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Die dunklen Tiefen

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02.11.2007
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Die dunklen Tiefen

1. Akt: Der Auftrag und wie es begann

Es gibt Menschen, die behaupten, dass, wenn ein Mensch böse Dinge tut, er von einem Dämon beseelt oder selbst einer ist. Der Mann, der an jenem grauen Herbsttag, gekleidet in einem schwarzen Mantel, einer schwarzen Stoffhose und dazu passenden schwarzen Schuhen mit einem ebenfalls schwarzen Aktenkoffer in der rechten Hand, auf dem Weg zu einer von Hamburgs U-Bahnstationen war, glaubte nicht an so etwas. Für ihn waren Menschen, die derartige Behauptungen aufstellten, nichts anderes als abergläubische Neandertaler, die sich mit ihren aberwitzigen und idiotischen Theorien in der Öffentlichkeit profilieren wollten. Genau diese Menschen hatten auch behauptet, dass am ersten Januar 2000 die Welt untergehen würde. Und was war geschehen? Natürlich nichts. Was hätte auch geschehen sollen? Diese Geschichten waren nichts als Ammenmärchen, die Mütter ihren Kindern erzählten, wenn diese mit einer Spieluhr neben sich im Bett lagen.
Der Name dieses in Schwarz gekleideten Mannes lautete Markus Schmitz. Vor einigen Tagen hatte er eine Nachricht bekommen…
Markus saß in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa und schaute fern. Es war kurz nach acht Uhr abends und auf dem Bildschirm war die Tagesschau zu sehen. Der Sprecher kündigte gerade einen Bericht über die Bundeskanzlerin und die Terrorgefahr in Deutschland an. Teilnahmslos drückte er den ON/OFF-Knopf der Fernbedienung und das Bild des TV-Gerätes wich einem dunklen Grau. Markus stand vom Sofa auf, schnappte sich seinen Mantel und verließ die Wohnung, nicht ohne vorher noch einmal überprüft zu haben, dass alles seine Ordnung hatte. Dann verschwand der Schlüssel in seiner Manteltasche und er ging zügig die Treppen herunter.
„Guten Tag.“ Eine junge Frau, Markus’ Nachbarin, kam ihm auf halbem Wege nach unten entgegen.
„Hallo“, antwortete er knapp. Die Treppe war recht eng gebaut und so mussten beide ein wenig Platz machen, um aneinander vorbei zu kommen. Sie brachte einen angenehmen, unaufdringlichen Duft mit sich, der fast noch bis zur Haustür einen Stock tiefer präsent war.
Draußen war es bereits dunkel und der junge Mann machte sich auf den Weg zur nächsten Tankstelle, die nur einige Blocks entfernt war, also ging er zu Fuß. Auf der Straße war nicht viel los. Einige Autos fuhren an ihm vorbei und eine Gruppe junger Menschen kam ihm entgegen. Sie lachten fröhlich.
Freitag, dachte Markus, vermutlich gehen sie in eine Bar.
Bei der Tankstelle angekommen, ging er gleich zur Kasse des kleinen Shops und schnappte sich eine Schachtel Zigaretten. Gauloises.
Noch bevor der Kassierer etwas sagen konnte, legte Markus ihm das Geld passend auf den Tresen. „Danke“, meinte der junge Mann an der Kasse.
„Auf Wiedersehen“, erwiderte Markus höflich aber nicht weiter interessiert und machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Er gehörte wahrlich nicht zu den Menschen, die sich um andere scherten, es sei denn, sie wären aus irgendeinem Grund für ihn besonders wichtig.
Schon die kurze Zeit in der Tankstelle hatte ausgereicht, das Bild auf der Straße merklich zu verändern. Auf dem Weg zurück nach Hause kamen ihm vermehrt kleinere Menschengruppen oder auch Paare entgegen. Einem Obdachlosen musste er ausweichen, weil dieser stur geradeaus auf ihn zu ging.
Schließlich war Markus bei der Haustür angelangt. Er warf einen Blick auf die schmalen Briefschlitze und stellte überrascht fest, dass unter seinem Namen ein Briefumschlag halb heraushing. Er zog ihn heraus. Auf dem Umschlag war weder Absender noch Empfänger angegeben, trotzdem entschied er, den Brief mit in die Wohnung zu nehmen und dort zu öffnen.
Zum Vorschein kamen ein paar Fotos und ein Blatt mit am PC geschriebenem Text. Markus las die Nachricht konzentriert und zur Sicherheit gleich zweimal durch. Anschließend schaute er sich die Fotos an, steckte alles wieder in den Umschlag und ging anschließend zu Bett.

