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Die etwas andere Waschanlage
Die etwas andere
Waschanlage
Mittwoch!
Ein schrecklich langweiliger Mittwoch.
Einer jener Tage an denen es draußen nicht richtig hell zu werden scheint.
Alles grau in grau.
Regen wie aus Eimern und Minuten welche sich zu Stunden aus Kaugummi hinzogen. Schlicht und ergreifend ein Tag, welchen man am besten mit einem guten Buch und einer gehörigen Menge Cola im Bett verbringt.
Auf keinen Fall war dies ein Tag an welchem man sein Auto in die Waschanlage fährt. Nur Verrückte und Frauen fuhren an solchen Tagen durch die Waschanlage.
Ich ging gelangweilt von Zimmer zu Zimmer, plünderte planlos den Kühlschrank und badete in Selbstmitleid.
Nachmittags riss mich das klingeln des Telefons aus meinen schwarzen Gedanken.
Endlich dachte jemand an mich und störte meine Depristimmung.
Ich hob den Hörer ab und muffelte ein gelangweiltes „Hallo, hallo“ in die Muschel.
Am anderen Ende der Leitung war meine Freundin Petra.
Petra ist ein Mensch, welcher zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen kann und die Gabe besitzt einem die beste Depristimmung zu verderben.
„He Zuckerschnute, was ist denn mit dir los?“ flötete ich ins Telefon.
„Gar nie nichts“, entgegnete ich. „Ich schiebe nur meine Schlechtwettermittwochsdepri“.
„Mensch, da habe ich genau das Richtige für dich um dich aufzumuntern“.
Wenn Petra schon so kommt, dann konnte nichts vernünftiges dabei heraus kommen.
„Sicher?“ Zweifel schwang in meiner Stimme.
„Wusstest du schon, dass wir in Regensburg eine neue Waschanlage haben?“ ich hatte schon wieder diesen merkwürdigen Unterton.
„Erstens regnet es wie aus Eimern, zweitens habe ich mein Auto erst vorgestern gewaschen, und drittens interessiert mich nicht was für eine Waschanlagen wo aufgemacht hat“, entgegnete ich kurz und geschmacklos.
„Langweiler, Spießer!“
„Ich bin nicht langweilig und erst recht nicht spießig, ich bin Depri“.
„He, die Waschanlage ist der Hit, aber so was von“.
„Was hast du nur mit deiner Waschanlage? Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann schieß schon los“.
„Nö, ich sag jetzt gar nichts mehr. Ich hab auch meinen Stolz, damit du es weißt“. Ohne mich zu Wort kommen zu lassen, redete ich weiter. „Du wirst dich in dein Lustei setzen und dort hin fahren“.
„Nicht wirklich. Bei dem Wetter?“
„Klar bei dem Wetter. Außerdem ist für Frauen unter vierzig ist die erste Wäsche um sonst, und außerdem ist heut Mittwoch, Zuckerschnute“, lachte ich in die Muschel.
„Ich weiß, dass heut Mittwoch ist“. Es entstand eine kleine Pause. „Außerdem bin ich über vierzig, falls es dir entgangen sein sollte?“
„Wenn man dich kennt, fällt es einem schwer das nicht zu bemerken. Du wirst die Kerlchen an der Waschanlage doch davon überzeugen können, dass du unter vierzig bist? Die kennen dich ja nicht.“
„Und wenn ich das hinbekommen habe?“
„Dann lässt du dir dein Auto waschen, trocknen und wachsen. Nimm am besten das volle Programm und außerdem kannst du heute noch Buffet genießen. Garnelenspießchen auf Hühnerbrüstchen“.
„Ich nehme das volle Programm?“ leichte Skepsis schwang in meiner Stimme mit, „aber Buffet will ich auf keinen Fall keins“.
„Weil du einen Schwabbelbauch hast?“ Niemand kann das Wort Schwabbelbauch so nett aussprechen wie Petra. „Und wenn du fertig bist, dann rufst du mich an Zuckerschnute und sagst mir wie es war und wie es dir geht“.
