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Die Grüne Wüste

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13.06.2002
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Die Grüne Wüste

Eine Geschichte über Wüstenkäfer, Nashörner und ein Pokemon(TM)

Es war einmal ein kleiner fleischfressender Käfer. Der lebte einsam und allein in einer wunderschönen Wüste. Dort hatte er sich in mühevollster Kleinstarbeit ein Tunnelsystem gebaut, auf das er zu Recht ziemlich stolz war. Es hatte so ziemlich alles, was ein ordentliches Tunnelsystem ausmachte, zumindest aus der Sicht eines kleinen Wüstenkäfers. Es gab lange Gänge zum Krabbeln, eine große Kammer zum Lagern von Nahrung und einen Schlafraum. Eines Tages bemerkte dieser Käfer, daß ein Gegenstand auf Tunnel Nummer vier lag.
Aus der Perspektive des Käfers war der Gegenstand ziemlich groß und nahm fast die Ausmaße eines Gebirges an. Das schlimmste aber war die Tatsache, daß der Gegenstand den Eingang in sein Tunnelsystem blockierte. Der Käfer faßte sich ein Herz und begann den mühevollen Aufstieg, der sich noch schwerer, als erwartet gestaltete. Immer wieder sackten seine Beine in dem weichen Untergrund ein und der Geruch war auch nicht gerade angenehm, aber der Käfer war wild entschlossen, dieses Ding da weg zu schaffen, koste es, was es wolle. Oben angelangt, bemerkte er einen kleinen Hügel, in den jemand zwei Gänge gegraben hatte. Der Käfer mochte Gänge und so krabbelte er darauf zu und dann hinein.

Mark Ross lag ein wenig benommen in einer Wüste und hatte nicht die geringste Ahnung, wie er da hingekommen war. Er war in einer Kneipe gewesen, so viel wußte er noch. Dann wankte er ein wenig angetrunken nach Hause, auch das war klar. Und dann... ja, was war dann? Dann fiel es Ross wieder ein. Da war doch dieser LKW! Der mußte ihn angefahren haben... Ross unterbrach seinen interessanten Gedankengang und ergab sich seinem bereits seit einiger Zeit andauernden Niesreiz, hervorgerufen durch einen kleinen fleischfressenden Wüstenkäfer. Der flog daraufhin unbemerkt in hohem Bogen einige Meter weit durch die Luft und landete sanft in einem Wasserloch. Zum Glück können Wüstenkäfer besser schwimmen, als fliegen. Als er von dort aus sah, wie der Gegenstand mit Namen Mark Ross sich erhob, erfüllte ihn das mit Stolz, denn er hatte diesen Dämon besiegt.

Ross drehte sich ein wenig benommen um und stand vor einer Pyramide. Diese bestand nicht aus dicken Steinquadern, für die sich unglaublich viele Sklaven in der heißen Wüstensonne zu Tode schleppen mußten, nur um jeden Tag eine Schale Wasser mit einem Spritzer Zitrone zu erhalten. Stattdessen bestand sie komplett aus transparentem Eis. Und sie war etwa dreißig Meter hoch. Mark schätzte frei von der Leber weg, daß ihre vier Ecken genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet waren und man ihre Spitze auch als Zeiger einer Sonnenuhr benutzen kann. Darauf wiesen zumindest die zwölf kreisförmig um die Pyramide in den Sand gezogenen Striche hin. Der Schatten, den die Pyramide warf, zeigte die Uhrzeit an. Und die Höhe der Pyramide die Jahreszeit. Im heißen Sommer war sie eben einige Meter kleiner als im Winter. Ein Phänomen, mit dem sich ganze Horden von Wissenschaftlern über Jahre hinweg beschäftigen könnten, wenn sie jemals diese Pyramide zu Gesicht bekämen.
An ihrer Frontseite sah Ross eine Holztür, auf die ein kleines Herzchen geschnitzt war, wie bei einem Toilettenhäuschen, aber Ross bezweifelte, daß es sich um ein solches handelte. Außer der Pyramide war nichts zu sehen. Außer Sand. Und Dünen aus Sand. Und dem Himmel, der ein wenig zu grün war, um dem über einer normalen Wüste Konkurrenz machen zu können. Die grüne Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und erhitzte den grünen Sand unter Ross‘ Füßen.
Plötzlich gab es ein zischendes Geräusch, als würde jemand unter einer Käseglocke ein Vakuum erzeugen, und die Holztür öffnete sich.
"Mister Ross?" sagte der Mann, der aus der Pyramide trat.
"Ja." Ross musterte sein Gegenüber. Er sah aus wie ein ägyptischer Tempelpriester. Er hatte zwar noch nie einen ägyptischen Tempelpriester gesehen, aber genau so hatte er sie sich immer vorgestellt. Der Mann trug einen Umhang aus mitternachtsblauer Seide, die mit Goldfäden durchwirkt war. Auf dem Kopf trug er ein weißes Tuch, das ein wenig wie ein Turban aussah, aber wirklich nur ein wenig.
Zwei Dinge an dem Mann irritierten Ross. Zuerst konnte er es nicht genau identifizieren, aber dann fiel es ihm doch auf. Der Mann hatte grüne Augen, wobei allerdings die kompletten Augäpfel in dieser Farbe gehalten waren. Außerdem hatte er keinen Hals. Stattdessen schien sein Kopf einfach in der Luft zu schweben.
"Mein Name ist Dema-O-Kra. Seid gegrüßt, Mr. Ross?"
"Alter ägyptischer Landadel, oder?"
"Was ist ein ägyptischer Landadel, Herr? Ich komme aus Adelabach."
"Aha. Und das liegt nicht in Ägypten? Aber dein Name klingt so."
"Nein, tut er nicht. In unserem Stamm ist es Brauch, Neugeborene nach ihrem speziellen Schicksal zu benennen."
"Und was ist ein Demaokra?"
"Es heißt Dema-O-Kra und ist eine Abkürzung für Der Mann Ohne Kragen. Nennt mich Dema. Ich bin Euer unterwürfiger Diener."
"Schön." Ross wollte es jetzt wirklich wissen "Und wo ist dein Hals?"
"Welcher Hals?"
"Na das Ding, das du zwischen Kopf und Schultern nicht hast."
"Ich glaube, Ihr meint diesen Schlauch unter Eurem Haupte. Wir haben alle nichts an dieser Stelle."
"Aber du hast doch gesagt, das wäre dein spezielles Schicksal?"
"Nein, habe ich nicht. Mein Schicksal ist es, nie einen Mantel mit Kragen tragen zu dürfen. Und jetzt kommt mit mir, Herr."
Und Dema führte Mark Ross in das Innere der Pyramide. Es war seltsam, aber sie sah von Innen ganz anders aus, als von Außen. Da sie aus Eis war, konnte man von außen durch sie hindurch auch die Wüste hinter ihr sehen. Von Innen jedoch bestand sie aus purem Gold und ein wenig Marmor. Sie schritten einen langen Gang entlang, dessen Wände von unzähligen Bildern von Männern ohne Hals geschmückt waren. Vermutlich ehemalige Tempelwächter, dachte Ross. Sie alle trugen Mäntel mit Kragen.
Dann kamen sie in einen Raum, der etwa zwanzig Meter in der Höhe und auch in den Seiten maß, also einem Würfel nicht unähnlich geformt war. Beleuchtet wurde er von einer kleinen Kerze, die in der Mitte des Zimmers über einem Tisch in zehn Metern Höhe schwebte. Bei dem Tisch handelte es sich um einen kleinen Toilettentisch, auf dem eine Schatulle stand, verschlossen. In Höhe der Kerze schwebte ein Ring aus Feuer mit zehn Metern Durchmesser im Raum von dem in unregelmäßigen Abständen rote Energieentladungen in die Kerze und von dort in die Schatulle wanderten.
"Das ist unser Generator." Sagte Dema.
"Und was generiert der?"
"Hier wird die Energie der Wüste gesammelt und in der Schatulle gespeichert. Ist die voll, wird sie in mein Heimatdorf gebracht, wo sie es mit Energie versorgt. Alle zweitausend Jahre muß die Schatulle ausgetauscht werden."
"Aha. Und warum?"
"Weil dann ihre Energie aufgebraucht ist. Außerdem kann diese Schatulle vor Euch nur zweitausend Jahre lang Energie speichern."
"Und dann?"
"Dann explodiert sie und mit ihr die gesamte Wüste."
"Ach so. Übrigens, da fällt mir was ein. Wo bin ich hier?"
"Fern Eurer Heimat, Herr. Ihr kommt von der Erde und hier seid ihr im Wüstenreich des Scheich Mami-Ge-Wihu."
"Eh‘He-O-Gewi? Wieder ein Abkürzung, oder?"
"Ehrenwerter Herrscher Ohne Gewissen, warum fragt Ihr?"
"Nur so. Sag mal, weißt du, warum ich hier bin?"
"Ich hab Euch hergeholt."
"Und warum das?"
"Die Schatulle muß ausgetauscht werden. Und da ich zur Zeit Tempelwächter bin, ist dies meine Aufgabe. Und Ihr müßt mir helfen."
"Warum?"
"Um die Schatulle von diesem Tisch nehmen zu können, benötigt man drei Schlüssel, die in der Pyramide aufbewahrt werden. Doch der böse Zauberer Hans hat zwei davon gestohlen. Um sie zu finden, brauchte ich Hilfe von einem weisen und starken Mann. Ein Mann, wie ihr es seid." Ross fühlte sich zwar ein wenig geschmeichelt, aber eigentlich hatte er gar keine Lust gegen einen Zauberer zu kämpfen, um Schlüssel zu finden, damit eine Wüste nicht explodiert. Was ging ihn das denn an? Er wollte nur wieder nach Hause. Und genau das sagte er Dema auch.
"Ich kann Eure Ablehnung verstehen, Herr. Aber Ihr müßt Verständnis für meine Lage aufbringen. Sobald wir die Schlüssel haben, kann ich Euch zurückbringen."
"Kannst du das nicht jetzt schon tun?"
"Im Prinzip schon, aber ich will es nicht, Herr. Helft Ihr mir?"
"Habe ich eine Wahl?"
"Ihr könntet bis an Euer Lebensende hier bleiben."
"Na schön, bin dabei." Mark hatte wirklich keine Lust, gegen diesen Hans zu kämpfen, aber er hatte noch weniger Lust, ewig in dieser grünen Wüste bleiben zu müssen. Noch dazu bei einem Verrückten ohne Hals, der ihn Herr nennt.
"Eine weise Entscheidung, wie nicht anders zu erwarten war."
"Sag mir lieber, was ich machen soll."
"Ihr müßt die Schlüssel holen. Sie befinden sich im Turm des Hans."
"Und wie komme ich dahin."
"Ich werde Euch begleiten."

...

Die Reise dauerte mehrere Tage an. Mehrere Tage, ausgefüllt mit ausgedehnten Wanderungen durch die malerische Landschaft durch das Land des Eh‘He-O-Gewi. Um sie herum gab es nur Wüste und Sand. Manchmal auch Wüste und Sand gleichzeitig. Die grüne Sonne hatte nichts von ihrer Erbarmungslosigkeit eingebüßt und schien auch nicht gewillt zu sein, dies sobald zu tun. Der Sand brannte unter seinen Füßen und die Sonne von oben. Ross fühlte sich wie in einem Ofen mit Umlaufhitze. Dema hingegen schien das alles recht wenig auszumachen. Kunststück, schließlich hatte er grüne Augen. Der Zusammenhang zwischen grünen Augen und allgemeiner Hitzebeständigkeit ist wissenschaftlich eine sehr umstrittene Theorie. Das liegt aber nur am Mangel der Versuchsobjekte. Ansonsten wäre es sicher ein leichtes, diese Theorie zu beweisen. Oder sie zumindest glaubhaft zu stützen.
Unterwegs trafen sie auf ein Kamel mit drei Höckern. Die hatte es nicht etwa, um Flüssigkeit zu speichern, sondern um zu verhindern, daß sich irgendwelche dahergelaufenen Beduinen einfach so zwischen die beiden Höcker setzen und das arme Tier reiten wollen. Der Wasservorrat dieses Kamels hing an einer Metallflasche, die es um den Hals trug. Es war tot. Noch am selben Abend, es mußte Abend sein, denn die Sonne stand in einem anderen Winkel zur Erde, bereitete Dema ein leckeres Essen bestehend aus Kamelwürstchen und Kamelsteak ohne Bohnen, denn die waren hier unbekannt.
"Jetzt sag mal" begann Ross die Unterhaltung "wer ist so blöd und stellt eine Pyramide aus Eis mitten in die Wüste?"
"Ja, das war der Alte Willi."
"Der alte Willi."
"Der beste Architekt in dieser Gegend. Nur leider ein wenig senil. Von ihm stammen auch der Leuchtturm von Adelabach, der Koloss aus Rosen und die Hängenden Gärten. Leider konnten die Blumen nicht bergab wachsen und stürzen den Hang hinunter, genau auf die Stadt."
"Naja, ich denke, ihr konntet es verkraften."
"Ja, aber er hätte den Hängenden Wald nicht bauen dürfen."
"Sag mal, liegt Adelabach eigentlich am Meer?"
"Was ist Meer?"
"Na so... Wasser eben."
"Nein."
"Und warum hattet ihr dann einen Leuchtturm?"
"Der alte Willi fand das hübsch. Er hat auch mal einen Turm aus Pizza gebaut. Leider ist ihm kurz vorher sein Geodreieck zerbrochen, und da mußte er den rechten Winkel schätzen. Hat nicht ganz geklappt. Naja und eben die Pyramiden aus Eis. Von denen steht nur noch eine. Die anderen beiden wurden einst von einer Herde WüstenYakYaks abgelutscht, die hatten wohl Durst. Dann hat der alte Willi eine Statue gebaut, die aussah wie ein Löwe, aber er hat die Nase vergessen."
"So was."

...

Nach vielen Tagen der Wanderung kamen sie an einen Bergkamm. Es war ein sehr schöner Bergkamm, mußte Ross zugeben. Als Dema dann jedoch meinte, sie müßten da wohl oder übel hinüberklettern, verlor er (der Berg) für ihn (Ross) plötzlich an Attraktivität. Zum Glück hatte Dema ein Seil mitgebracht. Er kletterte immer ein Stück voraus, bis er eine Felsnase erreichte und zog dann Ross am Seil hinterher. So ging das eine ganze Weile, bis sie an eine Höhle kamen.
"Da müssen wir durch." sagte Dema.
"Und warum?"
"Ist eine Abkürzung, Herr."
"Keine zehn Pferde, nicht mal eure WüstenYakdinger kriegen mich da durch."
"Ihr könnt auch klettern. Und da oben gibt es Spinnen und eine Riesenschnecke." Ross sah nach oben und den Felskamm entlang und entschied sich für die dunkle Höhle anstelle der hellen aber dafür umso höheren... Höhe. Außerdem fürchtete er sich vor Riesenschnecken. Er traute prinzipiell keinem Lebewesen, dessen Name mit "Riesen" begann.
"Jetzt kommt der Teil, an dem ich Eure Hilfe brauche.", sagte Dema. "Die Höhle ist von einer Felswand verschlossen und nur durch ein Rätsel zu öffnen. Wartet einen Augenblick." Er nahm etwas losen Sand und warf ihn gegen die Tür der Höhle. Dazu sprach er einige magische Worte, die Ross überhaupt nicht verstehen konnte. Plötzlich begann die Tür zu glühen und man konnte leuchtende Schriftzeichen erkennen. Mark kniff die Augen ein wenig zusammen, und las mühsam, was dort stand.
"Qui hoc transfert, stultus est."
"Ja, Herr. Seit Generationen versuchen wir, dieses Rätsel zu lösen. Wißt ihr, was das heißen mag?"
"Ja.", sagte der sprachbegabte Ross. "Aber wenn ich dir das sagen würde, wäre ich ganz schön dämlich." Er ignorierte Demas fragenden Gesichtsausdruck und trat auf die Tür zu. Er meinte, eine ähnlich Situation schon einmal in einem Buch gelesen zu haben. Also trat er auf die Felswand zu und sagte laut und deutlich "Freund." Und das seltsame war, daß überhaupt nichts passierte. Ross war ein wenig verwirrt. "Wie wäre es mit Kumpel? Kumpane? Bekannter? Mensch mit ähnlichen Interessen?" Aber nichts regte sich
Dann tat Ross das für ihn Naheliegendste und trat einfach die Tür ein. Und das funktionierte, denn die Felswand bestand eigentlich nur aus bemaltem Papier.
"Woher wußtet Ihr das?"
"Was? Das mit dem Papier? Keine Ahnung, ich wollte es einfach mal ausprobieren."
"Aber Ihr hättet Euch verletzen können..."
"Ach was, ich weiß schon, was... hey Moment, du hast recht! Das nächste Mal warnst du mich vorher, okay?"

Dema hatte natürlich auch an Fackeln gedacht, die ebenfalls grün leuchteten. Überhaupt kam es Ross so vor, als würde Dema irgendwie an alles denken. Und nicht nur das, die ganze Ausrüstung passte auch in seinen kleinen Rucksack. Und dazu noch der Proviant - meistens aßen sie Kamelwurst mit Kartoffelsalat und ohne Bohnen - für die letzten... wie lange waren sie jetzt unterwegs?
"Halt, Eindringlinge!" Stoppte eine Stimme Ross‘ Überlegungen. Sie war dunkel, laut und dröhnend, die Stimme. Und sie hatte ihren Ursprung direkt vor ihnen. Dort stand, in grünes Licht getaucht, ein Wesen. Es hatte den Körper eines Huhns, den Kopf eines Meerschweinchens und die Arme eines Koalabären. Eigentlich sah das eher ein wenig peinlich und hilflos aus, als bedrohlich. Es gab nur einen Haken, das Wesen war mindestens zwanzig Meter hoch. Es paßte kaum in die Höhle hinein.
"Das ist der Große Hugerot." sagte Dema ehrfürchtig. "das brutalste und hinterhältigste Wesen der Welt. Unserer Welt zumindest. Er könnte uns mit einer einzigen Kralle zerquetschen. Aber er ist dumm wie ein Wüstenkäfer. Darum habe ich Euch auch geholt. Ihr seid weise, überlistet ihn."
"Na toll. Wie immer bleibt die schwerste Arbeit an mir hängen."
"Halt Eindringlinge!" donnerte der Große Hugerot noch einmal.
"Wir sind keine Eindringlinge, nur Besucher.", sagte Mark Ross und ging mit Dema einfach an dem Wesen vorbei, das ihnen nur träge nachsah. So etwas war ihm in seinen siebentausend Dienstjahren noch nie passiert.

...

Wieder im Freien hielt Ross seinen Begleiter erst einmal eine richtige Standpauke. Was ihm denn einfiele, ihn herzuholen, nur damit er gegen diesen Großen Hugerot bestehe. Und warum er ihm das nicht vorher gesagt hätte und so weiter. Dema rechtfertigte sich, indem er stur den Mund hielt.
Und das hielt er durch. Tagelang. Er bereitete jeden Tag das Essen und führte Ross durch den Wald, der sich auf der anderen Seite des Gebirges erstreckte. Vereinzelt sahen sie ein Eichhörnchen einen Baum hochklettern, wo es dann meistens von einem Baummarder gefressen wurde. Eines Tages machte Dema Ross durch Zeichensprache klar, daß ihr Proviant alle sei. Dann fing er geschäftig an, etwas zu konstruieren. Dazu nahm er einen Spaten aus seinem Rucksack und grub ein Loch neben einer Baumwurzel, in dem locker ein Nashorn Platz gefunden hätte, wie Ross fachmännisch feststellte.
Dann nahm Dema einige Blätter und legte sie über das Loch, um es zu verdecken. In einem unbedachten Moment fiel Ross hinein, weil er es nicht mehr sah, aber Dema half ihm wieder heraus. Dann legte er einen runden Stein vorsichtig auf die Blätter. Der war leicht genug, um nicht einzubrechen. Dann versteckten die Männer sich in den Büschen.
Dema, dessen Erfinderstolz offenbar größer war, als sein Sturheit, erklärte Ross, wie so eine Nashornfalle funktioniert. Wenn ein Nashorn einen runden Stein sieht, kann es der Versuchung nicht widerstehen, es muß einfach dagegen treten. Das Nashorn rennt also auf den Stein zu, um Anlauf zu nehmen, stolpert über die Baumwurzel und fällt in das Loch. Ja, so funktioniert eine Nashornfalle. Und nur wenig später kam da wirklich ein Nashorn, sah den Stein, nahm Anlauf, stolperte und fiel in das Loch. Jetzt besah Ross es sich etwas genauer. Es sah aus wie ein Nashorn, das er mal im Zoo gesehen hatte, nur war dieses hier orange. Eine sehr gute Tarnfarbe in einem Wald, in dem alle Blätter in Rottönen gehalten sind, fand Mark. Es schmeckte ein wenig nach Pferd.

...

Noch ein Wort zu der Nashornfalle. In den Weiten des Universums gibt es unzählige intelligente Kulturen und mindestens ebenso viele Konzepte für Nashornfallen. Allein der alte Willi konzipierte siebzehn davon, die alle nicht funktionierten. Der Grund für die vielen Variationen ist einfach der, daß Nashörner praktisch überall im Universum anzutreffen sind. Und so können sie auch praktisch überall im Universum gejagt werden.
Auf der Erde gibt es zum Beispiel eine Falle, die sich in Großstädten immer größerer Beliebtheit erfreut. Besonders vor öffentlichen Gebäuden. Es handelt sich um ein Loch, das vor dem Fenster des Hauses gegraben und mit Betonwänden versehen wird. Nun legt man ein Gitterrost darüber. Normalerweise wird so etwas Entlüftung genannt, aber es ist in Wirklichkeit eine Nashornfalle. Das Nashorn sieht das Haus und will es, einem alten Urtrieb gehorchend, umrennen. Es wählt natürlich ein Erdgeschoßfenster als Angriffspunkt, weil es sich dann selber sehen kann. Es rennt also auf das Fenster zu und auf das Rost, welches natürlich kein Nashorn tragen kann. Und so fällt es in die Grube. Manchmal wird diese noch von unten mit heißer Luft versorgt, wodurch das Nashorn gleich gekocht wird.
Eine andere Nashornfalle, ebenfalls auf der Erde, sieht man in Parkhäusern. Das Nashorn rennt eine nach links gekrümmte Rampe hinauf, weil es an deren Ende einen runden Stein vermutet, wobei es sich um einen Urinstinkt handelt. Oben angekommen, merkt es, daß es hier gar keine runden Steine gibt und rennt vor Wut gegen einen der vielen Betonpfeiler. Davon bekommt es nun so große Kopfschmerzen, daß es ein Aspirin braucht. Es geht also in eine Apotheke, die von außen verschlossen wird – fertig. Das schlimme an den Fallen auf der Erde ist, daß sie alle funktionieren, oder wann wurden Sie das letzte mal von einem Nashorn durch die Stadt gejagt?

...

Und so wanderten sie durch den Wald und ernährten ich von Nashörnern, die hier auf Büschen zu wachsen schienen. Anfangs dachte Ross noch, der Wald wäre eine willkommene Abwechslung gegenüber der heißen, endlosen Wüste vorher, aber es war noch viel schlimmer. Sie stolperten über Baumwurzeln, verliefen sich mehrmals und kämpften gegen Mücken. Na gut, nur Ross stolperte über Baumwurzeln, verlief sich mehrmals und kämpfte gegen Mücken. Dema schien das nichts auszumachen. Das Schlimmste aber war das Wetter. Es war immer noch heiß, aber hier war die Luftfeuchtigkeit höher und Ross klebte seine Kleidung am Körper. Er hätte sie natürlich ablegen können, aber dazu schämte er sich zu sehr, schließlich kannte er seinen Begleiter erst einige Tage.
Dann, eines Tages, standen sie urplötzlich vor dem Turm von Hans. Eigentlich war es gar nicht so urplötzlich, denn überall im Wald standen Schilder mit Aufschriften, wie "Turm – da lang". Aber es war dennoch recht überraschend, denn die Schilder trugen keine Pfeile, die in die Richtung des "da" zeigten. Jedenfalls hatten sie den Turm gefunden. Es war ein guter Turm, fand Ross. Er hatte alles, was einen Turm so ausmacht. Er war aus Stein, hoch und rund und hatte eine Tür und oben Zinnen, ein richtig massiver Turm eben.
Dema klopfte mutig an die Tür. Als er merkte, daß sich nichts tat, klopfte er noch einmal an die Tür, diesmal nicht mehr ganz so mutig. Er fand es unheimlich. Nach dem vierten Klopfen trat Ross einfach die Tür ein und sie waren im Turm, der von Innen auch wie ein ganz normaler Turm aussah. Da war rein gar nichts Bemerkenswertes dran, und das beunruhigte Ross irgendwie, denn einen normalen Ort hatte er hier noch nie gesehen.
"Und jetzt?" fragte er, als sich zehn Minuten lang nichts rührte.
"Wir warten. Hans wird gleich erscheinen."
Und als hätte er nur auf dieses Stichwort gewartet, erschien Hans vor ihnen. Er schwebte in rund zwei Metern Höhe in der Luft und blickte auf sie herab.
"Ihr Penner habt meine Tür eingetreten! Das könnt ihr mit mir nicht machen!" Ross machte die Augen zu, in Erwartung des an dieser Stelle üblichen Feuerballes, der ihm einheizen würde. Aber der ließ auf sich warten. Stattdessen sprach Hans weiter.
"Noch seid ihr ruhig, aber ihr werdet vor Angst schlottern, wenn ihr meine furchtbare Rache gespürt habt! Sehet!" Hans wedelte mit der Hand wage in der Luft herum und eine Tür öffnete sich. Ross rechnete mit einem Löwen oder zumindest einem Killermeerschweinchen, das ihn jetzt zerfleischen würde, aber da war nichts dergleichen, nicht einmal ein ganz normales Meerschweinchen. Stattdessen waren da nur ein paar Männer in Anzügen und mit Aktentaschen.
"Wenn meine Anwälte mit euch fertig sind, werdet ihr euch wünschen, nie geboren worden zu sein! Die Tür war verdammt teuer!"
"Die Anwälte des Hans. Das sind die gefürchtetsten Kreaturen hier in der Gegend. Habt ihr einen Plan, Herr?" erkundigte sich Dema hoffnungsvoll, wurde aber durch ein Kopfschütteln von Ross enttäuscht. Der wollte jetzt die Initiative ergreifen.
"Halt den Rand und gib uns lieber die Schlüssel!", sagte er freundlich.
"Die Schlüssel wollt ihr also haben? Na dann holt sie euch! Harharhar!", antwortete Hans und deutete mit der Hand auf einen Punkt ganz hoch oben im Turm.
"Ja toll! Jetzt darf ich schon wieder klettern, oder?"
Doch das blieb Ross erspart. Denn genau in dem Moment begann das Ticken. Es klang ein Metronom, das im Sekundentakt schlägt.
"Bei den Göttern!", entfuhr es Dema. "Das ist das Ende. Die Schatulle hat ihr Potential erreicht."
"Heißt das etwa, das hier war alles umsonst und nun explodiert der ganze Laden hier?"
"Ja, so in etwa. Wir müssen fliehen."
Dema zog Ross aus dem Turm und rannte mit ihm scheinbar ziellos durch den Wald. Plötzlich standen sie vor einer Horde orangefarbener Nashörner, die sich scheinbar an die beiden Männer erinnerten, die sich seit Tagen von ihren Artgenossen ernähren. Jetzt begannen die Nashörner, wie wild auf Ross und Dema zuzuhalten. Ross drehte sich um und rannte. Dabei verfing er sich mit dem Fuß in einer Baumwurzel, stolperte und wurde von einem Nashorn überrannt.

...

Der Schmerz veranlaßte Mark Ross zu einem spontanen Schmerzensschrei. Und die Schallwellen dieses Schreis wanderten durch den Raum, brachen sich an einer Blumenvase, einem Goldfischglas und einer Krankenschwester, prallten von der Wand ab, kamen auf demselben Weg zurück und landeten im rechten Ohr von Ross, der daraufhin erschrocken aufwachte.
"Mister Ross? Was für ein Glück, sie sind wach." sagte die weibliche Stimme, die zu der Krankenschwester gehörte, welche sich apart über Ross‘ Gesicht beugte.
"Ja... mein Kopf... wo ist..."
"Ihre Angehörigen? Sie haben keine Angehörigen."
"Wirklich? Gut... wo bin ich denn?"
"Oh, tut mir leid. Sie sind im Krankenhaus, der Fahrer eines LKW hat Sie hier eingeliefert und beging danach Fahrerflucht. Sie haben wirklich großes Glück gehabt."
"Dann habe ich das alles nur geträumt?"
"Ja, sieht ganz so aus."
"Den ganzen Kram mit dem Mann ohne Hals, den Nashörnern und dem verrückten Zauberer?"
"Bitte?"
In diesem Moment ging die Tür auf und der Arzt betrat den Raum. Laut seines Namensschildes trug er den Namen Hans Fröller und er hatte keinen Hals.

 

Die Geschichte beginnt vielversprechend. Der Anfang mit dem WQüstenkäfer ist meiner Meinung nachgut gelungen.

Nur leider läßt die Geschichte im Verlauf nach. Du bringst einen Haufen Witze (ist an sich nicht schlecht), aber leider sind da sehr viele alte und flache Witze dabei.

Aber trotz der schlechten Witze liest sie sich gut und flüssig.

 

Hi gnoebel!

Ich fand deine KG sehr unterhaltsam. Die Länge hat wohl die meisten Leser abgeschreckt. Du gestaltest die Reise jedoch interessant mit den verschiedenen Vorfällen. Dein Stil hat mich sehr an Terry Pratchett erinnert. Grundsätzlich ist das ein gutes Vorbild, kann aber auch schnell langweilig werden, vor allem, wenn die KG so lang ist. Daher würde ich den Teil über die nashörner streichen. Ich fand nicht, dass du allzuviele schlechte Witze eingebaut hast. Bei zwei oder dreien ist es mir aufgefallen.
Allerdings musst du, falls dir etwas an der KG liegt und das hoffe ich, weil das Korrigieren echte Arbeit war, noch mal die Form überprüfen. Da fanden sich doch noch einige Fehler. Ich finde, es würde sich lohnen noch mal drüber zu gucken. Inhaltlich habe ich allerdings nichts zu meckern. Sehr fantasievoll. Die Absätze erleichtern das Lesen übrigens sehr.

So, und hier kommt die Klugscheißer-Nummer (chronologisch):

"Dort hatte er sich in mühevollster Kleinstarbeit ein Tunnelsystem gebaut, auf das er zu recht ziemlich stolz war."
...zu Recht...

„Schön.“ Ross wollte es jetzt wirklich wissen „Und wo ist dein Hals?“
„Welcher Hals?“
„Na das Ding, das du zwischen Kopf und Schultern nicht hast.“
„Ich glaube, Ihr meint diesen Schlauch unter Eurem Haupte. Wir haben alle nichts an dieser Stelle.“
„Aber du hast doch gesagt, das wäre dein spezielles Schicksal?“
„Nein, habe ich nicht. Mein Schicksal ist es, nie einen Mantel mit Kragen tragen zu dürfen. Und jetzt kommt mir, Herr.“

Dieser Dialog lässt mich stark an Terry Pratchett denken. (Was nicht schlecht ist.)

"Doch der böse Zauberer Hans hat zwei davon gestohlen."
Hier musste ich lachen. Hans ist ein echt guter Name für einen bösen Zauberer.

"Ross fühlte sich zwar ein wenig geschmeichelt, aber eigentlich hatte er gar keine Lust gegen einen Zauberer zu kämpfen, um Schlüssel zu finden, damit eine Wüste nicht explodiert. Was geht ihn das denn an?"
Dein Tempuswechsel ist manchmal wirklich irittierend. ich würde über die ganze KG noch einmal drüberlesen und speziell auf den Zeitgebrauch achten.

"„Ich kann Euer Begehren verstehen, Herr. Aber Ihr müßt Verständnis für meine Lage aufbringen. Sobald wir die Schlüssel haben, kann ich Euch zurückbringen.“
Ich würde statt "Begehren" eher "Ablehnung" oder sowas schreiben.

"Noch am selben Abend, es mußte Abend sein, denn die Sonne stand in einem anderen Winkel zur Erde (Nicht mehr 90°, wie die Zeit von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr Abends, sondern geneigt auf 90,5°), bereitete Dema ein leckeres Essen bestehend aus Kamelwürstchen und Kamelsteak ohne Bohnen, denn die waren hier unbekannt."
Komma nach "Essen", würde ich sagen. Kann aber auch falsch sein.

„Ja, aber er hätte den Hängenden Wald nicht bauen dürfen.“
Der ist auch gut.

"Dann hat der alte Willi eine Statue gebaut, die aussah wie Löwe, aber er hat die Nase vergessen."
..wie ein Löwe

"Die WüstenYakYaks fanden das so lustig, daß sie sich totlachten und auf der Stelle ausstarben. Das war dem alten Willi so peinlich, daß er sie hat einreißen lassen."
Das würde ich löschen.

„Keine Zehn Pferde, nicht mal eure WüstenYakdinger kriegen mich da durch.“
...keine zehn Pferde...

"Er traute Prinzipiell keinem Lebewesen, dessen Name mit „Riesen“ beginnt."
...er traute prinzipiell keinem...

„Jetzt kommt der Teil, an dem ich Eure Hilfe brauche.“, sagte Dema.
Du solltest dich entscheiden. ob du "Ihr/Eure" etc. jetzt groß oder klein schreibst. An den meisten Stelllen im Text ist es klein geschrieben.

"Plötzlich fing die Tür zu glühen an und man konnte leuchtende Schriftzeichen erkennen."
...Plötzlich fing die Tür an zu glühen... Liest sich besser.

„Wie wäre es mir Kumpel?"
...Wie wäre es mit...

"Dann tat Ross das für ihn naheliegendste und trat einfach die Tür ein."
...das für ihn Naheliegendste...

"Dema hatte natürlich auch an Fackeln gedacht, die natürlich auch grün leuchteten."
Das zweite "natürlich" würde ich streichen.

"Und dazu noch der Proviant - meistens aßen Sie Kamelwurst mit Kartoffelsalat und ohne Bohnen - für die letzten... wie lange waren sie jetzt unterwegs?"
...meistens aßen sie Kamelwurst...

"Aber er ist dumm, wie ein Wüstenkäfer. Darum habe ich Euch auch geholt. Ihr seid weise, überlistet Ihn.“
Aber er ist dumm wie ein Wüstenkäfer (ohne Komma)... Ihr seid weise, überlistet ihn.

"Was ihm denn einfiele, ihn herzuholen, nur damit er gegen diesen Großen Hugerot besteht."
Falls du das Konjuktiv konsequent benutzen willst: "bestehe".

"Eines Tages machte Dema Ross durch Zeichensprache klar, daß ihr Proviant alle wäre."
Willst du hier sicher das Konjunktiv II benutzen? Mit "wäre" unterstellst du Dema indirekt, dass er lügt. Mit "sei" wäre es einfach nur indirekte Rede.

"Dann legte er einen runden Stein vorsichtig auf die Blätter. Der war leicht genug, um nicht einzubrechen. Dann versteckten die Männer sich in den..."
Ein Mal "Dann" zu viel.

"Er sah aus wie ein Nashorn, das er mal im Zoo gesehen hatte, nur war dieses hier orange."
Es sah....

"Der Grund für die vielen Variationen ist einfach der, das Nashörner praktisch überall im Universum anzutreffen sind"
..., dass Nashörner...

"Das schlimmste aber war das Wetter. "
Das Schlimmste...

"Da war rein gar nichts bemerkenswertes dran,"
...nichts Bemerkenswertes...

"Ihr Penner habt meine Tür eingetreten!"
Find ich gut.

lieb grüsst Fee

 

Hallo gnoebel,
ich dachte beim Lesen der Geschichte, ich hätte mich beim Lesen des Namens des Autors vertan und habe noch zwei Mal nachgesehen. Der Anfang mit dem Wüstenkäfer war durchaus gnoebelesk, aber der Rest... man merkt, dass die Geschichte nicht mehr so ganz neu ist. Bei dritten Mal Nachsehen habe ich nämlich das Datum bemerkt, da hatte ich den fiesen Verriss fast schon fertig :D
Du beschreibst, da passieren irgendwelche Dinge, deine Protagonisten klopfen alte Wortwitze, und bei dem Dialog, bei dem darüber philosophiert wird, wer jetzt die Wüste beherrscht, habe ich geschlagene 3 Minuten gebraucht, um zu erkennen, dass das nicht irgendein besonders hinterhältiger Witz ist, sondern dass es schlicht keinen Sinn ergibt. o.O Du hast dich in der Zwischenzeit enorm verbessert. Diese Geschichte von dir habe ich nicht durchgestanden, bei dem Teil mit den Nashörnern bin ich ausgestiegen. Aber vielleicht kannst du ja noch was daraus lernen oder wenigstens drüber lachen.

gruß
vita
:bounce:

 

Oh weia... da reg ich mich immer wieder über Enden der Art "Jaha, und alles war nur ein Traum" auf und jetzt wird mir dieses Elaborat meiner verheißungsvollen Vergangenheit aufgetischt ;)

@anna:
Vielen Dank fürs Lesen, Ausbuddeln und ausführliche Kommentieren. Hast dir echt Mühe gegeben und das freut mich wirklich riesig.
Allerdings muß ich ganz ehrlich sagen, daß ich an diesem Text wohl nicht mehr viel machen werde. Die von dir gefundenen Fehler werd ich natürlich ausbessern, aber für eine tiefgehende Überarbeitung ist die Geschichte einfach zu alt und mein Stil inzwischen zu weit von diesem hier entfernt. Wenn ich da jetzt dranrumfrickeln würde, würde das in einem stilistischen Flickenteppich enden. Ich glaube einfach nicht, daß man da noch viel herausholen kann. Naja, vielleicht schreib ich sie irgendwann mal komplett neu...
Das war damals wohl so ziemlich die erste Geschichte, die ich überhaupt hier gepostet hab. Ein absolutes Frühwerk aus meiner Sturm und Drang Phase sozusagen...
Umso schöner, daß sie dir inhaltlich trotzdem gefallen hat.

@vita:
Auch dir danke fürs Lesen und ehrliche Kommentieren. Ja, die ist uralt (verreissen kannst du aber trotzdem - so kann ich prüfen, ob und wenn ja wie ich mich seitdem verändert/bessert hab).

Du hast dich in der Zwischenzeit enorm verbessert.
Danke. Das bedeutet mir ne Menge.

 

Na gut - ich fan den Titel interessant und ahbe die Geschichte gelesen, ohne auf das Datum zu schauen. Dann habe ich nach draußen geschaut - 30° im Schatten und habe mich gefragt, ob deine Geschichte nun Folge der ersten Alterserscheinungen ist oder der Hitze. Einige Anmerkungen gebe ich Dir dennoch:

und man ihre Spitze auch als Zeiger einer Sonnenuhr benutzen kann
ist hier Indikativ richtig? Klingt für mich eigenartig.
Und jetzt kommt mir, Herr.
Meinst du mit? Ich meine das mir hat ja seinen eigenen verborgenen Charme.
Mami-Ge-Wihu.“
Eh‘He-O-Gewi? Wieder ein Abkürzung, oder?“
„Ehrenwerter Herrscher Ohne Gewissen, warum fragt Ihr?“
Das ist eine überraschende Leistung, dass Mark Ross einen falschen Namen versteht/sagt, Dema aber sofort weiss, wen er meint - oder?
Er traute prinzipiell keinem Lebewesen,
welche sich apart über Ross‘ Gesicht beugte
Gibt es dazu ein Bild, damit ich mir vorstellen kann, wie sich jemand apart über ein Gesicht beugt?

Und mein Fazit - erinnert an Tery Pratchett - wurde schon gesagt, ist aber durchaus eigenständig. Unter dem Aspekt des Unfallopfertraums, sind die Längen und Ausweitungen, die die Erzählung nimmt, auch nachvollziehbar. Ich hoffe, ich oute mich jetzt nicht völlig, wenn ich feststelle, dass mir dieser alte gnoebel besser gefallen hat als manche jüngere Produkte (vielleicht, weil hier keine einzige Ente und kein Schaf vorkommt?)

Lieben Gruß

Jo

 

moin jo,

Auch dir vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, daß es dir gefallen hat. Die Anmerkungen setze ich noch um.

Ich hoffe, ich oute mich jetzt nicht völlig, wenn ich feststelle, dass mir dieser alte gnoebel besser gefallen hat als manche jüngere Produkte (vielleicht, weil hier keine einzige Ente und kein Schaf vorkommt?)
Hehe... naja, das zeigt auf jeden Fall, daß auch du einen Unterschied zwischen Frühwerk und neuen Sachen bemerkt hast. Welches du jetzt besser fandest, ist dann eine Frage des Geschmacks.
Vielleicht sollte ich diese Geschichte tatsächlich noch mal neu schreiben. Dann hätte ich einen netten Vergleich... mal sehen...

 

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