An diesem Herbsttag also musste er mit der U-Bahn fahren. Er fiel in der Menschenmasse, die die Station bevölkerte und aus vielen jungen und alten, dicken und dünnen, schönen und hässlichen, blonden und braun- oder schwarzhaarigen Menschen bestand, nicht weiter auf. Sie alle standen dicht an dicht und warteten auf die U-Bahn, während sie sich über Beruf, Privates oder alltägliche Dinge unterhielten.
Als die Linie endlich da war, zwängte sich die Menschenmasse durch die sich automatisch öffnenden Türen und Markus ging mit dem Strom. Während der Fahrt schaute er aus dem Fenster, obwohl es dort natürlich nicht wirklich viel zu sehen gab. Nach wenigen Minuten erreichte die U-Bahn Markus’ Ziel. Er stieg zusammen mit mehreren anderen Menschen aus und verließ die Station. Er war in Hamburgs Geschäftsviertel und sein Ziel war der Wolkenkratzer einer Versicherung.
In der großen Eingangshalle hielten sich einige Männer mit feinen Anzügen in einer Sitzecke auf, die aus einem kleinen Glastisch und drei schwarzen Ledercouchen bestand. Die einzige Dekoration bestand aus einer Pflanze, deren zahlreiche Stängel so lang waren, dass sie auf dem Boden lagen. Die Anmeldung war von einer Frau und einem Mann besetzt, die beide in ein Gespräch vertieft waren. Als sie ihn bemerkten, schauten sie auf. Stirnrunzelnd verfolgten sie ihn mit ihren Blicken, er wurde aber nicht aufgehalten. Markus indes hielt geradewegs auf die Fahrstühle zu und betätigte den Knopf, damit eine Kabine ins Erdgeschoss fuhr. Aus der Kabine kam ein älterer Herr mit Seitenscheitel und nickte ihm zu. Markus betätigte den Knopf für die oberste Etage und die Türen schlossen sich leise und sanft.
Oben angekommen ging er ins Treppenhaus und die letzten Stufen bis zum Dach hinauf. Die Tür zum Dach war nicht abgeschlossen. Das wunderte ihn nicht, normalerweise verirrten sich ja auch keine Angestellten oder Gäste hierher und so gab es keinen wichtigen Grund, sie abzuschließen. Als Markus auf das Dach hinaustrat, kam ihm ein kalter Wind entgegen. Unwillkürlich zog er mit seiner Linken den Mantel höher und ging mit vorgezogenen Schultern an den Rand des Daches. Dort ließ er sich auf die Knie herab und legte den schwarzen Koffer vor sich hin. Mit einem leisen Knacken öffnete er ihn und zum Vorschein kamen viele kleine und größere Metall- und Kunststoffteile, die auf den ersten Blick harmlos erschienen und in grauem Schaumstoff eingebettet waren. Mit geübten Bewegungen machte Markus sich daran, all diese Einzelteile zusammenzusetzen und als er damit fertig war, hielt er eine PSG1 von Heckler & Koch in seinen Händen. Vielleicht nicht das beste, aber zumindest eines der besten Präzisionsgewehre, die es auf der Welt gab. Doch noch war die Zeit nicht reif. Markus schaute zum Himmel hinauf. Der Tag war wolkenverhangen und grau.
Die Nachrichten hatten eigentlich besseres Wetter versprochen, aber was nützte ihm das? Immerhin regnet es nicht, dachte er.
Er nahm ein kleines Fernglas aus der Innentasche seines Mantels und beobachtete. Die Straße unter ihm führte links nach etwa hundert Metern an eine Kreuzung und an der hinteren, rechten Ecke dieser Kreuzung hatte ein Hotel seinen Eingang. Markus’ Informationen besagten, dass sein Zielobjekt aus diesem Hotel kommen würde. Er wusste nicht, wann genau das sein würde, doch anhand der Fotos aus dem Briefumschlag wusste er, auf wen er wartete.
Es verging einige Zeit und die Kälte auf dem Dach war unangenehm, doch schließlich fuhr eine schwarze Limousine, ein Daimler, vor und hielt am Hoteleingang. Markus’ Opfer kam aus dem Hotel, begleitet von drei Bodyguards. Es war ein Mann um die fünfzig, in einem dunkelgrauen Anzug gekleidet und mit schütterem Haar. Die Hintergründe für seinen Auftrag kannte Markus nicht, das spielte für ihn auch keine Rolle. Blitzschnell legte er das Fernglas zur Seite und brachte sich und sein Gewehr in Schussposition. Im Gegensatz zu einigen anderen Kollegen verzichtete er auf ein Laservisier. Es machte zwar das Zielen grundsätzlich einfacher, doch es war auch sehr riskant. Es brauchte nur einer der Bodyguards zufällig den roten Punkt bemerken, der plötzlich auf dem Körper des Opfers erschien, und schon wäre alles vorbei. Also bevorzugte er die altmodische Art. Schnell hatte er durch das Zielfernrohr sein Opfer gefunden.
Und im letzten Bruchteil einer Sekunde, als es zu spät war und Markus mit seinem Finger den Abzug betätigte und sich der Schuss löste, da dachte er, der Mann mit dem schütteren Haar schaue zu ihm herauf durch das Zielfernrohr direkt in die Augen. Seine Augen waren schwarz, ohne Pupillen oder Augenweiß, der Mund entblößte die Zähne zu einem schrecklichen Haifischgrinsen und Markus hatte das Gefühl - er wusste - dass er einen großen Fehler beging.
Ein leiser, zur Sicherheit schallgedämpfter Schuss löste sich und die Einbildung wich der Realität. Der Mann wurde, wie von einer unsichtbaren Faust getroffen, zurückgeworfen und sank zu Boden. Schnell setzte Markus das Gewehr ab und zerlegte es wieder in seine Einzelteile, legte sie in den Koffer zurück und schloss ihn. Das Fernglas steckte er wieder in die Innentasche seines Mantels und nach kaum einer Minute war der Auftragskiller vom Dach verschwunden und ging die Treppen wieder hinunter, aus dem Haus heraus und verschwand in den anonymen Menschenmassen auf der Straße.

