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Die hübsche Marie

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17.04.2006
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Die hübsche Marie

Marie saß auf der Bank im Park. Es hatte mittlerweile zu Regnen begonnen, obwohl vorhin strahlender Sonnenschein war. Das Wetter tat was es wollte. Vielleicht war es auch gut so. Der warme Regen tropfte von ihrem Kinn und den Haarspitzen.Sie war sehr hübsch und hatte einen dicken Bauch, da sie blad ein Kind erwartete. Sie legte ihre kalte Hand auf den dickeren Bauch und spürte das Leben darin. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren schmalen Lippen, wurde zu einem Lachen. Ja, sie lachte auf, sah erst zu Boden und dann in den Himmel. Der Regen tropfte ihr ins Gesicht. Sie blinzelte, fuhr sich mit der anderen Hand über das Gesicht und entfernte die Regentropfen. Nicht einmal im Traum hatte sie daran gedacht, ihre rechte Hand von dem Bauch zu nehmen. Sie erwartete eine Tochter. Eine gesunde Tochter. Sie würde wahrscheinlich Sofie heißen. Das war der Name von Maries Schwester, die man mit dreizehn Jahren im Ausland verschleppt hatte. Erst als sie tot war, wurde sie von der Polizei gefunden. Aber da war es eben auch schon zu spät.

Marie lehnte sich zurück, atmete tief ein und sah dem Mann zu, wie er nun schon das siebte Mal um den See lief. Und als er bei ihr vorbeikam und bemerkte, dass sie ihn anblickte, warf er ihr ein freundliches „Meinen Glückwunsch“ zu. Marie runzelte die Stirn und begriff anfangs nicht, was er meinte. Aber dann fiel ihr Blick auf ihren Bauch, deutete mit dem Zeigefinger auf ihn und lachte. Ein helles und liebes Lachen war es.

Es hörte auf zu Regnen und die Sonne tauchte alles in ein warmes Licht.
Der Jogger blieb stehen, wischte sich den Schweiß mit einem Handtuch, das er sich um den Hals gehängt hatte, ab und setzte sich neben Marie.
„Vielen Dank.“, sagte sie leise und nickte, als sei es eine Bestätigung, dass sie froh über seine Glückwünsche war, immerhin war er ein Fremder.
„Wird es ein Mädchen oder ein Junge, wenn ich fragen darf?“, sagte er stotternd und stützte sich mit den Ellenbogen auf die Knie. Ein dunkler Schweißfleck hatte sich auf seinem blauen T-Shirt gebildet.
„Ein Mädchen. Sie wird Sofie heißen.“, murmelte Marie stolz und strich sich eine Strähne ihres braunen Haares aus dem Gesicht. Dann kehrte Schweigen ein. Der Jogger blickte zum See und beobachtete die Enten, die darauf landeten und den Kopf unter Wasser tauchten. Er genoss den kühlen Wind, der ihm durch das Haar wehte und genoss sich auszuruhen. Doch Marie war es unangenehm, so still neben ihm zu sitzen. Daher brach sie die Stille.
„Es wird bald soweit sein. Eine Woche vielleicht noch. Es kann aber auch gut möglich sein, dass die Kleine früher raus will.“ Ein liebevolles Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen. Das Lächeln einer Mutter. Der Jogger nickte, betrachtete Marie und verabschiedete sich dann. Er sagte, er müsse weiter, sonst würde es Nacht werden, bis er seine zwanzig Runden hatte. Und heute Abend kam ja das Fußballspiel, das wollte er unbedingt gucken. „Passen Sie gut auf sich und das Kind auf.“, sagte er und fing wieder an zu joggen.

Als er auf der anderen Seite des Sees war, hörte er plötzlich Schreie. Schreie, die ihm Sorgen bereiteten. Er beschleunigte sein Tempo. Das waren nicht die Schreie von kleinen Babys, das waren nicht die Schreie von spielenden Kindern. Das war der Schrei einer Frau. Im nächsten Moment fiel ein Schuss. Er blieb stehen, hörte sein Herz schlagen. Panik brach ihn ihm aus. Er sprintete los, in die Richtung, aus der, der Schuss gekommen war. Übelkeit und Trauer wuchs in ihm, als er um die Ecke bog und Marie nicht mehr auf der Bank saß. Denn sie lag auf dem Boden. Eine ältere Frau kniete neben ihr und er sah zwei schwarz gekleidete Typen den Weg entlang hasteten. Es nützte nichts, ihnen zu folgen, denn sie waren bereits in einem Wald verschwinden. Er ging geschockt zu Marie. Ihr rotes Kleid, mit der kleinen Schleife war in Blut getränkt. Die alte Frau hielt ihren Kopf in den Händen, weinte und strich Marie über die Wange.
„Bitte halten Sie durch, es kommt gleich Hilfe...“, stammelte die alte Frau. Marie zuckte unkontrolliert. Blut rann aus ihrem Mund. „Mein ... Baby ... mein ... Baby ...“, flüsterte sie und schluckte das Blut hinunter. Krampfhaft drückte sie ihre Hände auf den Bauch und ihr Kinn zitterte.

Er stand regungslos und geschockt dort. Starrte sie von oben herab an, unfähig etwas zu tun. „Was ist passiert...“, hauchte er. Die alte Frau blickte ihn mit verquollenen Augen an.
„Zwei Kerle haben mir die Handtasche geklaut, sie“(sie sah auf Marie)“wollte sie aufhalten.. Aber die haben sofort eine Pistole gezogen...“ Sie schluchzte auf und sah ihn Maries Gesicht. Auch er blickte sie an. Tränen lagen in ihren Augen und das Blut, das aus ihrem Mundwinkel lief, rann ihren Hals hinab. Dann erinnerte er sich an den Moment vor ein paar Minuten, als sie ihm stolz erzählte, dass sie bald ihre Tochter in den Armen halten könnte. Und nun weinte auch er.

Als der Notarzt eintraf war Marie bereits tot. Und auch für Sofie war es zu spät

 

Hallo Milka,
eine Geschichte, die mich sehr bewegt hat. Ich wollte gerne schreiben, eine schöne Geschichte, aber für diesen Ausdruck ist sie mir eigentlich zu dramatisch.
Deine Geschichte ließt sich sehr flüssig. Mir ist aufgefallen, dass du am anfang aus de Blickwinkel von Marie erzählst und dann im Verlauf der Erzählung aus dem Blickwinkel des Joggers erzählst, das ist etwas ungewöhnlich. Ich hätte die ganze Geschichte aus dem Blickwinkel des Joggers erzählt, der seine Runden im Park dreht, dort auf Marie stößt und später dann mitbekommt, wie sie ermordet wird.
Liebe Grüße
Josef Knecht

 

Hallo Josef Knecht!
Danke für die Kritik;)ich werde mir die Geschichte noch einmal durchlesen denn das mit dem Blickwinkel stimmt, das ist mir vorher gar nicht so aufgefallen.
Liebe Grüsse
Milka

 

Hallo Milka,

die Perspektive des Joggers ist intersssant und auch der Anfang des Krimis ist gut, aber mir fehlt der Kick.
Wird die werdende Mutter einfach so abgemurkst?
Man erfährt doch nichts über die Gründe.
Ohne Kritik an Deinem Stil oder Deiner Erzählintention, ist mir das zu doof.


LG
WU

 

Hi Wu!

Danke für die Kritik;)!!! Ja ich werde noch dran arbeiten besser zu schreiben aber dies ist auch erst meine 3. Geschichte...
Liebe Grüsse
Milka

 

Erst die dritte!

Dann war sie wirklich schon super!

Wie gesagt, Dein Stil, besonders am Anfang der kg. hat mir gut gefallen.

LG
WU

 

Hi Wu!

Danke!!!:) ja ich bin grad noch am üben...Bin ja auch erst 14:shy:
Liebe Grüsse
Milka

 

Hallo Milka,
leider hat mir deine Geschichte nicht gefallen, was verschiedene Gründe hat. Zum einen stört der bereits erwähnte Perspektivwechsel. Du hättest auch zu Beginn aus der Sicht des Joggers deine Geschichte erzählen sollen. Und hier liegt auch ein weiteres Problem. Die Geschichte. Zwei Handtaschendiebe, die mal eben so die Waffe ziehen und die Frau erschießen ist mir einfach zu plump. Denk noch mal drüber nach; da fällt dir bestimmt noch eine bessere Lösung ein. Ich muss zugeben, deine kg mal auf die Schnelle zwischendurch gelesen u haben, deshalb hab mich mir keine Textstellen notiert. Hier und da stecken ein paar Rechtschreib- und Zeichenfehler, aber wirklich viele waren das nicht. Kein Grund zur Besorgnis also ;).
Da dies erst deine dritte Geschichte ist, muss ich aber zugleich auch ein Lob aussprechen. Der Text lässt sich flüssig lesen, auch wenn hier und da mal ein paar kleine Wiederholungen auftauchen: siehe den Satz mit dem Lächeln, das sich abzeichnet.
Wenn du es also noch schaffst, deine Geschichte mit mehr Inhalt anzureichern und du deinen Charakteren vielleicht noch ein wenig mehr Tiefe schenkst, dann steht, so denke ich, guten Geschichten aus deiner Feder hier auf kg.de nichts im Wege.

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hallo Morti!
Vielen Dank für die Kritik---ich werde versuchen alles zu verbessern, dass du angesprochen hast.
Schöne Grüße
Milka

 

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