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Die Geschichte des sinkenden Mondes

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28.02.2005
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Die Geschichte des sinkenden Mondes

Als ich an diesem Freitagabend von der Arbeit zurück nach Hause ging, fühlte ich mich ausgelaugt und erschöpft wie lange nicht mehr. Es war einer dieser Tage gewesen, an denen sich sämtliche anstrengenden Kunden dieser Stadt in dem einen Supermarkt versammelt hatten in dem ich arbeite, um mir das Leben schwer zu machen. Nachdem ich mehrere Milchflaschen mit gezieltem Dominoeffekt umgestoßen hatte, musste ich mir die zickigen Kommentare einer neuen Arbeitskollegin anhören, die aus irgendeinem unerfindlichen Grund eine tiefsitzende Abneigung gegen mich verspürte. Dann noch mehrere anstrengende ältere Damen, die zu wenig Geld dabei haben, aber keines der gewünschten Artikel entbehren können. Fünfzehnjährige, die mich aggressiv anblaffen, wenn ich ihnen keine Zigaretten verkaufe.
Meine gute Laune und alle Kraft war heute irgendwo zwischen den Regalen und den Worten meiner Mitmenschen verschwunden. Dabei hasste ich meinen Job im Gegensatz zu einigen meiner Kolleginnen gar nicht so sehr.
‚Diese trostlose Arbeit bringt mich noch um. Aber was soll man machen, wenn man erst einmal auf diesen gesellschaftlichen Zweig gekommen ist, kommt man da auch nie wieder weg.‘
Das hat einmal eine Arbeitskollegin und gute Freundin zu mir gesagt. Ich war ziehmlich verblüfft darüber, denn als so schrecklich hatte ich diesen Job eigentlich nie angesehen. Es war ja eine ganz alltägliche Arbeitsstelle, und Arbeiten gehörte nun einmal zum Leben dazu.
Natürlich, ein Job in einem Supermarkt ist vielleicht niemals das gewesen wovon ich geträumt habe. Und ich bin auch nicht vollkommen zufrieden mit diesem Leben, das nicht vor und nicht zurück geht. Aber ich arbeite auch gar nicht daraufhin, dass sich irgend etwas darin bewegt, weder an mir, noch in Beziehung zu meiner Umwelt.
Ich habe einige Freunde mit denen ich gerne einen trinken gehe, ich lebe allein in einer Einzimmerwohnung, arbeite in einem Supermarkt als zuverlässige und immer freundliche Kassiererin und besuche meine Eltern ein Mal im Monat.
Nicht gerade das, was man sich unter einem spannenden Leben vorstellt, aber dass ich daran nichts ändern möchte bzw. kann, liegt daran, dass ich nicht weiß was. Wer auf eine Wanderschaft geht sollte zumindest wissen, was das Ziel ist, auch wenn der Weg vielleicht noch ungewiß und schwer zu finden ist. Doch mir fehlte ein Ziel. Es gab in meinem ganzen Leben niemals so etwas wie einen ernst zunehmenden Traum, einen Lebenswunsch, der tief im Herzen ruht und sich nicht vertreiben lässt. Diese Perle im Herzen, die Menschen so unglücklich werden lässt, wenn sie keine Möglichkeit haben sie im Sonnenlicht schimmern zu lassen, war es, die mir immer fehlte.
Man kann also nicht sagen, dass ich unglücklich war mit meinem Leben, es gab ja keine Alternative für mich, kein Wunsch den ich mir unbedingt erfüllen musste. Ich lebte einfach von Tag zu Tag, wurde immer älter und es vergingen zehn Jahre in dieser Stagnation, mit sonnigen und regnerischen Tagen, freundlichen und weniger freundlichen Kunden.