2. Akt: alBtRauM

Alles um ihn herum war tot. Die Erde. Die seltenen, trockenen Sträucher ohne Blätter. Und die noch selteneren, kleinen und verkrüppelten Bäume, die auch keine Blätter trugen. Die Landschaft war grau und hügelig, der Himmel ebenso grau obgleich ein glühend roter Feuerball die Erde verbrannte. Er wanderte los. Zeiten vergingen und immer schien der Feuerball auf ihn herab. Kein Tier kreuzte je seinen Weg, nicht einmal eine Ratte. Kein Vogel saß je auf einem der toten Bäume oder zog am Himmel an ihm vorbei. Nur manchmal wurde die Einöde unterbrochen von Seen aus schwarzem Teer. Einmal kam er auf einen besonders großen Teersee zu und er musste einen weiten Umweg gehen. Aber konnte man wirklich von einem Umweg sprechen, wenn er doch sowieso orientierungslos durch immer die gleiche, tote Landschaft wanderte? Ein Umweg setzte ein Ziel voraus, welches er nicht hatte. Wieviel Zeit wohl vergangen sein mochte? Es konnten Stunden, Tage, Wochen, ja, sogar Jahre sein. Er hatte keine Ahnung.
Er wusste zwar, dass er in einem Albtraum gefangen war, doch leider nützte ihm dieses Wissen nichts. Nach seinem letzten Auftrag, als er diesen dämlichen, dicken Kerl am Hotel getötet hatte, schien alles ganz normal zu sein. Abends hatte er sich noch mit einer Freundin in einer Bar getroffen, Anna. Sie unterhielten sich über ihre Jobs – Anna hielt ihn für einen Manager – und über dieses und jenes. Er wurde aber recht schnell müde und so verabschiedeten sie sich mit einem flüchtigen Kuss ehe er nach Hause und direkt ins Bett ging. Kaum hatte er die Augen geschlossen, war er auch schon eingeschlafen und nun war er hier, in diesem gottverdammten ... war es wirklich nur ein Albtraum? Alles schien ihm so real. Die trockene, heiße Luft, die toten Sträucher und Bäume, die er sogar aus Neugier mal berührt hatte um zu wissen, ob sie sich echt anfühlten. Selbst die Zeit, die verging, war so echt, dass es ihm schwer fiel, all das für einen Traum zu halten. Er hatte davon gehört, dass es möglich wäre, bewusste Träume zu manipulieren, doch es gelang im partout nicht.
Verzweifelt blieb er stehen und drehte sich mehrmals im Kreis. In weiter Ferne sah er einen schwarzen Punkt, der eine graue Staubwolke hinter sich her zog. Bis vor einer Minute wäre er froh über jedes Zeichen von Leben gewesen, doch dieser ferne Punkt verhieß nichts Gutes. Er hatte keine Ahnung, wieso er sich so sicher war, aber das spielte keine Rolle. Er drehte sich um und rannte so schnell wie noch nie in seinem Leben los. Weg von dem schwarzen Punkt. Nur weg! Er rannte und rannte und schon bald hörte er hinter sich leises Hufgetrappel. Er drehte sich im Laufen wieder um und aus dem schwarzen Punkt war ein schwarzes, gewaltiges Pferd mit einem in schwarzer Rüstung gekleideten Reiter geworden. Der Mann hatte schütteres Haar, schwarze Augen und ein Haifischgrinsen.
Da war es wieder. Dieses Gefühl, einen tödlichen Fehler gemacht zu haben, als er diesen Typen beseitigt hatte. Sein Gesicht war so schrecklich dämonisch von Hass verzehrt, dass es absolut nichts Menschliches mehr hatte. In den schwarzen Augen loderte der Zorn und Geifer troff aus dem Maul und zog Spuren über die Wangen der Dämonenfratze, bis sie vom Wind davongetragen wurden. Er rannte noch schneller, doch es nützte nichts. Welcher Mann konnte schon vor einem Pferd davonlaufen?
Es kam zu schnell, als dass er noch hätte reagieren können. Der Abgrund klaffte plötzlich und ohne Vorwarnung direkt vor ihm in der toten Erde und er stürzte hinein. Im Fallen drehte sich sein Körper und er konnte sehen, wie das schwarze Pferd direkt vor dem Abgrund zum Stehen kam. Staub wirbelte auf und kleine Steine stürzten ihm hinterher in die Tiefe. Er wurde von der Schwärze verschlungen und der Reiter lachte grausam, bis er nichts mehr hören konnte.

3. Akt: Die Schreie und wie es endete

Schreie weckten Sandra Fuhrmann aus dem Schlaf. Sie machte ihre Nachttischlampe an und blinzelte verwirrt.
Da! Wieder waren Schreie zu hören. Offensichtlich kamen sie aus der Nachbarwohnung. Sandra warf einen Blick auf ihren Wecker. Viertel nach vier.
Mein Gott, dachte sie, das ist ja mitten in der Nacht.
Aber die Schreie hörten nicht auf und Sandra fing an, sich Sorgen zu machen. Nach einem weiteren Moment des Zögerns stieg sie aus dem Bett, warf sich den Schlafmantel über und verließ die Wohnung. Bei der Nachbartür klopfte sie an.
„Hallooo!! Herr Schmitz! Ist alles in Ordnung?!“
Wieder ein Schrei, kurz und abgehackt, aber sonst keine Reaktion.
Sarah klopfte nochmals, jetzt lauter und energischer.
„Hallo! Hey! Hören Sie mich, Herr Schmitz?!“
Es folgten keine weiteren Schreie, aber die Tür wurde noch immer nicht geöffnet. Ein kalter Windhauch streifte sie.
Irgendjemand muss wieder ein Fenster im Treppenhaus offen gelassen haben, dachte sie. Diese Idioten.
Aus Verwirrung und Sorge über die jetzt verstummten Schreie wurde allmählich Angst. Da stimmte doch irgendwas nicht! Sarah ging zurück in ihre Wohnung und wählte die 110.
„Ja? Mit wem spreche ich bitte?“
„Hören Sie, mein Name ist Sandra Fuhrmann. Bitte kommen Sie schnell her, aus der Wohnung nebenan waren bis eben Schreie zu hören! Es klang, als wenn mein Nachbar Todesangst gehabt hätte!“
„Wo wohnen Sie denn?" fragte der Polizist.
„Wichernstraße 12."
„Also gut“, meinte der Polizist am anderen Ende der Leitung. „Ich werde jemanden zu Ihnen rumschicken.“
Der Notarzt, der eine halbe Stunde später von den Streifenpolizisten gerufen worden war, konnte nur noch den Totenschein für Markus Schmitz ausstellen.

 

Hallo Friedesang!

Mensch, du produzierst ja wie am Fließband, was? ;)

Deine Geschichte fand ich sehr beeindruckend, sie hat mich von Anfang an gefesselt. Dein Schreibstil gefällt mir gut, auch wenn du an einigen Stellen durch ungeschickte Formulierungen die Spannung killst (welch Wortwitz ;)), aber dazu später.

Die Form, in der du deine KG präsentierst, finde ich auch klasse. Das hat was. Aber warum musstest du den zweiten Teil "2. Akt: alBtRauM" schreiben? Das finde ich blöd, sieht so nach Chattersprache aus. Ist zwar keine in dem Sinne aber es stört und steht auch nicht erkennbar in Beziehung zur Geschichte.

Besonders spannend fand ich den Einstieg und der Rahmen, der die Geschichte umgibt (wenn man das so ausdrücken kann ... wenn nicht, auch egal, ich glaub du weißt was ich meine :D). Aber gegen Ende des ersten Aktes fand ich es ein bisschen abgedroschen. Dieser reportagenartige Stil zu Beginn gefällt mir sehr gut, aber er lässt sich nicht durchziehen, da geht die Spannung flöten.

