Was ist neu

Die grüne Prinzessin

Mitglied
Beitritt
28.02.2005
Beiträge
30

Die grüne Prinzessin

Die grüne Prinzessin

Die Prinessin mit den grüen Haaren und der blassgrünen Haut hatte ein wirklich bezauberndes Lächeln. Ein Lächeln von smaragdenen Lippen, in das sich jeder in einer uneingeschränkten Erwiederung und Liebe hoffnungslos verlor. Sie war die schönste und einzigste Tochter ihres Vaters, des einst so geliebten Königs und machtvollen Herrschers von der bunten Insel im Farbenmeer.
Eines Nachts ging die schöne Prinzessin fort aus dem Schloss ihres Vaters, in einem knöchellangem Kleid, gewebt as dem Nebeldunst der letzten Herbsttage, das selbstredend grün war, jedoch hier und da mit einer blauen Feder geschmückt. Bei jedem ihrer Schritte, die sie durch den mossübersähten Wald tat, bildete ihr Kleid neue Falten, und die Federn bebten sanft auf und nieder. In ihrer Hand glitzerte ein silberner Dolch.
Eisig ist es, und still in dieser wolkenverangenen Nacht. Prinnzessin fürchtet sich nicht, denn wie es in den heiligen Lehrbüchern steht, weiß sie, dass mitten in der Nacht, wenn nur der Mond am Himmel wacht und alles im süßen Schlafe zu ersticken droht, dass gerade dann, wenn Schatten nur bedrohlich wirken und die Dunkelheit die Sicht versperrt, schläft all das Böse dort, wo es entstehen kann.
Diese Worte lehrte sie einst eine Frau, die sie oft traf und sehr verehrte, und die sehr bald ihr Schicksal verändern und ihre ewige Dankbarkeit ernten würde. Eine Frau mit Runzeln so tief, dass sich Staub darin ansammelte, und einem Rücken, der die Schwerkraft allzu ernst nahm. Sich mit Frauen wie dieser zu treffen war der Prinzessin strengstens untersagt, doch sie hielt sich nicht daran, nicht nur aus dem Drang jugendlicher Rebellion heraus, sondern vor allem, weil sie die gute alte Frau sehr gern hatte. Ob nun Hexe oder nicht.
Doch vor einigen Nächten traf sie die Hexe aus anderen Gründen: Prinnzessin war in unsterbliche Liebe entbrannt. Und das unglücklicherweise unglücklich.
Ihr Auserwählter Prinz Kaltherz lebte im Tränenpalast, hoch obe in den Bergen und befand sich in einem Zustand tiefer Depression. Sein treuer Diener mag es auch als poetische Melancholie bezeichnen, sein Zustand war in jedem Fall sehr ernst. Wie oft mussten sie ihn schon von den schillernden Türmen seines Eispalastes holen, wie oft aus dem Schnee, in dem er zu erfrieren drohte. Glücklicherweiße machte er das ganze immer mit einigem Aufstand, so dass sämtliche Rettungsversuche durchweg positiv verliefen. Doch trotz seines offensichtlichen Aufmerksamkeitsdefizits war er völlig unempfänglich für jegliche Zuneigungsbekundungen.
‚Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben!‘ sprach die Hexe weise.
Eine Tatsache, die Prinnzessin durchaus einleuchtete. ‚Was also tun?‘ schluchtzte sie unter grünen Tränen.
Die alte Frau hob die runzligen Augenbrauen und streckte bedächtig schweigend ihre Hand nach einem goldenen verschlossenem Buch aus. Herschaftlich strich sie mit den braunen Fingern über das Schloss. Es knackte. Ein strenger Blick und es sprang gehorsam auf.
‚Lebensglück.‘flüsterte sie und drückte dem Mädchen einige Seiten in die Hand ‚Mit ein klein wenig Magie werden wir ihm das zurückgeben und dann wird er auch die zauberhaften Worte der Liebe verstehen.‘
