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Die Flucht
Amputation 2
Es ist dunkel. Nur der Mond, der hin und wieder sein milchiges Licht durch die dichte Wolkendecke wirft, lässt die Umgebung in einem diffusen Glanz erscheinen.
Ich gehe über einem schwammigen Boden, der mich an durchweichtem Rasen erinnert. Wo will ich hin? Die Luft ist schwer, beinahe träge, und das Atmen erfordert von meinen Lungen eine enorme Anstrengung. Wo bin ich?
Für einen Moment vernehme ich ein schmatzendes Geräusch unter meinen Füßen; ich blicke hin, doch da ist nichts. Schleichender Nebel umhüllt meine Beine; er schmeichelt meiner Haut unter der Hose, ähnlich einer sanften Berührung zarter Hände.
Plötzlich ein Knacken in meiner unmittelbaren Umgebung!
Ich versuche etwas zu erkennen, doch das Licht des Vollmondes ist durch die dichten Wolken gedimmt auf ein Minimum. Meine Beine verharren in ihrer konstanten Bewegung. Ich spüre meinen Herzschlag in jeder Pore meines Körpers. Mein Gehörsinn peilt in die träge Luft vor meinen Augen.
Ich sehe die schwarzen Stämme der umstehenden Bäume, schemenhaft; und sie wirken auf mich, wie eine starre Armee drohender Zinnsoldaten, lauernd, jeglicher Bewegung beraubt.
Ich blicke nach oben, sehe eine gigantisch trächtige Wolkenfront, unterbrochen von wenigen, dünnen Schichten klaren Nachthimmels. Gleich würde der Mond hervorbrechen.
Wieder dieses knackende Geräusch.
Irgend jemand schleicht durch das Unterholz. Irgend jemand schleicht auf mich zu, geschützt durch die in strenger Reihe angeordneter Baumsoldaten; geschützt durch die dichte Wolkenschicht. Noch!
Ich trete einen Schritt zurück. Wo bin ich hier? Ich kann mich nicht erinnern; ich weiß weder wo, noch wie ich hierher gekommen bin.
Eine beinahe besinnliche Kälte umschlingt meinen Körper. Ich bin nackt. War ich nicht vor Sekunden noch angezogen?
In diesem Moment bricht der Mond durch die Wolkenfront, und die dunkle Gestalt zwischen den Bäumen taucht auf wie eine billige Überblendungsszene in einem sechziger Jahre Film.
Ein wehendes, schwarzes Gewand umgibt die Person. Ich erkenne einen länglichen Gegenstand in ihren Händen. Langsam setzt sie sich in Bewegung. Ich erstarre!
Das bleiche Gesicht tritt in das Mondlicht ein und Professor Hartwig grinst mich an. Er hebt die Sense in die bleierne Luft.
„Sie werden alles spüren! Das verspreche ich Ihnen!“
Ich weiche zurück, und mein Fuß versinkt in dem Schlamm unter meinen Sohlen. Ich blicke nach unten. Zäher Morast umschließt meinen Unterschenkel. Er bewegt sich, sieht aus, als würde er leben.
Der Professor steht vor mir. Die Sense blinkt für einen winzigen Moment im unbefleckten Mondlicht. Dann jagt das blanke Metall durch die Luft. Ich spüre einen kurzen Ruck in meinem linken Bein. Wieder weiche ich zurück. Der Professor grinst.
Ich merke, wie ich mein Gleichgewicht verliere. Irgendwas stimmt nicht.
Ich blicke hinab und sehe mein abgetrenntes Bein vor mir im Schlamm stecken. Mein rechtes Bein knickt im Gelenk; ein beißender Schmerz durchfährt meinen Körper, als ich mit dem blutenden Stumpf des Linken aufschlage.
Ich strecke meine Arme nach vorn, der Gestalt des Professors entgegen. Wieder vernehme ich das Pfeifen der langen Klinge. Meine Unterarme wirbeln dem sanften Mondlicht entgegen, sehen beinahe aus, als wollen sie die runde Scheibe umarmen, bevor sie mit einem platschenden Laut auf dem feuchten Boden aufschlagen.
Ich blicke auf meine Stümpfe, die sich wie Altarkerzen der schwarzen Gestalt entgegen strecken. Rote Regenbögen, die mein Herzmuskel aus den Adern pumpt, bilden einen harten Kontrast in dem bleichen Gesicht des Professors.
Ich schreie ...
... und reiße panisch die Augen auf. Schweiß perlt von meiner Stirn, und der dämmrige Raum, in dem ich mich befinde, gibt mir für einen kurzen Augenblick das trügerische Gefühl der Geborgenheit. Ich will den Schweiß von der Haut wischen und hebe den Arm. Augenblicklich füllen sich meine Augen wieder mit Tränen. Wie oft hatte ich in den letzten Tagen – Wochen – geheult? Geheult wie ein kleines Kind, das seinen geliebten Teddybären verloren hatte? Der milchig erscheinende Verband um den Stumpf meines Oberarms grinst mich an. Langsam lasse ich den kläglichen Rest meiner Extremität auf die weiche Oberfläche meines Kinderbettes sinken.