„Genial, klar mach ich das. Und wo finde ich diese Waschanlage?“
„Du, das ist gar nicht schwer, Süße. Du fährst über die Autobahn, fährst Pfaffenstein runter, die erste links, die zweite wieder links, noch etwa fünfhundert Meter geradeaus und du landest fast direkt am Ziel deiner Wünsche. Selbst für einen Gießkannenfrosch wie du es bist sollte es auf Anhieb zu finden sein“.
„Das ist Genetisch bedingt, dass ich eine Orientierung habe wie ein Frosch in der Gießkanne bei Nacht“, entgegnete ich. „Du bist dir sicher, dass Autowaschen heute genau das Richtige für mich ist?“ kam meine skeptische Frage.
„Schwing dich in deine Lustei und mach, dass du in die Waschanlage kommst. Wenn du Glück hast, dann musst nicht so lange warten“.
„Hallo“, erinnerte ich mich. „Es regnet, und bei dem Wetter wird wohl kaum jemand sein Auto waschen“.
„Du glaubst nicht, wie viele Frauen im Moment mir Auto waschen“.
„Nein, das glaube ich wirklich nicht“.
Ich wollte noch was erwidern, als es in der Leitung knackte. Das war mal wieder typisch. Einfach Auflegen und mich hier auf dem trocknen sitzen lassen.
Mehr als ein wenig neugierig auf die neue Waschanlage setzte ich mich in mein Auto und fuhr gen Regensburg.
Es regnete noch heftiger als zuvor. Ich kam mir so was von bescheuert vor, bei diesem Wetter in eine Waschanlage fahren zu wollen.
Keine zwanzig Minuten später war ich am Ziel. Ich hatte mich tatsächlich nicht verfahren und auf Anhieb die richtige Autobahnausfahrt genommen.
Schon zweihundert Meter vor der Waschanlage prangte direkt an der Straße eine riesige Plakatwand.
Unübersehbar Pink.
In riesigen Lettern stand dort:
Waschen – Trocknen – Wachsen!
Für Sie
nach Wunsch
auch
das volle Programm
Mittwochs: Buffet
Etwa hundert Meter weiter stand eine zweite Plakatwand.
Unübersehbar Pink.
Wie gebannt blieb ich stehen.
Männer!
Ich war nicht das einzige Auto welches vor dieser Plakatwand stand.
Männer!
Auf der Plakatwand waren lauter halbnackte, gut gebaute, verführerisch aussehende, erotisch wirkende Männer beim Autopolieren.
Nachdem ich meine Kinnlade in die dafür gehörige Position zurück gebracht hatte, mir den Mund abgewischt und meine Hände wieder am Lenkrad positionieren konnte, fiel mein Blick auf den Stau, welcher sich vor der Waschanlage bis fast zur Plakatwand gebildet hatte.
Ach du Scheiße, schoss es mir durch den Kopf, das kann ja Stunden dauern bis Frau da dran kommt.
Meine Neugierde überwog den Drang das Auto zu wenden und so reihte ich mich brav in die Schlange wartender Frauen ein. Ganz gegen meine Gewohnheit zündete ich mir vor lauter Nervosität eine Zigarette nach der anderen an.
Mein Lustei glich eher einer Nebelbank als einem Auto und meine Knie fingen mit jedem Meter, welchen ich näher an die Waschanlage kam mehr und mehr an zu zittern.
Kein Wunder, denn je näher ich heranrückte, je deutlicher konnte ich sehen was da vor sich ging.
Jedes Auto wurde von drei leicht bekleideten, braungebrannten und durchtrainierten, äußerst erotischen Männern in Empfang genommen.
Mensch Mädchen, sagte ich zu mir, du bist nun schon so alt geworden, wieso bringt dich eine dämliche Waschanlage so aus dem Konzept.
Endlich war mein Lustei das erste Auto in der Schlange.