Freudig erregt formten sich die grünen Lippen zu einem Lachen. Sie wollte sich noch bedanken, doch ihre Worte die erstickten ihr in der Kehle. Sie sprang nur noch auf ihr silbernes Kamel und gallopierte davon in den stummen Palast.
Im Palast angekommen stürmte sie in ihr kleines Turmzimmer, sprang mit prinzesinnenhafter Eleganz auf ihr federweiches Bett und las voller Erwartung im Licht der aufgehenden Sonne die Seiten, die die Hexe ihr aus dem goldenen Buch gegeben hatte.
Magie ist Leben
Bedenke vor jedem magischen Handeln:
I Magie- die Möglichkeit des Unmöglichen- wirkt entgegen aller landläufigen Behauptungen auch bei völlig fantasielosen, rationalitätsverseuchten Wesen. Nur der Magier/-in muss vollkommen überzeugt sein! [natürlicherweise, denn nur eine Autoritätsperson hat die Macht die Natzurgesetze ein klein wenig durcheinander zu wirbeln]
II Positiv angewandte Magie hat keinerlei schädliche Nebenwirkungen.[ die Liste negativ anwendbarer ist jedoch recht lang, achte auf die blutroten Warndreiecke am unteren Ende der Seite]
Prinzessin blätterte auf die Hiklfe-für-Depressive Seite (kein Warndreieck).
Hilfe für Depressive
I Nimm zwei Glasgefäße von der Größe eines Babylemmings und fülle sie a) mit dem Blut des Opfers selbst und b) mit dem Blut mindestens einer Person, die noch näheren Umgang mit ihm pflegt. Beides wird zur geschmacklichen Verstärkung und wegen der aphrodisierenden Wirkung mit Mondkalbblut vermischt. Zum Ausgleich etwas Kampfbienenhonig hinzugeben. Das ganze muss mindestens eine Nacht mit Elfenhaar bedeckt in Richtung des Opfers stehen, wobei du selbst das Zimmer niemals verlassen darfst!!
II Zum Thema Mondkalb: Es führt kein Weg daran vorbei, du selbst musst es schlachten und zwar erschlagen mit dem Mondholz einer jungen Birke!!
III Zuletzt das Blut trinken und jeweils ein Schlückchen für das Opfer lassen.
Prinzessin graute es vor der Vorstellung Blut trinken zu müssen. Aber für ihre Liebe, das war ihr völlig klar, würde sie alles tun.
Eifrig legte sie los. Mit mädchenhaft ausladener Handschrift verfasste sie einen Brief an Fidus, den Diener Prinz Kaltherz. Schnell wurden Brieftauben zum Tränenpalast entsand, denen sie den gesamten Tag hoffnungsvoll hinterherblickte bis sie erschöpft einschlief. Erst am nächsten Morgen wurde sie wieder erweckt als die kleine feuchte Nase des polaren Postlöffelfuchses sie anstupste und das erbotene Blut brachte.
‘...der Prinz war recht verwundert, als ich auf eine Blutsbrüderschaft bestand, doch dann schien es ihm ein angenehmer Zeitvertreib zu sein, sich gegenseitig aufzuschlitzen. Ihr seht wie ernst die Situation ist, ich setze mein ganzes Vertrauen in euer Gelingen, Prinzessin. Ihr treuer Diener- Fidus‘
Unser kleines grünes Mädchen machte sich sofort ans Werk, schnitt sich mit schmerzverzehrter Miene in den kleinen Finger und drückte und quetschte bis ihr ganz schwindlig wurde. Tränen sprudelten hemmungslos aus ihr heraus und gaben dem Blut einen grünlichen Schimmer. Todesmutig ignorierte sie ihren Gesundheitszustand und sprintete die Treppe zum hauseigenen Alchimisten hinunter um Honig zu besorgen.
Der Alchimist war auch so ein Verstoß gegen die Regeln. Im gesamten Schloss (eigentlich auf der gesamten Insel, aber das war nicht durchsetzbar in einer Märchenwelt) war jegliche Art von Magie verboten. Dieses Gesetz wurde vor fünf Jahren von ihrer ehrenwerten Mutter verabschiedet, die seit dem schichsalshaften Tag an dem sie ihren Mann verlor jegliche Magie verabscheute. Vor fünf Jahren nämlich geriet der König der bunten Insel in eine tiefe Midlifecrises. Er zog sich zurück, wurde immer stiller und grauer, bis er eines Tages von einem reisenden Zaubererm folgendes sagte:
‚Auf jede noch so dunkle Nacht folgt ein neuer Morgen. Was du zu tun hast, mein guter König, ist, das Strahlen der Morgensonne in deinem Herzen zu bewahren, um dich in jeder noch so finsteren Nacht mit einem Feuer wärmen zu können.‘
Der Zauberer hatte es sicher gut gemeint, doch der König war nicht sehr gut darin metaphern zu verstehen. Und so nahm er den Zauberer wörtlich, mahte sich eines Nachts auf zu den östlichen Bergen und versuchte mit allerlei Zaubersprüchen die Strahlen der Morgensonne einzufangen. Es gelang ihm nicht, er wurde von ihnen verbrannt und seine Asche vom Frühnebel zerstreut.
Der Zauberer wurde auf der Stelle gehängt, die einst so schillernde Königin entschied sich dafür nie wieder zu sprechen und verkroch sich in einem düsteren Keller in dem sie kein Sonnenlicht sehen musste.
Die Prinzessin und ihre drei Brüder litten sehr darunter mit ihrem Vater auch die Mutter verloren zu haben. Besonders die grüne Prinzessin sehnte sich sehr nach Liebe. Und das gab ihr das Durchhaltevermögen den widerspenstigen Geliebten nicht aufzugeben. Mit der bloßen Andeutung eines Lächelns verschaffte sie sich den Honig beim Alchimisten und wartete dann sehnsüchtig auf den nächsten Vollmond.
Und nun stand sie endlich hier, im Vollmondlicht, inmitten eines kleinen Birkenwäldchens. Das Gras war hier dichter, sumpfiger. Der Wind wehte fröhlich die dünnen Blätter und Äste durcheinander. Und gelegentlich ließen die Wolken das Mondlicht hindurch und die großen dunklen Augen der Birkenstämme wurden sichtbar.
Prinzessin hielt einen Moment inne um eventuelle Protestgeschreie der Bäume zu vernehmen. Das mag lächerlich, oder vielleicht paranoid, klingen, doch tatsächlich waren einige Bäume wacher als andere und konnten bemerkenswerte Dinge anstellen, wenn ihnen einfach mal die Äste gekappt werden. Doch da sie keinerlwei Einwände vernahm kletterte sie geschwind hinauf.
Die aus Eiskristallen und dem Horn des letzten Einhorns gefertigte Klinge drang mühelos in das weiche Holz ein, nur dieser eine Schnitt war nötig und sie hatte ein handliches Stück Holzklotz in den zarten Händen. Das Kamel blieb vorsichtshalber im Wald stehen, der penetrante Geruch hätte das Mondkalb verschrecken können. Und Prinzessin wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Prinzessin schlich sich aus dem Wald heraus, hinauf auf einen Hügel auf dem die Mondkälber zu stehen pflegten um ihrer Natur nach den Mond zu besingen. Sie hörte die glockenhellen Rufe schon von weitem. Und als sie die kleinen schneeweißen Tiere im sanften Mondlicht sah, spürte sie einen Stich im Herzen und Tränen strömten ihr leise über die Wangen; doch Liebe macht bekanntlich skrupellos und sie packte den Holzklotz und schlich sich von hinten an eines der Kälber heran, das gerade extasisch in eine besonders anspruchsvolle Strophe über den Sinn des Mondlichtes vertieft war, der wie jeder wusste, der war, dass Mondkälber singen.
