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Die Jäger

Seniors
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11.06.2004
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Die Jäger

Für Ronja.


»Es ist der Zahn«, sagte Frodin.
Ich schwieg eine Weile und betrachtete die Schatten, die das Feuer auf seinem alten Gesicht tanzen ließ.
»Ein Zahn?« Meine Stimme war leise. Ich wollte die anderen nicht wecken.
Frodin nickte, aber er verwehrte mir seinen Blick, wie immer. »Du brauchst den Zahn, um einer von uns zu werden.«

***

Als die Sonne langsam am Himmel nach oben schwamm, färbte die den Horizont in tiefstes Burgunder. Die Kälte, die sich eben so gemütlich in meinen müden Knochen eingerichtet hatte, wich langsam aus meinem Körper. Mein Hintern fühlte sich an, als wäre ich drei Wochen lang auf einem spitzen Stock gesessen, aber langsam war ich ohnehin der festen Überzeugung, dass ich für einen Sattel einfach nicht geschaffen war.
Reisen hatte ich mir immer als etwas Aufregendes vorgestellt, aber das war es nicht. Die Tage waren einsam und voller Anstrengungen. Zudem drangen wir immer tiefer in den Norden von Khal`thai ein, wo zu dieser Jahreszeit oft ein sanfter, aber lang andauernder Regen niederging. So kämpfte ich nicht nur mit Langweile, sondern auch mit Nässe.
»Turik«, rief mich Grundo zu sich. Ich sah zu ihm hinüber und er hob die Hand und winkte mich heran. Ich drückte meine Ferse in die Flanke meines Pferdes und trabte zu ihm hinüber.
Die Dämmerung verflüchtigte sich langsam wie Rauch von einem gelöschten Feuer und die ersten Vögel waren schon damit beschäftigt, ihre Liebsten aufzuwecken.
»Heute Mittag werden wir ankommen«, sagte Grundo und grinste mich an.
»Den Alten sei Dank«, erwiderte ich.
Wieder grinste Grundo. Er war ein hochgewachsener Mann, breit gebaut und saß im Sattel wie eine Kerze im Ständer. »Bist du aufgeregt?« fragte er und musterte mich mit seinen wasserklaren Augen.
Ich überlegte kurz und fühlte seinen Blick auf mir. »Ja«, sagte ich schließlich.
»Es ist ein schwieriges Geschäft«, erklärte Grundo. »Es ist gefährlich. Und es erfordert viel Geduld und Voraussicht. Genieß die Zeit der Ruhe, sie ist selten.«
Dann ließ er die Zügel schnellen und trabte langsam nach vorne zu Frodin, der immer an der Spitze unseres kleinen, schweigsamen Trupps ritt. Hinter uns ratterte der klapprige Karren von Mud, dem Priester.
Und ich war wieder allein mit meinen Gedanken.

Die Umgebung hatte sich verändert. Das Gefälle des Bodens wurde immer steiler, und die Luft hatte merklich abgefrischt. Ein kühler Wind zerrte an unserer Kleidung, so dass ich mein Fell nur noch enger um mich zog.
Wir trafen keine Menschen auf unserem Weg, das hügelige Land war von einem verblassenden Grün und die Felsen, die nahezu überall verstreut waren, sahen aus der Ferne aus wie Wesen, die ihre Arme in die Höhe reckten, um den Himmel zu preisen.
Wir erreichten das Dorf gegen Mittag.
Schon aus der Ferne konnte ich den Lärm der Menschen hören, das Gegacker von Hühnern und die Schreie von Kindern.
Frodin, an der Spitze unserer kleinen Karawane, hob die Hand und wir zügelten unsere Pferde auf ein langsameres Tempo.
Man erwartete uns und ich hatte den Eindruck, das halbe Dorf würde sich versammeln, um unsere Ankunft zu erleben. Man musterte uns neugierig und distanziert, so wie man etwas Fremdes betrachtet.
Ein Mann schälte sich aus der Gruppe. Er war etwas älter und trug eine breite blaue Schärpe um seine linke Schulter.
»Der Segen der Alten möge euch erreichen«, begrüßte er uns.

***

Ich stieß nach vorne und drehte die Klinge leicht zur Seite.
Grundo parierte mit einem Lächeln. Funken stoben von der Kante meines Schwertes.
Ich wirbelte herum, holte aus und legte all meine Kraft in den Schlag, doch Grundo drehte sich leicht und mein Schwert surrte ins Leere.
»Du quälst deine Muskeln«, meinte Grundo. »Es ist nicht die Kraft, die du trainieren musst, sondern deine Geschicklichkeit. Kraft wird dir nichts nützen.« Er trat einen Schritt auf mich zu und hebelte mir mit einer geschickten Bewegung das Schwert aus der Hand. Es flog in einem hohen Bogen durch die Luft und landete mit der Spitze voran im Boden, um dann in der weichen Erde zitternd stecken zu bleiben.
»Wie groß sind sie?« fragte ich in.
Grundo zuckte mit den Schultern. »Sehr groß«, antwortete er.
Ich nickte und zog mein Schwert aus dem Boden. Ein zarter Hauch von Blüten lag in der Luft und der Wind zauberte Wellen auf das hochgewachsene Gras, die auf uns zuschwammen, uns aber nie erreichten. Wir standen auf einer kleinen Anhöhe unter einem verdorrten Baum.
»Und sie sind klug, Turik«, sagte Grundo, plötzlich sehr ernst. »Sie sind sehr kluge Wesen. Anmutig. Mächtig. Intelligent. Sie sind uns ähnlicher als du denkst.«
Ich lachte, doch mein Lachen versickerte in meiner Kehle als seine wasserklaren Augen die meinen trafen. »Es ist wahr«, fuhr Grundo fort. »Auch wenn du es nicht glauben kannst.«
»Aber sie sind böse«, entgegnete ich. »Sie töten Menschen.«
Grundo seufzte leise und ließ sich zu Boden sinken. Er lehnte sich gegen den Baumstamm und schloss die Augen.
Er redete drei Tage kein Wort mehr mit mir.