Einzelheiten:

Die Frau roch nach einem angenehmen Parfüm, ein fruchtiger, aber nicht aufdringlicher Geruch. Er registrierte es kaum.
Drei Dinge: Die Formulierung, nach einem angenehmen Parfum zu riechen finde ich irgendwie ungeschickt. Das kriegst du besser hin. Geruch: besser klingt hier Duft, denn es beschreibt ja was angenehmes (nicht dass alle Gerüche unangenehm wären, aber es klingt einfach besser). Und drittens: Der Protagonist beschreibt den Geruch, hat ihn aber kaum registriert. Ich weiß schon, was du meinst, es klingt aber widersprüchlich. Warum sollte er etwas auch nur erwähnen, das er nicht einmal richtig registriert hat?
Noch bevor der Kassierer etwas sagen konnte, legte Markus ihm das Geld passend auf den Tresen. „Danke“, meinte er.
Klingt, als würde es Markus sagen und nicht der Kassierer.
„Auf Wiedersehen“, erwiderte Markus höflich aber nicht weiter interessiert
Das ist eine völlig überflüssige Information, die den Lesefluss stört und das Ganze umständlich wirken lässt.
kam ein lauter, durchdringender Piepton
ertönte

Den Trick mit dem Telefonanruf finde ich übrigens unmöglich. Sowas ist höchstens in Filmen erlaubt (obwohl es mich dort auch nervt), in eine Kurzgeschichte passt das ganz und gar nicht. Das ist zu aufgesetzt und eine - sorry - wirklich billige Methode, den Leser am Ball zu halten, das hat dein Text nicht nötig (das war ein indirektes Kompliment übrigens :D).

Ein Geschäftsmann aus St. Pauli, der sich offenbar anschickte, sein Machtgebiet auszuweiten. Und das mit Erfolg. Das passte Markus’ Arbeitgeber freilich gar nicht.
Das ist blöd. Spannungskiller. Ist ja klar, der Typ muss jemanden umbringen, da weiß der Leser schon, dass das bestimmt keiner ist, den dieser Auftragskiller ganz lieb hat. Wer das genau ist, halte ich auch für unwichtig. Später schreibst du, Bordellbesitzer. Braucht der Leser diese Information? Nein. Das lässt den Typen nur realer scheinen und dieses Haifisch-Dämon-Ding kommt nicht richtig zur Geltung. Also kannst du das komplett rauslassen, wie ich finde.
Auftragskiller
Spannungskiller. Jeder weiß das.
Markus hatte das Gefühl, er wusste, dass er einen großen Fehler beging.
dass er wusste. Diese Formulierung kommt übrigens noch zweimal vor ...
Jedoch wusste er, dass er in einem Albtraum gefangen war. Doch leider nützte ihm dieses Wissen nichts.
Das klingt wieder zu staksig.
Aber war es wirklich nur ein Albtraum? Alles schien ihm so real.
Träume erscheinen einem immer real. Hast du schonmal gedacht, während du träumtest: Ach, das kann jetzt aber nicht sein, ich muss träumen! Sicher nicht. ;)
kurz und abgehakt
abgehackt
Sarah klopfte noch mal
Erstens: nochmal. Zweitens: Das ist umgangssprachlich, nochmals wäre also besser oder noch einmal.
„Was ist denn?“ Die Stimme am anderen Ende klang genervt und müde.
Ich hab noch nie bei der Polizei anrufen müssen (Gott sei dank) aber das halte ich für unglaubwürdig. Klingen die da wirklich genervt? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde den Typen da durchs Telefon ziehen wenn der so reagieren würde ... :D

So. Ich hoffe, du kannst was mit meiner Kritik anfangen. Positiv aufgefallen sind mir mal wieder die Rechtschreibfehler durch ihre Abwesenheit (bis auf die zwei Kleinigkeiten), das finde ich seeehr angenehm. :D Aber das brauch ich ja nicht zu sagen. (Vielleicht finden andere ja noch welche ;))

Insgesamt kann ich sagen, dass mir deine Geschichte gut gefallen hat. Überarbeitet könnte sie allerdings noch an Spannung gewinnen.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey apfelstrudel!

Ich bin sehr erfreut, dass Dir die Geschiche wieder gut gefallen hat! Natürlich konnte ich mit Deiner Kritik was anfangen, ich fand sie sehr konstruktiv! :)

Einiges habe ich auch schön brav abgeändert, ein paar Sachen aber auch nicht und die möche ich mal eben erläutern:

Aber warum musstest du den zweiten Teil "2. Akt: alBtRauM" schreiben? Das finde ich blöd, sieht so nach Chattersprache aus.

Sieht tatsächlich ein wenig nach Chattersprache aus, diese durcheinander gehende Klein-/Großschreibung soll aber den Wahnsinn verdeutlichen, den der zweite Akt ausmacht (ich hoffe, Du verstehst, was ich meine ;)).

Und drittens: Der Protagonist beschreibt den Geruch, hat ihn aber kaum registriert. Ich weiß schon, was du meinst, es klingt aber widersprüchlich. Warum sollte er etwas auch nur erwähnen, das er nicht einmal richtig registriert hat?

Das klingt jetzt vermutlich ein wenig konfus, aber die Textstelle, die Du hier meinst, ist eine Anmerkung des Autors (also von mir) in gewissem Sinne. Es ist nichts weiter, als eine Information an den Leser, die ich aus einem bestimmten Grund, den ich gleich noch weiter erläutere, wichtig finde.

Noch bevor der Kassierer etwas sagen konnte, legte Markus ihm das Geld passend auf den Tresen. „Danke“, meinte er.
Klingt, als würde es Markus sagen und nicht der Kassierer.

Richtig, deswegen habe ich bei der Antwort angefügt, das Markus geantwortet hat. Ich wollte an der Stelle nicht wieder Verkäufer oder Kassierer oder so sagen, weil es direkt davor schon vorkam.

„Auf Wiedersehen“, erwiderte Markus höflich aber nicht weiter interessiert.
Das ist eine völlig überflüssige Information, die den Lesefluss stört und das Ganze umständlich wirken lässt.

Das ist sogar eine sehr wichtige Information. Ich will durch diese Sätze deutlich machen, dass Markus alles, was für ihn nicht weiter von Bedeutung ist, nicht weiter beachtet. Der Kassierer ist eine unwichtige Person für Markus und auch der Duft der Nachbarin hat für ihn keinerlei Belang, also hat er den Duft kaum registriert. Außerdem ist Markus ein recht penibler Mensch - er kontrolliert seine Wohnung auf Ordnung, bevor er sie verlässt. Ich finde diese Informationen insofern wichtig, als dass sie Markus glaubwürdiger erscheinen lassen. Immerhin ist er ein Berufskiller und sollte von daher solche Eigenschaften besitzen (Ordnung und die Trennung von Wichtigem/Unwichtigem).