Das Tier verspürte keinerlei Schmerz. Es hatte für so etwas auch gar keine Zeit, denn Prinzessin erschlug es mit einem geziehlten Schlag auf den Kopf. Die restliche Herde verschwand schreiend im Wald, und erfanden während sie rannten eine weitere Strophe über das Kalb, das im Mondlich erschlagen worden war. Glücklicherweise wurden Mondkälber nie weiter beachtet, die Möglichkeit, dass Prinzessin für ihre Tat zur Rechenschaft gezogen werden würde war also relativ gering.
Die erfolgreiche Jägerin schulterete das Kalb und während sie nach Hause lief, schlugen die toten Schlappohren im traurigen Rhytmus auf ihren gekrümmten Rücken.
Zu Hause angekommen fand sie einen ihrer bunten Brüder vor der Tür liegen. Er war jedoch nicht ansprechbar, sondern lag benommen auf der Eingangstreppe des Schlosses, in der einen Hand eine Flasche Met, in der anderen eine junge Elfe. In aller Eile mischte sie das Blut zurecht und machte sich dann sofort auf den Weg zum Tränenpalast.
Sie spornte ihr silberfarbenes Trampeltier zu Höchstleistungen an, so dass der Fahrtwind ihr die Tränen in die grünen Augen trieb. Und jeder Schritt schmälerte ihre Sehnsucht, vergrößerte ihre Hoffnung und brachte sie näher zum Gebirge des ewigen Winters.
Früher war nicht nur das Gebirge, sondern auch das Schloss ein belustigender Anblick gewesen. Denn allein die Lebensfreude des jungen Prionzen hinterließ eine eigentümliche Vegetation. Inmitten des Schnees und Eises sprossen Bäume, Blumen und Büsche in allen möglichen Formen und Farben.
Doch jetzt blickte Prinzessin auf eine enttäuschende Eiswüste. Nicht einmal die Sonne ließ so etwas wie Fröhlichkeit in die feindselige Landschaft, denn die traute sich schon lange nicht mehr in die verstreckte Schlucht hinein, in der das Schloss zurückgezogen ins Eis geschlagen lag.
Prinzessin ließ das Kamel bibbernd in der Kälte stehen und klopfte an die schwere Eisentür. Der kleine magere Diener Fidus öffnete ihr.
‚Der Prinz sitzt oben in seinem Turmzimmer und übt sich in Gedichten. Doch er bringt kein Wort zustande, denn jeder Strich, den er mit Tinte schreibt wird sofort von seinen Tränen verwischt.‘, klagte er, während sie in die kalte Marmorhalle eintrat ‚Ich bin schon zu lange hilflos in meinen Versuchen ihm Lebensfreude zurückzugeben. Ihr Prinzessin seid meine letzte Chance.‘
‚Hier ist das Elexier. Mischt es mit Wein, dann fällt die markante Blutfarbe nicht so sehr auf. Ein kleiner Schluck sollte schon genügen.‘
Sie nickte dem geknickten Männchen aufmunternd zu, der sogleich die riesige Treppe hinaufwatschelte.
Fünf Minuten vergingen, in denen Prinzessin nichts weiter als Stille vernahm. Sie blickte zu Boden und begann schon sich selbst mit Versagungsängsten zu plagen, als plötzlich ein Sonnenstrahl die dicken Fenstergläser durchbrach und ihr erstauntes Gesicht erhellte. Das überraschte Lächeln verwandelte sich in ein freudiges Lachen, als der schöne Prinz die Treppe hinuntergestürzt kam und –berauscht vom Mondkalbblut- die grüne Maid in die Arme schloss, die ausnahmsweise einmal zu erstaunt war um zu weinen. Und jetzt sprudelten die Worte auch nur so aus dem kleinen Poeten heraus:
‚Worte vermögen nicht auszudrücken wie schön...kein Vogel, keine Blume...dieser Welt kann mit dir...etc., pp, usw.‘
Und wie es sich gehörte gab es auch bald ein anständiges Hochzeitsfest. Sogar ihre Mutter erschien als es dunkel geworden war kurzzeitig, wenn sie auch recht schweigsam war. Und die Vögel sangen, die Vegetation erholte sich auf wundersame Weise, der Wind wehte und der Mond schien.
Und Prinzessin weinte vor Glück.