Bis zu diesem Freitagabend, an dem sich die bleierne Müdigkeit von zehn Jahren stereotyper Bewegung über mich warf. Tatsache war, dass ich nicht einfach nur geschafft war von diesem unerfreulichen Tag, ich war wirklich todmüde und völlig kraftlos, und mit jedem Schritt den ich vom Bahnhof nach Hause in der vom Vollmond bewachten Dunkelheit machte, wurde es schlimmer. Meine Füße schleppten sich über die dichte Schneedecke des Waldweges und erzeugten das Geräusch von zerdrücktem Pappschnee. Irgendwann konnte ich mich nur noch schlurfend fortbewegen.
Ich wurde zusehends langsamer, jede Energie strömte wie flüchtiges Gas aus meinen Muskeln heraus und hinterließ nichts als unfähiges Fleisch, das kraftlos an meinem Körper heruntert hing.
Ich war inzwischen so langsam, dass mich mühelos von links eine Schildkröte überholte.
Es war eine hübsche Schildkröte mit einem fein gemusterten Panzer, und in ihrem spitzen Maul trug sie eine Butterblume, die sie noch viel gemächlicher wirken ließ, als sie meine träge Person passierte.
Irgendwann musste ich anhalten, meine Beine bewegten sich einfach keinen Zentimeter mehr, und wenn nicht eine eiskalte Schneedecke unter mir gelegen hätte, wäre ich auf der Stelle zusammengesackt und eingeschlafen. Aber es wäre ein Fehler gewesen sich einfach in den Schnee fallen zu lassen, nur weil man müde war. Ich stand also da und sah der Schildkröte nach, wie sie sich klein und grün immer weiter von mir entfernte, dem Vollmond, der als einladendes Ziel direkt über dem geradlinigen Weg hing, entgegen.
„Ich kann keinen Zentimeter mehr gehen.“ , seufzte ich und spürte wie meine bleiernen Glieder immer stärker der Schwerkraft erlagen und von ihr zu Boden gezogen wurden.
Doch ich hatte Glück. Hinter mir tauchte ein in exotische Samtkleider gehüllter Araber auf, der ein goldbraunes Kamel an einer Leine führte und er fragte mich ob ich müde sei. Ich antwortete ihm mit einem gequälten ja und er ließ mich hilfsbereit auf sein Reittier steigen.
„Ich bin ihnen wirklich dankbar für ihre Hilfe. Ich bin so müde, dass sogar eine Schildkröte mich eben gerade mühelos überholen konnte.“
„Wenn Sie stehen bleiben können Sie von jeder noch so langsamen Schildkröte überholt werden.“
„Ja, da haben Sie wohl recht. Aber ich konnte einfach nicht mehr.“
„Ich versteh schon, manchmal ist einfach alles zuviel. Deshalb gibt es Kamele, sie können einen ein Stückchen tragen, wenn einem die Kraft zum Laufen entschwunden ist.“
Nach wenigen Schritten hielt das Kamel jedoch an und weigerte sich strikt noch weiter zu gehen.
„Nun“ , sagte der Araber „Auch Kamele werden einmal müde. Dann müssen wir eben eine Pause machen.“
Es waren nur noch wenige Straßenecken um zu meinem Haus zu gelangen, doch meine Beine waren noch immer scher wie Stein, und ich schafft es gerade noch mich von dem knienden Kamel hinunter zu stemmen.
Der Araber breitete eine große Decke auf dem Schneeboden aus und wir drei setzten uns darauf. Mit schneller Handbewegung und einem funkelnden Pulver entzündete er ein Feuer und wir wärmten Haut und Fell daran.
„Die Schildkröte von der Sie sprachen, wo ist sie hingegangen?“
„Das weiß ich nicht genau. Aber Sie ging den Weg entlang, in Richtung des Mondes.“ Ich deutete auf das weißliche Kreisrund des Mondes, der über dem Weg stand.
„Ja, das würde Sinn ergeben. Schildkröten folgen immer dem Mondlicht. Wenn sie geboren werden und aus den Eiern schlüpfen, dann folgen sie dem Schein des Mondes und gelangen so zum Meer.
Was ist mit Ihnen? Folgen Sie auch dem Mond?“
„Nein, ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich hatte einen anstrengenden Tag, deshalb bin ich wahrscheinlich auch so müde.“
