Was ist neu

Die gestohlene Zeit

Mitglied
Beitritt
12.01.2004
Beiträge
843
Zuletzt bearbeitet:

Die gestohlene Zeit

Es war ein Vormittag wie jeder andere auch. Ich stand spät auf, weil ich die Nacht mal wieder viel zu lange vor dem Computer zugebracht und irgendwelche Spielchen gespielt hatte. Egal, es machte ja Spaß! Warum sollte ich es auch nicht tun, schließlich wartete ja nicht irgendwelche Arbeit auf mich ...

Ich erhob mich so gegen elf Uhr, zog mich gähnend und streckend an und wankte ins Bad, putzte die Zähne, warf mir ein wenig Wasser ins Gesicht und rasierte dann die wenigen Stoppelchen weg. Es war warm, also kurze Hose und Shirt ... dann die Umhängetasche, Handy ... und ab. Ich wollte in die Stadt und in wenigen Minuten würde der Bus kommen. Ich beeilte mich nicht, da die Linie sowieso ständig zu spät kam. In all den Jahren, in denen ich schon mit dieser Linie fuhr, kann ich mich ziemlich genau an die wenigen Male erinnern, dass ein Bus pünktlich gefahren ist. Es reichen die drei Zehen eines Huhns, um mitzuzählen. Allerdings war es mir ziemlich egal, ob der Bus nun ständig zu spät oder auch schon mal gar nicht kam. Nur bei miesem Wetter konnte einem das wirklich den Nerv rauben, da es kein Wartehäuschen gab.

Also ging ich ganz normalen Schrittes zur Haltestelle. Bis ans Ende der Straße, dann kurz nach Links auf die Dorfstraße. Natürlich grüßte ich einige Nachbarn, die zu einem Schwatz vor ihren Häusern standen oder mit was auch immer für Tätigkeiten beschäftigt waren oder schlicht ihrer täglichen Neugier frönten. Ein letztes Gähnen entrang sich meinem Munde, während mich die Strahlen der Sonne trafen und ich mit verkniffenem Gesicht die Sonnenbrille hervorkramte und mit der anderen Hand unterdessen die Augen beschirmte. Nachdem sich die Augen hinter den dunklen Gläsern geschützt fühlten entschwand das verkniffene Gesicht und wich meiner mehr oder weniger freundlichen Mine, wobei das ‚weniger‘ ein deutliches Indiz für die frühe Stunde war.

Ich bog also in aller Ruhe um die Ecke. Und was musste ich da sehen? Genau! Hundert Meter vor mir stand der Bus an der Haltestelle! Was fiel dem Typen ein, einfach pünktlich zu sein? Der Fahrer musste entweder neu oder einer von der Sorte Mensch sein, die exakt nach Plan funktionieren. Ich fluchte innerlich und erinnerte mich daran, dass es in diesem Land eine ganze Menge Leute gab, die nach der Uhr und einem Plan lebten und eine Menge Dinge ebenfalls einem genauen Plan folgten. Und das war gut so, denn sonst wäre es mir schwer gefallen, einen großen Teil meines Lebensunterhalts auf einfache Art und Weise zu verdienen.

Ich fluchte erneut, setzte mich in einen leichten Trab auf den Bus zu. Der Fahrer blickte noch einen einsteigenden Mann an, es war also sinnlos, zu winken. Normalerweise rannte ich nicht Bussen oder sonst wem hinterher, hatte aber ebenso wenig Lust, mindestens dreißig Minuten auf den nächsten Bus zu warten. Außerdem würde der dann so oder so wieder mindestens zehn Minuten zu spät kommen ... Da wäre noch der Weg durchs Dorf bis zur nächsten Haltestelle, denn dort fuhr noch eine weitere Linie. Öfter und auch pünktlicher. Aber den sicheren Transport vor Augen, setzte ich mich dann eben doch ausnahmsweise in Bewegung, obwohl dies meiner grundsätzlichen Philosophie widersprach.

Noch gut fünfzig Meter. Der Fahrer betätigt einen Knopf, um die Tür zu schließen, dann drehte er den Kopf mitsamt Oberkörper und schaute in den linken Außenspiegel. Den Bruchteil einer Sekunde später war die Tür fast zu und der Blinker nach Links flammte erstmals auf.

Der wollte doch nicht ernsthaft abfahren!? Als er sich dem Blick zum Rückspiegel gedreht hatte, musste er mich gesehen haben ... Obwohl, es gab ja solche Arschlöcher, die dann absichtlich abfuhren und einen im letzten Augenblick noch freundlich grinsend anblickten und trotzdem stehen ließen. Und irgendwie war mir so, als würde dieser Korinthenkacker, der ja schon unverschämterweise pünktlich war, nicht warten oder etwa nochmals anhalten, nachdem er sein Vehikel erst einmal in Bewegung gesetzt hatte.