Den Trick mit dem Telefonanruf finde ich übrigens unmöglich.

Die Alternative, die mir dazu einfällt ist ein persönliches Treffen auf einem Industriegelände oder ähnlichem. Ich persönlich finde das genauso abgedroschen wie die Telefonvariante, deswegen lasse ich es so. Ist halt Geschmackssache, finde ich :D. Abgesehen davon hätte ein persönliches Treffen wiederum ein Telefonat im Vorwege haben müssen und das hätte die Geschichte unnötig aufgebauscht. Der erste Akt kommt mir ohnehin fast ein bißchen zu lang vor.

Ein Geschäftsmann aus St. Pauli, der sich offenbar anschickte, sein Machtgebiet auszuweiten. Und das mit Erfolg. Das passte Markus’ Arbeitgeber freilich gar nicht.

Es war auch mein Ziel, diesen Menschen real erscheinen zu lassen, denn, ob Dämon oder nicht, diese Person ist real. Ich wollte an der Stelle auch noch nicht das Haifisch-Dämon-Ding (klingt irgendwie witzig :)) zur Geltung kommen lassen, sondern erst zum darauffolgenden Abschluss des ersten Aktes und im zweiten Akt.

Ich hab noch nie bei der Polizei anrufen müssen (Gott sei dank) aber das halte ich für unglaubwürdig.

Angesichts der Uhrzeit in der Geschichte finde ich das gar nicht so unglaubwürdig. Wer weiß, wie lange der Polizist schon Dienst an der Telefonannahme hat? :D
Ich habe das Gespräch trotzdem ein wenig entschärft und außerdem ist mir aufgefallen, dass der Polizist gar nicht nach der Adresse gefragt hat! Ist auch korrigiert.

Gut, also wie ich schon sagte, habe ich mich über Dein Feedback wieder sehr gefreut.
Ich bin auch ganz erstaunt, dass Du nicht über den ersten Satz wegen der ungewöhnlichen Formulierung gestolpert bist. Eigentlich dachte ich, das würde evtl. für Irritationen sorgen. :D

Liebe Grüße an Dich
Friedesang

 

Hallo

Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Im Großen gesehen habe ich Respekt vor deinem Schreibstil: Sauber und fast fehlerfrei.

Die Geschichte war bis zur Stelle des Erschießens sehr spannend, den Rest konnte ich mir denken. Spätestens ab dem 3. Akt, also wenn du die Geschichte aus der Sicht der Nachbarin beschreibst, war mir klar, dass er nicht mehr weiterleben würde. So gesehen fällt die Spannung vom Ende des 1. Aktes kontinuierlich ab.
Leider fällt mir jetzt auch nichts ein, was das verhindern könnte.

abergläubische Neandertaler
Das ist diskriminierend!!! ;)
Die Neandertaler sind zwar ausgestorben, aber trotzdem. Noch dazu ist der moderne Mensch genauso abergläubisch. Ich glaube aber, du wolltest damit nur die Sichtweise deines Prot. darstellen und nicht deine eigene.

Ich will durch diese Sätze deutlich machen, dass Markus alles, was für ihn nicht weiter von Bedeutung ist, nicht weiter beachtet.
Warum schreibst du das dann nicht einfach so? Statt zehn Beispielsätze anzufügen, schreibst du einfach, dass er seine Umwelt und Mitmenschen nicht weiter beachtete. Das würde auch deinen 1. Akt nicht so sehr strecken und allmählich Langeweile aufkommen lassen.

Zitat:
Ich hab noch nie bei der Polizei anrufen müssen (Gott sei dank) aber das halte ich für unglaubwürdig.

Angesichts der Uhrzeit in der Geschichte finde ich das gar nicht so unglaubwürdig. Wer weiß, wie lange der Polizist schon Dienst an der Telefonannahme hat?

Trotzdem erklärt der Polizist (egal wie miesgelaunt) als Allererstes mit wem der Anrufer verbunden ist und sagt nicht:
„Ja?“
Denn DAS halte ich für unwahrscheinlich. ;)

Schöne mysthische Geschichte. Aber am Ende hätte nochmal Spannung aufkommen müssen. Vielleicht beschreibst du den dritten Akt lieber aus der Sicht von Herrn Schmitz. Eine Begegnung mit dem Dämon. Denn dass er früher oder später in der Wohnung gefunden wird, ist uns allen klar.

Gruß
Bantam

 

Hallo Bantam!

Du bist der Zweite, der ein positives Statement zu dieser Geschichte abgibt, was mich wirklich sehr, sehr freut!

Ich will durch diese Sätze deutlich machen, dass Markus alles, was für ihn nicht weiter von Bedeutung ist, nicht weiter beachtet.

Klar hätte ich diese Information kurz und knapp in einem Satz dem Leser präsentieren können. Aber hier wollte ich nicht so direkt vorgehen. Stattdessen wollte ich, dass der Leser nach Ende der Geschichte oder auch beim zweiten Durchlesen denkt, "aha, Markus ist Berufskiller, da macht es Sinn, derartige persönliche Eigenschaften zu haben". Kurzum, der Leser soll das selbst erkennen.
Schade, dass die Methode offensichtlich nicht so gut zu ankommt.

Spätestens ab dem 3. Akt, also wenn du die Geschichte aus der Sicht der Nachbarin beschreibst, war mir klar, dass er nicht mehr weiterleben würde. So gesehen fällt die Spannung vom Ende des 1. Aktes kontinuierlich ab.

Stimmt schon, allerdings fällt mir nichts ein, um die Spannung noch einmal anzuheben, denn der Prot stirbt nicht nur im Albtraum durch den Sturz, sondern somit auch in der Realität. Ich hätte höchstens die Nachbarin in die Wohnung hinein lassen und somit durch Dunkelheit oder so Spannung aufkommen lassen können. Aber dafür hätte die Wohnungstür von Markus nur angelehnt sein dürfen und das wäre unlogisch und dumm gewesen.

Trotzdem erklärt der Polizist (egal wie miesgelaunt) als Allererstes mit wem der Anrufer verbunden ist

Danke für den Hinweis!

Gruß
Friedesang

 

Hey,
geb ich mal wieder den Nörgler:

Sie trug einen angenehmen, unaufdringlichen Duft mit sich. Er nahm es war, aber es interessierte ihn nicht und so hatte er das Parfüm bereits wieder vergessen, als er die Haustür erreichte.
Man trägt keinen Duft mit sich, man bringt ihn mit sich. Wahrnehmen – heißt das Wort, nicht warnehmen.