Der Araber schwieg nur dazu, als glaube er mir nicht, was ich sagte.
„Die Schildkröte, war es eine, die gerade aus dem Ei geschlüpft ist?“
„Nein, sie war bereits ein erwachsenes Tier mit ledriger Haut und dickem Panzer.“
„Und das wundert Sie gar nicht?“
„Sie meinen“ , fragte ich zögerlich „dass ein bereits ausgewachsenes Tier noch dem Mondlicht folgt?“
„Ja, genau das meine ich.“
„Nein, eigentlich finde ich das sogar sehr schön. Sie ist vielleicht schon eine sehr alte Schildkröte. Vielleicht findet sie auch gar nicht mehr zum Meer. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass es hier in der Nähe ein Meer gäbe. Aber immerhin hat sie noch dieses eine Licht, dem sie seit ihrer Kindheit folgen will. Sie hält an dem unbestimmten Traum fest, von dem sie nichts weiß, als dass sie dem Mond folgen muss um dorthin zu gelangen. Um dann irgendwann einmal in salzige Fluten zu springen und im kalten Meerwasser zu tauchen, und zu wissen: das ist das Ziel, was ich nie kannte, aber jetzt da ich schwimme erkenne ich es.“
„Ja“, stimmte mir der Araber nachdenklich zu. „Es ist sicher sehr schön ein Licht zu haben, das einem den Weg zum Ziel leuchtet, wenn man selbst noch ein wenig im Dunkeln watet. Alles, was die Schildkröte dafür bracht ist Geduld und Fleiß, und die Leidenschaft, die sie wie ein treibender Motor dazu zwingt weiterzugehen.“
Wir blieben noch eine Weile schweigend am Feuer sitzen, bis meine Beine sich wieder belastungsfähig anfühlten. Dann stand ich auf und wollte mich von dem freundlichen Araber verabschieden.
„Wissen Sie“, sagte er „Ich glaube, Sie sollten jetzt nicht nach Hause gehen. Sie sollten wie die Schildkröte dem Mondlicht folgen. Es wird Sie ans Meer führen.“
„Wir haben hier weit und breit kein Meer.“ Entgegnete ich, und er lächelte nur zur Antwort. Die Decken lud er auf das Kamel und verschwand wieder mit ihm in einem Seitenpfad im Wald.
Vor mir lag mondbeschienener weißer Schnee. Das matte Licht sah wirklich verführerisch aus, wie es mitten in der Dunkelheit leuchtete und wie der Stern von Betlehem von einem Weg erzählte. Einem Weg, der zum Ziel führt, irgendwann. Dem Weg der Schildkröten zum Meer.
„Ich habe nie ein solches Licht gehabt. Und von rauschenden Wellen habe ich auch nie geträumt.“ Sagte ich in die Stille hinein.
Und jetzt erst bemerkte ich, dass ich doch unglücklich war. Nicht unglücklich darüber ein einfallsloses Leben zu führen, sondern unglücklich darüber sich gar kein anderes Leben zu wünschen.
Dünne Wolkenschleier zogen hastig an der gelben Scheibe vorbei. Ich ging ihr zielstrebig entgegen. Der pappige Schnee knirschte inzwischen erfroren, und ich zermalmte ihn mit meinen festen Schritten. Nichts, dachte ich, und war ganz erschrocken über die aufwallende Leidenschaft in mir, wird mich davon abhalten dem Mond zu folgen und das Meer zu finden.
Das Meer war nicht mein Ziel, war nicht der Traum den ich mir erfüllen wollte. Aber es war immerhin ein Traum. Der Traum aller Schildkröten, die sich todesmutig in die kalten Wellen werfen, um irgendwann einmal zurückzukehren, um anderen Schildkröten diese Chance zu geben.
Ich lief immer schneller. All die fehlende Kraft, die mich vorhin so bewegungslos gemacht hatte, stürzte sich jetzt hungrig auf meine ausgetrockneten Muskelzellen und ich lief wie vom Teufel besessen den Waldweg entlang. Neben mir flogen die Bäume vorbei, die Lichter der Stadt konnte ich schon nicht mehr sehen, es war nur noch das Mondlicht, das zählte.