Sechzig Katastrophen mögen ihn treffen! Ein letzter Versuch: Ich hob im Laufen den Arm hoch und fuchtelte wild in der Luft herum, in der Hoffnung er sei nur blind und kein Arschloch, aktivierte mein durchaus lautes Organ und brüllte vernehmlich: „Halt!“

Und – Wunder über Wunder! – fuhr er nicht ab, sondern wartete, bis ich die Distanz zur Türe überbrückt hatte. Schnaufend wartete ich darauf, dass die Tür, die vielleicht noch zwei Spannen weit geöffnet war, zuklappte und sich dann wieder öffnete. Nichts rührte sich. Wenn dieses Riesen-Arschloch jetzt noch weiterfahren würde, finge sich der Bus einen deftigen Tritt gegen die hintere Türe ein. Und ich war mir ziemlich sicher, dass der Hempel dann wieder anhalten würde!

Die Tür ging weder zu noch auf. Ich blickte auf und zu dem Idioten auf dem Fahrersitz hin. Der saß, halb in einer Drehung nach Links verhaftet auf seinem Sitz, hatte das Lenkrad fest im Griff und stierte in den linken Außenspiegel, als sei er eben schockgefrostet worden. Die Situation war absurd. Es rührte sich nichts und niemand. Und mit einem Blick nach Rechts, die Dorfstraße hoch, stellte ich mit Befremden fest, dass ein herannahendes Auto und zwei oder drei Passanten auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls in Starre gefallen waren. Über der Straße waren drei Amseln in der Luft irgendwie festgenagelt oder an unsichtbaren Schnüren aufgehangen worden.

Ich schluckte, dann lachte ich laut auf und das Lachen erfüllte irgendwie die gesamte Umgebung. Erschreckt sah ich mich um und bemerkte die nächste Absurdität. Genauer gesagt bemerkte ich etwas eben nicht: Geräusche. Es herrschte absolute Stille!

Die Situation war erschreckend, gespenstisch ... absurd. Doch dann ging mir schlagartig ein Licht auf. Ich hatte wohl doch ein bisschen viel von diesem grünen Zeug geraucht in der letzten Nacht. Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück und wartete darauf, dass sich die Situation und meine Wahrnehmung normalisierte. Es machte keinen Sinn, gefangen in einem Flashback auf die Straße zu tappen und angefahren zu werden.

Problem: Nichts veränderte sich. Keine Geräusche, außer denen, die ich selbst verursachte. Obendrein sah das hier bei genauerer Betrachtung auch nicht wie ein Flashback aus ... irgendwie. Mit einem „Hmmm ....“ näherte ich mich wieder der vorderen Tür des Busses, die nach wie vor einen Spalt weit offen stand. Ich hatte schon oft genug beobachtet, dass die Fahrer an den Endhaltestellen die Tür durch den Druck auf einem rechts neben der Tür halbwegs verborgenen Knopf von Außen schlossen oder öffneten. Also suchte ich kurz und fand ihn zwischen einer der Abdeckungen. Ich drückte darauf und mit einem Zischen schlug die Tür erst zu, flog dann aber wieder weit auf.

Mit einem schnellen Schritt sprang ich in den Bus und hielt mich sofort irgendwo fest. Wer konnte schon wissen, wann sich das Vehikel wieder in Bewegung setzen würde? Es rührte sich nichts, auch die wenigen Fahrgäste machten keine Anstalten, als wollten sie sich in der nächsten Sekunde wieder in irgendeiner Form bewegen.

Ich kam mir bescheuert vor, setzte mich aber einfach irgendwo hin und beobachtete das Szenario. Oder besser gesagt die Szene ... Es geschah wieder absolut nichts.

Dann kam mir eine wirklich gute Idee. Ich kramte mein Handy hervor und sah auf die Uhr. Vier Minuten waren bisher vergangen und gerade sprang die Ziffer um. Fünf Minuten. Die Zeit lief scheinbar normal weiter ... oder zumindest meine Uhr. Was also tun? Musste oder konnte ich überhaupt etwas tun?

Ich stand auf und ging durch den Gang zu einer jungen und wirklich gut aussehenden Frau. Wenn schon auf Inspektion, dann musste ich mir ja nicht gerade ein Opfer aussuchen, das hässlich war. Sie saß alleine in einer Viersitzgruppe, Ohrstöpsel in den Ohren und lauschte irgendwelchen Klängen, die es ganz offensichtlich seit gut fünf Minuten nicht mehr wirklich gab. Ein ganz wundervolles Lächeln umspielte ihre Lippen, grüne Augen blickten hinaus auf die gegenüberliegende Straßenseite. Ich folgte dem Blick, aber da war nichts besonderes. Wahrscheinlich hing sie ihren Gedanken nach ...

Ich fuchtelte mit einer Hand vor ihren Augen herum, nachdem ich mich ihr gegenüber niedergelassen hatte. Würde die Welt sich in diesem Augenblick wieder in Bewegung setzen, hätte ich mir mit Sicherheit nicht nur einen bösen Blick eingefangen. Aber es setzte sich nichts in Bewegung. Sie reagierte weder auf mein Gefuchtel noch auf Ansprache. Also ergriff ich vorsichtig ihren rechten Arm, der auf ihrem Bein lag. Gut, die Hand war warm ... und geschmeidig. Dann bewegte ich den Arm vorsichtig, schließlich ging es nicht darum sie zu verletzen. Kein Widerstand. Erstaunt ließ ich den Arm in leicht ausgestreckter Position los. Und dort verharrte er. Dann ergriff ich ihren Kopf vorsichtig mit beiden Händen und drehte ihn in meine Richtung, bis ihr Blick mitsamt dem entzückenden Lächeln auf mir ruhte. Naja sagen wir mal, der Blick ging nun in meine Richtung. Ich lächelte freundlich zurück und wusste auch gleich, wie bescheuert das war. Wenn alles wieder los ging, während ich sie gerade neu ‚justierte‘, konnte ich froh sein, wenn sie keinen Kampfsport beherrschte! Aber was sollte es schon, es rührte sich rein gar nichts ...

