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Die Faust Goethes

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13.02.2006
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Die Faust Goethes

Die in Deutschland stattfindende Weltmeisterschaft im Fußball wirft schon einige Zeit ihre Schatten voraus. Für alle, die schon vor dem ersten Anpfiff erfahren wollen, wie es ausgeht, blickt Günni Fetzer in seine Kristallkugel und bietet die komplette Vorschau auf das Geschehen:

Gruppe A - Deutschland, Costa Rica, Polen, Ecuador
Günni Fetzer: "Obwohl die Deutschen eine absolute Todesgruppe erwischt haben, werden sie sich als Gruppenerster souverän für die nächste Runde qualifizieren. Dass die polnischen Spieler mit dem Bus anreisen und die Heimreise dann jeweils separat im Auto antreten, ist natürlich nur ein böswilliges Gerücht. Aber die Polen dürfen sehr früh wieder nach Hause fahren: Aus in der Vorrunde. Zweiter in dieser Gruppe wird die Mannschaft aus Ecuador, die beweist, dass sie auch in der Nähe des Weißwurst-Äquators Fußball spielen kann. Die einzigen Polen, die Weltmeister werden, sind Miroslav Klose und Lukas Podolski."

Gruppe B - England, Paraguay, Trinidad/Tobago, Schweden
Günni Fetzer: "Die Engländer erfreuen als trinkfreudigstes Spitzenteam dieses Mal nicht nur den Chef der Hotelbar; sie werden eine gute WM spielen und landen unter den ersten Vier. Da sie aber wie immer keinen Torwart dabei haben, keine Elfer schießen können und sich doch wieder schwer tun, über mehrere Wochen hinweg in einem Quartier eingepfercht zu sein, reicht es nicht für den WM-Titel. Die Schweden hatten bei den letzten Turnieren immer zwei Trainer auf der Bank sitzen, dieses Mal ist es nur einer und sie scheiden mit halber Kraft in der Vorrunde aus. Kämen sie weiter, würden sie ja auf die deutsche Mannschaft treffen und gewinnen. Zweiter wird Paraguay, die sind es gewohnt, im Achtelfinale rauszufliegen. Die beste Begründung, warum Trinidad/Tobago eine gute WM spielen wird, kommt von einem Sportjournalisten aus diesem Land: Ein Volk, das so einfallsreich ist, aus einem Ölfass das einzig neue akustische Musikinstrument des letzten Jahrhunderts zu machen, sollte auch im Fußball kreativ genug für Überraschungen sein."

Gruppe C - Argentinien, Elfenbeinküste, Serbien/Montenegro, Holland
Günni Fetzer: "Holland und Argentinien machen den Gruppensieg unter sich aus ohne dabei absolut zu glänzen. Beide haben ja von der vorausgegangenen WM noch was gutzumachen. Waren die Holländer überhaupt dabei? Die Elfenbeinküste sorgt für Spannung. Und Serbien/Montenegro: die können dann immerhin berichten, dass sie erstmals bei so einem Turnier dabei waren."

Gruppe D - Mexiko, Iran, Portugal, Angola
Günni Fetzer: "Die Teams aus Afrika werden bei diesem Turnier nicht sonderlich auffallen, es wird vielmehr eine Weltmeisterschaft der Favoriten. Auch für Angola heisst es deshalb: Dabei sein ist alles, und nach der Vorrunde geht es wieder zurück auf den schwarzen Kontinent. Allerdings werden die Angolaner in anderer Hinsicht auf sich aufmerksam machen. Sie kürzen ihre langen Namen wie Antonio Manuel Viema Mendonca einfach mit Namen wie Akwa oder Love ab. Love - Wäre das nicht auch ein passender Aufdruck für das Trikot von Oli Kahn? Die Mexikaner haben ihr Pulver schon beim Confetti-Cup 2005 verschossen, also erreichen Portugal und Iran die nächste Runde. Den Iranern wurde ja angedroht, dass sie im Falle von Atomtests von der Veranstaltung ausgeschlossen werden. Aber es ist sicher nur ein Gerücht, dass Nationen, die sich Hoffnung auf einen Nachrückerplatz machen, entsprechende Bauanleitungen in den Iran versenden."

