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Die geheimnisvolle Falltür

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04.12.2004
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Die geheimnisvolle Falltür

„Die geheimnisvolle Falltür“

Eine Gruppe junger Wissenschaftler hatte sich vorgenommen, die unterirdischen Gänge des Schlosses „Friedenstein“ zu erkunden. Alte Schriftstücke des Gebäudes enthielten Hinweise auf deren Vorhandensein und so trafen sich Anna, Judith, Peter und Bernd an einem Wochenende im schönen Thüringer Land.

„Reicht einmal die Pläne herüber“, sagte Peter, der die Idee hatte, die Genehmigungen einholte und die Anderen von diesem Vorhaben begeisterte. Über die Karte gebeugt, den Zeigefinger darüber fahrend, bemerkte er:„Wir müssen in den jetzigen Weinkeller und irgendwo dort unten ist der Eingang. Lasst uns die Ausrüstung überprüfen und die Sache morgen in aller Frühe angehen.“ Aufgeregt machten sich die vier an die Arbeit und packten voller Abendteuerlust die Rucksäcke.

Nach einer unruhigen Nacht standen vier Menschen vor dem Keller und warteten auf den Schlossverwalter, der kopfschüttelnd die Tür aufsperrte und meinte: “Gehört habe ich auch schon davon. Kann eigentlich nur die Falltür im hinteren Gang sein. Hat sich nie jemand darum gekümmert, ist auch ein altes Schloss davor. Hier haben sie eine Kiste mit Schlüsseln, vielleicht passt ja einer.“ Er drückte sie Bernd in die Hand und ging schlürfenden Schrittes wieder nach oben.

„Hier ist lange keiner gewesen“, bemerkte Anna, strich ein Spinnengewebe zur Seite und folgte vorbei an alten Weinkisten mit den Anderen Peter, der vorauseilte und sich bereits über eine Falltür beugte. “Reich doch mal die Kiste herüber“, sagte er zu Bernd. In einem Halbkreis mucksmäuschenstill um Peter stehend, sahen sie zu, wie er die Schlüssel nacheinander ausprobierte. Nur das metallische Klappern sowie ein Seufzen der Frauen konnte man hören. „Was machen wir, wenn der Passende nicht dabei ist“, flüsterte Judith und sah in die Runde, die mit einem Achselzucken ohne Aufzublicken stumm ihre Bemerkung bestätigte. Staub wirbelte durch die Luft, als Peter erleichtert flüsterte: „Ich glaube, der ist es“. In diesem Moment sprang das Schloss auf. Ein Raunen und Aufatmen entwich den daneben Stehenden, ein Bücken und Zufassen folgte und schon wurde die quietschende und knarrende Tür hochgehoben.

