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Die fleischfressende Pflanze
Herr Blum mochte Pflanzen sehr, insbesondere alle Arten von Blumen. Eines Tages war er an der weltweit grössten Blumenausstellung, als die Tragödie seinen Lauf nahm...
Es gab da eine Fläche mit Fleischfressenden Pfanzen. Herr Blum stand davor und äugte gespannt auf die grösste Pflanze dieser Sorte und dachte innerlich: "Die muss ich haben!"
"Kann ich helfen?", fragte da ein Verkäufer der sich von hinten an Herr Blum angeschlichen hatte.
"Oh Gott haben Sie mich erschreckt, sie Tölpel!", sagte Herr Blum empört. Irgendwie regte dieser Verkäufer ihn auf. Herr Blum verspürte plötzlich Lust den Verkäufer zu packen und an die Pflanze zu verfüttern. Er wusste natürlich dass er das nicht machen konnte. Oder..?
Herr Blum hatte eine Idee und war plötzlich ganz freundlich zum Verkäufer: "Sie können mir helfen. Dürfte ich dieses Prachtstück etwas von näher betrachten? Zusammen mit Ihnen?". Während dieser Aussage zeigte er mit dem Finger auf die Pflanze, um dem Verkäufer anzudeuten, welche Pflanze er meinte.
"Selbstverständlich, das ist die Chepalous, unser Prachtsstück an der Ausstellung! Sie besitzt sogenannte Klappfallen. Diese Technik funktioniert folgendermassen: Die Fangtechnick der Klapfalle ist die wohl bekannteste, es handelt sich dabei um eine schnelle Schliessbewegung zweier Blatthälften." Dabei simulierte der Verkäufer mit seinen Händen einen solche Klapfalle. Herr Blum musste lachen, aber es war keine echtes Lachen, sonder ein hämisches Lachen...
Plötzlich wurden Herr Blum's Augen ganz anders. "Gehen wir doch mal rein zu dem Pflänzchen.", sagte er bestimmend.
"Sehr gern. Ich glaube aber kaum dass Sie sich so eine Pflanze leisten könnten. Sie sehen ja wie gross diese ist, um diese Grösse zu erreichen muss man ganz bestimmte Zuchtmethoden anwenden, welche lange Erfahrung und auch Geduld seitens des Züchters erfordern."
"Natürlich. Aber anschauen darf ich sie ja trotzdem oder?", fragte Blum.
"Aber selbstverständlich, Sie müssen aber unbedingt daran denken den Sicherheitsabstand von 3 Metern nicht zu überschreiten."
"Kein Problem.. ICH werden den Sicherheitsabstand nicht überschreiten..."
"Dann ist ja alles in Ordnung. Kommen Sie.", sagte der Verkäufer und öffnete die Absperrung. Er wusste noch nicht worauf er sich mit diesem Handgriff eingelassen hatte...
Als sich ca. mit vier Meter Abstand vor der Chepalous befanden, begann Herr Blum plötzlich heftig zu husten.
"Oh Gott, sind sie Allergiker?", fragte der entsetzte Verkäufer.
"Nein, aber vielleicht ist die Pflanze allergisch auf Vollidioten wie Sie!" Mit diesen Worten stiess Herr Blum den Verkäufer mit voller Kraft in Richtung der Pflanze.
"Meine Güte, was haben Sie vor?", schrie der Verkäufer entsetzt.
"Ich habe nichts mit Ihnen vor. HAHA! Fragt sich nur, ob die Chepalous etwas mit solchen Vollidioten vorhat, die einen von hinten erschrecken. Ich hasse solche schleimigen Verkäufer wie Sie!", entgegnete der Herr Blum.
Er stand jetzt zusammen mit dem Verkäufer nur noch einen halben Meter vor der Pflanze und stiess den Verkäufer dann um. "Guten Appetit, Chepalous! HAHAHAHAA!!", lachte Blum irre.
Der Verkäufer konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel auf die Pflanze. Diese wurde von dem Gewicht des Verkäufers erdrückt und die Blätter der exotischen Pflanze fielen zu Boden.
"Sie verdammter Idiot!", schrie der Verkäufer, während er sich, auf der Pflanze liegend, versuchte aufzurichten. "Haben Sie eine Ahnung was diese Pflanze wert ist??"
"A.. Aber ich dachte.. Die Pflanze würde Sie verschlingen!", rief Blum verwirrt.
"Sie sind doch nicht mehr zu retten! Wie soll eine halbe Meter hohe Pflanze einen Menschen fressen? Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst!!"
"Ja.. Und der.. der Sicherheitsabstand..?"
"Sie säuiger Taugenichts! Der Sicherheitsabstand dient zur Sicherheit der Pflanze, Sie verfluchter Idiot! Sehen Sie sich an was Sie angerichtet haben!", schrie der Verkäufer bereits mit hochrotem Kopf und hob die übriggebliebenen Fetzen auf. "Sie werden für diese Kosten aufkommen!", brüllte er ohne Herr Blum anzuschauen. Dieser wiederum wurde nervös und ärgerte sich, dass sein Plan nicht funktionierte. Dann erinnerte er sich, dass es am Anfang der Ausstellung ein Bereich mit Aquariumpflanzen gab. Unter anderem gab es dort ein grosses Becken in welchem vielen Pflanzen und Piranhas schwommen. Wahrscheinlich waren diese im Becken um zusätzlich Publikum anzulocken. Dieser Gedankengang brachte in wiederum auf eine Idee und er meinte zum Verkäufer während er ihm die Hand reichte, um diesem beim Aufstehen zu helfen: "Wissen Sie was, ich bin ein Idiot. Natürlich werde ich für die entstandenen Unkosten aufkommen. Darf ich Sie zuvor auf einen Kaffee einladen. Sozusagen als kleine Wiedergutmachung?"
"Nein."
"Bitte..."
"Ok."
Die beiden gingen zur Cafeteria, wo Herr Blum dem Verkäufer einen Cappuchino kaufte. Er selbst war allergisch gegen Koffein und bestellte deshalb eine Cola.
Nachdem die beiden sich wieder versöhnt hatten, spürte Herr Blum plötzlich eine seltsame Bindung zwischen ihnen. Es stellte sich später heraus dass sie Zwillingsbrüder waren, die nach der Geburt getrennt geworden und in zwei verschiedenen Familien aufgewachsen waren. Dies erklärte auch das beidseitige Interesse an Pflanzen und exotischen Blumen.
Herr Blum brachte den Verkäufer trotzdem um, da er nichts von Menschen hielt die begonnene Dinge nicht zu Ende brachten.
Ende