Das Handy verschwand wieder in der Tasche. Markus zündete sich eine Gauloises an und dann hatte er auch schon wieder seine Wohnung erreicht.
Fazit bis hierhin: Kein Konflikt. Nichts passiert. Spannung entsteht durch Konflikte. Bei Horror-Geschichten erwarte ich Spannung. Unter normalen Umständen, als Leser, würde ich maximal bis hierhin lesen und danach das Buch enttäuscht zuklappen.

Markus beachtete sie nicht weiter und auch sie schienen ihn zwar registriert zu haben, beide hatten kurz aufgeschaut, jedoch kam er ihnen nicht seltsam vor und so vertieften sie sich wieder in ihre Gespräche.
Da könnte ich jetzt wieder den halben Nachmittag verbringen, zu erklären, was mich hieran stört, oder ich mach’s kurz: Perspektivfehler!

und als er damit fertig war, hielt er eines der besten Scharfschützengewehre, die es auf der Welt gab, in seinen Händen.
Hätte es dich umgebracht, 2 Minuten zu recherchieren, um dem Leser hier einen Namen für das Gewehr zu präsentieren?

Die schwarzen Augen, das Haifischgrinsen und das Gefühl, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben, musste sich Markus Schmitz eingebildet haben. Da war er sich sicher. Ganz sicher.
Das ganze erste Kapitel ist stinklangweilig. Erst dauert es ewig bis was passiert und dann krieg ich eine Hitman/Sniper-Szene präsentiert, die ich - genau so - schon in zig Filmen gesehen habe.

Ist so wie ein Geister-Geschichten-Comic, die ganze Geschichte. Jemand tut etwas böses, wird furchtbar dafür bestraft und dann kommt ein „Ich bin die Moral“-Absatz.
Aber die Geister-Geschichten-Comics hätten sich den ganzen Anfangsmist gespart und sofort mit dem Schuss angefangen, vorher noch kurz klar gemacht, dass Markus ein ganz harter, nihilistischer Knochen ist (aber in einer SPANNENDEN Szene), dann der Schuss, diese Elends-Vision, kurz noch die Frau (viel kürzer) und der Schlusspunkt.
Deine Geschichte ist handwerklich solide. Der Stil ist aber verdammt bieder und schläfert richtig ein. Aber das Allerschlimmste ist es, dass deine Geschichte – für mich zumindest – schlicht öde war. Die war echt langweilig.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedesang!

Das ging ja doch schneller, als ich dachte. Ich habe deine Geschichte sehr gern nochmal gelesen, aber hoffentlich bereust du es nicht, denn beim zweiten Mal entdeckt man mehr Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind. :p Demnach bin ich etwas strenger, also Achtung. :teach:

Woher kommen plötzlich die ganzen Fehler, du Rechtschreibgenie? Ts ts ...

„Guten Tag“, eine junge Frau,
"Guten Tag." Eine ...
Gauloises. Die mochte er am Liebsten.
1. am liebsten 2. Du könntest mAn auch verschleifen zu "Gauloises mochte er am liebsten." Irgendwie klingt es sonst so kindlich, das passt so gar nicht zu dem Killertypen.
die sich um Andere scherten
Andere wird grundsätzlich klein geschrieben! (Außer am Satzanfang :D)
aus irgend einem Grund für ihn besonders wichtig.
aus irgendeinem Grund
weil dieser stur gerade aus auf ihn zu ging.
stur geradeaus auf ihn zuging
Er warf einen zufälligen Blick auf die schmalen Briefschlitze und stellte etwas überrascht fest, dass ein Briefumschlag halb aus seinem Briefschlitz hing und zog in heraus.
Ein echter Problemsatz. Die schrägen Attribute klingen wirklich etwas schräg. Kannst du streichen. Den Rest siehst du selber. :p
Die vielen jungen und alten, dicken und dünnen, schönen und hässlichen, blonden und braun- oder schwarzhaarigen Menschen, die namenlos und ohne Gesicht dicht an dicht standen und auf die U-Bahn warteten, die sich alle in einer eigentlich normalen Lautstärke über Beruf, Privates oder alltägliche Dinge unterhielten und trotzdem ganz einfach zu laut waren.
Ja was? Dieses Gebilde ist zwar außerordentlich lang, aber leider kein vollständiger Satz. Gekürzt hieße das ja nur: "Die vielen Leute, die auf die Bahn warteten, die sich unterhielten und trotzdem zu laut waren." ...? Irgendwie müsste es da weitergehen. Als Ellipse ist es etwas zu lang.
Er mochte es nicht, doch das spielte keine Rolle, die Menschen kümmerten ihn nicht.
Widerspruch. Der übrigens an einigen Stellen auftaucht. Ich glaube zu wissen was du meinst, aber es ist verwirrend ständig zu lesen, was Markus eigentlich nicht mag, nur um im nächsten Satz erklärt zu bekommen, dass es ihn aber eigentlich auch nicht kümmert. So wird die Gestalt um Markus völlig verwässert.
Ich glaube, dein grundsätzliches Problem ist, dass du zu viel erklärst. Weniger ist manchmal mehr, durch unnötige Erklärungen verliert deine Geschichte ihre Wirkung, und das ist schade. Du versuchst, durch diese Erklärungen dem Leser alles realistisch und glaubhaft rüberzubringen und meinst es da vielleicht ein bisschen zu gut. Natürlich ist es blöd, wenn man sich ständig Fragen stellt, wie was warum passiert ist und dadurch Logikfehler entstehen, aber du musst auch daran denken, dass man sich viele Fragen gar nicht stellt. Einige nette Nebendetails sind schön und lassen einen Text lebendiger wirken, aber zu viel davon ist nicht gut. Viele Widersprüche entstehen auch aus diesen Erklärungssätzen, die Beispiele, die ich dir anführe, sind nur die auffälligsten (für mich).
und er stieg, zusammen mit mehreren anderen Menschen, aus und verließ die Station.
Die Kommas weg. Die Erklärung dafür hatte ich mal, jetzt aber leider nicht mehr ... :D Das Ganze sieht zwar aus wie ein Einschub, ist aber keiner. Ach mach die Dinger einfach weg, sieht besser aus und ist auf jeden Fall richtig.
Unwillkürlich zog er mit seiner Linken den Mantel höher, um seinen Hals zu schützen
Widerspruch. Wie kann man etwas unbeabsichtigt, instinktiv machen, aber eine Absicht haben? Lass diese Erklärungsanhängsel einfach weg.
Wichtig war, dass der Mann Markus' Auftraggeber im Weg stand.
Kannst du diesen blöden Satz nicht streichen? :( Überflüssig überflüssig überflüssig!!
Die schwarzen Augen, das Haifischgrinsen und das Gefühl, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben, musste sich Markus Schmitz eingebildet haben. Da war er sich sicher. Ganz sicher.
Den auch! Der Satz davor wäre der perfekte Abschluss für den ersten Abschnitt, der hier nimmt ihm die gruslige Wirkung. Du brauchst ihn nicht, wirklich. Okay, dem Leser entgeht die Information, dass Markus versucht, sich das auszureden - na und? Ist nicht weiter wichtig, er stirbt ja eh. :D