Ein junger Mann im String mit ärmellosem weit ausgeschnittenem T-Shirt öffnete mir die Türe.
„Was wünschen sie?“
Irritiert starrte ich ihm auf die braungebrannte Muskelbepackte Brust.
„Waschen, Trocknen, Wachsen?“ er legte galant seinen Arm um meine Schultern und schob mich vorsichtig von meinem Auto weg.
Immer noch nicht in der Lage meinen Mund zu schließen und meine Augen von seinem knackigen Körper zu reißen nickte ich nur.
„Wenn sie das volle Programm nehmen, ist heute Buffet dabei“, während er es sagte, ließ er seine Hand langsam meinen Rücken herunter wandern um mir dann vorsichtig über den Hintern zu streicheln.
Völlig neben der Spur stammelte ich, dass ich das volle Programm mit Buffet möchte.
„Ich haben Glück, schöne Frau. Heute kostet alles in allem nur 60 Euro“.
„Ich habe gehört, dass Frauen unter vierzig…“
„Das Angebot gilt Mittwochs nicht. Mittwoch ist Buffet. Aber wenn sie wünschen, dann kommen sie morgen und sie bekommen das volle Programm völlig kostenlos, ich schreibe ihnen gleich einen Gutschein aus“.
Der junge Mann schob mich immer weiter von meinem Auto weg.
Ich sah zurück zu meinem Auto, stolperte und wurde von zwei kräftigen Armen aufgefangen. Zwei Männer, nur mit einem knappen String bekleidet nahmen sich meines Autos an und seiften es zu lauter Musik mit erotischem Hüftschwung galant ein.
„Möchten sie bar zahlen, oder zahlen ich mit Kreditkarte?“
„Mit Karte, wenn es recht ist“, erwiderte ich, kramte in meiner Geldbörse und hielt ihm die Krankenkassenkarte entgegen.
„Es tut mir leid, aber die Krankenkasse sponsert uns noch nicht“, er gab mir lächeln die Karte zurück.
„Schade!“ ich nahm meine Karte wieder und kramte in meinem Chaos nach der Kreditkarte. Ich fand ich in einem Winkel meiner Handtasche, reichte ihm diese lächelnd und mit weichen Knien.
„Darf ich sie hier herüber bitten?“ Er öffnete eine pinkfarbene Türe und schob mich zärtlich aber bestimmend hinein.
Der Raum war mit einem flauschig weichen Teppich ausgelegt überall standen Kerzen und Duftlampen, in der Mitte des Raumes befand sich eine weiße Massageliege, daneben standen zwei Männer. Der Mann, welcher mich hier hinein geschoben hatte begann langsam den Reißverschluss meines Kleides zu öffnen.
Der Erdanziehungskraft gehorchend fiel es zu Boden. Die beiden Männer welche neben der Liege standen kamen auf mich zu. Ich hoben mich hoch um mich vorsichtig auf die Liege zu legen, öffneten meinen BH, zogen mir Schuhe nebst Unterhose aus und begannen mich über und über mit Öl einzureiben.
Alles in allem dauerte die Massage, bei welcher ich von sechs Händen synchron verwöhnt wurde fast dreißig Minuten.
Viel zu kurz für so einen Genuss.
Nachdem ich mich mit Hilfe eines Mannes nach der Massage von dem ganzen Öl befreite und mir ein Anderer beim Ankleiden geholfen hatte, geleitete mich ein dritter Mann mit String, schwarzer kurzer Weste und einer kleinen Fliege am Hals zum Buffet.
Meine Güte, ungläubig stand ich mit offenem Mund da.
Es übertraf meine kühnsten Erwartungen.
Auf einem Tisch lag, auf einer weißen Tischdecke umringt von Frauen und Weißbrotschnittchen, ein Mann mittleren alters. Sehr kurz geschorenes rotes Haar, ein Pircing über der rechten Augenbraue und die Ohren mit Unmengen von Ringen geschmückt.