Gruppe E - USA, Tschechien, Italien, Ghana
Günni Fetzer: "Die USA hatten ihr WM-Highlight vor vier Jahren, dieses Mal treten sie nach drei Spielen die Heimreise an. Die Italiener und Tschechen kennen sich aus der Serie A recht gut. Wenn beide Teams im letzten Spiel ein Unentschieden benötigen, erreichen sie es auch. Italien wird Erster, Tschechien Zweiter. Der einzige Ghanaer, der Weltmeister wird, ist Gerald Asamoah. Und der einzige Italiener, der Weltmeister wird, ist Oliver Neuville."

Gruppe F - Australien, Japan, Brasilien, Kroatien
Günni Fetzer: "Natürlich werden die Brasilianer Gruppensieger mit zwölf Punkten und einer Tordifferenz von mindestens +20. Oder doch nicht? Den zweiten Platz sichern sich die Kroaten. Australien ist nur dabei, weil sie auch 1974 in Deutschland dabei waren und damals Deutschland Weltmeister wurde. Gleiches trifft jetzt auch auf 2006 zu."

Gruppe G - Südkorea, Togo, Frankreich, Schweiz
Günni Fetzer: "Togo ist ein weiterer Beweis dafür, dass die afrikanischen Teams bei diesem Turnier keine bedeutende Rolle spielen werden. Liegt Togo überhaupt in Afrika? Frankreich und die Schweiz haben sich gemeinsam für diese WM qualifiziert, sie werden sich entsprechend auch gemeinsam für die nächste Runde qualifizieren. Südkorea war bei der letzten Weltmeisterschaft Vierter, dieses Mal könnten sie auch Vierter werden: Sie liefern sich mit Togo ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den letzten Platz in dieser Gruppe. Der einzige Schweizer, der Weltmeister wird, ist Oliver Neuville."

Gruppe H - Spanien, Ukraine, Tunesien, Saudi-Arabien
Günni Fetzer: "Ein saudi-arabischer Scheich beschrieb Fußball wie folgt: Leute schießen einen Ball herum und verständigen sich untereinander, um ihn an einem dafür vorgesehenen Ort zu platzieren. Genauso spielt die Mannschaft dann auch und scheidet in der Vorrunde aus. Spanien und die Ukraine erreichen die nächste Runde."

Entsprechend ergeben sich folgende Achtelfinale:
Deutschland - Paraguay
Günni Fetzer: "In Paraguay gibt es eine Straße, mit dem Namen: Paraguay Nationalmannschaft Deutschland 2006. Nach diesem Spiel gibt es eine: Paraguay Nationalmannschaft Aus im Achtelfinale."

Holland - Portugal
Günni Fetzer: "Die Holländer waren so lange nicht mehr bei einer WM, dass sie noch ein wenig länger bleiben dürfen."

England - Ecuador
Günni Fetzer: "Ein lockeres 1:0 für die Briten."

Iran - Argentinien
Günni Fetzer: "Die Iraner drohen damit, eine Atombombe zu bauen, wenn sie nicht eine Runde weiterkommen, scheiden aber dennoch aus."

Italien - Kroatien
Günni Fetzer: "Weitere italienische Autokorsi bleiben uns nicht erspart, Italien erreicht die nächste Runde."

Frankreich - Ukraine
Günni Fetzer: "Unser ehemaliger Außenminister sorgte dafür, dass die ukrainischen Visa nur bis zum Achtelfinale gültig sind."

Brasilien - Tschechien
Günni Fetzer: "Eine der besten Achtelfinalbegegnungen, aber doch nur ein Trostpreis für Tschechien."

Spanien - Schweiz
Günni Fetzer: "Die Teams, die sich als letzte für solch ein Turnier qualifizieren, spielen oftmals ein gutes Turnier. Das belegen dieses Mal die Schweizer."

Die Viertelfinale:

Deutschland - Holland
Günni Fetzer: "Franz Beckenbauer sagt, in Tschörmänni we cohl it a Klassiker. Ja mei, pack mas."

Italien - Frankreich
Günni Fetzer: "Den Italienern glückt die Revanche für das EM-Finale 2000, was aber sechs Jahre nach diesem Finale nicht mehr wirklich interessiert."

England - Argentinien
Günni Fetzer: "Den Engländern glückt die Revanche für 1986, 1998 und alles, was es sonst noch zwischen diesen beiden Nationen gab."