Gut. Weiteres spare ich mir jetzt. Du musst aber auch den zweiten Abschnitt überarbeiten (den dritten vielleicht auch) und nach überflüssigen Erklärli's schauen, die du streichen kannst! Überleg wirklich: Was muss der Leser wissen, was nicht?

Wie du das Problem mit dem Telefonat gelöst hast, gefällt mir jetzt aber viel besser. So ist es auch logischer, denn woher wusste Markus, wen er überhaupt umbringen muss? So hat er ein Foto und gut ist. (Eine nicht-überflüssige Information! :D)

Die besten Grüße,
apfelstrudel

 

Hallo Quinn!

Hey,
geb ich mal wieder den Nörgler:

Das passt schon! :D

Schade, dass die Geschichte Dich gelangweilt hat. Offensichtlich habe ich einen Schreibstil, mit dem Du nichts anfangen kannst, da kann man wohl nix machen.

Für das Gewehr musste ich nicht recherchieren, es ist eine PSG1, bekannt aus der Metal-Gear-Solid-Reihe, der Name steht jetzt auch im Text.

Gruß
Friedesang


Hallo apfelstrudel!

Danke für Deine schnelle Rückmeldung!

hoffentlich bereust du es nicht, denn beim zweiten Mal entdeckt man mehr Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind.

Papperlapp, würde ich nie bereuen! :)
Ich glaube, dein grundsätzliches Problem ist, dass du zu viel erklärst.

Jau, Volltreffer, würde ich sagen. Ich erkläre in der Tat ziemlich gern und viel, das schlägt sich wohl auch bisher in meinen Geschichten nieder ... :bonk:
Klar, dass sich das irgendwann negativ auf den Lesefluss auswirkt, wenn man's übertreibt ... ;)
Ich bin mal auf Erklärli-Jagd gegangen und habe die überflüssigen gestrichen ... hoffentlich habe ich alle gefunden!
Wie du das Problem mit dem Telefonat gelöst hast, gefällt mir jetzt aber viel besser.

:D

Liebe Grüße
Friedesang

 

Hallo Friedesang!

Die dunklen Tiefen konnten mich leider nicht mitreißen. Im Gegenteil: Bei vielen Passagen dachte ich nur: "Wann passiert denn mal was?"
Die Grundidee fand ich schon gut. Dass Markus von diesem Wasauchimmer in seiner Traumwelt gerichtet wird, ist eine nette Sache. Nur hätte ich die Geschichte ganz anders aufgebaut, um gleich von Anfang an Spannung in die Sache zu bringen. Das komplette erste Kapitel ist in meinen Augen überflüssig. Wäre es meine Geschichte gewesen, wäre ich wohl mit "Alles um ihn herum war tot" eingestiegen. Da fragt man sich sofort: "Wo ist der da, und wie ist er dahingekommen?" Dann hätte ich in ein paar netten Rückblenden den Mord geschildert, in der Traumwelt den Haifischmann auftreten lassen und Zack. Der Kreis schließt sich, Schluss, aus, Ende - dieser Abschluss mit der Nachbarin ... na ja, ich fand's überflüssig. Mir war ohnehin klar, dass Markus tot ist. Also: Mir hätte es besser gefallen, wenn die Geschichte nicht so linear aufgebaut gewesen wäre.

Details:

Der Mann, der an jenem grauen Herbsttag, gekleidet in einem schwarzen Mantel, einer schwarzen Stoffhose und dazu passenden schwarzen Schuhen mit einem ebenfalls schwarzen Aktenkoffer in der rechten Hand, auf dem Weg zu einer von Hamburgs U-Bahnstationen war, glaubte nicht an so etwas.
Jui ... Watt man nicht so alles dazwischenklemmen kann. Allein, dem Lesefluss hilft's gar nicht. "Markus glaubte nicht an so etwas. Er war gerade auf dem Weg zur U-Bahn; sein Mantel flatterte im Wind, sein Aktenkoffer ... bla ..."

Es folgt der kursive Abschnitt; und den fand ich - entschuldige - komplett überflüssig. Markus schaltet das Fernsehgerät aus, geht Fluppen holen, kehrt wieder nach Hause zurück und geht pennen. Das einzig interessante - der Brief - wird dem Leser dann vorenthalten. Na Klasse. :)
Ich denke mal, dass Du uns Markus in dem Absatz etwas näherbringen wolltest. Zumindest bei mir ist das nicht gelungen. Er ist ein wenig distanziert und rauch Gauloises ... Das war's? Nee, Du. In einer konfliktbeladenen Szene hättest Du die Figur viel besser einführen können.

Er gehörte wahrlich nicht zu den Menschen, die sich um andere scherten, es sei denn, sie wären aus irgendeinem Grund für ihn besonders wichtig.
Ja ... klar. Er aß nie - außer wenn er Hunger hatte. :)

Auch diese Bahnfahrt sagt nichts weiter aus als: Er fährt Bahn. Das fand ich recht langweilig (Zumal ich's in der Bahn gelesen habe ;) )

jedoch kam er ihnen offensichtlich nicht seltsam vor
Na endlich! Hier erfährt man, dass irgendetwas nicht stimmt. Hier kommt Unbehagen auf - leider viel zu spät. Sowas würde ich gleich nach vorne ziehen.