„Gespannt blickten alle in das dunkle Loch, in dessen Tiefe eine Eisenleiter führte.
„Na, dann wollen wir mal“, sagte Peter, setzte seinen Schutzhelm auf, machte die Taschenlampe an und stieg als erster hinab. „Seid vorsichtig, die Leiter ist nass und man könnte ausrutschen.“ Nach ca. 30 Stufen hatten sie festen Boden unter den Füßen und blickten in einen langen schmalen Gang, der in die Finsternis führte. Von Oben herab kam noch das schwache Licht durch die Falltür.
„Ganz schön muffig hier unten“, bemerkte Judith die Nase rümpfend.
„Lasst uns den Weg kennzeichnen“, schlug Bernd vor. Der Gang war gut erhalten, ein Tunnel aus Stein und Zement. Mutig und entschlossen gingen die Vier los. „So, wie ich gelesen habe, sind diese unterirdischen Gänge zwischen 1935 und 1943 entstanden. Dienten wahrscheinlich im 2. Weltkrieg als Transportwege“, erklärte Bernd. Ab und zu verzweigte sich der Hauptgang. Gewissenhaft wurde alles festgehalten und dokumentiert.
„Schaut, das könnten Telefonleitungen gewesen sein. Und hier, seht Ihr, sieht aus wie ein Aufenthaltsraum“, sagte Anna ganz aufgeregt.
„Schauen wir doch mal rein“, bat Judith. Die Scheinwerfer der Taschenlampen durchfluteten diesen kleinen Raum. Gähnende Leere verbreitete Enttäuschung. Sie wollten schon wieder herausgehen, als ein schwarzes Etwas direkt vor Annas Gesicht flatterte, diese erschrocken zurückwich, dabei ausrutschte und sich im letzten Moment an einem Steinvorsprung festhalten konnte. “Noch einmal gut gegangen“, beruhigte sie die auf sie blickenden Freunde. Doch was war das? Hinter diesem jetzt angeleuchteten von Spinnweben verhangenden Steinvorsprung, lugte eine braune Ecke hervor. Wie ein Magnet bewegten sich alle auf diesen zu. Vorsichtig beseitigte Peter den Schmutz und zog aus der Spalte eine braune Tüte. Sechs Augenpaare folgten dem Öffnen.
„Ein Aktenordner, welch ein Fund! Aber der ist nicht aus der Zeit 1935 – 1943. Viel jünger, 80-iger Jahre, denke ich. Vielleicht hier versteckt?“
„Wir werden zwar darauf keine Antwort bekommen, aber lasst uns doch hineinschauen“, erwiderte Bernd. „Diese Akte stammt aus DDR – Zeit.“ „ Packt sie ein, hier unten ist nicht der richtige Ort, um solch ein Dokument auszuwerten. Lasst uns weiter gehen und sehen, wo dieses Labyrinth endet“, entschied Peter.

Aufgeregt über diesen Fund gingen sie langsam weiter. Leicht war es nicht, die Steine waren an manchen Strecken nass und glitschig. Konzentration war angesagt.
„Schaut, dort oben sind Fledermäuse und ziemlich viele sogar“, sagte Bernd. „ Ja und ich bin gerade in deren Kacke gelaufen und wäre fast ausgerutscht“, erwiderte Anna. „Jetzt fehlen nur noch Ratten“, flunkerte Judith. „Dass dies hier kein Spaziergang wird, hat jeder gewusst“, sagte Peter. „Vergesst nicht die Schlafstätte der Fledermäuse festzuhalten.“
„Zu Befehl, Sir“, scherzte Anna. Doch Peters Blick war nach vorn gerichtet, es schien, als hätten sie das Ende des Tunnels fast erreicht. Wie viele Kilometer waren sie gelaufen 3, 5, sicher hatte Bernd alles genau aufgeschrieben.
Wieder standen sie vor einer Eisenleiter. Hoffentlich kamen sie hier heraus, denn den ganzen Weg zurückzulaufen, dazu hatte keiner Lust.
Peter stieg als erster nach oben. „Eine Falltür“, rief er nach unten und rüttelte mit ganzer Kraft, um sie zu öffnen. Dreck und Staub rieselte auf die Drei unten stehenden Menschen hernieder. Nach einer weiteren Kraftanstrengung gab die Tür endlich nach. „Gott sei Dank, kein Riegel davor“, hievte er die Tür hoch. Dreck, Moos und Laub viel zur Seite, eine kleine Waldlichtung tat sich auf.
Geblendet vom Sonnenlicht blinzelte Peter um sich. Hinter ihm stand ein altes unbewohntes renovierungsbedürftiges Forsthaus. Inzwischen waren auch die Anderen durch die Öffnung gestiegen. „Ah, das Licht der Welt und endlich wieder frische Luft“, grinste Bernd und schaute sich ebenfalls um. „Na, dann wollen wir mal schauen, wo wir sind“. Anna breitete eine Karte auf dem Waldboden aus und versuchte den unterirdischen Weg zu verfolgen. „Ja, wir sind nicht weit von Georgenstadt“, stellte sie fest. „Nehmen wir von dort den Bus zum Schloss zurück?“ schlug Judith vor. „Ich freue mich schon auf ein Bad, habe riesigen Hunger und bin auf den Ordner neugierig.“

Am Abend studierten sie die Akte, in der sich Pläne und Vorschläge für den Bau von Gettos bei Georgenstatt befanden.
„Es ist ja unglaublich, was hier steht. Man hatte vor gehabt, Lager für DDR-Flüchtige sowie politisch anders Orientierte zu bauen und das hier in Thüringen. Welch ein geschichtliches Zeugnis! “
„Diese Sache zu prüfen, wäre eine neue Herausforderung für uns“, erwiderte Peter und schaute die Anderen an. „Die Menschen hatten Glück, das die Wende kam. Sind wir darüber froh, denn was wäre sonst aus vielen Mutigen geworden“, fügte er nachdenklich hinzu und erhielt nickende Zustimmung.
Regina Kaute

 

Hallo gina,

bei deiner Geschichte hast du den gleichen Fehler wie bei deiner vorletzten gemacht: Zu viele Protagonisten, die allesamt flach sind und sich nur durch die Namen voneinander unterscheiden. Wieso nimmst du dir nicht eine Person heraus (z.B. Anna) und schilderst die ganze Handlung aus ihrer Sicht?
Bei deiner Geschichte kann man sich nicht richtig in die Situation hineinversetzen, weil du ständig zwischen den Prots hin und her springst, was das Lesenvergnügen sehr trübt.

Das Ende mit dem Auffinden der Pläne von geplanten DDR-KZ-Lagern fand ich nicht sonderlich gelungen. Wieso sollten die DDR-Schergen die Pläne in einer Kammer unter einer Burg versteckt haben? Beim Zusammenbruch der DDR wurden problematische Dokumente einfach vernichtet; niemand wäre auf die Idee gekommen, sie in einem Burg-Bunker zu verstecken.

Gruß
131aine

 

Hallo 131aine,
mm, erst einmal Danke für Deine Bemerkungen. Hier handelt es sich doch um ein Team, so richtig will es mir noch nicht in den Kopf, die Geschichte von einer Seite zu schildern, wobei ich doch Peter als Hauptperson eingebracht hatte. Sicherlich wurden Dokumente vernichtet zu DDR-Zeiten, aber man hat auch versucht,einige zur Seite zu bringen. Diese Dokumente sollten eigentlich die Spannung meiner Geschichte heben.
Warum sollte sie nicht einer versteckt haben? Ist halt eine Geschichte... und da ist alles möglich. Schade ,dass sie dir nicht so gefallen hat, dabei empfand ich sie als
recht gelungen...ja, ja , man lernt halt nie aus.
Viele Grüße
Gina

 

Hier handelt es sich doch um ein Team, so richtig will es mir noch nicht in den Kopf, die Geschichte von einer Seite zu schildern
Ihre Team-Arbeit kannst du aus der Sicht einer Person sehr gut aufzeigen. Wenn du das Ganze aus der Sicht einer Figur schilderst, kann man sich viel besser in die Geschichte einfinden. Man kann mit der Figur mitfühlen, erfährt ihre Gedanken... Beim hin und her springen zwischen den Prots ist das nicht der Fall.

Warum sollte sie nicht einer versteckt haben?
Selbstverständlich wurden nicht alle problematischen Dokumente vernichtet (bei den Stasi-Akten haben sie es versucht, aber dann ging der Shredder ein :D) aber ein wenig seltsam ist es schon, dass so sensible Dokumente auf einer Burg zurückgelassen werden. Aber nicht unmöglich, stimmt schon.

 

Hallo Blaine,
also wenn ich meine nächste Geschichte schreibe, dann werde ich es mir zur Aufgabe machen, sie aus der Sicht einer Person zu schildern, hoffe, du liest sie dann auch :).
Viele Grüße
Gina

 

Klaro. Jammer aber nicht, wenn es wieder ein Verriss wird ;)

 

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