Brasilien - Schweiz
Günni Fetzer: "Ein Spiel der Kalauer: die Schweizer Abwehr ist längst nicht so sicher wie das Bankgeheimnis, sondern löchrig wie der berühmte Käse. Die Schweizer werden hinterher dennoch sagen: Nun können wir optimistisch auf die EM im eigenen Land vorausschauen. Aber das ist ein ganz anderes Thema."

Die Halbfinale:

Deutschland - Italien
Günni Fetzer: "Obwohl die Deutschen in Italien Weltmeister wurden, werden die Italiener nun nicht automatisch auch Weltmeister in Deutschland. Nein, das Finale erreichen wir... äh... die deutsche Mannschaft."

England - Brasilien
Günni Fetzer: "Niemand kann die brasilianische Mannschaft stoppen - außer die Engländer. Um zu verhindern, dass sie wie 2002 durch einen seltsamen Freistoß aus dem Turnier fliegen, lautet die englische Taktik dieses Mal: ein Tor mehr schießen als der Gegner."

Das Finale:

Deutschland - England
Günni Fetzer: "Wir... äh... die deutsche Mannschaft gewinnt 2:0. Das erste Tor fällt, als Miroslav Klose zum Kopfballduell mit dem englischen Torwart hochspringt, der Ball springt aber nicht an seinen Kopf, sondern an die Hand und segelt von dort aus ins Tor. Hinterher wird Klose sagen: Es war die Faust Goethes. Beim 2:0 schießt dann ein deutscher Spieler aus ca. elf Metern an die Unterkante der Latte. Der Ball springt auf oder kurz hinter der Torlinie auf und dann zurück ins Spielfeld. Schieds- und Linienrichter diskutieren heftig bis ein Schiedsrichter-Assistent, der sich gerade hinter dem gegenüberliegenden Tor die Schuhe zugebunden hat, eingreift und meint, er habe eindeutig gesehen, dass der Ball hinter der Linie war."

 

hey kreator.
anfangs fand ichd ie geschihte witzig (stünde da nciht dieses anfangs im meinem satz wäre es durchaus positiver, dnekt man sich jetzt) und auch die idee gut, nur bleibt es zu eben und gleich, und manche klischees (ja holländer waren bei letzter Wm net dabei, und iran atombomben usw) finde ich zu ausgelutscht und plump, vorallem das mit dem iran, die anspieleung mit den holländern hätte man besser verpackene können. ich muss zugeben dass ich die letzten kurz ergebnisse auch nicht mehr richtig gelesen sondern nur ubervlogen habe, da alles zu gleich war und auch zu kurz bei den ergebnissen.
eignentlich schade, da die idee an sich gut war, nur hättest dua uch mehr fließtext finde ich reinbringen können zwischendurch...
schmui

 

Hi kreator,

mir erging es ähnlich wie schmui, wobei ich die Witze mit den Holländern und der Iranischen Bombe jetzt nicht so super plump fand.
Es waren schon witzige Stellen dabei, aber meiner Meinung keine Oberbrüller.

Insgesamt frage ich mich, ob es sich hierbei überhaupt um eine Geschichte handelt (wegen fehlender Handlung). Für mich wirkt es eher wie eine Sammlung von überschrifteten 'Günni Fetzer'-Zitaten, wobei ich wie schmui die vielen letzten kurzen Absätze der Form 'LandA - LandB' mit Anstrengung gelesen habe, weil vorher irgendwie die Luft raus war.

Naja, für eine genauere Analyse ist es jetzt leider zu spät :sleep: , hier nur ein paar Sachen die mir aufgefallen sind:

Nein, das Finale erreichen wir... äh... die deutsche Mannschaft
und
Wir... äh... die deutsche Mannschaft gewinnt 2:0
"Wir" zu sagen wenn man die eigene Nationalmannschaft meint, finde ich eigentlich normal.

Es war die Faust Goethes
Ok, eine Anspielung. Aber eine stark unlustige.

Meine konstruktiven Vorschläge wären, erst mal den Titel 'Die Faust Goethes' so zu verändern, dass man schnell erkennen kann, dass es hauptsächlich um Fußball geht. Dann würde ich den gesamten Text in eine 'Geschichtsform' bringen und eine richtige Handlung mit einfließen lassen.

Eingefleischte Fußballfans werden mit deinem Text vielleicht etwas anfangen können. Andere eher nicht.

Grüße,
Larvalis

 

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