Der makellose Oberkörper des Mannes war über und über mit Tatoos bedeckt. Seine muskulösen und wohlgeformten Arme ebenfalls.
Seine Augen leuchteten wie Sterne in der Nacht und die Lachfalten um die Augen herum wirkten so entwaffnend, dass man unmöglich widerstehen konnte.
Alle möglichen kleinen Schweinereien verdeckten den Blick auf diesen so makellos wirkenden Körper.
Genüsslich naschte ich von samtweicher Haut, die auf dem Mann befindlichen Schweinereien herunter. Garnelenspießchen, Suchi, Lachspastete, Lachsröllchen, Rollmöpschen, Hühnerbrüstchen und Männerbrust.
Mitten im schönsten Schmausnaschschmacht hörte ich über den Lautsprecher den Ausruf, dass ein kleiner schwarzer Streetka zum abholen bereit vor der Waschanlage stand.
Das ist nicht wirklich ernst? Schoss es mir durch die benebelten Windungen meines Kopfes.
Ich bin noch gar nicht fertig hier, schrie es in mir.
Was würde ich darum geben, noch ein wenig an diesem Mann herum zu knabbern.
Aber wie es immer im Leben ist, wenn es am schönsten wird, dann musste man aufhören.
Ich werde in Zukunft jeden Mittwoch in die Waschanlage fahren.
Nächsten Mittwoch werde ich schneller naschen, dass ich danach noch ein wenig mehr an diesem Körper auf dem Buffet knabbern kann.
Im gehen warf ich noch einen Blick zurück.
Just in diesem Moment stand der Mann auf. Seine Rückseite war genauso voller Bilder wie seine Vorderseite.
Langsam stellte er sich vor den Tisch.
Meine Kinnlade viel auf den Boden und meine ganzen Vorsätze gingen mit einem Mal den Bach runter. Vor mir stand ein Mann mit einem Hintern, welcher mich an den Hintern von Brad Pitt erinnerte.
Nein, ich hatte noch nie was mit Brad Pitt, aber meine Tochter hatte mir einmal Nacktbilder von ihm geschickt. Dieser Hintern vor mir konnte es locker mit dem Hintern auf den Bildern, welche eine Zeitlang als Bildschirmschoner auf meinem PC prangten, aufnehmen.
Schmacht!
Der String so knapp, dass dieser Hintern erotisch und so was von einladend vor mir stand, dass ich nur mit Müh und Not meine Hände bei mir behalten konnte.
In dem Moment, in welchem ich mutig meine Hand ausstreckte drehte er sich um. Erschrocken zog ich meine Hand zurück.
Sein Lächeln war so entwaffnend, dass ich nichts erwidern konnte, Augenblicklich begannen meine Knie zu schlottern.
Seine braunen Augen leuchteten und es bildeten sich kleine Lachfalten um sie herum. Mein Blick musterte seinen hocherotischen Körper und fiel unwillkürlich auf seinen Unterleib. Dort bemerkte ich lächeln die Enge in seiner Wäsche.
Was würde ich darum geben, diesen Mann zu vernaschen.
Leider war hier anfassen verboten.
So ein Dummsinn.
Gut, ich hielt mich schweren Herzens an die Regeln und verließ schleunigst diesen Raum, nicht ohne aus versehen meine Visitenkarte fallen zu lassen.
Draußen nahm ich mein Auto in Empfang.
Mein Auto war so sauber, dass ich es fast nicht als meines erkannte.
Nicht ein Hundehaar auf den Sitzen. Keine Reste von irgendwelchen Schokoladenvernichtungsorgien im Fußraum. Der Aschenbecher poliert, selbst die Alufelgen spiegelten jeden Regentropfen der sich in den Pfützen, welche sich vom vielen Regen gebildet hatten, fing.
Völlig gaga und so was von unzurechnungsfähig startete ich den Motor meines Lusteis und verfuhr mich mehr als einmal auf dem Weg nach Hause.