***

Der Drache war gigantisch.
Als er uns sah, stellte er sich auf seine Hinterläufe und breitete seinen Schwingen aus. Ein starker Wind schlug mir ins Gesicht und ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Der Drache richtete sich auf und brüllte uns seinen Zorn entgegen.
Sein Maul war flach und breit, unzählige, spitze Zähne schimmerten in der hellen Sonne.
Seine Bewegungen waren fließend. Er war als würde er sich wie eine Schlange am Boden dahinbewegen, als wären alle seine Bewegungen eine einzige.
Die Männer stießen auf ihn zu. Grundo wirbelte einen großen Speer durch die Luft und traf die Seite des Drachen.
Dieser brüllte laut auf und schlug mit seiner gewaltigen Pranke auf die winzig erscheinende Waffe ein. Grundo warf sich sofort zu Boden, als ein Flügelschlag über ihn hinwegfegte.
Der Drache richtete sich erneut zu voller Größe auf und sprang nach vorne. Wie eine große, zischende Schlange kam er auf mich zugerast, seine dunklen Augen fixierten und lähmten mich, so dass meine Muskeln mir jeden Befehl versagten. Das Ungetüm schnellte nach vorne, breitete seine Schwingen aus und flog über mich hinweg. Sein gewaltiger Leib verdunkelte die Sonne und warf einen finsteren Schatten über mich. Ich sah die vielen, harten Schuppen über mir, die größer waren als meine beiden Hände zusammen, spürte den gewaltigen Luftsog, den der Drache mit sich riss und roch seinen herben Gestank.
Und dann packten mich seine Klauen, ich spürte wie sie sich scharfen Messern gleich in meinen Brustkorb bohrten. Ich schrie, tobte, wand und wehrte mich, doch die Kraft, die in diesen Krallen steckte, war der meinen aufs Unglaubliche überlegen.
Ein gewaltiger Ruck ging durch meinen Körper, als mich der Drache mit sich in die Luft riss. Wind pfiff an meinem Gesicht vorbei und war scharf wie eine Klinge. Meine Arme wurden nach vorne gerissen, ebenso wie meine Beine und ich verlor den Boden unter meinen Füßen.

Wir gewannen schnell an Höhe, Grundos Schreie wurden leiser und waren in wenigen Sekunden wie verstummt. Meine Ohren schmerzten und ich hatte den Eindruck, jemand würde sie mir aus dem Kopf reißen. Ein gewaltiger Druck entstand in meinem Schädel und ich schrie.
Die Klauen gruben sich in meine Haut, durchdrangen mühelos meinen Brustpanzer und das Gewicht meines Körpers grub sie noch tiefer in mein Fleisch. Die Schmerzen betäubten meinen Verstand.
Der Drache wirbelte durch die Luft, tanzte förmlich. Dies war sein Element, dies war es, wofür die Alten ihn dereinst geschaffen hatten - zu Anbeginn der Zeit.
Es knackte in meinem rechten Ohr und der Schmerz ließ augenblicklich nach. Benommen starrte ich hinab zu meinen Füßen.
Und ich sah die Erde unter mir!
Sah die Felder von Khal’Thai, sah die Felsen und die dörrenden Wiesen, sah den kalten Stein und die Hügel und Berge. Alles war so unendlich klein, so fremd und doch so vertraut. So mussten sich die Alten fühlen, auf den Hohen Bergen der Weisheit, wenn sie über die Welt wachten. Und trotz der Angst, die ich fühlte, trotz der Schmerzen, die ich spürte, hatte dieser Anblick etwas erhebendes, etwas reines und etwas unglaublich überwältigendes.
Der Drache stieß einen kehligen, grellen Schrei aus, zog die Flügel eng an den Leib und stürzte nach unten. Mein Körper fühlte sich plötzlich ganz leicht an, so als hätte er gar kein Gewicht mehr und für einen Moment glaubte ich, mich übergeben zu müssen.
Dann stieß der Drache die Flügel wieder auseinander, ich wurde zurückgerissen und mir war, als prallte ich gegen eine Mauer aus Beton.
Die Krallen gruben sich wieder fester in meine Muskeln und wieder schrie ich.
Er würde mich töten. Das war mir klar. Etwas anderes konnte ich gar nicht von ihm erwarten. Es war ein Kampf, bei dem es nur einen Gewinner gab.

***

»Sie sind heilig, Turek«, sagte Mud, der Priester. »Vergiss das nie. Es sind heilige Geschöpfe. Die Alten haben sie geschaffen, lange bevor sie aus Stein den ersten Menschen schlugen. Aber die Drachen sind anders. Die Alten formten sie aus der Erde in den dunklen Wäldern, die schon lange nicht mehr sind. Sie formten sie als Diener, sie formten sie, um von ihnen durch die Welt getragen zu werden. Und als die Drachen die Alten über die Erde trugen, da sahen die Alten, dass die Erde leer und einsam war. Und dann schufen sie den Menschen. Du siehst, hätten die Drachen die Alten nicht über die Erde getragen, dann wären die Menschen nie erschaffen worden.«
»Aber warum töten wir sie dann?« fragte ich.
Mud versank in Schweigen und nippte an seinem Becher aus dem heißer Dampf und merkwürdiger Geruch aufstieg. Seine Augen funkelten im Flackern des Feuers. Die Kälte schien ihm nichts auszumachen, er war in dicke Felle gehüllt. Seine knorrige Hand schloss sich um seinen langen, dunkeln Bart und er grübelte. Wie immer, wenn er sich bewegte, klirrten und schepperten die Amulette, die er um seinen Hals trug.
»Wir töten sie nicht«, sagte er dann nach einer Weile, als ich dachte, er hätte mich schon vergessen. »Wir schicken sie heim.«