Sieben Minuten waren vergangen, wie ich durch einen raschen Blick auf ihre Armbanduhr feststellte. Die Zeit lief also definitiv weiter. Die Sekunden wechselten brav im alten Takt die Zahlen ... Dann ertappte ich mich dabei, wie mein Blick über ihren Körper wanderte, kurz bei der wohlgeformten Oberweite unter einem engen Shirt hängen blieb und sich dann tieferen Regionen widmete, wo er hängen blieb. Die Hirnwindungen beschäftigten sich dann mit ihr in einer deutlich anderen Pose ...

„Scheiße!“ rief ich und sprang auf, als hätte mich gerade der Blitz getroffen. Zu jeder anderen Situation mochte man vielleicht einen Gedanken daran verschwenden, aber das hier ging jetzt zu weit. Ich ließ sie in Ruhe und blickte mich nicht weiter um.

Ob sie wohl mitbekamen, was ich gerade tat? Immerhin waren sie ja nicht tot. Ein Frösteln lief mir über den Rücken, dann versuchte ich – trotz der morgendlichen Stunde – zu rekapitulieren, was genau geschehen war. Bis zu meinem „Halt!“ kam ich und mir stockte der Atem. Das konnte doch nicht wahr sein!? Die Zeit lief doch weiter!?

Neun Minuten.

Ich setzte mich eine Bank hinter die Schönheit und startete einen Versuch: „Weiter.“

Die schlagartig wieder einsetzenden Geräusche verursachten einen schmerzvollen Stich in meinen Gehirnwindungen, die Schönheit schien für einen Moment irritiert, sah dann aber wieder zum Fenster hinaus. Der Bus setzte sich in Bewegung und der Fahrer vollendete seine Bewegung und blickte nach vorne. Einen Augenblick später hielt er wieder an. Deutlich irritiert sah er zu der offenen Türe hinüber, schloss sie mit einem Antippen des entsprechenden Knopfes auf seinen Armaturen und – ich sah es im Innenspiegel – starrte fassungslos auf sein Cockpit. Dann riss er förmlich seinen linken Arm hoch, aber auch hier zeigte ihm seine Uhr, dass er jetzt eine Verspätung von zehn Minuten hatte. Das Entsetzen und die Fassungslosigkeit in seinem Blick ... Ich konnte nicht anders und brach in schallendes Gelächter aus.

Der Fahrer blickte verstört und gereizt in den Innenspiegel und sein Blick lastete auf mir. Die Schönheit drehte sich um und warf mir einen bösen Blick zu, da ich ihren Hörgenuss durch mein lautes Lachen jäh unterbrochen hatte. Ich machte eine abwehrende und entschuldigende Geste und wies auf meine Handy, so als hätte mich irgendeine Nachricht zum Lachen gebracht. Mit einem kurzen Kopfschütteln drehte sie sich wieder herum und sah zum Fenster hinaus. Ich packte endlich das Telefon weg, das ich noch immer in der Hand hielt. Der Fahrer setzte endlich seinen Bus in Bewegung, starrte aber immer wieder in den Spiegel.

An der nächsten Haltestelle durfte er sich zu allem Überfluss das Gemecker einiger alter Herrschaften anhören, die ja meist sehr bedacht darauf sind, dass alles nach Plan läuft. Nicht alle, wohlgemerkt, aber es gab sie und hier waren sie, als hätte das Schicksal sie höchstselbst zu dieser Fahrt eingeladen. Vor meinem geistigen Auge zeichnete sich bereits deutlich ab, dass auch der Korinthen kackende Busfahrer auf dem besten Wege war, eine solch verknitterte Gestalt zu werden, die sich über alles und jeden auslässt. Jedenfalls hatte ich für mich beschlossen, dass es wohl so sein würde. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und versuchte wirklich, mich wieder einzukriegen. Es war schwer und die Bauchmuskulatur schmerzte.

Ein wehleidiges „Ich kann nichts dafür.“ des Fahrers wurde mit einem zackigen „Bei Adolf wär‘ das nicht passiert!“ gekontert, was nicht gerade für Hochstimmung beim Fahrer sorgte und es mir deutlich erschwerte, die Fassung wieder zu erlangen.

Und während ich so da saß und die einsteigenden Fahrgäste bewunderte, kam mir eine Idee. Naja, nicht wirklich eine Idee, aber ein Gedanke durchzuckte mein Gehirn: War das eine einmalige Aktion oder würde es erneut funktionieren? Musste ich nur ‚Halt‘ sagen oder laut brüllen, wie vorhin, als ich auf den Bus zugelaufen war? Im einen Augenblick noch nachdenkend, stellte ich im nächsten schulterzuckend fest, dass es keinen anderen Weg gab, es herauszufinden, als es auszuprobieren.