Markus schaute zum Himmel herauf
hinauf

Markus’ Opfer kam aus dem Hotel, begleitet von drei Bodyguards.
Ach, so lange das Wort noch nicht komplett in Vergessenheit geraten ist, lass uns doch beim Leibwächter bleiben.

2. Akt: alBtRauM
Warum diese Schreibweise? Ein Anagramm? Au fein ...
Brautmal
Maarblut
Alt-Burma
Abart Ulm
Nur AbSal
Ich komm nicht drauf ... :D

Wie gesagt: Mit Akt II als Rahmenhandlung wäre ich eingestiegen.

Er hatte davon gehört, dass es möglich wäre, bewusste Träume zu manipulieren. Laut dem heutigen Stand in der Schlafwissenschaft war dies möglich, doch es gelang im partout nicht
Ach nööö, jetzt fängt er auch noch an, über Schlafwissenschaft zu dozieren. Allein das Wort raubt der Stimmung die Stimmung. :)

Sarah ging zurück in ihre Wohnung und wählte die 110.
„Ja? Mit wem spreche ich bitte?“
Ich habe die 110 noch nie angerufen, könnte mir aber vorstellen, dass die sich anders melden. :)

Ja, hm. Leider kann ich auch nichts anderes sagen als: Ich fand's langweilig. Die Handlung nicht so linear, die Figur nicht so blass und aus der Distanz beschrieben - und schon hätt's mir gefallen.

Bis denne,
Fisch

 

Hallo Friedesang,
Ich kann leider nicht nur Positives über deine Geschichte schreiben. Du hast zwar einen an und für sich schönen Stil und auch tolle Formulierungen, aber die Sache dauerte mir einfach zu lange. Bis endlich mal was passierte... Genaue Situationsbeschreibungen sind schön und lassen die Geschichte lebendiger und interessanter werden, aber bei Dir wusste ich nach all den Satzungetümen teilweise gar nicht mehr, worums überhaupt geht. Oft bin ich auch über die reichlich verwendeten "unds" gestolpert.
Hier noch ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind (sorry, wenn sie schon erwähnt wurden):

dass wenn ein Mensch böse Dinge tut
dass, wenn oder dass ein Mensch, der böse

am 01. Januar 2000
liest sich irgendwie seltsam. Warum nicht einfach "am ersten Januar 2000"?

Sie lachten und waren fröhlich.
die meisten Leute, die lachen, sind fröhlîch ;) "und waren fröhlich" ist überflüssig.
in dem kleinen Shop zur Kasse
zur Kasse des kleinen Shops

Das tat er schließlich auch und zum Vorschein
umständlich. Zum Vorschein kamen...

Nach wenigen Minuten erreichte die U-Bahn Markus’ Ziel und er stieg zusammen mit mehreren anderen Menschen aus und verließ die Station.
Das ist einer der zahlreichen Sätze, der mMn zu viele "unds" enthält. Mach doch einfach zwei Sätze draus (Dir zu empfehlen, mit mehr Kommas zu arbeiten, erscheint mir absurd, du Kommakönig ^^)

die beide im Gespräch waren.
in ein Gespräch vertieft/verwickelt

vertieften sie sich wieder in ihre Gespräche
in ihr Gespräch, sie sprechen doch miteinander, oder?

kam er ihnen offensichtlich nicht seltsam vor
werden nur seltsame Kunden beachtet? Muss ich mir merken *mit Pappnase in Geschäft geh*

so gab es prinzipiell keinen wichtigen Grund
klingt steif. Weg mit dem "prinzipiell".

Mit einem leisen Knacken öffnete er ihn
wohl eher mit einem Klicken
Mit geübten und geschickten Bewegungen machte Markus sich
uuumständlich! Geübt machte Markus...

Schnell hatte er durch das Zielfernrohr
Er hat ja ein Zielfernrohr, wozu schaut er dann durch das Fernglas?

2. Akt: alBtRauM
tja. Hier höre ich dann mal auf, weil ich finde, dass Deine bisher interessante Geschichte hier eine Wende nimmt. Das Ende ist irgendwie halbherzig und vorhersehbar, zumindest für eine routinierte Horrorleserin.

Na dann, werde sicher noch weitere Geschichten von Dir lesen ;)

gruss
bajonett

 

Hallo Fischstaebchen!

Stimmt schon, die Geschichte plätschert sehr lange ruhig vor sich hin, was vor allem für eine Horror-Kg sicherlich sehr ungewöhnlich ist. Ich wollte einfach mal versuchen, eine Geschichte aufzubauen, die nicht gleich mit der vollen Adrenalin-Fuhre zuschlägt. Da ist das Risiko natürlich sehr groß, die Leser vorzeitig zu vergraulen, was mir offensichtlich leider recht häufig in dieser Story zu gelingen scheint :(! Ach ja...

Die Grundidee fand ich schon gut.

Danke! :)
Zitat:
2. Akt: alBtRauM

Warum diese Schreibweise? Ein Anagramm? Au fein ...
Brautmal
Maarblut
Alt-Burma
Abart Ulm
Nur AbSal
Ich komm nicht drauf ...


Boah, was man nicht alles in so ein Wort hineininterpretieren kann! Ich bin völlig baff! Das Wort soll aber wirklich nur das ausdrücken, was es heißt, nämlich: Albtraum :D.
Den Wechsel zwischen Groß-/Kleinschreibung habe ich lediglich gewählt, um dem Wahnsinn, der dem Albtraum sozusagen innewohnt, Tribut zu zollen :D.

Ich möchte Dir auf jeden Fall noch für Deine Kritik danken, auch wenn sie nicht so positiv ausgefallen ist, dafür aber ausführlich! Danke auch vor allem für die Erkenntnis, dass man eine Horror-Kg vielleicht doch lieber von Anfang an spannend gestalten sollte :)!

Gruß
Friedesang

Hallo Bajonett

Danke für Dein Feedback und für Deine Hinweise zum Thema "Formulierungen"!

wusste ich nach all den Satzungetümen teilweise gar nicht mehr, worums überhaupt geht. Oft bin ich auch über die reichlich verwendeten "unds" gestolpert.

Ich habe mal versucht, die längsten Sätze zu teilen und einige "unds" zu streichen.
Na dann, werde sicher noch weitere Geschichten von Dir lesen

Bestimmt, wenn Du Dich nicht nur in der Rubrik "Horror" aufhältst!

Gruß
Friedesang

 

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