***

Ich wickelte das Seil von meiner Taille. Als ich meine Arme bewegte, bohrte sich der Schmerz noch tiefer in meine Brust, doch ich kämpfte dagegen an. Wenigstens war das Dröhnen aus meinen Ohren verschwunden.
Die Luft schnitt mir noch immer durchs Gesicht. Ich konnte nicht verstehen, wie etwas, das man normalerweise nicht spürte, so scharf und schmerzhaft sein konnte. Aber hier oben im Himmel war scheinbar alles anders.
Endlich hatte ich das Seil von meiner Taille gewickelt. Ich band es fest um meine Brust und schnürte es auch an der Klaue des Drachen fest. Meine Hände zitterten als ich fertig war, so schwer war es mir gefallen.
Wieder schrie der Drache und zog seine breiten Flügel an seinen Leib.
Wir stürzten in die Leere unter mir.

Als ich die Augen wieder aufschlug, schnürte sich etwas unter meine Achseln. Der Schmerz war so schrecklich, dass ich beinahe sofort wieder das Bewusstsein verlor.
Der Drache hatte mich fallen gelassen. Doch das Seil, dass ich um seine Klauen geschlungen hatte, bewahrte mich vor dem Tod.
Das Biest schrie auf, merkte, dass ich noch immer an ihm hing. Meine Beine zappelten Hunderte Meter über dem Boden. Und meine einzige Rettung vor der Tiefe war ein dünnes, scharfes Seil, das am Fuß eines Drachen hing.
Das schuppige Wesen wirbelte durch die Luft, überschlug sich, drehte sich, schlug nach rechts, links, oben und unten ein.
Doch das Seil hielt.
Ich zog mein Schwert aus der Scheide.
Der Drache hatte inzwischen eingesehen, dass er mich durch wilde Flugkünste nicht abschütteln würde können, deshalb setze er zur Landung an. Wir näherten uns bedenklich schnell dem Boden und mein linkes Ohr begann sofort wieder zu schmerzen. Ich schrie auf und hätte beinahe mein Schwert fallen lassen. Scharf schnitt sich das Seil in meinen Brustkorb, als der Drache kurz über dem felsigen Boden abbremste. Ich schlug mit der Klinge nach oben, das Seil gab nach und ich landete unsanft auf weicher Wiese.
Ich spürte die Festigkeit des Bodens unter mir und es war, als würde ich aus einem Traum erwachen.
Ein Schlag traf mich am Rücken und ich fiel nach vorne. Nur mühsam rappelte ich mich wieder auf.

***

»Wie war das, Grundo?« fragte ich.
»Was meinst du?«
»Ihn zu töten«, sagte ich.
Grundo schwieg einen Moment und stocherte mit einem langen Ast im Feuer herum. »Mein erster Drache?« fragte er mich, ohne aufzublicken. Das Feuer tanzte in seinen Augen.
»Ich weiß es nicht mehr.«
»Das glaube ich nicht.«
Grundo lächelte. »Das musst du auch nicht.«
»Hast du den Zahn?« fragte ich ihn.
»Frodin hat dir davon erzählt?«
»Ja.«
»Gut.«

***

Mein Schwert lag noch immer in meiner Hand. Der Drache brüllte und ich roch seinen heißen Atem, spürte wieder seine mächtigen Schwingen, deren Wucht mich fast zu Boden warf.
Ich hechtete mich zur Seite und fand hinter einem Felsen Schutz. Der Boden bebte, als der Drache auf mich zugaloppierte. Ich hielt mich nahe am Boden und wartete. Der pure Instinkt ließ mich mein Schwert fester umklammern. Ich robbte um den Felsen herum, als plötzlich ein gigantischer Schatten auf mich fiel. Ich starrte nach oben und zwei funkelnde, rote Augen musterten mich. Hinter dem Kopf des Drachen verschwand die Sonne, so als hätte auch sie Angst vor ihm. Ein einsamer Strahl kämpfte sich am spitzen Ohr des Drachen vorbei und blendete mich.
Der Drache verharrte starr, ließ mich aber nicht aus den Augen. Er spreizte seine Flügel und richtete sich über mir zu seiner vollen Größe auf, eine Klaue auf den Felsen gestützt hinter dem ich kauerte.
Jegliche Kraft wich aus meinem Körper, jede Emotion verflüchtigte sich wie Wolken an einem Sommertag. Dieses Geschöpf war gigantisch, war wild, riesig, unglaublich, einzigartig, edel und wunderschön.
Die Zähne glitzerten wie Eis in der Sonne, die dunklen Schuppen schimmerten wie ein Regenbogen. Die Zunge war spitz und rot wie Blut und schlängelte sich aus dem gewaltigen Maul hervor. Die Nüstern der Schnauze blähten sich und Luft wurde rau durch die Nase nach innen gesaugt, nur um danach schnaubend und heiß wieder nach außen gedrückt zu werden.
Dies war sein Sieg über mich.
Er beugte sich tief zu mir herunter und sog meinen Geruch in auf, atmete ihn ein, inhalierte mich. Und ich hatte das Gefühl, er würde einen Teil von mir in sich aufnehmen. Dann schoss sein Kopf in die Höhe, nur um danach mit einem grellen Schrei wieder auf mich herabzusausen.
Ich riss mein Schwert nach oben und die Spitze bohrte sich tief in den offenen Schlund des Drachen.
Nicht ich war es, der ihn tötete.
Er selbst war es.