„Halt“, sagte ich relativ leise, so dass ich es selbst gerade noch hören konnte. Die Umgebung gefror, kaum dass ich das Schlüsselwort ausgesprochen hatte und ich kam mir einsam, bescheuert, beschenkt ... naja, eben irgendwas zwischen all diesen Dingen vor.

Eine irre Idee schlich sich in mein Denken.

„Zurück!“

Pustekuchen! Das war wohl nichts. Allerdings stand die Zeit ja auch nicht still, sondern es rührte sich nichts und niemand. ‚Vor‘ und ‚Vorwärts‘ waren ebenso erfolglos. Allerdings bot die augenblickliche Situation Möglichkeiten über Möglichkeiten sowohl meiner verspielten Ader, als auch meinem Gewerbe nachzugehen.

Oh. Ich hatte ja noch gar nicht erwähnt, was ich so treibe, um den Kühlschrank aufzufüllen. Ich bin das, was sie einen Dieb nennen, auch wenn das Geschäft in den letzten Jahren nicht einfacher geworden ist. Billige und trotzdem gut funktionierende Alarmanlagen, Überwachungskameras, die man wirklich so verstecken kann, dass man absolut keine Chance hat, den Aufnahmen zu entgehen ... und dann ist da noch der unangenehme Punkt mit der DNA-Analyse. Naja, zumindest, falls man was wirklich Großes angezettelt hat. OK, das ist sicher nicht ihre Vorstellung von einem ehrbaren Bürger, aber ich kann nun mal nicht anders. Ich habe oft genug versucht, mein Geld auf die herkömmliche Art zu verdienen, aber ich landete immer wieder und – um ehrlich zu sein – voller Hingabe bei irgendwelchen Diebereien ... Meine Ehre bewahre ich mir, indem ich keine Waffe mitnehme und es zu vermeiden suche, Leute zu bestehlen, die so oder so nicht viel haben. Gut, die Grenze ist relativ und ich lege sie selbst fest, aber ich denke, ich habe mir über die Jahre in gutes Augenmaß zugelegt. Jedenfalls hoffe ich das doch sehr.

Im Bus war jedenfalls niemand, dem ich auch nur einen Euro aus der Tasche gezogen hätte. Nicht einmal dem Fahrer. Busfahrer verdienen ohnehin schon wenig genug und dieses Exemplar hier war bereits ausreichend damit bestraft, dass sich seine Verspätung vermehrte, ohne dass er einen Grund dafür ausmachen konnte. Würden die anderen in ihrer Starre etwas wahrnehmen, hätte mich die Schönheit vor mir sicher nicht nur mit Worten traktiert!

OK. Keine Kohle, dann wenigstens Spaß. Hinten im Bus hockte ein Jugendlicher, deutlich in der Hiphop-Szene zu Hause, was an den Klamotten und der obligatorischen Kopfsocke zu erkennen war. Seine Ohrstöpselchen wanderten von den Ohren in die Nasenlöcher, dann noch schnell die Lautstärke auf volle Leistung. Eine rasche Inspektion seiner Taschen förderte ein Tütchen mit Gras zu Tage, welches ich aus gesundheitlichen Gründen beschlagnahmte, mehr war aber nicht drin. Die winzige Gestalt eines Yorkshire, Hunde, die ich zumeist als Fußhupe bezeichnete, wanderte von Frauchen auf den Schoß des Fahrers, der in gefrorener Unschuld beteuerte, dass er eigentlich pünktlich gewesen war und sich überhaupt nicht erklären kann, wo die zehn Minuten geblieben waren und er deshalb zu spät sei.

„Zwanzig.“, korrigierte ich ihn und richtete die Töle so aus, dass er nicht gleich von dem verstörten Köter gebissen werden konnte. Kein Grund für unnötiges Blutvergießen, sagte ich mir mit einem Grinsen auf den Lippen. Insgeheim fragte ich mich ernsthaft, wie lange ich diesen Zustand aufrecht erhalten konnte oder ob dies auch für alle Ewigkeit so bleiben würde? Doch der rasche Gedanke machte meinem Spieltrieb platz und so tauschten der ältere Herr, der der Überzeugung war, dass es bei Adolf besser gewesen sei, den Mantel mit einer älteren Dame (Eine Aktion die an Schwerstarbeit grenzte!), Taschen wanderten zu den falschen Besitzern, Brillen auf die falschen Nasen, Schuhe neben die Füße ... wobei ich mit Befremden feststellte, dass sich Gerüche offensichtlich nicht eindämmen ließen. Alles in allem ein Chaos. Ein harmloses Chaos! Als ich endlich fertig war, stellte ich verwundert fest, dass inzwischen weitere dreißig Minuten verstrichen waren und ich wieder vor der Schönheit stand und mir überlegte, was ich mit ihr anstellen könnte. Seufzend setzte ich mich ihr gegenüber hin und irgendwie schienen mir ihre Blicke zu sagen, ich soll es ja nicht wagen. Ich wühlte kurz in ihrer kleinen Tasche herum, fand aber nichts Produktives. Dann fingerte ich ihr Handy aus einer der Taschen ihrer sommerlichen Jacke, programmierte meine Nummer nebst sinnvollem Pseudonym ins Gerät und hoffte darauf, dass sie vielleicht irgendwann einmal darüber stolpern würde. Bescheuert, aber was soll’s!