Seit zwei Monaten lieg ich in diesem kleinen Ding mit den Holzgitterstäben. Aber seit damals braucht mein Körper – der bemitleidenswerte Abfall einer menschlichen Erscheinung – auch nicht mehr Platz als ein Kinderbett. Wieder weine ich, und die mickrige Lampe an der Wand mir gegenüber verschwimmt in einem sanften Schiller.
Ein hartes Stöhnen reißt mich aus meinem oberflächlichen Schlaf. Das erste, was in meinem Blickfeld erscheint, ist diese mickrige Wandlampe.
Habe ich gestöhnt?
Aber das hätte mich nicht mehr aufgeweckt; seit der mehr oder weniger unfreiwilligen Entfernung meiner Gliedmaßen habe ich fast täglich gestöhnt; immer wieder zwischen den Schreien. Zwischen diesen erbärmlichen Schreien aus einer perfiden Mischung von Schmerz und Hoffnungslosigkeit.
Seit zwei Tagen bin ich nicht mehr an dem Tropf angeschlossen; seit zwei Tagen ist der Rest meines Körpers nicht mehr auf die Wundermedizin des Professors angewiesen.
„Ist es nicht faszinierend“, hatte ich ihn einmal sagen gehört, „wie lange ihn das Mittel am Leben hält? Selbst der Heilungsprozess setzt schon ein.“
„Du meinst, er wird überleben?“, hatte die Stimme der Frau gefragt, erwartungsvoll, mit einem unüberhörbaren Funken der Freude.
„Er wird überleben! Es ist fast unglaublich, welche Schmerzen er ertragen kann. Ich denke, er wird überleben.“
Oh ja, das werde ich! Selbst wenn ich diesbezüglich andere Intentionen gehabt hätte, wäre es schwierig geworden, meinem jämmerlichen Dasein selbst ein Ende zu bereiten. Aber das will ich auch gar nicht; nicht mehr. Vor ein paar Wochen habe ich anders darüber gedacht. Zu der Zeit, als ich trotz frischer Wunden als perverses Lustobjekt der Frau des Professors hinhalten musste. Wie oft hatte sie meinen blutenden Torso bestiegen? Wie oft hatte sie ihren nimmer satten Schritt über meine Haut gerieben?
„Du willst es doch auch!“, hatte sie dabei gestöhnt. Und ich hatte geschrieen. So lange, bis ich das Gefühl hatte, meine Kehle sei mit dicken Tauen ausgefüllt.
Immer wieder hatten ihre Lippen versucht, Blut in meine Männlichkeit zu pumpen. Doch mein Schwanz war tot; vielleicht hatte mein Körper auch nicht mehr genug Lebenssaft nach dieser Tortur. Wer weiß das schon.
„Ich weiß, dass du es auch willst!“ Oh, wie hatte ich diesen Satz gehasst.
Nachdem sie sich der Erfolglosigkeit über meine schlaffe, ehemalige Standfestigkeit hingegeben hatte, wickelte sie die Verbände von meinen linken Arm ab. Hier hatten sie nur die Hand entfernt. Und ich hatte erkennen müssen, warum.
„Oh ja, nur du kannst mich befriedigen!“
Und meine frisch verkrustete Wunde drang in Öffnungen ein, von denen ich es niemals für möglich gehalten hatte, dass es möglich wäre.
Damals konnte ich mich nicht wehren. Der Schmerz ließ mich jedes Mal in eine alles erlösende Dunkelheit versinken.
Und wenn ich dann erwachte, war das einzige was ich sah, die mickrige Lampe an der Wand vor meinen Augen.
Jetzt ist es wieder still.
Kein Stöhnen mehr. Es war Robs Stöhnen; dessen bin ich mir jetzt sicher. Ich blicke auf den schweren Plastikvorhang, der neben meinem Bett von der Decke bis zum Boden ragt. Auf der anderen Seite liegt Robert Bechtel, oder so ähnlich. Sie hatten seinen schreienden Körper vor drei Tagen hier herein geschoben. Auch er war von allen länglichen Körperteilen befreit worden; und seinen Schreien nach zu urteilen, ebenfalls ohne sein Einverständnis.
Die Frau hatte gesagt, ihr Mann solle ihm was geben, damit das Schreien aufhöre, und Professor Hartwig hatte ihm eine lange Kanüle in den Hals gesteckt. Dann war es still geworden. Mein fassungsloser Blick durch die Gitterstäbe meines Kinderbettes war den Beiden entgangen.
