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Die dunkle Stadt

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21.06.2005
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Die dunkle Stadt

Die dunkle Stadt

The City in the Sea

Lo! Death has reared himself a throne
In a strange city lying alone
Far down within the dim West,
Where the good and the bad and the worst and the best
Have gone to their eternal rest.
There shrines and palaces and towers
(Time-eaten towers that tremble not!)
Resemble nothing that is ours.
Around, by lifting winds forgot
Resignedly beneath the sky
The melancholy waters lie.
(E.A. Poe, The City in the Sea)

Die Stadt, die ich bewache, ist auf keiner Weltkarte zu finden. Schon seit zu vielen Generationen erinnern sich die Menschen nicht mehr an ihren Namen, an ihre Bewohner, oder daran, wo sie lag. Sie wissen nicht mehr, dass es sie je gegeben hat, und haben sie ins Reich der Märchen und Mythen verbannt. Da allerdings wird ihr Name fortbestehen. Das Gedächtnis der Menschheit lässt sich nicht narren.

Auch wenn die Menschen nicht mehr wissen, wo und was diese Stadt ist: ich kenne sie. Ich kenne sie besser als mich selbst. Die Stunde ihres Untergangs war die Stunde meiner Geburt.
Seit vielen Jahrhunderten schon bewahre ich ihr Geheimnis. Wie viele düstere Jahrhunderte werde ich hier sein, um die Welt da draußen vor ihrem Anblick zu bewahren? Allein, im Nichts…dafür wurde ich geschaffen.


Es gibt keine Veränderung hier, weder Verfall noch Fortschritt, nur eine ewig währende Nacht, spärlich erhellt von blutrotem Mondlicht.
Die Zeit ist ein eingefrorener Moment:
Das Meer, das die kalten Felsen umspielt, reflektiert das Licht des Mondes nicht. Glatt und schwarz liegt es da und ist in seiner Stille vom Nachthimmel kaum zu unterscheiden. Dunkle Türme und Erker ragen hoch auf, weite Kuppeln spannen sich über verlassenen Hallen. Ein kantiger Scherenschnitt gegen den fahlen Mond.

Dunkel und stumm lag die Stadt vor mir in jener Nacht vor so langer Zeit, als ich sie das Erste mal betrat, und dunkel liegt sie jetzt. Doch bisweilen scheint es mir, als ob sie nicht mehr stumm wäre. Mitunter ertappe ich mich dabei, dass ich einem Raunen lausche, das in der unbewegten Luft hängt. Dann scheint es mir, als beweine die Stadt ihr Schicksal.

Einst war es eine prächtige und wohlhabende Stadt. Voller Menschen und lebhaftem Treiben. Die Stadt lebte von regem Handel und vom Erwerb der Wissenschaften. Voller Eifer erforschte man alles, was einer Erklärung bedurfte, und Herrscher aus aller Welt suchten Rat bei den Weisen der Stadt. Dem Rat dieser Weisen saß ein Mitglied des Könighauses vor. Das Herrschergeschlecht stand im Ruf, die klügsten und geistreichsten Denker der Welt hervor zu bringen.

Doch eines Tages forderte der Herrscher der Stadt in törichtem Stolz meinen Meister heraus. Darüber geriet er so in Zorn, dass er den Untergang der Stadt heraufbeschwor, und sie aus dem Gedächtnis der Menschen löschte. Daraufhin schuf er mich und schickte mich hierher, damit ich die Versiegelung der Stadt auf alle Zeit aufrecht erhalte.

Das ist alles, was ich über die Geschichte dieser Stadt weiß. Es hat mich auch bisher nie berührt oder interessiert: Die Gründe des Meisters sind nicht hinterfragbar.
Aber seit ich dieses Flüstern höre, dieses klagende Seufzen… Was hat meinen Meister so sehr erzürnt? Welcher unselige Frevel hat zu der Verbannung dieser Stadt aus der Geschichte der Menschheit geführt? Und damit auch zu meiner einsamen Existenz an diesem trostlosesten Ort?