Ich setzte mich wieder brav auf meinen Platz, zog ihr den Stöpsel aus dem rechten Ohr, gab das Kommando und fügte schnell und nur für ihr Ohr „Und Dich hab‘ ich verschont ...“ hinzu.

Erschrocken fuhr sie herum, sah mich irritiert an, bevor ihr ein warnendes „Typ!“ entfuhr und steckte sich den Stöpsel beinahe wieder ins Ohr. Doch dann wurde sie des Chaos um uns herum gewahr!

Die Fußhupe hüpfte kläffend vom Schoß des nicht minder erschrockenen Fahrers, der die Welt nicht mehr verstand und spätestens nach einem Blick auf die Uhr entweder an einem Herzschlag sterben oder augenblicklich in den Boden versinken würde, während das entgeisterte Frauchen am Ende ihrer Leine einen nicht minder verstörten Herrn mittleren Alters am Boden und auf allen Vieren vorfand. Mr. Cool in Gestalt des Hiphop-Freaks schniefte sich dank des Kribbelns in der Nase die Ohrstöpsel mit einem Niesen aus der Nase und wirkte jetzt alles andere als cool. Der alte Mann versicherte lautstark, dass ihm bei Adolf der Mantel sicher nicht abhanden gekommen wäre und machte sich nach einer Tauschaktion mit der Frau meckernd und auf Strümpfen auf den Weg zu einem Sitzplatz. Die Frau war nicht weniger konsterniert. Nach einem kurzen Moment war dann auch klar, dass Adolf sogar dafür gesorgt hätte, dass seine Schuhe nicht da vorne im Gang des Busses stehen, sondern sich nach wie vor an seinen Füßen befinden würden. Es kehrte für einen kurzen Augenblick Ruhe ein.

Meine Schönheit bewunderte das Chaos um sich herum, drehte sich mit offenem Mund immer wieder zu mir herum und schien zwischen Faszination, Entgeisterung und Lachen zu schwanken. Ich nickte nur kurz, nachdem sie mich zum dritten Male ansah, schließlich konnte man mir ja sowieso nichts beweisen. Ein „Wie ...?“ kam noch über ihre Lippen, aber dann war es um uns beide geschehen und wir brachen in schallendes Gelächter aus, während die Brillen im Bus wieder an die richtigen Besitzer weiter gereicht wurden. Mir schmerzte ehrlich jeder Muskel in der Bauchgegend und die Tränen flossen in Strömen, während sich die Situation – auch unter den Blicken von Passanten, die am Bus vorbei gingen – langsam normalisierte.

Und während ich noch mit den Auswirkungen meines Lachkrampfes beschäftigt war, bemerkte ich gleich neben mir im Gang den Fahrer, dem die Zornesröte ins Gesicht gestiegen war und dessen stierer Blick auf mir ruhte. Ich sah ihm in die Augen und konnte mich nur schwer beruhigen. Wäre er nicht so schwer gewesen, hätte ich ihn vermutlich während alles stillstand draußen auf die Bank ins Wartehäuschen gesetzt. Er schnaubte, sagte aber keinen Ton, drehte sich herum und rannte förmlich zu seinem Sitz.

Die junge Frau drehte sich zu mir herum und da war noch immer der fragende Blick in ihren Augen, aber auch ein Maß an Irritation, dass mir gar nicht gefiel. Ich lehnte mich an die Rückenlehne und sagte nichts mehr.

Unter den ständigen Blicken des Fahrers erreichten wir endlich den Bahnhof. Ich verabschiedete mich freundlich mit einem Winken von der davoneilenden Schönheit und blieb erst mal sitzen. Mit dem Korinthenkacker war ich noch nicht ganz fertig ...

Er kurbelte wütend und in aller Hast am Zielschild, da er jetzt sogar für die Rückfahrt schon deutlich verspätet war. Dann kam er nach hinten, kurbelte nun am Zielschild für die Seite und starrte mich immer wieder wütend an. Mir war klar, dass er es wusste! Irgendwie! Ich lachte in mich hinein. Mein Grinsen gefiel ihm sicher gar nicht und er verlor jetzt völlig die Fassung.

„Raus jetzt!“, kreischte er hysterisch. „Stehlen Sie mir nicht meine Zeit!“

„Und was“, entgegnete ich höhnisch, „wenn doch?“

© 25. April 2004, Thomas Klaus

© 25. April 2004, Thomas Klaus

 

hi xad,

hihi, die geschichte ist echt witzig. atmosphäisch dicht erzählt, die sprache passt, ich habe stellenweise gut grinsen muessen.
auch wenn dein prot ein sack ist... wirklich gut ;)

glg, vita

:boing:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Xad,

als alter Fan von Deinen Werken gebe ich Illu Recht damit, dass man diese Story von Dir wirklich nicht unbedingt erwartet hätte. Ein weiterer Beweis für Deine Vielseitigkeit als Autor. :)

Sie ist wie immer flüssig zu lesen und mit viel Witz geschrieben.