Irgendwann wurde ich langsamer. Der Weg hatte seine dichte Schneedecke verloren und war zu einem feuchten Sandweg geworden. Eine Düne ragte vor mir auf, wo zuvor nichts als Wald gewesen war. Ich stapfte durch den nassen Sand, kämpfte gegen den tosenden Wind an und erreichte den Strand.
Ich hatte es geschafft. Vor mir lag das Meer, spülte sein salziges Wasser in rauschenden Wellen ans Ufer und wartete auf all die Schildkröten, die noch kommen würden. Der Mond hatte seine Aufgabe erfüllt, und strahlte doch noch immer in voller Pracht. In langen Pfützen warf er sein Licht auf die Meeresoberfläche, und tropfte gelegentlich etwas davon in blasser Flüssigkeit hinein.
Ich runzelte ängstlich die Stirn. Wenn der Mond tropfte würde er an Licht verlieren, und was sollten Tausende von Schildkröten tun, wenn kein Licht sie mehr zu ihrem Ziel führen würde?
Ich starrte voller Angst zum großen runden Mond hinauf. Ich sah wie er wankte, ich sah wie die Fäden, die ihn am Himmelszelt hielten zu reißen begannen, und ich sah wie er ins Meer hinab stürzte. Der große gelbe Mond fiel ins Meer hinab und sank ganz langsam wie ein sterbender Wal.
Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken, was ich zu tun hatte. Ich war vielleicht die einzige, die gesehen hatte wie der Mond vom Himmel fiel, und ich konnte unmöglich so verantwortungslos sein Tausende von Schildkröten mit einem zerbrochenen Herzen in völliger Dunkelheit zu lassen.
Ich warf meine Jacke ab, streifte mir die Schuhe von den Füßen und sprang mutig in die Fluten hinein. Ich schwamm hinaus bis ich denn sinkenden Mond erreichte. Das dunkle Wasser erstickte all seine Leuchtkraft, und nur was noch aus dem Meer herausragte erhellte die totale Finsternis mondloser Nacht. Ich tauchte geschwind wie ein Delfin hinab, schwamm bis ich den tiefsten Punkt der Mondkugel erreichte, und drückte dann kräftig mit beiden Händen bis ich ihn bis zur Wasseroberfläche hinaufschieben konnte, und er wieder in voller Größe zu leuchten vermochte.
Der Mond ist ein verflucht großes Ding, und dementsprechend schwer. Ich musste schleunigst eine Möglichkeit finden ihn wieder am Himmel anzubinden.
„Ja, was machst du denn da mit dem Mond?“ schrie mir eine Möwe entgegen, die gemeinsam mit ihrer Freundin über mir schwebte und das Geschehen beobachtete.
„Ich versuche den Mond zu retten. Er versinkt, wenn ich ihn nicht wieder an das Himmelszelt binde.“
„Aber warum willst du denn den Mond retten?“
„Um den Schildkröten ein Licht zu geben. Sie finden den Weg zum Meer nicht, wenn der Mond nicht leuchtet.“
„Wir mögen Schildkröten nicht. Wir essen sie. Besonders die Kleinen, sie sind ganz zart und haben einen weichen Panzer.“
„Glaubt ihr nicht, dass es einfacher ist Schildkröten zu fangen, die im Mondlicht zum Wasser laufen, als sie ganz zerstreut in der Dunkelheit zu suchen?“
Das überzeugte die Möwen. Sie fragten, was sie tun sollten, und ich sagte ihnen sie sollten den Mond wieder am Himmelszelt festbinden sobald ich ihn hoch genug geworfen hätte.
Mit einem kräftigen Schub beförderte ich den Mond hinauf und die Vögel banden ihn mit goldenen Bändern fest. Sie verschnürten ihn eifrig, so dass er nicht mehr wackelte und auch nicht tropfte.
Ich war sehr glücklich und konnte jetzt endlich nach Hause zurück gehen. Ich hatte keine Ahnung, dass am Ende dieses Weges direkt vor meiner Tür ein Meer zu finden ist. Aber jetzt wo ich es weiß, will ich auch dem Mondlicht folgen, um eines Tages im eigenen Meer schwimmen zu können.

 

Hallo masas,

das ist eine sehr schöne Geschichte :). Deine Idee dazu, die Umsetzung: Sehr poetisch. Ich las sie sehr gerne und sie hat mich berührt.

Du lebst wohl auf Kriegsfuß mit den Kommata :D. Deswegen möchte noch ein paar Dinge zitieren, die mir auffielen:

Dann noch mehrere anstrengende ältere Damen, die zu wenig Geld dabei haben, aber keines der gewünschten Artikel entbehren können. Fünfzehnjährige, die mich aggressiv anblaffen, wenn ich ihnen keine Zigaretten verkaufe.

Hier wechselst du die Zeit


Meine gute Laune und alle Kraft war heute irgendwo zwischen den Regalen und den Worten meiner Mitmenschen verschwunden.

:thumbsup:


Ich habe einige Freunde mit denen ich gerne einen trinken gehe,

Komma nach Freunde

Nicht gerade das, was man sich unter einem spannenden Leben vorstellt, aber dass ich daran nichts ändern möchte bzw. kann, liegt daran, dass ich nicht weiß was.

Komma nach weiß / bzw. in einer Kurzgeschichte finde ich persönlich unpassend - man kann auch ein "oder" einsetzen

Wer auf eine Wanderschaft geht sollte zumindest wissen,

Komma nach geht


Diese Perle im Herzen, die Menschen so unglücklich werden lässt, wenn sie keine Möglichkeit haben sie im Sonnenlicht schimmern zu lassen, war es, die mir immer fehlte.

Komma nach haben

Tatsache war, dass ich nicht einfach nur geschafft war von diesem unerfreulichen Tag, ich war wirklich todmüde und völlig kraftlos, und mit jedem Schritt den ich vom Bahnhof nach Hause in der vom Vollmond

Komma nach Schritt


Aber es wäre ein Fehler gewesen sich einfach in den Schnee fallen zu lassen,

Komma nach Fehler

Doch ich hatte Glück. Hinter mir tauchte ein in exotische Samtkleider gehüllter Araber auf, der ein goldbraunes Kamel an einer Leine führte und er fragte mich ob ich müde sei.

Komma nach mich

Ich antwortete ihm mit einem gequälten ja und er ließ mich hilfsbereit auf sein Reittier steigen.

ja in Anführungszeichen oder kursiv


„Wenn Sie stehen bleiben können Sie von jeder noch so langsamen Schildkröte überholt werden.“

Komma nach bleiben

Nach wenigen Schritten hielt das Kamel jedoch an und weigerte sich strikt noch weiter zu gehen.

Komma nach strikt


„Nun“ , sagte der Araber „Auch Kamele werden einmal müde. Dann müssen wir eben eine Pause machen.“

Wenn innerhalb eines Satzes die wörtliche Rede fortgesetzt wird, klein weiterschreiben; also: auch Kamele...

Es waren nur noch wenige Straßenecken um zu meinem Haus zu gelangen,

Komma nach Straßenecken

„Wir haben hier weit und breit kein Meer.“ Entgegnete ich, und er lächelte nur zur Antwort.