Ich war also nicht der Einzige. Wie viele mag es vor mir gegeben haben? Oder war ich der Erste? Sind sie durch mich – durch meine abstruse Idee – erst auf den Geschmack gekommen?
Aber das bezweifel ich mittlerweile, denn diese Professionalität kommt nicht von ungefähr.
„Jetzt hilf mir, den OP sauber zu machen!“, hatte der Professor gesagt, und sie hatten beide den Raum verlassen. Die schwere Tür zum Operationssaal fiel ins Schloss und es war still.
Ich hatte lange auf den Körper meines Bettnachbarn geschaut. Die Wunden waren mit dickem, schwarzen Garn vernäht worden; ein breiter Gürtel verband seinen Brustkorb mit dem Bett.
Irgendwann hatte Rob dann wieder seine Augen aufgeschlagen. Er hatte mich angestarrt und wieder sofort angefangen zu schreien.
„Halt dein Maul!“ hatte ich ihn angefaucht. „Oder willst du, dass sie wieder kommen?“
Dann hatte er geweint.
„Wer bist du?“
„Robert Bechtel. Mein Name ist Robert Bechtel.“
Das war das Einzige, was er zu mir gesagt hatte.
„Er wird es nicht lange machen!“, hatte der Professor am darauf folgenden Tag bemerkt, als er den Tropf auswechselte. „Du wirst nicht lange Spaß mit ihm haben.“
Ich sah das Gesicht seiner Frau, die gespielt einen Schmollmund zog. „Ich denke, dein Mittel ist so hervorragend?!“
„Vielleicht nur bei ihm.“ Er deutete in meine Richtung. „Er ist Schmerz gewöhnt. Er liebt ihn.“
„Dann lass es mich bei Herrn Bechtel noch ausnutzen.“ Ihre Hand wanderte zum Schritt ihres Mannes. „Obwohl du diesmal nicht so schön geschnitten hast. Es ist ja nicht mehr viel übrig.“
Dann hatten sie Robert in den Nebenraum geschoben, der an unser Zimmer grenzte; in den Raum, in dem nur eine große, latexüberzogene Matratze lag; in den Raum, in den auch ich immer geschoben wurde, wenn die Frau Professorin ihrer Lust frönen wollte. Hierhin hatten sie den frisch operierten Robert Bechtel gebracht. Und trotz der geschlossenen Tür hatten sich seine Schreie in jede Pore meines Körpers gebohrt. Und insgeheim war ich froh darüber, dass es nicht meine eigenen waren ...
Jetzt ist es still. Wir sind allein.
„Rob?“, versuche ich es leise. Doch von der anderen Seite des Vorhangs dringt kein Laut zu mir herüber. Er hatte doch gerade noch gestöhnt.
„Rob? Kannst du mich hören?“
Nichts.
„Robert, bitte sag doch etwas. Es wird wieder. Glaub mir. Die Schmerzen werden nachlassen. Hast du mich gehört? Rob, wir werden zusammen hier verschwinden. Hörst du? Wir werden irgend eine Lösung finden. Bitte, Rob, sag doch nur ein Wort. Bitte!“
Doch Robert Harlow sagt nichts. Der Raum hinter dem Vorhang bleibt still. So still wie der Tod selbst.
Er darf nicht tot sein; bitte nicht. Sie wird mich dann wieder nehmen. Zwei Tage lang hatte ich meine Ruhe gehabt; zwei ganze, lange Tage, dank Robert Bechtel. Mein Fleisch hatte es regelrecht genossen. Obwohl es vor Roberts Eintreffen nicht mehr weh tat. Zumindest nicht so wie am Anfang. Und inzwischen konnte ich mich auch wehren. Inzwischen mussten sie mich zu zweit in den Fickraum tragen; und sie mussten mich dort festschnallen. Der Rest meines Körpers konnte zwar nicht viel ausrichten, doch wand ich mich jedes Mal wie ein Ertrinkender, dem man Arme und Beine verzurrt hatte, um ihn in einen tiefen Tümpel zu werfen.
Der Professor hatte ein seltsam aussehendes Metallgestell neben der Latexmatratze aufgestellt, so dass dicke Riemen meinen Körper mit dem Stoff verbinden konnten.
Meinen linken Arm steckten sie in eine Art Schiene. Er ragte dann immer steil nach oben.
Und wenn sich die Frau dann darauf setzte, keuchend und ihre straffen Brüste massierend, verließ der Professor den Raum. Einmal war er im Türrahmen stehen geblieben und hatte onaniert. Und niemals hatte ich bei dem ganzen Treiben eine Erektion bekommen.
„Rob?“
Ich schließe die Augen und warte auf ihr Eintreffen. Gleich würde sie kommen. Ihre Lust war unersättlich. Gleich würde sie kommen ...