Lediglich der Titel stört mich etwas.
Du verrätst den "Beruf" Deines Prots ja erst sehr spät. Ich finde, dass der Titel hier einiges vorweg nimmt, den Leser aber trotzdem auf eine falsche Fährte lockt.

Mein Vorschlag "Verspätung"

Auf jeden Fall hat mir die Story gut gefallen. Ich habe sie gerne gelesen. :thumbsup:


Gruß
Jörg

 

Gugux!

:cool: Freut mich, dass ich euch überraschen konnte. Die Erzählung entstand im Urlaub aus einer Laune heraus. Örtlichkeit und Linie - nebst Verspätung - sind so weit authentisch, wie auch der Prot. Letzterer allerdings bis auf die 'berufliche' Aktivität. ;)

Nun, der Titel gefiel mir irgendwie auch nicht, wenn ich es genau betrachte, aber mir fiel dazu irgendwie erst einmal nichts Produktives ein. Jetzt habe ich den Titel in 'Die gestohlene Zeit' umgeändert und hoffe, dass dies euren Gefallen findet.

@vita: Danke sehr! Allerdings: Der 'Sack' hat nur hämisch gegrinst, als ich von Deiner Anmerkung berichtete ... :Pfeif:

@illu: Ich danke Dir für's Durchackern. Ich habe alle Fehler korrigiert, auch wenn mir nicht ganz klar ist, wieso 'War' groß durchgegangen ist ... :confused: Die Anmerkungen zur gehobenen Hand habe ich entfernt und die irren Gedanken des Denkens in solche Ideen verändert. Das Dir seltsam anmutende Satzkonstrukt in Sachen Lage der Haltestelle und zu grüßende Nachbarn habe ich umgebastelt, so dass es jetzt leichter verdaulich sein dürfte.

@jörg: Auch Dir meinen Dank. Schlicht 'Verspätung' war mir irgendwie auch noch zu wenig. Deshalb habe ich mich für 'Die gestohlene Zeit' entschieden. Aber Recht hattest Du (und illu), dass der ursprüngliche Titel nicht passte.

Ich danke nochmals heftigst! :)

shade & sweet water
x

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi xadhoom. Ich kann die Begeisterung der übrigen nicht teilen, denn ich finde die Geschichte eher mäßig.

Begründung:
- zunächst einmal ist nicht klar, was eigentlich passiert, wenn dein Prot "Halt" brüllt. Es sieht so aus, als würde die Zeit stillstehen, zumindest tun das alle physikalischen Prozesse. Nur die Uhren laufen weiter. Daraus bereits zu schließen, das die Zeit nicht stehenbleibt, ist Blödsinn. Wenn die Zeit aber nicht stehenbleibt, wie erklärt sich dann das Phänomen, das deiner Geschichte zugrundeliegt? Aber sei es, wie es sei, die Idee ist jedenfalls uralt. Hab ich vor zehntausend Jahren schon in der ARD gesehen.
- Die Abneigung des Prots gegen den Busfahrer ist unmotiviert. Zumindest wirken die endlosen Tiraden des Prots gegen den Fahrer ermüdend.
- So, wie du deinen Prot schilderst, verbringt er wahrscheinlich alljährlich seinen Urlaub auf Mallorca.

Noch einige Kleinigkeiten:

Ich stand spät auf, weil ich die Nacht mal wieder viel zu lange vor dem Computer zugebracht und irgendwelche Spielchen gespielt hatte. Egal, es machte ja Spaß! Warum sollte ich es auch nicht tun, schließlich wartete ja nicht irgendwelche Arbeit auf mich ...

Ich stand also gegen elf Uhr auf, zog mich gähnend und streckend an

Dopplung.
Ein wehleidiges „Ich kann nichts dafür.“ des Fahrers wurde mit einem zackigen „Bei Adolf wär‘ das nicht passiert!“ gekontert, was nicht wirklich für Hochstimmung beim Fahrer sorgte und es mir deutlich erschwerte, die Fassung wieder zu erlangen.
Hast du das in der Form wirklich schon einmal erlebt? Ich finde das kraß überzeichnet. Und was soll dieses "was nicht wirklich für Hochstimmung beim Fahrer sorgte und es mir deutlich erschwerte, die Fassung wieder zu erlangen"? So spricht man vielleicht unter sich, aber das ist doch kein Stil für eine Kurzgeschichte. Es klingt kumpelhaft.

Gruß :)
marquee

 

Aloha! Jau, es ist nicht klar, was eigentlich geschieht und da Zeit eigentlich nicht existiert, aknn man sie nicht anhalten, denn sie bewegt sich ja nicht. Ich sehe es auch nicht als meine Aufgabe an, alles logisch zu erklären, wenn es auch schon den Handlungsträgern der Erzählung nicht klar ist ... Und mir muss es auch nicht klar sein, denn ich habe nicht beabsichtigt, das Phänomen Zeit oder ähnliche Prozesse wissenschaftlich nachvollziehbar anzubringen. Wenn also der Charakter in der Handlung zu dem Ergebnis kommt, dass die Zeit nicht stehenbleibt, dann ist das sein und nicht meine Erklärung. Das mag an seiner insularen Verblödung oder mangelnder Bildung liegen und ich finde es schön bereits jenseits der Unhöflichkeit, hier die Formulierung 'Blödsinn' anzubringen. Viele unterhaltende Erzählungen, Verfilmungen etc. sind vom wissenschaftlichen wie logischen Standpunkt nicht nachvollziehbar. Das ist auch egal, denn den Discovery Channel gibt's auf einer anderen Leitung. Wenn Dich die Erzählung nicht unterhalten hat, ist das schade, eine Entschuldigung wirst Du von mir deshalb hier nicht bekommen. Das Phänomen braucht sich nicht erklären, denn es bildet lediglich die Basis für die Erzählung, Bestandteil ist der Handlungsfaden, der sich um die Charaktere entspinnt.

Oh ... Thema Logik: 10.000 Jahre? ARD? Klingt spannend ...

Was nun die Abneigung des jungen Mannes gegen den Busfahrer betrifft, so hegt er schlicht einen Groll gegen die Fahrer/innen auf dieser Linie im Allgemeinen. Dies geht aus der Geschichte bereits hervor und auch dies ist völlig unerheblich. Wenn ich einen Groll hege, dann muss der auch nicht für Außenstehende nachvollziehbar sein und ich habe persönlich auch weder die Absicht noch sehe ich einen Erklärungsnotstand anderen Gegenüber, wenn sich der Groll nicht gegen sie persönlich richtet und dies hinterfragen. Faktisch ist es doch gerade so, dass wir dergleichen normalerweise auch nicht wirklich nachvollziehen können und für diese Erzählung ist es völlig unwichtig, warum exakt der junge Mann den Fahrer nicht mag.

Spät aufstehen ... gegen elf Uhr aufstehen ... Gut, ich habe den zweiten Satz verändert, auch wenn ich der Meinung bin, dass dies nicht zwingend notwendig war, da die Sätze bereits weit genug auseinander stehen und der zweite Satz die erste Angabe präzisiert, denn spät kann ja für jeden etwas anderes bedeuten.

Kumpelhaft? Darunter verstehe ich auch etwas anderes, aber gut ... Der junge Mann denkt so und gibt dies so wieder. Und wenn der Vorgang überzeichnet ist, finde ich dies auch in Ordnung. Heute passiert es nicht mehr so oft, dass solche Kommentare kommen, selbst ein 'Früher war alles Besser!' ist schon bereits eine Seltenheit, aber die Charaktere in dieser Erzählung sind natürlich nicht so angelegt, dass sich hier einfach nur eine normale Tageshandlung entspinnt. Das scheitert schon bereits daran, dass auch das bemängelte Phänomen vermutlich so nicht wirklich auftritt und es keine Anhaltspunkte für das Verhalten gibt. Alle Handlungen hier sind natürlich überspitzt, basieren jedoch auf Eindrücken, die ich so im Laufe der Jahre im ÖPNV gesammelt habe. Und möglicherweise hilft Dir ja auch noch der Hinweis darauf, dass der Fahrer an der Endstelle das Zielschild von Hand 'kurbelt' ... Gibt es auch schon seit einigen Jahren nicht mehr und heute ist wirklich jedem der Fahrer bekannt, dass Zeit nicht wirklich existiert und demzufolge auch kein Fahrplan eingehalten werden muss. Die Handlung muss sich also deutlich viele Jahre vor dem Hier und Jetzt abgespielt haben.

Ich pflege meinen Urlaub nicht auf Mallorca zu verbringen, da muss ich passen und kann nur auf Hörensagen zurückgreifen ...

Das ist doch kein Stil für eine Kurzgeschichte ... Als Deine Meinung akzeptiere ich das, möchte dies aber - um Deine Worte zu benutzen - als Blödsinn bezeichnen, denn was genau ist denn der passende Stil für eine Kurzgeschichte?

Dass das Thema 'Zeit' schon endlos durchgekaut wurde, womöglich nahezu alle Varianten tausendfach verarbeitet wurden ist mir klar, auch wenn mir jetzt so auf Anhieb keine ähnliche Erzählung bekannt ist. Da mag ich mich irren, aber ich habe nicht alle Variationen dazu gelesen und erhebe garantiert auch nicht den Anspruch auf Originalität ... Wie geschrieben: Es ist natürlich aus meiner Sicht nicht erstrebenswert, wenn Dich die Erzählung nicht unterhalten hat und - um ehrlich zu sein - war ich auch ein wenig verwundert, dass sie bislang positiv ankam. Nicht weil ich nicht dazu stehen würde, was ich schreibe, sondern gerade weil das Thema bereits mehr als nur oft verarbeitet wurde. Mir gefällt sie so, wie sie ist ... das hat nichts mit Arroganz oder Unbelehrbarkeit zu tun, sonst würde ich mich Deinem Einwand nicht so ausführlich widmen, sondern mit der Tatsache, dass ich Kritik ernst nehme und Änderungen erwäge und durchführe oder auch nicht. Allen kann man es leider nicht recht machen. ;)

Inhaltlich klingt Dein Kommentar eher nach einem 'Klopp es in die Tonne', superhilfreich waren die Ausführungen jedoch auch nicht. Aber ich danke Dir für Deine ehrliche Meinung, mit der ich absolut leben kann und die ich natürlich auch akzeptiere. Schließlich gibt's ja auch Dinge, die mir nicht gefallen!

shade & sweet water
x

 

Hallo xadhoom,

mir hat Deine Geschichte nicht so gut gefallen. Das ist allerdings meine persönliche Sache, weil der Plot mir aus Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest von John D. MacDonald sehr bekannt vorkam. Leider gewinnst Du dem Thema aus dieser Perspektive keine neuen Facetten ab, obwohl ich mal davon ausgehe, dass Du das Buch nicht kennst.