 

Hallo masas, herzlich willkommen auf kg.de!

Deine Geschichte befindet sich hart an der Grenze zu dem, was ich normalerweise ins Korrektur-Center verschiebe. Deine Kommasetzung lässt sehr zu wünschen übrig, das Lesen wird dadurch extrem erschwert. Bitte verbessere das.

Zur Geschichte selbst - die Ideen finde ich stellenweise ganz gut gelungen. Die Märchenelemente, die du stellenweise persiflierst, sind recht nett - aber der Text wirkt viel zu holprig als dass sie sich harmonisch einfügen könnten. Diese Wirkung wird durch die fehlenden Absätze noch verstärkt. Du solltest die Geschichte noch einmal darauf überprüfen, welche Sätze wichtig sind und welche nicht, und die übrigen erbarmungslos streichen.

viel spaß noch auf kg.de
gruß
vita
:bounce:

 

hi masas

Ich finde deine Geschichte nicht schlecht, obwohl ich mich vita anschließen muss. Der text liest sich nicht flüssig und du solltest ihn noch einmal überarbeiten, um Verbesserungen zu erzielen.
Der Inhalt an sich lässt Ideen erkennen, die aber noch ausgebaut werden könnten.
Durch die fehlenden Absätze wirkt alles ein wenig unübersichtlich, und auch die Rechtschreibung ist nicht einwandfrei.

Liebe grüße,
Lily

 

Hallo masas,
und nachträglich herzlich willkommen hier auf kg.de.
Was dein Märchen anbelangt, so bin ich etwas zwiegespalten.
Es hat für mein Empfinden sehr vielversprechend begonnen und auch später, im Verlauf der Geschichte, fallen mir einige sehr schöne Details auf, die deiner Märchenwelt einerseits Farbe und Tiefe verleihen und andererseits auch oft zum Schmunzeln anregen.
Andererseits beginnst du in einem fast klassischen und poetischen Stil. Vielleicht ist der Bruch damit dann gewollt, aber sehr bald verwendest du einen völlig anderen, etwas distanzierten und viel moderner anmutenden Erzählton. Das ist an und für sich völlig legitim und liest sich auch gut und flüssig. Nur entsteht ein bisschen der Eindruck, als hättest du dich nicht zwischen den beiden Erzählstilen entscheiden können.
Zusätzlich erschwert wird mir das Lesen durch die vielen Fehler. Ich würde behaupten, dass es sich dabei fast ausschließlich um Tippfehler handelt. Zusammen mit dem erwähnten Erzählstil wirkt das aber nun leider so, als würdest du deine eigene Geschichte überhaupt nicht ernstnehmen, beziehungsweise als hättest du sie nur mal eben hingeklatscht. Der Eindruck wird durch das Ende noch verstärkt, das für mein Empfinden nicht mehr locker und augenzwinkernd wirkt, sondern nur noch lieblos. Einige Probleme hatte ich auch mit deinen Zeitsprüngen. Du steigst ein, als die Prinzessin losgeht, um das Mondkalb zu erschlagen. Das weiß der Leser zu dem Zeitpunkt also noch nicht, für mich las es sich so, als gehe die Prinzessin in diesem Moment zu der alten Frau, und deshalb war ich etwas überrascht, als sie auf einmal auf ihr silbernes (warum nicht grünes? ;)) Kamel springt. Ähnlich war es mit der plötzlich eingeschobenen Rückblende auf den König. Und was mich noch interessiert: wie hat die Prinzessin ihren Prinzen eigentlich kennen gelernt, wenn er immer nur in seinem Tränenpalast sitzt?
Zusammengefasst: Bitte versteh mich nicht falsch, die Geschichte an sich habe ich sehr gerne gelesen und sie hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Hauptsächlich wegen der erwähnten kleinen Details – über die singenden Mondkälber musste ich z.B. sehr schmunzeln, dann die Midlifecrisis des Königs, das Farbenmeer … Das alles könnte in eine sehr liebevoll ausgestaltete Szenerie passen, aber irgendwie hat man beim Lesen obig erwähnten Eindruck: dass dir dein eigener Text nicht sehr am Herzen liegt. Das finde ich schade.
Hier noch eine Liste mit Textkram (an manchen Stellen wirst du selber sehen, was fehlt oder zuviel ist)