„Scheiße!“
Ich zucke hoch. Hinter dem Vorhang sind Stimmen. Sie sind da.
„Ich hab´s doch gesagt“, zischt der Professor.
„Aber so schnell?“
Ich hatte Recht; sie reden über Robert. Er ist tot.
„Er war halt ein Schlappschwanz.“
„Och, Mist“, flüstert die Frau.
Der Vorhang wird langsam zur Seite geschoben. Ich schließe die Augen und atme ruhig; gleichmäßig. Ich spüre den Atem der Frau über meinem Bett. Dann wieder leise Schritte die sich entfernen. Das Geräusch des Vorhangs, der zugezogen wird.
„Er schläft“, sagt sie leise.
„Also musst du dich weiter mit ihm beschäftigen.“
„Er wird langweilig. Seine Wunden sind schon fast verheilt.“
„Nun, wir können nachsägen, wenn du magst.“
Ich spüre, wie mein Herz zu rasen beginnt. Mein Atem wird schneller, und ich zwinge mich, ihn ruhig zu halten.
„Was ist mit der Fettabsaugung morgen früh?“ Die Frau ist nur noch schwer zu verstehen.
„Es ist zu gefährlich“, sagt der Professor eindringlich, und ich höre ihn an etwas Metallischem herumhantieren.
„Aber du hast gesagt, dass er niemanden etwas erzählt hat.“
„Er hat gesagt, dass er in den Urlaub fahren würde. Es ist ihm peinlich, dass jemand erfährt, dass er zum Schönheitschirurgen geht. Das heißt aber noch lange nicht, dass ihn niemand vermissen wird.“
„Aber wenn doch niemand weiß, dass er hier ist, dann wird auch keiner nachfragen.“
„Und wenn er doch etwas gesagt hat?“ Der Professor scheint ungeduldig zu werden. „Lass uns lieber bei ihm weiter machen.“ Oh Gott, jetzt sprechen sie wieder über mich.
„Er ist langweilig. Und du willst doch nicht, dass ich mich langweile, oder?“
Ich höre ein Schmatzen.
„Aber dann kann er auch weg“, sagt der Professor ernst.
„Wirfst du ihn ins Säurebad? Ich meine, lebend?“
„Wenn du es möchtest.“
„Wir könnten ihn mit der Schaukel langsam reingleiten lassen.“ Jetzt wird die Stimme der Frau wieder lauter – erregter.
„Du wirst von Mal zu Mal schlimmer. Ist dir das schon aufgefallen?“
„Deshalb hab ich dich doch geheiratet. Ich möchte alles mit dir auskosten.“
Wieder dieses Schmatzen.
Ich stelle fest, dass mein Mund geöffnet ist und mein Atem stoßweise meine Lungen verlässt. Schnell schließe ich ihn und versuche, ruhiger zu werden.
„Zuerst kommt dieser hier weg“, sagt der Professor. „Und dann schlage ich vor, wir warten die Fettabsaugung ab. Wenn der es durchsteht, dann hast du ja erst mal wieder was.“
„Du willst es doch tun? Morgen früh? Und wenn sie nachforschen? Hast du keine Angst mehr?“
„Wir werden es riskieren, denke ich. Ich möchte doch nicht, dass sich mein Engel langweilt. Und wenn unsere Fettabsaugung überlebt, dann erlösen wir deinen inzwischen langweiligen Freund."
Ein Schweißtropfen entsteht auf meiner Stirn. Ich möchte ihn wegwischen, liege jedoch auf meinem langen Arm. Der rechte kommt nicht dran. Ich will schreien.
"Für morgen früh habe mir auch schon was Schönes einfallen lassen", sagt der Professor.
„Oh, erzähl, bitte.“
Die schwere Tür fällt ins Schloss.
Jetzt weiß ich auch, was sie mit den Leichen tun. Ich spüre, wie mein Körper zittert. Und wenn der Neue morgen früh die Behandlung der Beiden überlebt, dann bin ich dran. Das haben sie gesagt.
Die mickrige Wandlampe scheint mich anzugrinsen.
´Sie werden dich in Säure tauchen´, schreit sie mich an. ´Gaaaanz langsam!´
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Ich muss hier raus.
´Na klar! Nimm deine Beine in die Hand und renne!´ höhnt die verdammte Lampe.
Zum ersten Mal im Leben verfluche ich meine perverse Geilheit. Wohin hatte sie mich geführt?
´Na, sie hat dafür gesorgt, dass du das hier überlebt hast. Bis jetzt zumindest.´
„Halts Maul!“, brülle ich die Lampe an. „Halt, verdammt noch mal, dein schäbiges Maul!“
Ich weine. Ich will es nicht, doch es bricht aus mir heraus.
Ich spüre, wie mein rechtes Bein zu jucken beginnt. Ich weiß, dass es nicht echt ist, aber es juckt zwischen meinen Zehen. Und ich weine weiter.