...Meer," entgegnete ich...

„Ich habe nie ein solches Licht gehabt. Und von rauschenden Wellen habe ich auch nie geträumt.“ Sagte ich in die Stille hinein.

..geträumt," sagte ich...

Und jetzt erst bemerkte ich, dass ich doch unglücklich war.

Du beginnst öfters mit "und" einen Satz. Manchmal paßt das, oft wirkt es aber zu sehr umgangssprachlich.

Nicht unglücklich darüber ein einfallsloses Leben zu führen, sondern unglücklich darüber sich gar kein anderes Leben zu wünschen.

Komma nach darüber

Der pappige Schnee knirschte inzwischen erfroren, und ich zermalmte ihn mit meinen festen Schritten.

Schnee kann gefrieren, erfrieren können meiner Ansicht nach nur Lebewesen

Das Meer war nicht mein Ziel, war nicht der Traum den ich mir erfüllen wollte.

Komma nach Traum

Ich war vielleicht die einzige, die gesehen hatte wie der Mond vom Himmel fiel,

Komma nach hatte

und ich konnte unmöglich so verantwortungslos sein Tausende von Schildkröten mit einem zerbrochenen Herzen in völliger Dunkelheit zu lassen.

Komma nach sein

Ich schwamm hinaus bis ich denn sinkenden Mond erreichte.

Komma nach hinaus

Das dunkle Wasser erstickte all seine Leuchtkraft, und nur was noch aus dem Meer herausragte erhellte die totale Finsternis mondloser Nacht.

Komma nach herausragte

Sie fragten, was sie tun sollten, und ich sagte ihnen sie sollten den Mond wieder am Himmelszelt festbinden sobald ich ihn hoch genug geworfen hätte.

Kommata nach ihnen und festbinden


Lieber Gruß
ber

 

mhh, ja ich hab schon ein Kommaproblem.Aber etwas versteh ich nicht:

Zitat:
Aber es wäre ein Fehler gewesen sich einfach in den Schnee fallen zu lassen,

nach Fehler ein Komma?!

ansonsten: schön, dass es gefallen hat (sonst hat es ja anscheinend keiner gelesen :( )

 

Hi masas,


Aber es wäre ein Fehler gewesen sich einfach in den Schnee fallen zu lassen,

nach Fehler ein Komma?!


sorry, nach gewesen muss eines hin :)

ansonsten: schön, dass es gefallen hat (sonst hat es ja anscheinend keiner gelesen

Geduld, Geduld...jetzt steht dein Text grade mal zwei Tage hier :cool:.
Guck' mal die einzelnen Rubriken an: Da werden manchmal Texte besprochen, die schon ein-zwei Jahre alt sind.
Manchmal liest man einfach nur mal durch und kommentiert ein paar Tage später - oder hat grade keine Zeit/Lust dazu.

Lieber Gruß
ber

 

Hallo Masas,
Mir hat deine Geschichte auch sehr gefallen..hat mich waehrend der geschichte traeumen lassen und am Ende aufgeweckt, um meine Traeume zu realisieren. sehr schoen!
Lieben Gruss Rona

 

Hallo Masas,

deine Geschichte hat mir sehr gefallen. Sie hat mich sehr berührt. Das liegt an dem schönen Plot und auch an deiner gutem Umsetzung. Einige deiner sprachlichen Bilder sind wirklich wunder- wunderschön!

Es ist für mich auch eine Geschichte über verlorene Träume. Manche verliert man einfach auf dem Weg. Da haben es die Schildkröten gut, die einfach nur dem Licht des Mondes folgen müssen, um sie wieder zu finden.

(sonst hat es ja anscheinend keiner gelesen )

Die beste Möglichkeit Kritiken zu erhalten ist übrigens, selbst welche zu schreiben. :)

LG
Bella

 

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