Jetzt einmal abgesehen von meiner Vorbelastung ist die Geschichte aber sehr gut geschrieben. Etwas überzeichnete Charaktere sind bei einer humorvollen Erzählung durchaus OK.

Und vita hat recht: Der Protagonist ist ein Sack.

Kleinigkeit:

Wenn schon auf Inspektion, dann musste ich mir ja nicht gerade ein Opfer aussuchen, dass hässlich war.
das

 

Hi xadhoom,

tja, der Prot ist ein Sack, Zeit ist ein abgedroschenes Thema....

Und mir hat sie trotzdem gefallen. Angenehmer, flockiger Stil, witzige Ideen (das mit dem Chaos im Bus, zeigt ja irgendwie auch, dass dein Prot nicht so richtig bösartig ist), wirklich schön zu lesen ;)
Mir gefällt, dass der Prot so natürlich experimentierfreudig ist, nicht sofort kalt berechnend... :)

Ein bisschen oft ist mir die Formulierung "nicht wirklich" aufgefallen, die ich ohnehin nicht so recht mag, vielleicht magst du da noch mal durchkämmen und entlausen.

Tja, bleibt nicht viel zu sagen. Gerne gelesen.

Liebe Grüße,

Ronja

:cat:

 

Hi xadhoom.

und ich finde es schön bereits jenseits der Unhöflichkeit, hier die Formulierung 'Blödsinn' anzubringen.
Tut mir leid, wenn ich mich hier etwas im Ton vergriffen habe. Ich hoffe, du trägst es mir nicht nach.
Gruß
marquee

 

Der Sack und sein 'nicht wirkliches' Vorhandensein sowie nachtragende Gedanken ...

Aloha!

Ahhhja ... ich danke euch heftigst für die Korrekturen, die ich - insbesondere in Sachen 'nicht wirklich' umgesetzt habe. :)

@Naut: Nein, das Werk kenne ich wirklich nicht, werde es mir aber mal zu Gemüte führen. Da ist dann wieder mal der Beweis, dass man wirklich neue Gedanken eigentlich recht selten findet. Ist in der Musik auch nicht anders. Den von Dir angemerkten Fehler habe ich - dankend - ausgmemerzt und bedanke mich für Deinen Kommentar, dass die Erzählung gut geschrieben ist.

@Felsenkatze: :) Vielen Dank! 'nicht wirklich' ist eine Formulierung die mir wahrscheinlich sehr oft über die Lippen kommt, in einer Erzählung hat dies aber - so es nicht wörtliche Rede ist - nicht wirklich etwas zu suchen. Vielen Dank für den Hinweis und ich werde Deine Anmerkung auch zum Anlass nehmen, über meine persönlichen Äußerungen nachzudenken. Mir gefällt das augenblicklich weit verbreitete 'dementsprechend' nicht ... Es ist immer gut, drauf hingewiesen zu werden, nur so lässt sich die 'Nerverei' abstellen.

@marquee: Neee ... um es deutlich zu sagen: Ich mag klare Statements sehr. Wenn Du sagst es ist Blödsinn, dann ist das Deine persönliche Meinung und kein Grund sich dafür zu entschuldigen. Ich empfand die Formulierung als deutlich unhöflich und habe das ebenso zum Ausdruck gebracht. Für mich ist das kein Grund für Streit oder Ignoranz, wir haben beide schlicht geschrieben, was wir empfanden. Und damit ist die Sache auch für mich erledigt. Wenn mir jemand schreibt, dass er mit der Erzählung nichts, aber auch gar nichts anfangen kann - in welchen Worten auch immer - nehm ich das auch zur Kenntnis und denke drüber nach, aber je nach Formulierung habe ich eben dazu auch noch etwas zu sagen. Meine Meinung eben. Ich trage gar nichts nach und bin auch nicht 'angepisst', um es ganz platt auszudrücken, konnte aber mit den Formulierungen so nichts anfangen. Deshalb habe ich mich ja auch schon umfangreich dazu geäußert. Für Deine Meinung musst Du Dich nicht entschuldigen, wen Du mit meiner Antwort leben kannst. ;)

Der Prot: Ich habe in den bisherigen Kommentaren festgestellt, dass ihr den Prot als 'Sack' empfindet. Das ist gemein, denn er ist eigentlich ein total netter Kerl ... Naja, aus der Perspektive des völlig neutralen Betrachters und des geistigen Vaters eigentlich schon. Ich finde es interessant, dass ich ihn aus einer völlig anderen Persepktive erschaffen habe, und er hier offenkundig ein Eigenleben entwickelt, das völlig anders ankommt. :)

shade & sweet water
x

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom