiter charakterisierten Protagonisten mehr oder weniger überraschend ereilen. Da ist Gras, da sind Blumen, da ist plötzlich eine Frau. Das sind alles Dinge, die keinen erkennbaren Zusammenhang ergeben. Jedenfalls erkenne ich keinen. Es ist eigentlich gar keine Geschichte.
Möglicherweise funktioniert die Geschichte auch nur auf eine metaphorischen Ebene, aber auch in dem Fall sehe ich keinen Schlüssel, der mir Zugang zu ihrer Bedeutung verschaffen würde. Daher die Frage: Und was soll das alles?

Sprachlich gibt es nicht viel einzuwenden. Der Anfang wirkt ein wenig holprig, weil einige Kommas fehlen. Ansonsten gibt es sogar einige wirklich brauchbare Stellen (z.B. "Alles um ihn herum verschwimmt zu einem Gemisch aus allen Farben seiner Vergangenheit").

Fazit: sprachlich ok, inhaltlich sehe ich keine Geschichte.

Uwe
:cool:

 

Hallo Uwe!
Schön, dass du auch meine 'Geschichte' mal unter die Lupe genommen hast. Zur Frage was das alles eigentlich soll:
Eigentlich handelt es sich nicht wirklich um einen Traum, sondern eher um eine Art Prosa. Vielleicht es ist es wirklich schwierig etwas herauszulesen, da man, um den eigentlichen Sinn zu verstehn, sich richtig in den Handlungsablauf einlesen muss.
Wenn man versucht die Gecshichte zu interpretieren, kann man (denke ich) Dinge aus dem eigenen Leben wiedererkennen und alles eventuell ein wenig weiterspinnen.
Soweit von mir...
Liebe Grüße Ammania

 

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