Ein Geräusch reißt mich aus dem Schlaf.
Ich spüre, wie Panik in mir aufsteigt. Wie lange habe ich geschlafen? Ich blicke zur Seite, und der Vorhang schweigt mich an. Da, wieder das Geräusch. Mein Atem wird schneller. Es sind Teile von Beethovens Symphonie.
Ganz leise nur dringen sie durch die schallgeschützte Tür zu mir herüber.
Es ist wieder soweit!
Ich presse meine Armstümpfe auf die Ohren. Beethoven verstummt. Ich höre mein Blut durch die Adern rauschen; das dumpfe Pumpen meines Herzschlags suggeriert mir das stakatohafte Schlagen einer Pauke. Mein Körper dreht sich; zum ersten Mal. Mein linker – langer – Arm greift nach dem oberen Ende der Holzgitter. Ich drehe mich weiter und ziehe mich hoch. Und zum ersten Mal seit über zwei Monaten sehe ich meine Umgebung nicht mehr aus der Horizontalen.
Ein leichter Schmerz durchzieht meinen Unterleib. Ich blicke hinab, und ein breites Grinsen entsteht auf meinem Gesicht. Ich stehe tatsächlich auf den kläglichen Resten meiner Oberschenkel. Langsam bewege ich mich etwas seitwärts; vorsichtig nur. Doch der Schmerz wird nicht stärker.
Ich erreiche das Fußende des Bettes und sehe an dem Vorhang vorbei die dicke, schallgeschützte Tür zum Operationsraum. Dumpfe Schreie dringen hindurch.
Wieder schießt mir das Säurebad durch den Schädel. Wenn ich es schaffen könnte, mich über den Rand des Bettes zu hangeln, könnte ich mich von dort hinunter fallen lassen; direkt auf den Kopf. Vielleicht hätte ich Glück und mein Genick würde dabei brechen. Ich müsste nur den Kopf schräg halten. Dann könnten sie sich ihre Säuregeschichte sonst wo hinstecken. Es ist zwar nur höchstens ein Meter, aber wenn mein Kopf richtig aufschlägt ...
Ich klemme den Rand des Bettes unter meine Achsel und ziehe mich höher.
Die Schreie werden schriller; Beethoven lauter.
Ich ziehe mich weiter; immer höher. Mein verdammter Zeh juckt schon wieder.
Immer lauter! Schreie und Orchester bilden eine harmonische Symphonie.
Das Bett beginnt zu schwanken. Meine nackte Brust liegt fast auf der Umrandung der Gitterstäbe. Dann verschwindet die Tür vor meinen Augen. Ich sehe den Boden. Der Aufprall ist hart. Ein krachender Schmerz durchfährt meinen linken Arm. Ich schreie auf.
Das umgefallene Kinderbett hat den Arm mitsamt meinem Körper unter sich begraben.
Ich schiebe meinen Körper aus dem Bett; der Schmerz wird härter.
Bitte, lass ihn nicht gebrochen sein.
Die Kälte des Fußbodens dringt durch meine Haut. Es fühlt sich an wie die eiskalte Umarmung der Frau Professorin.
Vorsichtig ziehe ich den Arm unter dem Holz hervor. Er ist leicht geschwollen an der Stelle, wo die Stäbe ihn auf die Fliesen gedrückt haben. Vorsichtig lege ich ihn auf meine Brust und drücke ein wenig. Noch immer ist der Schmerz da, doch es fühlt sich nicht so an, als hätte der Knochen etwas abgekriegt.
Für einen Augenblick bin ich erleichtert, bis ich erkenne, dass mein eigentliches Ziel – der Kopfsprung – nicht erreicht ist.
Ich liege hier auf dem Boden – hilflos wie ein Welpe kurz nach der Geburt – und das Säurebad rückt immer näher.
Der sanfte Schein der Wandlampe lässt meinen Körper seltsam blass wirken. Und zum ersten Mal, seit damals, betrachte ich ihn genauer. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, einen so großen Penis gehabt zu haben. Aber vielleicht liegt es auch nur an der Relation zu dem jetzigen Zustand meiner Beine. Ich bin ein Mann, dessen Schwanz länger ist als seine Beine.
Der Sarkasmus meiner inneren Stimme treibt mir die Tränen in die Augen. Und das einzige, was die erdrückende Stille des Raumes durchbricht, ist mein leises Schluchzen.
Stille?
Ich verstumme.
Nichts.
Wo war Beethoven? Wo war die Symphonie der Schreie?
Ich bewege meinen Kopf in Richtung Tür.
Es ist tatsächlich absolut still. Und das konnte nur bedeuten, dass sie fertig waren; oder das die Prozedur durch eine kurzzeitige Ohnmacht der Fettabsaugung unterbrochen ist. Und das konnte wiederum bedeuten, dass sie gleich herein kommen würden.
Und ich kann mir durchaus nicht vorstellen, dass sie, wenn sie mich hier auf dem Boden vorfinden, noch länger mit dem Säurebad warten werden.
Panik steigt in mir auf.
Ich robbe mich zu dem Plastikvorhang. Meine Schulter berührt den Stoff; er ist seltsamerweise angenehm warm. Mein linker Arm zieht mich weiter, und die Stümpfe meiner ehemaligen Beine wollen ihn tatkräftig unterstützen.
Hinter dem Vorhang ist nichts. Robert ist weg. Vermutlich bereits in einem anderen Aggregatzustand.
Irgendwie hatte ich gehofft, ihn hier doch noch zu finden. Aber was hätte das auch gebracht? Zwei Torsos gegen den Rest der Welt.
Ich drehe mich auf den Rücken und genieße die Kälte. Wie mochte es sich wohl anfühlen, in Säure getaucht zu werden? Ob es schnell geht?
Ich schließe meine Augen, und mein Atem wird ruhig.
„Na wen haben wir denn da?“
Ich reiße die Augen auf; will um mich schlagen.
„Ist der kleine Mann aus dem Bett gefallen?“
Die grinsende Fratze der Frau Professorin stiert mich an. Ihr nackter Körper ist an einigen Stellen mit winzigen Blutspritzern geziert. Diesmal trägt sie keine Nylons, sondern schwarzglänzende Stiefel, die bis über ihre Knie reichen.
„Was ist passiert?“, höre ich die Stimme des Professors aus dem Operationsraum.
„Er ist nur rausgefallen.“
„Dann pack ihn wieder rein und komm her. Er wacht gleich wieder auf!“
Ich blicke in ihre grünen Augen. Es ist mir vorher noch nie aufgefallen, dass sie grüne Augen hat. Sie beugt sich herunter zu mir.
„Durch deine Dummheit verdirbst du mir noch den Spaß.“
Ihre Arme umfassen meinen Oberkörper. Ihre grünen Augen haben einen seltsamen Glanz.
„So was solltest du nicht tun.“
Jetzt kann ich ihren Atem riechen. Ich finde, er riecht nach Sperma.
Ihre heißen Hände kriechen unter meinen Rücken. Sie leckt ihre Lippen, doch sie lächelt nicht. Sonst lächelt sie immer, wenn sie so tut, als sei sie böse auf mich.
„So was solltest du wirklich nicht tun.“ Wieder dieser Spermageruch. „Wir werden dich nachher bestrafen müssen.“ Jetzt grinst sie doch.
Ein Schrei zerreißt die Situation.
„Wo bleibst du denn?“
„Ich komme sofort!“ Sie brüllt genau in mein Gesicht.
„Das glaube ich dir aufs Wort“, flüstere ich.
Ihre grünen Augen zucken für einen winzigen Augenblick, dann beiße ich zu.
Ein harter Ruck geht durch meinen Körper, als sie ihre Arme unter meinem Rücken wegreißt. Ich weiß nicht, was meine Zähne erwischt haben; ich glaube, es ist ihre Oberlippe. Sie will sich losreißen, doch mein linker Fickarm liegt in ihrem Nacken. Ihr Schrei lässt mein Trommelfell vibrieren. Warme Flüssigkeit umspült meine Zähne, und sie kreischt weiter. Ihre Nägel bohren sich in mein Fleisch. Es tut noch nicht einmal weh.
Für einen winzigen Augenblick spüre ich die harte Erektion zwischen meinen Beinstumpen, dann reiße ich den Kopf ruckartig zur Seite. Ein fleischiges Stück hängt zwischen meinen Zähnen. Ich berühre es mit der Zunge; es ist groß, und ich spucke aus.
Die Frau reißt sich los, prallt gegen die Wand. Mein Freund, die Wandlampe, lässt ihre blutumspülten Zähne für mich scheinen. Die gesamte obere Lippenpartie ist verschwunden, bis hinauf zur zierlichen Nase. Ihre Hände schlagen auf die Wunde, ihr jämmerlicher Schrei verstummt, und sie sackt zur Seite weg.
Mein Körper wirbelt herum; ich sehe die offene Tür zum Operationsraum, sehe den Professor hereinstürmen, und noch während des Laufens tritt er mir ins Gesicht.
Das Krachen meines Nasenbeins wird mit einem explosionsartigem Schmerz in meinem Schädel begleitet.
Das Bild vor meinen Augen verschwimmt. Ich blicke durch einen Tunnel, der immer enger wird. Bloß nicht ohnmächtig werden.
Ein harter Griff in mein Haar lässt mich erneut aufschreien. Oder war es der Schrei des Professors? Erneut trifft mich etwas ins Gesicht.