Er war schnell gestorben, das Schwert hatte sich tief in seinen schmalen Schädel gebohrt.
Mein Handgelenk brannte und schmerzte bei jeder Bewegung. Wahrscheinlich war es gebrochen.
Der schwere Schädel des Drachen war auf meine Brust gesunken, sein Leib und seine Flügel lagen leblos neben mir.
Als ich spürte, wie warmes Blut über meinen Körper lief, da verstand ich endlich.
Und ich weinte.
Ich weinte bis es dämmerte.
Das offene Maul lag über mir. Die Zähne schimmerten in der beginnenden Dunkelheit.
Ich zog einen Dolch aus meinem Gürtel und setze ihn an das inzwischen kalte Zahnfleisch.
Es fehlte nur noch Eines.

Ich erreichte das Lager, als die Sonne schon beinahe wieder aufging.
Grundo war der einzige, der aufstand, als ich an das Feuer trat. Die anderen Männer musterten mich nur kurz und starrten dann wieder in die Flammen.
Mud, der Priester, warf ein paar Gräser ins Feuer und nippte wieder an seinem Becher.
Frodin grunzte mürrisch.
Grundo musterte mich durchdringend und legte mir die Hand auf die Schulter. »Du hast überlebt«, stellte er fest. »Niemand hätte mehr daran geglaubt.«
Ich wischte die Tränen aus meinem Gesicht und sah in seine wasserklaren Augen. Er lächelte mich an und ich wusste, dass er verstand.
»Du hast ihn getötet«, sagte Grundo. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
Ich nickte nur.
»Hast du den Zahn?« knurrte Frodin, den Blick nicht vom Feuer wendend.
Ich sah ihn an und zog meinen Dolch aus dem Gürtel. Dann schleuderte ich die Waffe vor Frodin in die Erde, wo der Dolch zitternd stecken blieb.
»Nein«, schrie ich. »Ich habe keinen Zahn. Hörst du? Hörst du?«
Frodin sah mich an lange an und nickte dann. »Gut«, sagte er dann.

In jener Nacht schwor ich mir, in die Stadt zurückzukehren, ich schwor, ein normales Leben zu beginnen und ich schwor, nie wieder einen Drachen zu töten. Ich schwor bei den Alten, bei den Toten und bei allem, was mir noch heilig war.

Drei Monate später tötete ich den nächsten Drachen, einen Graurücken, er heulte, als er starb.
Eineinhalb Jahre später wurde Grundo von einem großen Schwarzen getötet. Dieser hatte uns in einen Hinterhalt gelockt und von der rechten Seite angegriffen, jene Seite, die bei mir seit dem Kampf mit meinem ersten Drachen taub war.
Ich tötete den großen Schwarzen ohne ein Gefühl der Befriedigung.
Männer kommen und gehen, schließen sich uns an und verlassen uns wieder.
Nur Frodin, Mud und ich sind immer noch dieselben geblieben.

 

Okay, dass ich Fantasy geschrieben habe, ist wirklich lange her. Das habe ich bei der Arbeit an dieser Geschichte gemerkt.
Aber ich hatte Fantasy versprochen und deshalb halte ich mich auch an mein Versprechen.

Ich hoffe, die Geschichte gefällt dir, Ronja, das hoffe ich wirklich.
Ich habe sie nun schon ein paar Wochen auf meiner Festplatte liegen, aber ich hatte wirklich Angst davor, sie hier reinzustellen.

Sie ist inspiriert von einer deiner Geschichten – rate mal, welche... hehe.

Gruß
c

 

Hey chazar,

bin zwar nicht Ronja, aber lass mich trotzdem ein paar Worte zu der Geschichte sagen... :shy:

Langsam nervt es mich zwar, dass andauernd irgendwelche Leute hier Texte zu Ronjas Geschichten schreiben, dann habe ich immer das Gefühl, ich müsste den Ursprungstext lesen (tu ich aber aus Protest nicht, ha!). Aber im Gegensatz zu gbwolfs Geschichte war deine ohne den Ursprungstext verständlich.
Ein bisschen wirr fand ich die beiden Zeitebenen: Einmal das Gespräch der Jäger, dann der Kampf mit dem Drachen, da hat mich die zeitliche Abfolge ein wenig verwirrt. Ist aber auch noch früh...
Die Geschichte an sich finde ich schön. Der Satz

Wir töten sie nicht«, sagte er dann nach einer Weile, als ich dachte, er hätte mich schon vergessen. »Wir schicken sie heim.«
ist wirklich stark!
Was ich mir gewünscht hätte, ist eine Erklärung für das Handeln der Drachen, warum sie die Menschen jagen. Die habe ich im Text nämlich nicht gefunden (oder habe ich sie nur überlesen?). Das Ende finde ich schön, sehr gelungen, es rundet die Geschichte wirklich wunderbar ab.
Zu meckern habe ich eigentlich nur eins. Beim Kampf mit dem Drachen, als dein Prot versucht, sich aus seiner Kralle zu befreien, hast du "windete" geschrieben, es muss aber "wand" heißen. Änder das mal!

gruß
vita
:bounce:

 

Hi vita!

Langsam nervt es mich zwar, dass andauernd irgendwelche Leute hier Texte zu Ronjas Geschichten schreiben, dann habe ich immer das Gefühl, ich müsste den Ursprungstext lesen
Huch, das wollte ich natürlich nicht. Aber es war einfach eine Abmachung: sie hat mir eine Geschichte gewidmet und dann musste ich das ja auch tun. So als Selbstverständlichkeit sozusagen.

Die Geschichte hier ist bestenfalls inspiriert von Ronjas Geschichte, mehr nicht, sie hat sonst absolut keinen Bezug.

in bisschen wirr fand ich die beiden Zeitebenen:
Ja, das mag tatsächlich ein Punkt sein, aber ich wollte alles ein bisschen episodenartig erzählen. Wenn man sich aber nicht mehr auskennt, dann ist das blöd. Mal sehen...