Wieder einmal wandere ich ziellos durch die leeren Straßen. Ich verabscheue diese Stadt, diese Insel, meine Einsamkeit. Ich verabscheue es, dass ich mich einsam fühle. Immerhin verdanke ich der Einsamkeit meine Existenz. Ich habe nicht das Recht, mich zu beklagen. Die Gründe des Meisters sind nicht hinterfragbar.
Wie so oft in letzter Zeit suche ich nach Hinweisen auf das Schicksal der Stadt. Es hilft mir, der Einsamkeit zu entfliehen. Ich durchstreife ruhelos Gassen und Winkel, betrete Häuser, deren dunkle Fensterlöcher stumm in die ewige Nacht starren. Ich gehe durch verlassene Zimmer, tanze durch spiegelbehangene Ballsäle, erforsche die Reliefs in den düstersten Winkeln der Tempel.
All das habe ich schon oft ergebnislos getan.
Ich wälze Stammbäume, durchforste Chroniken und Berichte. Umsonst. Doch ich gebe nicht auf.
Ich laufe den Hügel hinauf in die herrschaftlichen Gärten und betrete die Gebäude des Palasts. Zum ersten Mal wage ich mich in den einst prächtigen Mittelflügel. Eine Bildergalerie zieht kurz meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Herrscher auf ihren Portraits schauen blicklos in ferne Zeiten. Das letzte Portrait ist seines Gesichts beraubt worden.
Eine breite Treppe führt hinauf in den ersten Stock. Dort finde ich die Gemächer der Herrscher, die ich solange gesucht habe. Und endlich, endlich finde ich heraus, wer der letzte Herrscher der Stadt war.
Königin Ligeia. Ihr Name steht auch auf dem kleinen, grünen Buch, das neben dem Bett liegt. Ich hebe es auf und will es gerade aufschlagen, als mir mein Gefühl sagt, dass es Zeit wird, die Zeremonie des Versiegelns durchzuführen, und ich begebe mich in den höchsten Turm der Stadt.
Der Ablauf der Bannzeremonien gibt mir so etwas wie einen regelmäßigen Rhythmus vor an einem Ort, an dem es weder Tag noch Nacht, noch Stunden gibt, nur einen einzigen, in die Ewigkeit gestreckten Moment.
Ich warte. Nach einer Weile spüre ich, wie sich die Energie um mich sammelt und sich über meiner Stirn konzentriert...

Nach Vollendung des Versiegelns nehme ich Ligeias Buch wieder zur Hand und beginne zu lesen. Ligeia hat darin alles Erdenkliche aufgeschrieben, Wissenschaftliches, Politisches, Philosophisches. Kaum Privates. Die Aufzeichnung beginnt am Tage ihrer Amtseinsetzung, der auch das Datum ihres 18. Geburtstages ist. Ihre Aufzeichnungen lassen enorme Bildung und einen klugen Kopf erkennen, mehr noch aber eisernen Willen. Lange Zeit lese ich, fasziniert von den Gedanken dieser ungewöhnlichen Person.
Doch je älter sie wird, desto häufiger beklagt sie ein besonderes Problem, für das sie keine Lösung findet:

“ Ich herrsche nun seit 25 Jahren gerecht über mein Volk. Mein Wissen übertrifft das eines jeden anderen Menschen, und niemand wird in dieser Welt höher geschätzt als ich. Mein Rat ist wertvoll, mein Willen stark. Und doch erzittere ich Nachts vor Angst, jagt ein Albtraum den anderen, denn ich weiß, dass ich eines Tages sterben werde, und dass dann all meine Weisheit umsonst gewesen sein wird. Denn diesem Einen, dem grausigem Schnitter, kann ich mich nicht widersetzen. ”

Nachdenklich lasse ich das Buch sinken. Haben die Menschen wahrhaftig so viel Angst vor meinem Meister? Ist er nicht oft gütig und sanft zu den Menschen?
Meine Pflicht ruft.

Ich kann mir nicht helfen, ich muss das Buch weiterlesen. Gerade vorhin, als ich die Bannsegnung gesprochen habe, war da dieser kühle Hauch in meinem Nacken, und als ich aufblickte, glaubte ich für einen Moment, die Vorhänge an den Fenstern des Tempels bauschten sich im Wind. Doch es gibt hier keinen Wind. Es gibt nur Stille.
Ich kehre also zurück in die Gemächer der Königin, und lese weiter. Immer wieder kommt Ligeia auf den Tod zu sprechen, und mit den Jahren wird ihr Ton zunehmend verzweifelter.

“ Dass all mein Leben umsonst gewesen sein soll! Wut packt mich, wenn ich an meine Hilflosigkeit denke! Habe ich nicht für alles eine Lösung gefunden? Warum nicht dafür? Warum Sterben? Mein verräterischer Körper wird mich im Stich lassen, während mein Wille bestehen bleibt. Oh grausames Schicksal des Menschen! Wenn ich mit den Priestern spreche, dann sagen sie mir, ich solle eine Familie gründen, dann würde ich in meinen Nachkommen weiterleben... Diese Narren! Mein Geist wird sterben, meine Seele. Um meinen Körper gräme ich mich nicht. ”

Mich schaudert bei diesen Worten: Wie sehr sie sich selbst das Leben vergiftet hat!
Einige Seiten weiter stoße ich auf eine Passage, die mein Blut gefrieren lässt.

“ Ich habe wegen eines Problems mit den Opfergaben den Tempel aufgesucht, um zu beichten. Doch der Priester war noch nicht da, und so vertrieb ich mir die Zeit, indem ich die Malereien und Steinfiguren an den Wänden betrachtete. Dabei stieß ich auf ein geradezu unheimliches Relief, das von einem Buch der Toten spricht. Ich prägte es mir gut ein, und ging in meine Bibliothek, denn ich war mir sicher, dieses Relief schon einmal gesehen zu haben. Ich täuschte mich nicht: In einem Werk über die uralte Architektur des Tempels stieß ich auf eine Beschreibung genau dieses Reliefs. Es zeige, so sagt es das Buch, den Eingang eines Geheimganges an, an deren Ende das Buch der Toten versteckt sei. Und in ihm: Das Geheimnis des Lebens!”

Fieberhaft blätterte ich weiter. War sie wirklich so dumm gewesen zu glauben…?

“ Ich habe das Buch gefunden! Das Buch der Toten ist in meinem Besitz! Ich kann es noch kaum fassen. Ich werde ewig leben... Ich werde ewig leben!
Der Geist muss gestählt werden, hart wie Eisen, um dem Herrn des Totenreichs entgegentreten zu können. Ich halte mich an diese Angaben. Ich stähle meinen Willen. Ich werde dem Tod entgegentreten. Hier steht es: "Der Mensch erleidet nichts, und sei es der Tod, außer er lässt es zu, mit der Angst seines schwachen Willens!"
Ich habe das Datum meines Todes errechnet. Es ist nicht schwer, wenn man die Formel kennt, ist es erstaunlich, wie einfach das geht. Jeder könnte das.
Mir bleibt noch Zeit, und ich werde sie nutzen.”

Das Buch fällt aus meinen zitternden Händen. Ligeia hat sich für alle Zeiten verdammt.

Ein heißer Strom erfüllt meinen Geist. Ich spüre die Anwesenheit meines Meisters. Er lässt mich sehen…

Der goldgeschmückte Raum ist ohne Zweifel der der Königin. Fackeln und Kerzen sind gelöscht. Nur ein Kaminfeuer glimmt noch und legt einen roten Schimmer über die Szene. In der Mitte des Raumes steht hocherhobenen Hauptes Königin Ligeia. Alt geworden, mit grauen Haaren und faltigem Gesicht, aber aufrecht wie ein junger Baum steht sie da und hebt trotzig ihr Kinn. “Der Mensch erleidet nichts, und sei es der Tod, außer er lässt es zu mit der Angst seines schwachen Willens!” Ihre Stimme ist brüchig vom Alter, aber deutlich und entschlossen. Hinter ihr reißt ein Windstoß knallend die Fensterläden aus den Angeln. Der Wind wirbelt durch den Raum, zerrt das graue Haar der Königin aus dem Knoten an ihrem Hinterkopf und lässt es wirr um ihren Kopf flattern. Das Kaminfeuer duckt sich einen Moment hinter die Holzscheite, bevor es wieder auflodert.
Ein zweiter Windstoß wirft die hohen, eisenbeschlagenen Doppeltüren auf. Dahinter droht, verschwommen und schrecklich, mein Meister.
Seine flammenden Augen bohren sich tief in die Ligeias. Seine Stimme rollt hohl und donnernd durch den Raum: “Deine Zeit ist gekommen, Ligeia. Folge mir jetzt in mein Reich.” Die Stimme duldet keinen Ungehorsam. Zu geduldig ist der Tod mit ihr schon gewesen. Doch Ligeia starrt dem Tod stumm in die Augen und bewegt sich nicht. Ihr eisenharter Willen drückt sich in ihrem angespannten Körper aus: Nein.
Der folgende Kampf ist stumm. Ligeia schwankt wie ein Schilfrohr in dem Sturm, der sich um sie erhebt. Doch ihr Wille ist unbeugsam, sie hält ihre Seele fest umklammert, und keine sengende Hitze, keine froststarre Kälte, keine Drohung und keine Verheißung kann sie ihr entreißen. Die schrecklichen Augen des Todes bestürmen ihren Willen, aber die Königin ergibt sich nicht: Er wird ihre Seele nicht bekommen.
Da lacht der Tod. Grausam und hohl klingt es, wogt es durch den Raum und lässt die Königin endlich erzittern. “ Du willst mich besiegen? Willst Deine kleine Seele behalten, Ligeia? So sei es!”
Der Sturm heult auf, noch tosender und wilder als zuvor. Die Vorhänge werden aus den Fenstern gerissen und flattern wie dunkle Todesboten in die wirbelnde, saugende Nacht hinaus.
Der Sturm braust durch Straßen und Gassen, durch Gärten und Säle; er fegt alles Leben ins Nichts. Flehen und Schreien vergehen in seinem rasenden Gebrüll. Dann ist es still. Das Feuer erlischt, und eine endgültige Dunkelheit senkt sich über die Stadt.
“So bleibe denn hier. An der Stelle Deiner Seele nehme ich das Leben, die Seelen, die Erinnerung an deine Untertanen, die Du mit Deinem Stolz meinem Willen auslieferst. Du aber bleibst hier, in alle Ewigkeit. Ohne Erinnerung an dein Leben, in körperlosem Vergessen. Im Nichts!”

Die Szene verblasst. Hin und Hergerissen vom Mitleid mit den Bewohnern der Stadt und dem gerechten Zorn auf die Königin, den ich mit meinem Meister teile, starre ich auf den erloschenen, kalten Kamin.
Noch anderer Zweifel nagt an mir: Hat mein Meister wirklich gerecht gehandelt? Ich möchte gerne sagen: Nein! Aber ich wage es nicht. Die Gründe des Meisters sind nicht hinterfragbar. Ich bin ein Teil von ihm.
Nach einer Weile erhebe ich mich und gehe hinunter zum Hafen. Dort sitze ich und schaue auf das schwarze, glatte Meer hinaus.

Ein leiser Windhauch umspielt mich, und ein verständnisheischendes trauriges Raunen kitzelt mich in meinem Ohr.
Ich beschließe, ihr einen Teil ihrer Erinnerung zurück zu geben.
“Ich grüße Dich, Ligeia”, flüstere ich in die ewige Nacht. Sind wir nicht beide einsam?

 

Hallo ardandwen!

Wow! Dein Stil hat mich beeindruckt! Zwar habe ich die Geschichte selbst nicht besonders speziell gefunden, aber das wird durch die Art, wie du sie erzählst, kompensiert. Auch hat mir die Erzählperspektive sehr gefallen. :thumbsup:

Aufgefallen sind mir die Wiederholungen, dass man den Meister nicht hinterfragen dürfe. Vielleicht könntest du da ein wenig streichen oder umformulieren.

Sprachliches Detail:

Ligeia hat darin alles Erdenkliche aufgeschrieben, wissenschaftliches, politisches, philosophisches.
Wissenschaftlich etc. grossgeschrieben

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo Sirwen,

Danke erstmal für das Lob, is wie hoooonich! :D

Die Wiederholungen sind beabsichtigt, wollte das vielleicht noch verstärken, um zu zeigen wie der Prot selbst unter diesem Dogma leidet.

Gross/kleinschreibfehler werden gleich ausgemerzt, danke für den Hinweis.

Liebe Grüsse
ardandwen

 

Hi ardandwen!

Über Lob kann man sich immer freuen, was? :D

Ich habe mir schon gedacht, dass das mit den Wiederholungen beabsichtigt war, aber mir ist es auf den Keks gegangen. Das merkt man spätestens doch nach dem zweiten Mal...
Naja, vielleicht Geschmackssache.

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo ardandwen,
mir hat die Geschichte auch sehr gut gefallen. Mir sind ein paar ortographische Schnitzer aufgefallen, aber nichts, was wirklich schlimm wäre.
Inhaltlich - ich habe aus dem Gedicht geschlossen, dass es die Stadt der Toten sei, die dein Prot bewacht. Das ist aber gar nicht so, oder? Da ist nur dieses Wesen und die Seele der Königin, und das Wesen hält diese Seele offenbar mit den Bannritualen da fest. Dieser Konflikt taucht in der Geschichte aber gar nicht auf, vielleicht bilde ich ihn mir nur ein...? Ich finde es schade, du hättest gern noch weiterschreiben können. Habe die Geschichte gern gelesen, wenn ich auch die Rahmenhandlung, also diesen Waechter, der durch die Stadt laeuft, stellenweise ein bisschen zu gerafft fand. In einem Tagebucheintrag ist dir ein Umlaut entwischt. :D

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Vita,
Danke fürs gelesen und für gut befunden haben. :D
Stimmt, das Wesen hält die Seele fest, auf Geheiß seines Meisters, des Todes. Über den Konflikt hab ich nur periphär nachgedacht und dann bedschlossen, dass ich keine vernünftige Auflösung finde... wer ist schon gern für immer mit seinem Gefängniswächter bzw seinem Gefangenen allein? Vielleicht hätten sie sich umgebracht :schiel:

Liebe Grüsse
ardandwen

 

Hy ardandwen

Du bringst hier immer klasse Sachen, das muss ich neidlos gestehen
(Okay, vielleicht bin ich ein bisschen neidisch. Vor allem, weil mir nicht mehr so was Kurzes einfallen will ;-] hehehe)
Aber das nur am Rande.

Zur Story:
Einwandfrei. Hatte zwischendrin vermutet, die Seele dieser Königin sei dieser Wächter, fand diese Lösung aber bedeutend besser :)

Weiter so, dann kann ich mir von dir vielleicht noch den ein oder anderen Trick abschauen *g*

Gruß, Reddayk :smokin:

 

Oh wie schön! Am Schluß überlief mich direkt ein Schauer, so gut war Deine Geschichte! :thumbsup:

Ab und zu hast Du kleine Probleme mit "ss" und "ß", schau da nochmal drüber. Ansonsten hätte ich mir eine Beschreibung des Versiegelungsrituals gewünscht, ich habe mal irgendwo gelesen, Schreibanfänger würden oft einen Stil der Vermeidung pflegen, da ist leider was dran. Also: Nicht vermeiden, auch wenn's kein Kochrezept sein muss.

Grüße,

Naut

 

Hallo Reddayk,

Hurra! Danke für das Lob! :D
Hmm... lass uns unsere Geschichtenlängen zusammenlegen, bei mir wirds nämlich ums Verrecken nicht länger. :anstoss:

Hallo Naut,

Danke auch Dir für das Lob, ist ja immer willkommen *hehe*
Das mit dem Beschreiben des Versiegelns ist ne gute Idee...
Dat is doch ma ne Überlegung Wert! *grübel-plan*
Und nach ss, ß, ae und so achau ichs jetzt gleich durch.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo ardandwen,

auch mir hat deine Geschichte gefallen. Zwar nicht außerordentlich, liegt aber doch eine Latte höher als Mittelmaß. Das liegt vor allem an der düsteren Atmosphäre: Verdammte Stadt, einsames Etwas als Wächter, eine dunkle Macht im Hintergrund...
Die Beschreibungen der Stadt ist weder zu knapp noch zu lang, um im Kopf des Lesers (zumindest bei mir) eine dichte Welt entstehen zu lassen.

Aber auch die Entdeckung der Geschichte der königen ist interessant zu lesen, und die Geschichte selbst, wie es dazu kam, natürlich auch. Dafür fand ich diese kurzen Tagebucheinträge perfekt geeignet. Das letztendliche Aufeinandertreffen bietet dann aber leider keinen Höhepunkt und der Meister, der als dunkle unfassbare Gestalt Wirkung erzielt, verliert sie in dieser Szene etwas, weil er so ziemlich das Standartprogramm des Gefatter Tod abzieht. Würde ich ändern und nur kurze Sequenzen beschreiben, surreal und mehr verschreckend.
Das war aber auch schon der einzige große Mangel, den ich ausmache.

Sprachlich gesehen, lässt sich die Geschichte flüssig lesen, und - wie gesagt- erschaffst du eine düstere, dichte Atmosphäre, allerdings gabs viele Wortwiederholungen und einige Fromulierungen halte ich nicht für gelungen.

Spannung gabs keine, aber das macht nichts, da sie für mich durch die wunderbar trostlose, melancholische Stimmung ersetzt wird.

So, das wars von mir. Hat mir gefallen, wenns auch kein Anwärter für die Rubrik Empfehlungen ist.

 

Hallo kevin2,
danke fürs Lesen, loben und kritisieren.
Es hätte mir allerdings geholfen, wenn Du mir die Formulierungen gesagt hättest, die dir nicht gefallen, damit ich da nochmal drüber nachdenken kann.. Ich wär dir echt dankbar. :shy:

Der Tod ist halt der Tod... bin vielleicht tatsächlich Gevatter-Tod- geschädigt :D

Liebe Grüße
adandwen

 

Hallo alle miteinander.

Ich hab jetzt noch mal dran rumgedoktert und hoffe, irgendjemand lässt sich breitschlagen, nochmal was dazu zu sagen...Nur keine Scheu. Möchte mich ja nicht verschlimmbessern :shy:

Liebe Grüsse
ardandwen

 

Hallo Ardandmädchen,

Du hast meine Anregung besser umgesetzt als ich es gekonnt hätte. Die Andeutung des Rituals ohne zuviel zu verraten harmoniert perfekt mit dem übrigen Stil der Geschichte.

Am Schluss wieder: Gänsehaut! :thumbsup:

 

Holla Ardanwen!

Deine KG hat mir sehr gut gefallen. Ich kenne allerdings auch nur die neue Version. Als ich das Gedicht von Poe las, habe ich mich gefragt, ob deine Geschichte wohl da mit halten kann. Mein Schluss ist - nicht ganz. Aber Poe ist ja auch ein hoch gestecktes Ziel, dessen Erreichung sicher nicht seine Absicht war. Deine Beschreibung der Atmosphäre finde ich wirklich gut. Ich habe über die hier bemängelnten Wiederholungen (Einsamkeit/ Infragestellen des Meisters) nachgedacht und finde, dass sie für die Darstellung des Wächters durchaus wichtig sind. Einsamkeit ist nun mal die Charaktereigenschaft, die ihn am meisten auszeichnet. Nach so langer Zeit würde ich mir auch sehr viele Gedanken dazu machen. Außerdem sagt er ja selbst, dass es ihn stört, dass er sich einsam fühlt. Ich hatte übrigens auch die Vermutung, dass der Wächter am Ende der Geist der Königin ist. Aber so gefällt mir der Schluss besser. Auch wenn der Wächter von nun an nur noch in seinem Bewusstsein nicht mehr ganz einsam ist. Eine richtige Gesellschaft ist die wieder entdeckte Königin nicht. Aber der Gedanke an sie ist wahrer Trost. Schön!

Zwei Stellen sind mir aufgefallen:

Dort finde ich die Gemächer der Herrscher, die ich solange gesucht habe. Und endlich, endlich finde ich heraus, wer der letzte Herrscher der Stadt war..

- Entweder ein Punkt oder drei.

Und doch erzittere ich Nachts vor Angst, jagt ein Albtraum den Anderen, denn ich weiss, dass ich eines Tages sterben werde, und dass dann all meine Weisheit umsonst gewesen sein wird.

- ein Albtraum den anderen (klein)

See ya! Fee

 

Hi Naut,

Freut mich sehr, dass Du die Überarbeitung auch gut findest *strahl*

Hi Anna-Fee

Danke für dein feedback, deine Anmerkungen werden gleich übernommen. Und nein, ich glaube auch nicht, dass es viele Leute gibt, die mit Poe wetteifern können, und mir traue ich das selbstverständlich auch nicht zu, bin ja nicht grössenwahnsinnig. Das Gedicht hat mich halt inspiriert. ;-)

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo ardandwen,

von allen Geschichten, die ich kenne, die in Gegenwart und erster Person geschrieben sind, ist diese hier die beste! Ein echtes Meisterwerk :thumbsup: . Und um das richtig zu stellen: die Geschichte kann sich durchaus mit dem Gedicht messen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist zum einen die düstere Atmosphäre, zum zweiten die Spannung (ich finde durchaus, dass die Geschichte durchgehende Spannung aufrecht hält), zum dritten die Thematik (die Grenze aller menschlichen Weisheit: der Tod - hat mich an Tolkiens Erzählungen über Númenor erinnert), viertens das Ende (offenbar ist die Königin doch nicht identisch mit dem Ich-Erzähler, aber ich finde man kann das immer noch in die Geschichte hineininterpretieren und das macht für mich einen großen Pluspunkt aus. Es scheint mir seltsam, dass der Tod da jemanden zur Wache hinschicken muss; viel realistischer und zugleich fantastischer erschiene es mir, wenn die Königin, die ja vergessen hat, ihr eigenes Schicksal wiederentdecken würde. Natürlich muss sie sich nicht eingestehen, dass sie das war). Fünftens habe ich vergessen und sechstens haben mich diese paradoxen Sätze begeistert:

spärlich erhellt von blutrotem Mondlicht.

Die Herrscher auf ihren Portraits schauen blicklos in ferne Zeiten.

nur einen einzigen, in die Ewigkeit gestreckten Moment

Und jetzt noch ein paar Kleinigkeiten von der besonders kleinen Sorte:

Nach Vollendung des Versiegelns nehme ich Ligeias Buch wieder zur Hand und beginne darin zu lesen. Ligeia hat darin alles Erdenkliche aufgeschrieben,
zweimal "darin". Muss nicht sein. Das zweite kannst du durch "hier" ersetzen oder auch einfach weglassen.

Wieder einmal wandere ich ziellos durch die leeren Strassen.

denn ich weiss, dass ich eines Tages sterben werde

Hinter ihr reißt ein Windstoss knallend die Fensterläden aus den Angeln.

Ein zweiter Windstoss wirft die hohen, eisenbeschlagenen Doppeltüren auf.

Ich beschliesse, ihr einen Teil ihrer Erinnerung zurück zu geben

Für jedes dieser Zitate gilt: hier haben wir einen langgesprochenen Vokal bzw. Doppelvokal und demnach folgt ein "ß".


Ihr Name steht auch auf dem kleinen, grünen Buch, dass neben dem Bett liegt.
Ein "s" zuviel

“ Mir bleibt noch Zeit, und ich werde sie Nutzen
"n" klein

“ Du willst mich besiegen?[...]"
Ein Leerzeichen zu viel am Anfang.

“Ich grüße Dich, Ligeia.” ,flüstere ich in die ewige Nacht. Sind wir nicht beide einsam?
Zeichensetzung: "Ich grüße dich, Ligeia", flüsterte ich...


Gruß, Tolkiens Padawan

 

Hi Tolkiens Padawan,

He, du bringst mich zum erröten, und das steht mir gar nicht ;-)
Das freut mich wirklich sehr, dass die Story dir so gut gefallen hat. *hurra*

Die KLeinstgkeiten gehen noch in dieser Minute in Bearbeitung.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo Gaius Julius,
Danke für deine bodenständige Einschätzung ;-)
Werde die Anmerkungen übernehmen. Aber der Mond, der ist manchmal zumindest rotgold, nämlich bei Vollmond.
Du findest den Untergang ausbaufähig? Hmm...werde darüber nachdenken.

Hallo Prof Anderling,

das "s" kommt weg.

Liebe Grüße
ardandwen

 

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