Mein linker Arm wirbelt hoch; er trifft auf etwas Hartem. Ich spüre, wie die frische Narbe aufplatzt, und ich spüre, wie der Griff in meinem Haar verschwindet.
Mein Arm stößt meinen Körper nach vorn. Hellrotes Blut pumpt sich aus dem Ende und hinterlässt eine gleitende Spur. Die Beinstümpfe stoßen mich weiter. Wo ist der Professor?
Ich wage es nicht meinen Kopf zu drehen. Ich stoße mich ab. Immer wieder. Immer schneller.
Ich erreiche die Tür, spüre, wie etwas meinen Arsch berührt – eine Hand, doch sie rutscht ab. Ich wirble durch die Öffnung, drehe mich. Mein Arm erfasst die Tür – ich sehe den Professor mit blutverschmierten Gesicht nach mir greifen – und mit einem gewaltigen Ruck schleudere ich sie ins Schloss. Mein Körper presst sich gegen den weichen Schallschutz und ich spüre, wie von der anderen Seite dagegen geschlagen wird. Zum ersten mal freue ich mich, dass sich die Tür nur von dieser Seite öffnen lässt.
Ich keuche, und der metallische Blutgeschmack zwischen meinen Zähnen erzeugt einen leichten Würgereiz.
Eine leise Stimme hinter meinem Rücken lässt mich herumfahren. „Hallo?“
Ich sehe den mir bekannten Operationstisch, sehe den Instrumentenwagen – blutverschmiert – davor stehen; ich sehe die riesige Lampe. Nur der Spiegel fehlt.
Die Fettabsaugung liegt auf dem Tisch und blickt in die Luft. Sein gesamter Körper ist mit dicken Lederriemen am Tisch fixiert; ebenso der Kopf.
Ich sehe die offene Schädeldecke, das leicht pulsierende Hirn mit den dünnen Nadeln, die daraus hervorragen.
„Hallo? Ist hier jemand?“ Seine Stimme klingt ängstlich – beinahe kindlich.
Was haben sie mit ihm getan? Wo war seine Schädeldecke?
„Hallo, ich höre da doch jemanden? Ich kann meinen Körper nicht spüren. Hallo?“
Er atmet heftig, ich sehe es an seinem Brustkorb, der sich verzweifelt gegen den Lederriemen presst. Mit jedem Wort wanken die dünnen Nadeln in seinem Hirn, wie Fahnenmasten in einem Herbststurm. Lässt sich tatsächlich das Schmerzzentrum ausschalten?
Mein Blick wandert weiter. Ich sehe zwei lange, rosafarbene Bänder von seinem Unterkörper herabhängen. Sie enden in einem silbernen Eimer auf dem Boden, gleichen einer dünnen, blutverschmierten Schlange; und mit jedem seiner kräftigen Atemzüge winden sie sich ein Stück mehr in den Eimer hinein.
Es ist sein Darm.
„Hallo? So antworten sie doch!“ Er zittert, und die Darmschlangen setzt ihren Weg fort. Langsam. Schleichend. Ich kann nicht sehen, was der Professor mit ihm gemacht hat; der Bauch ist außer Sichtweite von hier unten. Ich denke, das ist gut.
Wieder spüre ich das Schlagen gegen die Tür. Es ist nicht zu hören, doch ich spüre es in meinem Rücken.
Mein Körper setzt sich in Bewegung; ich merke, wie mein Blick für einen Moment verschwimmt. Ich blicke auf den blutenden Armstumpf und auf die rotglänzende Lache unter meinem Körper. Immer wieder, mit jedem Herzschlag, wird mein kostbarer Lebenssaft aus der Wunde gepumpt.
Ich muss etwas finden, um die Blutung zu stoppen, ansonsten wird mein Körper nicht mehr lange mitmachen.
Die Fettabsaugung wimmert; seine Augen sind fest zusammen gepresst. Er weint.
Ich krieche weiter. Mein Blick fällt auf einen Schrank an der gegenüberliegenden Wand. Ich sehe die aufgehäuften Verbandrollen; sie könnten mir jetzt helfen. Doch die Unerreichbarkeit brennt sich in meinen Verstand hinein wie ein heißes Eisen in nackte Haut.
Die Fettabsaugung schluchzt jetzt wie ein Kind. „So helfen sie mir doch bitte. Bitte ...“
Wieder fällt mein Blick auf die dünne Schlange, die stetig in den Metalleimer verschwindet.
Mein Körper schiebt sich weiter vor. Ich erreiche den Eimer.
Ein beißender Kotgestank umschlingt mich. Ich muss die Blutung stoppen.
Der Eimer steht vor meinem Gesicht. Das Gedärm hat ihn jetzt bis zum Rand aufgefüllt, und noch immer windet sich mehr hinein. Jetzt ist die Fettabsaugung verstummt. Wie viel Darm hat ein Mensch?
Ich drehe mich auf den Rücken, und stoße den Eimer um. Der beißende Gestank wird stärker.
„Hallo? Hallo, was tun sie da? Können sie mir helfen?“
Ich spüre, wie sich mein Magen zusammen zieht, und übergebe mich über das frische Gedärm.
„Ich ... ich werde ihnen helfen. Später“, keuche ich. Doch jetzt musst du mir helfen.
Ich muss die Blutung stoppen.
„Wer sind Sie?“, fragt er mich, und seine Stimme zittert.
Ich antworte nicht. Mein blutender Stumpf greift in die schwammige Masse; meine Zähne erfassen den weichen Strang. Erneut macht sich der Würgereiz in meinem Magen bemerkbar. Ich höre ein Keuchen über mir. Ich drehe den Arm, das Gedärm wickelt sich um meinen Muskel; immer wieder. Meine Zähne sind aufeinander gepresst. Ich ziehe den Strang fester, spüre, wie der Darm in meinem Mund beginnt einzureißen. Kot dringt hinein und wieder übergebe ich mich, doch mein Kiefer öffnet sich nicht.
„Hallo? Was tun Sie da? Können Sie mir helfen?“ Sie haben tatsächlich sein Schmerzzentrum lahm gelegt.
Die Schlinge um meinem Oberarm wird fester. Der Blutfluss aus der Wunde verebbt langsam.
Ich reibe die Zähne aufeinander; die Konsistenz erinnert mich an diese Tintenfischringe vom Rummelplatz. Der Darm reißt. Ich versuche den zweiten Strang zu packen. Er schwankt vor meinem Mund, rutscht durch meine Lippen. Ich kriege ihn nicht zu fassen.
„Mir wird so komisch ... Können Sie mir ... helfen?“
Ich hab ihn! Meine Zähne arbeiten. Dieser hier scheint wesentlich hartneckiger, doch er hat keine Chance.
"H... hall...o?"
Die beiden Darmstränge hängen vom Tisch herab, und ihr rotbrauner Inhalt tropft stetig, wie ein undichter Wasserhahn, auf den gefliesten Boden. Die kriechenden Schlangen erstarren in ihrer Bewegung. Die Fettabsaugung ist verstummt.
Ich liege auf dem Rücken, blicke in das grelle Neonlicht und atme schwer. Hatte ich die Fettabsaugung umgebracht? Doch das ist mir jetzt auch irgendwie egal; vielleicht habe ich ihn ja auch vor einem weitaus grausameren Schicksal bewahrt. Zumindest werde ich mir das einreden.
Ich blicke zur Seite, sehe den Darm um meinen Oberarm. Und dahinter, in einiger Entfernung sehe ich die Tür. Die Tür, durch die ich damals mit einem leicht unguten Gefühl in der Magengegend, noch mit vollständig erhaltenen Extremitäten und nur mit einem leichten OP-Hemdchen bekleidet, diesen Raum betreten hatte. Es ist die Tür zurück in die Freiheit.
Mein Körper dreht sich herum; ich robbe über die Fliesen, den endlosen Strang Darm hinter mir herziehend. Noch einmal blicke ich zurück zu dem glänzenden Tisch. Der dicke Mann darauf bewegt sich nicht mehr; sein Brustkorb ist still. „Danke“, flüstere ich.
Ich erreiche die Tür. Jetzt nur noch auf die Beine. Es ist mühselig, doch es klappt. Mein Armstumpf drückt die Klinke und die Tür springt auf. Sie ist tatsächlich nicht verschlossen.
Ich schiebe mich hindurch. Der breite Flur ist dunkel. Seltsam. Wo war das Personal? Blöde Frage, sie machen es allein. Und wenn nicht, sollte ich froh darüber sein, hier allein zu sein.
Ich krieche weiter, blut- und kotverschmiert und keuchend. Immer weiter.
Nach einer scheinbar unendlichen Weile entsteht vor meinen Augen die Eingangstür der Klinik. Draußen beginnt es hell zu werden. Wie lang hatte ich kein Sonnenlicht mehr gesehen? Ich sehe Regentropfen an der Glasscheibe hinunterlaufen, und ich sehe Scheinwerferlicht in einiger Entfernung. Vereinzelte Menschen, die von ihren Beinen über den Asphalt getragen werden.
Da draußen ist die Freiheit.
Freiheit? Werde ich jemals wieder frei sein? Was sollte es für eine Freiheit sein, gefangen in einem Körper ohne Arme und Beine? Eine Freiheit ohne innere Werte; ohne Stolz.
Vielleicht hätte mir das Säurebad eine schnellere Freiheit gewährt. Wer weiß das schon.
Aber vielleicht würde ich irgendwann lernen, diese Freiheit, die mich dort draußen erwartet, wieder zu schätzen. Irgendwann ...