Prinessin mit den grüen Haaren

Erwiederung
Erwiderung

einzigste Tochter
einzige Tochter

as dem Nebeldunst

mossübersähten
moosübersäten

Eisig ist es, und still in dieser wolkenverangenen Nacht. Prinnzessin fürchtet sich nicht, denn wie es in den heiligen Lehrbüchern steht, weiß sie, dass mitten in der Nacht, wenn nur der Mond am Himmel wacht und alles im süßen Schlafe zu ersticken droht, dass gerade dann, wenn Schatten nur bedrohlich wirken und die Dunkelheit die Sicht versperrt, schläft all das Böse dort, wo es entstehen kann.
wolkenverhangenen / Prinzessin. Außerdem hast du hier einen Zeitsprung.

Prinnzessin
Prinzessin (ist noch einige Male falschgeschrieben)
hoch obe in den Bergen
Sein treuer Diener mag es auch als poetische Melancholie bezeichnen
Zeitsprung.
Glücklicherweiße machte er das ganze immer
Glücklicherweise machte er das Ganze
‚Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben!‘,sprach die Hexe weise.
‚Was also tun?‘ schluchtzte sie
‚Was also tun?’, schluchzte sie
Herschaftlich
Herrschaftlich
‚Lebensglück.‘flüsterte
‚Lebensglück’, flüsterte sie.
Sie wollte sich noch bedanken, doch ihre Worte die erstickten ihr in der Kehle. Sie sprang nur noch auf ihr silbernes Kamel und gallopierte davon in den stummen Palast.
Ich würde das „die“ hinter Worte streichen. Und: galoppierte
prinzesinnenhafter Eleganz
prinzessinnenhafter
Hiklfe-für-Depressive Seite
Das ganze
ausladener Handschrift
entsand
entsandt
hinterherblickte
hinterher blickte
euer Gelingen, Prinzessin. Ihr treuer Diener- Fidus‘
„Euer“ als Anrede wird groß geschrieben. Und: Euer treuer Diener.
schmerzverzehrter
schmerzverzerrt (einfach gängiger als vom Schmerz verzehrt)
Dieses Gesetz wurde vor fünf Jahren von ihrer ehrenwerten Mutter verabschiedet,
würde ich ins Plusquamperfekt setzen: … war vor fünf Jahren von ihrer Mutter verabschiedet worden
seit dem schichsalshaften
schicksalshaften Tag
Vor fünf Jahren nämlich geriet der König der bunten Insel in eine tiefe Midlifecrises.
Hier könntest du vielleicht auch noch mal schreiben: … war der König in eine Midlifecrisis geraten … und erst dann in der normalen Vergangenheit weiterschreiben.
bis er eines Tages von einem reisenden Zaubererm folgendes sagte
Wie meinen? Der König sagt etwas von einem Zauberer?
der König war nicht sehr gut darin, metaphern zu verstehen.
und: Metaphern
machte
verkroch sich in einem düsteren Keller, in dem sie kein Sonnenlicht sehen musste.
litten sehr darunter, mit ihrem Vater auch die Mutter verloren zu haben.
Und das gab ihr das Durchhaltevermögen, den widerspenstigen Geliebten nicht aufzugeben.
Prinzessin hielt einen Moment inne um eventuelle Protestgeschreie der Bäume zu vernehmen. Das mag lächerlich, oder vielleicht paranoid, klinge
Komma hinter um und dafür die Kommata im zweiten Satz weg
Doch da sie keinerlwei Einwände vernahm, kletterte sie geschwind hinauf.
hinauf auf einen Hügel auf dem die Mondkälber zu stehen pflegten um ihrer Natur nach den Mond zu besingen.
extasisch in eine besonders anspruchsvolle Strophe über den Sinn des Mondlichtes vertieft war, der wie jeder wusste, der war, dass Mondkälber singen.
extasisch gibt es, glaube ich, nicht. Der Satz ist außerdem ein bisschen verquer.
einem geziehlten Schlag
gezielten
und erfanden, während sie rannten, eine weitere Strophe über das Kalb, das im Mondlich erschlagen worden war.
außerdem: und erfand – es geht ja um die Herde
dass Prinzessin für ihre Tat zur Rechenschaft gezogen werden, würde war also relativ gering.
schulterete das Kalb
Rhytmus
des jungen Prionzen
denn jeder Strich, den er mit Tinte schreibt, wird sofort von seinen Tränen verwischt.‘, klagte er
Punkt am Ende der wörtlichen Rede weg
‚Ich bin schon zu lange hilflos in meinen Versuchen ihm Lebensfreude zurückzugeben. Ihr Prinzessin seid meine letzte Chance.‘
Auch hier fehlen ein paar Kommata.
‚Hier ist das Elexier.
Elixier
Sie nickte dem geknickten Männchen aufmunternd zu, der sogleich
das sogleich

Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Was soll man machen, wenn man mit so kritischen Augen konfrontiert ist...Ich muss euch ja recht geben. So viele Rechtschreibfehler und Zeichensetzungsfehler sind uverantwortlich. Das traurige ist nur: Es handelt sich nicht nur um Tippfehler...
Abgesehen von starken legastenischen Problemen muss ich dann auch noch die eigene Faulheit eingestehen. Wie leider viel zu viele bemerkt haben war ich nicht mit vollem Eifer und Sorgfalt bei der Sache.
[Aber wer konnte auch ahnen, dass auf dieser website nur pedantische Klugschei...ähh, war nicht so gemeint ;)]
Was den Stilbruch angeht, der war durchaus beabsichtigt. Ich wollte jedesmal, wenn ich allzusehr ins 'poetische' (auch wenn ich das mehr Kleinmädchenmelancholie nennen würde) abgedriftet bin, dem etwas entgegensetzen, dass mehr den Eindruck einer Parodie hat, mehr Ironie, ein bisschen Verzehrrung ins Lächerliche. [Um all diese dummen Tagträumer aus ihren Fantasien zu reißen!]
Und deshalb auch das Ende. Kurz und knapp. Nicht lieblos, sondern auf den Punkt gebracht. Wie sich das für richtige Deutsche gehört! [sorry, bin heut furchtbar albern.]
Mein Problem an dieser Geschichte (und ich glaube, das ist generell eines bei Kurzgeschichten aus dem Fantasybereich): Wenn einmal eine Geschichte angefangen ist wird daraus eine völlig neue Welt, die sich noch viel weiter ausdehnt als die eine Geschichte einer kleinen Prinzessin umfasst. Das ist mir einfach zu viel. Ich wäre wirklich zu faul die ganze Geschichte der Insel mitten im schillernden Farbenmeer aufzuschreiben. Es gibt sie nämlich wirklich! [wirklich! (wirklich!)] Und deshalb halte ich mich wohl lieber in Zukunft von Fantasygeschichten fern. Sonst platzt mir noch der Kopf.

Liebes neugieriges Malinchen!
Es ist ein bisschen peinlich zu erzählen wie sich Prinz und Prinzewssin verliebten, aber wenn du es unbedingt wissen möchtest, bitteschön. Genaugenommen ist es ja auch nicht für mich peinlich, sondern nur für die hübsche Prinzessin. Sie hat nämlich dieses etwas eigentümliche Verlangen gerne des Nachts nackt auf einem Drachen zu sitzen und in der Gegend herumzufliegen. Sie liebt es die purpurnen schuppen unter sich zu spüren, und den nächtlichen Wind über ihre nackte Haut gleiten zu lassen...
Das hat nichts erregendes an sich, sie hat es einfach nur gern.
Eines Nachts jedenfalls erblickte sie auf der Turmspitze des Tränenpalastes den hübschen Prinzen, der laut schluchzend und schreiend versuchte einen Strick an der metallenen Spitze zu befestigen.
Prinzessin verliebte sich natürlich auf der Stelle in den hübschen Mann, auch wenn sie ihn vielleicht nicht gerade an einem seiner besten Tage erwischt hatte. Sie zog also an den bernsteinfarbenen Zügeln ihres Drachen und stürzte sich mit Heldenmut in die Tiefe um ihn zu retten.
Der Prinz war einigermaßen erstaunt plötzlich ein nacktes, im Mondlicht grün schimmerndes Mädchen auf einem Drachen vor sich schweben zu sehen, welches mit den, welches ihn mit süßen Worten und dem schönsten Lächeln, das er je zu Gesicht bekommen hatte, dazu zu bewegen versuchte doch vom Dach herunter zu steigen. Und sein Tränenfluss stoppte tatsächlich für einige Sekunden. Doch dann packte ihn erneut die erbarmungslose Hand seines unergründlichen Weltschmerzes und er schrie sie an fort zu gehen, und ihn in seinem Unglück allein zu lassen.
Prinzessin war noch niemals so beleidigt worden. Da gab es tatsächlich einen jungen Prinzen, der so desinteressiett an ihr war. Und noch nicht einmal ihr doch so einnehmendes und zauberhaftes Lächeln konnte daran etwas bewegen. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sie nicht nur beleidigt und enttäuscht war, sondern´auch höchst erstaunt. Immerhin war sie nackt, und es handelte sich bei ihr um eine ganz außergewönliche Schönheit.
Verdrossen kehrte sie auf der Stelle zum Schloss zurück und überließ es dem einzig verbliebenen Diener den Prinzen zu retten. Eigentlich hatte sie vorgehabt den Prinzen als einen lächerlichen kleinen Burschen abzutun und ihn zu vergessen, doch das fiel schwer, nachdem sie sich erst einmal unsterblich verliebt hatte. Lange weinte sie, bis endlich ihre Liebe über ihren Stolz siegte und sie hilfesuchend ihre Freundin undn Hexe aufsuchte.

Ja, liebes Malinchen, so ist es gewesen.
Und das silberne Kamel ist ganz einfach deshakb silbern, weil es nur silberne Kamele gibt. Das ist doch klar. Oder hast du schon mal ein grünes Kamel gesehen? Siehst du.

naja, vielen dank für die konstruktive Kritik. Ich werde daran arbeiten (bestimmt...)
in Liebe
masas

 

Hallo masas,
vielen Dank für die extra gelieferte Hintergrundinformation zu Prinz und Prinzessin. Du solltest dir echt noch einmal überlegen, ob du dem Fantasyforum fernbleiben willst. Man muss die Geschichte der Insel im Farbenmeer ja nicht in eine einzige packen. Vielleicht machst du ja auch eine Serie draus. Aber schade fände ich es schon, wenn du deiner Faulheit gestattest, dass sie uns um weitere Geschichten aus dieser Welt bringt.
Im Übrigen, natürlich habe ich schon einmal ein grünes Kamel gesehen. Die Malachitkamele von Tukistan sind ausnahmslos grün. Aber das ist eine andere Geschichte.
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom