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Copywrite Die Hüter

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07.09.2014
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Die Hüter

Ifa Jallow

Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: Wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm. Du lächelst, während du stirbst.
Noch atme ich.
Wieder geht ein Ruck durch die Luzifer, die schimmernden Außenkanten verrutschen. Ich gerate ins Trudeln. Wenn sie diesen Ort wirklich verlässt, wird sie mich mitziehen. Mich. Meine Hülle. Aber sie werden sich Zeit lassen. Dort drinnen ist viel passiert. Sie hat den Bauch voll Wasser bekommen, die große Luzifer, mehr Platz für ihre neue Besatzung, aber auch mehr Gewicht. Sie hat uns aufgenommen, Deniz und mich, sie hat uns ein paar ihrer Geheimnisse gezeigt, aber sie hat nur mich wieder ausgespuckt. Deniz wird schon tot sein. Heute Morgen roch er nach Muskat. Nicht an Deniz denken.
Bewegungslos hänge ich über dem Meeresgrund. Atemgas sparen, idiotisch. Ich sollte etwas unternehmen, um es abzukürzen. Vielleicht singen. „Bruder Jakob, Bruder Jakob ...“ Die Stimme verzittert, ein Winseln ohne Hall in dem toten Helm. Schluchze ich etwa? Mein Fuß, abgedreht wie ein Hühnerbein, hängt lose im Gelenk. Vielleicht werde ich nur noch vom Anzug zusammengehalten. Es tut weh. Hör auf. Eine Faust schiebt sich zwischen Brustbein und Kehle. Ich würge. Nicht in den Helm kotzen. Deniz, wie er sein Visier hochklappte und erbrach. Nicht daran denken, Deniz hat es hinter sich, diese Krakenkreaturen haben kurzen Prozess mit ihm gemacht, ganz bestimmt.
Ich trete mit der Flosse, die mir geblieben ist. Erahne dort vorne die Umi, unsere Umi, umkreist von Kraken, die blaue Funken ausstoßen. Wie viele Arten von Licht es hier unten gibt. Meine eigenen Schulterlampen dagegen sind ausgefallen, wie das Display, das Mikrophon, die Fledermaustechnik, alles. Nur das Gasgemisch strömt in meine Lunge, als ob es noch etwas zu tun gäbe für mich. Die Wahrheit ist: Es gibt nichts zu tun, außer zwischen drei Leichenhäusern zu schweben, bis mir die Luft ausgeht. Ava, vielleicht schon tot in der Umi. Ein Stück weiter auf PX 2.11, die Leichen der Arbeiter, befallen von leuchtenden Luciferin-Bakterien. Da drüben die Luzifer, Grab für eine ganze Besatzung. Und für Deniz. „Raus hier, bevor sie uns in Lampen verwandeln können“, hat er gesagt. Ich schlottere. Schweiß rinnt in meine Augen und ich kann nichts dagegen tun.
Ava, ich brauche ein Kommando. Ava. Früher wollte ich so sein wie du. Deniz war es, der mich darauf aufmerksam machte, dass ich das Essen auf deine Art hinunterschlang, ohne hinzuschauen, ohne ein Messer zu benutzen. Aber auch er war so stolz, dass du uns ausgewählt hast. Ausgerechnet uns, den verträumten Deniz und mich, obwohl ich viel zu viele Fragen stellte. Eigentlich war ich schon im Aufbruch, weißt du das, Ava? Wie viele Runden wir bei Sonnenaufgang ums Deck gejoggt sind, Tausende müssen es gewesen sein. Die Ausbildung war die schönste Zeit meines Lebens. Aber ich wusste es nicht.
Ein winziger Lichtschimmer nähert sich. Gibt es hier noch Leben, nachdem sie den Meeresboden abgeräumt haben? Deniz wäre begeistert. Da, tatsächlich ein Anglerfisch! Er rückt vor mein Visier, schwenkt seine Laterne, um ein Tierchen anzulocken, das neugierig genug ist, um zu sterben. Wenn es die Täuschung bemerkt, ist es schon halb zerrissen, ein kleines Drama im unaufhörlich fallenden Meeresschnee.
Atme ich noch?
Die Umi - da passiert etwas. Sie setzt sich in Bewegung, aber so merkwürdig. Wie eine Spindel dreht sie sich, ganz langsam. Funken verteilen sich im Wasser. Was … ?! Da ist etwas mit der Beleuchtung, sie schimmert jetzt silbrig. Die Kraken reagieren. Ihr Ring schließt sich dichter um die Umi, sie pulsieren im Reigen um das rotierende U-Boot. Tanzen sie mit ihr? Die Farbe ihrer Mäntel, ungewöhnlich, wie edle Schirme, wandelt sich von kupferrot über magenta und lila in das Silber der Umi. Sie sind kaum noch zu unterscheiden. Das will ich noch sehen und wenn es das Letzte ist.
Hoffnungslos mit einem Fuß zu paddeln, ich japse nach Luft, halte inne. Da blenden die Scheinwerfer der Umi grell auf. Etwas schießt heraus, auf einen Kraken zu, sein Körper erschlafft, sinkt, wird gegriffen und in die Umi gezogen. Die anderen zucken zusammen, stoßen sich zurück, Blitze, Pfeifen. Die Umi feuert. Feuert, bis sie alle auf den Boden des Meeres sinken. Und dann ist die Umi weg. Alles weg. Dunkel.
Ava?

Avanka Daxton

So, das wars. Meldung machen. Einen Moment noch. Dieses Zittern, scheiße, wie kann das sein, ich bin so fit wie noch nie in meinem Leben. Fokus, Ava, zieh es jetzt durch. Stampf mit den Füßen, trampeln, trampeln, das bringt mich zurück. Unter mir das Vieh. Fast schwarz hat es sich in eine Ecke zurückgezogen, aber das nützt ihm nichts, ich kann es gut erkennen auf dem Bildschirm. Umgestülpt hat es sich, in seine eigenen schleimigen Häute verkrochen. Es reagiert auf mein Getrampel, zuckt mit den Tentakeln bei jedem Tritt, die Spitzen leuchten. Wie empfindlich die Dinger sind. Widerlich.
Meldung machen. Was knackt da? Das verdammte Ohr, mal gurgelt es, mal knackt es. Egal, ich bin durch, Meldung machen. Fokus. Fokus. Fokus.
„Kommandantin Daxton an Oberkommandant Miles. Melde Erfolg. Bildmaterial von PX2.11 und dem Inneren der Luzifer liegt Ihnen vor. Ein Objekt ist betäubt und aufgenommen worden. Die Offiziere Jallow und Kent haben es nicht geschafft. Kent befindet sich noch auf der Luzifer. Keine Bilder mehr, keine Kommunikation möglich, aber vom Sender im Helm kommt ein klares Funksignal. Wir werden ab jetzt das Schiff orten können. Jallow habe ich komplett verloren. Ihr Helm sendet noch vom Meeresgrund, aber ich konnte die Leiche nicht mehr bergen.“
Ein Schemen hinter den explodierenden Oktopoden, ein Schemen, aufrecht, nein, da war nichts, kein Schemen. Was hätte ich denn machen sollen? Abbrechen? Wieder das Knacken rechts im Ohr. Warum antwortet der nicht, lasst mich nicht allein mit dem Ding da unten. Was denke ich da? Endlich, seine Stimme.
„Gute Arbeit, Daxton. Ja, das Material ist brauchbar. Es wird das Komitee überzeugen, dass wir hier eingreifen müssen. Sogar die Kanzlerin wird nachgeben. Vermutlich werden wir freie Hand bekommen, das Schiff zu zerstören. Wir sollten uns beeilen, wer weiß, wie lange wir Signale empfangen können. Jallow und Kent werden in die Ehrenhalle aufgenommen. Wir benachrichtigen die Angehörigen.“
„Die beiden haben keine Angehörigen. Sie sind Waisen der dritten Pandemie.“
„Wir wissen, nach welchen Kriterien Sie Jallow und Kent ausgewählt haben. Ich meinte die Angehörigen der PX2.11 Arbeiter. Und natürlich die Familien der Luziferbesatzung. Die warten seit zehn Jahren auf Antworten.“
„Natürlich. Entschuldigung.“
Meine Beine trampeln. Wieso passiert mir jetzt so ein Scheiß. Fokus halten. Seine Stimme, freundlich, zu freundlich.
„Ist in Ordnung, Daxton. Ich verbinde Sie jetzt noch mit Herrn Reimers, Medienberater bei der Firma PX Deepwater. Er hat noch ein paar Fragen.“
Was?!
„Glückwunsch, Kommandantin Daxton. Toll, was ihr da unten leistet, wir sind sehr, sehr zufrieden.“
Als würde meine Hand von einer schwitzenden Pranke ergriffen und geschüttelt. Oder meine Kehle? Ava, Schluss jetzt! Was für kranke Gedanken. Nerven behalten, gottverdammt!
„Danke.“
„Tragisch, der Tod so vieler guter Leute. Sehr tragisch.“
„Ja.“
„Was macht denn unser Freund im Keller?“
„Er verhält sich ruhig.“
Auf dem Bildschirm, das Auge, milchigblau, es kann mich nicht sehen, seine Filamente züngeln in alle Winkel, es untersucht sein Gefängnis, zur Not verpasse ich ihm einen Stromschlag, der Blick gefällt mir nicht, überhaupt nicht ... na also – , es zuckt und stülpt wieder den Mantel über den Kopf. Das Vieh soll wissen was Sache ist. Zu oft darf ich das nicht machen. Leider. Der Typ ölt weiter. Was?
„... wunderbar. Sind ja mächtig gefährlich, die Biester. Bevor wir zu den Vampirkraken kommen - erzählen Sie mal: Was hat das mit diesen Luziferin-Bakterien auf sich?“
„Dazu hat Kommandant Miles alle Informationen.“
„Warum so wortkarg, Daxton? Jetzt können wir die Luzifer endlich zur Hölle jagen mit ihrer Krakenbrut! Och, nun feiern sie sich doch ruhig mal ein bisschen! Sie sind schließlich die Heldin in dem Spiel. Jedenfalls die, die übrig ist. Unsere Firma hat die Operation zu 90% finanziert, ist Ihnen das bewusst? Das hier ist ein Interview. Ich brauche schlicht ein paar O-Töne von Ihnen. In einer Stunde sind wir auf Sendung.“
Vorbei mit lustig, wir können auch anders. Los, hol das Stöckchen.
Das Vieh scheint sich zu erholen, der fischige Körper mit den Flossen schiebt sich langsam aus der Hülle, die Filamente zittern. Scheiße. Nicht nochmal Strom, sie brauchen es intakt. Guck nicht hin. Ich bin kurz vorm Ziel. Fokus, Avanka.
„Nun gut. Wir vermuten, dass es sich um mutierte Bakterien der ersten Generation handelt, die für die Schiffsbeleuchtung der Luzifer entwickelt wurde. Sie produzieren Luciferine und wurden ursprünglich durch Gase ernährt.“
„Ursprünglich?“
„Mittlerweile akzeptieren sie auch Fleisch.“
„Menschenfleischfressende Glühwürmchen?!“
„Wenn Sie so wollen. Wir haben herausgefunden, dass die Kopffüßer sie offenbar auch nutzen, um die Energie für den Antrieb der Luzifer zu produzieren. Die Leichen der Besatzung sind durchsetzt mit Luziferin-Bakterien. Ich denke, Sie haben die Bilder gesehen, die Kent und Jallow übermittelt haben.“
„Ja, grauenhaft. Die Leiche, mit dem abgerissenen Kopf, wo die Bakterien aus dem Hals leuchten wie ein Bündel Wunderkerzen, da wird einem ja kotzübel. Und damit sind wir bei den Killer-Kraken. Die haben da unten einen Krieg gegen uns angefangen, kann man das so sagen?“
„Sie haben vermutlich vor zehn Jahren die Besatzung der Luzifer getötet, als die in ihr Gebiet einbrach. Und vor ein paar Tagen die Arbeiter der Abbaustation PX.2.11.“
„Ich bitte Sie, getötet klingt so niedlich. Ein grauenhaftes Gemetzel mit zerfetzten Gesichtern und abgerissenen Körperteilen. Todbringende Kraken in der Tiefsee. Hochaggressiv. Eine Bedrohung für unsere Zivilisation!“
„Na jedenfalls eine Bedrohung für die Ausbeutung der Manganvorkommen in der Tiefsee.“
„Was dasselbe ist, oder sehen Sie das anders?“
Nerven behalten. Warum sehe ich plötzlich Miles vor mir, lauernd auf einen Fehler? Er hat mir einiges versprochen. Herkunft spielt heute keine Rolle mehr, hat er gesagt, Leistung und Courage, das zählt. Und Selbstbeherrschung.
„Selbstverständlich sehe ich das so, ich habe gerade zwei Leute verloren, damit die Welt erfährt, was hier auf dem Spiel steht.“
„Wir wissen, welche Opfer Sie da unten bringen, glauben Sie mir. Genau wie wir. Einundzwanzig Kollegen auf PX2.11. ...“
Es knackt wieder im Ohr, verdammt, warum ist mir immer noch so schwindelig. Es flackert. Der Typ redet sich in Wallung. Wieso flackert das Licht?
„... verfüttern Menschen an Bakterien, haben unsere Luzifer gekapert … bösartig und extrem intelligent … wollen uns alle umbringen ... das muss die Öffentlichkeit erfahren … harte Antwort … teuflische Vampirkraken …“
Dem kommts gleich, das gibt dem echt nen Kick. Kick. Klick. Klick. Klick. Wo ist der Krake?! Komm, Schätzchen, schau nochmal in die Kamera. Was ist mit dem Mikro los? Es rauscht. Ist das mein Ohr?!
„... gut, ich bedanke mich, das reicht fürs Erste … großartig … einen Sender einzuschleusen ... feiern … die Labore … gibt es Calamares satt …“
„Nein, bitte, ich muss mit Miles sprechen. Hier passiert gerade etwas, die Krake ist ... hallo?“
Tot. Warum denke ich „tot“? Plopp. Wo kommt das Rauschen her?


Deniz Kent

Blau. Das Auge vor meinem Visier ist blau wie ein Marienmantel von Giotto und riesig, eine Kugel, die meine Vergangenheit zeigt, denn eine Zukunft habe ich nicht mehr. Ich kenne ihn. Er ist der Grund dafür, dass ich hier bin. Zwischendurch hatte ich den Weg verloren, aber jetzt bin ich am Ziel. Bei anderen Kindern klebten Elefanten und Superhelden an der Wand. Über meinem Bett hing er. Mein Vater hat mir geholfen, das Poster mit Heftzwecken aufzuhängen: Vampyroteuthis infernalis. Niemals wäre ich Biologe geworden, wenn er nicht Nacht für Nacht durch meine Träume gegeistert wäre. Die Vampirkalmare an meiner Seite sind so riesig wie in meinen Träumen, größer als ich, viel größer als die bekannten Arten. Ihre Mäntel, die die Draculaphantasien ihrer Entdecker weckten, wogen vor meinen Augen. Etwas schiebt sich in meinen Ärmel, umschlingt seidenweich mein Handgelenk. Da muss ein Riss sein im Anzug. Fühlen die meinen Puls? Sie haben drei Herzen, sind wahrhaft blaublütig. Ich stöhne und der Druck am Arm erhöht sich. Ah. Gefühl ist noch da, verdammt.
Sie ziehen mich mit, schlagen mit den Flossen, kupferrrot blähen sich die Mäntel. Ich hänge zwischen ihnen, wie zwischen Vater und Mutter.
Ich weiß, wo sie mich hinbringen.
Meine Augen, ich kann es nicht wegblinzeln, es bewegt sich und blendet, selbst wenn ich die Augen schließe. Ich habe Angst. Gott, warum töten die Kalmare mich nicht gleich. Der links von mir hat Verbrennungen am Schnabel, das war der, den ich erwischt habe, als wir versuchten, zu fliehen, Ifa und ich. Wieder der Husten, Blut am Visier. Ifas Blick, als sie die Bakterien in meinem Rachen glitzern sah.
Wir halten an, ich verstehe nicht … doch jetzt verstehe ich: Vor mir Panzerglas, draußen die Umi, silberglänzend, die … rotiert, seit wann kann sie das und wofür? Schemen von Kraken, die sich an die Umi schmiegen. Meine Begleiter zucken unruhig. Irritiert es sie genauso wie mich, dass ihre Kollegen mit unserem U-Boot flirten?
Da ist Ifa. Ich schreie, dränge zur Scheibe, es hat keinen Sinn, Ifa hört mich nicht, wie auch. Sie paddelt näher an die Umi, mühsam, das Bein ohne Flosse merkwürdig verrenkt. Ach Ifa, du bist der Knaller, fast schon tot und immer noch neugierig!
Das Bild bricht. Inferno, Blitze, die Umi feuert, zerfetzte Kalmare draußen, Ifa, wo bist du? Die Tentakel an meinem Körper krampfen, sie amputieren meine Glieder, ich schreie, gurgele, huste und sie lassen etwas nach. Dann ist die Umi fort.
Ich habe das U-Boot überhaupt nicht gekannt.
Die Kalmare ziehen mich weiter, sehr langsam. Eine Vibration, es schüttelt das Schiff, ein saugendes Geräusch, irgendwo lassen sie Wasser ab, davon verstehen sie etwas, vielleicht, weil sie selbst mehrkammerige Wesen sind. Wir kommen an ein Schott. Der Kalmar neben mir zieht sich zusammen, dann eine Schallwelle, wie ein Schrei in ein Kissen. Das Schott öffnet sich und wir sind da, wo Ifa und ich nicht hingelangt sind.
War das mal ein U-Boot? Das hier ist eine Kathedrale, überwachsen mit Algen, Korallen, Schwämmen und soviel Leben wie nirgends sonst mehr. Erstaunlich wenige Vampirkalmare im Hintergrund. Dafür andere Arten von Meerestieren, leuchtende Krebse in grün und orange, Oktopoden, Sepien. In den ehemaligen Kojen hängen an Schnüren Millionen von zarten durchsichtigen Eiern, wie Schleier von orientalischen Hochzeitsgemächern, beschützt und gestreichelt von verblassenden Kraken aller Arten und Größen. Sie werden ausgezehrt sterben, nachdem die kleinen Kopffüßer geschlüpft sind. Nur eine Gattung der Kopffüßer kann mehrmals gebären, der Trägste und Harmloseste unter ihnen: der Vampirkalmar. Doch die Kalmare an meiner Seite sind nicht die von meinem Poster. Vor über fünfhundert Millionen Jahren muss es eine Abzweigung gegeben haben, von der der Mensch nichts wusste. Sie sehen mich an, lassen es zu, dass ich mich hinunterbeuge zu den Oktopodenweibchen, die ihre Eier mit Algenfäden an Manganknollen geknüpft haben. Der Boden ist komplett bedeckt. Eine Millionen Jahre braucht eine Knolle, um ein paar Millimeter zu wachsen. Auch das hat mich als Kind schon fasziniert. Wann habe ich erfahren, dass sie alle zu Schrott werden, nachdem ihre Bestandteile in Handys und PC's ihren Dienst getan haben? Seit sich die Beziehungen der Union zur Föderation verschlechtern, giert vor allem die Rüstungsindustrie nach Material.
Was ist das? Kleine Höhlen, jede kugelrund. Wieder warten die Kalmare geduldig. An den Eingängen winken Scheren und Fischmäuler, Schleier und Tentakel, viele sind erleuchtet. Jetzt sehe ich, aus welchem Stoff die Höhlen sind, zerdrückt, zerschlissen, bewachsen, eine perfekte kleine Reihenhaussiedlung.
Ein Ruck geht durch das Schiff.
Wir wechseln in den nächsten Raum und wieder in den nächsten, die Luzifer ist unermesslich groß, drei Stockwerke hoch, und man kann sagen, dass das Biolabor hier endlich mal den Stellenwert bekommt, der ihm gebührt. Ich sehe den Reichtum, die Farben, die unsere Meere einmal hatten.
Schimmernde Quallen, die sich träge durchs Wasser pumpen, der Krüppelfisch dort ist doch lange ausgestorben, glitzernde Seegurken, ich bin im Biologenparadies, bestimmt schon tot. Aber dann würde ich nicht so entsetzlich husten. Das hier ist eine Arche und vielleicht hätten sie Ifa und mir auch noch ein Zimmer angeboten, wenn wir nicht sofort auf sie geschossen hätten. Warum zeigen sie mir das alles, anstatt mich direkt auf den leuchtenden Leichenhaufen zu werfen, der das Schiff antreibt?
Mir bleiben nur noch wenige Minuten, dann ist mein Atemgas verbraucht. Wahrscheinlich werden wir gleichzeitig ersticken, Ifa und ich, dabei fing unsere Geschichte doch gerade erst an. Aus uns hätte was werden können.
Ava Daxton, nein ich will nicht meine letzten Minuten auf Ava Daxton verschwenden, denn der Verdacht, der sich in meine Gedanken frisst, macht mir den Tod noch bitterer. War es wirklich nur unser Auftrag herauszufinden, was passiert ist, auf der PX.2.11? Was sollten wir wirklich liefern? Wofür hat sie uns geopfert?
Es wird heller in meinem Helm, kein gutes Zeichen.
Und jetzt sind wir da. Der Generatorraum. Wir sind nicht alleine. Von allen Seiten kommen sie jetzt, die Kalmare, führen Leichen mit sich, es müssen die Arbeiter der PX.2.11 sein. Zugleich geht wieder ein Ruck durch die Luzifer, ein großer. Da ist wieder die Leiche, aus deren Hals ...

Ich war bewusstlos. Phantasiere ich, oder ist das Ifa, mit der ich Visier an Visier liege? Tatsächlich, sie haben sie aufs Schiff geholt und zu mir gebracht. Ifa! Ich fange an zu heulen, huste, sie nimmt meine Hand, redet, fast nicht zu hören, ich sehe ihr in die Augen, auf den Mund.
Im Helm, links neben ihrem Kopf, ein grüner Lichtschimmer, seltsam, der Helm ist doch tot.
Sie versucht, mir etwas zu sagen, von Licht, ja, ich weiß, die Luciferinen, sie sind jetzt überall. Sie schließt die Augen. Nein, nein, nicht sterben Ifa! Das kleine grüne Licht, als sei es ihr Lebenslicht.
Sie öffnet die Augen, formt mit den Lippen Worte. Ich dich auch, Ifa! Da erst verstehe ich, „Sender“, sagt sie, „Sender“. Das grüne Licht. Ich begreife. Ich schreie.
„Wir sind der Scheiß-Navi für ihre Torpedos!“
Ifa nickt.
„Ich will das nicht!“
Ifa nickt wieder. Sie tastet an ihrem Körper, während sie mich unentwegt anschaut, zieht aus der Seitentasche des Anzugs einen Phaser. Das ist es. Wir beenden es. Es wird aufhören, das verdammte Signal. Und unser Leben. Ich finde meinen Phaser, setze ihn auf ihr Visier, so wie sie es bei mir tut. Dann schauen wir uns an und zählen bis drei.

 

Hallo @Vulkangestein ,
hat mir viel Spaß gemacht, vor allem das stundenlange Tiefseevideos gucken. Einer wissenschaftlichen Betrachtung hält das Ganze nicht stand. Und es ist von enormen Vorteil, die Ursprungsgeschichte zu kennen.
Es handelt sich um die Geschichte "Lichtbringer", danke dafür. :) Und jetzt ab ins Bett. :drool:

Novelle - Lichtbringer

 

Gude @Chutney,
ich hätte wohl mit am wenigsten damit gerechnet, dass es die Lichtbringer werden. Mein Gedanke: Meine Story ist lang und dabei bleiben trotzdem noch einige Sachen ungeklärt, ohne, dass es viele Hinweise gebe. Dass du diese Geschichte gewählt hast und wie du das Copywrite umgesetzt hast, dazu kann ich nur sagen: Ich bin absolut begeistert! Wirklich, das ist einfach der Kracher für mich :shy:
Diese wunderschöne Beschreibung, die hier beginnt:

Das hier ist eine Kathedrale, überwachsen mit Algen, Korallen, Schwämmen und soviel Leben wie nirgends sonst mehr.
füllt die Hüter mit einer ganz eigenen Bedeutung. Diese Deutung von Deniz, die so sehr zu dem Charakter passt, den ich mir vorgestellt habe:
Das hier ist eine Arche und vielleicht hätten sie Ifa und mir auch noch ein Zimmer angeboten, wenn wir nicht sofort auf sie geschossen hätten.
Das passt einfach so gut. Überhaupt ist die Idee, den Fortgang der Ereignisse aus allen drei Perspektiven zu beschreiben, einfach super. Da gelingt es dir, für jede Figur eine eigeneStimme zu finden und sie gleichzeitig über die Schrecken des Erlebten miteinander zu verbinden. Dieser Schrecken, der wohl auch durch die Hüter mitbeeinflusst wird, kommt durch die kurzen Sätze, dieses haspelnde, erschreckte Denken richtig gut für mich rüber. Besonders großartig fand ich diese Szene:
Dem kommts gleich, das gibt dem echt nen Kick. Kick. Klick. Klick. Klick. Wo ist der Krake?! Komm, Schätzchen schau nochmal in die Kamera. Was ist mit dem Mikro los? Es rauscht. Ist das mein Ohr?!
„ … gut, ich bedanke mich, das reicht fürs Erste … großartig … einen Sender einzuschleusen ... feiern … die Labore … gibt es Calamares satt …“
„Nein, bitte, ich muss mit Miles sprechen. Hier passiert gerade etwas, die Krake ist ... hallo?“
Tot. Warum denke ich „tot“? Plopp. Wo kommt das Rauschen her?
Ein richtig, richtig guter Schluss für Avas Handlungsstrang. Der gleichzeitig auch zeigt, dass sie ebenfalls ein Spielball für die größeren Interessen ist, was sich ihr jedoch durch diesen Einsatz verleidet hat:
Eine Bedrohung für unsere Zivilisation!“
„Na jedenfalls eine Bedrohung für die Ausbeutung der Manganvorkommen in der Tiefsee.“

Die Detailbeschreibungen der Vampirtintenfische haben mir auch sehr gut gefallen. Besonders schön waren die Vergleiche (wie zum Blau der Augen) oder die angedachte Bezüge (wie bei den Kammern :D). Gleichzeitig haben sie diese mysteriöse Aura beibehalten, was mich natürlich sehr gefreut hat.

Also, was soll ich sagen: Konstruktive Kritik kann ich bei diesem schönen Copywrite einfach kaum liefern und so verbleibe ich einfach mit

begeisterten Grüßen
Vulkangestein

 

Hallo @Chutney,

hui, da hast du dir ja einen interessanten Text ausgesucht. Schon der von Vulkangestein war ziemlich komplex und nicht ganz leicht zu durchdringen. Ich bin mir nicht sicher, ob dein Text für Leserinnen, die den Vorgängertext nicht kennen, funktioniert. Könnte etwas zu viel Vorwissen voraussetzen. Aber da ich ihn kenne, stört mich das jetzt erstmal nicht. :)

Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm. Du lächelst, während du stirbst.
Die Idee finde ich super, aber irgendwie erscheint mir der Einstieg noch etwas hakelig.
Vielleicht „irgendwann“ anstatt „zuletzt“. Und den zweiten Satz umdrehen: Während du stirbst, lächelst du.

Sie hat den Bauch voll Wasser bekommen,
Seltsame Formulierung. Vielleicht einfach: Ihr Bauch ist nun voll Wasser.

Ich sollte etwas unternehmen, um es abzukürzen. Vielleicht singen. „Bruder Jakob, Bruder Jakob ...“ Die Stimme verzittert, ein Winseln ohne Hall in dem toten Helm. Schluchze ich etwa?
Gefällt mir die Stelle. Man weiß, dass der schnelle Tod angenehmer wäre, aber traut man sich dann so einen Schritt zu gehen? Man hängt dann doch zu sehr am Leben und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Generell habe ich das Gefühl, dein Text könnte ein paar mehr Zeilenumbrüche vertragen. Besonders der erste Teil ist ein ziemlicher Block. Vielleicht magst du da noch mal drüber schauen.

Mein Fuß, abgedreht wie ein Hühnerbein, hängt lose im Gelenk.
Urgs. Seltsamer Vergleich. Denkt man so in so einer Situation. Hat sie keine Schmerzen?

Da, tatsächlich ein Anglerfisch! Er rückt vor mein Visier, schwenkt seine Laterne, um ein Tierchen anzulocken, das neugierig genug ist, um zu sterben. Wenn es die Täuschung bemerkt, ist es schon halb zerrissen, ein kleines Drama im unaufhörlich fallenden Meeresschnee.
Atme ich noch?
Gefällt mir auch. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie dort schwebt, langsam wegdämmert.

Etwas schießt heraus, auf einen Kraken zu, sein Körper erschlafft, sinkt, wird gegriffen und in die Umi gezogen. Die anderen zucken zusammen, stoßen sich zurück, Blitze, Pfeifen. Scharfer Schmerz, meine Trommelfelle reißen, Film ohne Ton, die Umi feuert. Feuert, bis sie alle auf den Boden des Meeres sinken. Und dann ist die Umi weg. Alles weg. Dunkel.
Hier begreife ich nicht wirklich, was passiert. Die Umi greift die Kraken an? Selbstzerstörung? Oder wird sie von den Kraken zerstört? Kann die Umi entkommen?
Und das Trommelfell reißt, wegen einer Explosion? Wie soll eine Druckwelle durch den Helm an die Ohren dringen, ohne den Helm zu zerstören? Bin mir nicht sicher, ob das funktioniert.

„Ist in Ordnung, Daxton. Ich verbinde Sie jetzt noch mit Herrn Reimers, Medienberater bei der Firma PX Deepwater. Er hat noch ein paar Fragen.“
Was?!
Das finde ich unglaubwürdig. Die Mission ist ja noch im vollen Gange, da gibt es doch wichtigeres als ein solches Interview?
Du bringst dadurch natürlich einige Erklärungen mit rein, ohne Interview wäre das schwierig.

Die drei Szenen spielen sich gleichzeitig ab, oder? Ein Kraken wurde auf der Umi gefangen gehalten und dann stirbt er? Wie kommt es dann dazu:

Etwas schießt heraus, auf einen Kraken zu,
Passiert das danach?

Eine Bedrohung für unsere Zivilisation!“
„Na jedenfalls eine Bedrohung für die Ausbeutung der Manganvorkommen in der Tiefsee.“
Finde ich super, dass du das mitreinbringst und die Kraken nicht nur als die Bösen hinstellst.

Warum ist Ava denn so schwindelig? Haben die Kraken von außen einen Einfluss auf sie?

Mein Vater hat mir geholfen, das Poster mit Heftzwecken aufzuhängen: Vampyroteuthis infernalis. Niemals wäre ich Biologe geworden, wenn er nicht Nacht für Nacht durch meine Träume gegeistert wäre.
So cool! :herz:

Die Vampirkalmare an meiner Seite sind so riesig wie in meinen Träumen
Hier dachte ich erst, dass das ja Kraken sind und keine Kalmare und dann googel ich und stelle fest, dass der Vampyroteuthis infernalis eine Übergangsform ist! Wie cool ist das denn bitte?!

Da muss ein Riss sein im Anzug.
Dringt dann nicht auch Wasser in den Helm?

Ich habe Angst. Gott, warum töten die Kalmare mich nicht gleich.
Ich weiß nicht, ob er wirklich Angst hat. Müsste seine wissenschaftliche Neugier und seine Faszination für diese Wesen nicht seine Angst zurückdrängen?

Das hier ist eine Kathedrale, überwachsen mit Algen, Korallen, Schwämmen und soviel Leben wie nirgends sonst mehr. Erstaunlich wenige Vampirkalmare im Hintergrund. Dafür andere Arten von Meerestieren, leuchtende Krebse in grün und orange, Oktopoden, Sepien. In den ehemaligen Kojen hängen an Schnüren Millionen von zarten, durchsichtigen Eiern, wie Schleier von orientalischen Hochzeitsgemächern, beschützt und gestreichelt von verblassenden Kraken, aller Arten und Größen.
Das hast du wunderschön beschrieben.

„Ich will das nicht!“
Ifa nickt wieder. Sie tastet an ihrem Körper, während sie mich unentwegt anschaut, zieht aus der Seitentasche des Anzugs einen sonic screwdriver. Das ist es. Wir beenden es. Es wird aufhören, das verdammte Signal. Und unser Leben. Ich finde meinen screwdriver, setze ihn auf ihr Visier, so wie sie es bei mir tut. Dann schauen wir uns an und zählen bis drei.
Puuh, ich bin richtig erleichtert, dass die Luzifer und ihre Unterwasserwelt nicht zerstört wird.
Was ein Sonic Screwdriver ist, wusste ich nicht und musste dann googeln, was etwas schade ist, gerade bei diesem entscheidenden Absatz. Vllt kannst du das durch etwas eingängigeres ersetzen.

Chutney, ich bin echt beeindruckt. Zum einen merkt man wie sehr du dich in Vulkangesteins Geschichte eingearbeitet hast. Die Charaktere hast du gut getroffen, die Geschichte spannend weiter geführt. Ein paar Lücken geschlossen. Eigentlich könnte man eure beiden Teile gemeinsam als Novelle veröffentlichen. :)
Zum anderen hast du dich zu der Welt der Tiefsee schlau gemacht und geschickt einige coole Fakten untergebracht.

Mich persönlich freut es auch, dass die Hüter/Kraken/Kalmare am Ende nicht vernichtet werden, sondern dass du auch aufzeigst, was die unstillbare Gier der Menschen anrichtet.

Sehr schönes Copywrite. :)

Liebe Grüße,
NGK

 

Hallo @Rob F,
was für ein toller und hilfreicher erster Kommentar, vielen Dank! Das Gute am Copywrite, ist ja, dass man doch mal herausgelockt wird aus seinen Lieblingsecken.

sehr viele Details, aber auf jeden Fall ein faszinierender Unterwassertrip! Da ist man als Leser direkt dabei, auch durch die Ich-Perspektive.
Mit der Ich-Perspektive bin ich mir dann aber ziemlich treu geblieben, die nutze ich gerne. Und wie faszinierend die Welt unter Wasser ist, hat mir die Beschäftigung mit diesem Text eröffnet.
Es lohnt sich m.E., die Geschichte in Ruhe zu lesen, um sich alles auch vorstellen zu können. Auch interessant fand ich die Hintergründe, warum wurden die Menschen dorthin geschickt, in diesen Alptraum.
Diese Geschichte ist ja die Fortsetzung des Originals. Ich bin letztlich daran gescheitert, die Vorgeschichte elegant einzuflechten, da sie sehr komplex ist. Mir scheint, du hast die "Lichtbringer" nicht vorher gelesen? Von daher freut es mich umso mehr, dass du dennoch etwas mit dem Text anfangen konntest. Aber es werden sicherlich Fragen offen bleiben.
Es wird wohl immer das Gleiche bleiben: Es geht den Menschen bei ihrer Ausbeutung leider nicht nur um notwendige Ressourcen, um überleben zu können. Diese Inhalte hast du geschickt in die Handlung eingewoben, ohne dass es zu ausführlich und konstruiert wirkt.
Danke! Das freut mich.
Am Ende müssen leider wieder diejenigen dran glauben, die an die Front geschickt werden, nicht die Drahtzieher im Hintergrund.
Ja, sie werden benutzt.
Interessante und sehr spannend erzählte Geschichte!
:D
Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm. Du lächelst, während du stirbst.
Spannender Anfang!
Danke!
pannender Anfang!
Dort drin ist viel passiert.
drinnen (?)
Ja, besser, ist geändert.
innen (?)
Wenn sie diesen Ort wirklich verlässt, wird sie mich mitziehen. Mich. Meine Hülle. Aber sie werden sich Zeit lassen. Dort drin ist viel passiert. Sie hat den Bauch voll Wasser bekommen,
Hier fand ich "sie werden" etwas verwirrend, es ist mir hier noch nicht klar, wer mit "sie" in der Mehrzahl gemeint ist.
Eigentlich finde ich es ganz spannend, wenn man das noch nicht gleich erfährt, ein paar Sätze später kommen ja immer mehr Informationen.
n der Mehrzahl gemeint ist.
Schweiß rinnt in meine Augen und ich kann nichts dagegen tun.
Komma statt "und"
Im Moment gefällt mir hier der längere Satz noch besser, zwischen vielen kurzen Sätzen, auch wenn es die primitive "und" Verbindung ist.
mma statt "und"
Keine Bilder mehr, keine Kommunikation mehr möglich, aber vom Sender im Helm kommt ein klares Funksignal.
"mehr" würde ich streichen ;
finde ich etwas widersprüchlich, wenn keine Kommunikation möglich ist, aber ein klares Funksignal kommt
ist gestrichen. Und ich stelle mir den Sender als Extra-Gerät vor, der auch funktioniert, wenn alles andere kaputt ist. Frag mich jetzt bitte nicht nach Details. Was Plausibilität betrifft, habe ich hier doch öfter Fünfe gerade sein lassen.
klares Funksignal kommt
Ein Schemen hinter den explodierenden Oktopoden, ein Schemen, aufrecht, nein, da war nichts, kein Schemen.
Wortwiederholung
Da kommen noch ein paar Stellen, wo es mir ganz gut gefällt, dass die Sprache nicht so sauber ist. Es geht ja darum, dass Avanka Ifa gesehen hat, ohne ihr zu helfen. Der Schemen drängt sich hier immer so auf.
ach "Glückwunsch" ; Punkt nach "Daxton"
Auf dem Bildschirm, das Auge, milchigblau, es kann mich nicht sehen, seine Filamente züngeln in alle Winkel, es untersucht sein Gefängnis, zur Not verpasse ich ihm einen Stromschlag, der Blick gefällt mir nicht, überhaupt nicht ...
Ich würde nach "Winkel" einen neuen Satz beginnen.
auch hier ist mir das Gehetzte wichtig
ller-Kraken
„Selbstverständlich sehe ich das so, ich habe gerade zwei Leute verloren, damit die Welt erfährt, was hier auf dem Spiel steht ...
Hier würde ich mit nur einem Punkt enden.
Stimmt, ist besser, danke.
omma nach "Schätzchen"
„ … gut, ich bedanke mich, das reicht fürs Erste …
Leerzeichen weg vor den drei Punkten
erledigt
erzeichen weg vor den drei Punkten
Gott, warum töten die Kalmare mich nicht gleich.
? statt .
Ich stelle mir vor, dass das keine wirkliche Frage ist, sondern, dass die Stimme eher runter geht.
tatt .
Der links von mir hat Verbrennungen am Schnabel, das war der, den ich erwischt habe, als wir versuchten zu fliehen, Ifa und ich.
hatte (?) ; Komma nach "versuchten"
irgendwie klingt "hatte" für mich hier komisch, Komma ist eingefügt
tte (?) ; Komma nach "versuchten"
Wir halten an, ich verstehe nicht … doch jetzt verstehe ich:
"... doch jetzt wird es mir klar:"
auch eine Wortwiederholung, die ich eher als Mittel sehe.
doch jetzt wird es mir klar:"
Das Bild bricht. Inferno, Blitze, die Umi feuert, zerfetzte Kalmare draußen, Ifa, wo bist du? Die Tentakel an meinem Körper krampfen, sie amputieren meine Glieder, ich schreie, gurgele, huste und sie lassen etwas nach. Dann ist unser U-Boot fort.
Ich habe die Umi überhaupt nicht gekannt.
Die Kalmare ziehen mich weiter, sehr langsam.
Den markierten Satz fanf ich in dieser Situation unpassend.
Da muss ich nochmal überlegen. Es geht darum, dass ihm klar wird, dass er nicht alles über das U-Boot wusste, mit dem sie gekommen sind und damit entstehen die ersten Zweifel, auch über Avankas Absichten.
en markierten Satz fanf ich in dieser Situation unpassend.
Erstaunlich wenige Vampirkalmare, man sieht sie nur im Hintergrund.
Würde ich anders formulieren, z.B. "..., sie halten sich im Hintergrund."
Jetzt habe ich den ganzen Satz verkürzt. "Erstaunlich wenige Vampirkalmare im Hintergrund."
Sie sehen mich an. Sie lassen es zu, dass ich mich hinunter beuge zu den Oktopodenweibchen.
"Sie sehen mich an, lassen es zu, ..."
Gekauft!
Sie sehen mich an, lassen es zu, ..."
Geknüpft haben die ihre Eier an Algenfäden, die sich um Manganknollen ranken.
Vorschlag: "Die Eier an Algenfäden geknüpft, die sich ..."
Habe ich insgesamt nochmal umgestellt: "Sie sehen mich an, lassen es zu, dass ich mich hinunterbeuge zu den Oktopodenweibchen, die ihre Eier mit Algenfäden an Manganknollen geknüpft haben."
lag: "Die Eier an Algenfäden geknüpft, die sich ..."
Der Boden ist komplett bedeckt mit den Knollen.
"den" streichen
okay
den" streichen
Zugleich geht wieder ein Ruck durch die Luzifer, ein großer.
"Zugleich geht wieder ein starker Ruck durch die Luzifer."
Es gab schon zweimal einen Ruck, diesmal ist es ein großer, das wollte ich betonen.
eht wieder ein starker Ruck durch die Luzifer."
In ihrem Helm, links neben ihrem Kopf, ein grüner Lichtschimmer, seltsam, der Helm ist doch tot.
dem
Ich habe jetzt lieber das "ihrem" vor dem Helm durch "dem" ersetzt.
omma nach "versucht" und nach "ja"
Sie versucht mir etwas zu sagen, von Licht, ja ich weiß, die Luciferinen, sie sind jetzt überall. Sie schließt die Augen. Nein, nein, nicht sterben Ifa! Das kleine grüne Licht, als ob es ihr Lebenslicht ist.
Sie öffnet die Augen, formt mit den Lippen Worte.
Beim Satzbeginn variieren
Ja, das Ende muss ich mir noch einmal vornehmen.
Die vielen Rechtschreibsachen, die du gefunden hast, habe ich auch korrigiert. :shy:
Herzlichen Dank, Rob, für die ganze Mühe, die du dir mit dem Text gemacht hast, da waren wichtige Punkte und gute Anregungen dabei. :)

Liebe Grüße von Chutney

@Vulkangestein und @Nichtgeburtstagskind , ich habe mich riesig gefreut, morgen geht es weiter!

 
Zuletzt bearbeitet:

Herkunft spielt heute keine Rolle mehr, hat er gesagt, Leistung und Courage, das zählt. Und Selbstbeherrschung.​

Wann habe ich erfahren, dass sie alle zu Schrott werden, nachdem ihre Bestandteile in Handys und PC's ihren Dienst getan haben? Seit sich die Beziehungen der Union zur Föderation verschlechtern, giert vor allem die Rüstungsindustrie nach Material.

Als ich neun war, machten sich die ersten Menschen auf, die Tiefsee – speziell den Marianengraben mit einem selbstgebauten Boot namens „Trieste“ zu erforschen und -da bin ich von überzeugt - Jacques Piccard („die“ Piccards haben meine Jugend ganz schön bewegt – auch im Luftraum) und Don Walsh würden heute die Unterwasserwelt nicht wiedererkennen, wiewohl die Gewässer immer schon für Müll genutzt wurden.

Moin, Chutney,

schön, dass auch der Kampf um Seltene Erden angesprochen wird, um die im Kongo seit Jahren ein vermeintlicher Bürgerkrieg tobt, hinter dem aber vor allem Blackwater und Konsorten stecken. Obwohl an sich kein SF-Leser - Deinen Text find ich lesenswert (womit die Vorlage natürlich „nach“ gelesen wird). Aber paar Flüskes wären da noch:

Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm.
In dem Falle würd ich Großschreibung nach dem Doppelpunkt empfehlen, weil das „wenn“ einen vollständigen Satz einleitet, hier ebenso
Die Wahrheit ist: es gibt nichts zu tun, außer zwischen drei Leichenhäusern zu schweben, bis mir die Luft ausgeht.

„Bruder Jakob, Bruder Jakob ...“ Die Stimme verzittert, ein Winseln ohne Hall in dem toten Helm.
Warum die Vorsilbe „ver“ vorm Zittern? Wenn ich mich verlauf, verpass ich ein Ziel. Aber was was bedeutet die Vorsilbe fürs Zittern? Bei einigen Verben der Bewegung (und zittern ist doch eine)
hat sie eine negierende Wirkung (am deutlichsten, wenn ich mich verlaufe)

„Wenn sie so wollen.
Kann ja sein, dass sich Höflichkeitsform u. a. künftig ändert

In den ehemaligen Kojen hängen an Schnüren Millionen von zarten, durchsichtigen Eiern, wie Schleier von orientalischen Hochzeitsgemächern, beschützt und gestreichelt von verblassenden Kraken, aller Arten und Größen.
Warum hier das zweite und das letzte Komma?

Doch die Kalmare an meiner Seite sind nicht die von meinem Poster. Vor über fünfhundert Millionen Jahren muss es eine Abzweigung gegeben haben, von der die Menschheit nichts wusste.
Ein großes Wort die Menschheit - als Sammelbegriff meint es alle Menschen, die es mal gab und geben wird neben der lebenden Bagage. Wrum nicht schlicht der Mensch?

Nicht ungern gelesen vom

Friedel

Nachtrag: Ist ganz gut, am Folgetag (also heute, 1. Juli 2021) nochmals reinzusehen und seine eigenen Irrtümer zu korrigieren

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chutney ,

Und es ist von enormen Vorteil, die Ursprungsgeschichte zu kennen.
Da hast du mir was eingebrockt! Gerade habe ich mich - wie du weißt - auf Flash Fiction eingelassen und nun dies : ein langes Copywrite und dazu eine sehr lange KG, die der Autor selbst als Novelle sieht.
Mindestens zweimal habe ich deinen Text angefangen. War gefesselt von der Thematik und habe doch nichts kapiert. Also: siehe oben:idee:.

Vor über fünfzig Jahren habe ich mit SF-Lesen angefangen. Damals war dies noch ein literarisches Randgebiet, etwas belächelt, weil dieTechniklastigkeit sich häufig nicht um einen
wirklich spannenden Plot und die Schöpfung von Charakteren kümmerte. Aber das änderte sich schnell. Ich behaupte, Star Trek und Star Wars gehören heute zum Bildungswissen :D

Und nun die Tiefsee. Da gibt es noch manches zu erforschen. Es wird Nachkommen von Neil Armstrong geben und wir werden Überraschungen erleben.

Nach der Lektüre des Ursprungtextes ging alles ganz leicht.

Wieder geht ein Ruck durch die Luzifer, die schimmernden Außenkanten verrutschen. Ich gerate ins Trudeln. Wenn sie diesen Ort wirklich verlässt, wird sie mich mitziehen. Mich. Meine Hülle. Aber sie werden sich Zeit lassen. Dort drinnen ist viel passiert. Sie hat den Bauch voll Wasser bekommen, die große Luzifer, mehr Platz für ihre neue Besatzung, aber auch mehr Gewicht. Sie hat uns aufgenommen, Deniz und mich, sie hat uns ein paar ihrer Geheimnisse gezeigt, aber sie hat nur mich wieder ausgespuckt. Deniz wird schon tot sein. Heute morgen roch er nach Muskat. Nicht an Deniz denken.
Sehr gute Zusammenfassung der Vorgeschichte und erste Charakteristika des Dreiergespanns Ifa, Deniz und Ava.
Deniz, wie er sein Visier hochklappte und erbrach. Nicht daran denken, Deniz hat es hinter sich, diese Krakenkreaturen haben kurzen Prozess mit ihm gemacht, ganz bestimmt. Ich trete mit der Flosse, die mir geblieben ist. Erahne dort vorne die Umi, unsere Umi, umkreist von Kraken, die blaue Funken ausstoßen.
Was eben so Heimat ist für Unterwassersoldaten.
Wie viele Arten von Licht es hier unten gibt. Meine eigenen Schulterlampen dagegen sind ausgefallen, wie das Display, das Mikrophon, die Fledermaustechnik, alles. Nur das Gasgemisch strömt in meine Lunge, als ob es noch etwas zu tun gäbe für mich. Die Wahrheit ist: Es gibt nichts zu tun, außer zwischen drei Leichenhäusern zu schweben, bis mir die Luft ausgeht.
Ob es nicht doch noch Hilfe gibt? Chutney, du hast bestimmt noch einen Knalleffekt :baddevil: in petto! Ich denke an deine Hühner!
Ein Stück weiter auf PX 2.11, die Leichen der Arbeiter, befallen von leuchtenden Luciferin-Bakterien. Da drüben die Luzifer, Grab für eine ganze Besatzung. Und für Deniz. „Raus hier, bevor sie uns in Lampen verwandeln können“, hat er gesagt. Ich schlottere. Schweiß rinnt in meine Augen und ich kann nichts dagegen tun.
Ja, das Licht der Luciferin-Bakterien, entwickelt aus den Tiefseeanglerfischen, und jetzt in der Lage, sich an durch Menschenfleisch zu ernähren und vermehren. Ein Bumerang. und ganz schön gruselig. Klar doch, dass man die intelligenten Monsterkraken eliminieren muss. Schließlich blockieren sie ja den Abbau von Mangan für die Handys. Früher nannte man die Allianz der Mächtigen auf der Erde militärisch-industrieller Komplex. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Sie öffnet die Augen, formt mit den Lippen Worte. Ich dich auch, Ifa! Da erst verstehe ich, „Sender“, sagt sie, „Sender“. Das grüne Licht. Ich begreife. Ich schreie.
„Wir sind der Scheiß-Navi für ihre Atomsprengköpfe!“
Ifa nickt.
Oh je, ich hab so was geahnt nach dem Interview. Die schöne Kinderstube der Tiefsee und die Kalmare Als Babysitter. Dabei
War das mal ein U-Boot? Das hier ist eine Kathedrale, überwachsen mit Algen, Korallen, Schwämmen und soviel Leben wie nirgends sonst meh
Das hier ist eine Arche und vielleicht hätten sie Ifa und mir auch noch ein Zimmer angeboten, wenn wir nicht sofort auf sie geschossen hätten.
Ja, wieder eine Chance verpasst. Warum kapieren wir es nicht:bonk:
Ifa nickt wieder. Sie tastet an ihrem Körper, während sie mich unentwegt anschaut, zieht aus der Seitentasche des Anzugs einen sonic screwdriver. Das ist es. Wir beenden es. Es wird aufhören, das verdammte Signal. Und unser Leben. Ich finde meinen screwdriver, setze ihn auf ihr Visier, so wie sie es bei mir tut. Dann schauen wir uns an und zählen bis drei.
Ein logischer, wenn auch verheerender Schluss der Geschichte über dystopische Entwicklungen, die gar nicht so weit entfernt sein dürften.

@Vulkangestein , hier hast du sehr gute Vorschläge für den nächsten Teil, vor allem Charakterbilder, die mich als Leserin lange an der Angel hielten.

Liebe Chutney, sehr schön eingefühlt in die Textvorlage. Gratuliere. Ich selbst könnte das nicht.

Herzliche Grüße wieselmaus

 

Guten Abend, Vulkangestein,
ach, was freu ich mich, dass mein Copy so gut bei dir ankommt. :bounce:

ich hätte wohl mit am wenigsten damit gerechnet, dass es die Lichtbringer werden.
Was mich immer wieder zu diesem Text hintrieb, war das Rätselhafte, die Herausforderung, hinter den vielen spannenden Andeutungen deiner Geschichte die Geheimnisse zu lüften und mir dazu etwas auszudenken. Und das betraf nicht nur den Plot selbst und seine möglichen Hintergründe, sondern auch Hinweise zu den Beziehungen der drei untereinander. Und ich fand es aufregend, mich mit deiner Geschichte in eine komplett fremde Welt entführen zu lassen, wo ich ja sonst eher zu der Fraktion "Alltag" gehöre. Ich mochte es auch sehr bei den Lichtbringern immer wieder noch etwas Neues zu entdecken. Und ich habe viel über die Tiefsee gelernt. Das war mal eine ganz andere Art zu schreiben, so mit Recherche und Taucherzeitschriften im Zug. (Wobei ich dir da gefolgt bin und gewisse Unmöglichkeiten einfach übernommen habe, macht auch mal Spaß) Das ist das Tolle am Copywrite. Und niemals wäre ich von allein auf solche Ideen gekommen, wie du sie in deiner Geschichte entwickelt hast, z.B. diese mutierten Luziferin-Bakterien sind der Kracher.
Ich war mir nicht ganz sicher, ob deine Geschichte nicht im Grunde ein Ausschnitt aus etwas Größerem ist und du daraus eine Kurzgeschichte gebastelt hast. Insofern würde es mich ja sehr interessieren, was deine Hintergrundgedanken waren, z.B. zur Bedeutung der Hüter. Aber das frage ich dann nochmal, wenn ich die Lichtbringer kommentiere. (Momentan weiß man ja gar nicht, wo man anfangen soll.)

Ich bin absolut begeistert! Wirklich, das ist einfach der Kracher für mich
Dankeschön. :shy:
Diese Deutung von Deniz, die so sehr zu dem Charakter passt, den ich mir vorgestellt habe:
Den Ehrgeiz hatte ich tatsächlich, dass es als Charaktere einigermaßen die Figuren werden, die du gemeint hast. Toll, dass es geklappt hat. :)
Diese wunderschöne Beschreibung, die hier beginnt:
Und darüber freue ich mich besonders, da ich Beschreibungen nicht gerade als meine Stärke sehe. Und ehrlich, wenn man sich so Filme über die Tiefseetiere anschaut, dann kommen einem alle Worte so dürr vor.
Ein richtig, richtig guter Schluss für Avas Handlungsstrang. Der gleichzeitig auch zeigt, dass sie ebenfalls ein Spielball für die größeren Interessen ist, was sich ihr jedoch durch diesen Einsatz verleidet hat:
Ja, Ava. Da gab es so Andeutungen bei dir, dass die nicht so ganz koscher ist. Auch, dass sie etwas zurückhält und dass Menschenleben für sie nicht so viel zählen. Ich habe ein richtiges Miststück auch ihr gemacht.
Die Detailbeschreibungen der Vampirtintenfische haben mir auch sehr gut gefallen. Besonders schön waren die Vergleiche (wie zum Blau der Augen) oder die angedachte Bezüge (wie bei den Kammern :D). Gleichzeitig haben sie diese mysteriöse Aura beibehalten, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Da habe ich echt lange auf der Leitung gestanden, bis ich kapiert habe, dass es nicht um Oktopoden, also diese Achtarmigen geht, sondern, dass du eine bestimmte Art im Auge hattest. Diese Vampirtintenfische sind wirklich faszinierend.
Vulkangestein, es hat mir viel Spaß gemacht, mich von deinem Text inspirieren zu lassen und dass das Ganze auch noch so gut bei dir ankommt, ist die Krönung für mich. Dankeschön!

Liebe Grüße von Chutney

 

@Nichtgeburtstagskind

Liebe NGK,

so ein toller, ausführlicher Kommentar, vielen herzlichen Dank. Ich habe schon sehr interessiert deine Kommentare zu den "Lichtbringern" gelesen, du hast einen genauen Blick dafür, was funktioniert. Interessant ist für mich auch, wie du den Text verstanden hast. Denn da ist man ja selber irgendwann betriebsblind.

Schon der von Vulkangestein war ziemlich komplex und nicht ganz leicht zu durchdringen. Ich bin mir nicht sicher, ob dein Text für Leserinnen, die den Vorgängertext nicht kennen, funktioniert. Könnte etwas zu viel Vorwissen voraussetzen.
Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob mein Text wirklich für sich stehen kann. Zwischendurch wollte ich deshalb schon aufgeben, aber da hatte ich mich schon so an dem Thema festgefressen. Das ist sicherlich ein Minuspunkt an dem Copywrite.
Die Idee finde ich super, aber irgendwie erscheint mir der Einstieg noch etwas hakelig.
Vielleicht „irgendwann“ anstatt „zuletzt“. Und den zweiten Satz umdrehen: Während du stirbst, lächelst du.
Ja, da hänge ich doch eher an meiner Version. "Zuletzt" heißt wirklich kurz vor dem Tod und "stirbst" mag ich auch als letztes Wort in diesem Satz.
Seltsame Formulierung. Vielleicht einfach: Ihr Bauch ist nun voll Wasser.
Ja, klingt ein bisschen komisch. Hier überlege ich noch.
Gefällt mir die Stelle. Man weiß, dass der schnelle Tod angenehmer wäre, aber traut man sich dann so einen Schritt zu gehen? Man hängt dann doch zu sehr am Leben und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ja, so stelle ich mir das auch vor. Zumal es ja kein leichterer Tod ist, das Ersticken setzt nur früher ein. Anders, als wenn man aus einem brennenden Hochhaus springt.
Generell habe ich das Gefühl, dein Text könnte ein paar mehr Zeilenumbrüche vertragen. Besonders der erste Teil ist ein ziemlicher Block. Vielleicht magst du da noch mal drüber schauen.
Da hast du recht und ich habe jetzt alles Mögliche ausprobiert, war aber immer unzufrieden. Irgendwie greift doch so eins ins andere. Aber das behalte ich im Auge, danke für den Hinweis.
Urgs. Seltsamer Vergleich. Denkt man so in so einer Situation. Hat sie keine Schmerzen?
Guter Punkt, hatte ich auch schon mal flüchtig gedacht. Ich stelle sie mir wie unter Schock vor, da hat man ja erstmal keine Schmerzen. Aber ich habe da jetzt trotzdem einen Satz ergänzt. Schlicht: "Es tut so weh."
Und den Vergleich mag ich irgendwie. Das ganze Denken ist ja sowieso etwas künstlich und viel zu ordentlich. Aber das einem plötzlich schräge Bilder in den Kopf kommen, wie vom Hühnerbein könnte ich mir schon vorstellen. (Wieso eigentlich schon wieder Hühner?:Pfeif:)
Gefällt mir auch. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie dort schwebt, langsam wegdämmert.
Danke :)
Hier begreife ich nicht wirklich, was passiert. Die Umi greift die Kraken an? Selbstzerstörung? Oder wird sie von den Kraken zerstört? Kann die Umi entkommen?
Und das Trommelfell reißt, wegen einer Explosion? Wie soll eine Druckwelle durch den Helm an die Ohren dringen, ohne den Helm zu zerstören? Bin mir nicht sicher, ob das funktioniert.
Das reißende Trommelfell ist raus. Ist sowieso besser mit dem Ende, wo sie ja noch reden miteinander.
Und jetzt wird es spannend. Denn für mich ist das so sonnenklar, was dort passiert, aber möglicherweise nur mir: Die Kraken umkreisen die Umi, nachdem Ifa und Deniz bei ihnen rumgeballert haben. Vielleicht hoffen sie auch auf ein bisschen Futter für ihre Bakterien. Die Umi dreht sich langsam und nimmt eine andere Farbe an, was die Kraken dazu verführt, Nähe zu suchen. Sie sind quasi hypnotisiert und neugierig. Dann wird ein Kalmar betäubt und mit einem Greifarm ins U-Boot gezogen. Die restlichen Kalmare werden von der Umi erschossen. Mein Gedanke war, dass Avanka und ihre Leute durchaus schon ein paar mehr Informationen hatten und planten, eine Krake zu enführen, zu fiesen Forschungszwecken. Aber ehrlich gesagt: zu tief darf man auch bei meiner Version nicht stochern, was Plausibilität betrifft.
Das finde ich unglaubwürdig. Die Mission ist ja noch im vollen Gange, da gibt es doch wichtigeres als ein solches Interview?
Du bringst dadurch natürlich einige Erklärungen mit rein, ohne Interview wäre das schwierig.
Naja, hier war mir wichtig, dass die wahren Drahtzieher in der Wirtschaft sitzen. Es geht sofort darum, die Bilder medienwirksam zu präsentieren, damit die Öffentlichkeit die Zerstörung des U-Bootes verlangt und damit auch die Politik treibt.
Interessant fand ich in dem Zusammenhang, dass tatsächlich die meisten Forschungen zur Umweltverträglichkeit vom Tiefseebergbau von Firmen finanziert werden, die dort tätig werden wollen.
Die drei Szenen spielen sich gleichzeitig ab, oder? Ein Kraken wurde auf der Umi gefangen gehalten und dann stirbt er? Wie kommt es dann dazu:
Nicht ganz gleichzeitig. Und das ist ein wichtiger Hinweis für mich, dass das verwirrt. Die Szene mit Avanka schließt an die Szene mit Ifa an. Der Kalmar ist gefangen. Avanka hat Ifa im Hintergrund geahnt und im Stich gelassen. Sie erstattet nun Bericht, ist auf dem Weg zurück.
Die Szene mit Deniz setzt tatsächlich wieder früher ein, etwa gleichzeitig mit Ifas Szene.
Das ist mir gar nicht aufgefallen. Vielleicht sollte ich das noch deutlicher machen.

Finde ich super, dass du das mitreinbringst und die Kraken nicht nur als die Bösen hinstellst. Warum ist Ava denn so schwindelig? Haben die Kraken von außen einen Einfluss auf sie?
Naja, sie ist in einer psychischen Ausnahmesituation, ist ihre Untergebenen losgeworden, die sie immer mehr in Frage gestellt haben, sie hat eine große Angst vor dem Kalmar, was nicht zu ihrem toughen Selbstbild passt und sie ahnt vielleicht, dass sie selbst benutzt wird.
Und: Das U-Boot hat sich vorher gedreht. :D
Mein Vater hat mir geholfen, das Poster mit Heftzwecken aufzuhängen: Vampyroteuthis infernalis. Niemals wäre ich Biologe geworden, wenn er nicht Nacht für Nacht durch meine Träume gegeistert wäre.
So cool!
Danke!
cool! :herz:
Die Vampirkalmare an meiner Seite sind so riesig wie in meinen Träumen
Hier dachte ich erst, dass das ja Kraken sind und keine Kalmare und dann googel ich und stelle fest, dass der Vampyroteuthis infernalis eine Übergangsform ist! Wie cool ist das denn bitte?!
Ich sag es dir, je mehr ich gelesen habe, desto faszinierter war ich. Schon auch schlau von @Vulkangestein, so ein Tier mal in den Blick zu nehmen.
denn bitte?!
Da muss ein Riss sein im Anzug.
Dringt dann nicht auch Wasser in den Helm?
Der Helm ist im Hals-Nackenbereich so festgesaugt wie ein Oktopodenarmsaugnapf. Zukunftstechnologie.
Ich habe Angst. Gott, warum töten die Kalmare mich nicht gleich.
Ich weiß nicht, ob er wirklich Angst hat. Müsste seine wissenschaftliche Neugier und seine Faszination für diese Wesen nicht seine Angst zurückdrängen?
Ehrlich, ich würde es eher umgekehrt sehen. Dass er in der Situation noch groß Infos zu den drei Herzen und so raushaut, wo er gerade von Bakterien gefressen wird, halte ich für unglaubwürdiger. Aber ich rechtfertige das auch mit Schockzustand, etwas benebelt, mit Durchbrüchen von Todesangst.
ne Faszination für diese Wesen nicht seine Angst zurückdrängen?
Das hier ist eine Kathedrale, überwachsen mit Algen, Korallen, Schwämmen und soviel Leben wie nirgends sonst mehr. Erstaunlich wenige Vampirkalmare im Hintergrund. Dafür andere Arten von Meerestieren, leuchtende Krebse in grün und orange, Oktopoden, Sepien. In den ehemaligen Kojen hängen an Schnüren Millionen von zarten, durchsichtigen Eiern, wie Schleier von orientalischen Hochzeitsgemächern, beschützt und gestreichelt von verblassenden Kraken, aller Arten und Größen.
Das hast du wunderschön beschrieben.
Dankeschön, NGK, das freut mich. Obwohl ich das Gefühl habe, dass man da noch erheblich mehr hätte rausholen können, noch mehr originelle Ideen wären auch gut gewesen. Aber ich war irgendwie auch eingeschüchtert von der Realität in diesen Unterwasserfilmen.
Puuh, ich bin richtig erleichtert, dass die Luzifer und ihre Unterwasserwelt nicht zerstört wird.
Was ein Sonic Screwdriver ist, wusste ich nicht und musste dann googeln, was etwas schade ist, gerade bei diesem entscheidenden Absatz. Vllt kannst du das durch etwas eingängigeres ersetzen.
Ursprünglich hatte ich vor, dass sie tragisch und unwissend sterben und dass die Kraken sich die Helme der Leichen schnappen und man nicht weiß, ob die Sender rechtzeitig kaputt gehen. Aber mir gefällt es so besser. Immerhin versauen sie den "Bösen" fürs Erste noch die Pläne. Und der Screwdriver, tja, das ist so, wenn man keine Ahnung hat und die zehn berühmtesten Science Fiction-Waffen googelt. Aber das fällt wirklich raus. Ich fand das am Text von @Vulkangestein bemerkenswert, wie sie immer aus irgendwelchen Taucheranzugtaschen, Dinge hervorzauberten und habe das hier genutzt.
Aber ich glaube, ich nenne sie jetzt einfach Phaser. Obwohl der Sonic Screwdriver genau das ist, was ich meinte. :crying:

Chutney, ich bin echt beeindruckt. Zum einen merkt man wie sehr du dich in Vulkangesteins Geschichte eingearbeitet hast. Die Charaktere hast du gut getroffen, die Geschichte spannend weiter geführt. Ein paar Lücken geschlossen. Eigentlich könnte man eure beiden Teile gemeinsam als Novelle veröffentlichen. :)
Zum anderen hast du dich zu der Welt der Tiefsee schlau gemacht und geschickt einige coole Fakten untergebracht.
Ach, vielen Dank, das freut mich riesig.
Mich persönlich freut es auch, dass die Hüter/Kraken/Kalmare am Ende nicht vernichtet werden, sondern dass du auch aufzeigst, was die unstillbare Gier der Menschen anrichtet.
Mich auch. Du hattest dich ja auch schon bei den Lichtbringern leidenschaftich für die Kalmare eingesetzt, vielleicht hast du also sogar einen Anteil an meinem Plot. :)

Ganz herzlichen Dank, liebe NGK und vielleicht sehen wir uns am Sonntag.

Chutney

 

@Friedrichard

Lieber Friedel,
entschuldige, ich bin ein bisschen spät. Draußen ist es warm und man darf jetzt wieder so viel. Das kostet Zeit. Vielen herzlichen Dank für deine Unterstützung. :)

Als ich neun war, machten sich die ersten Menschen auf, die Tiefsee – speziell den Marianengraben mit einem selbstgebauten Boot namens „Trieste“ zu erforschen und -da bin ich von überzeugt - Jacques Piccard („die“ Piccards haben meine Jugend ganz schön bewegt – auch im Luftraum) und Don Walsh würden heute die Unterwasserwelt nicht wiedererkennen, wiewohl die Gewässer immer schon für Müll genutzt wurden.
Ich habe vom Marianengraben erstmals bewusst gehört, als sie dort die Plastiktüte entdeckt haben. Richtig beschäftigt habe ich mich damit jetzt dank @Vulkangestein . Die Unterwasserwelt ist so schön und so gefährdet.
schön, dass auch der Kampf um Seltene Erden angesprochen wird, um die im Kongo seit Jahren ein vermeintlicher Bürgerkrieg tobt, hinter dem aber vor allem Blackwater und Konsorten stecken.
Dann passt ja meine Konstruktion mit PX Deepwater. Eigentlich auch ein sehr sprechender Ausdruck: "Seltene Erden"
Obwohl an sich kein SF-Leser - Deinen Text find ich lesenswert (womit die Vorlage natürlich „nach“ gelesen wird).
Oh dankeschön, das freut mich. Ich bin ja definitiv keine SF-Autorin, aber der Versuch hat schon Spaß gemacht.
Aber paar Flüskes wären da noch:
Natürlich ... :shy:
n dem Falle würd ich Großschreibung nach dem Doppelpunkt empfehlen, weil das „wenn“ einen vollständigen Satz einleitet, hier ebenso
ist erledigt, danke
„Bruder Jakob, Bruder Jakob ...“ Die Stimme verzittert, ein Winseln ohne Hall in dem toten Helm.
Warum die Vorsilbe „ver“ vorm Zittern? Wenn ich mich verlauf, verpass ich ein Ziel. Aber was was bedeutet die Vorsilbe fürs Zittern? Bei einigen Verben der Bewegung (und zittern ist doch eine)
hat sie eine negierende Wirkung (am deutlichsten, wenn ich mich verlaufe)
Ich mag das "verzittern", weil es für mich eine Mischung aus zittern und verebben ist. Aber ich behalte es mal im Auge.
at sie eine negierende Wirkung (am deutlichsten, wenn ich mich verlaufe)
„Wenn sie so wollen.
Kann ja sein, dass sich Höflichkeitsform u. a. künftig ändert
passiert mir immer noch ... danke!
Ein großes Wort die Menschheit - als Sammelbegriff meint es alle Menschen, die es mal gab und geben wird neben der lebenden Bagage. Wrum nicht schlicht der Mensch?
Oh ja, das ist besser, habe ich übernommen, danke.

Und hier und da habe ich noch Kommata eingefügt oder gelöscht.

Nachtrag: Ist ganz gut, am Folgetag (also heute, 1. Juli 2021) nochmals reinzusehen und seine eigenen Irrtümer zu korrigieren
Da ich mich immerhin ganz schnell an die Korrektur gemacht hatte ... äh, habe ich jetzt was falsch korrigiert?

Ganz großen Dank, lieber Friedel, dein Besuch ist immer ein Gewinn.

Liebe Grüße von Chutney


Liebe @wieselmaus ,

Da hast du mir was eingebrockt! Gerade habe ich mich - wie du weißt - auf Flash Fiction eingelassen und nun dies : ein langes Copywrite und dazu eine sehr lange KG, die der Autor selbst als Novelle sieht.
Mindestens zweimal habe ich deinen Text angefangen. War gefesselt von der Thematik und habe doch nichts kapiert. Also: siehe oben:idee:.
Ja, ich habe auch ein etwas schlechtes Gewissen, aber es war nun einmal dieser Text, der mich gepackt hat. Und dann habe ich es nicht auf die Kette gekriegt, die "Lichtbringer" so nebenbei zusammen zu fassen. Ich überlege, ob ich das doch noch mache, als Meldung an den Oberkommandanten, die ich dem Text voranstelle.
Vor über fünfzig Jahren habe ich mit SF-Lesen angefangen. Damals war dies noch ein literarisches Randgebiet, etwas belächelt, weil dieTechniklastigkeit sich häufig nicht um einen
wirklich spannenden Plot und die Schöpfung von Charakteren kümmerte.
Ui, wieselmaus, das hat ja schon was, wenn man Sätze lässig mit "Vor über fünfzig Jahren habe ich ..." anfangen kann.
Ich behaupte, Star Trek und Star Wars gehören heute zum Bildungswissen
Finde ich auch.
Und nun die Tiefsee. Da gibt es noch manches zu erforschen. Es wird Nachkommen von Neil Armstrong geben und wir werden Überraschungen erleben.
Ja, es ist jetzt schon faszinierend, was dort entdeckt wird. Bisher sollen es fünf Prozent sein, die erforscht sind und eine Millionen Arten, die man noch nicht kennt. Leider werden viele aussterben, bevor wir sie kennenlernen.
Nach der Lektüre des Ursprungtextes ging alles ganz leicht.
Immerhin!:thumbsup:
Sehr gute Zusammenfassung der Vorgeschichte und erste Charakteristika des Dreiergespanns Ifa, Deniz und Ava.
Dankeschön.
Ob es nicht doch noch Hilfe gibt? Chutney, du hast bestimmt noch einen Knalleffekt :baddevil: in petto! Ich denke an deine Hühner!
Tja, sterben werden sie, aber immerhin nicht umsonst. Sonst hätte ich noch Tiefseehühner erfinden müssen. Aber in Maedys Text sind die Hühner auch nicht mehr das, was sie mal waren, die Armen.
Ja, das Licht der Luciferin-Bakterien, entwickelt aus den Tiefseeanglerfischen, und jetzt in der Lage, sich an durch Menschenfleisch zu ernähren und vermehren. Ein Bumerang. und ganz schön gruselig. Klar doch, dass man die intelligenten Monsterkraken eliminieren muss. Schließlich blockieren sie ja den Abbau von Mangan für die Handys. Früher nannte man die Allianz der Mächtigen auf der Erde militärisch-industrieller Komplex. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Oh, danke, ich fühle mich verstanden, so hab ich es gemeint.
Oh je, ich hab so was geahnt nach dem Interview. Die schöne Kinderstube der Tiefsee und die Kalmare Als Babysitter. Dabei
Interessant, dass du das schon geahnt hast. Spätestens hier wird es ja nochmal recht unplausibel, aber die Idee fand ich doch hübsch.
Ein logischer, wenn auch verheerender Schluss der Geschichte über dystopische Entwicklungen, die gar nicht so weit entfernt sein dürften.
Wenn sie wirklich anfangen, da unten Mangan in großem Stil abzubauen, wird es vielleicht keine intelligenten Vampirkalmare geben, aber weitere entsetzliche Zerstörung, die sich letztlich auch auf uns auswirkt. Was ich auch gelernt habe, ist, dass die Prozesse dort unten so langsam ablaufen, dass sich nach einer Abtragung des Meeresbodens auch nach 25 Jahren noch kein Leben dort regeneriert hat und die Spuren im Boden fast unverändert sind.
Liebe Chutney, sehr schön eingefühlt in die Textvorlage. Gratuliere. Ich selbst könnte das nicht.
Wer weiß, liebe wieselmaus, SF würde ich auch gerne mal von dir lesen. Ganz herzlichen Dank dir für den tollen Kommentar und das, wo es so viel zu lesen war. :shy:

Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe @Chutney

nee, dachte ich. Nee! SF! Warum das denn? Warum tut sie das?

Nachdem ich deine Geschichte gelesen hab, kann ich durchaus verstehen, was Dich gereizt hat, und ich muss auch ehrlich sagen: Hut ab! Ich bin schwer beeindruckt. Jetzt bin ich natürlich ein Genre-Azubi ganz am Anfang der Ausbildung, wahrscheinlich ist auch das noch zu hoch gegriffen und deshalb tut es mir auch so unendlich leid, deine Arbeit und Mühe mit meinem Kommentar gar nicht entsprechend würdigen zu können. Ich kann mich nicht so in die Textarbeit knien, wie es NGK getan hat, Dir da auch nur irgendwie hilfreich sein.
Ohne Scheiß, ich habe das gern gelesen. Anfangs noch mehr aus Pflicht und irgendwie Neugier, aber ab irgendwann war ich richtig drin. Und ich mochte die drei Stimmen, die drei Erzähler, und wie sich das Bild am Ende komplett dreht. Das fand ich wirklich mega stark gemacht. Allein des Ende wegens, lohnt sich die ganze Geschichte zu lesen. Das stellt alles auf den Kopf und ja, die Natur braucht den Menschen nicht. Okay, soweit gehst Du ja nicht, aber Du zeigst schön, was der Mensch an Schaden anrichtet und gönnst dem Meer einen kurzen Aufschub. Das hinter allem Industrieinteressen stehen - ja, man strebt nicht nur nach Wissen, sondern auch nach Wohlstand. Ist so, wird so bleiben und deshalb bin ich da auch gar nicht so optimistisch, was den Frieden der Menschheit mit der Natur betrifft. Aber ich schweife ab. Ich war so bei den beiden, ich fand das so heldenhaft ... frage mich nur, ob sie in gleicher Weise gehandelt hätten, stünde ihnen nicht eh der Tod direkt bevor. Bin mir da nicht so sicher.
Lesen ohne die Vorlage zu kennen - geht. Ich war anfangs zwar bisschen orientierungslos, da ich mich jedoch eh nicht so in SF-Details verlieren kann, lese ich da gern großzügig drüber weg ohne mir irgendwelche Fragen zu stellen, habe aber genug mitbekommen, um dem Text/der Handlung folgen zu können.Ähnlich habe ich es anschließend mit der Vorlage getan, und siehe da, durch das Springen über Raum- und Technikbeschreibungen war es dann gar nicht mehr so lang.
Was dein Text auf jeden Fall bewirkt hat, ich habe jetzt auch so Bock auf Tiefseevideos. Und ich finde super, dass da erst ein paar Prozent erforscht sind und von mir aus kann das auch gern so bleiben. Weil hinter jedem neuen Wissen sich die Frage nach dem Nutzen auftut.
Ja, Du merkst, so richtig Textarbeit ist hier nicht drin. Ich mag die Geschichte. In ihr steckt viel Wahres, Trauriges, Abgründiges und damit kriegt man mich dann doch wieder.
Ich wiederhole mich, aber mit diesem Text haste wirklich noch mal eine ganz neue Seite im Chutney-Buch aufgeschlagen. Respekt. Und (für mich) sehr gelungen.

Liebe Grüße, Fliege

 

Liebe @Chutney , ein kleiner Nachtrag. Ich habe mich verrechnet. Nicht seit über fünfzig Jahren lese ich SF, sondern seit über sechzig :baddevil:. Und in meinem hohen Alter habe ich noch dazugelernt. Ich weiß jetzt, was Meeresschnee ist. Wirklich ein böser Euphorismus.

LG wieselmaus

 

Nachtrag: Ist ganz gut, am Folgetag (also heute, 1. Juli 2021) nochmals reinzusehen und seine eigenen Irrtümer zu korrigieren
merkte ich an, worauf Du fragst
Da ich mich immerhin ganz schnell an die Korrektur gemacht hatte ... äh, habe ich jetzt was falsch korrigiert?

Nee, alles in Ordnung und das "verzittern" auch. Ich hatte nur meinen eigenen Komm nochmals durchgesehen auf potentielle Fehler ...

Bis bald

Friedel

 

Liebe @Fliege,
du kannst dir denken, dass mich dein Kommentar sehr glücklich gemacht hat. :shy:

nee, dachte ich. Nee! SF! Warum das denn? Warum tut sie das?
Weil es die Wortkrieger gibt mit ihren verrückten Spielen und weil Vulkangestein mich irgendwie gepackt hat mit seinem Text.
Nachdem ich deine Geschichte gelesen hab, kann ich durchaus verstehen, was Dich gereizt hat, und ich muss auch ehrlich sagen: Hut ab! Ich bin schwer beeindruckt.
:bounce:
Jetzt bin ich natürlich ein Genre-Azubi ganz am Anfang der Ausbildung, wahrscheinlich ist auch das noch zu hoch gegriffen und deshalb tut es mir auch so unendlich leid, deine Arbeit und Mühe mit meinem Kommentar gar nicht entsprechend würdigen zu können.
Da schließe ich mich an, denn ich gestehe, dass meine Kenntnisse in dem Bereich auch minimal sind und ich finde, das merkt man dem Text durchaus an.
Allein des Ende wegens, lohnt sich die ganze Geschichte zu lesen.
Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich dieses Kompliment bekomme. Meine Enden haben schon oft enttäuscht. Irgendwann will ich mal bei diversen Geschichten die Enden neu schreiben. Dass es hier für dich funktioniert, freut mich riesig.
Du zeigst schön, was der Mensch an Schaden anrichtet und gönnst dem Meer einen kurzen Aufschub.
Ja, sie kommen nochmal davon. Und es ist auch eine Art Happy end, wenn die "Bösen" nicht ihr Ziel erreichen. Jedenfalls erstmal.
Ich war so bei den beiden, ich fand das so heldenhaft ... frage mich nur, ob sie in gleicher Weise gehandelt hätten, stünde ihnen nicht eh der Tod direkt bevor. Bin mir da nicht so sicher.
Ich auch nicht.
Lesen ohne die Vorlage zu kennen - geht. Ich war anfangs zwar bisschen orientierungslos, da ich mich jedoch eh nicht so in SF-Details verlieren kann, lese ich da gern großzügig drüber weg ohne mir irgendwelche Fragen zu stellen, habe aber genug mitbekommen, um dem Text/der Handlung folgen zu können.Ähnlich habe ich es anschließend mit der Vorlage getan, und siehe da, durch das Springen über Raum- und Technikbeschreibungen war es dann gar nicht mehr so lang.
Das ist eine interessante Information für mich, danke. Ich überlege immer noch, ob ich so eine Art Vorspann mache, aber vielleicht kann es ja einfach so bleiben.
Was dein Text auf jeden Fall bewirkt hat, ich habe jetzt auch so Bock auf Tiefseevideos. Und ich finde super, dass da erst ein paar Prozent erforscht sind und von mir aus kann das auch gern so bleiben. Weil hinter jedem neuen Wissen sich die Frage nach dem Nutzen auftut.
So wie ich das verstanden habe, ist es aber schon zwiespältig. Früher dachte man ja, in der Tiefsee gibt es gar kein Leben. Das macht auch skrupelloser. Inzwischen vermutet man ja in der Tiefsee auch sehr viel Chancen auf Medikamente. Da wird es verschiedene Interessen geben. Aber ehrlich, so ganz optimistisch bin ich auch nicht. Letztlich ist die Zerstörung ja durch Klimawandel und Müll auch schon im Gang, da muss gar keine anderweitige Ausbeutung mehr dazukommen. Die meisten Arten werden wohl aussterben, bevor wir sie überhaupt kennengelernt haben. Aber Hauptsache zum Mars fliegen.
Ich wiederhole mich, aber mit diesem Text haste wirklich noch mal eine ganz neue Seite im Chutney-Buch aufgeschlagen. Respekt. Und (für mich) sehr gelungen.
Vielen Dank, liebe Fliege, ja, das war mal eine ganz andere Art zu schreiben und hat auch meinen Horizont erweitert.

Einen schönen Abend, dir und bis bald!

Liebe Grüße von Chutney


Liebe @wieselmaus,
seit sechzig Jahren liest du SF! Ja, da wird ja wirklich mal eine Wieselmaus-Story aus dem Genre fällig. Und ich überlege jetzt, welche Diagnose wohl zu dem Meeresschnee passt. ;)
Einen schönen Abend, dir!
Chutney


@Friedrichard
Und lieber Friedel, danke dir nochmal fürs Melden. Da bin ich ja froh!
Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @Chutney

Es gab eine Zeit, da war ich ein Science-Fiction-Fan, inzwischen hat die Realität vieles schon eingeholt. Ich denke, dass wird früher oder später auch mit den mineralischen Rohstoffen vom Meeresboden passieren. Bis jetzt gibt es ja noch keine marinen Bergbau.
Mir hat dein Copyright, in dem es unter anderem um Ressourcen geht, gut gefallen.

Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: Wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm. Du lächelst, während du stirbst.
Noch atme ich.
Dein Einstieg hat mich neugierig gemacht und ich habe sehr gerne weiter gelesen.
Da, tatsächlich ein Anglerfisch! Er rückt vor mein Visier, schwenkt seine Laterne, um ein Tierchen anzulocken, das neugierig genug ist, um zu sterben. Wenn es die Täuschung bemerkt, ist es schon halb zerrissen, ein kleines Drama im unaufhörlich fallenden Meeresschnee.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Tiefen der Meere und erfährt so, dass du gut recherchiert hast.
Avanka, Deniz
Mir hat es gut gefallen, dass du die beiden Charaktere und die damit verbundene Handlung in zwei Kapiteln beschrieben hast.
. Die warten seit zehn Jahren auf Antworten.“
Warum zehn Jahre? Wahrscheinlich wüsste ich es, wenn ich die Vorgeschichte gelesen hätte (ist jetzt auch nicht so wild)
Vorbei mit lustig, wir können auch anders. Los, hol das Stöckchen.
Ja, ist auch auch in der Realität nicht anderst.
Na jedenfalls eine Bedrohung für die Ausbeutung der Manganvorkommen in der Tiefsee.
Hier habe ich überlegt, ob es vielleicht ein von den Chinesen geleitetes Verteidigungssystem der Manganvorkommen ist.
Über meinem Bett hing er. Mein Vater hat mir geholfen, das Poster mit Heftzwecken aufzuhängen: Vampyroteuthis infernalis. Niemals wäre ich Biologe geworden, wenn er nicht Nacht für Nacht durch meine Träume gegeistert wäre. Die Vampirkalmare an meiner Seite sind so riesig wie in meinen Träumen, größer als ich, viel größer als die bekannten Arten.
Es ist ja wirklich schön wenn Kinderträume wahr werden.
Ich hänge (zwischen ihnen), wie zwischen Vater und Mutter.
Bin mir nicht sicher ob mir dieses Bild gefällt
giert vor allem die Rüstungsindustrie nach Material.
Wie wahr.
ch sehe den Reichtum, die Farben, die unsere Meere einmal hatten.
Was für eine Apokalypse.
Wir beenden es. Es wird aufhören, das verdammte Signal. Und unser Leben. Ich finde meinen Phaser, setze ihn auf ihr Visier, so wie sie es bei mir tut. Dann schauen wir uns an und zählen bis drei.
mMn klasse Schluß.

Ich habe mir erst vor kurzem einen Film auf Netflix angeschaut: Mein Lehrer, Der Krake. Ein Filmemacher schließt in einem südafrikanischen Algenwald eine Freundschaft mit einem Octopus, der ihn in seine geheimnisvolle Welt eintauchen lässt. Ich hatte beim Lesen deiner Geschichte immer diese Unterwasserbilder mit dem Octopus vor Augen.

Danke, für diese Science-Fiction-Geschichte.

Liebe Grüße
CoK

 

Hallo @Chutney :-)

ich glaube, linktofink schrieb mal, dass ich meist ganz spezielle Aspekte beleuchte. So nehme, liebe @Chutney, meinen Kommentar als das, was er ist: Das Beleuchten ganz spezieller Aspekte, haha :-D

Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen. Insbesondere das Setting gefiel mir richtig, richtig gut. Licht, Unterwasser, böses organisches Material. Folgende zwei Aspekte könnten die Vorkommentare ergänzen.

- Sprache und Denken der Charaktere. Du hast dich für die Ich-Perspektive entschieden, ich als Leser folge also dem linearen Denken von Deniz, Avanka und Ifa Jallow. Dein Text wechselt zwischen der Innensicht und der Außensicht hin und her. Die Innensicht dient vor allem dazu, die Beziehungen zwischen den Charakteren zu klären. Die Außensicht konstruiert den Spannungsbogen, die - ich nenne es mal so - Mission.

Auffällig im Denken Deiner Charaktere ist ihre reflexive Sicht auf ihren Körper: "Atme ich noch?" Im Grunde wäre ja die Angst schneller als das Denken. Ebenfalls auffällig finde ich ihre Kontrollfähigkeit:

Sie hat uns aufgenommen, Deniz und mich, sie hat uns ein paar ihrer Geheimnisse gezeigt, aber sie hat nur mich wieder ausgespuckt. Deniz wird schon tot sein. Heute morgen roch er nach Muskat. Nicht an Deniz denken.
Und die einfache Strategie Ifa Jallows - "Nicht an Deniz denken" - scheint zu funktionieren. Gut, Ifa ist auf einer Mission, ein Auftrag ist auszuführen und Arbeit scheint die emotionale Wucht des möglichen Todes von Deniz zu verdrängen. Ich lese alle drei Charaktere (etwas weniger Deniz, da du dir hier mehr Zeilen für die Vorgeschichte, für die Motivation lässt) als emotionskontrollierte, nicht "kalte", aber sehr "selbst-regulierende" Menschen, die ihren Auftrag gut umsetzen können. Professionell? Definitiv.

Ich schreibe das nicht als ein Schlecht/Gut-Werturteil! Mir fiel das nur auf, wie ... professionell alle drei wirken.

- Sprache in Arbeitssituationen

Kommandantin Daxton an Oberkommandant Miles. Melde Erfolg. Bildmaterial von PX2.11 und dem Inneren der Luzifer liegt Ihnen vor. Ein Objekt ist betäubt und aufgenommen worden. Die Offiziere Jallow und Kent haben es nicht geschafft. Kent befindet sich noch auf der Luzifer. Keine Bilder mehr, keine Kommunikation möglich, aber vom Sender im Helm kommt ein klares Funksignal. Wir werden ab jetzt das Schiff orten können. Jallow habe ich komplett verloren. Ihr Helm sendet noch vom Meeresgrund, aber ich konnte die Leiche nicht mehr bergen.“
Ich kann mir vorstellen, dass das Denken und die Sprache der drei Charaktere einerseits von ihrer Persönlichkeit (samt ihren Erfahrungen), andererseits von der Situation abhängt. Obwohl alle drei auf mich professionell wirken, wirkt ihre Kommando-Sprache recht leger. Sie werden sicher einen speziellen Sprachstil erlernt und angewendet haben. Ich denke, dass das ein Aspekt ist, der für einen Text wie deinen wichtig ist: Wie unterscheiden sich die Charaktere in ihrer Sprache? In welcher Situation sind sie? Deinen Text, liebe @Chutney, habe ich sehr gerne gelesen - als Kritikpunkt bleibt meiner Ansicht nach, dass der Text zu sehr Chutney und nicht Ifa, Deniz, Avanka, Arbeitslage spiegelt.

- Weitere kleine Auffälligkeiten

mächtig gefährlich
Olsen-Bande! :-) Obwohl ... eher mächtig gewalötig.

auf dem Spiel steht.“
„Wir wissen, welche Opfer Sie da unten bringen, glauben Sie mir. Genau wie wir. Einundzwanzig Kollegen auf PX2.11.“
„Ja.“
So ein kurzes Ja könnte man vermeiden, besser durch eine Geste anzeigen. Auch Aussagen wie "Oh mein Gott", ich denke, das klingt zu sehr nach Comic-Blase denn nach einem Textfluss.
Sie sehen mich an, lassen es zu, dass ich mich hinunterbeuge zu den Oktopodenweibchen, die ihre Eier mit Algenfäden an Manganknollen geknüpft haben
Da hat jemand irgendwas über Mittelozeanische Rücken gelesen :-D Nach meinem Geschmack könntest du viel, viel stärker auf das unendlich sinnlich-wissenschaftliche Fachvokabular der Geologie zurückgreifen: Schwarze und weiße Raucher, amagmatische Spreizung, heiße Flecken, roter Tiefseeton, pelagische Kalke, Calcit-Kompensations-Tiefe, Kieselalgen (okay, klingt jetzt wie Angeberei und ist es auch, ich habe gerade "Plattentektonik" von Frisch und Meschede aufgeschlagen, was wiederum wieder wie eine Angeberei klingt, aber ja, ich schnappe systematisch unsystematisch alles mögliche auf^^)

***
Liebe @Chutney, eher eine Ergänzung, dieser Kommentar, zu anderen Kommentaren - vielleicht hilft er dir ja. Etwas a-systematisch, aber okay, ist denke ich auch okay.

Lg aus der Stadt Leipzig
In Ihren Grenzen vom Ersten Januar 2000 nach Christi hypothetischem Geburtstag
kiroly

 

Liebe @CoK,

wie schön, dich unter meinem Text zu finden, vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.:)

Es gab eine Zeit, da war ich ein Science-Fiction-Fan, inzwischen hat die Realität vieles schon eingeholt.
Da bist du mir voraus. Ich habe jetzt echt mal überlegt, ein bisschen Star Trek, ein bisschen Star Wars, Douglas Adams, Margaret Atwood und Captain Future, das ist so meine Mischung
Bis jetzt gibt es ja noch keine marinen Bergbau.
Mir hat dein Copyright, in dem es unter anderem um Ressourcen geht, gut gefallen.
Heute habe ich im Radio eine Sendung gehört, wo es u.a. um Deutschlands Lizenz zur Erforschung der Manganknollen-Vorkommen im Pazifik ging. Noch geht es nur um die Erforschung, aber sie haben da schon sehr viel Geld reingesteckt, das Ziel ist ja dann doch der Abbau.
Dein Einstieg hat mich neugierig gemacht und ich habe sehr gerne weiter gelesen.
Schön!
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Tiefen der Meere und erfährt so, dass du gut recherchiert hast.
Na, so einigermaßen gut, viel konsumiert, auf jeden Fall, aber der Anglerfisch ist schon sehr beeindruckend.
Mir hat es gut gefallen, dass du die beiden Charaktere und die damit verbundene Handlung in zwei Kapiteln beschrieben hast.
Es sind drei Charaktere. Das wurde aber klar, oder? Sonst wäre das auch der Kritikpunkt, dass sie zu ähnlich sind.
Warum zehn Jahre? Wahrscheinlich wüsste ich es, wenn ich die Vorgeschichte gelesen hätte (ist jetzt auch nicht so wild)
Vor zehn Jahren verschwand das U-Boot "Luzifer".
„Sie haben vermutlich vor zehn Jahren die Besatzung der Luzifer getötet, als die in ihr Gebiet einbrach. Und vor ein paar Tagen die Arbeiter der Abbaustation PX.2.11.“ (Avanka zu dem PX Deepwater - Mitarbeiter) Aber das überliest man leicht, der Stoff ist auf die Kürze schon recht komplex. Ja, mit der Vorgeschichte versteht man es deutlich leichter.
Hier habe ich überlegt, ob es vielleicht ein von den Chinesen geleitetes Verteidigungssystem der Manganvorkommen ist.
Auch schön. :D Wer weiß, wenn du mich beim nächsten CW ziehst, geht die Geschichte weiter.
Es ist ja wirklich schön wenn Kinderträume wahr werden.
Ja, Deniz Traum wird wahr, aber doch auf recht grausige Weise.
Bin mir nicht sicher ob mir dieses Bild gefällt
Das Bild von Vater und Mutter. Eigentlich sind die beiden Kalmare ja sowas wie seine Henker. Doch, ich mag das Bild.
mMn klasse Schluß.
Dankeschön, CoK, am Schluss habe ich wirklich noch bis zur letzten Minute gebastelt, bzw. ihn nochmal komplett umgeschmissen. Freut mich, dass er dir gefällt.
Ich habe mir erst vor kurzem einen Film auf Netflix angeschaut: Mein Lehrer, Der Krake. Ein Filmemacher schließt in einem südafrikanischen Algenwald eine Freundschaft mit einem Octopus, der ihn in seine geheimnisvolle Welt eintauchen lässt. Ich hatte beim Lesen deiner Geschichte immer diese Unterwasserbilder mit dem Octopus vor Augen.
Von dem Film habe ich auch schon sehr Positives gehört und den will ich mir auch noch anschauen. Ich war dann irgendwann wirklich mehr auf diese Vampirtintenfische fixiert, die Vulkangestein meinte.

Herzlichen Dank, CoK, ich habe mich sehr gefreut.

Liebe Grüße von Chutney


Lieber @kiroly ,

das Beleuchten von speziellen Aspekten finde ich eine gute Sache, es erlaubt ja auch an einigen Punkten in die Tiefe zu gehen, zumal du Themen angesprochen hast, die ich gut nachvollziehen kann.
Aber erstmal freue ich mich, dass du den Text generell gerne gelesen hast. Das Setting hat Vulkangestein mir geboten und ich schwöre, dass ich ohne CW niemals in diese Meerestiefen gegangen getaucht wäre.

Du hast dich für die Ich-Perspektive entschieden, ich als Leser folge also dem linearen Denken von Deniz, Avanka und Ifa Jallow. Dein Text wechselt zwischen der Innensicht und der Außensicht hin und her. Die Innensicht dient vor allem dazu, die Beziehungen zwischen den Charakteren zu klären. Die Außensicht konstruiert den Spannungsbogen, die - ich nenne es mal so - Mission.
Ja, das bringt es gut auf den Punkt.
Auffällig im Denken Deiner Charaktere ist ihre reflexive Sicht auf ihren Körper: "Atme ich noch?" Im Grunde wäre ja die Angst schneller als das Denken. Ebenfalls auffällig finde ich ihre Kontrollfähigkeit:
Die Art, wie sie "denken" ist schon sehr künstlich würde ich sagen, zu geordnet für die Verfassung. Ich weiß gar nicht, wie man das nennt, aber "stream of consciousness" ist es nicht so richtig.
Und die einfache Strategie Ifa Jallows - "Nicht an Deniz denken" - scheint zu funktionieren. Gut, Ifa ist auf einer Mission, ein Auftrag ist auszuführen und Arbeit scheint die emotionale Wucht des möglichen Todes von Deniz zu verdrängen. Ich lese alle drei Charaktere (etwas weniger Deniz, da du dir hier mehr Zeilen für die Vorgeschichte, für die Motivation lässt) als emotionskontrollierte, nicht "kalte", aber sehr "selbst-regulierende" Menschen, die ihren Auftrag gut umsetzen können. Professionell? Definitiv.
Wenn ich dem Ganzen einen Bewußtseinszustand zuordnen würde, dann wäre das nicht unbedingt Professionalität. Ihre Mission ist an diesem Punkt ja gar kein Thema mehr, da zumindest Ifa und Deniz wissen, dass es auf den Tod zugeht. Sie sind gescheitert und weitgehend hilflos. Ich sehe da eher eine merkwürdige Ruhe, wie unter Schock, ein Gefühl von Unwirklichkeit vielleicht. Möglicherweise können sie tatsächlich auch Gefühle gut wegdrücken.
Ich schreibe das nicht als ein Schlecht/Gut-Werturteil! Mir fiel das nur auf, wie ... professionell alle drei wirken.
Avanka kämpft aber schon mächtig, um professionell bleiben zu können.
Allerdings sehe ich das auch so, dass es den Text erheblich glaubhafter machen würde, wenn diese Innensichten sprachlich zerissener, unlogischer, auch verrückter geschrieben wären, etwas, was ich übrigens für eine große Stärke von deinen Texten halte. Ich schreibe immer alles ordentlich brav und gut verständlich hintereinander. Ich mag das auch so, aber es ist für so eine Ausnahmesituation auch irgendwie strange. Na, mal sehen, wohin die Reise noch geht.
Ich kann mir vorstellen, dass das Denken und die Sprache der drei Charaktere einerseits von ihrer Persönlichkeit (samt ihren Erfahrungen), andererseits von der Situation abhängt. Obwohl alle drei auf mich professionell wirken, wirkt ihre Kommando-Sprache recht leger. Sie werden sicher einen speziellen Sprachstil erlernt und angewendet haben. Ich denke, dass das ein Aspekt ist, der für einen Text wie deinen wichtig ist: Wie unterscheiden sich die Charaktere in ihrer Sprache? In welcher Situation sind sie? Deinen Text, liebe @Chutney, habe ich sehr gerne gelesen - als Kritikpunkt bleibt meiner Ansicht nach, dass der Text zu sehr Chutney und nicht Ifa, Deniz, Avanka, Arbeitslage spiegelt.
Das kann ich nachvollziehen. Die Sprache von Avanka im Kontakt mit dem Oberkommandeur müsste ich z.B. wirklich noch glaubhafter machen. Vielleicht gehe ich da nochmal ran, überlege gerade, wo ich Infos herkriege. Und was Deniz betrifft, da könnte ich seinen Beruf als Biologe noch mehr ausnutzen. Ifa und Deniz sind sich sprachlich noch näher, was auch passt zu dem Bild, was ich von den beiden habe.
mächtig gefährlich
Olsen-Bande! :-) Obwohl ... eher mächtig gewalötig.
Ja, das ist Tigerentenclub. Ich wollte den Satz sofort rausnehmen und dann bin ich bei der Figur noch auf viel mehr solcher Sätze gestoßen und irgendwie habe ich da so einen Typen im Kopf, der so jovial und prollig rüberkommt, aber halt beinhart bestimmte Infos ans Publikum bringen will. Er hat mehr Macht als der Kommander und in den hierarchischen Strukturen, in denen ich mich bisher befunden habe, war es durchaus so, dass die höheren Chargen weniger formell waren. Er ist schon ein komischer Charakter, aber ich glaube, ich lass den so. Immerhin unterscheidet er sich im Sprachduktus. :shy:
l ... eher mächtig gewalötig.
auf dem Spiel steht.“
„Wir wissen, welche Opfer Sie da unten bringen, glauben Sie mir. Genau wie wir. Einundzwanzig Kollegen auf PX2.11.“
„Ja.“
So ein kurzes Ja könnte man vermeiden, besser durch eine Geste anzeigen. Auch Aussagen wie "Oh mein Gott", ich denke, das klingt zu sehr nach Comic-Blase denn nach einem Textfluss
Ich habe das beides gestrichen, finde ich auch besser.
Da hat jemand irgendwas über Mittelozeanische Rücken gelesen :-D Nach meinem Geschmack könntest du viel, viel stärker auf das unendlich sinnlich-wissenschaftliche Fachvokabular der Geologie zurückgreifen:
Ja, da hast du recht. Ich hab mir soviel dazu angeguckt und gelesen, mir schwirrte hinterher der Kopf und ich habe kaum etwas davon im Text untergebracht. Aber das ist noch einmal ein wertvoller Hinweis.
Schwarze und weiße Raucher, amagmatische Spreizung, heiße Flecken, roter Tiefseeton, pelagische Kalke, Calcit-Kompensations-Tiefe, Kieselalgen (okay, klingt jetzt wie Angeberei und ist es auch, ich habe gerade "Plattentektonik" von Frisch und Meschede aufgeschlagen, was wiederum wieder wie eine Angeberei klingt, aber ja, ich schnappe systematisch unsystematisch alles mögliche auf^^)
Im Ursprungstext von Vulkangestein findest du da deutlich mehr. Ja, die Anregung ist gut.

Lieber kiroly, du hast da ein paar wichtige Punkte angesprochen. Vielleicht gibt mir dein Kommentar tatsächlich noch einmal den Anschubser, die Geschichte besser zu machen.

Herzlichen Dank, kiroly und viele Grüße aus Flensburg,
von Chutney

 

Unter den Rekruten gab es ein Gerücht: Wenn du in der Tiefe verloren gehst, dann öffnet sich zuletzt ein verborgenes Ventil und Gas strömt in den Helm. Du lächelst, während du stirbst.
Noch atme ich.
Was für ein phänomenaler Auftakt, liebe @Chutney.
Macht neugierig und große Lust auf mehr und Meer.
Natürlich habe ich die Vorlage von @Vulkangestein gelesen (ja, auch bei dieser Länge :)), mach ich generell so, schließlich will ich mir ein Urteil über das Copy bilden.
Dass deine Geschichte lesenswert sein wird, daran hatte ich sowieso keinen Zweifel. Und ich wurde nicht enttäuscht. Also mir gefällt die Umsetzung der Copy-Idee sehr sehr gut.

Und gleich eine Erbse gezählt:

Heute morgen roch er nach Muskat. Nicht an Deniz denken.
Heute Morgen, hab nach geschaut

Bewegungslos hänge ich über dem Meeresgrund. Atemgas sparen, idiotisch. Ich sollte etwas unternehmen, um es abzukürzen. Vielleicht singen. „Bruder Jakob, Bruder Jakob ...“ Die Stimme verzittert, ein Winseln ohne Hall in dem toten Helm. Schluchze ich etwa? Mein Fuß, abgedreht wie ein Hühnerbein, hängt lose im Gelenk. Vielleicht werde ich nur noch vom Anzug zusammengehalten. Es tut weh. Hör auf. Eine Faust schiebt sich zwischen Brustbein und Kehle. Ich würge. Nicht in den Helm kotzen. Deniz, wie er sein Visier hochklappte und erbrach. Nicht daran denken, Deniz hat es hinter sich, diese Krakenkreaturen haben kurzen Prozess mit ihm gemacht, ganz bestimmt.
Beim Hühnerbein musste ich schmunzeln, eine kleine Reminiszenz an die Chicken-KG.
Sehr anschaulich, die Szene. Ohne dass ich gemerkt hätte, wie ich in diese unsagbare Tiefe geraten bin, schwebe ich neben Ifa, beinahe atemlos. Und komisch, der kritische Techniker in mir sagt keinen Mucks.

Ich trete mit der Flosse, die mir geblieben ist. Erahne dort vorne die Umi, unsere Umi, umkreist von Kraken, die blaue Funken ausstoßen. Wie viele Arten von Licht es hier unten gibt. Meine eigenen Schulterlampen dagegen sind ausgefallen, wie das Display, das Mikrophon, die Fledermaustechnik, alles. Nur das Gasgemisch strömt in meine Lunge, als ob es noch etwas zu tun gäbe für mich. Die Wahrheit ist: Es gibt nichts zu tun, außer zwischen drei Leichenhäusern zu schweben, bis mir die Luft ausgeht. Ava, vielleicht schon tot in der Umi. Ein Stück weiter auf PX 2.11, die Leichen der Arbeiter, befallen von leuchtenden Luciferin-Bakterien. Da drüben die Luzifer, Grab für eine ganze Besatzung. Und für Deniz. „Raus hier, bevor sie uns in Lampen verwandeln können“, hat er gesagt. Ich schlottere. Schweiß rinnt in meine Augen und ich kann nichts dagegen tun.
Sehr schöne, verständliche Zusammenfassung dessen, was bisher geschah. Und es ist so organisch in den Fließtext eingebunden, dass es keinesfalls wie eine Zusammenfassung wirkt.

Ava, ich brauche ein Kommando. Ava. Früher wollte ich so sein wie du. Deniz war es, der mich darauf aufmerksam machte, dass ich das Essen auf deine Art hinunterschlang, ohne hinzuschauen, ohne ein Messer zu benutzen. Aber auch er war so stolz, dass du uns ausgewählt hast. Ausgerechnet uns, den verträumten Deniz und mich, obwohl ich viel zu viele Fragen stellte. Eigentlich war ich schon im Aufbruch, weißt du das, Ava? Wie viele Runden wir bei Sonnenaufgang ums Deck gejoggt sind, Tausende müssen es gewesen sein. Die Ausbildung war die schönste Zeit meines Lebens. Aber ich wusste es nicht.
Jetzt bekommt die Ifa ein Gesicht, eine Vergangenheit, ein Leben mit Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Das ist gut gemacht, weil es so schön menschelt.

Im Original von @Vulkangestein ist es genau diese menschliche Komponente, die ich etwas vermisse. Sorry, Vulkangestein, wenn ich dich hier von der Seite anquatsche. Aber ich habe gelesen, dass du ohnehin über eine Überarbeitung der Novelle nachdenkst und da würde es sich vielleicht anbieten, den Hintergrund der Figuren ein wenig auszuleuchten. :)

Die Umi feuert. Feuert, bis sie alle auf den Boden des Meeres sinken. Und dann ist die Umi weg. Alles weg. Dunkel.
Ava?

Avanka
Warum willst du denn hier noch nicht preisgeben, dass sie mit Nachnamen Daxton heißt? Der Einheitlichkeit wegen, auch später beim Deniz vermisse ich den Familiennamen.

Mit dem zeitlichen Ablauf kam ich anfänglich etwas ins Rudern. Ich bin davon ausgegangen, dass alle drei Sequenzen gleichzeitig ablaufen, was ich auch irgendwie vom strukturellen Aufbau her logisch fand.
Und mit dieser falschen Herangehensweise kam es natürlich dann in dem Ava-Abschnitt zu kleinen Irritationen. Da konnte ich beispielsweise den Kraken an Bord der Umi nicht einordnen.

Die nachfolgende Passage ist eigentlich eindeutig und korrekt geschrieben. Aber da ich das gelesen habe, was ich erwartete, spricht Ava für mich in der Vergangenheitsform, die Aussage zur nicht geborgenen Leiche sehe ich als Lüge an.

Jallow habe ich komplett verloren. Ihr Helm sendet noch vom Meeresgrund, aber ich konnte die Leiche nicht mehr bergen.“
Ein Schemen hinter den explodierenden Oktopoden, ein Schemen, aufrecht, nein, da war nichts, kein Schemen. Was hätte ich denn machen sollen? Abbrechen? Wieder das Knacken rechts im Ohr.
Auch beim zweiten Lesen kommt es mir so vor, als würde Ava die Gestalt oder den Schemen von Ifa gerade jetzt wahrnehmen, trotz war. Denn das war bezieht sich für mich auf den ersten Teil des Satzes. Keine Ahnung, ob ich das verständlich machen kann, was ich meine.

Auf dem Bildschirm, das Auge, milchigblau, es kann mich nicht sehen, seine Filamente züngeln in alle Winkel, es untersucht sein Gefängnis, zur Not verpasse ich ihm einen Stromschlag, der Blick gefällt mir nicht, überhaupt nicht ... na also – , es zuckt und stülpt wieder den Mantel über den Kopf. Das Vieh soll wissen was Sache ist. Zu oft darf ich das nicht machen. Leider.
Puh, eine lupenreine Tierhasserin!

Nicht nochmal Strom, sie brauchen es intakt. Guck nicht hin. Ich bin kurz vorm Ziel. Fokus, Avanka.
Schön sind diese abgehackten Gedanken, wenn sich Ava selber Befehle gibt, soldatisch knapp.

Und damit sind wir bei den Killer-Kraken. Die haben da unten einen Krieg gegen uns angefangen, kann man das so sagen?“
Ach so, er will das aus ihrem Mund hören, weil das als Legitimation herhalten soll, die Kopffüßer auszurotten, um wieder freien Zugriff aufs Mangan zu haben.

„Sie haben vermutlich vor zehn Jahren die Besatzung der Luzifer getötet, als die in ihr Gebiet einbrach. Und vor ein paar Tagen die Arbeiter der Abbaustation PX.2.11.“
„Ich bitte Sie, getötet klingt so niedlich. Ein grauenhaftes Gemetzel mit zerfetzten Gesichtern und abgerissenen Körperteilen. Todbringende Kraken in der Tiefsee. Hochaggressiv. Eine Bedrohung für unsere Zivilisation!“
Und jetzt bekommt die toughe Ava noch die richtigen Worte in den Mund gelegt, schön.

Nerven behalten. Warum sehe ich plötzlich Miles vor mir, lauernd auf einen Fehler? Er hat mir einiges versprochen. Herkunft spielt heute keine Rolle mehr, hat er gesagt, Leistung und Courage, das zählt. Und Selbstbeherrschung.
Ein glaubhaftes Motiv für ihren Ehrgeiz.

„Nein, bitte, ich muss mit Miles sprechen. Hier passiert gerade etwas, die Krake ist ... hallo?“
Tot. Warum denke ich „tot“? Plopp. Wo kommt das Rauschen her?
Hier bin ich mir nicht sicher, was ich schlussfolgern soll. Wenn der unfreiwillige Passagier gestorben sein sollte, wird sich Ava doch nicht sonderlich Sorgen machen, auch wenn man ihn lebend wollte. Ist dann halt so. Er kann immer noch obduziert werden. Irgendwie werde ich aber den Eindruck nicht los, dass sie ebenfalls nicht heil an die Oberfläche kommen wird, dass der Krake gleich zurückschlagen wird. Wolltest du das so zweideutig gestalten?

Bitte, schenk ihm seinen Nachnamen!

Und dann die wunderschönen Beschreibung der Unterwassertierwelt. Ich kann beim besten Willen nicht alles zitieren, aber du sollst wissen, dass du eine dichte Atmosphäre geschaffen hast. Das Setting hat mich stark beeindruckt.
Das hier zum Beispiel:

Blau. Das Auge vor meinem Visier ist blau wie ein Marienmantel von Giotto und riesig, eine Kugel, die meine Vergangenheit zeigt, denn eine Zukunft habe ich nicht mehr.
oder das
Niemals wäre ich Biologe geworden, wenn er nicht Nacht für Nacht durch meine Träume gegeistert wäre. Die Vampirkalmare an meiner Seite sind so riesig wie in meinen Träumen, größer als ich, viel größer als die bekannten Arten. Ihre Mäntel, die die Draculaphantasien ihrer Entdecker weckten, wogen vor meinen Augen.
und später die Kathedrale oder die Stelle
Schimmernde Quallen, die sich träge durchs Wasser pumpen, der Krüppelfisch dort ist doch lange ausgestorben, glitzernde Seegurken, ich bin im Biologenparadies, bestimmt schon tot. Aber dann würde ich nicht so entsetzlich husten. Das hier ist eine Arche und vielleicht hätten sie Ifa und mir auch noch ein Zimmer angeboten, wenn wir nicht sofort auf sie geschossen hätten.

Sie öffnet die Augen, formt mit den Lippen Worte. Ich dich auch, Ifa! Da erst verstehe ich, „Sender“, sagt sie, „Sender“. Das grüne Licht. Ich begreife. Ich schreie.
„Wir sind der Scheiß-Navi für ihre Atomsprengköpfe!“
Ifa nickt.
Bist du sicher mit Atomsprengköpfen? Würden atomare Waffen nicht den Meeresgrund – und alles Leben sowieso – derart verwüsten und vernichten, dass das Mangan nicht mehr geborgen werden könnte?

„Ich will das nicht!“
Ifa nickt wieder. Sie tastet an ihrem Körper, während sie mich unentwegt anschaut, zieht aus der Seitentasche des Anzugs einen Phaser. Das ist es. Wir beenden es. Es wird aufhören, das verdammte Signal. Und unser Leben. Ich finde meinen Phaser, setze ihn auf ihr Visier, so wie sie es bei mir tut. Dann schauen wir uns an und zählen bis drei.
Nach dem ersten Lesen war ich etwas enttäuscht vom Ende, weil ich gerne erlebt hätte, dass die beiden Helden gerettet werden. Ich weiß selber, dass solche Wünsche unrealistisch sind. Nach dem zweiten Durchgang kann ich mich jedoch ganz gut mit dem Ausgang arrangieren.

Noch mal zum chronologischen Aufbau der Geschichte.
Du springst im Abschnitt, der aus Deniz' Perspektive erzählt ist, wieder in der Zeit zurück. Ich könnte mir vorstellen, dass du mit geringfügigen Umstellungen die Problematik, wenn es denn überhaupt eine für dich ist, beheben und gleichzeitig eine enorme Wirkung erzielen könntest. (Für so träge Lesehirne wie meines auf jeden Fall.)

Erst den Ifa-Abschnitt wie gehabt, dann
den Deniz-Abschnitt bis hierher:

Das Bild bricht. Inferno, Blitze, die Umi feuert, zerfetzte Kalmare draußen, Ifa, wo bist du? Die Tentakel an meinem Körper krampfen, sie amputieren meine Glieder, ich schreie, gurgele, huste und sie lassen etwas nach. Dann ist die Umi fort.
Ich habe das U-Boot überhaupt nicht gekannt.
Anschließend den Ava-Abschnitt wie gehabt anhängen und danach mit
dem Deniz-Abschnitt zweiter Teil fortfahren, bis zum Schluss oder wenn du wolltest, könntest du nach der Bewusstlosigkeit wieder Ifa erzählen lassen, da käme sie wegen des gerechten Ausgleiches auch noch mal zu Wort. :D

Liebe Chutney, bevor ich wieder untertauche, möchte ich schnell noch loswerden, dass es wirklich bemerkenswert ist, wie selbstsicher und geschmeidig du dich in dem fremden Genre fortbewegt hast.

Liebe Grüße,
peregrina

 

Liebe @peregrina ,

vielen herzlichen Dank für deine wunderbaren Worte und deine guten Ideen zu meinem Text. Ein paar Dinge habe ich umgesetzt, zu größeren Änderungen fehlt mir gerade die Energie und der Abstand, da gehe ich in aber nochmal ran.

Was für ein phänomenaler Auftakt, liebe @Chutney.
Macht neugierig und große Lust auf mehr und Meer.
Dankeschön!:)
Natürlich habe ich die Vorlage von @Vulkangestein gelesen (ja, auch bei dieser Länge :)), mach ich generell so, schließlich will ich mir ein Urteil über das Copy bilden.
Ja, das mache ich auch gerne.
Beim Hühnerbein musste ich schmunzeln, eine kleine Reminiszenz an die Chicken-KG.
Ich schwöre, das ist mir erst aufgefallen, als ich den Text schon eingestellt hatte.
Sehr anschaulich, die Szene. Ohne dass ich gemerkt hätte, wie ich in diese unsagbare Tiefe geraten bin, schwebe ich neben Ifa, beinahe atemlos. Und komisch, der kritische Techniker in mir sagt keinen Mucks.
Ich habe versucht, deinen Techniker zu hypnotisieren. Hat geklappt!:D
Sehr schöne, verständliche Zusammenfassung dessen, was bisher geschah. Und es ist so organisch in den Fließtext eingebunden, dass es keinesfalls wie eine Zusammenfassung wirkt.
Oh schön!
Jetzt bekommt die Ifa ein Gesicht, eine Vergangenheit, ein Leben mit Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Das ist gut gemacht, weil es so schön menschelt.
Da dieses Genre mir ja nicht so vertraut ist, habe ich versucht, es ein bisschen mehr in meine Richtung zu ziehen.
Warum willst du denn hier noch nicht preisgeben, dass sie mit Nachnamen Daxton heißt? Der Einheitlichkeit wegen, auch später beim Deniz vermisse ich den Familiennamen.
Stimmt, ich habe hin-und hergewechselt, nur Vornamen oder beides und jetzt war es die schlechteste Variante - uneinheitlich. Jetzt habe sie alle Nachnamen. Danke!
Und mit dieser falschen Herangehensweise kam es natürlich dann in dem Ava-Abschnitt zu kleinen Irritationen. Da konnte ich beispielsweise den Kraken an Bord der Umi nicht einordnen.
Da bist du jetzt die Zweite, die die Zeitabfolge irritiert. Das muss ich mir nochmal angucken. Ich bin davon ausgegangen, dass man am gefangenen Kalmar merkt, dass es an die vorige Szene anschließt. Und dass man bei Deniz dann in der Szene, wo die Umi die Kalmare angreift merkt, dass die Zeit etwas zurückverschoben war.
Die nachfolgende Passage ist eigentlich eindeutig und korrekt geschrieben. Aber da ich das gelesen habe, was ich erwartete, spricht Ava für mich in der Vergangenheitsform, die Aussage zur nicht geborgenen Leiche sehe ich als Lüge an.
Ja, sie hat keinen Versuch gemacht, Ifa zu retten und geht jetzt davon aus, dass sie tot ist.
Auch beim zweiten Lesen kommt es mir so vor, als würde Ava die Gestalt oder den Schemen von Ifa gerade jetzt wahrnehmen, trotz war.
Hm, da muss ich nochmal überlegen.
Puh, eine lupenreine Tierhasserin!
ja und Panik hat sie auch.
Ach so, er will das aus ihrem Mund hören, weil das als Legitimation herhalten soll, die Kopffüßer auszurotten, um wieder freien Zugriff aufs Mangan zu haben.
Genau so habe ich mir das gedacht.:shy:
Und jetzt bekommt die toughe Ava noch die richtigen Worte in den Mund gelegt, schön.
Ja, genau, sie ist ihm hier zu nüchtern.
Ein glaubhaftes Motiv für ihren Ehrgeiz.
Ich habe versucht, bei den Dreien Motive anzudeuten. Ava ist am Härtesten. Sie hat sich hochgeboxt.
Hier bin ich mir nicht sicher, was ich schlussfolgern soll. Wenn der unfreiwillige Passagier gestorben sein sollte, wird sich Ava doch nicht sonderlich Sorgen machen, auch wenn man ihn lebend wollte. Ist dann halt so. Er kann immer noch obduziert werden. Irgendwie werde ich aber den Eindruck nicht los, dass sie ebenfalls nicht heil an die Oberfläche kommen wird, dass der Krake gleich zurückschlagen wird. Wolltest du das so zweideutig gestalten?
Vielleicht ist das Wort "tot" hier irritierend. Denn tatsächlich wollte ich eher andeuten, dass der Kalmar ausbricht aus seinem Gefängnis, dass er ein Schott oder sowas geöffnet hat. Dass Ava bald tot ist. Aber stimmt, es könnte auch sein, dass sich das "tot" auf den Kalmar bezieht.
Und dann die wunderschönen Beschreibung der Unterwassertierwelt. Ich kann beim besten Willen nicht alles zitieren, aber du sollst wissen, dass du eine dichte Atmosphäre geschaffen hast. Das Setting hat mich stark beeindruckt.
Dankeschön. Das freut mich wirklich sehr. Atmosphäre ist sonst nicht so mein Ding.
Bist du sicher mit Atomsprengköpfen? Würden atomare Waffen nicht den Meeresgrund – und alles Leben sowieso – derart verwüsten und vernichten, dass das Mangan nicht mehr geborgen werden könnte?
Guter Punkt, habe ich durch Torpedos ersetzt.
Nach dem ersten Lesen war ich etwas enttäuscht vom Ende, weil ich gerne erlebt hätte, dass die beiden Helden gerettet werden. Ich weiß selber, dass solche Wünsche unrealistisch sind. Nach dem zweiten Durchgang kann ich mich jedoch ganz gut mit dem Ausgang arrangieren.
Ja, ich hätte sie auch gerne gerettet, aber so verderben sie den "Bösen" wenigstens noch den Plan. Ursprünglich wollte ich sie sinnlos sterben lassen und die Kalmare "spielen" die Helme kaputt, das wäre noch tragischer gewesen. Naja, und das U-Boot ist fürs Erste in Sicherheit. Schön, dass du dich arrangieren konntest. ;)
Noch mal zum chronologischen Aufbau der Geschichte.
Du springst im Abschnitt, der aus Deniz' Perspektive erzählt ist, wieder in der Zeit zurück. Ich könnte mir vorstellen, dass du mit geringfügigen Umstellungen die Problematik, wenn es denn überhaupt eine für dich ist, beheben und gleichzeitig eine enorme Wirkung erzielen könntest. (Für so träge Lesehirne wie meines auf jeden Fall.)
Also das muss ich mir nochmal ganz in Ruhe überlegen. Es würde funktionieren, aber die Geschichte auch komplizierter machen. Und ich finde Deniz am Schluss einfach gut, weil das ja der spannendste Teil ist, was mit ihm auf der Luzifer passiert. Für so ein einschneidende Veränderung brauche ich noch etwas Abstand. Aber vielen Dank!
Liebe Chutney, bevor ich wieder untertauche, möchte ich schnell noch loswerden, dass es wirklich bemerkenswert ist, wie selbstsicher und geschmeidig du dich in dem fremden Genre fortbewegt hast.
Herzlichen Dank, liebe peregerina, das ist ja ein tolles Kompliment. Bis bald und dir eine gute Zeit.

Herzliche Grüße von Chutney

 

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