Was ich mir gewünscht hätte, ist eine Erklärung für das Handeln der Drachen, warum sie die Menschen jagen.
Hast du nicht überlesen, denn die gibt es gar nicht. Warum jagen die Drachen die Menschen? Warum töten die Menschen die Drachen? Ich hab das absichtlich offen gelassen. Ich finde, es braucht keine Begründung.

Das Ende finde ich schön, sehr gelungen, es rundet die Geschichte wirklich wunderbar ab.
Vielen Dank.

hast du "windete" geschrieben, es muss aber "wand" heißen
Okay... auch wenn es sich in meinen Ohren furchtbar anhört. Du hast Recht.

Gruß
c

 
Zuletzt bearbeitet:

:o chazar,

Ich weiß gar nicht recht, was ich schreiben soll. DANKE! Ich freu mich ja so, ich hab noch nie eine Geschichte gewidmet bekommen.

Und sie ist gut, wirklich. Hihi, ich habe ein bisschen den Eindruck, dass du die Action, die dir bei mir fehlte, hier reingeschrieben hast ;) Aber nicht nur Action.
Ich mag den Hintergrund, den du schaffst und ich mag deine Beschreibung der Drachen. Man sieht sie richtig vor sich und sie sind so angenehm nicht-Standard-Fantasy-mäßig.
Warum die Menschen Drachen töten? Nun ja, wahrscheinlich haben die einfachen Leute Angst vor ihnen (wer hätte das nicht), und heuern dann die Jäger an. Oder die Jäger wollen sie wirklich nur erlösen, wer weiß.
Warum die Drachen Menschen töten? Hunger? Eifersucht? Todessehnsucht? Wer versteht schon Drachen...
Ansonsten: ein sympatischer Prot (ist das Eigenlob? Ich glaube nicht), der nicht nur Muskeln, sondern auch was im Kopf hat.

Hmmm... ein bissel Kritik:

Bei den Zeitebenen muss ich mich vitas Meinung anschließen: sie sind ein bisschen wirr. Besonders, weil die Gespräche zwischen dem Drachenkampf irgendwie zu verschiedenen Zeiten geführt zu sein scheinen. Vielleicht magst du da noch mal drüber gucken.
Eine melancholische Stimmung, die mir sehr gefällt (ich liebe melancholische Geschichten), mit einem runden, etwas traurigen Schluss.
Alles in allem wunderschön.

:kuss:

Ronja

P.S. @vita: ich hab nix gemacht, ich kann nix dafür :shy: ehrlich!

 

Hallo chazar,


Was für'n Zufall :D
Schon wieder eine Geschichte, die Vorkenntnisse benötigt (auch wenn es in deinem Fall nicht so grundlegende sind wie bei gbwolfs Geschichte)
Macht das jetzt ein jeder so? :confused:

Da ich - im Gegensatz zu vita - die Vorbilder lese, wäre ich dankbar für einen Link

Über den Text solltest du noch einmal drüberlesen - ein paar Fehler haben sich eingeschlichen

Zur Geschichte selbst kann ich nur sagen, dass sie schön geschrieben ist, die Rückblenden (mMn) gut untergebracht sind, aber sie sonst Fantasy-Mainstream ist.
(und so schlimm ist das ja auch wieder nicht)

Gruß,
Blaine

 

So, nun mal zu euch.

@Ronja:

Ich weiß gar nicht recht, was ich schreiben soll. DANKE! Ich freu mich ja so, ich hab noch nie eine Geschichte gewidmet bekommen.
Das ist ja dann endlich nicht mehr so.

Und sie ist gut, wirklich. Hihi, ich habe ein bisschen den Eindruck, dass du die Action, die dir bei mir fehlte, hier reingeschrieben hast
Ja, tatsächlich.

Ich mag den Hintergrund, den du schaffst und ich mag deine Beschreibung der Drachen. Man sieht sie richtig vor sich und sie sind so angenehm nicht-Standard-Fantasy-mäßig.
Freut mich.

Bei den Zeitebenen muss ich mich vitas Meinung anschließen: sie sind ein bisschen wirr. Besonders, weil die Gespräche zwischen dem Drachenkampf irgendwie zu verschiedenen Zeiten geführt zu sein scheinen. Vielleicht magst du da noch mal drüber gucken.
Ja, sind schon verschiedene Zeitebenen, aber ich finde, das lockert den Kampf etwas auf, der ja sonst etwas zu banal wäre. Mal sehen, momentan werde ich mal nicht dran arbeiten, vielleicht später.

Alles in allem wunderschön.
Juhu!

@Blaine:

Schon wieder eine Geschichte, die Vorkenntnisse benötigt
Eigentlich muss man Ronjas Geschichte nicht gelesen haben, um meine zu verstehen, aber ich link sie mal raus...
Hier ist sie: Drachenjäger

Zur Geschichte selbst kann ich nur sagen, dass sie schön geschrieben ist, die Rückblenden (mMn) gut untergebracht sind, aber sie sonst Fantasy-Mainstream ist.
Gut geschrieben. Danke. Rückblendend gut untergebracht. Danke. Fantasy-Mainstream? Möglich, ich lese keine Fantasy (mehr).

Danke jedenfalls. Über eventuelle Fehler fliege ich drachengleich irgendwann mal...

Gruß
c

 

Hi Chazar,

zuerst Texzeugs:

Ich drückte meine Ferse in die Seite meines Pferdes und trabte zu ihm hinüber.

Statt "in die Seite" wäre "in die Flanken" besser. Kleiner Insider... :)

»Ja«, sagte ich schließlich.

Vorschlag: "Ja", gab ich schließlich zu.
Gefällt mir besser.

Das Gefälle des Bodens wurde immer steiler, und die Luft hatte merklich abgefrischt.

Abgefrischt? Hm... vielleicht steh ich grad auf der Leitung, aber gibt es das Wort so?

»Der Segen der Alten möge euch ereilen«, begrüßte er uns.

"ereilen" finde ich an dieser Stelle nicht ganz so gut. Für mich ist "ereilen" eher etwas negatives. Z.B. Möge euch ein Fluch ereilen oder Möge euch der Tod ereilen.

Er war als würde er sich wie eine Schlange am Boden dahinbewegen, als wären alle seine Bewegungen eine einzige.

Toller Vergleich!

Ein Flügelschlag fegte über Grundo hinweg, der sich sofort zu Boden warf.

Ich !glaube! der Bezug in diesem Satz ist nicht ganz richtig. Vielleicht: Grundo warf sich sofort zu Boden, als ein Flügelschlag über ihn hinwegfegte.

Sein gewaltiger Leib verdunkelte die Sonne und warf einen dunklen Schatten über mich.

Ne halbe Wortwiederholung ;)

Benommen starrte ich nach unten.
Und ich sah die Erde unter mir!

Liest sich bissl unschön. Vielleicht kannst du schreiben: Und ich konnte die Erde erkennen.


Die Erklärung über die Erschaffung der Drachen finde ich übrigens wunder- wunderschön!

Mud versank in Schweigen und nippte an seinem Becher aus dem heißer Dampf und merkwürdiger Geruch aufstieg.

... und ein merkwürdiger Geruch aufstieg.

So...
Ehrlich gesagt habe ich mir ganz am Anfang etwas schwer mit der Geschichte getan. Die vielen Personen haben mich etwas verwirrt und ich hatte ja anfangs noch keinen Plan, um was es geht.
Etwa ab der Stelle, an der dein Prot. von dem Drachen gefangen wird, fand ich sie einfach nur noch total super!
Du hast den Drachen sehr gut beschrieben. Wie Ronja konnte ich ihn regelrecht vor mir sehen.
Die Zeitsprünge fand ich auch nicht verwirrend. Gut, beim allerersten dachte ich mir noch: "Was ist jetzt los?", aber danach fand ich sie sehr gut. Besser als hättest du die Geschichte einfach vom Anfang bis zum Ende runtererzählt.

Ich finde es immer wieder schön, wenn mich auch eine Geschichte aus einem Genre, dass ich eigentlich nicht so mag, überzeugt.

Sprachlich fand ich deine Geschichte im zweiten Teil eindeutig besser als im ersten. Anfangs hatte ich ein wenig das Gefühl, du bist nicht so richtig ins Schreiben der Geschichte reingekommen und hast mit einigen Formulierungen ein wenig gekämpft. Kann das sein?

Nichtsdestotrotz: Schöne, überzeugende Geschichte!

LG
Bella

 

Hi Bella!

Nur kurz, weil wenig Zeit...

Statt "in die Seite" wäre "in die Flanken" besser. Kleiner Insider...
Okay.

Abgefrischt? Hm... vielleicht steh ich grad auf der Leitung, aber gibt es das Wort so?
Ja, ich denke schon.

"ereilen" finde ich an dieser Stelle nicht ganz so gut.
Da habe ich mir gar keine Gedanken drüber gemacht. So negativ klingt das aber nicht für mich.

Ich !glaube! der Bezug in diesem Satz ist nicht ganz richtig.
Ich finde, du hast Recht.

Ne halbe Wortwiederholung
Nein, eine ganze, fürchte ich.

Liest sich bissl unschön.
Ja, stimmt auch.


Ehrlich gesagt habe ich mir ganz am Anfang etwas schwer mit der Geschichte getan. Die vielen Personen haben mich etwas verwirrt und ich hatte ja anfangs noch keinen Plan, um was es geht.
Ha, das war Absicht. Ich wollte, dass dem Leser erst später klar wird, dass es um Drachen geht. Vorher kann man es (hoffentlich) nur erahnen.

Die Zeitsprünge fand ich auch nicht verwirrend.
Sehr gut.

Ich finde es immer wieder schön, wenn mich auch eine Geschichte aus einem Genre, dass ich eigentlich nicht so mag, überzeugt.
Das nehm ich jetzt mal als Riesenkompliment.

Sprachlich fand ich deine Geschichte im zweiten Teil eindeutig besser als im ersten.
Interessant, dass du das so siehst, war es doch beim Schreiben genau umkehrt, der zweite Teil hat mir wesentlich mehr Kopfzerbrechen gemacht. Vielleicht ist er deshalb paradoxerweise auch exakter... keine Ahnung.

Schöne, überzeugende Geschichte!
Na, immerhin. Danke.

Gruß
c

 

Hi hallöchen chazar!

Da ich in letzter Zeit (Gott sei Dank) wieder etwas mehr in kritisier Stimmung bin und ich deine Geschichten allgemein gern lese (und meinen Senf drunter pfeffere [Das ist ne Geschmacksmischung]) nehm ich mir die hier vor:

Holterdiepolter, dann sehen wir weiter:

Die Kälte, sie sich eben so gemütlich in meinen müden Knochen eingerichtet hatte, wich langsam aus meinem Körper.
du weißt es sicher ....

Mein Hintern fühlte sich an, als wäre ich drei Wochen lang auf einem spitzen Stock gesessen, aber langsam war ich ohnehin der festen Überzeugung, dass ich für einen Sattel einfach nicht geschaffen war.
nicht hätte? (oh Gott, hoffentlich blamier ich mich jetzt nicht)

Zudem drangen wir immer tiefer in den Norden von Khal`thai ein, wo zu dieser Jahreszeit oft ein sanfter, aber lange dauernder Regen niederging.
ich würd hier: lang andauernder schreiben, ist aber Geschmackssache

Als er uns sah, stellte er sich auf seine Hinterläufe und breitete seinen Schwingen aus. Ein starker Wind schlug mir ins Gesicht und ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Der Drache richtete sich auf und brüllte uns seinen Zorn entgegen.
ist das nicht dasselbe?

Seine Bewegungen waren fließend. Er war als würde er sich wie eine Schlange am Boden dahinbewegen, als wären alle seine Bewegungen eine einzige.
das klingt irgendwie holperig. Vielleicht, aber nur vielleicht: Seine Bewegungn waren fließend wie die einer Schlange, seine Bewegungen eine einzige.

Ich schrieb, tobte, wand und wehrte mich,
ebenfalls ohne worte ;)

doch die Kraft, die in diesen Krallen steckte war der meinen aufs Unglaubliche überlegen.
soweit ich weíß (menno, ich bin mir heute ja in gar nichts sicher): steckte, war

Ein gewaltiger Ruck ging durch meinen Körper, als mich der Drache mit sich in die Luft riss. Luft schoss an meinem Gesicht vorbei und war scharf wie eine Klinge.
WW
Entweder könntes du aus dem ersten: Höhe machen oder aus dem zweiten: Wind pfiff

und außerdem:

Ein gewaltiger Ruck ging durch meinen Körper, als mich der Drache mit sich in die Luft riss. Luft schoss an meinem Gesicht vorbei und war scharf wie eine Klinge. Meine Arme wurden nach vorne gerissen, ebenso wie meine Beine und ich verlor den Boden unter meinen Füßen.
Wenn der Drache fliegt, wie konnte der Prot dann noch den Boden unter den Füßen behalten?

Es knackte in meinem rechten Ohr und der Schmerz ließ augenblicklich nach. Benommen starrte ich hinab zu meinen Füßen.
Und ich sah die Erde unter mir!
Sah die Felder von Khal’Thai, sah die Felsen und die dörrenden Wiesen, sah den kalten Stein und die Hügel und Berge. Alles war so unendlich klein, so fremd und doch so vertraut. So mussten sich die Alten fühlen, auf den Hohen Bergen der Weisheit, wenn sie über die Welt wachten. Und trotz der Angst, die ich fühlte, trotz der Schmerzen, die ich spürte, hatte dieser Anblick etwas erhebendes, etwas reines und etwas unglaublich überwältigendes.
der Absatz gefällt mir!

»Wir töten sie nicht«, sagte er dann nach einer Weile, als ich dachte, er hätte mich schon vergessen. »Wir schicken sie heim.«
Ein sehr dramatsicher Satz - gefällt mir!

Die Luft schnitt mir noch immer durchs Gesicht. Ich konnte nicht verstehen, wie etwas, das man normalerweise nicht spürte, so scharf und schmerzhaft sein konnte. Aber hier oben im Himmel war scheinbar alles anders.
auch sehr schön!

»Wie war das, Grundo?« fragte ich.
»Was meinst du?«
»Ihn zu töten«, sagte ich.
Grundo schwieg einen Moment und stocherte mit einem langen Ast im Feuer herum. »Mein erster Drache?« fragte er mich, ohne aufzublicken. Das Feuer tanzte in seinen Augen.
»Ich weiß es nicht mehr.«
»Das glaube ich nicht.«
Grundo lächelte. »Das musst du auch nicht.«
»Hast du den Zahn?« fragte ich ihn.
»Frodin hat dir davon erzählt?«
»Ja.«
»Gut.«
Der Dialog ist verdammt gut. Kurz. Packend. Treffend. Sowas bekomm ich nie hin. Klasse!

Jegliche Kraft wich aus meinem Körper, jede Emotion verflüchtigte sich wie Wolken an einem Sommertag.
auch schön

Dieser hatte uns in einen Hinterhalt gelockt und von der rechten Seite angegriffen, jene Seite, die bei mir seit dem Kampf mit meinem ersten Drachen taub war.
gefällt mir auch


So, nun denn: Gefallen hat sie mir, obwohl ich eigentlich kein Fan klassischer Fantasy (falls das klassisch überhaupt ist ...) bin. Zu Anfangs finde ich deinen Stil noch etwas unentschlossen (siehe oben), später wird er jedoch flüssiger (siehe ebenfalls oben, ein paar Beschreibungen haben mir dann echt sehr gut gefallen), ich hatte das Gefühl, du musstest dich erst einschreiben (für falsche Anschuldigungn: Tschuldigung).

Auf jeden Fall: Eine gute Geschichte (obwohl mir von dir einiges besser gefallen hat) mit einem tollen Ende. Traurig und doch irgendwie ... hm .... romantisch?

Nun ja, vielleicht konnt ich dir helfen, übernehmen musst du natürlich (wie immer) nichts.

Liebe Grüße
Tama

 

Hi Tamira!

Na, deine Anmerkungen übernehme ich gerne. Immer diese blöden Tippfehler.

Bis auf:

nicht hätte? (oh Gott, hoffentlich blamier ich mich jetzt nicht)
Keine Angst, du blamierst dich nicht, aber ich denke, hier ist "wäre" genauso richtig.

Zu Anfangs finde ich deinen Stil noch etwas unentschlossen (siehe oben)
Bist schon die zweite, die das sagt.

Eine gute Geschichte (obwohl mir von dir einiges besser gefallen hat) mit einem tollen Ende. Traurig und doch irgendwie ... hm .... romantisch?
Danke.

Gruß
c

 

Hi chazar,

mir hat die Geschichte ebenfalls gut gefallen. Der Kampf zwischen Mensch und Drache war spannend erzählt, sogar am Computer sehr gut lesbar, da man nach kurzer Zeit vergisst, dass man am lesen ist und einfach nur weiter "beobachtet". Mir hat nur etwas gefehlt, dass die ungefähre Größe des Drachen nicht geschätzt wurde. Dieser Umstand würde die anfängliche Verzweiflung wohl etwas unterstützen.

Ein schönes Werk, gefällt mir.

Grüße,
Klip

 

Hi Klip!

da man nach kurzer Zeit vergisst, dass man am lesen ist und einfach nur weiter "beobachtet".
Schönes Lob, Danke.

Mir hat nur etwas gefehlt, dass die ungefähre Größe des Drachen nicht geschätzt wurde. Dieser Umstand würde die anfängliche Verzweiflung wohl etwas unterstützen.
Ich wollte mich nicht so genau auf die Größe festlegen. Da der Drache aber einen Menschen tragen kann, muss er ja ziemlich groß sein.

Danke fürs Lesen und Loben.

Gruß
c

 

Hi chazar!

Zu Fantasy scheint es dazu zu gehören, dass irgendeine Mission verfolgt wird. Zuerst dachte ich halt, das sei wieder so ´ne Geschichte mit einem Kampf Schwarz gegen Weiß, gut gegen böse, mit so `nem magischen Schwert oder Ähnlichem.
Die Bewährung als zentraes Element fand ich dann Spitze (nicht nur wegen der guten Kampfbeschreibung), aber das Beste war der Schluss, hat so `nen philosophischen Touch. Das mit der Kraft, die einem nichts nützen soll im Kampf, ist etwas Fantasy-Klischee, auch der - Beton - scheint mir zu modern. Am Schluss: dieselben.


aquata

 

Hi aquata,

Danke für deine Bemerkungen.
Mir standen ja gleich die Haare zu Berge, als ich sah, dass jemand diese alte Geschichte ausgegraben hat.
Dass ich dann Lob lesen durfte hat mich gefreut und auch überrascht.

Grüße
c

 

Hey chazar,

da ich irgendwann aufgehört habe die Kritiken zu lesen, weiß ich nich ob das was ich sagen will vielleicht schon mal jemand gesagt hat...

»Der Segen der Alten möge euch ereilen«

wurde schon gesagt, aber ich wiederhols nochmal, "ereilen" is an dieser Stelle wirklich unpassend...(siehe Bella)

Zur Handlungsweise der Drachen, deren fehlende Erklärung vita bemängelt hat

Felsenkatze schrieb:
Wer versteht schon Drachen...

eben das. Die Drachen sind ja nun schon sehr alt (mir hat ihre Entstehungsgeschichte auch gefallen) und daher in gewisser Weise unergründlich.

Der Schmerz wurde beinahe unerträglich

Weglassen! Banal! Das ist so ein Standartsatz und dass es deinen Prot nicht mal eben kitzelt hast du bereits klargemacht.

Sein Maul war schmal und breit

das is schwierig... es gibt für alle drei Dimensionen eigene Begriffe.
Für die rechts-links-Achse sagt man "breit" oder "schmal". Für die oben-unten-Achse "hoch" und "flach" und für die vorne-hinten-Achse "lang" und "kurz".
Unter deiner Beschreibung kann ich mir nichts vorstellen, denn das Maul kann nicht gleichzeitig schmal und breit sein, genausowenig, wie etwas kurz und lang sein kann.

Der Drache hatte mich fallen gelassen. Doch das Seil,...
In diesem Absatz fängst du fast jeden Satz mit "Der Drache" an, das kommt nicht so gut...

schlug mit der Klinge nach oben, das Seil gab nach und ich landete unsanft auf weicher Wiese.
Ich spürte die Härte des Bodens unter mir und mir war es, als würde ich aus einem Traum erwachen

Es tut mir Leid, aber das ist irgendwie wiedersprüchlich, weiche Wiese und harter Boden. Vielleicht wenn du "...und ich landete unsanft auf weicher Wiese und spürte dennoch die Härte des Bodens unter mir. Mir war es, als..."

»Hast du den Zahn?« knurrte Frodin, den Blick nicht vom Feuer wendend.
Ich sah ihn an und zog meinen Dolch aus dem Gürtel. Dann schleuderte ich die Waffe vor Frodin in die Erde, wo der Dolch zitternd stecken blieb.
»Nein«, schrie ich. »Ich habe keinen Zahn. Hörst du? Hörst du?«
Frodin sah mich an lange an und nickte dann. »Gut«, sagte er dann.

Finde ich sehr gut die Stelle!

Es flog in einem hohen Bogen durch die Luft und landete mit der Spitze voran im Boden, um dann in der weichen Erde zitternd stecken zu bleiben.

Auch das fand ich gut. Ich hatte erwartet, dass er es auffängt. Mir gefällt das Bild.

Und das Ende...Ende gut, Geschichte sehr gut. Ernsthaft, mir hat sie (ebenfalls) sehr gut gefallen, mir gefiel (wieder ebenfalls) die Melancholie ganz hervorragend, da das Triste die ganze Geschichte besser umgibt, als Jubel, Trubel, Heiterkeit.

(Frage in Klammern: Ich weiß genau, dass es schonmal eine Version dieser Geschichte gab, gibts dazu vielleicht einen Link???)

Elias

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Elias,

Danke für deine Bemerkungen und für das Lob, die Geschichte betreffend.

wurde schon gesagt, aber ich wiederhols nochmal, "ereilen" is an dieser Stelle wirklich unpassend...(siehe Bella)
Du hast Recht - ereilen passt nicht, das ist mir nun klar, wo ich Abstand habe zum Text.

Weglassen! Banal!
Mhm, da muss ich überlegen, ob ich das weglassen will.

Sein Maul war schmal und breit
Totaler Schwachsinn - du hast Recht. Das muss geändert werden.

Es tut mir Leid, aber das ist irgendwie wiedersprüchlich, weiche Wiese und harter Boden.
Auch hier: richtig.

(Frage in Klammern: Ich weiß genau, dass es schonmal eine Version dieser Geschichte gab, gibts dazu vielleicht einen Link???)
Hier allerdings irrst du, es gab vor dieser Fassung keine andere - zumindest war sie nicht auf dieser Seite zu lesen.
Als Inspiration diente mir allerdings eine Geschichte von Felsenkatze, die Drachenjäger heißt.

Danke nochmals, Verbesserungen werden gleich vorgenommen.

Grüße
c

 

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